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Das warme Polarland - Ernst Constantin, XXXVI. Kapitel: Wieder im Eismeere

XXXVI. Kapitel: Wieder im Eismeere

Wie aber jetzt weiter? Zu Fuß konnte Eduard mit Hans nicht mehr vorwärts; denn vor ihnen, wo ihr Weg hinführte, lag das weite Polarmeer.

Mit den Booten ins offene Meer hineinsegeln war äußerst gefährlich, da der erste beste Sturm sie in die Fluten begraben konnte.

Wohl mancher wäre zurückgebebt von dem Unternehmen, das Eismeer mit Booten zu durchschiffen und wäre wieder auf den Ansiedelungsplatz zurückgekehrt; nicht so aber die beiden Freunde, welche die größten Gefahren schon bestanden hatten. Sie schreckten vor nichts mehr zurück.

Hans sollte um jeden Preis mitgenommen werden. Zu diesem Zwecke wurde soviel als möglich Gras gesammelt, dann in einem Boote Platz gemacht, daß Hans darin liegen konnte, natürlich mit zusammengebundenen Beinen.

An Proviant fehlte es ihnen nicht; denn die ganze Küste, an der sie hingezogen waren, war belebt von Seehunden, Walrossen und Wasservögeln. Sie hatten davon so viele erlegt, als sie mit fortbringen konnten und glaubten genügend damit versehen zu sein.

Am 16. Mai, nachdem sie in einem frommen Gebete den lieben Gott um seinen Schutz gebeten hatten, segelten sie hinaus ins weite Meer, direkt nach Süden.

Anfangs ging es gut. Die kleinen Eisschollen waren so vereinzelt, daß sie ihnen nicht gefährlich werden konnten; der Nordwind war nicht zu stark, sondern gerade für sie passend, sodaß sie ohne Unfall den 85. Grad nördlicher Breite passierten.

Hier vermehrte sich aber das Treibeis und vereinzelt bemerkten sie auch Eisberge, was ihnen als Beweis dienen konnte, daß sie in nicht zu weiter Ferne Land vor sich hatten.

Am 25. Mai zogen sich Wolken am Horizonte zusammen, und der Wind drehte sich; er kam von Westen. Da bemerkte Wonström in der Ferne einen bläulichen Streifen und laut rief er: »Dort winkt die Rettung! Land, Land!«

Um der Gewalt des Sturmes nicht zu erliegen, hatten sie sich an eine große Eisscholle festgeankert, welche direkt auf das Land zutrieb.

Der Sturm wurde ärger und ärger und schleuderte die hinteren Boote herum wie den Schwanz eines Papierdrachen.

Da wurde das eine Boot vom Eise zerdrückt und ein großer Teil ihres wissenschaftlichen Schatzes sank in die Tiefe.

Eduard war es, als wurde ihm ein Stück von seinem Herzen gerissen, doch gegen solche Elementargewalten konnte er nicht ankämpfen.

Wonström machte den Vorschlag, die Eisscholle zu besteigen, da möglicherweise ihre sämmtlichen Boote zertrümmert werden könnten. Sogleich gingen sie auch an's Werk.

Eduard versicherte sich vor allen Dingen seines Naturschatzes, den er mit einem Lederriemen um seinen Hals hing. Dann wurde der arme gefesselte Hans mit vieler Mühe auf das Eis gezogen und seine Fesseln durchschnitten. Durch das tagelange Liegen in dem kleinen Boote war er ganz steif geworden, sodaß er nicht stehen und gehen konnte.

Das nächst Nötige waren ihre Waffen und ein Kistchen Patronen, das letzte von dem früher so großen Vorrat. Dann der vorhandene Proviant und das Gras für Hans. Hierauf wurden so rasch als möglich die naturwissenschaftlichen Präparate auf das Eis geschafft. Als sie noch im festen Arbeiten waren, kam plötzlich ein mächtiger Windstoß, welcher die Anker aus dem Eise riß und die aneinandergehenkten Boote in das aufgeregte Meer hinausschleuderte.

O wie that es weh, der Vernichtung ihrer wissenschaftlichen Schätze zuzusehen.

