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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 08.12.2020 17:00 Uhr

Sendung: tagesschau 08.12.2020 17:00 Uhr

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Letzten Mittwoch wurde der Corona-Impfstoff von Biontech

und Pfizer in Großbritannien im Eiltempo zugelassen.

Heute schon startete das große Impfen.

800.000 Impfdosen stehen laut Regierung vorerst zur Verfügung.

Weitere werden in den nächsten Wochen geliefert.

Einen 95-prozentigen Schutz biete der Impfstoff laut der Hersteller,

was heute im englischen Coventry für 100-prozentige Freude sorgte.

Ein kurzer Piks,

dann hat Margaret Keenan (90) es geschafft:

Sie ist die Erste,

die den Impfstoff in Großbritannien gespritzt bekommt.

Im Moment weiß ich nicht, wie ich mich fühlen soll.

Es ist seltsam und wundervoll. Es ist für einen guten Zweck.

Ich freue mich, dass ich es getan habe.

Über 80-Jährige erhalten zuerst den Impfstoff.

Zunächst diejenigen, die ohnehin im Krankenhaus sind.

Der nationale Gesundheitsdienst bestimmt, wer die Spritzen erhält.

Auch Krankenhaus-Personal gehört dazu.

Anstehen für die erste von zwei Dosen

des Impfstoffs von Biontech und Pfizer.

Großbritanniens Premier Johnson lässt sich das nicht entgehen,

mahnt aber zur Vorsicht.

Es ist großartig, dass wir allen eine Spritze geben können.

Aber wir dürfen nicht nachlässig sein und die Regeln lockern.

Eigentlich haben Pflegeheimbewohner und Heimpersonal oberste Priorität.

Noch hakt es aber an Logistik und Kühlung.

Ende nächster Woche sollen die Dosen nach Wunsch der Regierung

überall bereitstehen.

Die Impfung ist in Großbritannien nicht verpflichtend.

Eine Kampagne soll die Briten dazu animieren, sich dafür zu entscheiden.

So wie Margaret Keenan.

Bis bei uns geimpft werden kann,

gilt es, die Pandemie anders einzudämmen.

Mit noch stärkeren Einschränkungen im privaten und öffentlichen Leben,

wie die Wissenschaftsakademie Leopoldina empfiehlt.

Sachsen hat sich dazu entschieden.

Im Land mit den bundesweit höchsten Infektionszahlen schließen ab Montag

die meisten Läden und Kinder kommen nicht mehr in die Schulen.

450 mehr als vor einer Woche.

Noch läuft das Weihnachtsgeschäft.

Viele denken eher an Geschenke als an Intensivstationen.

Doch die Belegungsstatistik zeigt:

Mehr als 4000 Patienten werden wegen einer Covid-Erkrankung

auf Intensivstationen behandelt.

Sachsen hat wegen hoher Corona-Zahlen eine Entscheidung getroffen:

Die zum Inhalt hat, dass ab Montag, 14. Dezember,

Schulen, Kindergärten, Horte geschlossen werden.

Der Vorschlag der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina:

In ganz Deutschland Feiertage und Jahreswechsel

für einen harten Lockdown nutzen.

Wenn die Infektionen weiter steigen,

müssen wir im Januar wahrscheinlich härtere Restriktionen ergreifen.

Die würden noch länger dauern.

Der Lockdown ist eine Investition, auch für die Wirtschaft,

damit wir im Januar oder Februar Restriktionen lockern können.

Bei erneuten Geschäftsschließungen mahnt der Vorsitzende

der Ministerpräsidenten-Konferenz neue Unterstützung an.

Man müsste Programme flexibilisieren.

Auch Geschäfte müssten unterstützt werden,

die von weiteren Maßnahmen betroffen sind.

Verschärfte Maßnahmen können die Länder selbst erlassen.

Das wurde beim letzten Bund-Länder-Treffen besprochen.

Und zur Corona-Lage bringt das Erste ein ARD-Extra.

ARD Extra um 20.15 Uhr in DGS auf tagesschau 24.

