×

Usamos cookies para ayudar a mejorar LingQ. Al visitar este sitio, aceptas nuestras politicas de cookie.

image

Frankenstein - Mary W. Shelley, 20. Kapitel - 01

20. Kapitel - 01

Eines Abends saß ich in meinem Laboratorium. Die Sonne war untergegangen und der Mond stieg aus der See empor. Ich hatte nicht mehr genügend Licht, um weiter zu arbeiten, und saß da, die Hände im Schoß, indem ich darüber nachdachte, ob ich mein Werk für heute liegen lassen oder noch einen Anlauf nehmen und es vollenden sollte. Dabei gingen mir allerlei seltsame Gedanken durch den Kopf und ich ward mir eigentlich zum ersten Male bewußt, welche Folgen mein Beginnen haben könnte. Drei Jahre früher hatte ich mich ja schon in der gleichen Weise beschäftigt und ein Wesen geschaffen, dessen barbarische Grausamkeit mich tief unglücklich gemacht und mein Gewissen für immer aufs Furchtbarste belastet hatte. Ich war nun daran, ein zweites Geschöpf zu bilden, von dessen Eigenschaften ich im voraus ja auch nichts wissen konnte. Es konnte noch viel tausendmal schlimmer werden als sein Vorgänger und ebenfalls an Mord und Grausamkeit seine Freude haben. Jener hatte ja geschworen, daß er sich aus dem Angesicht der Menschheit zurückziehen und sich in irgend einer Wüste verbergen werde. Aber wer bürgte mir dafür, daß die neue Kreatur sich dem Pakt, der vor ihrer Entstehung geschlossen ward, fügen würde? Es war auch nicht unmöglich, daß die beiden Ungeheuer sich gegenseitig mißfielen, denn mein Dämon hatte schon seinen eigenen Anblick hassen gelernt und war vielleicht enttäuscht, wenn ihm seine Häßlichkeit in weiblicher Gestalt gegenübertrat. Auch das neugeschaffene Weib konnte sich vielleicht entsetzt von der Mißgestalt seines Genossen abwenden und an der menschlichen Schönheit Gefallen finden. Mein Dämon war dann wieder allein, nur daß ihn das Bewußtsein, sogar von seinesgleichen verabscheut zu werden, noch rasender machte.

Und wenn sie nun wirklich aneinander Gefallen fanden und zusammen Europa verließen, war es da nicht selbstverständlich, daß ihrer Verbindung Nachkommenschaft entsprang? Und war dieses Geschlecht von Teufeln nicht ganz geeignet, die Existenz des Menschengeschlechts zu gefährden, sie zumindest aber zu einer schreckensvollen zu machen? Durfte ich um meinetwillen einen solchen Fluch auf die kommenden Generationen laden? Ich hatte mich durch die Sophismen des Dämons bestimmen lassen und seine fürchterlichen Drohungen hatten meinen Widerstand gebrochen. Nun kam mir zum ersten Male die ganze Verruchtheit meines Versprechens zum Bewußtsein. Ich schauderte bei dem Gedanken, daß man in späteren Zeiten meinem Andenken fluchen werde, als dem eines Mannes, der um seines eigenen Friedens willen die ganze Existenz der Menschheit verkauft hatte.

Ich zitterte und mein Herzschlag stockte, und als ich aufsah, stand am Fenster – mein Dämon! Ein teuflisches Grinsen verzerrte sein Antlitz, wie er mich an der Arbeit sah, die er mir aufgezwungen. Also war er mit tatsächlich gefolgt. Er hatte sich in Wäldern und Höhlen versteckt gehalten und auf den weiten, trostlosen Haiden Zuflucht gesucht. Und nun war er da, um zu sehen, wie weit ich war, und um mich an die Erfüllung meines Gelübdes zu erinnern.

