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Die Zauberflöte (Graded Reader), Kapitel 4

Kapitel 4

Tamino und Papageno bestehen ihre erste Prüfung.

Monostatos soll Pamina bewachen, aber er verliebt sich in sie.

Da erscheint ihre Mutter.

4. Auftritt

„He, Lampen hierher! Lampen hierher!“, schreien Tamino und Papageno. „Wir sehen mit offenen Augen nichts!“

Papageno seufzt: „Das ist doch seltsam. Die Priester verlassen uns und wir können nichts mehr erkennen.“

„Ertrag es mit Geduld und denke: Die Götter wollen es so!“, beruhigt ihn Tamino.

5. Auftritt

Plötzlich erscheinen die drei Damen der Königin der Nacht und verkünden: „Kommt fort von hier! Tamino, du stirbst hier und, Papageno, mit dir ist es auch aus!“

„Nein! Nein! Nein!“, ruft Papageno aufgeregt.

„Papageno sei still! Willst du dein Versprechen brechen und mit den Damen sprechen?“, erinnert ihn Tamino.

„Ich soll immer still sein! Immer still!“

Die drei Damen reden weiter: „Ihr seid verloren! Hört auf die Königin der Nacht! Diese Priester sind nicht ehrlich. Sie verhexen euch. Geht nicht zu ihnen!“

„Tamino, ist das wahr?“, fragt Papageno.

Tamino sagt leise zu sich: „Ein Weiser hört nicht auf dummes Volk!“ und laut zu Papageno: „Das ist nur Geschwätz von Frauen und Lügnern. Sei nun still und denk an deine Pflicht! Handle klug!“

Die drei Damen blicken Tamino an: „Warum bist du zu uns so unfreundlich?“

Tamino zeigt mit dem Finger auf seinen geschlossenen Mund.

„Auch Papageno schweigt. So rede doch!“, fordern die Damen ihn auf.

„Ich möchte gerne – !“

„Still, sage ich! Schweig still!“, flüstert Tamino. „Sie gehen sicher bald weg.“

Da hört man die Priester aus dem Tempel schreien:

„Hinab in die Hölle mit den Frauen!“

„O weh!“, stöhnen die drei Damen und stürzen in die Hölle.

Papageno fällt vor Schreck auf den Boden.

6. Auftritt

Zwei Priester kommen mit Fackeln.

„Sehr gut, Jüngling!“, sagt der erste Priester zu Tamino. „Du bist Sieger. Du kannst deinen gefährlichen Weg weitergehen.“

Der zweite Priester sieht Papageno an: „Steh auf und sei ein Mann! Ich führe dich weiter.“

Papageno murmelt: „Bei so einer Wanderung vergeht einem wohl die Lust auf Liebe.“

7. Auftritt

Die Bühne verwandelt sich in einen schönen Garten. Pamina liegt in einer Laube und schläft. Der Mond beleuchtet ihr Gesicht.

Monostatos kommt, betrachtet Pamina und setzt sich dann neben sie.

Er denkt: „Ha, da finde ich die unfreundliche Schöne! Warum will man mich bestrafen? Hm! Was ist denn meine Sünde? Meine Liebe zu ihr? Welcher Mann kann bei so einem Anblick kalt und gefühllos bleiben? Es ist doch eine komische Sache mit der Liebe! Bei allen Sternen! Das Mädchen macht mich noch verrückt! In mir brennt ein Feuer. Es zerstört mich.“

Monostatos sieht sich um. „Ich bin hier ganz allein. Keiner belauscht mich. Ein Küsschen kann man doch entschuldigen!“

Er fächelt sich mit beiden Händen Wind zu.

„Alle Leute fühlen die Liebe. Sie kennen sie mit ihren Freuden. Alle locken, küssen und liebkosen sich. Muss ich die Liebe meiden? Ich bin ein Mohr – aber ich habe auch ein Herz und mag die Mädchen. Ich will nicht immer ohne Frau leben. Das ist die Hölle. Ich will auch liebkosen, küssen und zärtlich sein.

Lieber Mond, verzeih mir! Ich liebe eine weiße Frau. Weiß ist so schön! Ich muss sie küssen. Mond! Versteck dich oder mach die Augen zu!“ Monostatos beugt sich über Pamina.

