×

我們使用cookies幫助改善LingQ。通過流覽本網站,表示你同意我們的 cookie policy.


image

2021 Hessenschau.de Nachrichten aus Hessen, hessenschau vom 04.05.2021 - Einschätzungen zum Fall der NSU 2.0-Drohmails

hessenschau vom 04.05.2021 - Einschätzungen zum Fall der NSU 2.0-Drohmails

Hallo und herzlich willkommen zur Hessenschau am Dienstag.

Wahrscheinlich ein guter Tag für Geimpfte.

Denn sie und auch Genesene sollen wieder mehr Freiheiten bekommen.

Das wurde heute auf den Weg gebracht.

Vielleicht gibts dann auch wieder Livekonzerte.

In Kassel geht das schon: Total coronakonform:

ganz privat und open-air.

Vor fast 3 Jahren wurden erstmals rechtsextreme Drohmails verschickt.

Alle unterschrieben mit NSU 2.0.

Verdächtigt wurde bisher die hessische Polizei,

weil die Daten der Menschen, die diese rechtsextremen Mails bekamen,

von einem Polizeicomputer abgerufen wurden.

Jetzt hat das hessische Landeskriminalamt

einen 53-Jährigen festgenommen.

Polizist soll der aber nicht sein. Also immer noch viele Fragenzeichen.

Mit "Heil Hitler" hat er seine Drohbriefe unterschrieben,

mit "NSU 2.0" und mit Drohungen wie

"Als Vergeltung schlachten wir deine Tochter".

Der mutmaßliche Täter Alexander M.

wurde jetzt in Berlin von hessischen Spezialkräften festgenommen.

Über mehrere Jahre wurden Personen des öffentlichen Lebens

auf widerliche Weise bedroht und eingeschüchtert.

Für die Opfer ist die Verhaftung des mutmaßlichen Täters

eine ermutigende Nachricht.

Die gestern erfolgte Festnahme des dringend Tatverdächtigen

ist ein wichtiger Erfolg für die hessische Polizei

und die Frankfurter Staatsanwaltschaft.

Der Ermittlungserfolg ist auch ein Signal an alle,

deren Vertrauen in die Sicherheitsbehörden geschwunden ist.

Die Drohbriefe haben u.a. die NSU-Opferanwältin Basay-Yildiz

und die Linken-Fraktionsvorsitzende Janine Wissler bekommen.

Deren private Daten

wurden von hessischen Polizeicomputern abgerufen,

weshalb auch die Polizei selbst verdächtigt wurde.

Weil der mutmaßliche Täter aber nie als Polizist gearbeitet haben soll,

spricht jetzt der Innenminister die Polizei sinngemäß frei.

Für die Opposition zu einfach.

In der Zwischenzeit hat es im Zuge der Ermittlung

gegen mehr als 70 hessische Polizeibeamte Vorwürfe

und Disziplinarverfahren gegeben.

Auch teilweise Entlassung von Beamten.

Da kann ich die Polizei nicht ganz freisprechen.

Die Gewerkschaft der Polizei spricht

von einem ungerechtfertigten Generalverdacht

und fordert eine Entschuldigung.

Es gebe keine rechten Netzwerke in der hessischen Polizei.

Man kann nicht 70 Menschen als Polizeibeschäftigte

für 21.000 dagegenhalten.

Das ist unsere Kritik. Da wollen wir eine Entschuldigung.

Es lastet schwer auf meinen Kolleg*innen.

Wenn permanent das Fehlverhalten von 70 Menschen

auf 21.000 Schultern ausgetragen wird.

Wie genau Alexander M. nun wirklich an die Daten gekommen ist,

wird derzeit noch ermittelt.

Die betroffene Janine Wissler von den Linken

glaubt jedenfalls nicht an eine Einzeltäterschaft.

Wo kommen die Daten her? Und wer half ihm,an die Daten zu kommen?

Dass man in ein oder zwei Fällen durch Indiskretion an Daten kommt...

Aber dass das gleich in verschie- denen Bundesländern passiert.

Und das auch explizit gesperrte Daten dem Täter bekannt wurden,

kann ich mir nicht vorstellen, wie das jemand schaffen sollte,

ohne Kontakte in die Behörden.

Es gibt sogar Vermutungen, dass Alexander M.

einfach bei den Polizeidienststellen angerufen

und sich als Beamter ausgegeben hat.

Das wäre fast fatal, wenn das wirklich so wäre.

Dass irgendjemand Wildfremdes anrufen kann:

"Ich bin Polizist, brauche mal gerade persönliche Daten."

Und man bekommt dann am Telefon eine Auskunft.

Das wäre nicht nur fahrlässig, das wäre fatal.

Es spräche nicht für eine professionelle Polizei.

Die Ermittlungen müssen zeigen, ob durch die Festnahme von Alexander M.

die hessische Polizei wirklich entlastet ist.

Wir sprechen jetzt mit meinem Kollegen Nicholaus Buschschlüter.

Du beschäftigst dich schon von Anfang an mit dem Thema.

Wir haben im Beitrag gehört, die Polizei sieht sich rein gewaschen.

Kann man das so stehen lassen?

Nein, aus meiner Sicht kann man das nicht.

Der Innenminister ist ein bisschen zu voreilig.

Es sind noch viele Fragen offen.

Die wichtigste für mich ist nach wie vor,

wie es der Verdächtige aus Berlin

an die sensiblen Daten von öffentlichen Personen herangekommen?

Da liegt der Verdacht nahe,

dass sie aus drei hessischen Polizeicomputern abgerufen wurden.

Einer in Frankfurt und zwei in Wiesbaden.

Der zeitliche Abstand zwischen diesen Abfragen

und dem Versand der Drohmails ist so gering.

Im Falle der Frankfurter Abfrage nur 90 Minuten.

Vieles deutet darauf hin, dass hessische Polizisten

diese Abfragen getätigt haben.

Sie gaben die Daten entweder an diesen Verdächtigen in Berlin weiter

oder stellten sie ins Darknet.

Im Moment macht in Wiesbaden eine Spekulation die Runde.

Die hessische Beamten könnten auf eine Art Enkeltrick

reingefallen sein.

Weil: Wir wissen, dass der Verdächtige aus Berlin

sich in der Vergangenheit schon als Kripo-Beamter ausgegeben hat.

Als falscher Polizist!

Wenn er jetzt diese Masche wieder versucht hat

mit drei hessischen Beamten und dort erfolgreich war,

wäre das für die hessische Polizei gut.

Dann wären rechtsextremistische Umtriebe nicht das Motiv

für die Weitergabe der Daten.

Andererseits wäre dies ziemlich peinlich für die Polizei.

Sie sollte doch eigentlich vor dem Enkeltrick

und falschen Polizisten warnen.

Seit fast drei Jahren wurde ermittelt.

Wie sind denn die Ermittler dem Mann auf die Spur kommen?

Die Polizei ist routinemäßig in rechten Foren unterwegs.

In einem dieser Chats ist ihnen vor einiger Zeit

ein Mann aufgefallen, dessen Sprache so hin und her waberte.

Zwischen Menschenverachtung und Eloquenz.

Das hat sie an die NSU 2.0 Drohmails erinnert.

Über den Provider dieses Chats sind sie an die Daten

des Verdächtigen herangekommen.

So kam es zum Zugriff von hessischen Sicherheitsbehörden

gestern Abend in Berlin.

Sagt Nicholaus Buschschlüter. Danke für das Gespräch.

Corona hat offenbar auch gute Seiten.

