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2021 ZDF Sendung, tagesthemen 24.05.2021, 23:15 Uhr - Nach erzwungener Landung in Minsk herrscht Sorge um belarussischen oppositionellen

tagesthemen 24.05.2021, 23:15 Uhr - Nach erzwungener Landung in Minsk herrscht Sorge um belarussischen oppositionellen

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR

live untertitelt (24.05.2021)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Staatsterrorismus. Luft-Piraterie.

Ein gravierender Eingriff in

den zivilen Luftverkehr in Europa.

Die Reaktionen auf die erzwungene

Landung eines Flugzeugs

in Belarus sind eindeutig.

Weitaus weniger klar ist,

wie es mit dem Mann weitergeht,

der offenbar das Ziel

dieses Eingriffs war:

Der Blogger und Journalist

Roman Protasewitsch.

Der Regierungskritiker und

seine Freundin waren an Bord

des Fluges von Athen nach Vilnius.

Sie sind beim Zwischenstopp in Minsk

verhaftet worden.

Bis heute Abend gab es

kein Lebenszeichen der beiden.

Dann strahlte ein

regierungsnaher Nachrichtenkanal

ein Video von Protasewitsch aus.

Dieser gab darin an,

korrekt behandelt zu werden

und mit den Behörden zu kooperieren.

Die Sorge um die Inhaftierten hat

das nicht verringert - im Gegenteil.

"Wo ist Roman?"

Gestern landete

die Ryanair-Maschine in Vilnius.

Da ist klar: Roman Protasewitsch,

Journalist und Blogger,

wurde beim Zwangsstopp in Minsk

festgenommen.

Er ahnte, dass es so kommen würde,

sagte ein Mitreisender.

Roman stand auf, als sie sagten,

sie leiten uns nach Minsk um.

Er gab seinen Laptop

und das Telefon seiner Freundin.

Er hätte es besser

jemand Unbeteiligtem gegeben.

Ein ganzes Flugzeug entführen,

um einen Blogger festzunehmen?

Dass das so war,

bezweifeln Romans Kollegen nicht.

Fassungslos ist Stepan Putilo.

Er arbeitet auch aus dem Exil.

Beide gründeten

das oppositionelle Portal Nexta.

Es verbreitete Videoaufnahmen der

belarussischen Proteste in alle Welt.

In Belarus

gilt Nexta als extremistisch.

Zweifellos war das eine Operation

der Geheimdienste.

Die internationale Gemeinschaft

sollte es so sehen:

Es wurde eine Grenze überschritten,

die nicht überschritten werden darf.

In Minsk verliest ein Beamter

eine angebliche Bombendrohung

der palästinensischen Hamas.

Die habe den Flieger über Vilnius

explodieren lassen wollen.

Die Hamas dementiert umgehend.

Aus Minsk engem Verbündeten Moskau

kommt keine Kritik an der Landung.

Man neige nicht zu schnellen

Urteilen, so das Außenministerium.

Kritische Journalisten verstehen

das Signal jedoch ganz genau.

Sie machen keinen Unterschied

zwischen dem Regime in Minsk

oder in Moskau.

Wir kriegen euch überall.

Das ist das Signal des Regimes.

Ihr seid nirgendwo sicher.

Solche Operationen

machen sie nur dort,

wo es keine Gegenwehr gibt.

In den USA

trauen sie sich das nicht.

In Europa schon.

Spät am Abend taucht ein Video

des inhaftierten Bloggers auf.

Er hat Flecken im Gesicht

und unter den Ärmeln

offenbar Handschellen.

Man behandle ihn gut.

Er legt demnächst ein Geständnis ab,

er habe Massenunruhen organisiert.

Auch Romans Freundin

ist weiterhin in Haft.

Schwer vorstellbar, dass er das Video

aus freien Stücken aufgenommen hat.

Entsetzen und Empörung

über diesen Vorfall

mit einer Passagiermaschine

sind europaweit grenzenlos.

Von einem

"himmelschreienden Verhalten"

sprach EU-Kommissions-Präsidentin

Ursula von der Leyen.

Das werde "strenge Konsequenzen"

nach sich ziehen.

Die gab es auch.

Zufälligerweise konnten sich die

Staats- und Regierungs-Chefs der EU

heute Abend in Brüssel dazu beraten.

