Callboys: Wenn Männer sich prostituieren | Darf ich für Sex bezahlen? Folge 6/7
Wenn andere mit ihrem Körper Geld verdienen, kann ich das auch.
Mit meinem Callboy kann ich intelligente Gespräche führen.
Und ich kann super Sex mit ihm haben.
Die größte Sorge eben war, dass ich keinen hoch bekomme.
Viele haben geschrieben, ich soll mir unbedingt die Seite anschauen,
wie es ist, wenn Männer sich Prostituierten.
Genau das mache ich heute, ich treffe Sascha.
Er arbeitet als Callboy.
Hi, ich bin Michael. Servus. - Freut mich.
Schön, dich zu sehen.
Bist schon voll am Start. - Ja, ich fange schon zum Schwitzen an.
Ist es wichtig für deinen Job, dass du so gut gebaut bist, fit bist?
Es ist nicht essenziell, aber schon schwer von Vorteil, würde ich sagen.
Ich habe bisher noch keine Frau getroffen,
die daran keinen Gefallen hatte, an einen durchtrainierten Körper.
Wie lange machst du das schon?
Letztes Jahr im Sommer habe ich damit angefangen.
Also noch gar nicht so lang.
Eigentlich nicht, noch eher ein Neuling.
Wie ging das los? Warum hast du damit angefangen?
Die ursprüngliche Motivation war, ich...
... ja, des Geldes wegen, sag ich mal.
Irgendwann dachte ich, wenn andere mit ihrem Körper
Geld verdienen können, kann ich das auch.
Aber bei mir war erst die Idee Richtung Strippen, oder so.
Striptease, aber da habe ich schnell gemerkt,
da habe ich nicht richtig Ahnung von.
Dann werde ich doch lieber Callboy.
So ungefähr. Mittlerweile mache ich es wirklich aus Überzeugung.
Es macht auch echt Spaß.
Okay.
Wie war das bei deinem ersten Date?
Wie aufgeregt warst du?
Mega aufgeregt, mindestens so schlimm,
wie vor einer wichtigen Abschlussprüfung, oder so.
Die größte Sorge war, dass ich keinen hoch bekomme.
Aber es war wirklich nur beim ersten Mal.
Da habe ich mir noch Viagra eingeschmissen, weil ich echt...
Echt Angst habe ich gekriegt, einen echten Durchhänger, oder so.
Aber beim Zweittreffen war es schon wesentlich entspannt.
Und habe seitdem auch keine Hilfsmittel mehr gebraucht.
Ich stehe noch voll im Saft, von demher.
Funktioniert alles bestens. - Aber finde ich schon krass, oder.
Dass du dann was nehmen musst, quasi,
um sicherzustellen, dass es dann auch läuft.
Ja, es war nur zu meiner eigenen Absicherung.
Was zahlen die dann dafür?
Für die ersten 2 Stunden bekomme ich 350 Euro.
Und ab 6 Stunden, es zählt dann als ganze Übernachtung.
Mit eventuell Frühstück, das sind dann bis zu 1000 Euro.
Es ist auch ein großer Unterschied, ob man das auch freiwillig macht.
So, wie ich, ich habe auch einen Hauptberuf. Als Elektriker.
Wenn sich eine Frau meldet, wo ich es mir absolut nicht vorstellen kann,
dann kann ich auch Nein sagen.
Oah!
Kannst du mir mal zeigen, wie dein Profil aussieht?
Das kann ich dir mal zeigen. - Da bist du ja ganz brav.
Eigentlich schon, ja. - Okay, ja.
Da noch einmal ein Bild, da oben ohne.
Was hast du für einen Text geschrieben über dich?
"Hallo, meine Liebe, freut mich sehr,
dass du über mein Profil gestolpert bist."
"Ich bin 27 Jahre alt, ansonsten bin ich ein gepflegter,
sehr gut gebauter, selbstbewusster...
... humorvoller..
... junger Mann.
Der weiß, wie er dich rundum verwöhnen kann".
Wie viel Dates hast du im Monat?
Alle zwei Wochen. Ich müsste jetzt nicht jeden Tag
mit fünf Frauen schlafen, wie auch immer.
Da wäre ich wohl körperlich auch nicht in der Lage zu.