8. Auftritt

Es donnert laut. Da erscheint plötzlich die Königin der Nacht. Sie bleibt vor Pamina und Monostatos stehen.

„Zurück!“, schreit sie Monostatos an.

Pamina wacht auf: „Ihr Götter!“

Monostatos weicht zurück. „O weh! Das ist – ich irre nicht – die Göttin der Nacht.“

„Mutter! Mutter! Meine Mutter!“ Pamina fällt ihrer Mutter in die Arme.

„Mutter?“, denkt Monostatos. „Hm! Das muss ich von weitem belauschen.“

Er versteckt sich hinter einem Busch.

Die Königin fragt ihre Tochter: „Wo ist der Prinz? Er soll dich doch in meinem Auftrag schützen und befreien.“

„Ach, Mutter, er will nicht mehr in unserer Welt sein. Er möchte zu den Eingeweihten gehören.“

„Zu den Eingeweihten? Unglückliche Tochter, sie reißen auch dich auf ewig weg von mir!“

„O laufen wir weg, liebe Mutter! Unter deinem Schutz überstehe ich jede Gefahr!“

„Schutz? Liebes Kind, deine Mutter kann dich nicht mehr schützen. Meine Macht ist seit dem Tod von deinem Vater zu Ende.“

„Meinem Vater?“

Die Königin der Nacht erzählt: „Höre gut zu! Das ist unsere Geschichte: Dein Vater übergibt uns – mir und dir – kurz vor seinem Tod alle seine Schätze. Den siebenfachen Sonnenkreis aber gibt er den Eingeweihten. Er erklärt mir nicht, warum. Er sagt, wir beide sollen uns von weisen Männern führen lassen. Sarastro trägt diesen mächtigen Sonnenkreis auf seiner Brust. Er verwaltet ihn.“

„Liebe Mutter, dann ist wohl auch der Jüngling auf immer für mich verloren?“

„Du musst ihn überreden. Er soll morgen früh mit uns durch diese unterirdischen Gewölbe fliehen. Dann gehört er ganz dir.“

„Liebe Mutter, kann ich den Jüngling als Eingeweihten nicht auch eben so zärtlich lieben, wie ich ihn jetzt liebe? Mein Vater selbst war ja mit diesen weisen Männern verbunden. Er hat ihre Güte, ihren Verstand und ihre Tugend gelobt. Sarastro ist auch tugendhaft.“

„Was sagst du! Du, meine Tochter, verteidigst diesen Barbaren? Und du willst Tamino lieben? Er ist mit meinem Todfeind verbunden. Jeden Moment kann er mich stürzen. Siehst du hier diesen Dolch? Er ist für Sarastro geschliffen. Du musst ihn töten und mir den mächtigen Sonnenkreis übergeben!“

„Aber liebste Mutter!“

„Kein Wort! Die Rache kocht in meinem Herzen. Du musst Sarastro töten, sonst bist du nicht mehr meine Tochter. Rache, Götter! Hört den Schwur von der Mutter!“

Die Königin der Nacht verschwindet.

9. Auftritt

Pamina hält den Dolch in der Hand und steht in Gedanken da:

„Morden soll ich? Götter! Das kann ich nicht. – Das kann ich nicht! Götter! Was soll ich nun tun?“

10. Auftritt

Monostatos kommt wieder aus seinem Versteck. Er nimmt Pamina den Dolch aus der Hand. Pamina erschrickt und schreit.

„Warum zitterst du?“, fragt er. „Zitterst du vor meiner schwarzen Farbe oder vor dem Mord?“

„Du weißt also…?“

„Alles. Nicht nur dein, sondern auch das Leben von deiner Mutter ist jetzt in meiner Hand!“, droht Monostatos. „Du hast aber einen Weg, dich und deine Mutter zu retten.“

„Welchen?“, fragt Pamina zitternd.

„Du musst mich lieben! Willst du das? Ja oder nein?“

„Nein!“

Monostatos sieht sie voll Zorn an: „Nein? Und warum nicht? Sehe ich aus wie ein schwarzes Gespenst? Ha, so stirb!“

Er ergreift ihre Hand.

11. Auftritt

In diesem Moment erscheint Sarastro.