Die Eisscholle, auf der sie sich befanden, trieb indessen langsam aber direkt dem Lande zu. Um wenigstens das Notdürftigste zu retten, wenn nochmals eine Katastrophe eintreten sollte, füllten sie ihre Jagdsäcke mit dem Wichtigsten, was sie noch hatten, und für Hans, der sich jetzt erholt hatte und trotz seiner geschwollenen Beine ganz munter wieder herumlief, fertigten sie eine Art Quersack an, den sie mit Proviant und Futtergras füllten.

Endlich stand die Scholle still, sie hatte den Rand des im Norden der Insel vorgelagerten Eises erreicht. Jetzt galt es, an das Land zu kommen; denn wenn sie der Schneesturm, der in Aussicht war, auf dem Eise überraschte, dann wäre ihr Untergang sicher gewesen.

Eduard und Wonström nahmen ihre Säcke auf den Rücken, Hans bekam seinen schweren Quersack übergehenkt und ein großes Stück Segeltuch, um ein Zelt aufschlagen zu können. Das Zurückbleibende wollten sie später holen, wenn es noch zu haben war.

Der Marsch über das Eis war beschwerlich, doch nach einer guten Stunde hatten sie das Land erreicht. Es war auch die höchste Zeit; denn das dumpfe Rollen im Westen zeigte die Ankunft eines Schneesturmes an.

Am Lande war ein Felsen, in welchen auf der Ostseite eine Art Grotte eingesprengt war. Ein besseres Unterkommen hätten sie nicht finden können. In dieser Grotte, die sehr geräumig war, richteten sie sich gemütlich ein und Hans, der alles über sich ergehen ließ, wie ein geduldiges Schaf, legte sich in einer Ecke nieder, nachden ihm seine Last abgenommen worden war. Vor den Eingang spannten sie das Segeltuch und fühlten sich so vor dem tückischen Wetter sicher.

Der Schneesturm wütete draußen fürchterlich, und mit Betrübnis gedachten sie des Restes ihrer Präparate, der dem Sturm preisgegeben war.

Eduard's ganze Mühe sollte vergeblich sein!

Trotzdem, daß sie den Eingang der Grotte durch das Segeltuch geschützt hatten, drang doch der feine Schnee durch die Poren der Leinwand und bildete bald einen ansehnlichen Haufen im Innern der Höhle.

Im Innern war es aber verhältnismäßig ganz gemütlich, wenn die Kälte abgerechnet wurde und bei ihrer Thranlampe unterhielten sich die beiden Freunde von der Vergangenheit und der Zukunft.

So kamen sie auch darauf zu sprechen, daß das Land, wo die Tertiärzeit geherrscht hat, von dem, wo sie die Jurazeit vorfanden, jedenfalls ringförmig von den hohen Kreidebergen abgeschlossen wurde. Es war ihnen jetzt auch sehr erklärlich, daß sie in dem Lande der Tertiärzeit den Altvogel oder Archäopterix antrafen. Es waren die einzigen Tiere, welche aus dem Juralande über die Kreideberge gelangen konnten, und die einmal darüber waren, sehnten sich nicht wieder nach dem dunstigen, nebligen Lande.

Jetzt warf Wonström die Frage auf: »Wie ist es möglich, daß es auf der Erde noch Orte gibt, wo Erdepochen herrschen, von denen man glaubt, daß sie nur vor tausend und abertausend Jahren existiert haben?«

Eduard hatte sich diese Frage schon so oft vorgelegt und auch eine Antwort darauf gefunden, die wohl die richtige sein konnte.

Die Abplattung der Erde an den Polen

»Wie du weißt,« erklärte er, »ist die Erde nicht vollständig kugelförmig, sondern an ihren Drehpunkten abgeplattet, mithin ein elliptisches Rotationssphäroid. Sie dreht sich von West nach Ost um ihre Axe, deren Ende der Nord- und Südpol ist, wodurch auch die sphäroidische Gestalt erklärbar wird.

Wie wir wissen, ist die Erde in ihrem Innern noch heiß und glühend, was wir sehr deutlich merken, wenn wir dem Erdinnern näher sind, wie z. B. in den tiefen Kohlenbergwerken. Dort ist es so heiß, daß die Arbeiter fast vollständig entkleidet arbeiten.