Der Gipfel war lange terminiert.

Es sollte um Themen

wie die Corona-Bekämpfung

und eine gemeinsame Klimapolitik

gehen.

Doch die Ereignisse in Belarus

haben zunächst alles andere

von der Tagesordnung verdrängt.

Sie sind auf der Suche nach einer

gemeinsamen Position zu Belarus.

Der Zwischenfall

überschattet das Gipfeltreffen

der europäischen Staats-

und Regierungschefinnen und Chefs:

Wir haben

eine Zwangslandung gesehen.

Die hat zu einer Verhaftung eines

belarussischen Oppositionellen,

Roman Protasewitsch, geführt.

Er muss sofort wieder

freigelassen werden.

In diesem Punkt herrscht

in Brüssel Einigkeit,

neue Sanktionen gegen das Regime

Lukaschenko müssen verhängt werden.

Die Zeit der warnenden Worte

ist vorüber.

Wir brauchen klare Handlungen,

um das Verhalten dieses

gefährlichen Regimes zu ändern.

Geeint, stark,

schnell und definitiv.

So muss die Antwort

auf das belarussische Kidnapping

eines Flugzeugs und die Geiselnahme

eines Bürgers erfolgen.

Er wollte von einer

europäischen Hauptstadt

in eine andere

europäische Hauptstadt reisen.

Ernste und besorgte Mienen.

Denn Litauen, Lettland und Polen

grenzen an Belarus.

Alle drei sprechen von nie

dagewesenem Staatsterrorismus

und verurteilen das Verhalten

des Lukaschenko-Regimes.

Im August gab es einen Sondergipfel

des Europäischen Rates.

Bei dem wurden die Wahlen

in Belarus nicht anerkannt.

Wegen der anhaltenden Gewalt

gegen die Bevölkerung

bei Demos der Opposition

wurden außerdem Sanktionen verhängt:

Gegen 88 Personen

und sieben Organisationen

in Form von EU-Einreiseverboten

und Kontensperrungen.

Diese Liste soll erweitert werden,

beschlossen die EU-Spitzenpolitiker.

Außerdem dürfen

die sieben belarussischen Airlines

und Carrier künftig nicht

mehr den Luftraum der EU nutzen.

Und auch nicht in der EU

starten und landen.

Und:

Die EU hat

ein 3-Milliarden-Investitions-

und Wirtschaftspaket

für Belarus gestoppt.

Es bleibt so lange eingefroren,

bis Belarus demokratisch wird.

Drei Stunden

dauerten die Beratungen zu Belarus –

inzwischen stehen weitere Themen

zur Debatte.

Markus Preiß in Brüssel,

die EU hat neue Sanktionen

beschlossen gegen Belarus.

Ist das

das geforderte starke Signal?

Ich würde sagen Ja.

Wenn man weiß, dass es sonst

oft nur zu Verurteilungen

oder scharfen Verurteilungen kommt.

Weil es der EU schwer fällt,

gemeinsame außenpolitische Positionen

zu finden.

Dann ist das schon eine starke

Reaktion in dieser kurzen Zeit.

Man nimmt die Sache also

nicht auf die leichte Schulter.

Warum hat man sich gerade

auf diese Maßnahmen geeinigt?

In den Sanktionen und Beschlüssen

gibt es zwei Ebenen.

Die eine dreht sich darum,

dass man die Sicherheit

von europäischen Passagieren

sicherstellen will.

Das erreicht man durch die Sperrung

des Luftraums über Belarus.

Seit gestern wissen wir,

dass der Machthaber da

zu allem fähig ist.

Die andere Ebene sind die Sanktionen,

die Lukaschenkos Regime

treffen sollen.

Das ist die andere Ebene.

Das sind ja nicht

die ersten Sanktionen

gegen das Lukaschenko-Regime.

Wie sehr wird das

den Präsidenten beeindrucken?

Das ist schwer zu sagen.

In der Vergangenheit hat er sich da

relativ schmerzfrei gezeigt.

Die Sanktionen

haben wenig Wirkung entfaltet.

Dass er jetzt auf die Opposition

zugeht, erwartet niemand.

Aber es war als Zeichen wichtig.

Die Frage ist,

ob man ihm noch stärkere

Wirtschaftssanktionen auferlegt.