Die Pandemie bestimmt auch die Haushaltsberatungen im Bundestag.

Erneut muss 2021 die Schuldenbremse ausgesetzt werden.

Wie dieses Jahr will Finanzminister Scholz Milliarden mobilisieren,

um die Einbrüche für Wirtschaft und Beschäftigte abzufedern.

Die Opposition kritisierte in der Debatte diese Strategie

und bezweifelt ihre Wirksamkeit.

Von der schwarzen Null kann der Finanzminister nur träumen.

Er musste heute einen riesigen Schuldenberg verteidigen.

Die Pandemie mache es nötig.

Scholz zeigte sich aber zuversichtlich.

Wir werden aus dieser Krise herauswachsen.

Wir werden die Zukunft gewinnen mit den richtigen Investitionen.

Wir werden dafür Sorge tragen,

dass dieses Land fair und gerecht ist.

Das ist die Aufgabe für die Zukunft.

Diese Aufgabe kostet.

Ein großer Brocken sind die Wirtschaftshilfen:

Fast 40 Mrd. Euro.

Der AfD findet, das Motto lautet: "Nach mir die Sintflut."

Die Rettung kann nur

über das schnelle Ende des Lockdowns kommen.

Nicht aber über massenhafte Bürgerrechtseinschränkungen.

Linke und Grüne finden den Haushalt unsozial.

Die Koalition lässt die Ärmsten der Armen in Stich.

Der Haushalt hat eine soziale Schieflage.

Ist der Haushalt sozial?

Ist er auf Frieden ausgerichtet?

Und ist er umweltverträglich?

Diese Fragen beantworten wir mit "Nein".

Morgen geht es weiter. Dann spricht die Kanzlerin.

Am Freitag stimmen die Abgeordneten über den Haushalt ab.

Zur Börse.

Die Brexit-Verhandlungen um einen Handelsvertrag

laufen auf Hochtouren.

Am 31. Dezember endet die Übergangsfrist.

Manche sagen aber,

für Europa sei auch ein No-Deal nicht so schlimm.

Samir Ibrahim, wie berechtigt ist diese Einschätzung?

Sie ist in gewisser Weise berechtigt.

Man ist sich einig,

dass die Briten bei einem No-Deal schlechter davonkommen als die EU.

Dazu kommt:

Firmen auf dem Kontinent konnten sich lange darauf einstellen,

dass es schwierig wird mit den Briten.

Die Zahlen sind zurückgegangen,

der Umsatz von europäischen Firmen auf der Insel.

Deshalb gibt es hier wenig Panik.

Der DAX reagiert entspannt.

Kauflaune sieht anders aus.

Danke, Samir Ibrahim.

Die Koalitionskrise beigelegt,

dafür die Erhöhung des Rundfunkbeitrages blockiert.

So lässt sich die Entwicklung im Streit

der schwarz-rot-grünen Regierung in Sachsen-Anhalt zusammenfassen.

Ministerpräsident Haseloff hat die Abstimmung im Landtag

über die Änderung des Rundfunkstaatsvertrages gestoppt.

Dort hätte nicht nur die AfD-Fraktion gegen die Erhöhung des Beitrages

um 86 Cent monatlich gestimmt, sondern auch die CDU.

Bis zuletzt hatten die Koalitionsspitzen verhandelt.

Der Minimal-Konsens:

Der Ministerpräsident zieht das Gesetz zur Beitragserhöhung zurück.

Damit wurde eine Entscheidung gefällt,

dass es im Landtag zu keinem Ratifizierungsverfahren kommen kann.

Dieses Verfahren ist aussichtslos.

Grüne und SPD hatten sich, anders als CDU und AfD,

für eine Beitragserhöhung ausgesprochen.

Sie wollen dennoch an der Koalition festhalten.

In normalen Zeiten wäre das das Aus der Koalition.

Fakt ist aber: Wir haben keine normalen Zeiten.

Ich hoffe, dass schnell das Bundesverfassungsgericht klärt,

was die Rolle der Landtage dabei ist.