Frankfurt kommt wegen der Pandemie mal wieder um ein Fahrverbot herum.

Die Nachrichten mit Claudia Schick

Die Rechnung ist ganz einfach.

Weil wegen Corona weniger Menschen Auto fahren,

ist die Luft offenbar sauberer geworden.

Vollständige Entwarnung für Fahrverbote ab dem 1. Oktober

gibts aber noch nicht.

Seit letztem Jahr kämpft Frankfurt

mit dem Luftreinhalteplan gegen Fahrverbote.

Der Plan beinhaltet unter anderem Tempo-40-Zonen, breite Radwege

oder die enge Taktung des Nahverkehrs.

Hier wollen die Verantwortlichen noch nachlegen.

Wir haben neue U-Bahn-Wagen, neue Straßenbahnwagen bestellt.

Die kommen jetzt leider auch durch die Pandemie verspätet.

Wenn diese Fahrzeuge da sind, werden wir auch den Straßenbahnverkehr,

v.a. aber auch den U-Bahnverkehr verdichten.

Pandemiebedingt hat es einen massiven Verkehrsrückgang

in der Stadt gegeben.

Ohne diesen Effekt wäre Frankfurt vermutlich

nicht um Fahrverbote herumgekommen.

Darauf weist die Deutsche Umwelthilfe hin.

Die Werte steigen an. Das wissen wir.

Wir haben 20 % weniger Verkehr.

Und wenn der Lockdown aufgehoben wird in 2-3 Wochen,

werden die Fahrzeugzahlen wieder zunehmen.

Dann steigen auch die Luftbelastungen.

D.h., ich muss weitere Maßnahmen treffen.

Im Juni werden die Messwerte erneut ausgewertet.

Dann wird sich also zeigen,

ob die angekündigten Maßnahmen wirklich greifen.

Die juristische Aufarbeitung des Mordes

am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke geht weiter.

In Nordrhein-Westfalen ist Anklage

gegen einen Flohmarkthändler erhoben worden.

Er soll dem Attentäter Stephan Ernst die spätere Tatwaffe verkauft haben.

Dem 65-Jährigen werden fahrlässige Tötung

und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Schauen wir auf die Coronazahlen.

Dem Robert-Koch-Institut (RKI) sind innerhalb eines Tages

weitere 387 Corona-Infizierte in Hessen gemeldet worden.

Im gleichen Zeitraum sind 29 Menschen verzeichnet worden,

die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind.

Die hessenweite 7-Tage-Inzidenz ist auf 146,3 gefallen.

Damit hat das RKI in den vergangenen 7 Tagen 9199 Neuinfizierte

mit dem Corona-Virus in Hessen registriert.

Das sind 2242 weniger als in den 7 Tagen davor.

Mindestens einmal gegen das Corona-Virus geimpft

wurden in Hessen 27,61 % der Menschen.

Heute hat das Bundeskabinett auf den Weg gebracht:

Vollständig Geimpfte und Menschen,

die eine Coronainfektion überstanden haben,

sollen bald wieder mehr Freiheiten bekommen.

Darüber freuen sich die Geimpften.

Aber die, die es nicht sind, könnten das ungerecht finden.

Wir haben uns umgehört, was Hessinnen und Hessen

von den geplanten Lockerungen für Geimpfte halten.

Ich wünsche mir meine Grundrechte zurück.

Das ist ja kein Dauerzustand.

Das ist nichts, was man sich zurück erkaufen muss.

Das ist das, was man in einer Demokratie wieder möchte.

Dazu gehört auch ein Restaurantbesuch.

Ich finde gut, wenn ein Geimpfter wieder die Freiheiten hat.

Dann müssen andere warten.

Ich habe Bedenken, dass die die noch nicht an der Reihe sind,

dass die sich benachteiligt fühlen.

Die Geimpften haben Freiheiten, die wo die Nicht-Geimpften

nicht haben.

Ich kann verstehen, dass das Krieg gibt.

Zwischen den Geimpften und Nicht-Geimpften.

Ich sehe da ein Streitpotenzial.

Ich fände es gut, wenn die Leute, die ein Geschäft besuchen wollen,

vorher einen kostenlosen Test machen.

Es gibt überall Test-Station.

Und Leute mit einem negativen Test auch einkaufen können.

Da ist eine gewisse Gleichheit schon gegeben.

Wenn ich als Nicht-Geimpfter mit einem negativen Test

auch einkaufen kann.

Das ist auf jeden Fall ein Thema,

das viele gerade beschäftigt und teilweise auch spaltet.

Wenn alles glatt läuft,

könnten die Lockerungen schon am Wochenende in Kraft treten.

Was sagen Expertinnen und Experten und auch Betroffene dazu?

Wir haben nachgefragt.

Volle Restaurants, mit Freunden feiern,

oder ohne Quarantäne in den Urlaub reisen:

Schöne neue alte Welt.

Auf die freut sich auch Jürgen Hirschfeld.

Der Hobbymusiker bekommt im Impfzentrum Heusenstamm

seine erste Impfung.

Ich würde das begrüßen, wenn ich nach der zweiten Impfung

schon wieder mehr Freiheiten hätte.

Ich denke, dass das auch für die Gesellschaft gut ist.

Denn umso eher geht es mit dem normalen Leben wieder weiter.

Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen

sollen für Geimpfte und Genesene aufgehoben werden.

Das hat das Bundeskabinett am Nachmittag auf den Weg gebracht.

Juristisch absolut notwendig, findet Rechtsanwältin Mirjam Rose.

Wenn ich in Freiheitsgrundrechte eingreife,

müssen die ja verhältnismäßig sein.

Und wenn von einem Geimpften oder Genesenen keine Ansteckungsefahr

ausgeht, dann ist eine solche Einschränkung nicht mehr legitim.

Da ist bereits das legitime Ziel nicht erfüllt mit dieser Maßnahme.

Insbesondere halte ich sie auch nicht für verhältnismäßig.

Auch aus medizinischer Sicht gebe es nur ein sehr geringes Restrisiko,

das gegen Lockerungen für Geimpfte und Genesene spricht,

sagt Pharmazeut Theodor Dingermann.

Aber kann man Geimpfte und Genesene überhaupt gleich behandeln?

Genesene haben einen deutlich niedrigeren Antikörpertiter

als Geimpfte.

Deshalb empfiehlt man auch, Genesene auch einmal zu impfen,

nach ungefähr einem halben Jahr.

Das Spannende: Seiner Meinung nach müssten die Lockerungen

für mehr Leute gelten.

Wenn man konsequent ist, müsste man eigentlich sagen:

Leute, die einmal geimpft sind,

denen sollte man auch diese Freiheiten geben.

Natürlich mit einer vernünftigen Aufklärung, das heißt,

dass sie eben nicht so geschützt sind wie nach der zweiten Impfung.

Wer kriegt welche Freiheiten zurück?

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier

mahnt angesichts der Lockerungen:

Jetzt bloß kein Impfneid!

Jetzt gibts die politische Diskussion.

Das kann man ganz offen ansprechen, nach dem Motto:

Wir haben noch wenige Doppelgeimpfte,

aber ganz viele, die noch nicht doppelt geimpft sind.

Jetzt wollen wir, dass nicht eine falsche Diskussion anfängt,

nach dem Motto:

Sie dürfen sich mit zehn Leuten treffen, ihr Nachbar nicht.

Das ist nicht lösbar, solange wir in einer solchen Situation sind.

Das wird täglich besser, je mehr doppelt geimpft sind.