Die erzwungene Flugzeuglandung

von Minsk und die Reaktionen darauf.

Eine beispiellose Eskalation.

Man muss es sich vorstellen:

Ein Kampfjet nähert sich einem

Verkehrsflugzeug auf Kurzdistanz,

zwingt das Flugzeug zur Landung.

Eine gefährliche Situation

für die Passagiere und die Besatzung.

Die Fluggesellschaft

nennt es Luft-Piraterie.

Flugzeugentführung oder

Staatsterrorismus wäre auch passend.

Warum das Ganze?

Es ging wohl darum,

einen Journalisten festzunehmen,

einen jungen Menschen, der über die

Verhältnisse in Belarus berichtet.

Über Menschen,

die ihr Heimatland lieben,

nicht aber die verkrusteten

Strukturen des Lukaschenko-Regimes.

2020 habe ich über viele Wochen weg

aus Minsk berichtet.

Ich habe die Großdemonstrationen

und die Polizeigewalt

gegen Demonstranten

und Journalisten erlebt.

Viel Eskalation

konnte ich mir vorstellen,

aber nicht die Entführung

eines Verkehrsflugzeuges.

Die EU hat heute

neue Sanktionen beschlossen.

Die Airline Belawia soll nicht mehr

den Luftraum der EU nutzen dürfen

und nicht mehr auf EU-Flughäfen

starten und landen.

Es wird Vermögenssperren geben

und Einreiseverbote.

Was wird das bewirken?

Wohl nur wenig.

Das trifft die Menschen in Belarus

wirtschaftlich

und beeindruckt

Machthaber Lukaschenko nicht.

Ihm geht es nur

um seinen Machterhalt.

Der Westen kann aber

diesen Machterhalt

politisch

so teuer wie möglich machen.

Die Meinung von Jo Angerer.

Vor zwei Wochen

wurden die ersten Raketen

von der radikalislamischen Hamas

auf Israel abgefeuert.

Es gab Tote und Verletzte.

Israel reagierte postwendend

mit Angriffen auf den Gaza-Streifen,

auf die militärische Infrastruktur

der Hamas.

Die zerstörten aber auch Wohnhäuser,

Gesundheitseinrichtungen

und öffentliche Gebäude.

Die Angriffe kosteten

viele Zivilisten das Leben.

Seit Freitag schweigen die Waffen

und reden die Diplomaten,

um die fragile Waffenruhe

zu stabilisieren.

Diese Feuerpause nutzte unsere

Korrespondentin Susanne Glass,

um sich ein Bild zu machen

von der Lage im Gaza-Streifen.

Familie Mansi wohnt in Betlachia

im Norden des Gaza-Streifens,

nahe der Grenze zu Israel,

und will uns etwas zeigen.

Ihre Region

war ständig in den Nachrichten,

Sie wurde heftig

von den Gegenschlägen getroffen.

Mit denen reagierte Israels Armee

auf den Raketendauerbeschuss

aus dem Gaza-Streifen.

Hamed Mansi und seine Frau Hanen

hatten Todesangst.

* Handy-Tonaufnahme *

Sie rufen nach Gott,

in der Gewissheit zu sterben.

"Womit haben wir das verdient? ",

weint Hanen.

Zu ihren Töchtern: "Kommt zu mir,

wir werden alle sterben!"

Sie hatten Glück,

aber der Schock ist geblieben.

Die Israelis sagen,

wir seien Terroristen,

aber wir haben

keine Raketen abgefeuert.

Zerstörung auch

im Zentrum von Gaza-Stadt.

Zerbombte Gebäude, verwundete Seelen.

Manche sitzen in den Trümmern,

wo sie vor Kurzem gewohnt haben.

Rund 2000 Wohnungen wurden laut

palästinensischen Angaben zerstört.

Für Israel sind es Kollateralschäden.

Entstanden bei den Angriffen

auf die Infrastruktur der Hamas,

die Zivilisten

als Schutzschilde benutze.

Auch Mohamed Abu Safia

hatte hier sein Appartement.

Jetzt weiß er nicht,

wo er hin soll.

Diese Sachen

habe ich mir zusammengesammelt.

Ich schlafe jetzt hier.

Die Hamas hat die die Waffenruhe

als ihren Sieg verkauft.