Dass Sachsen-Anhalt der Beitragserhöhung nicht zustimmt,

stößt in anderen Ländern auf Kritik.

Erstmals in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

entscheiden nicht die Länder über den Beitrag.

Sondern die Anstalten werden das Bundesverfassungsgericht anrufen.

Das finde ich sehr sehr bitter.

Experten erwarten,

dass die Erhöhung nun in Karlsruhe geklärt wird.

Ich denke, dass gute Chancen bestehen

vor dem Verfassungsgericht zu gewinnen.

Womöglich sagt Karlsruhe auch,

dass künftig ganz auf die Mitwirkung der Parlamente zu verzichten ist.

Da alle Länderparlamente der Beitragserhöhung zustimmen müssen,

tritt sie nicht am 1. Januar in Kraft.

Eben wurde gemeldet, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten

vor das Bundesverfassungsgericht treten.

So sieht es aus, wo früher einmal ein Wald stand.

Die Polizei meldete heute Vollzug im Dannenröder Forst in Hessen:

Die Rodungen sind abgeschlossen, die A49 kann weitergebaut werden.

Die letzten Umweltschützer wurden aus ihren Baumhäusern entfernt.

So endet ein Protest,

der mit fortschreitenden Rodungen zeitweise gewaltsam verlief.

Ein Jahr haben sie hier demonstriert, sich verschanzt,

sich mit der Polizei Scharmützel geliefert.

Es hat nichts genützt.

Heute fiel das letzte Baumhaus vom Protest-Camp gegen die A49

im Dannenröder Forst.

Zuvor hatte die Polizei die letzten Aktivisten

aus dem besetzten Gebiet geholt, das geschrumpft war.

Der Rest der Schneise ist schon gerodet.

Enttäuscht waren viele Aktivisten, aber nicht geschlagen.

Der Widerstand gegen die A49 geht weiter.

Es ist noch kein Asphalt auf der Fläche.

Der Wald kann aufgeforstet werden.

Wir werden weiter zeigen:

Mitten in der Klimakrise darf keine Autobahn durch einen Mischwald

und ein Wasserschutzgebiet gebaut werden.

Die Ausbaugegner sagen, es gebe genug Autobahnen.

Geopfert werde ein 300 Jahre alter Wald mit Wasserreservoir.

Viele Anwohner von Gemeinden, durch die Schwerlastverkehr zieht,

sehen das anders.

Sie warten auf die Fertigstellung des Projektes,

das in den 60ern geplant wurde.

Im monatelangen Konflikt gab es immer wieder Auseinandersetzungen

zwischen Demonstranten und Polizei.

Es kommt auch mal zu Situationen, die sehr unschön aussehen.

Es gibt auch Fälle,

in denen die Staatsanwaltschaft gegen Kollegen ermittelt.

Es kam hier fahrlässigerweise möglicherweise zu einem Vorfall,

zu einem Unfall.

In den nächsten Tagen sollen die Bauarbeiten voranschreiten.

Die Ausbau-Gegner haben Aktionen angekündigt.

Eines der berühmtesten Gemälde der Welt:

Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci.

Das Bild hängt im Louvre in Paris -

zurzeit einsam und unbesucht, denn das Museum ist geschlossen.

Jetzt wird die Inspektion des Gemäldes versteigert.

Der Meistbietende darf bei der Untersuchung dabei sein.

Es ist eine von mehreren Aktionen, die das Museum gestartet hat.

So sieht man den Louvre selten:

Die Venus von Milo - vereinsamt, der Saal der Mona Lisa - verlassen.

Yann Le Touher hat ein Konzept für die Zeit nach Corona.

Er will neues Leben in die altehrwürdigen Säle holen.

Der Louvre soll ein Museum für alle werden:

Wir haben die Aufgabe, Wissen zu vermitteln.

Wir denken auch an ein Publikum,

das normalerweise nicht in den Louvre kommt.

Dafür wollen wir ein Angebot machen.

Denn Kunst ist etwas, was jeden berührt.