Trotzdem: Genau diese Übergangsregelungen

hätte man besser vorbereiten müssen, kritisiert die Opposition.

Die Lockerungen gehen aus FDP-Sicht zu langsam voran.

Was nützt mir meine Freiheit, wenn ich sie nicht leben kann?

Es muss die Möglichkeit geben, die Gastronomie wieder zu nutzen

und die Geschäfte.

Sonst ist es ja eine Chimäre von Freiheit.

Wir wollen ja die Freiheit wirklich zurück.

Jürgen Hirschfeld bekommt in 6 Wochen seine zweite Impfung.

Zwei Wochen später kann er persönlich mit Lockerungen rechnen.

Lockerungen nach der zweiten Impfung,

darüber sprechen wir jetzt mit Steffen Augsberg von der Uni Gießen.

Er ist Rechtswissenschaftler und Mitglied des Deutschen Ethikrats.

Guten Abend. - Guten Abend.

Vollständig Geimpfte und Genesene

sollen wieder mehr Freiheiten bekommen.

Z.B. keine Ausgangssperren oder Kontaktbeschränkungen

sollen für sie nicht mehr gelten.

Wie bewerten Sie das?

Ich glaube, das ist ein überfälliger Schritt.

Wir müssen erkennen, das ist im Beitrag auch angeklungen,

dass wir die ganzen Kontaktbeschränkungsmaßnahmen

Freiheitsbegrenzungen nur machen dürfen,

weil wir eine potenzielle Infektiosität unterstellen.

Wenn wir, wie es zzt. nach dem naturwissenschaftlichen Stand

zu sein scheint, davon ausgehen können,

dass das bei Geimpften und Genesenen nicht,

oder nur noch ganz gering der Fall ist,

dann müssen wir denen sofort alle Freiheiten zurückgeben.

Weil die Grundannahme für die nicht mehr zutrifft.

Was da bislang geschehen ist, ist dann hoffentlich nur ein Einstieg

in eine umfassendere Rückkehr von Freiheitsrechten.

Sie haben gesagt, alle Freiheiten sollten für die,

die schon doppelt geimpft sind, auch wieder gelten.

Jetzt ist noch nicht jeder doppelt geimpft.

Einige warten noch auf die erste Impfung.

Da kommt ja auch dieses Ungerechtigkeitsgefühl auf.

Und auch die Neiddebatte ist ein Thema.

Wie sehen Sie das?

Sie haben es richtig formuliert.

Es ist ein Gefühl der Ungerechtigkeit, eine Neiddebatte.

Wir müssen als Gesellschaft genau überlegen, wie wir damit umgehen.

Ob wir das noch weiter unterstützen oder gegensteuern.

Mein Argument wäre:

Es gibt keinen Grund, dass wir die, von denen keine Gefahr ausgeht,

weiter im Zustand relativer Unfreiheit halten.

Und umgekehrt wäre für die Ungeimpften nichts gewonnen,

wenn die Geimpften weiter den Beschränkungen unterworfen blieben.

Es ist in so weit tatsächlich nur die Situation, dass ich sage:

Kann ein Teil schon wieder ein Stück Normalität genießen?

Oder müssen alle noch unter allgemeinen Beschränkungen leiden?

Da scheint es mir relativ eindeutig zu sein, wie man entscheiden sollte.

Also sind Sie dafür, dass die Lockerungen überfällig sind.

Sie sagten auch, dass die Lockerungen

schon hätten viel früher beginnen sollen,

mit der ersten Impfung im Dezember.

Jedenfalls in Teilbereichen wäre das sinnvoll gewesen.

Ich glaube, wir haben etwas furchtsam reagiert

auf erste Meldungen, was die Nicht-Infektiosität angeht.

Da hätte man schon großzügiger sein können.

Vor allem hätte ich gedacht, dass in bestimmten Teilbereichen

der Gesellschaft v.a. in Alten- und Pflegeheimen, wo frühzeitig

eine fast umfassende Impfung aller Bewohner/innen erfolgte.

Und wo in einem geschlossenen System die Gefahr von Anfang an

deutlich reduziert war.

Denen hätte man das früher zurückgeben können und müssen.

Auch mit Blick darauf, was in dieser späte Lebensphase

diese Verzögerung noch zusätzlich an Belastung bedeutet.

Sagt Steffen Augsberg von der Uni Gießen,

Rechtswissenschaftler und Mitglied des Deutschen Ethikrats.

Vielen Dank für das Gespräch. - Danke Ihnen.

Daniela Heinrich-Stiller aus Biedenkopf und Florian Bagus

aus Kassel, das sind diese beiden hier.

Und die sind wahrscheinlich gerade richtig glücklich.

Denn sie gehören zu den Preisträgern des deutschen Lehrerpreises.

Das ist sowas wie der Oscar für Lehrerinnen und Lehrer.

An der Lahntalschule in Biedenkopf z.B. gabs den Preis

für innovativen Unterricht.

Denn da haben sie Verpackungen entwickelt,

die weniger Müll machen.

Psssst.

Diese geheime Zutat ist es, die Lehrerin Daniela Heinrich-Stiller

jetzt den Deutschen Lehrerpreis beschert hat.

Speisestärke.

Klingt simpel, ist aber ziemlich genial.

Die Idee ist aufgrund der Tatsache entstanden, dass zu Corona-Zeiten

alles einzeln verpackt werden muss.

Dann ist natürlich so eine sehr gut abbaubare Folie

ein toller und nachhaltiger Ersatz

für die Standard- verpackungsmaterialien aus Plastik.

Konkret sollen z.B. Plastik- Pommesschalen ersetzt werden.

Die Idee hat sie zusammen mit ihrer 9. Klasse

im Chemieunterricht entwickelt.

Die Zutaten Speisestärke und Wasser werden gemischt,

erhitzt und dann zum Trocknen ausgestrichen.

Das Problem: Man muss das richtige Mischverhältnis erwischen.

Das hat insgesamt sehr lange gedauert, bis die Schüler*innen

tatsächlich ein Grundrezept rausgefunden haben,

wie man eine solche Folie herstellt und dabei sind unfassbar

viele Liter Wasser und auch viel Stärke drauf gegangen.

Nun gut, an der perfekten Formgebung muss noch etwas gefeilt werden,

aber sonst passt das schon ganz gut.

Auch Versuche mit den wichtigsten Zutaten,

Ketchup und Mayo verliefen vielversprechend.

Die Stärke-Schale weichte nicht durch.

Der Ketchup ist am wasserhaltigsten, der war am schwierigsten

zu kontrollieren.

D.h. so eine Currywurst ist für unsere Schale noch nicht geeignet.

Aber wir arbeiten dran.

Und die leere Schale kann man anschließend einfach aufessen.

Erste Experimente mit Schokoladengeschmack gab es bereits.

Aber Hessen hat 2021 sogar noch einen zweiten Lehrerpreis abgeräumt.

Hier, in der Arnold Bode Schule in Kassel hat man die Lernplattform

"Smart Paper" entwickelt, über die jetzt der gesamte Unterricht

abgewickelt wird.

Der Clou: Zu Beginn der Arbeit schätzt jeder Schüler

seinen Wissensstand individuell ein und bekommt vom System

die für ihn passenden Aufgaben gestellt.

Wir haben eine berufliche Ausbildung und da haben die Schüler

von sich aus schon ganz unterschiedliche Voraussetzungen,

mit denen sie hierher kommen.

Manche wollen im Druckbereich arbeiten, andere wollen eher

in den Videobereich.