Dieser Autofahrer

will uns Journalisten

im Wagen neben ihm das nahebringen.

Aber die große Mehrheit ist müde,

will Frieden.

Mohamed Miqdad

ist Zahnarzt in Gaza-Stadt.

Er blickt auf

ein gerade zerstörtes Gebäude.

Die Hamas-Bewegung

beziehungsweise Organisation

wird hier, wenn Wahlen stattfinden,

richtig verlieren.

Durch das Ganze,

was die Leute gelitten haben.

Seine Kinder

hat er heute in den Park gebracht.

Dort wollen Freiwillige die Kleinen

auf andere Gedanken bringen.

Auch Hamed Mansi macht sich Sorgen

um seine jüngste Tochter.

Sie hat irgendeine Art von Schock.

Sie macht komische Sachen.

Der Nachbar rät mir, mit ihr

zu einem Psychologen zu gehen.

Dann sagt er,

er wünsche sich nichts mehr,

als dass ihr Leben gut werde.

Im westafrikanischen Mali hat es

offenbar einen Putsch gegeben.

Weitere Nachrichten

mit Thorsten Schröder.

Die Armee nahm Übergangspräsident

Bah N'Daw

und Ministerpräsident

Moctar Ouane fest.

Wie die dpa unter Berufung

auf einen Offizier berichtet,

wurden die beiden in ein Militärcamp

nahe der Hauptstadt gebracht.

Wenige Stunden zuvor

hatte die Übergangsregierung

per Dekret

ein neues Kabinett ernannt.

Einige Armeeoffiziere

seien jedoch von der neuen Regierung

ausgeschlossen worden.

Die Übergangsregierung hatte erst

im Januar die Militärjunta abgelöst,

die Präsident Keita

im Vorjahr gestürzt hatte.

Bildungsministerin Karliczek dringt

bis zum Beginn des neuen Schuljahrs

auf einen Impf-Fahrplan

für Schüler ab 12 Jahren.

Der Funke Mediengruppe

sagte die CDU-Politikerin:

Nach den Sommerferien

sei das hilfreich

für einen

relativ normalen Schulbetrieb.

Zudem müsse allen Lehrkräften

ein Impf-Angebot gemacht werden.

Der Impf-Gipfel von Bund und Ländern

solle sich in der kommenden Woche

damit befassen.

Einen Tag nach dem Seilbahnunglück

am Lago Maggiore mit 14 Toten

hat die Staatsanwaltschaft

mit den Ermittlungen begonnen.

Italiens Regierung kündigte

eine Untersuchungskommission an.

In Stresa gedachten

die Menschen heute der Opfer.

Die Kabine war gestern

auf dem Weg auf den Monte Mottarone

in die Tiefe gestürzt.

Es hatte sich ein Stahlseil gelöst.

Erstmals seit 1996 hat

das deutsche Eishockey-Nationalteam

bei einer WM

gegen Kanada gewonnen.

Die Auswahl von Bundestrainer

Toni Söderholm besiegte

den 26-maligen Weltmeister

in Riga 3:1.

Die Eis-Adler zwingen auch den

26-maligen Weltmeister in die Knie,

mit schnellem, variablem Spiel.

1:0, 11. Minute.

Erstes WM-Tor für Stefan Loibl.

Danach einmal tief Luft geholt.

Nur 38 Sekunden später.

Mattias Plachta:

Puck vors Tor, Kufe dran, drin.

Auch das Scheibenglück ist da.

Kanada kommt vor der Pause

zum Anschluss.

Das Spiel nun körperlicher

und provokanter.

Moritz Seider zieht die Strafe,

weitere folgen.

Doch die Unterzahlflut im 2. Drittel

prallt an einem Fels ab.

Matthias Niederberger, der

Meister-Goalie aus Berlin überragend.

Schlussdrittel, immenser Druck

und Härte der Kanadier.

Kurz vor Ende tauschen sie den Keeper

für einen weiteren Spieler.

Das rächt sich.

Korbinian Holzer

trifft ins leere Tor.

3:1, dritter Sieg im dritten Spiel,

der erste gegen Kanada

bei einer WM seit 25 Jahren.

Der Weg ist das Ziel.

So lehren uns die Philosophen

Gelassenheit beim Fortkommen.

Manchmal muss es aber schnell gehen

und wir nehmen die Abkürzung.

