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Die Zauberflöte (Graded Reader), Kapitel 3

Kapitel 3

Sarastro und seine Priester erklären Tamino: Er muss die

Lehre der Weisheit erlernen und Prüfungen bestehen.

Dann bekommt er Pamina.

6. Auftritt

Papageno und Pamina sind noch zusammen im Palast von Sarastro. Pamina hat keine Fesseln mehr an.

Papageno flüstert: „Wir müssen schnell fliehen. Nur Mut, Pamina! Sonst fangen sie uns noch. Hoffentlich finden wir bald Tamino!“

Papageno nimmt seine Flöte und pfeift.

In diesem Moment hören sie den Flötenton von Tamino.

„Welche Freude! Er hört uns schon. Sein Ton kommt bis hierher zu uns. Welches Glück! Schnell! Schnell! Weg von hier!“

7. Auftritt

Doch in dem Moment erscheint Monostatos.

Ha, da seid Ihr! Man kann den Monostatos nicht täuschen. Ich will euch bestrafen. He, Sklaven kommt mit Eisen und Stricken!“

Die Sklaven kommen mit Fesseln.

Pamina klagt: „Ach, nun sind wir verloren.“

Papageno holt sein silbernes Glockenspiel hervor und lässt es erklingen.

„Klingt Glöckchen, klingt! Verzaubert den Monostatos und seine Sklaven!“

Monostatos und seine Sklaven hören den Klang und fangen sofort an zu singen: „Trallala, Trallala! Das klingt so herrlich, das klingt so schön! Trallala, Trallala!“ Dann marschieren Monostatos und seine Sklaven mit Gesang weg.

Papageno und Pamina sind sehr erstaunt: Das magische Glockenspiel erklingt und schon sind die Feinde verzaubert und gehen weg.

„Ha ha!” Papageno lacht. „Warum hat nicht jeder Mann so ein Glöckchen? Dann kann er ohne Feinde in Harmonie leben und mit Freunden glücklich sein!“

Papageno und Pamina fliehen aus dem Palast.

Da hören sie Marschmusik mit Pauken und Trompeten und man hört Rufe wie: „Es lebe Sarastro!“

Papageno beginnt vor Angst zu zittern: „Was soll das bedeuten?“

„O Freund, nun ist es aus mit uns!“, ruft Pamina bleich. „Sarastro kommt!“

„Ich möchte eine Maus sein“, jammert Papageno, „und mich verstecken oder so klein sein wie eine Schnecke und in mein Haus kriechen. Mein Kind, was sollen wir nun sagen?“

„Die Wahrheit!“

„Die Wahrheit ist nicht immer gut“, meint Papageno. „ Sie tut den großen Herrschern weh. Aber ohne Wahrheit hat mein Leben keinen Sinn.“

8. Auftritt

Sarastro fährt auf einem Triumphwagen auf die Bühne. Sechs Löwen ziehen den Wagen.

„Es lebe Sarastro, der Weise! Er ist unser Idol!“, rufen seine Anhänger.

Sarastro steigt aus dem Wagen. Pamina kniet vor ihm nieder:

„Verzeiht mir, Herr, es ist wahr: Ich will aus eurem Palast fliehen. Aber es ist nicht meine Schuld. Der böse Mohr verlangt Liebe von mir. Deswegen will ich vor ihm weglaufen.“

„Steh auf! Ich weiß alles von dir. Du liebst einen andern. Ich zwinge dich nicht zur Liebe. Aber – ich gebe dir auch nicht die Freiheit.“

„Ich muss zu meiner Mutter! Sie ist unglücklich ohne mich.“

„Du findest bei ihr nicht dein Glück. Hier wartet der schöne Jüngling auf dich. Er ist der Grund für meinen Raub.“

9. Auftritt

Monostatos kommt mit Tamino und erklärt ihm: „Hier ist Sarastro, unser Herr!“

Da erkennt Pamina Tamino und ruft aufgeregt aus: „Er ist es! Er ist es! Ich kann es nicht glauben! Tamino, ich bin hier, deine Pamina!“ Tamino und Pamina fallen sich glücklich in die Arme.