Ein neuer Bereich, ein Studio von 1200 Quadratmetern,

soll unter der Pyramide entstehen:

Workshops für Kunstgeschichte, Malerei und mehr, für Menschen,

die nicht selbstverständlich mit Kunst aufgewachsen sind.

Finanziert werden soll das Projekt mit einer Auktion bei Christie's.

Werke zeitgenössischer Künstler werden noch bis zum 15. Dezember

via Internet versteigert:

Pierre Soulages, der Meister der schwarzen Kunst,

Holzplastiken von Eva Jospin, Fotografien von Candida Höfer.

Das ist ein innovatives Projekt. So etwas haben wir noch nie gemacht.

Wir lassen uns von dem Ergebnis überraschen.

Mindestens eine Million Euro erhofft man sich für den Louvre.

Ersteigern kann man auch besondere Erlebnisse:

Die Inspektion der Mona Lisa oder für mindestens 6500 Euro

einen Spaziergang auf den Dächern des Museums mit einem Streetart-Künstler.

Der höchste Berg der Erde, der Mount Everest,

ist um 86 Zentimeter gewachsen.

Darauf einigten sich China und Nepal, auf deren Grenze der Berg steht.

Jahrzehntelang gab China die Höhe niedriger an als Nepal.

Vor zwei Jahren begannen Forscher beider Länder,

gemeinsam nachzumessen.

Die Höhe nun: 8848 Meter und 86 Zentimeter.

Die Wetteraussichten:

Morgen verbreitet dichte Wolken oder Nebelfelder.

Gebietsweise Regen,

im Bergland und im Süden teils Schnee.

Das war die tagesschau um fünf.

Jetzt folgt Brisant, um 20 Uhr die nächste tagesschau.

ARD Extra um 20.15 Uhr in DGS auf tagesschau24

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 08.12.2020 17:00 Uhr Broadcast: tagesschau 08.12.2020 17:00 Programma: tagesschau 08.12.2020 17:00 Transmissão: tagesschau 08.12.2020 17:00 hrs Программа: tagesschau 08.12.2020 17:00

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Letzten Mittwoch wurde der Corona-Impfstoff von Biontech

und Pfizer in Großbritannien im Eiltempo zugelassen.

Heute schon startete das große Impfen.

800.000 Impfdosen stehen laut Regierung vorerst zur Verfügung.

Weitere werden in den nächsten Wochen geliefert.

Einen 95-prozentigen Schutz biete der Impfstoff laut der Hersteller,

was heute im englischen Coventry für 100-prozentige Freude sorgte.

Ein kurzer Piks,

dann hat Margaret Keenan (90) es geschafft: then Margaret Keenan (90) has made it:

Sie ist die Erste,

die den Impfstoff in Großbritannien gespritzt bekommt.

Im Moment weiß ich nicht, wie ich mich fühlen soll. Right now, I don't know how to feel.

Es ist seltsam und wundervoll. Es ist für einen guten Zweck. It's weird and wonderful. It is for a good cause.

Ich freue mich, dass ich es getan habe. I am glad that I did.

Über 80-Jährige erhalten zuerst den Impfstoff. Those over 80 years of age receive the vaccine first.

Zunächst diejenigen, die ohnehin im Krankenhaus sind. First, those who are in the hospital anyway.

Der nationale Gesundheitsdienst bestimmt, wer die Spritzen erhält.

Auch Krankenhaus-Personal gehört dazu.

Anstehen für die erste von zwei Dosen

des Impfstoffs von Biontech und Pfizer.

Großbritanniens Premier Johnson lässt sich das nicht entgehen,

mahnt aber zur Vorsicht.

Es ist großartig, dass wir allen eine Spritze geben können.

Aber wir dürfen nicht nachlässig sein und die Regeln lockern.

Eigentlich haben Pflegeheimbewohner und Heimpersonal oberste Priorität.

Noch hakt es aber an Logistik und Kühlung.

Ende nächster Woche sollen die Dosen nach Wunsch der Regierung

überall bereitstehen.