Da macht es Sinn, sich zu überlegen,

wenn alle schon so unterschiedlich sind, müsste ich

diese Unterschiedlichkeit im Unterricht aufgreifen

und dafür sorgen, dass ich jeden da abhole, wo er sich auch befindet.

Das System muss vom Lehrer

mit den unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen

und den dazugehörigen Unterrichtsinhalten befüllt werden.

Die Versuchskaninchen für das "Smart Paper" waren die Schüler,

die eine Ausbildung

zum Gestaltungs- und Medien- technischen Assistenten machen.

Jetzt muss man wirklich darauf gucken,

was sind die eigenen Leistungen,

um auch ehrlich und fair zu seiner Arbeit zu sein

und auch dazu stehen können.

Bei meiner alten Schule war das auch so, dass unsere Lehrer

uns alles vor die Nase gelegt haben und wir das tun sollten.

Hier haben wir haben wir genug Zeit, um an einem Projekt zu arbeiten

und falls wir Schwierigkeiten haben,

haben wir sofort einen Lehrer.

Die Lehrer bekommen vom System eine Auswertung

über den Stand der Arbeit ihrer Schüler.

Es scheint, als würden Norman Seeliger und Florian Bagus

mit ihrer Entwicklung daran arbeiten,sich überflüssig zu machen.

Die Auffassung, die ich von einem Lehrer habe,

ist die eines, der das Lernen ermöglicht.

Der als eine Art Coach oder Begleiter da ist.

Und diese Freiräume muss eine Lehrkraft auch haben

und die bekommt sie einfach durch dieses Tool.

Eine technische und eine ökologische Innovation, für die 2021

Deutsche Lehrerpreise nach Hessen gehen,

wir sagen herzlichen Glückwunsch.

Eines Tages werden Haie

auf Pfungstadts Spargelfeldern schwimmen.

Das war der Plan. Aber die Umsetzung wird immer unwahrscheinlicher.

Claudia mit den Nachrichten.

Das Projekt Shark City steht vor dem Aus.

Das Aquarium sollte die große Attraktion

vor den Toren Darmstadts werden.

Herzstück sollte ein 10,5 Mio Liter fassendes Becken

mit unterschiedlich großen Haien werden.

Aber die Betreibergesellschaft ist anscheinend abgetaucht

und hat mehrere Fristen verstreichen lassen.

Inzwischen ist auch die Reservierung eines Grundstücks

im Gewerbegebiet dafür aufgehoben.

Die Stadt pocht jetzt auf eine schnelle Klärung.

Das Impfen geht voran. Die Infektionszahlen sinken.

Angesichts dessen fordern hessische Wirtschaftsverbände

rasche Öffnungsschritte für Handel und Gastronomie.

In Landkreisen mit einer stabilen Zahl

von weniger als 100 Neuinfektionen pro Woche je 100.000 Einwohner

fordern die Wirtschaftsverbände u.a.

die Öffnung der Außengastronomie mit Terminvergabe.

Die Innenräume von Restaurants sollen demnach

mit negativem Corona-Test zugänglich sein.

Eine vergammelte Plastiktüte oder ein verrostetes Bügeleisen:

Überall in der Natur liegt Müll.

Den haben heute in ganz Hessen die Kleinen gesammelt

am "Sauberhaften Kindertag".

Wie am Frankfurter Riedberg haben die Kinder der Kita "Traum-Baum"

im nahe gelegenen Park alles aufgesammelt,

was andere weggeworfen haben.

So haben die Kleinen gelernt:

Das mit dem Müll in der Natur ist nicht gut.

Hessenweit haben fast 500 Kitas mit mehr als 17.000 Kindern mitgemacht

auf Initiative des Hessischen Umweltministeriums.

Das wars von den Nachrichten.

Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal auf einem Konzert waren?

Ich gehe mal davon aus, das war vor Corona.

Zzt. ist das ja alles eher schwierig.

Deshalb haben sich diese drei Sängerinnen aus Kassel überlegt,

wie sie Live-Konzerte veranstalten können trotz Corona.

Und das geht mit Mini-Open-Air- Konzerten bei Ihnen zu Hause.

Auch wenns erst mal nur ein kleiner Schritt ist,

vorenthalten wollten wir's Ihnen trotzdem nicht.

One, two, three, four.

♪ She works hard for the money.

♪ So hard for her money. ♪

Auch die drei Sängerinnen müssen hart für ihr Geld arbeiten.

Denn wegen Corona kommen die Massen nicht ins Konzert,

sondern sie zu ihrem Publikum.

Super genial, gerade in dieser Zeit.

Ich habe seit über einem Jahr keine Livemusik gehört.

Ich habe 1000 Konzertkarten gehabt, die alle nicht möglich waren.

Wir freuen uns beide darüber sehr.

Ich bin selbst Musiklehrer

und bin immer froh, wenn Menschen Musik machen.

Das ist toll, wenn so was live performt wird

und die Leute wirklich was können.

Das macht mir großen Spaß.

Im kleinsten Rahmen findet die Show statt.

Gerade mal 10 Zuschauer,

die meisten davon Zaungäste aus der Nachbarschaft.

Die Gruppe nennt sich Kulturkutsche.

Die Sängerinnen sind Profis aus Kassel.

Mein Name ist Romana Reiff.

Ich bin Sängerin, Komponistin und Darstellerin.

Mein Name ist Dorothea Proschko. Ich bin Sängerin.

Mein Name ist Annabelle Mierzwa.

Ich bin studierte Sängerin und normalerweise im Musicaltheater

Theater im Zentrum in Kassel zu Hause.

Und seit Anfang des Jahres sind die drei mit ihrer Show

nahezu überall unterwegs.

Ready? - Yes! - Go!

Die Idee hatte Romana Reiff.

Auch wir hatten ein Tief durch Corona.

Ich habe irgendwann eine Liste gemacht, wo oben draufstand:

"Was geht denn noch?"

Wenn man diese Liste macht,

kommt unterm Strich die Kulturkutsche raus.

Draußen geht. Freude geht. Ist super für das Immunsystem.

Und Live-Musik coronakonform mit Abstand und kontaktlos geht.

Das Minikonzert vor der eigenen Tür ist ab 390 Euro zu habe.

Doch der Auftritt ist für die Künstlerinnen

nicht nur wirtschaftlich wichtig.

Es ist auch eine seelische Not. Das muss man klar sagen.

Wenn man nicht mehr übt, keinen Grund hat zu üben,

sich nicht mehr fokussieren kann, führt das zu großer Traurigkeit,

wenn man seinen Job so liebt, für Menschen gerne musiziert,

Freude bringt und sie auch zurückbekommt.

Man kann es eigentlich gar nicht in Worte fassen.

Ich wurde so rausgerissen mit Corona aus meinem ganzen Tun,

musikalischen Tun.

Das hat mich wieder zurückgeholt. Das hat mich echt gerettet.

♪ Es war sehr schön mit euch. ♪

Nach rund 20 Minuten ist die Mini-Show vorbei.

Grandios. - Kann ich nur jedem empfehlen.

Das lässt einem das Herz aufgehen, auch in dieser Zeit.

Die Kulturkutsche ist gefragt.

Etwa fünf Vorstellungen schaffen sie am Tag.

Zuletzt waren sie 2 Tage in Göttingen auf Mini-Konzert-Tour.

Damit verabschiede ich mich, aber Claudia sehen wir nochmal.

Um 22.15 Uhr zur späten hessenschau.

Bis später. - Tschüs.