Sie dürfen aber noch nicht zusammenbleiben.

ZWEITER AKT

1. Auftritt

Die Bühne ist ein Palmenwald. Die Bäume sind wie aus Silber, die Blätter wie aus Gold. Sarastro kommt mit seinen Priestern in feierlichen Schritten. Jeder hat einen Palmzweig in der Hand. Marschmusik mit Hörnern und Trompeten begleitet den Zug.

Sarastro spricht zu den Priestern: „Ihr Diener von den großen Göttern Isis und Osiris! Wir haben heute eine sehr wichtige Versammlung. Tamino, ein zwanzigjähriger Königssohn, befindet sich an der nördlichen Pforte von unserem Tempel. Dieser Jüngling will seinen nächtlichen Schleier von sich reißen und ins Heiligtum des größten Lichts blicken. Dazu braucht er Mühe und Fleiß. Wir wollen diesen Tugendhaften bewachen und ihm freundschaftlich die Hand bieten. Das ist jetzt für uns eine wichtige Aufgabe!“

Der erste Priester fragt: „Besitzt der Jüngling Tugend?“

„Ja, er besitzt Tugend!“, antwortet Sarastro.

„Auch Verschwiegenheit?“, will der zweite Priester wissen.

„Ja, auch Verschwiegenheit!“, bestätigt Sarastro.

„Und ist er auch wohltätig?“, fragt der dritte Priester.

„Ja, auch wohltätig. Seid Ihr einverstanden?“

Die Priester stimmen zu und blasen dreimal in die Hörner.

Sarastro ist zufrieden und redet weiter: „Die Götter haben Pamina, das sanfte, tugendhafte Mädchen, für den guten Jüngling ausgewählt. Tamino soll unsere schwere Kunst erlernen und als Eingeweihter unseren Tempel festigen. Die Königin der Nacht aber möchte durch Aberglauben das Volk blenden und unsern festen Tempelbau zerstören. Das soll sie nicht tun!“

Alle blasen wieder dreimal in die Hörner.

Dann wendet sich ein Priester an Sarastro: „Großer Sarastro, wir bewundern deine weisen Reden. Aber kann Tamino auch die harten Prüfungen und Kämpfe bestehen? Verzeih, ich bin so frei. Ich spreche dir von meinem Zweifel. Ich habe Angst um den Jüngling. Er ist ein Prinz!“

„Noch mehr! Er ist Mensch!“, antwortet Sarastro.

„Er kann aber dabei sterben!“, entgegnet der Priester.

„Dann gehört er zu Isis und Osiris und fühlt die Freuden von den Göttern früher als wir.

Und nun bringt Tamino mit seinem Reisegefährten Papageno in den Vorhof vom Tempel!“

Wieder ertönen die Hörner dreimal.

Die Priester stellen sich alle mit ihren Palmzweigen zusammen auf und beten zu Isis und Osiris: „Isis und Osiris, schenkt Tamino und Papageno Weisheit! Stärkt sie in Gefahr mit Geduld! Lasst sie die Prüfungen bestehen! Sterben sie aber, dann nehmt sie in euren Wohnsitz auf!“

Darauf dreht sich Sarastro um und geht weg. Die Priester folgen ihm nach.

2. Auftritt

Es ist Nacht, der Donner rollt von weitem. Die Bühne verwandelt sich in den Vorhof vom Tempel.

Tamino und Papageno sind auf dem Weg zu ihren Prüfungen. Es ist dunkel. Sie sind allein. Tamino fürchtet sich: „Eine schreckliche Nacht! Papageno, bist du noch bei mir?“

„Ja, natürlich!“

Es donnert.

„O weh! Mir ist nicht wohl bei der Sache!“, flüstert Papageno.

„Hast du Angst Papageno?“, fragt Tamino.

„Angst nicht. Aber es läuft mir eiskalt über den Rücken.“

Es donnert stark.

„O weh!“, ruft Papageno, „ich glaube, ich bekomme Fieber.“

„Pfui, Papageno! Sei ein Mann!“

„Nein, ich will ein Mädchen sein!“

Es donnert wieder.