Die Impfung ist in Großbritannien nicht verpflichtend.

Eine Kampagne soll die Briten dazu animieren, sich dafür zu entscheiden.

So wie Margaret Keenan.

Bis bei uns geimpft werden kann,

gilt es, die Pandemie anders einzudämmen.

Mit noch stärkeren Einschränkungen im privaten und öffentlichen Leben,

wie die Wissenschaftsakademie Leopoldina empfiehlt.

Sachsen hat sich dazu entschieden.

Im Land mit den bundesweit höchsten Infektionszahlen schließen ab Montag

die meisten Läden und Kinder kommen nicht mehr in die Schulen.

450 mehr als vor einer Woche.

Noch läuft das Weihnachtsgeschäft.

Viele denken eher an Geschenke als an Intensivstationen.

Doch die Belegungsstatistik zeigt:

Mehr als 4000 Patienten werden wegen einer Covid-Erkrankung

auf Intensivstationen behandelt.

Sachsen hat wegen hoher Corona-Zahlen eine Entscheidung getroffen:

Die zum Inhalt hat, dass ab Montag, 14. Dezember,

Schulen, Kindergärten, Horte geschlossen werden.

Der Vorschlag der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina:

In ganz Deutschland Feiertage und Jahreswechsel

für einen harten Lockdown nutzen.

Wenn die Infektionen weiter steigen,

müssen wir im Januar wahrscheinlich härtere Restriktionen ergreifen.

Die würden noch länger dauern.

Der Lockdown ist eine Investition, auch für die Wirtschaft,

damit wir im Januar oder Februar Restriktionen lockern können.

Bei erneuten Geschäftsschließungen mahnt der Vorsitzende

der Ministerpräsidenten-Konferenz neue Unterstützung an.

Man müsste Programme flexibilisieren.

Auch Geschäfte müssten unterstützt werden,

die von weiteren Maßnahmen betroffen sind.

Verschärfte Maßnahmen können die Länder selbst erlassen.

Das wurde beim letzten Bund-Länder-Treffen besprochen.

Und zur Corona-Lage bringt das Erste ein ARD-Extra.

ARD Extra um 20.15 Uhr in DGS auf tagesschau 24.

Die Pandemie bestimmt auch die Haushaltsberatungen im Bundestag.

Erneut muss 2021 die Schuldenbremse ausgesetzt werden.

Wie dieses Jahr will Finanzminister Scholz Milliarden mobilisieren,

um die Einbrüche für Wirtschaft und Beschäftigte abzufedern.

Die Opposition kritisierte in der Debatte diese Strategie

und bezweifelt ihre Wirksamkeit.

Von der schwarzen Null kann der Finanzminister nur träumen.

Er musste heute einen riesigen Schuldenberg verteidigen.

Die Pandemie mache es nötig.

Scholz zeigte sich aber zuversichtlich.

Wir werden aus dieser Krise herauswachsen.

Wir werden die Zukunft gewinnen mit den richtigen Investitionen.

Wir werden dafür Sorge tragen,

dass dieses Land fair und gerecht ist.

Das ist die Aufgabe für die Zukunft.

Diese Aufgabe kostet.

Ein großer Brocken sind die Wirtschaftshilfen:

Fast 40 Mrd. Euro.

Der AfD findet, das Motto lautet: "Nach mir die Sintflut."

Die Rettung kann nur

über das schnelle Ende des Lockdowns kommen.

Nicht aber über massenhafte Bürgerrechtseinschränkungen.

Linke und Grüne finden den Haushalt unsozial.

Die Koalition lässt die Ärmsten der Armen in Stich.

Der Haushalt hat eine soziale Schieflage.

Ist der Haushalt sozial?

Ist er auf Frieden ausgerichtet?

Und ist er umweltverträglich?

Diese Fragen beantworten wir mit "Nein".

Morgen geht es weiter. Dann spricht die Kanzlerin.

Am Freitag stimmen die Abgeordneten über den Haushalt ab.

Zur Börse.