„Weg! Monostatos! Geh weg! Deine Seele ist so schwarz wie dein Gesicht!“

„Ja, ich gehe! Ich gehe jetzt zur Mutter. Die Tochter kann ich nicht haben!“

12. Auftritt

Pamina bittet weinend Sarastro: „Herr, strafe meine Mutter nicht! Der Schmerz über meine Abwesenheit ist so groß.“

„Ich weiß alles. Sie irrt in unterirdischen Gemächern des Tempels herum und will sich an mir und der ganzen Menschheit rächen. In diesen heiligen Mauern kennt man aber keine Rache. Macht einer einen Fehler, dann helfen die Freunde und führen ihn mit Liebe in ein besseres Land. Hier liebt der Mensch den Menschen. Es gibt hier keine Verräter. Man vergibt dem Feind. Wer solche Lehren nicht anerkennt, verdient es nicht ein Mensch zu sein.

Schenke der Himmel dem holden Jüngling Mut und Standhaftigkeit auf seinem Weg, dann kommt das Glück zu euch und deine Mutter soll beschämt zu ihrer Burg zurückkehren.“

13. Auftritt

Die Bühne verwandelt sich in eine Halle mit Rosen und Blumen. Eine Tür öffnet sich. Zwei Priester führen Tamino und Papageno herein. Ganz vorne sind zwei Rasenbänke.

„Ihr müsst nun alleine hier bleiben“, erklärt der erste Priester. „In kurzer Zeit ertönt eine Posaune.

Dann setzt euren Weg fort! Lebt wohl! Wir sehen uns wieder! Noch einmal: Vergesst das Schweigen nicht!“

Der zweite Priester erinnert Papageno: „Sprich an diesem Ort kein Wort! Sonst bestrafen dich die Götter durch Donner und Blitz. Leb wohl!“


Kapitel 4 Chapter 4 Capítulo 4 Chapitre 4 Capitolo 4 第4章 4 skyrius Hoofdstuk 4 Capítulo 4 Глава 4 Kapitel 4 Bölüm 4 Розділ 4 第4章

**Tamino und Papageno bestehen ihre erste Prüfung. Tamino and Papageno pass their first test. **

**Monostatos soll Pamina bewachen, aber er verliebt sich in sie. Monostatos is supposed to guard Pamina, but he falls in love with her. Monostatos dovrebbe sorvegliare Pamina, ma si innamora di lei. **

**Da erscheint ihre Mutter. Then her mother appears. **

**4.** Auftritt

„He, Lampen hierher! "Hey, lamps over here! "Ehi, lampade qui! Lampen hierher!“, schreien Tamino und Papageno. „Wir sehen mit offenen Augen nichts!“ "We can't see anything with our eyes open!" "Non vediamo nulla con gli occhi aperti!".

Papageno seufzt: „Das ist doch seltsam. Papageno sighs: "That's strange. Die Priester verlassen uns und wir können nichts mehr erkennen.“ The priests are leaving us and we can no longer recognize anything." I sacerdoti ci stanno abbandonando e non riusciamo più a riconoscere nulla".

„Ertrag es mit Geduld und denke: Die Götter wollen es so!“, beruhigt ihn Tamino. "Be patient and think: this is what the gods want!" Tamino reassures him. "Abbi pazienza e rifletti: è questo che vogliono gli dei!", lo rassicura Tamino.

**5.** Auftritt

Plötzlich erscheinen die drei Damen der Königin der Nacht und verkünden: „Kommt fort von hier! Suddenly, the three ladies of the Queen of the Night appear and announce: "Come away from here! Tamino, du stirbst hier und, Papageno, mit dir ist es auch aus!“ Tamino, you're dying here and, Papageno, you're finished too!" Tamino, tu stai morendo qui e, Papageno, anche tu sei finito!".

„Nein! Nein! Nein!“, ruft Papageno aufgeregt.

„Papageno sei still! "Papageno be quiet! Willst du dein Versprechen brechen und mit den Damen sprechen?“, erinnert ihn Tamino. Do you want to break your promise and talk to the ladies?" Tamino reminds him. Vuoi rompere la tua promessa e parlare con le signore?" gli ricorda Tamino.

„Ich soll immer still sein! "I should always be quiet! Immer still!“ Always quiet!"