COPYRIGHT UNTERTITEL: hr 2021


hessenschau vom 04.05.2021 - Einschätzungen zum Fall der NSU 2.0-Drohmails

Hallo und herzlich willkommen zur Hessenschau am Dienstag.

Wahrscheinlich ein guter Tag für Geimpfte.

Denn sie und auch Genesene sollen wieder mehr Freiheiten bekommen.

Das wurde heute auf den Weg gebracht.

Vielleicht gibts dann auch wieder Livekonzerte.

In Kassel geht das schon: Total coronakonform:

ganz privat und open-air.

Vor fast 3 Jahren wurden erstmals rechtsextreme Drohmails verschickt.

Alle unterschrieben mit NSU 2.0.

Verdächtigt wurde bisher die hessische Polizei,

weil die Daten der Menschen, die diese rechtsextremen Mails bekamen,

von einem Polizeicomputer abgerufen wurden.

Jetzt hat das hessische Landeskriminalamt

einen 53-Jährigen festgenommen.

Polizist soll der aber nicht sein. Also immer noch viele Fragenzeichen.

Mit "Heil Hitler" hat er seine Drohbriefe unterschrieben,

mit "NSU 2.0" und mit Drohungen wie

"Als Vergeltung schlachten wir deine Tochter".

Der mutmaßliche Täter Alexander M.

wurde jetzt in Berlin von hessischen Spezialkräften festgenommen.

Über mehrere Jahre wurden Personen des öffentlichen Lebens

auf widerliche Weise bedroht und eingeschüchtert.

Für die Opfer ist die Verhaftung des mutmaßlichen Täters

eine ermutigende Nachricht.

Die gestern erfolgte Festnahme des dringend Tatverdächtigen

ist ein wichtiger Erfolg für die hessische Polizei

und die Frankfurter Staatsanwaltschaft.

Der Ermittlungserfolg ist auch ein Signal an alle,

deren Vertrauen in die Sicherheitsbehörden geschwunden ist.

Die Drohbriefe haben u.a. die NSU-Opferanwältin Basay-Yildiz

und die Linken-Fraktionsvorsitzende Janine Wissler bekommen.

Deren private Daten

wurden von hessischen Polizeicomputern abgerufen,

weshalb auch die Polizei selbst verdächtigt wurde.

Weil der mutmaßliche Täter aber nie als Polizist gearbeitet haben soll,

spricht jetzt der Innenminister die Polizei sinngemäß frei.

Für die Opposition zu einfach.

In der Zwischenzeit hat es im Zuge der Ermittlung

gegen mehr als 70 hessische Polizeibeamte Vorwürfe

und Disziplinarverfahren gegeben.

Auch teilweise Entlassung von Beamten.

Da kann ich die Polizei nicht ganz freisprechen.

Die Gewerkschaft der Polizei spricht

von einem ungerechtfertigten Generalverdacht

und fordert eine Entschuldigung.

Es gebe keine rechten Netzwerke in der hessischen Polizei.

Man kann nicht 70 Menschen als Polizeibeschäftigte

für 21.000 dagegenhalten.

Das ist unsere Kritik. Da wollen wir eine Entschuldigung.

Es lastet schwer auf meinen Kolleg*innen.

Wenn permanent das Fehlverhalten von 70 Menschen

auf 21.000 Schultern ausgetragen wird.

Wie genau Alexander M. nun wirklich an die Daten gekommen ist,

wird derzeit noch ermittelt.

Die betroffene Janine Wissler von den Linken

glaubt jedenfalls nicht an eine Einzeltäterschaft.

Wo kommen die Daten her? Und wer half ihm,an die Daten zu kommen?

Dass man in ein oder zwei Fällen durch Indiskretion an Daten kommt...

Aber dass das gleich in verschie- denen Bundesländern passiert.

Und das auch explizit gesperrte Daten dem Täter bekannt wurden,

kann ich mir nicht vorstellen, wie das jemand schaffen sollte,

ohne Kontakte in die Behörden.

Es gibt sogar Vermutungen, dass Alexander M.

einfach bei den Polizeidienststellen angerufen

und sich als Beamter ausgegeben hat.

Das wäre fast fatal, wenn das wirklich so wäre.

Dass irgendjemand Wildfremdes anrufen kann: That anyone can call a complete stranger:

"Ich bin Polizist, brauche mal gerade persönliche Daten." "I'm a police officer, need some personal information right now."

Und man bekommt dann am Telefon eine Auskunft.

Das wäre nicht nur fahrlässig, das wäre fatal.

Es spräche nicht für eine professionelle Polizei.

Die Ermittlungen müssen zeigen, ob durch die Festnahme von Alexander M.

die hessische Polizei wirklich entlastet ist.

Wir sprechen jetzt mit meinem Kollegen Nicholaus Buschschlüter.

Du beschäftigst dich schon von Anfang an mit dem Thema.

Wir haben im Beitrag gehört, die Polizei sieht sich rein gewaschen.

Kann man das so stehen lassen?

Nein, aus meiner Sicht kann man das nicht.

Der Innenminister ist ein bisschen zu voreilig.

Es sind noch viele Fragen offen.

Die wichtigste für mich ist nach wie vor,

wie es der Verdächtige aus Berlin

an die sensiblen Daten von öffentlichen Personen herangekommen?

Da liegt der Verdacht nahe,

dass sie aus drei hessischen Polizeicomputern abgerufen wurden.

Einer in Frankfurt und zwei in Wiesbaden.

Der zeitliche Abstand zwischen diesen Abfragen

und dem Versand der Drohmails ist so gering.

Im Falle der Frankfurter Abfrage nur 90 Minuten.

Vieles deutet darauf hin, dass hessische Polizisten

diese Abfragen getätigt haben.

Sie gaben die Daten entweder an diesen Verdächtigen in Berlin weiter

oder stellten sie ins Darknet.

Im Moment macht in Wiesbaden eine Spekulation die Runde.

Die hessische Beamten könnten auf eine Art Enkeltrick

reingefallen sein.

Weil: Wir wissen, dass der Verdächtige aus Berlin

sich in der Vergangenheit schon als Kripo-Beamter ausgegeben hat.

Als falscher Polizist!

Wenn er jetzt diese Masche wieder versucht hat

mit drei hessischen Beamten und dort erfolgreich war,

wäre das für die hessische Polizei gut.

Dann wären rechtsextremistische Umtriebe nicht das Motiv

für die Weitergabe der Daten.

Andererseits wäre dies ziemlich peinlich für die Polizei.

Sie sollte doch eigentlich vor dem Enkeltrick

und falschen Polizisten warnen.

Seit fast drei Jahren wurde ermittelt.

Wie sind denn die Ermittler dem Mann auf die Spur kommen?

Die Polizei ist routinemäßig in rechten Foren unterwegs.

In einem dieser Chats ist ihnen vor einiger Zeit

ein Mann aufgefallen, dessen Sprache so hin und her waberte.

Zwischen Menschenverachtung und Eloquenz.

Das hat sie an die NSU 2.0 Drohmails erinnert.

Über den Provider dieses Chats sind sie an die Daten

des Verdächtigen herangekommen.

So kam es zum Zugriff von hessischen Sicherheitsbehörden

gestern Abend in Berlin.

Sagt Nicholaus Buschschlüter. Danke für das Gespräch.

Corona hat offenbar auch gute Seiten.

Frankfurt kommt wegen der Pandemie mal wieder um ein Fahrverbot herum.

Die Nachrichten mit Claudia Schick

Die Rechnung ist ganz einfach.

Weil wegen Corona weniger Menschen Auto fahren,

ist die Luft offenbar sauberer geworden.