Die Brexit-Verhandlungen um einen Handelsvertrag

laufen auf Hochtouren.

Am 31. Dezember endet die Übergangsfrist.

Manche sagen aber,

für Europa sei auch ein No-Deal nicht so schlimm.

Samir Ibrahim, wie berechtigt ist diese Einschätzung?

Sie ist in gewisser Weise berechtigt.

Man ist sich einig,

dass die Briten bei einem No-Deal schlechter davonkommen als die EU.

Dazu kommt:

Firmen auf dem Kontinent konnten sich lange darauf einstellen,

dass es schwierig wird mit den Briten.

Die Zahlen sind zurückgegangen,

der Umsatz von europäischen Firmen auf der Insel.

Deshalb gibt es hier wenig Panik.

Der DAX reagiert entspannt.

Kauflaune sieht anders aus.

Danke, Samir Ibrahim.

Die Koalitionskrise beigelegt,

dafür die Erhöhung des Rundfunkbeitrages blockiert.

So lässt sich die Entwicklung im Streit

der schwarz-rot-grünen Regierung in Sachsen-Anhalt zusammenfassen.

Ministerpräsident Haseloff hat die Abstimmung im Landtag

über die Änderung des Rundfunkstaatsvertrages gestoppt.

Dort hätte nicht nur die AfD-Fraktion gegen die Erhöhung des Beitrages

um 86 Cent monatlich gestimmt, sondern auch die CDU.

Bis zuletzt hatten die Koalitionsspitzen verhandelt.

Der Minimal-Konsens:

Der Ministerpräsident zieht das Gesetz zur Beitragserhöhung zurück.

Damit wurde eine Entscheidung gefällt,

dass es im Landtag zu keinem Ratifizierungsverfahren kommen kann.

Dieses Verfahren ist aussichtslos.

Grüne und SPD hatten sich, anders als CDU und AfD,

für eine Beitragserhöhung ausgesprochen.

Sie wollen dennoch an der Koalition festhalten.

In normalen Zeiten wäre das das Aus der Koalition.

Fakt ist aber: Wir haben keine normalen Zeiten.

Ich hoffe, dass schnell das Bundesverfassungsgericht klärt,

was die Rolle der Landtage dabei ist.

Dass Sachsen-Anhalt der Beitragserhöhung nicht zustimmt,

stößt in anderen Ländern auf Kritik.

Erstmals in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

entscheiden nicht die Länder über den Beitrag.

Sondern die Anstalten werden das Bundesverfassungsgericht anrufen.

Das finde ich sehr sehr bitter.

Experten erwarten,

dass die Erhöhung nun in Karlsruhe geklärt wird.

Ich denke, dass gute Chancen bestehen

vor dem Verfassungsgericht zu gewinnen.

Womöglich sagt Karlsruhe auch,

dass künftig ganz auf die Mitwirkung der Parlamente zu verzichten ist.

Da alle Länderparlamente der Beitragserhöhung zustimmen müssen,

tritt sie nicht am 1. Januar in Kraft.

Eben wurde gemeldet, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten

vor das Bundesverfassungsgericht treten.

So sieht es aus, wo früher einmal ein Wald stand.

Die Polizei meldete heute Vollzug im Dannenröder Forst in Hessen:

Die Rodungen sind abgeschlossen, die A49 kann weitergebaut werden.

Die letzten Umweltschützer wurden aus ihren Baumhäusern entfernt.

So endet ein Protest,

der mit fortschreitenden Rodungen zeitweise gewaltsam verlief.

Ein Jahr haben sie hier demonstriert, sich verschanzt,

sich mit der Polizei Scharmützel geliefert.

Es hat nichts genützt.

Heute fiel das letzte Baumhaus vom Protest-Camp gegen die A49

im Dannenröder Forst.

Zuvor hatte die Polizei die letzten Aktivisten

aus dem besetzten Gebiet geholt, das geschrumpft war.

Der Rest der Schneise ist schon gerodet.

Enttäuscht waren viele Aktivisten, aber nicht geschlagen.