Die drei Damen reden weiter: „Ihr seid verloren! The three ladies continue talking: "You are lost! Hört auf die Königin der Nacht! Listen to the Queen of the Night! Diese Priester sind nicht ehrlich. Sie verhexen euch. They cast a spell on you. Ti fanno un incantesimo. Geht nicht zu ihnen!“ Don't go to them!"

„Tamino, ist das wahr?“, fragt Papageno. "Tamino, is that true?" asks Papageno.

Tamino sagt leise zu sich: „Ein Weiser hört nicht auf dummes Volk!“ und laut zu Papageno: „Das ist nur Geschwätz von Frauen und Lügnern. Tamino says quietly to himself: "A wise man doesn't listen to stupid people!" and loudly to Papageno: "That's just gossip from women and liars. Tamino dice a bassa voce a se stesso: "Un uomo saggio non ascolta gli stupidi!" e a voce alta a Papageno: "Sono solo pettegolezzi di donne e bugiardi. Sei nun still und denk an deine Pflicht! Be quiet now and think of your duty! Ora state zitti e pensate al vostro dovere! Handle klug!“ Act wisely!" Agite con saggezza!".

Die drei Damen blicken Tamino an: „Warum bist du zu uns so unfreundlich?“ The three ladies look at Tamino: "Why are you being so unkind to us?"

Tamino zeigt mit dem Finger auf seinen geschlossenen Mund. Tamino points to his closed mouth with his finger.

„Auch Papageno schweigt. "Papageno is also silent. So rede doch!“, fordern die Damen ihn auf. So speak up!" the ladies urge him. Quindi parla!" lo esortano le signore.

„Ich möchte gerne – !“ "I would like to - !" "Vorrei - !"

„Still, sage ich! "Hush, I say! Schweig still!“, flüstert Tamino. Shut up!" whispers Tamino. „Sie gehen sicher bald weg.“ "I'm sure they'll be leaving soon."

Da hört man die Priester aus dem Tempel schreien: You can hear the priests shouting from the temple: Si sentono le grida dei sacerdoti dal tempio:

„Hinab in die Hölle mit den Frauen!“ "Down to hell with the women!" "Al diavolo le donne!"

„O weh!“, stöhnen die drei Damen und stürzen in die Hölle. "Oh dear!" moan the three ladies and plunge into hell. "Oh cielo!" gemono le tre signore e si tuffano nell'inferno.

Papageno fällt vor Schreck auf den Boden. Papageno falls to the floor in shock.

**6.** Auftritt

Zwei Priester kommen mit Fackeln. Two priests come with torches.

„Sehr gut, Jüngling!“, sagt der erste Priester zu Tamino. "Very good, young man!" says the first priest to Tamino. „Du bist Sieger. "You are the winner. Du kannst deinen gefährlichen Weg weitergehen.“ You can continue on your dangerous path." Potete continuare il vostro pericoloso cammino".

Der zweite Priester sieht Papageno an: „Steh auf und sei ein Mann! The second priest looks at Papageno: "Get up and be a man! Il secondo sacerdote guarda Papageno: "Alzati e sii uomo! Ich führe dich weiter.“ I'll lead you on." Ti guiderò io".

Papageno murmelt: „Bei so einer Wanderung vergeht einem wohl die Lust auf Liebe.“ Papageno mumbles: "A hike like that must make you lose your desire for love." Papageno murmura: "Supongo que una excursión así te hace perder el gusto por el amor". Papageno borbotta: "Un'escursione del genere deve farti perdere il desiderio di amare".

**7.** Auftritt

Die Bühne verwandelt sich in einen schönen Garten. The stage is transformed into a beautiful garden. Il palco si trasforma in un bellissimo giardino. Pamina liegt in einer Laube und schläft. Pamina lies in an arbor and sleeps. Pamina si sdraia in un pergolato e dorme. Der Mond beleuchtet ihr Gesicht. The moon illuminates her face. La luna illumina il suo volto.

Monostatos kommt, betrachtet Pamina und setzt sich dann neben sie. Monostatos arrives, looks at Pamina and then sits down next to her. Monostatos arriva, guarda Pamina e poi si siede accanto a lei.