Als ich dieses Gesicht voll Bosheit und Grausamkeit erblickte, ergriff mich bei dem Gedanken, daß ich mich verpflichtet hatte, ein ihm ähnliches Wesen zu schaffen, eine furchtbare Raserei und ich zertrümmerte das Werk meiner Hände. Der Dämon sah, wie ich das vernichtete, auf dessen künftige Existenz er seine ganzen Glückshoffnungen aufgebaut hatte, und verschwand mit einem Geheul satanischer Rachsucht vom Fenster. Ich verließ das Laboratorium, verschloß dessen Tür und legte mir selbst das Gelübde ab, diese Arbeit nie wieder aufzunehmen. Dann suchte ich mit schwankenden Schritten mein Schlafgemach auf. Ich war allein. Niemand in meiner Nähe, der sich bemüht hätte, das Dunkel zu lichten, das meine Seele umgab, und mir die quälenden Gesichte zu verscheuchen.

Einige Stunden stand ich so am Fenster und starrte auf die See hinaus. Sie war fast regungslos, denn unter dem sanften Schein des Mondes hatte sich der Wind wie die ganze übrige Natur schlafen gelegt. Auf der dunklen Wasserfläche lagen, noch um eine Nuance dunkler, einige Fischerboote, und zuweilen tönten aus der Ferne die Rufe der Fischer herüber. Die tiefe Stille tat mir wohl, wenn ich mir dessen vielleicht auch nicht ganz bewußt wurde. Plötzlich hörte ich Ruderschläge am Ufer und Jemand landete in der Nähe meines Hauses.

Wenige Augenblicke später hörte ich ein Geräusch an meiner Tür, als wenn man versuchte sie leise zu öffnen. Ich zitterte am ganzen Leibe, denn ich hatte schon eine Ahnung, wer da Einlaß begehrte, und hätte am liebsten einen der Landleute gerufen, die nicht weit von mir wohnten. Aber ich hatte ein Gefühl der Ohnmacht, das man zuweilen in schweren Träumen empfindet. Man möchte gern einem unheimlichen Verfolger entfliehen, kann aber nicht von der Stelle, als sei man festgewurzelt.

Dann hörte ich schwere Tritte auf dem Flur. Die Tür öffnete sich und herein trat der Gefürchtete. Er schloß hinter sich ab, kam auf mich zu und sagte mit sanfter Stimme:

»Warum hast du dein begonnenes Werk zerstört; was soll das bedeuten? Hast du im Sinne, dein Wort zu brechen? Ich habe Not und Elend erduldet. Ich bin mit dir von der Schweiz fortgegangen; ich wanderte verstohlen an den Ufern des Rheines entlang und überkletterte mühsam die steilen Hügel. Ich habe mich monatelang auf den Haiden Englands und den schottischen Steinwüsten verborgen gehalten. Ich habe keine Mühsal, keinen Hunger, keine Kälte gescheut, um in deiner Nähe zu bleiben. Darfst du da meine ganzen Hoffnungen vernichten?«

»Verfluchter! Natürlich breche ich mein Wort. Niemals werde ich mich dazu hergeben, ein Wesen zu schaffen, das dir an Häßlichkeit und Verruchtheit gleicht!«

»Elender Sklave! Darum also habe ich mich herbeigelassen, mit dir zu verhandeln? Aber vergiß nicht, daß ich dich in der Gewalt habe. Du meinst wirklich, du seist schon elend? Ich kann dich so unglücklich machen, daß du den Tag verfluchst, an dem du das erste Mal das Licht der Welt sähest. Du bist mein Schöpfer, aber ich bin dein Gebieter. Du hast zu gehorchen!«

»Die Zeit meiner Unentschlossenheit ist nun vorüber und du kannst tun, was du willst. Deine Drohungen helfen gar nichts. Ich werde das Verbrechen nicht begehen, das du von mir forderst. Im Gegenteil, je mehr du drohst, desto fester bin ich entschlossen, dir keine Genossin zu schaffen. Soll ich kalten Blutes einen Dämon mehr auf die arme Welt loslassen, dessen Dasein Mord und Verderben bedeutet? Geh! Ich bleibe fest und deine Worte können höchstens mich noch zornig machen!«

Learn languages from TV shows, movies, news, articles and more! Try LingQ for FREE