Zwei, drei. * Schrei *
Was meinst du denn, was braucht man, um ein Callboy zu sein?
Wenn ich mir dich so anschaue, dann, naja.
Also du musst jetzt nicht so Muskeln haben, wie ich unbedingt.
Ohne, dass ich persönlich rein treten möchte.
Aber die meisten Frauen stehen eher nicht so drauf.
Wenn man zu dünn ist? - Zu dünn, ja.
Das trifft mich jetzt auch gar nicht. Weil ich möchte es auch gar nicht.
Ich möchte definitiv nicht als Callboy arbeiten.
Ich bin dann echt so ganz altmodisch,
so, ey, ich gebe dann was von mir her.
Was ich nicht jedem geben möchte.
Ja, meine Bedenken am Anfang waren vielleicht am meisten die,
dass ich gedacht habe, dass die Frauen, die sich bei mir melden,
dass sie es wirklich nötig haben.
Oder aus purer Verzweiflung, dass sie sich dann eben melden.
Aber, ich sag mal, die Frauen sind im Schnitt...
... Mitte 30, würde ich sagen.
Sehr hübsche Frauen auf jeden Fall auch dabei.
* Power-Musik *
Könntest du dir vorstellen, auch für sechs zu bezahlen?
Ja. Derzeit kommt es auch schon vor,
dass ich mit Kumpels in den Saunaklub gehe, oder so.
Und da eben dann für Sex bezahle, oder so.
Das hätte ich jetzt gar nicht gedacht,
dass du auch für Sex bezahlst.
Das ist einfach der Unterschied, dass ich mich auch bedienen lassen kann.
Und nicht immer bedienen muss.
Das kommt jetzt nicht oft vor, also, aber...
... hin und wieder schon.
Ich wollte natürlich auch die andere Seite sehen,
und habe mich mit einer Frau getroffen,
die regelmäßig Geld für Sex mit Callboys bezahlt.
Hallo. - Hi.
Hallo Michael, ich bin Verena.
Ich habe mir extra ein Hemd angezogen. - Wow, extra für mich?
Danke. - Wie lange machst du das schon?
Eineinhalb Jahre, ungefähr.
Und wie bist du überhaupt jetzt dazu gekommen,
weil es ist ja jetzt auch nicht so gewöhnlich, oder,
sich einen Callboy zu kaufen.
Ich war verheiratet und hatte noch einige andere Beziehungen,
die nicht funktioniert haben.
Ich habe da so viele Enttäuschungen erlebt,
dass ich mich entschieden habe, allein durchs Leben zu gehen.
Ich habe keinen Bock mehr, die Wäsche für jemanden zu waschen.
Oder die Zahnpasta für jemandem aus dem Waschbecken zu putzen.
Nur irgendwann habe ich festgestellt,
oh, irgendetwas fehlt in meinem Leben.
Und bin dann drauf gekommen, dass man DAS ja kaufen kann.
Was fehlt?
Sex, Zärtlichkeit, Streicheleinheiten.
Aber kann es nicht aufregend sein...
... so jemanden kennen zu lernen,
den auf ganz normale Art und Weise "abzuschleppen"?
Dass es halt echt ist.
Also, ich stehe auf Männer mit Niveau.
Es ist äußerst schwierig, einfach beim Ausgehen jemanden zu treffen,
mit dem ich über Sex hinaus was anfangen kann.
Mit meinem Callboy kann ich intelligente Gespräche führen.
Ich kann mit ihm ins Theater gehen oder einen Wellnessurlaub verbringen.
Und ich kann eben super Sex mit ihm haben.
Was will ich mehr?
Und dann gehe ich nach Hause und hab meinen Frieden.
Seit ich den Callboy treffe, hat sich in meinem Leben
sehr viel zum positiven verändert.
Ich habe wieder angefangen Sport zu treiben.
Ich habe ungefähr 20 Kilo abgenommen.
Fühlt sich das gleich an, wenn man dafür bezahlt? - Völlig.
Gar kein Unterschied. - Echt?
Das ist genau das, was einen guten Callboy ausmacht.