Diese weist Fußgängern

den direktesten Weg.

Dafür lässt sie sie auf unberührter

Vegetation herumtrampeln.

Was, wenn man schon vorher wüsste,

welche Abkürzungen der Mensch

sich bahnen wird?

Und die Pfade gleich anlegen könnte?

Über die Suche nach neuen Wegen

mit KI: Johannes Koch.

An der Uni Lüneburg haben

zwei Wissenschaftler eine Mission:

Dem Trampelpfad auf die Spur kommen.

Hier entlang,

der Weg quer zum Seminargebäude.

Und dann hier abknickend der Weg,

der zum Parkplatz-Areal führt.

Jahrelang getrampelte Abkürzungen,

die nicht mehr nötig sein sollen.

Der Plan:

Künstliche Intelligenz

soll Trampelpfade vorhersagen können.

Die Software soll erkennen,

wo Fußgänger ohnehin langgehen.

Dort könnten dann in der Planung

die regulären Wege verlaufen.

Sie klicken auf das Fenster

"Daten abschicken".

Eine Minute später haben Sie ein

komplettes Wegenetz für Ihr Gebiet.

Der Algorithmus könnte

die Arbeit von Stadtplanern

und Architekten erleichtern.

Da sind sich die Forscher sicher.

Denn wo Fußgänger

wirklich lang wollen,

werde von vielen Planern

vernachlässigt.

Wenn wir in der Lage sind,

diese Trampelpfad-Verbindungen

vorherzusagen.

Dann kann man sie in Plänen

hinterlegen und viele Kosten sparen.

Vor allem Baukosten.

Nicht genutzte Wege

würden erst gar nicht angelegt.

Der Algorithmus entsteht gerade erst.

Er muss trainieren, um

den Trampelpfad in spe aufzuspüren.

Mit einer App

werden Trampelpfade in Lüneburg

in einer virtuellen Karte

erfasst werden.

Es handelt sich

um einen etablierten Shortcut.

Ja.

Dann kreuze ich das an.

Jawohl.

Dann machen wir noch

ein schönes Foto,

damit wir uns erinnern können,

wie es hier ausschaut.

Die Software soll in den

gesammelten Daten Muster erkennen

und damit praktische Abkürzungen

prognostizieren.

Doch bei allem Forschergeist:

Nicht jedem Trampelpfad

soll es an den Kragen gehen.

Die Motivation ist:

Vom Algorithmus her so gut zu sein,

dass man ihn verhindern könnte.

Das ist

unser wissenschaftlichen Ziel.

Doch in der Praxis

würde ich es hier so lassen.

Für Trampelpfade

besteht also noch Hoffnung.

Auch wenn der Algorithmus in ein

paar Monaten zum Einsatz kommen kann.

Bei uns kommt zum Schluss

Karsten Schwanke zum Einsatz.

Der kann uns Hoffnung

auf gutes Wetter machen?

Schauen wir uns die Trampelpfade

des Wetters an.

Zum Wochenende

steigen die Temperaturen

in weiten Bereichen Deutschlands

auf über 20 Grad.

Davor bleibt es kühl

und wechselhaft.

Es wird viele Schauer

und Gewitter geben.

Der Mai war zu nass, oder?

Eigentlich war es nur im Norden

und im Süden zu nass.

An anderen Orten

war es sogar zu trocken.

In einigen Gegenden

darf und wird es weiterregnen.

Morgen Nachmittag können die Schauer

und gewitterintensiver ausfallen.

Ähnliches Wetter

auch Mittwoch und am Donnerstag.

Ab Donnerstag wird es im Westen

mehr Sonnenschein geben.

Das waren die tagesthemen.

Hier geht's weiter mit der Gala zur

Verleihung des CIVIS-Medienpreises

für Integration

und kulturelle Vielfalt.

Wir sind morgen wieder da.