Im Gegensatz zu dem wird es immer kälter, je weiter wie uns von dem Mittelpunkt der Erde entfernen. Wenn wir z. B. einen hohen Berg besteigen, so wird es, je höher wir kommen, immer kälter, bis zuletzt die Erdwärme gar nicht mehr wirkt und alles zu Eis und Schnee erstarrt.

Denken wir uns ein Steinkohlenbergwerk von eintausend Meter Tiefe. In diesem sind alle Arbeiter während der Arbeit in Schweiß gebadet.

"Der Erddurchmesser am Äquator beträgt 12.754.794 Meter und die Länge der Erdaxe 12.712.158 Meter; folglich ist hier eine Differenz von 42.636 Meter."

Bei einem Pol beträgt die Abplattung nun 21.318 Meter; man ist also am Nord- oder Südpol dem Erdinnern mehr als zwanzigmal näher als auf dem Grunde des eintausend Meter tiefen Steinkohlenbergwerks. Es ist nun sehr erklärlich, daß es in der nächsten Nähe des Nordpols so heiß und dunstig war, weil das innere Erdfeuer viel stärker in dieser Gegend wirkte.

Jetzt muß man annehmen, daß früher in der Jurazeit, als die Erde sich noch nicht so wie jetzt abgekühlt hatte, eine ähnliche Temperatur herrschte.

Je mehr sich die Erde abkühlte, desto weiter zogen sich diese Tiere nach den Gegenden hin, die ihnen ihr Lebens-Element, das warme Wasser und die dunstige Atmosphäre noch boten; und so ist es gekommen, daß die Tiere noch am Nordpol erhalten blieben.«

»Ja wie konnten aber die Tiere über die Kreideberge gelangen?« warf Wonström ein.

»Damals existierten die Kreideberge ja noch nicht, die sind erst nach der Jurazeit entstanden und jedenfalls erst später durch eruptive Gewalten in diese Höhen hinaufgetrieben worden.«

XXXVI. Kapitel: Wieder im Eismeere Chapter XXXVI: Back in the Arctic Ocean Capítulo XXXVI: De vuelta al Océano Ártico Chapitre XXXVI : De retour dans la mer de glace Hoofdstuk XXXVI: Terug in de Noordelijke IJszee Capítulo XXXVI: De volta ao Oceano Ártico Bölüm XXXVI: Kuzey Buz Denizi'ne Dönüş Розділ XXXVI: Повернення до Північного Льодовитого океану

Wie aber jetzt weiter? Zu Fuß konnte Eduard mit Hans nicht mehr vorwärts; denn vor ihnen, wo ihr Weg hinführte, lag das weite Polarmeer. Eduard and Hans could no longer go forward on foot, for ahead of them, where their path led, lay the vast Arctic Ocean.

Mit den Booten ins offene Meer hineinsegeln war äußerst gefährlich, da der erste beste Sturm sie in die Fluten begraben konnte.

Wohl mancher wäre zurückgebebt von dem Unternehmen, das Eismeer mit Booten zu durchschiffen und wäre wieder auf den Ansiedelungsplatz zurückgekehrt; nicht so aber die beiden Freunde, welche die größten Gefahren schon bestanden hatten. Many a man would have been shaken back by the undertaking of crossing the Arctic Ocean by boat and would have returned to the place of settlement; but not so the two friends, who had already passed the greatest dangers. Sie schreckten vor nichts mehr zurück.

Hans sollte um jeden Preis mitgenommen werden. Zu diesem Zwecke wurde soviel als möglich Gras gesammelt, dann in einem Boote Platz gemacht, daß Hans darin liegen konnte, natürlich mit zusammengebundenen Beinen. As much grass as possible was collected for this purpose, then space was made in a boat so that Hans could lie in it, of course with his legs tied together.

An Proviant fehlte es ihnen nicht; denn die ganze Küste, an der sie hingezogen waren, war belebt von Seehunden, Walrossen und Wasservögeln. Sie hatten davon so viele erlegt, als sie mit fortbringen konnten und glaubten genügend damit versehen zu sein. They had killed as many of them as they could take away with them and thought they had enough.