Ich gehe immer zum gleichen, und ich habe noch nie,
bei keinem einzigen Date das Gefühl gehabt,
dass er das nur macht, weil er dafür bezahlt wird.
Genau, aber wenn man ehrlich ist,
macht er das natürlich nur wegen dem Geld.
Ja, natürlich ist das auch ein angenehmer Nebenverdienst.
Das will ich gar nicht wegdiskutieren.
Aber ist es nicht so, dass du eigentlich
jetzt jemanden benutzt für deine Zwecke?
Nee, also das würde ich nicht sagen.
Ich finde auch nicht, dass ich einen Masseur benutze.
Das ist eine Dienstleistung, die angeboten wird,
und für die ich bezahle.
Da habe ich jetzt keine Gewissensbisse.
Ich glaube, ein Mann, der solche Dienste in Anspruch nimmt,
sucht schnellen Sex.
Die gehen dorthin, erledigen ihre Sache, und gehen wieder weg.
Eine Frau sucht Begleitung.
Ich buche meinen Callboy eben nicht nur,
weil ich mit ihm ins Bett will.
Was würde denn bei dir passieren, wenn das rauskommt?
Das wäre gar nicht gut.
Es würde auf jeden Fall Zoff in meiner Familie geben.
Und in meinem Job könnte es vielleicht sogar
zu einer Kündigung kommen.
Das was du machst, hat einfach, glaube ich, einfach...
... nichts damit zu tun, was wir sonst in der Prostitution erleben.
Also so viel Zwang und Druck, und wo Leute kaputtgehen.
Ja, das ist auf jeden Fall was anderes.
Mir ist einfach wichtig, dass alles auf Freiwilligkeit basiert.
Und niemand zu etwas gezwungen wird.
Ich will nicht Macht auf jemanden ausüben.
Das liegt mir vollkommen fern.
* Musik *
Sexshop. Was suchst du?
Ich hatte vor kurzem eine Anfrage von einer Lady, die sich gewünscht hat,
dass das Ganze auf so 50 Shades of Grey geht.
Man kann vielleicht denken, ein Callboy ist ständig im Sexshop,
aber aber das, ja...
Das Zeug, was ich sonst so brauche,
wie Massageöl oder Kondome, das krieg ich auch sonst wo irgendwo her.
Ich wollte erzählen, ich habe ja auch eine Kundin getroffen, quasi,
die sich öfters einen Callboy "holt", mietet.
Und ich dachte mir, eigentlich macht man ihr
ja auch schon ein bisschen was vor.
Oder, das gehört schon irgendwie dazu?
Was heißt, vor... ja.
Man muss halt sich vorher auch klarmachen, dass...
... man den Typ halt nur für eine bestimmte Zeit hat.
Dass sie halt vielleicht sich nicht zu sehr verkopfen.
Die Handschellen vielleicht, Plüsch eher.
Boah, ich weiß nicht, oder?
Entschuldigung, können wir bei den Handschellen etwas falsch machen?
Das hier dann betätigen. - Ach so, der Schlüssel ist dann...
Und die anderen sind besser.
Peitsche oder Klatsche?
* Klatsch *
Wer weiß eigentlich davon, dass du das machst?
Eigentlich jeder, wo mich besser kennt.
Also, ich mache da jetzt auch kein Riesengeheimnis draus. Das...
Ich finde es eigentlich nur fies, dass man so...
Mit Callboy verbindet man auf einmal: hey, ja, der hat Bock auf Sex.
Der hat Bock auf die Frauen,
lässt sich bezahlen, ist doch nicht schlimm.
Aber wenn man eine weibliche Prostituierte hört,
dann ist es oft so: Was?! Du verkaufst dich?!
Hast du das echt schon nötig, oder so, ja.
Was ja eigentlich ungerecht ist.
Weil sie macht ja dann auch nichts anderes, als du.
Es kam jetzt echt ganz selten vor, dass da wirklich jemand,
speziell Frauen, von vorneherein angewidert waren.
Irgendwie so, ganz im Gegenteil.
Die meisten Frauen interessieren sich dann umso mehr für mich.
Aber halt leider nicht beziehungstechnisch, ja.
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Was meint ihr, wie unterscheiden sich
männliche und weibliche Prostitution?
Schreibt es mir in die Kommentare.