Er denkt: „Ha, da finde ich die unfreundliche Schöne! He thinks: "Ha, there I find the unfriendly beauty! Pensa: "Ah, ecco la bellezza ostile! Warum will man mich bestrafen? Why do they want to punish me? Perché vogliono punirmi? Hm! Was ist denn meine Sünde? What is my sin? Qual è il mio peccato? Meine Liebe zu ihr? My love for her? Welcher Mann kann bei so einem Anblick kalt und gefühllos bleiben? What man can remain cold and unfeeling at such a sight? Quale uomo può rimanere freddo e insensibile di fronte a una simile visione? Es ist doch eine komische Sache mit der Liebe! L'amore è una cosa strana! Bei allen Sternen! By all the stars! Per tutte le stelle! Das Mädchen macht mich noch verrückt! That girl is driving me crazy! In mir brennt ein Feuer. Es zerstört mich.“ It destroys me." Mi distrugge".

Monostatos sieht sich um. Monostatos looks around. „Ich bin hier ganz allein. Keiner belauscht mich. Nobody overhears me. Nessuno mi ascolta. Ein Küsschen kann man doch entschuldigen!“ You can excuse a kiss!" Puoi giustificare un bacio!".

Er fächelt sich mit beiden Händen Wind zu. He fans himself with both hands. Si apre il ventaglio con entrambe le mani.

„Alle Leute fühlen die Liebe. "All people feel love. Sie kennen sie mit ihren Freuden. You know them with their joys. Li conoscete con le loro gioie. Alle locken, küssen und liebkosen sich. Everyone lures, kisses and caresses each other. Tutti si adescano, si baciano e si accarezzano. Muss ich die Liebe meiden? Devo evitare l'amore? Ich bin ein Mohr – aber ich habe auch ein Herz und mag die Mädchen. I'm a Moor - but I also have a heart and like girls. Ich will nicht immer ohne Frau leben. Non voglio vivere sempre senza una moglie. Das ist die Hölle. This is hell. Ich will auch liebkosen, küssen und zärtlich sein.

Lieber Mond, verzeih mir! Dear moon, forgive me! Ich liebe eine weiße Frau. I love a white woman. Weiß ist so schön! Ich muss sie küssen. Mond! Versteck dich oder mach die Augen zu!“ Monostatos beugt sich über Pamina. Hide or close your eyes!" Monostatos bends over Pamina.

**8.** Auftritt

Es donnert laut. Da erscheint plötzlich die Königin der Nacht. Sie bleibt vor Pamina und Monostatos stehen.

„Zurück!“, schreit sie Monostatos an. "Get back!" she shouts at Monostatos.

Pamina wacht auf: „Ihr Götter!“ Pamina wakes up: "You gods!"

Monostatos weicht zurück. Monostatos indietreggia. „O weh! "Oh dear! Das ist – ich irre nicht – die Göttin der Nacht.“ This is - I'm not mistaken - the goddess of the night."

„Mutter! Mutter! Meine Mutter!“ Pamina fällt ihrer Mutter in die Arme. My mother!" Pamina falls into her mother's arms.

„Mutter?“, denkt Monostatos. „Hm! Das muss ich von weitem belauschen.“ I have to overhear that from afar."

Er versteckt sich hinter einem Busch. He hides behind a bush.

Die Königin fragt ihre Tochter: „Wo ist der Prinz? Er soll dich doch in meinem Auftrag schützen und befreien.“ He's supposed to protect and free you on my behalf."

„Ach, Mutter, er will nicht mehr in unserer Welt sein. "Oh, mother, he doesn't want to be in our world anymore. Er möchte zu den Eingeweihten gehören.“ He wants to be one of the insiders."

„Zu den Eingeweihten? "To the initiates? Unglückliche Tochter, sie reißen auch dich auf ewig weg von mir!“ Unhappy daughter, they will tear you away from me forever!" Figlia infelice, ti strapperanno per sempre da me!".

„O laufen wir weg, liebe Mutter! "Oh, let's run away, dear mother! "Oh, scappiamo, cara mamma! Unter deinem Schutz überstehe ich jede Gefahr!“ I can survive any danger under your protection!" Posso sopravvivere a qualsiasi pericolo sotto la tua protezione!".