„O! O! O! Das ist mein letzter Augenblick!“ Papageno zittert.

3. Auftritt

Zwei Priester kommen mit Fackeln .

„Ihr Fremdlinge, was sucht ihr hier? Warum kommt ihr zu uns? Was wollt ihr von uns?“, fragt der erste Priester.

„Wir suchen Freundschaft und Liebe!“, antwortet Tamino.

„Seid ihr bereit dafür zu kämpfen und auch zu sterben?“

„Ja!“

„Prinz, noch ist es Zeit wegzugehen. Einen Schritt weiter und es ist zu spät!“

„Ich will die Weisheitslehre erlernen. Pamina, das liebe Mädchen, ist dann mein Lohn.“

„Willst du jede Prüfung machen?“

„Jede!“

„Dann reich mir deine Hand!“ Sie geben sich die Hände.

Der zweite Priester fragt dann den Papageno.„Willst du auch um Weisheit kämpfen?“

„Kämpfen ist nicht meine Sache. Ich will gar nicht weise sein. Ich bin ein Naturmensch. Mir reichen Schlaf, Speise und Trank, aber ich möchte einmal eine schöne Frau fangen.“

„Dafür musst du zuerst unsere Prüfungen bestehen. Du musst unsere Gesetze befolgen und keine Angst vor dem Tod haben!“

„Dann bleibe ich lieber ledig!“

„Sarastro hat aber ein Mädchen für dich.“

„Ist es jung?“

„Jung und schön!“

„Und wie heißt es?“

„Papagena.“

„Papagena? Ich möchte sie gern sehen.“

„Sehen kannst du sie, aber du darfst nicht mit ihr sprechen. Kannst du schweigen?“

„O ja!“

„Gut, du sollst sie sehen.“

„Auch dir, Prinz, befehlen die Götter Stillschweigen. Du kannst Pamina sehen, aber sie nicht sprechen. Dies ist eure erste Prüfung.”

Die Priester lassen Tamino und Papageno allein.


Kapitel 3 Chapter 3 Capítulo 3 Chapitre 3 Capitolo 3 第3章 3 skyrius Hoofdstuk 3 Rozdział 3 Capítulo 3 Глава 3 Kapitel 3 Bölüm 3 Розділ 3 第3章

**Sarastro und seine Priester erklären Tamino: Er muss die** Sarastro and his priests explain to Tamino: he must

**Lehre der Weisheit erlernen und Prüfungen bestehen. Learning wisdom and passing tests. Apprendere la saggezza e superare le prove. **

**Dann bekommt er Pamina. Then he gets Pamina. Poi riceve Pamina. **

**6. Auftritt**

Papageno und Pamina sind noch zusammen im Palast von Sarastro. Papageno and Pamina are still together in Sarastro's palace. Pamina hat keine Fesseln mehr an. Pamina no longer has any shackles on.

Papageno flüstert: „Wir müssen schnell fliehen. Papageno whispers: "We must flee quickly. Nur Mut, Pamina! Take courage, Pamina! Sonst fangen sie uns noch. Otherwise they'll catch us. Altrimenti ci prenderanno. Hoffentlich finden wir bald Tamino!“

Papageno nimmt seine Flöte und pfeift. Papageno takes his flute and whistles. Papageno prende il suo flauto e fischia.

In diesem Moment hören sie den Flötenton von Tamino.

„Welche Freude! "What a joy! Er hört uns schon. He can already hear us. Sein Ton kommt bis hierher zu uns. Il suo suono ci raggiunge qui. Welches Glück! What luck! Che fortuna! Schnell! Schnell! Weg von hier!“

**7. Auftritt**

Doch in dem Moment erscheint Monostatos. But at that moment Monostatos appears. Ma in quel momento appare Monostatos.

Ha, da seid Ihr! Ha, there you are! Ah, eccoti qui! Man kann den Monostatos nicht täuschen. You can't fool the Monostatos. Non si possono ingannare i Monostatos. Ich will euch bestrafen. He, Sklaven kommt mit Eisen und Stricken!“ Ehi, schiavi, venite con ferro e corde!".