Tschüss

und bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesthemen 24.05.2021, 23:15 Uhr - Nach erzwungener Landung in Minsk herrscht Sorge um belarussischen oppositionellen tagesthemen 24.05.2021, 23:15 - After forced landing in Minsk, there is concern about Belarusian opposition activist tagesthemen 24.05.2021, 23:15 - Dopo l'atterraggio forzato a Minsk, prevale la preoccupazione per il leader dell'opposizione bielorussa tagesthemen 24.05.2021, 23:15 - Na noodlanding in Minsk is er bezorgdheid over Wit-Russische oppositieactivist tagesthemen 24.05.2021, 23:15 - Após a aterragem forçada em Minsk, há preocupação com o ativista da oposição bielorrussa tagesthemen 24.05.2021, 23:15 - Після вимушеної посадки в Мінську занепокоєння переважає за лідера білоруської опозиції.

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR

live untertitelt (24.05.2021)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Staatsterrorismus. Luft-Piraterie.

Ein gravierender Eingriff in

den zivilen Luftverkehr in Europa.

Die Reaktionen auf die erzwungene

Landung eines Flugzeugs

in Belarus sind eindeutig.

Weitaus weniger klar ist,

wie es mit dem Mann weitergeht,

der offenbar das Ziel

dieses Eingriffs war:

Der Blogger und Journalist

Roman Protasewitsch.

Der Regierungskritiker und

seine Freundin waren an Bord

des Fluges von Athen nach Vilnius.

Sie sind beim Zwischenstopp in Minsk

verhaftet worden.

Bis heute Abend gab es

kein Lebenszeichen der beiden.

Dann strahlte ein

regierungsnaher Nachrichtenkanal

ein Video von Protasewitsch aus.

Dieser gab darin an,

korrekt behandelt zu werden

und mit den Behörden zu kooperieren.

Die Sorge um die Inhaftierten hat

das nicht verringert - im Gegenteil.

"Wo ist Roman?"

Gestern landete

die Ryanair-Maschine in Vilnius.

Da ist klar: Roman Protasewitsch,

Journalist und Blogger,

wurde beim Zwangsstopp in Minsk

festgenommen.

Er ahnte, dass es so kommen würde,

sagte ein Mitreisender.

Roman stand auf, als sie sagten,

sie leiten uns nach Minsk um.

Er gab seinen Laptop

und das Telefon seiner Freundin.

Er hätte es besser

jemand Unbeteiligtem gegeben.

Ein ganzes Flugzeug entführen,

um einen Blogger festzunehmen?

Dass das so war,

bezweifeln Romans Kollegen nicht.

Fassungslos ist Stepan Putilo.

Er arbeitet auch aus dem Exil.

Beide gründeten

das oppositionelle Portal Nexta.

Es verbreitete Videoaufnahmen der

belarussischen Proteste in alle Welt.

In Belarus

gilt Nexta als extremistisch.

Zweifellos war das eine Operation

der Geheimdienste.

Die internationale Gemeinschaft

sollte es so sehen:

Es wurde eine Grenze überschritten,

die nicht überschritten werden darf.

In Minsk verliest ein Beamter

eine angebliche Bombendrohung

der palästinensischen Hamas.

Die habe den Flieger über Vilnius

explodieren lassen wollen.

Die Hamas dementiert umgehend.

Aus Minsk engem Verbündeten Moskau

kommt keine Kritik an der Landung.

Man neige nicht zu schnellen

Urteilen, so das Außenministerium.

Kritische Journalisten verstehen

das Signal jedoch ganz genau.

Sie machen keinen Unterschied

zwischen dem Regime in Minsk

oder in Moskau.

Wir kriegen euch überall.

Das ist das Signal des Regimes.

Ihr seid nirgendwo sicher.

Solche Operationen

machen sie nur dort,

wo es keine Gegenwehr gibt.

In den USA

trauen sie sich das nicht.

In Europa schon.

Spät am Abend taucht ein Video

des inhaftierten Bloggers auf.

Er hat Flecken im Gesicht

und unter den Ärmeln

offenbar Handschellen.

Man behandle ihn gut.

Er legt demnächst ein Geständnis ab,

er habe Massenunruhen organisiert.

Auch Romans Freundin

ist weiterhin in Haft.

Schwer vorstellbar, dass er das Video

aus freien Stücken aufgenommen hat.

Entsetzen und Empörung

über diesen Vorfall

mit einer Passagiermaschine

sind europaweit grenzenlos.

Von einem

"himmelschreienden Verhalten"

sprach EU-Kommissions-Präsidentin

Ursula von der Leyen.

Das werde "strenge Konsequenzen"

nach sich ziehen.

Die gab es auch.