„Schutz? Liebes Kind, deine Mutter kann dich nicht mehr schützen. Dear child, your mother can no longer protect you. Meine Macht ist seit dem Tod von deinem Vater zu Ende.“ My power has come to an end since your father's death."

„Meinem Vater?“

Die Königin der Nacht erzählt: „Höre gut zu! The Queen of the Night says: "Listen carefully! La Regina della Notte dice: "Ascoltate attentamente! Das ist unsere Geschichte: Dein Vater übergibt uns – mir und dir – kurz vor seinem Tod alle seine Schätze. This is our story: your father gives us - me and you - all his treasures shortly before his death. Den siebenfachen Sonnenkreis aber gibt er den Eingeweihten. Ma dà il settuplice cerchio solare agli iniziati. Er erklärt mir nicht, warum. He doesn't explain why. Er sagt, wir beide sollen uns von weisen Männern führen lassen. He says we should both be led by wise men. Dice che entrambi dovremmo essere guidati da uomini saggi. Sarastro trägt diesen mächtigen Sonnenkreis auf seiner Brust. Sarastro wears this mighty circle of the sun on his chest. Er verwaltet ihn.“ He manages it."

„Liebe Mutter, dann ist wohl auch der Jüngling auf immer für mich verloren?“ "Dear mother, then the young man is also lost to me forever?" "Cara mamma, allora anche il giovane è perduto per me per sempre?".

„Du musst ihn überreden. "You have to persuade him. Er soll morgen früh mit uns durch diese unterirdischen Gewölbe fliehen. He is to flee with us through these underground vaults tomorrow morning. Domani mattina dovrà fuggire con noi attraverso questi sotterranei. Dann gehört er ganz dir.“ Then it's all yours."

„Liebe Mutter, kann ich den Jüngling als Eingeweihten nicht auch eben so zärtlich lieben, wie ich ihn jetzt liebe? "Dear mother, can't I love the young man as an initiate just as tenderly as I love him now? "Cara madre, non posso amare il giovane come iniziato con la stessa tenerezza con cui lo amo ora? Mein Vater selbst war ja mit diesen weisen Männern verbunden. My father himself was associated with these wise men. Er hat ihre Güte, ihren Verstand und ihre Tugend gelobt. He praised their goodness, their intellect and their virtue. Sarastro ist auch tugendhaft.“ Sarastro is also virtuous."

„Was sagst du! Du, meine Tochter, verteidigst diesen Barbaren? You, my daughter, are defending this barbarian? Und du willst Tamino lieben? And you want to love Tamino? Er ist mit meinem Todfeind verbunden. He is connected to my mortal enemy. Jeden Moment kann er mich stürzen. He could overthrow me at any moment. Siehst du hier diesen Dolch? Do you see this dagger here? Er ist für Sarastro geschliffen. He is polished for Sarastro. È lucido per Sarastro. Du musst ihn töten und mir den mächtigen Sonnenkreis übergeben!“ You must kill him and hand over the mighty sun circle to me!"

„Aber liebste Mutter!“ "But dearest mother!"

„Kein Wort! Die Rache kocht in meinem Herzen. Revenge boils in my heart. Du musst Sarastro töten, sonst bist du nicht mehr meine Tochter. Rache, Götter! Revenge, gods! Hört den Schwur von der Mutter!“ Hear the oath from the mother!"

Die Königin der Nacht verschwindet. The queen of the night disappears.

**9.** Auftritt

Pamina hält den Dolch in der Hand und steht in Gedanken da: Pamina holds the dagger in her hand and stands there in thought:

„Morden soll ich? "You want me to murder? "Vuoi che io uccida? Götter! Das kann ich nicht. – Das kann ich nicht! - I can't do that! Götter! Was soll ich nun tun?“

**10.** Auftritt

Monostatos kommt wieder aus seinem Versteck. Er nimmt Pamina den Dolch aus der Hand. He takes the dagger from Pamina's hand. Pamina erschrickt und schreit.

„Warum zitterst du?“, fragt er. „Zitterst du vor meiner schwarzen Farbe oder vor dem Mord?“

„Du weißt also…?“ "So you know...?" "Quindi sai...?"

„Alles. Nicht nur dein, sondern auch das Leben von deiner Mutter ist jetzt in meiner Hand!“, droht Monostatos. Not only your life, but also your mother's life is now in my hands!" threatens Monostatos. „Du hast aber einen Weg, dich und deine Mutter zu retten.“ "But you have a way to save yourself and your mother."