Die Sklaven kommen mit Fesseln. The slaves come with shackles.

Pamina klagt: „Ach, nun sind wir verloren.“ Pamina laments: "Oh, now we're lost."

Papageno holt sein silbernes Glockenspiel hervor und lässt es erklingen. Papageno takes out his silver glockenspiel and plays it. Papageno tira fuori il suo glockenspiel d'argento e lo suona.

„Klingt Glöckchen, klingt! "Ring bells, ring bells! "Suonate le campane, suonate le campane! Verzaubert den Monostatos und seine Sklaven!“ Enchant Monostatos and his slaves!"

Monostatos und seine Sklaven hören den Klang und fangen sofort an zu singen: „Trallala, Trallala! Monostatos and his slaves hear the sound and immediately start singing: "Trallala, Trallala! Monostatos e i suoi schiavi sentono il suono e iniziano subito a cantare: "Trallala, Trallala! Das klingt so herrlich, das klingt so schön! That sounds so wonderful, that sounds so beautiful! Trallala, Trallala!“ Dann marschieren Monostatos und seine Sklaven mit Gesang weg. Trallala, trallala!" Then Monostatos and his slaves march away singing.

Papageno und Pamina sind sehr erstaunt: Das magische Glockenspiel erklingt und schon sind die Feinde verzaubert und gehen weg. Papageno and Pamina are astonished: the magic chimes sound and the enemies are enchanted and leave.

„Ha ha!” Papageno lacht. "Ha ha!" Papageno laughs. „Warum hat nicht jeder Mann so ein Glöckchen? "Why doesn't every man have one of these bells? Dann kann er ohne Feinde in Harmonie leben und mit Freunden glücklich sein!“ Then he can live in harmony without enemies and be happy with friends!"

Papageno und Pamina fliehen aus dem Palast.

Da hören sie Marschmusik mit Pauken und Trompeten und man hört Rufe wie: „Es lebe Sarastro!“ They hear marching music with timpani and trumpets and shouts of "Long live Sarastro!" Si sente una musica di marcia con timpani e trombe e grida di "Viva Sarastro!".

Papageno beginnt vor Angst zu zittern: „Was soll das bedeuten?“ Papageno begins to tremble with fear: "What does that mean?"

„O Freund, nun ist es aus mit uns!“, ruft Pamina bleich. "O friend, now it's over for us!" Pamina exclaims, pale. „Sarastro kommt!“

„Ich möchte eine Maus sein“, jammert Papageno, „und mich verstecken oder so klein sein wie eine Schnecke und in mein Haus kriechen. "I want to be a mouse," complains Papageno, "and hide or be as small as a snail and crawl into my house. Mein Kind, was sollen wir nun sagen?“ My child, what shall we say now?" Figlia mia, cosa diremo ora?".

„Die Wahrheit!“ "The truth!"

„Die Wahrheit ist nicht immer gut“, meint Papageno. "The truth is not always good," says Papageno. „ Sie tut den großen Herrschern weh. " It hurts the great rulers. "Fa male ai grandi governanti. Aber ohne Wahrheit hat mein Leben keinen Sinn.“ But without truth, my life has no meaning."

**8. Auftritt**

__Sarastro fährt auf einem Triumphwagen auf die Bühne. Sarastro rides onto the stage on a triumphal chariot. Sechs Löwen ziehen den Wagen.__ Six lions pull the wagon.

„Es lebe Sarastro, der Weise! "Long live Sarastro, the wise man! "Lunga vita a Sarastro, il saggio! Er ist unser Idol!“, rufen seine Anhänger. He is our idol!" shout his supporters.

Sarastro steigt aus dem Wagen. Sarastro gets out of the car. Pamina kniet vor ihm nieder: Pamina kneels before him: Pamina si inginocchia davanti a lui:

„Verzeiht mir, Herr, es ist wahr: Ich will aus eurem Palast fliehen. "Forgive me, Lord, it is true: I want to flee from your palace. Aber es ist nicht meine Schuld. But it's not my fault. Der böse Mohr verlangt Liebe von mir. The evil Moor demands love from me. Deswegen will ich vor ihm weglaufen.“ That's why I want to run away from him."