Am 16. Mai, nachdem sie in einem frommen Gebete den lieben Gott um seinen Schutz gebeten hatten, segelten sie hinaus ins weite Meer, direkt nach Süden. On May 16, after they had prayed to God for protection, they sailed out into the open sea, heading directly south.

Anfangs ging es gut. Die kleinen Eisschollen waren so vereinzelt, daß sie ihnen nicht gefährlich werden konnten; der Nordwind war nicht zu stark, sondern gerade für sie passend, sodaß sie ohne Unfall den 85. The small ice floes were so scattered that they could not be dangerous to them; the north wind was not too strong, but just right for them, so that they reached the 85th parallel without accident. Grad nördlicher Breite passierten.

Hier vermehrte sich aber das Treibeis und vereinzelt bemerkten sie auch Eisberge, was ihnen als Beweis dienen konnte, daß sie in nicht zu weiter Ferne Land vor sich hatten. Here, however, the drift ice increased and occasionally they also noticed icebergs, which could serve as proof that they had land in front of them not too far away.

Am 25. Mai zogen sich Wolken am Horizonte zusammen, und der Wind drehte sich; er kam von Westen. Da bemerkte Wonström in der Ferne einen bläulichen Streifen und laut rief er: »Dort winkt die Rettung! Then Wonström noticed a bluish stripe in the distance and shouted loudly: "That's where the rescue beckons! Land, Land!«

Um der Gewalt des Sturmes nicht zu erliegen, hatten sie sich an eine große Eisscholle festgeankert, welche direkt auf das Land zutrieb. To avoid succumbing to the force of the storm, they had anchored themselves to a large ice floe that was drifting directly towards the land.

Der Sturm wurde ärger und ärger und schleuderte die hinteren Boote herum wie den Schwanz eines Papierdrachen. The storm got worse and worse, tossing the rear boats around like the tail of a paper kite.

Da wurde das eine Boot vom Eise zerdrückt und ein großer Teil ihres wissenschaftlichen Schatzes sank in die Tiefe.

Eduard war es, als wurde ihm ein Stück von seinem Herzen gerissen, doch gegen solche Elementargewalten konnte er nicht ankämpfen. Eduard felt as if a piece of his heart had been torn from him, but he could not fight against such elemental forces.

Wonström machte den Vorschlag, die Eisscholle zu besteigen, da möglicherweise ihre sämmtlichen Boote zertrümmert werden könnten. Sogleich gingen sie auch an's Werk.

Eduard versicherte sich vor allen Dingen seines Naturschatzes, den er mit einem Lederriemen um seinen Hals hing. Above all, Eduard made sure of his natural treasure, which he hung around his neck with a leather strap. Dann wurde der arme gefesselte Hans mit vieler Mühe auf das Eis gezogen und seine Fesseln durchschnitten. Durch das tagelange Liegen in dem kleinen Boote war er ganz steif geworden, sodaß er nicht stehen und gehen konnte.

Das nächst Nötige waren ihre Waffen und ein Kistchen Patronen, das letzte von dem früher so großen Vorrat. The next essentials were their weapons and a small box of cartridges, the last of what used to be a large supply. Dann der vorhandene Proviant und das Gras für Hans. Hierauf wurden so rasch als möglich die naturwissenschaftlichen Präparate auf das Eis geschafft. Als sie noch im festen Arbeiten waren, kam plötzlich ein mächtiger Windstoß, welcher die Anker aus dem Eise riß und die aneinandergehenkten Boote in das aufgeregte Meer hinausschleuderte. While they were still working hard, a mighty gust of wind suddenly came, tearing the anchors out of the ice and hurling the boats, which were locked together, out into the agitated sea.

O wie that es weh, der Vernichtung ihrer wissenschaftlichen Schätze zuzusehen.

Die Eisscholle, auf der sie sich befanden, trieb indessen langsam aber direkt dem Lande zu. Um wenigstens das Notdürftigste zu retten, wenn nochmals eine Katastrophe eintreten sollte, füllten sie ihre Jagdsäcke mit dem Wichtigsten, was sie noch hatten, und für Hans, der sich jetzt erholt hatte und trotz seiner geschwollenen Beine ganz munter wieder herumlief, fertigten sie eine Art Quersack an, den sie mit Proviant und Futtergras füllten. In order to save at least the bare necessities in case of another catastrophe, they filled their hunting bags with the most important things they still had, and for Hans, who had now recovered and was walking around again despite his swollen legs, they made a kind of cross-body bag, which they filled with provisions and forage grass.