„Welchen?“, fragt Pamina zitternd. "Quale?", chiede Pamina, tremando.

„Du musst mich lieben! "You must love me! Willst du das? Ja oder nein?“

„Nein!“

Monostatos sieht sie voll Zorn an: „Nein? Monostatos looks at her in anger: "No? Und warum nicht? Sehe ich aus wie ein schwarzes Gespenst? Do I look like a black ghost? Sembro un fantasma nero? Ha, so stirb!“ Ha, so die!" Ah, allora muori!".

Er ergreift ihre Hand. He grabs her hand. Le afferra la mano.

**11.** Auftritt

In diesem Moment erscheint Sarastro.

„Weg! Monostatos! Geh weg! Andate via! Deine Seele ist so schwarz wie dein Gesicht!“ Your soul is as black as your face!"

„Ja, ich gehe! Ich gehe jetzt zur Mutter. I'm going to see my mother now. Ora vado a trovare mia madre. Die Tochter kann ich nicht haben!“ I can't have that daughter!"

**12.** Auftritt

Pamina bittet weinend Sarastro: „Herr, strafe meine Mutter nicht! Pamina tearfully begs Sarastro: "Lord, do not punish my mother! Der Schmerz über meine Abwesenheit ist so groß.“ The pain of my absence is so great."

„Ich weiß alles. Sie irrt in unterirdischen Gemächern des Tempels herum und will sich an mir und der ganzen Menschheit rächen. She wanders around in underground chambers of the temple and wants to take revenge on me and all mankind. Si aggira per le stanze sotterranee del tempio e vuole vendicarsi di me e di tutta l'umanità. In diesen heiligen Mauern kennt man aber keine Rache. But there is no revenge within these sacred walls. Ma all'interno di queste sacre mura, la vendetta è sconosciuta. Macht einer einen Fehler, dann helfen die Freunde und führen ihn mit Liebe in ein besseres Land. If someone makes a mistake, the friends help and lead them to a better country with love. Se qualcuno commette un errore, gli amici lo aiutano e lo guidano con amore verso un Paese migliore. Hier liebt der Mensch den Menschen. Here, man loves man. Es gibt hier keine Verräter. There are no traitors here. Man vergibt dem Feind. Wer solche Lehren nicht anerkennt, verdient es nicht ein Mensch zu sein. Anyone who does not recognize such teachings does not deserve to be human. Chiunque non riconosca questi insegnamenti non merita di essere umano.

Schenke der Himmel dem holden Jüngling Mut und Standhaftigkeit auf seinem Weg, dann kommt das Glück zu euch und deine Mutter soll beschämt zu ihrer Burg zurückkehren.“ May heaven grant the fair youth courage and steadfastness on his way, then happiness will come to you and your mother shall return to her castle in shame." Che il cielo conceda al bel giovane coraggio e fermezza nel suo cammino, allora la felicità arriverà a te e tua madre tornerà al suo castello con vergogna".

**13.** Auftritt

Die Bühne verwandelt sich in eine Halle mit Rosen und Blumen. Il palco si trasforma in una sala con rose e fiori. Eine Tür öffnet sich. A door opens. Zwei Priester führen Tamino und Papageno herein. Ganz vorne sind zwei Rasenbänke. There are two grass benches at the very front.

„Ihr müsst nun alleine hier bleiben“, erklärt der erste Priester. "You must stay here alone now," explains the first priest. „In kurzer Zeit ertönt eine Posaune. "In breve tempo, una tromba suona.

Dann setzt euren Weg fort! Then continue on your way! Poi continuate per la vostra strada! Lebt wohl! Wir sehen uns wieder! See you again! Noch einmal: Vergesst das Schweigen nicht!“ Ancora una volta: non dimenticate il silenzio!".

Der zweite Priester erinnert Papageno: „Sprich an diesem Ort kein Wort! Il secondo sacerdote ricorda a Papageno: "Non dire una parola in questo luogo! Sonst bestrafen dich die Götter durch Donner und Blitz. Altrimenti gli dei vi puniranno con tuoni e fulmini. Leb wohl!“ Farewell!"