„Steh auf! "Get up! Ich weiß alles von dir. I know everything about you. So tutto di te. Du liebst einen andern. You love someone else. Ich zwinge dich nicht zur Liebe. I'm not forcing you to love. Non vi sto obbligando ad amare. Aber – ich gebe dir auch nicht die Freiheit.“ But - I'm not giving you freedom either."

„Ich muss zu meiner Mutter! "I have to see my mother! "Devo vedere mia madre! Sie ist unglücklich ohne mich.“

„Du findest bei ihr nicht dein Glück. "You won't find happiness with her. Hier wartet der schöne Jüngling auf dich. The beautiful young man is waiting for you here. Il bellissimo giovane vi aspetta qui. Er ist der Grund für meinen Raub.“ He is the reason for my robbery."

**9. Auftritt**

Monostatos kommt mit Tamino und erklärt ihm: „Hier ist Sarastro, unser Herr!“ Monostatos comes with Tamino and tells him: "Here is Sarastro, our master!"

Da erkennt Pamina Tamino und ruft aufgeregt aus: „Er ist es! Then Pamina recognizes Tamino and exclaims excitedly: "It's him! Er ist es! It's him! Ich kann es nicht glauben! I can't believe it! Tamino, ich bin hier, deine Pamina!“ Tamino und Pamina fallen sich glücklich in die Arme. Tamino, I'm here, your Pamina!" Tamino and Pamina fall happily into each other's arms.

Sie dürfen aber noch nicht zusammenbleiben. However, they are not yet allowed to stay together.

**ZWEITER AKT**

**1. Auftritt**

__Die Bühne ist ein Palmenwald. The stage is a palm forest. Il palcoscenico è una foresta di palme. Die Bäume sind wie aus Silber, die Blätter wie aus Gold. The trees are like silver, the leaves like gold. Gli alberi sono come l'argento, le foglie come l'oro. Sarastro kommt mit seinen Priestern in feierlichen Schritten. Sarastro arrives with his priests in solemn steps. Jeder hat einen Palmzweig in der Hand. Everyone has a palm branch in their hand. Tutti hanno un ramo di palma in mano. Marschmusik mit Hörnern und Trompeten begleitet den Zug.__ Marching music with horns and trumpets accompanies the procession.

Sarastro spricht zu den Priestern: „Ihr Diener von den großen Göttern Isis und Osiris! Sarastro speaks to the priests: "Servants of the great gods Isis and Osiris! Wir haben heute eine sehr wichtige Versammlung. We have a very important meeting today. Tamino, ein zwanzigjähriger Königssohn, befindet sich an der nördlichen Pforte von unserem Tempel. Tamino, a twenty-year-old son of the king, is at the northern gate of our temple. Dieser Jüngling will seinen nächtlichen Schleier von sich reißen und ins Heiligtum des größten Lichts blicken. This young man wants to tear away his nightly veil and look into the sanctuary of the greatest light. Questo giovane vuole strappare il suo velo notturno e guardare nel santuario della luce più grande. Dazu braucht er Mühe und Fleiß. It takes effort and diligence. Wir wollen diesen Tugendhaften bewachen und ihm freundschaftlich die Hand bieten. We want to guard this virtuous man and offer him a friendly hand. Vogliamo custodire quest'uomo virtuoso e offrirgli una mano amica. Das ist jetzt für uns eine wichtige Aufgabe!“ This is now an important task for us!"

Der erste Priester fragt: „Besitzt der Jüngling Tugend?“ The first priest asks: "Does the young man have virtue?"

„Ja, er besitzt Tugend!“, antwortet Sarastro. "Yes, he has virtue!" replies Sarastro.

„Auch Verschwiegenheit?“, will der zweite Priester wissen. "Secrecy too?" the second priest wants to know. "Anche la segretezza?", vuole sapere il secondo sacerdote.

„Ja, auch Verschwiegenheit!“, bestätigt Sarastro. "Yes, even secrecy!" confirms Sarastro.

„Und ist er auch wohltätig?“, fragt der dritte Priester. "And is he also charitable?" asks the third priest.