20. Kapitel - 01 chapter Capítulo 20 - 01 Chapitre 20 - 01 20th Chapter - 01

Eines Abends saß ich in meinem Laboratorium. one|in the evening|sat|I|in|my|laboratory One evening I was sitting in my laboratory. Die Sonne war untergegangen und der Mond stieg aus der See empor. The|sun|was|gone down|and|the|moon|rose|from|the|sea|up El sol se había puesto y la luna salió del mar. The sun had set and the moon was rising from the sea. Ich hatte nicht mehr genügend Licht, um weiter zu arbeiten, und saß da, die Hände im Schoß, indem ich darüber nachdachte, ob ich mein Werk für heute liegen lassen oder noch einen Anlauf nehmen und es vollenden sollte. I|had|not|more|enough|light|to|further|to|work|and|sat|there|the|hands|in the|lap|while|I|about it|thought|whether|I|my|work|for|today|to lie|to leave|or|still|one|attempt|to take|and|it|to finish|should No tenía suficiente luz para seguir trabajando y me senté con las manos en el regazo, pensando si dejar mi trabajo del día o seguir adelante y terminarlo. I no longer had enough light to continue working, and I sat there with my hands in my lap, contemplating whether to leave my work for today or to take another shot at it and finish it. Dabei gingen mir allerlei seltsame Gedanken durch den Kopf und ich ward mir eigentlich zum ersten Male bewußt, welche Folgen mein Beginnen haben könnte. thereby|went|to me|all sorts of|strange|thoughts|through|the|head|and|I|became|to me|actually|to the|first|time||which|consequences|my|beginning|to have|could Todo tipo de pensamientos extraños pasaron por mi cabeza y de hecho me di cuenta por primera vez de las consecuencias que podría tener mi comienzo. Various strange thoughts went through my mind, and for the first time, I became aware of the consequences my actions could have. Drei Jahre früher hatte ich mich ja schon in der gleichen Weise beschäftigt und ein Wesen geschaffen, dessen barbarische Grausamkeit mich tief unglücklich gemacht und mein Gewissen für immer aufs Furchtbarste belastet hatte. three|years|earlier|had|I|myself|indeed|already|in|the|same|way|occupied|and|a|being|created|whose|barbaric|cruelty|me|deeply|unhappy|made|and|my|conscience|for|forever|on the|most terrible|burdened|had Three years earlier, I had already occupied myself in the same way and created a being whose barbaric cruelty had made me deeply unhappy and had forever burdened my conscience in the most terrible way. Ich war nun daran, ein zweites Geschöpf zu bilden, von dessen Eigenschaften ich im voraus ja auch nichts wissen konnte. I|was|now|at it|a|second|creature|to|create|of|whose|characteristics|I|in the|advance|indeed|also|nothing|to know|could I was now in the process of forming a second creature, of whose properties I could not know anything in advance. Es konnte noch viel tausendmal schlimmer werden als sein Vorgänger und ebenfalls an Mord und Grausamkeit seine Freude haben. It|could|still|much|a thousand times|worse|to become|than|its|predecessor|and|also|in|murder|and|cruelty|its|joy|to have It could become a thousand times worse than its predecessor and also take pleasure in murder and cruelty. Jener hatte ja geschworen, daß er sich aus dem Angesicht der Menschheit zurückziehen und sich in irgend einer Wüste verbergen werde. that one|had|indeed|sworn|that|he|himself|from|the|face|of the|humanity|to withdraw|and|himself|in|some|one|desert|to hide|will He had sworn that he would withdraw from the face of humanity and hide himself in some desert. Aber wer bürgte mir dafür, daß die neue Kreatur sich dem Pakt, der vor ihrer Entstehung geschlossen ward, fügen würde? But|who|vouched|to me|for that|that|the|new|creature|itself|to the|pact|which|before|its|creation|was closed|was|to adhere|would But who would guarantee me that the new creature would adhere to the pact that was made before its creation? Es war auch nicht unmöglich, daß die beiden Ungeheuer sich gegenseitig mißfielen, denn mein Dämon hatte schon seinen eigenen Anblick hassen gelernt und war vielleicht enttäuscht, wenn ihm seine Häßlichkeit in weiblicher Gestalt gegenübertrat. It|was|also|not|impossible|that|the|both|monsters|each other|mutually|disliked|because|my|demon|had|already|its|own|appearance|to hate|learned|and|was|maybe|disappointed|when|to him|its|ugliness|in|female|form|confronted It was also not impossible that the two monsters would dislike each other, for my demon had already learned to hate his own appearance and might be disappointed when confronted with his ugliness in female form. Auch das neugeschaffene Weib konnte sich vielleicht entsetzt von der Mißgestalt seines Genossen abwenden und an der menschlichen Schönheit Gefallen finden. Also|the|newly created|female|could|itself|perhaps|horrified|by|the|deformity|of his|companion|turn away|and|on|the|human|beauty|pleasure|to find The newly created woman might also turn away in horror from the deformity of her companion and find pleasure in human beauty. Mein Dämon war dann wieder allein, nur daß ihn das Bewußtsein, sogar von seinesgleichen verabscheut zu werden, noch rasender machte. my|demon|was|then|again|alone|only|that|him|that|consciousness|even|by|his kind|despised|to|to be|still|more furious|made |||||||||||||su especie|||||| My demon was then alone again, only that the awareness of being despised even by his kind made him even more furious.