Vollständige Entwarnung für Fahrverbote ab dem 1. Oktober

gibts aber noch nicht.

Seit letztem Jahr kämpft Frankfurt

mit dem Luftreinhalteplan gegen Fahrverbote.

Der Plan beinhaltet unter anderem Tempo-40-Zonen, breite Radwege

oder die enge Taktung des Nahverkehrs.

Hier wollen die Verantwortlichen noch nachlegen.

Wir haben neue U-Bahn-Wagen, neue Straßenbahnwagen bestellt.

Die kommen jetzt leider auch durch die Pandemie verspätet.

Wenn diese Fahrzeuge da sind, werden wir auch den Straßenbahnverkehr,

v.a. aber auch den U-Bahnverkehr verdichten.

Pandemiebedingt hat es einen massiven Verkehrsrückgang

in der Stadt gegeben.

Ohne diesen Effekt wäre Frankfurt vermutlich

nicht um Fahrverbote herumgekommen.

Darauf weist die Deutsche Umwelthilfe hin.

Die Werte steigen an. Das wissen wir.

Wir haben 20 % weniger Verkehr.

Und wenn der Lockdown aufgehoben wird in 2-3 Wochen,

werden die Fahrzeugzahlen wieder zunehmen.

Dann steigen auch die Luftbelastungen.

D.h., ich muss weitere Maßnahmen treffen.

Im Juni werden die Messwerte erneut ausgewertet.

Dann wird sich also zeigen,

ob die angekündigten Maßnahmen wirklich greifen.

Die juristische Aufarbeitung des Mordes

am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke geht weiter.

In Nordrhein-Westfalen ist Anklage

gegen einen Flohmarkthändler erhoben worden.

Er soll dem Attentäter Stephan Ernst die spätere Tatwaffe verkauft haben.

Dem 65-Jährigen werden fahrlässige Tötung

und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Schauen wir auf die Coronazahlen.

Dem Robert-Koch-Institut (RKI) sind innerhalb eines Tages

weitere 387 Corona-Infizierte in Hessen gemeldet worden.

Im gleichen Zeitraum sind 29 Menschen verzeichnet worden,

die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind.

Die hessenweite 7-Tage-Inzidenz ist auf 146,3 gefallen.

Damit hat das RKI in den vergangenen 7 Tagen 9199 Neuinfizierte

mit dem Corona-Virus in Hessen registriert. registered with the corona virus in Hesse.

Das sind 2242 weniger als in den 7 Tagen davor.

Mindestens einmal gegen das Corona-Virus geimpft

wurden in Hessen 27,61 % der Menschen.

Heute hat das Bundeskabinett auf den Weg gebracht:

Vollständig Geimpfte und Menschen,

die eine Coronainfektion überstanden haben,

sollen bald wieder mehr Freiheiten bekommen.

Darüber freuen sich die Geimpften.

Aber die, die es nicht sind, könnten das ungerecht finden.

Wir haben uns umgehört, was Hessinnen und Hessen We asked around to find out what Hesse's men and women

von den geplanten Lockerungen für Geimpfte halten. think of the planned relaxations for vaccinated people.

Ich wünsche mir meine Grundrechte zurück.

Das ist ja kein Dauerzustand.

Das ist nichts, was man sich zurück erkaufen muss.

Das ist das, was man in einer Demokratie wieder möchte.

Dazu gehört auch ein Restaurantbesuch.

Ich finde gut, wenn ein Geimpfter wieder die Freiheiten hat.

Dann müssen andere warten.

Ich habe Bedenken, dass die die noch nicht an der Reihe sind,

dass die sich benachteiligt fühlen.

Die Geimpften haben Freiheiten, die wo die Nicht-Geimpften

nicht haben.

Ich kann verstehen, dass das Krieg gibt.

Zwischen den Geimpften und Nicht-Geimpften.

Ich sehe da ein Streitpotenzial.

Ich fände es gut, wenn die Leute, die ein Geschäft besuchen wollen,

vorher einen kostenlosen Test machen.

Es gibt überall Test-Station.

Und Leute mit einem negativen Test auch einkaufen können.

Da ist eine gewisse Gleichheit schon gegeben.

Wenn ich als Nicht-Geimpfter mit einem negativen Test

auch einkaufen kann.

Das ist auf jeden Fall ein Thema,

das viele gerade beschäftigt und teilweise auch spaltet.

Wenn alles glatt läuft,

könnten die Lockerungen schon am Wochenende in Kraft treten.

Was sagen Expertinnen und Experten und auch Betroffene dazu?

Wir haben nachgefragt.

Volle Restaurants, mit Freunden feiern,

oder ohne Quarantäne in den Urlaub reisen:

Schöne neue alte Welt.

Auf die freut sich auch Jürgen Hirschfeld.

Der Hobbymusiker bekommt im Impfzentrum Heusenstamm

seine erste Impfung.

Ich würde das begrüßen, wenn ich nach der zweiten Impfung

schon wieder mehr Freiheiten hätte.

Ich denke, dass das auch für die Gesellschaft gut ist.

Denn umso eher geht es mit dem normalen Leben wieder weiter.

Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen

sollen für Geimpfte und Genesene aufgehoben werden.

Das hat das Bundeskabinett am Nachmittag auf den Weg gebracht.

Juristisch absolut notwendig, findet Rechtsanwältin Mirjam Rose.

Wenn ich in Freiheitsgrundrechte eingreife,

müssen die ja verhältnismäßig sein.

Und wenn von einem Geimpften oder Genesenen keine Ansteckungsefahr

ausgeht, dann ist eine solche Einschränkung nicht mehr legitim.

Da ist bereits das legitime Ziel nicht erfüllt mit dieser Maßnahme.

Insbesondere halte ich sie auch nicht für verhältnismäßig.

Auch aus medizinischer Sicht gebe es nur ein sehr geringes Restrisiko,

das gegen Lockerungen für Geimpfte und Genesene spricht,

sagt Pharmazeut Theodor Dingermann.

Aber kann man Geimpfte und Genesene überhaupt gleich behandeln?

Genesene haben einen deutlich niedrigeren Antikörpertiter Those who have recovered have a significantly lower antibody titer

als Geimpfte.

Deshalb empfiehlt man auch, Genesene auch einmal zu impfen,

nach ungefähr einem halben Jahr.

Das Spannende: Seiner Meinung nach müssten die Lockerungen

für mehr Leute gelten.

Wenn man konsequent ist, müsste man eigentlich sagen:

Leute, die einmal geimpft sind,

denen sollte man auch diese Freiheiten geben.

Natürlich mit einer vernünftigen Aufklärung, das heißt,

dass sie eben nicht so geschützt sind wie nach der zweiten Impfung.

Wer kriegt welche Freiheiten zurück?

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier

mahnt angesichts der Lockerungen:

Jetzt bloß kein Impfneid!

Jetzt gibts die politische Diskussion.

Das kann man ganz offen ansprechen, nach dem Motto:

Wir haben noch wenige Doppelgeimpfte,

aber ganz viele, die noch nicht doppelt geimpft sind.

Jetzt wollen wir, dass nicht eine falsche Diskussion anfängt,

nach dem Motto:

Sie dürfen sich mit zehn Leuten treffen, ihr Nachbar nicht.

Das ist nicht lösbar, solange wir in einer solchen Situation sind.

Das wird täglich besser, je mehr doppelt geimpft sind.

Trotzdem: Genau diese Übergangsregelungen

hätte man besser vorbereiten müssen, kritisiert die Opposition.