„Ja, auch wohltätig. Seid Ihr einverstanden?“ Do you agree?"

Die Priester stimmen zu und blasen dreimal in die Hörner. The priests agree and blow their horns three times. I sacerdoti sono d'accordo e suonano le corna tre volte.

Sarastro ist zufrieden und redet weiter: „Die Götter haben Pamina, das sanfte, tugendhafte Mädchen, für den guten Jüngling ausgewählt. Sarastro is satisfied and continues: "The gods have chosen Pamina, the gentle, virtuous girl, for the good young man. Tamino soll unsere schwere Kunst erlernen und als Eingeweihter unseren Tempel festigen. Tamino is to learn our difficult art and consolidate our temple as an initiate. Tamino deve imparare la nostra difficile arte e consolidare il nostro tempio come iniziato. Die Königin der Nacht aber möchte durch Aberglauben das Volk blenden und unsern festen Tempelbau zerstören. But the Queen of the Night wants to blind the people through superstition and destroy our solid temple building. Ma la Regina della Notte vuole accecare il popolo attraverso la superstizione e distruggere il nostro solido edificio del tempio. Das soll sie nicht tun!“ She shouldn't do that!"

Alle blasen wieder dreimal in die Hörner.

Dann wendet sich ein Priester an Sarastro: „Großer Sarastro, wir bewundern deine weisen Reden. Then a priest addresses Sarastro: "Great Sarastro, we admire your wise words. Poi un sacerdote si rivolge a Sarastro: "Grande Sarastro, ammiriamo le tue sagge parole. Aber kann Tamino auch die harten Prüfungen und Kämpfe bestehen? But can Tamino survive the tough tests and battles? Ma riuscirà Tamino a superare le dure prove e le battaglie? Verzeih, ich bin so frei. Forgive me, I am so free. Ich spreche dir von meinem Zweifel. I speak to you of my doubt. Ich habe Angst um den Jüngling. I'm afraid for the young man. Er ist ein Prinz!“

„Noch mehr! "Even more! "Ancora di più! Er ist Mensch!“, antwortet Sarastro.

„Er kann aber dabei sterben!“, entgegnet der Priester. "But he could die in the process!" the priest replies. "Ma potrebbe morire nel frattempo!", risponde il sacerdote.

„Dann gehört er zu Isis und Osiris und fühlt die Freuden von den Göttern früher als wir. "Then he belongs to Isis and Osiris and feels the joys of the gods earlier than we do.

Und nun bringt Tamino mit seinem Reisegefährten Papageno in den Vorhof vom Tempel!“ And now Tamino and his traveling companion bring Papageno into the forecourt of the temple!"

Wieder ertönen die Hörner dreimal. The horns sound three times again.

Die Priester stellen sich alle mit ihren Palmzweigen zusammen auf und beten zu Isis und Osiris: „Isis und Osiris, schenkt Tamino und Papageno Weisheit! The priests all line up together with their palm branches and pray to Isis and Osiris: "Isis and Osiris, grant Tamino and Papageno wisdom! I sacerdoti si mettono tutti insieme con i loro rami di palma e pregano Iside e Osiride: "Iside e Osiride, date a Tamino e Papageno la saggezza! Stärkt sie in Gefahr mit Geduld! Strengthen them in danger with patience! Lasst sie die Prüfungen bestehen! Let them pass the tests! Lasciate che superino i test! Sterben sie aber, dann nehmt sie in euren Wohnsitz auf!“ But if they die, take them into your abode!" Ma se muoiono, prendeteli nella vostra dimora!".

Darauf dreht sich Sarastro um und geht weg. Sarastro then turns around and walks away. Die Priester folgen ihm nach. The priests follow him.

**2. Auftritt**

Es ist __Nacht, der Donner rollt von weitem. It is night, the thunder rolls from afar. È notte, il tuono rotola da lontano. Die Bühne verwandelt sich in den Vorhof vom Tempel.__

Tamino und Papageno sind auf dem Weg zu ihren Prüfungen. Tamino and Papageno are on their way to their exams. Tamino e Papageno si stanno recando agli esami. Es ist dunkel. Sie sind allein. Tamino fürchtet sich: „Eine schreckliche Nacht! Tamino ha paura: "Una notte terribile! Papageno, bist du noch bei mir?“ Papageno, are you still with me?"