Zufälligerweise konnten sich die

Staats- und Regierungs-Chefs der EU

heute Abend in Brüssel dazu beraten.

Der Gipfel war lange terminiert.

Es sollte um Themen

wie die Corona-Bekämpfung

und eine gemeinsame Klimapolitik

gehen.

Doch die Ereignisse in Belarus

haben zunächst alles andere

von der Tagesordnung verdrängt.

Sie sind auf der Suche nach einer

gemeinsamen Position zu Belarus.

Der Zwischenfall

überschattet das Gipfeltreffen

der europäischen Staats-

und Regierungschefinnen und Chefs:

Wir haben

eine Zwangslandung gesehen.

Die hat zu einer Verhaftung eines

belarussischen Oppositionellen,

Roman Protasewitsch, geführt.

Er muss sofort wieder

freigelassen werden.

In diesem Punkt herrscht

in Brüssel Einigkeit,

neue Sanktionen gegen das Regime

Lukaschenko müssen verhängt werden.

Die Zeit der warnenden Worte

ist vorüber.

Wir brauchen klare Handlungen,

um das Verhalten dieses

gefährlichen Regimes zu ändern.

Geeint, stark,

schnell und definitiv.

So muss die Antwort

auf das belarussische Kidnapping

eines Flugzeugs und die Geiselnahme

eines Bürgers erfolgen.

Er wollte von einer

europäischen Hauptstadt

in eine andere

europäische Hauptstadt reisen.

Ernste und besorgte Mienen.

Denn Litauen, Lettland und Polen

grenzen an Belarus.

Alle drei sprechen von nie

dagewesenem Staatsterrorismus

und verurteilen das Verhalten

des Lukaschenko-Regimes.

Im August gab es einen Sondergipfel

des Europäischen Rates.

Bei dem wurden die Wahlen

in Belarus nicht anerkannt.

Wegen der anhaltenden Gewalt

gegen die Bevölkerung

bei Demos der Opposition

wurden außerdem Sanktionen verhängt:

Gegen 88 Personen

und sieben Organisationen

in Form von EU-Einreiseverboten

und Kontensperrungen.

Diese Liste soll erweitert werden,

beschlossen die EU-Spitzenpolitiker.

Außerdem dürfen

die sieben belarussischen Airlines

und Carrier künftig nicht

mehr den Luftraum der EU nutzen.

Und auch nicht in der EU

starten und landen.

Und:

Die EU hat

ein 3-Milliarden-Investitions-

und Wirtschaftspaket

für Belarus gestoppt.

Es bleibt so lange eingefroren,

bis Belarus demokratisch wird.

Drei Stunden

dauerten die Beratungen zu Belarus –

inzwischen stehen weitere Themen

zur Debatte.

Markus Preiß in Brüssel,

die EU hat neue Sanktionen

beschlossen gegen Belarus.

Ist das

das geforderte starke Signal?

Ich würde sagen Ja.

Wenn man weiß, dass es sonst

oft nur zu Verurteilungen

oder scharfen Verurteilungen kommt.

Weil es der EU schwer fällt,

gemeinsame außenpolitische Positionen

zu finden.

Dann ist das schon eine starke

Reaktion in dieser kurzen Zeit.

Man nimmt die Sache also

nicht auf die leichte Schulter.

Warum hat man sich gerade

auf diese Maßnahmen geeinigt?

In den Sanktionen und Beschlüssen

gibt es zwei Ebenen.

Die eine dreht sich darum,

dass man die Sicherheit

von europäischen Passagieren

sicherstellen will.

Das erreicht man durch die Sperrung

des Luftraums über Belarus.

Seit gestern wissen wir,

dass der Machthaber da

zu allem fähig ist.

Die andere Ebene sind die Sanktionen,

die Lukaschenkos Regime

treffen sollen.

Das ist die andere Ebene.

Das sind ja nicht

die ersten Sanktionen

gegen das Lukaschenko-Regime.

Wie sehr wird das

den Präsidenten beeindrucken?

Das ist schwer zu sagen.

In der Vergangenheit hat er sich da

relativ schmerzfrei gezeigt.

Die Sanktionen

haben wenig Wirkung entfaltet.

Dass er jetzt auf die Opposition

zugeht, erwartet niemand.

Aber es war als Zeichen wichtig.