Und wenn sie nun wirklich aneinander Gefallen fanden und zusammen Europa verließen, war es da nicht selbstverständlich, daß ihrer Verbindung Nachkommenschaft entsprang? And|if|they|now|really|to each other|liking|found|and|together|Europe|they left|was|it||||that|their|connection|offspring|arose ||||||||||||||||||||descendencia| And if they really found pleasure in each other and left Europe together, was it not natural that their union would produce offspring? Und war dieses Geschlecht von Teufeln nicht ganz geeignet, die Existenz des Menschengeschlechts zu gefährden, sie zumindest aber zu einer schreckensvollen zu machen? And|was|this|gender|of|devils|not|entirely|suitable|the|existence|of the|human race|to|to endanger|they|at least|but|to|a|terrifying|to|to make |||género|||||adecuado||||de la humanidad||poner en peligro||||||horrenda|| And was this breed of demons not entirely capable of endangering the existence of the human race, or at least making it a terrifying one? Durfte ich um meinetwillen einen solchen Fluch auf die kommenden Generationen laden? may|I|for|my sake|such|such|curse|on|the|coming|generations|to load |||mi bien|||maldición||||| Should I, for my own sake, impose such a curse on future generations? Ich hatte mich durch die Sophismen des Dämons bestimmen lassen und seine fürchterlichen Drohungen hatten meinen Widerstand gebrochen. I|had|myself|through|the|sophistries|of the|demon|to determine|to let|and|his|terrible|threats|had|my|resistance|broken I had allowed myself to be determined by the sophisms of the demon, and his terrible threats had broken my resistance. Nun kam mir zum ersten Male die ganze Verruchtheit meines Versprechens zum Bewußtsein. now|came|to me|to the|first|time|the|whole|wickedness|of my|promise|to the|consciousness ||||||||deshonestidad|||| Now, for the first time, the entire wickedness of my promise came to my consciousness. Ich schauderte bei dem Gedanken, daß man in späteren Zeiten meinem Andenken fluchen werde, als dem eines Mannes, der um seines eigenen Friedens willen die ganze Existenz der Menschheit verkauft hatte. I|shuddered|at|the|thought|that|one|in|later|times|my|memory|to curse|will|as|the|of a|man|who|for|his|own|peace|sake|the|whole|existence|of the|humanity|sold|had |me estremecí||||||||||recuerdo|maldecir|fluchará||||||||||||||||| I shuddered at the thought that in later times people would curse my memory as that of a man who sold the entire existence of humanity for the sake of his own peace.