Endlich stand die Scholle still, sie hatte den Rand des im Norden der Insel vorgelagerten Eises erreicht. Jetzt galt es, an das Land zu kommen; denn wenn sie der Schneesturm, der in Aussicht war, auf dem Eise überraschte, dann wäre ihr Untergang sicher gewesen. Now they had to get to land, for if the snowstorm that was in prospect surprised them on the ice, they would surely have perished.

Eduard und Wonström nahmen ihre Säcke auf den Rücken, Hans bekam seinen schweren Quersack übergehenkt und ein großes Stück Segeltuch, um ein Zelt aufschlagen zu können. Eduard and Wonström took their sacks on their backs, Hans was handed his heavy cross-body bag and a large piece of canvas to pitch a tent. Das Zurückbleibende wollten sie später holen, wenn es noch zu haben war.

Der Marsch über das Eis war beschwerlich, doch nach einer guten Stunde hatten sie das Land erreicht. The march across the ice was arduous, but after a good hour they had reached land. Es war auch die höchste Zeit; denn das dumpfe Rollen im Westen zeigte die Ankunft eines Schneesturmes an. It was also high time, because the muffled rolling in the west indicated the arrival of a snowstorm. Это было также самое время; ибо глухой гул на западе возвестил о приходе метели.

Am Lande war ein Felsen, in welchen auf der Ostseite eine Art Grotte eingesprengt war. Ein besseres Unterkommen hätten sie nicht finden können. In dieser Grotte, die sehr geräumig war, richteten sie sich gemütlich ein und Hans, der alles über sich ergehen ließ, wie ein geduldiges Schaf, legte sich in einer Ecke nieder, nachden ihm seine Last abgenommen worden war. In this grotto, which was very spacious, they made themselves comfortable and Hans, who put up with everything like a patient sheep, lay down in a corner after his burden had been taken from him. Vor den Eingang spannten sie das Segeltuch und fühlten sich so vor dem tückischen Wetter sicher. They stretched the canvas in front of the entrance and felt safe from the treacherous weather.

Der Schneesturm wütete draußen fürchterlich, und mit Betrübnis gedachten sie des Restes ihrer Präparate, der dem Sturm preisgegeben war. The snowstorm raged terribly outside, and it was with sadness that they thought of the rest of their preparations that had been exposed to the storm.

Eduard's ganze Mühe sollte vergeblich sein!

Trotzdem, daß sie den Eingang der Grotte durch das Segeltuch geschützt hatten, drang doch der feine Schnee durch die Poren der Leinwand und bildete bald einen ansehnlichen Haufen im Innern der Höhle. Despite the fact that they had protected the entrance to the cave with the canvas, the fine snow penetrated through the pores of the canvas and soon formed a considerable pile inside the cave.

Im Innern war es aber verhältnismäßig ganz gemütlich, wenn die Kälte abgerechnet wurde und bei ihrer Thranlampe unterhielten sich die beiden Freunde von der Vergangenheit und der Zukunft. Inside, however, it was relatively quite cozy when the cold was billed and by their thran lamp the two friends talked about the past and the future.

So kamen sie auch darauf zu sprechen, daß das Land, wo die Tertiärzeit geherrscht hat, von dem, wo sie die Jurazeit vorfanden, jedenfalls ringförmig von den hohen Kreidebergen abgeschlossen wurde. Es war ihnen jetzt auch sehr erklärlich, daß sie in dem Lande der Tertiärzeit den Altvogel oder Archäopterix antrafen. Es waren die einzigen Tiere, welche aus dem Juralande über die Kreideberge gelangen konnten, und die einmal darüber waren, sehnten sich nicht wieder nach dem dunstigen, nebligen Lande. They were the only animals that could get over the chalk mountains from the Jurassic country, and once they were over them, they did not long for the misty, foggy land again.