„Ja, natürlich!“

Es donnert.

„O weh! "Oh dear! Mir ist nicht wohl bei der Sache!“, flüstert Papageno. I'm not feeling well," whispers Papageno. Non mi sento affatto bene!" sussurra Papageno.

„Hast du Angst Papageno?“, fragt Tamino.

„Angst nicht. Aber es läuft mir eiskalt über den Rücken.“ But it sends shivers down my spine."

Es donnert stark.

„O weh!“, ruft Papageno, „ich glaube, ich bekomme Fieber.“ "Oh cielo!", grida Papageno, "credo che mi stia venendo la febbre".

„Pfui, Papageno! "Ugh, Papageno! Sei ein Mann!“

„Nein, ich will ein Mädchen sein!“ "No, I want to be a girl!"

Es donnert wieder.

„O! O! O! Das ist mein letzter Augenblick!“ Papageno zittert. This is my last moment!" Papageno trembles.

**3. Auftritt**

Zwei Priester kommen mit Fackeln .

„Ihr Fremdlinge, was sucht ihr hier? "You strangers, what are you doing here? "Voi stranieri, cosa ci fate qui? Warum kommt ihr zu uns? Why are you coming to us? Was wollt ihr von uns?“, fragt der erste Priester.

„Wir suchen Freundschaft und Liebe!“, antwortet Tamino.

„Seid ihr bereit dafür zu kämpfen und auch zu sterben?“ "Are you prepared to fight and die for it?" "Siete pronti a combattere e a morire per questo?".

„Ja!“

„Prinz, noch ist es Zeit wegzugehen. "Prince, it's still time to leave. Einen Schritt weiter und es ist zu spät!“ One step further and it's too late!"

„Ich will die Weisheitslehre erlernen. "I want to learn the wisdom teachings. "Voglio imparare gli insegnamenti di saggezza. Pamina, das liebe Mädchen, ist dann mein Lohn.“ Pamina, the dear girl, is then my reward."

„Willst du jede Prüfung machen?“ "Do you want to take every test?"

„Jede!“

„Dann reich mir deine Hand!“ Sie geben sich die Hände. "Then give me your hand!" They shake hands.

Der zweite Priester fragt dann den Papageno.„Willst du auch um Weisheit kämpfen?“

„Kämpfen ist nicht meine Sache. "Fighting is not my thing. Ich will gar nicht weise sein. I don't want to be wise. Ich bin ein Naturmensch. I am a nature person. Sono una persona che ama la natura. Mir reichen Schlaf, Speise und Trank, aber ich möchte einmal eine schöne Frau fangen.“ Sleep, food and drink are enough for me, but I would like to catch a beautiful woman one day."

„Dafür musst du zuerst unsere Prüfungen bestehen. "You have to pass our tests first. "Prima devi superare i nostri test. Du musst unsere Gesetze befolgen und keine Angst vor dem Tod haben!“ You must obey our laws and not be afraid of death!" Dovete obbedire alle nostre leggi e non avere paura della morte!".

„Dann bleibe ich lieber ledig!“ "Allora preferisco rimanere single!".

„Sarastro hat aber ein Mädchen für dich.“

„Ist es jung?“

„Jung und schön!“

„Und wie heißt es?“

„Papagena.“

„Papagena? Ich möchte sie gern sehen.“

„Sehen kannst du sie, aber du darfst nicht mit ihr sprechen. "You can see her, but you can't talk to her. "Puoi vederla, ma non puoi parlarle. Kannst du schweigen?“

„O ja!“

„Gut, du sollst sie sehen.“ "Good, I want you to see them." "Bene, voglio che tu li veda".

„Auch dir, Prinz, befehlen die Götter Stillschweigen. "You too, Prince, are commanded by the gods to remain silent. Du kannst Pamina sehen, aber sie nicht sprechen. Dies ist eure erste Prüfung.”

Die Priester lassen Tamino und Papageno allein.