Die Lockerungen gehen aus FDP-Sicht zu langsam voran.

Was nützt mir meine Freiheit, wenn ich sie nicht leben kann?

Es muss die Möglichkeit geben, die Gastronomie wieder zu nutzen

und die Geschäfte.

Sonst ist es ja eine Chimäre von Freiheit.

Wir wollen ja die Freiheit wirklich zurück.

Jürgen Hirschfeld bekommt in 6 Wochen seine zweite Impfung.

Zwei Wochen später kann er persönlich mit Lockerungen rechnen.

Lockerungen nach der zweiten Impfung,

darüber sprechen wir jetzt mit Steffen Augsberg von der Uni Gießen.

Er ist Rechtswissenschaftler und Mitglied des Deutschen Ethikrats.

Guten Abend. - Guten Abend.

Vollständig Geimpfte und Genesene

sollen wieder mehr Freiheiten bekommen.

Z.B. keine Ausgangssperren oder Kontaktbeschränkungen

sollen für sie nicht mehr gelten.

Wie bewerten Sie das?

Ich glaube, das ist ein überfälliger Schritt.

Wir müssen erkennen, das ist im Beitrag auch angeklungen,

dass wir die ganzen Kontaktbeschränkungsmaßnahmen

Freiheitsbegrenzungen nur machen dürfen,

weil wir eine potenzielle Infektiosität unterstellen.

Wenn wir, wie es zzt. nach dem naturwissenschaftlichen Stand

zu sein scheint, davon ausgehen können,

dass das bei Geimpften und Genesenen nicht,

oder nur noch ganz gering der Fall ist,

dann müssen wir denen sofort alle Freiheiten zurückgeben.

Weil die Grundannahme für die nicht mehr zutrifft.

Was da bislang geschehen ist, ist dann hoffentlich nur ein Einstieg

in eine umfassendere Rückkehr von Freiheitsrechten.

Sie haben gesagt, alle Freiheiten sollten für die,

die schon doppelt geimpft sind, auch wieder gelten.

Jetzt ist noch nicht jeder doppelt geimpft.

Einige warten noch auf die erste Impfung.

Da kommt ja auch dieses Ungerechtigkeitsgefühl auf.

Und auch die Neiddebatte ist ein Thema.

Wie sehen Sie das?

Sie haben es richtig formuliert.

Es ist ein Gefühl der Ungerechtigkeit, eine Neiddebatte.

Wir müssen als Gesellschaft genau überlegen, wie wir damit umgehen.

Ob wir das noch weiter unterstützen oder gegensteuern.

Mein Argument wäre:

Es gibt keinen Grund, dass wir die, von denen keine Gefahr ausgeht,

weiter im Zustand relativer Unfreiheit halten.

Und umgekehrt wäre für die Ungeimpften nichts gewonnen,

wenn die Geimpften weiter den Beschränkungen unterworfen blieben.

Es ist in so weit tatsächlich nur die Situation, dass ich sage:

Kann ein Teil schon wieder ein Stück Normalität genießen?

Oder müssen alle noch unter allgemeinen Beschränkungen leiden?

Da scheint es mir relativ eindeutig zu sein, wie man entscheiden sollte.

Also sind Sie dafür, dass die Lockerungen überfällig sind.

Sie sagten auch, dass die Lockerungen

schon hätten viel früher beginnen sollen,

mit der ersten Impfung im Dezember.

Jedenfalls in Teilbereichen wäre das sinnvoll gewesen.

Ich glaube, wir haben etwas furchtsam reagiert

auf erste Meldungen, was die Nicht-Infektiosität angeht.

Da hätte man schon großzügiger sein können.

Vor allem hätte ich gedacht, dass in bestimmten Teilbereichen

der Gesellschaft v.a. in Alten- und Pflegeheimen, wo frühzeitig

eine fast umfassende Impfung aller Bewohner/innen erfolgte.

Und wo in einem geschlossenen System die Gefahr von Anfang an

deutlich reduziert war.

Denen hätte man das früher zurückgeben können und müssen.

Auch mit Blick darauf, was in dieser späte Lebensphase

diese Verzögerung noch zusätzlich an Belastung bedeutet.

Sagt Steffen Augsberg von der Uni Gießen,

Rechtswissenschaftler und Mitglied des Deutschen Ethikrats.

Vielen Dank für das Gespräch. - Danke Ihnen.

Daniela Heinrich-Stiller aus Biedenkopf und Florian Bagus

aus Kassel, das sind diese beiden hier.

Und die sind wahrscheinlich gerade richtig glücklich.

Denn sie gehören zu den Preisträgern des deutschen Lehrerpreises.

Das ist sowas wie der Oscar für Lehrerinnen und Lehrer.

An der Lahntalschule in Biedenkopf z.B. gabs den Preis

für innovativen Unterricht.

Denn da haben sie Verpackungen entwickelt,

die weniger Müll machen.

Psssst.

Diese geheime Zutat ist es, die Lehrerin Daniela Heinrich-Stiller

jetzt den Deutschen Lehrerpreis beschert hat.

Speisestärke.

Klingt simpel, ist aber ziemlich genial.

Die Idee ist aufgrund der Tatsache entstanden, dass zu Corona-Zeiten

alles einzeln verpackt werden muss.

Dann ist natürlich so eine sehr gut abbaubare Folie

ein toller und nachhaltiger Ersatz

für die Standard- verpackungsmaterialien aus Plastik.

Konkret sollen z.B. Plastik- Pommesschalen ersetzt werden. Specifically, plastic french fry trays are to be replaced, for example.

Die Idee hat sie zusammen mit ihrer 9. Klasse

im Chemieunterricht entwickelt.

Die Zutaten Speisestärke und Wasser werden gemischt,

erhitzt und dann zum Trocknen ausgestrichen.

Das Problem: Man muss das richtige Mischverhältnis erwischen.

Das hat insgesamt sehr lange gedauert, bis die Schüler*innen

tatsächlich ein Grundrezept rausgefunden haben,

wie man eine solche Folie herstellt und dabei sind unfassbar

viele Liter Wasser und auch viel Stärke drauf gegangen.

Nun gut, an der perfekten Formgebung muss noch etwas gefeilt werden,

aber sonst passt das schon ganz gut.

Auch Versuche mit den wichtigsten Zutaten,

Ketchup und Mayo verliefen vielversprechend.

Die Stärke-Schale weichte nicht durch.

Der Ketchup ist am wasserhaltigsten, der war am schwierigsten

zu kontrollieren.

D.h. so eine Currywurst ist für unsere Schale noch nicht geeignet.

Aber wir arbeiten dran.

Und die leere Schale kann man anschließend einfach aufessen.

Erste Experimente mit Schokoladengeschmack gab es bereits.

Aber Hessen hat 2021 sogar noch einen zweiten Lehrerpreis abgeräumt.

Hier, in der Arnold Bode Schule in Kassel hat man die Lernplattform

"Smart Paper" entwickelt, über die jetzt der gesamte Unterricht

abgewickelt wird.

Der Clou: Zu Beginn der Arbeit schätzt jeder Schüler

seinen Wissensstand individuell ein und bekommt vom System

die für ihn passenden Aufgaben gestellt.

Wir haben eine berufliche Ausbildung und da haben die Schüler

von sich aus schon ganz unterschiedliche Voraussetzungen,

mit denen sie hierher kommen.

Manche wollen im Druckbereich arbeiten, andere wollen eher

in den Videobereich.