Ich zitterte und mein Herzschlag stockte, und als ich aufsah, stand am Fenster – mein Dämon! I|trembled|and|my|heartbeat|faltered|and|when|I|looked up|stood|at the|window|my|demon I trembled and my heartbeat faltered, and when I looked up, there stood at the window – my demon! Ein teuflisches Grinsen verzerrte sein Antlitz, wie er mich an der Arbeit sah, die er mir aufgezwungen. A|devilish|grin|distorted|his|face|as|he|me|at|the|work|saw|that|he|to me|imposed ||sonrisa|||rostro|||||||||||impuesto A devilish grin distorted his face as he watched me at the work he had forced upon me. Also war er mit tatsächlich gefolgt. so|was|he|with|actually|followed |||con||seguido de So he had actually followed me. Er hatte sich in Wäldern und Höhlen versteckt gehalten und auf den weiten, trostlosen Haiden Zuflucht gesucht. He|had|himself|in|forests|and|caves|hidden|held|and|on|the|wide|desolate|moors|refuge|sought ||||||cuevas||mantenido||||amplias|desoladas|páramos|refugio| He had hidden in forests and caves and sought refuge in the vast, desolate heaths. Und nun war er da, um zu sehen, wie weit ich war, und um mich an die Erfüllung meines Gelübdes zu erinnern. And|now|was|he|there|to|to|to see|how|far|I|was|and|to|me|to|the|fulfillment|my|vow|to|to remind |||||||||||||||||||voto|| And now he was there to see how far I had come and to remind me of the fulfillment of my vow.

Als ich dieses Gesicht voll Bosheit und Grausamkeit erblickte, ergriff mich bei dem Gedanken, daß ich mich verpflichtet hatte, ein ihm ähnliches Wesen zu schaffen, eine furchtbare Raserei und ich zertrümmerte das Werk meiner Hände. As|I|this|face|full|malice|and|cruelty|I saw|seized|me|at|the|thought|that|I|myself|obligated|had|an|to him|similar|being|to|create|a|terrible|frenzy|and|I|smashed|the|work|of my|hands |||||||||me invadió||||||||obligado||||||||||rabia terrible|||destruí|||| When I beheld that face full of malice and cruelty, a terrible rage seized me at the thought that I had committed myself to creating a being similar to it, and I shattered the work of my hands. Der Dämon sah, wie ich das vernichtete, auf dessen künftige Existenz er seine ganzen Glückshoffnungen aufgebaut hatte, und verschwand mit einem Geheul satanischer Rachsucht vom Fenster. The|demon|saw|how|I|that|destroyed|on|whose|future|existence|he|his|whole|hopes of happiness|built|had|and|disappeared|with|a|howl|satanic|vengeance|from|window ||||||destruí||||||||||||||||||| The demon saw me destroy that which he had built all his hopes for happiness upon, and vanished with a howl of satanic vengeance from the window. Ich verließ das Laboratorium, verschloß dessen Tür und legte mir selbst das Gelübde ab, diese Arbeit nie wieder aufzunehmen. I|left|the|laboratory|locked|its|door|and|made|to myself|even|the|vow|off|this|work|never|again|to resume I left the laboratory, locked its door, and vowed to myself never to resume this work. Dann suchte ich mit schwankenden Schritten mein Schlafgemach auf. then|searched|I|with|swaying|steps|my|bedroom|up |busqué|||pasos vacilantes||||hacia Then I made my way to my bedroom with unsteady steps. Ich war allein. I|was|alone I was alone. Niemand in meiner Nähe, der sich bemüht hätte, das Dunkel zu lichten, das meine Seele umgab, und mir die quälenden Gesichte zu verscheuchen. nobody|in|my|vicinity|who|himself|endeavored|would have|the|darkness|to|to lighten|that|my|soul|surrounded|and|to me|the|tormenting|visions|to|to banish ||||||se hubiera esforzado||||||||||||||visiones|| No one near me who would have tried to dispel the darkness that surrounded my soul and chase away the tormenting visions.