Jetzt warf Wonström die Frage auf: »Wie ist es möglich, daß es auf der Erde noch Orte gibt, wo Erdepochen herrschen, von denen man glaubt, daß sie nur vor tausend und abertausend Jahren existiert haben?« Now Wonström raised the question: "How is it possible that there are still places on earth where eras reign that are believed to have existed only thousands and thousands of years ago?"

Eduard hatte sich diese Frage schon so oft vorgelegt und auch eine Antwort darauf gefunden, die wohl die richtige sein konnte.

**Die Abplattung der Erde an den Polen**

»Wie du weißt,« erklärte er, »ist die Erde nicht vollständig kugelförmig, sondern an ihren Drehpunkten abgeplattet, mithin ein elliptisches Rotationssphäroid. "As you know," he explained, "the Earth is not completely spherical, but flattened at its pivot points, and is therefore an elliptical spheroid of rotation. Sie dreht sich von West nach Ost um ihre Axe, deren Ende der Nord- und Südpol ist, wodurch auch die sphäroidische Gestalt erklärbar wird. It rotates from west to east around its axis, the ends of which are the north and south poles, which also explains its spheroidal shape.

Wie wir wissen, ist die Erde in ihrem Innern noch heiß und glühend, was wir sehr deutlich merken, wenn wir dem Erdinnern näher sind, wie z. B. in den tiefen Kohlenbergwerken. Dort ist es so heiß, daß die Arbeiter fast vollständig entkleidet arbeiten.

Im Gegensatz zu dem wird es immer kälter, je weiter wie uns von dem Mittelpunkt der Erde entfernen. In contrast, the further we move away from the center of the earth, the colder it gets. Wenn wir z. B. einen hohen Berg besteigen, so wird es, je höher wir kommen, immer kälter, bis zuletzt die Erdwärme gar nicht mehr wirkt und alles zu Eis und Schnee erstarrt. When we climb a high mountain, for example, the higher we get, the colder it gets until the earth's heat no longer has any effect and everything freezes into ice and snow.

Denken wir uns ein Steinkohlenbergwerk von eintausend Meter Tiefe. In diesem sind alle Arbeiter während der Arbeit in Schweiß gebadet.

"Der Erddurchmesser am Äquator beträgt 12.754.794 Meter und die Länge der Erdaxe 12.712.158 Meter; folglich ist hier eine Differenz von 42.636 Meter." "The diameter of the earth at the equator is 12,754,794 meters and the length of the earth's axis is 12,712,158 meters; consequently there is a difference of 42,636 meters."

Bei einem Pol beträgt die Abplattung nun 21.318 Meter; man ist also am Nord- oder Südpol dem Erdinnern mehr als zwanzigmal näher als auf dem Grunde des eintausend Meter tiefen Steinkohlenbergwerks. Es ist nun sehr erklärlich, daß es in der nächsten Nähe des Nordpols so heiß und dunstig war, weil das innere Erdfeuer viel stärker in dieser Gegend wirkte.

Jetzt muß man annehmen, daß früher in der Jurazeit, als die Erde sich noch nicht so wie jetzt abgekühlt hatte, eine ähnliche Temperatur herrschte. Now we have to assume that a similar temperature prevailed earlier in the Jurassic period, when the earth had not yet cooled as it has now.

Je mehr sich die Erde abkühlte, desto weiter zogen sich diese Tiere nach den Gegenden hin, die ihnen ihr Lebens-Element, das warme Wasser und die dunstige Atmosphäre noch boten; und so ist es gekommen, daß die Tiere noch am Nordpol erhalten blieben.« The more the earth cooled, the further these animals moved towards the regions that still offered them their element of life, the warm water and the hazy atmosphere; and so it happened that the animals still remained at the North Pole."

»Ja wie konnten aber die Tiere über die Kreideberge gelangen?« warf Wonström ein.

»Damals existierten die Kreideberge ja noch nicht, die sind erst nach der Jurazeit entstanden und jedenfalls erst später durch eruptive Gewalten in diese Höhen hinaufgetrieben worden.« "The chalk mountains didn't exist back then, they only formed after the Jurassic period and were only driven up to these heights later by eruptive forces."