Da macht es Sinn, sich zu überlegen,

wenn alle schon so unterschiedlich sind, müsste ich

diese Unterschiedlichkeit im Unterricht aufgreifen

und dafür sorgen, dass ich jeden da abhole, wo er sich auch befindet.

Das System muss vom Lehrer

mit den unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen

und den dazugehörigen Unterrichtsinhalten befüllt werden.

Die Versuchskaninchen für das "Smart Paper" waren die Schüler,

die eine Ausbildung

zum Gestaltungs- und Medien- technischen Assistenten machen.

Jetzt muss man wirklich darauf gucken,

was sind die eigenen Leistungen,

um auch ehrlich und fair zu seiner Arbeit zu sein

und auch dazu stehen können.

Bei meiner alten Schule war das auch so, dass unsere Lehrer

uns alles vor die Nase gelegt haben und wir das tun sollten.

Hier haben wir haben wir genug Zeit, um an einem Projekt zu arbeiten

und falls wir Schwierigkeiten haben,

haben wir sofort einen Lehrer.

Die Lehrer bekommen vom System eine Auswertung

über den Stand der Arbeit ihrer Schüler.

Es scheint, als würden Norman Seeliger und Florian Bagus

mit ihrer Entwicklung daran arbeiten,sich überflüssig zu machen.

Die Auffassung, die ich von einem Lehrer habe,

ist die eines, der das Lernen ermöglicht.

Der als eine Art Coach oder Begleiter da ist.

Und diese Freiräume muss eine Lehrkraft auch haben

und die bekommt sie einfach durch dieses Tool.

Eine technische und eine ökologische Innovation, für die 2021

Deutsche Lehrerpreise nach Hessen gehen,

wir sagen herzlichen Glückwunsch.

Eines Tages werden Haie

auf Pfungstadts Spargelfeldern schwimmen.

Das war der Plan. Aber die Umsetzung wird immer unwahrscheinlicher.

Claudia mit den Nachrichten.

Das Projekt Shark City steht vor dem Aus.

Das Aquarium sollte die große Attraktion

vor den Toren Darmstadts werden.

Herzstück sollte ein 10,5 Mio Liter fassendes Becken The centerpiece was to be a 10.5 million liter basin

mit unterschiedlich großen Haien werden.

Aber die Betreibergesellschaft ist anscheinend abgetaucht

und hat mehrere Fristen verstreichen lassen.

Inzwischen ist auch die Reservierung eines Grundstücks

im Gewerbegebiet dafür aufgehoben.

Die Stadt pocht jetzt auf eine schnelle Klärung.

Das Impfen geht voran. Die Infektionszahlen sinken.

Angesichts dessen fordern hessische Wirtschaftsverbände

rasche Öffnungsschritte für Handel und Gastronomie.

In Landkreisen mit einer stabilen Zahl

von weniger als 100 Neuinfektionen pro Woche je 100.000 Einwohner

fordern die Wirtschaftsverbände u.a.

die Öffnung der Außengastronomie mit Terminvergabe.

Die Innenräume von Restaurants sollen demnach

mit negativem Corona-Test zugänglich sein.

Eine vergammelte Plastiktüte oder ein verrostetes Bügeleisen:

Überall in der Natur liegt Müll.

Den haben heute in ganz Hessen die Kleinen gesammelt

am "Sauberhaften Kindertag".

Wie am Frankfurter Riedberg haben die Kinder der Kita "Traum-Baum"

im nahe gelegenen Park alles aufgesammelt,

was andere weggeworfen haben.

So haben die Kleinen gelernt:

Das mit dem Müll in der Natur ist nicht gut.

Hessenweit haben fast 500 Kitas mit mehr als 17.000 Kindern mitgemacht

auf Initiative des Hessischen Umweltministeriums.

Das wars von den Nachrichten.

Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal auf einem Konzert waren?

Ich gehe mal davon aus, das war vor Corona.

Zzt. ist das ja alles eher schwierig.

Deshalb haben sich diese drei Sängerinnen aus Kassel überlegt,

wie sie Live-Konzerte veranstalten können trotz Corona.

Und das geht mit Mini-Open-Air- Konzerten bei Ihnen zu Hause.

Auch wenns erst mal nur ein kleiner Schritt ist,

vorenthalten wollten wir's Ihnen trotzdem nicht.

One, two, three, four.

♪ She works hard for the money.

♪ So hard for her money. ♪

Auch die drei Sängerinnen müssen hart für ihr Geld arbeiten.

Denn wegen Corona kommen die Massen nicht ins Konzert,

sondern sie zu ihrem Publikum.

Super genial, gerade in dieser Zeit.

Ich habe seit über einem Jahr keine Livemusik gehört.

Ich habe 1000 Konzertkarten gehabt, die alle nicht möglich waren.

Wir freuen uns beide darüber sehr.

Ich bin selbst Musiklehrer

und bin immer froh, wenn Menschen Musik machen.

Das ist toll, wenn so was live performt wird

und die Leute wirklich was können.

Das macht mir großen Spaß.

Im kleinsten Rahmen findet die Show statt.

Gerade mal 10 Zuschauer,

die meisten davon Zaungäste aus der Nachbarschaft.

Die Gruppe nennt sich Kulturkutsche.

Die Sängerinnen sind Profis aus Kassel.

Mein Name ist Romana Reiff.

Ich bin Sängerin, Komponistin und Darstellerin.

Mein Name ist Dorothea Proschko. Ich bin Sängerin.

Mein Name ist Annabelle Mierzwa.

Ich bin studierte Sängerin und normalerweise im Musicaltheater

Theater im Zentrum in Kassel zu Hause.

Und seit Anfang des Jahres sind die drei mit ihrer Show

nahezu überall unterwegs.

Ready? - Yes! - Go!

Die Idee hatte Romana Reiff.

Auch wir hatten ein Tief durch Corona.

Ich habe irgendwann eine Liste gemacht, wo oben draufstand:

"Was geht denn noch?"

Wenn man diese Liste macht,

kommt unterm Strich die Kulturkutsche raus.

Draußen geht. Freude geht. Ist super für das Immunsystem.

Und Live-Musik coronakonform mit Abstand und kontaktlos geht.

Das Minikonzert vor der eigenen Tür ist ab 390 Euro zu habe.

Doch der Auftritt ist für die Künstlerinnen

nicht nur wirtschaftlich wichtig.

Es ist auch eine seelische Not. Das muss man klar sagen.

Wenn man nicht mehr übt, keinen Grund hat zu üben,

sich nicht mehr fokussieren kann, führt das zu großer Traurigkeit,

wenn man seinen Job so liebt, für Menschen gerne musiziert,

Freude bringt und sie auch zurückbekommt.

Man kann es eigentlich gar nicht in Worte fassen.

Ich wurde so rausgerissen mit Corona aus meinem ganzen Tun,

musikalischen Tun.

Das hat mich wieder zurückgeholt. Das hat mich echt gerettet.

♪ Es war sehr schön mit euch. ♪

Nach rund 20 Minuten ist die Mini-Show vorbei.

Grandios. - Kann ich nur jedem empfehlen.

Das lässt einem das Herz aufgehen, auch in dieser Zeit.

Die Kulturkutsche ist gefragt.

Etwa fünf Vorstellungen schaffen sie am Tag.

Zuletzt waren sie 2 Tage in Göttingen auf Mini-Konzert-Tour.

Damit verabschiede ich mich, aber Claudia sehen wir nochmal.

Um 22.15 Uhr zur späten hessenschau.

Bis später. - Tschüs.

COPYRIGHT UNTERTITEL: hr 2021