Einige Stunden stand ich so am Fenster und starrte auf die See hinaus. some|hours|stood|I|like this|at the|window|and|stared|at|the|sea|out ||||||||miré fijamente|||| I stood at the window like this for several hours, staring out at the sea. Sie war fast regungslos, denn unter dem sanften Schein des Mondes hatte sich der Wind wie die ganze übrige Natur schlafen gelegt. she|was|almost|motionless|because|under|the|gentle|shine|of the|moon|had|itself|the|wind|like|the|whole|rest|nature|to sleep|laid |||inmóvil||||suave|||||||||||||| It was almost motionless, for under the gentle glow of the moon, the wind, like the rest of nature, had settled into sleep. Auf der dunklen Wasserfläche lagen, noch um eine Nuance dunkler, einige Fischerboote, und zuweilen tönten aus der Ferne die Rufe der Fischer herüber. on|the|dark|water surface|lay|still|around|a|nuance|darker|some|fishing boats|and|sometimes|sounded|from|the|distance|the|calls|of the|fishermen|over |||superficie de agua||aún|aproximadamente||matiz|||||de vez en cuando||||lejanía|||||hacia aquí On the dark water surface lay, still a nuance darker, some fishing boats, and occasionally the calls of the fishermen echoed from afar. Die tiefe Stille tat mir wohl, wenn ich mir dessen vielleicht auch nicht ganz bewußt wurde. The|deep|silence|did|to me|well|when|I|to me|of it|maybe|also|not|completely|conscious|became |||||bien||||de eso|||||consciente|me di cuenta The deep silence felt good to me, even if I might not have been fully aware of it. Plötzlich hörte ich Ruderschläge am Ufer und Jemand landete in der Nähe meines Hauses. suddenly|heard|I|oar strokes|at the|shore|and|someone|landed|in|the|vicinity|of my|house |||||orilla|||aterrizó||||| Suddenly, I heard rowing strokes at the shore and someone landed near my house.

Wenige Augenblicke später hörte ich ein Geräusch an meiner Tür, als wenn man versuchte sie leise zu öffnen. few|moments|later|heard|I|a|noise|at|my|door|as|if|one|tried|it|quietly|to|open |||||||||||||||suavemente|| A few moments later, I heard a noise at my door, as if someone was trying to open it quietly. Ich zitterte am ganzen Leibe, denn ich hatte schon eine Ahnung, wer da Einlaß begehrte, und hätte am liebsten einen der Landleute gerufen, die nicht weit von mir wohnten. I|trembled|on the|whole|body|because|I|had|already|a|suspicion|who|there|entrance|sought|and|would have|at the|most|one|of the|villagers|called|who|not|far|from|me|lived ||||cuerpo||||||presentimiento|quien|ahí|entrada|demandaba|||||||||||||| I trembled all over, for I already had an inkling of who was seeking admission, and I would have preferred to call one of the locals who lived not far from me. Aber ich hatte ein Gefühl der Ohnmacht, das man zuweilen in schweren Träumen empfindet. But|I|had|a|feeling|of the|powerlessness|that|one|sometimes|in|heavy|dreams|one feels But I had a feeling of powerlessness that one sometimes experiences in heavy dreams. Man möchte gern einem unheimlichen Verfolger entfliehen, kann aber nicht von der Stelle, als sei man festgewurzelt. one|would like|gladly|to a|eerie|pursuer|to escape|can|but|not|from|the|spot|as if|were|one|rooted ||||escalofriante||escapar de|||||||||| One would like to escape from an uncanny pursuer, but cannot move from the spot, as if one were rooted to the ground.

Dann hörte ich schwere Tritte auf dem Flur. then|heard|I|heavy|footsteps|on|the|corridor ||||pasos||| Then I heard heavy footsteps in the hallway. Die Tür öffnete sich und herein trat der Gefürchtete. the|door|opened|itself|and|in|stepped|the|feared ||||||||el temido The door opened and the feared one stepped in. Er schloß hinter sich ab, kam auf mich zu und sagte mit sanfter Stimme: He|closed|behind|himself|off|came|towards|me|to|and|said|with|gentle|voice |cerró|||||||||||| He locked it behind him, approached me and said in a gentle voice:

»Warum hast du dein begonnenes Werk zerstört; was soll das bedeuten? why|have|you|your|started|work|destroyed|what|should|that|mean "Why have you destroyed your unfinished work; what does this mean?" Hast du im Sinne, dein Wort zu brechen? Have|you|in the|mind|your|word|to|break "Do you intend to break your word?" Ich habe Not und Elend erduldet. I|have|distress|and|misery|endured ||necesidad||miseria|soportado sufrimiento I have endured distress and misery. Ich bin mit dir von der Schweiz fortgegangen; ich wanderte verstohlen an den Ufern des Rheines entlang und überkletterte mühsam die steilen Hügel. I|am|with|you|from|the|Switzerland|gone away|I|wandered|stealthily|along|the|shores|of the|Rhine|along|and|climbed over|laboriously|the|steep|hills ||||||Suiza||||furtivamente|||||||||con esfuerzo||empinadas|colinas I left Switzerland with you; I stealthily wandered along the banks of the Rhine and climbed the steep hills with difficulty. Ich habe mich monatelang auf den Haiden Englands und den schottischen Steinwüsten verborgen gehalten. I|have|myself|for months|in|the|moors|of England|and|the|Scottish|stone deserts|hidden|held ||||||páramos||||||escondido| I have hidden for months in the moors of England and the Scottish stone deserts. Ich habe keine Mühsal, keinen Hunger, keine Kälte gescheut, um in deiner Nähe zu bleiben. I|have|no|toil|no|hunger|no|cold|shunned|in order|in|your|proximity|to|stay ||||||||temido|||||| I have shunned no toil, no hunger, no cold to stay near you. Darfst du da meine ganzen Hoffnungen vernichten?« may;|you;|there;|my;|whole;|hopes;|to destroy ||||||destruir "Are you allowed to destroy all my hopes?"

»Verfluchter! cursed maldito "Damn you!" Natürlich breche ich mein Wort. of course|break|I|my|word "Of course I will break my word." Niemals werde ich mich dazu hergeben, ein Wesen zu schaffen, das dir an Häßlichkeit und Verruchtheit gleicht!« never|will|I|myself|to it|to give in|a|being|to|to create|that|to you|in terms of|ugliness|and|wickedness|resembles |||||rendirme||||||||fealdad||vileza|se asemeje "I will never allow myself to create a being that resembles you in ugliness and wickedness!"

»Elender Sklave! miserable|slave "Wretched slave!" Darum also habe ich mich herbeigelassen, mit dir zu verhandeln? therefore|so|have|I|myself|condescended|with|you|to|to negotiate |||||tomado la decisión||||negociar "So this is why I have allowed myself to negotiate with you?" Aber vergiß nicht, daß ich dich in der Gewalt habe. But||not|that|I|you|in|the|power|have "But do not forget that I have you in my power." Du meinst wirklich, du seist schon elend? you|mean|really|you|are|already|miserable ||||||miserable "Do you really think you are already wretched?" Ich kann dich so unglücklich machen, daß du den Tag verfluchst, an dem du das erste Mal das Licht der Welt sähest. I|can|you|so|unhappy|to make|that|you|the|day|curse|on|which|you|the|first|time|that|light|of the|world|saw ||||||||||maldices|||||||||||verías I can make you so unhappy that you will curse the day you first saw the light of the world. Du bist mein Schöpfer, aber ich bin dein Gebieter. You|are|my|creator|but|I|am|your|master You are my creator, but I am your master. Du hast zu gehorchen!« You|have|to|obey |||obedecer You must obey!

»Die Zeit meiner Unentschlossenheit ist nun vorüber und du kannst tun, was du willst. The|time|of my|indecision|is|now|over|and|you|can|do|what|you|want ||||||pasada||||||| The time of my indecision is now over and you can do as you wish. Deine Drohungen helfen gar nichts. Your|threats|help|at all|nothing Your threats are of no help at all. Ich werde das Verbrechen nicht begehen, das du von mir forderst. I|will|that|crime|not|to commit|that|you|from|me|demand |||||cometer||||| I will not commit the crime that you demand of me. Im Gegenteil, je mehr du drohst, desto fester bin ich entschlossen, dir keine Genossin zu schaffen. in the|contrary|the more|you threaten|you|threaten|the more|firmer|am|I|determined|to you|no|companion|to|create ||||||||||decidido||||| On the contrary, the more you threaten, the more determined I am not to create a companion for you. Soll ich kalten Blutes einen Dämon mehr auf die arme Welt loslassen, dessen Dasein Mord und Verderben bedeutet? should|I|cold|blood|a|demon|more|on|the|poor|world|to unleash|whose|existence|murder|and|destruction|means Should I, in cold blood, unleash another demon upon the poor world, whose existence means murder and destruction? Geh! Go ¡Ve Go! Ich bleibe fest und deine Worte können höchstens mich noch zornig machen!« I|stay|firm|and|your|words|can|at most|me|still|angry|make |||||||como mucho|||enojado| I will stand firm and your words can at most make me angry!