Der Widerstand gegen die A49 geht weiter.

Es ist noch kein Asphalt auf der Fläche.

Der Wald kann aufgeforstet werden.

Wir werden weiter zeigen:

Mitten in der Klimakrise darf keine Autobahn durch einen Mischwald

und ein Wasserschutzgebiet gebaut werden.

Die Ausbaugegner sagen, es gebe genug Autobahnen.

Geopfert werde ein 300 Jahre alter Wald mit Wasserreservoir.

Viele Anwohner von Gemeinden, durch die Schwerlastverkehr zieht,

sehen das anders.

Sie warten auf die Fertigstellung des Projektes,

das in den 60ern geplant wurde.

Im monatelangen Konflikt gab es immer wieder Auseinandersetzungen

zwischen Demonstranten und Polizei.

Es kommt auch mal zu Situationen, die sehr unschön aussehen.

Es gibt auch Fälle,

in denen die Staatsanwaltschaft gegen Kollegen ermittelt.

Es kam hier fahrlässigerweise möglicherweise zu einem Vorfall,

zu einem Unfall.

In den nächsten Tagen sollen die Bauarbeiten voranschreiten.

Die Ausbau-Gegner haben Aktionen angekündigt.

Eines der berühmtesten Gemälde der Welt:

Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci.

Das Bild hängt im Louvre in Paris -

zurzeit einsam und unbesucht, denn das Museum ist geschlossen.

Jetzt wird die Inspektion des Gemäldes versteigert.

Der Meistbietende darf bei der Untersuchung dabei sein.

Es ist eine von mehreren Aktionen, die das Museum gestartet hat.

So sieht man den Louvre selten:

Die Venus von Milo - vereinsamt, der Saal der Mona Lisa - verlassen.

Yann Le Touher hat ein Konzept für die Zeit nach Corona.

Er will neues Leben in die altehrwürdigen Säle holen.

Der Louvre soll ein Museum für alle werden:

Wir haben die Aufgabe, Wissen zu vermitteln.

Wir denken auch an ein Publikum,

das normalerweise nicht in den Louvre kommt.

Dafür wollen wir ein Angebot machen.

Denn Kunst ist etwas, was jeden berührt.

Ein neuer Bereich, ein Studio von 1200 Quadratmetern,

soll unter der Pyramide entstehen:

Workshops für Kunstgeschichte, Malerei und mehr, für Menschen,

die nicht selbstverständlich mit Kunst aufgewachsen sind.

Finanziert werden soll das Projekt mit einer Auktion bei Christie's.

Werke zeitgenössischer Künstler werden noch bis zum 15. Dezember

via Internet versteigert:

Pierre Soulages, der Meister der schwarzen Kunst,

Holzplastiken von Eva Jospin, Fotografien von Candida Höfer.

Das ist ein innovatives Projekt. So etwas haben wir noch nie gemacht.

Wir lassen uns von dem Ergebnis überraschen.

Mindestens eine Million Euro erhofft man sich für den Louvre.

Ersteigern kann man auch besondere Erlebnisse:

Die Inspektion der Mona Lisa oder für mindestens 6500 Euro

einen Spaziergang auf den Dächern des Museums mit einem Streetart-Künstler.

Der höchste Berg der Erde, der Mount Everest,

ist um 86 Zentimeter gewachsen.

Darauf einigten sich China und Nepal, auf deren Grenze der Berg steht.

Jahrzehntelang gab China die Höhe niedriger an als Nepal.

Vor zwei Jahren begannen Forscher beider Länder,

gemeinsam nachzumessen.

Die Höhe nun: 8848 Meter und 86 Zentimeter.

Die Wetteraussichten:

Morgen verbreitet dichte Wolken oder Nebelfelder.

Gebietsweise Regen,

im Bergland und im Süden teils Schnee.

Das war die tagesschau um fünf.

Jetzt folgt Brisant, um 20 Uhr die nächste tagesschau.

ARD Extra um 20.15 Uhr in DGS auf tagesschau24

Copyright Untertitel: NDR 2020