Die Frage ist,

ob man ihm noch stärkere

Wirtschaftssanktionen auferlegt.

Die erzwungene Flugzeuglandung

von Minsk und die Reaktionen darauf.

Eine beispiellose Eskalation.

Man muss es sich vorstellen:

Ein Kampfjet nähert sich einem

Verkehrsflugzeug auf Kurzdistanz,

zwingt das Flugzeug zur Landung.

Eine gefährliche Situation

für die Passagiere und die Besatzung.

Die Fluggesellschaft

nennt es Luft-Piraterie.

Flugzeugentführung oder

Staatsterrorismus wäre auch passend.

Warum das Ganze?

Es ging wohl darum,

einen Journalisten festzunehmen,

einen jungen Menschen, der über die

Verhältnisse in Belarus berichtet.

Über Menschen,

die ihr Heimatland lieben,

nicht aber die verkrusteten

Strukturen des Lukaschenko-Regimes.

2020 habe ich über viele Wochen weg

aus Minsk berichtet.

Ich habe die Großdemonstrationen

und die Polizeigewalt

gegen Demonstranten

und Journalisten erlebt.

Viel Eskalation

konnte ich mir vorstellen,

aber nicht die Entführung

eines Verkehrsflugzeuges.

Die EU hat heute

neue Sanktionen beschlossen.

Die Airline Belawia soll nicht mehr

den Luftraum der EU nutzen dürfen

und nicht mehr auf EU-Flughäfen

starten und landen.

Es wird Vermögenssperren geben

und Einreiseverbote.

Was wird das bewirken?

Wohl nur wenig.

Das trifft die Menschen in Belarus

wirtschaftlich

und beeindruckt

Machthaber Lukaschenko nicht.

Ihm geht es nur

um seinen Machterhalt.

Der Westen kann aber

diesen Machterhalt

politisch

so teuer wie möglich machen.

Die Meinung von Jo Angerer.

Vor zwei Wochen

wurden die ersten Raketen

von der radikalislamischen Hamas

auf Israel abgefeuert.

Es gab Tote und Verletzte.

Israel reagierte postwendend

mit Angriffen auf den Gaza-Streifen,

auf die militärische Infrastruktur

der Hamas.

Die zerstörten aber auch Wohnhäuser,

Gesundheitseinrichtungen

und öffentliche Gebäude.

Die Angriffe kosteten

viele Zivilisten das Leben.

Seit Freitag schweigen die Waffen

und reden die Diplomaten,

um die fragile Waffenruhe

zu stabilisieren.

Diese Feuerpause nutzte unsere

Korrespondentin Susanne Glass,

um sich ein Bild zu machen

von der Lage im Gaza-Streifen.

Familie Mansi wohnt in Betlachia

im Norden des Gaza-Streifens,

nahe der Grenze zu Israel,

und will uns etwas zeigen.

Ihre Region

war ständig in den Nachrichten,

Sie wurde heftig

von den Gegenschlägen getroffen.

Mit denen reagierte Israels Armee

auf den Raketendauerbeschuss

aus dem Gaza-Streifen.

Hamed Mansi und seine Frau Hanen

hatten Todesangst.

* Handy-Tonaufnahme *

Sie rufen nach Gott,

in der Gewissheit zu sterben.

"Womit haben wir das verdient? ",

weint Hanen.

Zu ihren Töchtern: "Kommt zu mir,

wir werden alle sterben!"

Sie hatten Glück,

aber der Schock ist geblieben.

Die Israelis sagen,

wir seien Terroristen,

aber wir haben

keine Raketen abgefeuert.

Zerstörung auch

im Zentrum von Gaza-Stadt.

Zerbombte Gebäude, verwundete Seelen.

Manche sitzen in den Trümmern,

wo sie vor Kurzem gewohnt haben.

Rund 2000 Wohnungen wurden laut

palästinensischen Angaben zerstört.

Für Israel sind es Kollateralschäden.

Entstanden bei den Angriffen

auf die Infrastruktur der Hamas,

die Zivilisten

als Schutzschilde benutze.

Auch Mohamed Abu Safia

hatte hier sein Appartement.

Jetzt weiß er nicht,

wo er hin soll.

Diese Sachen

habe ich mir zusammengesammelt.

Ich schlafe jetzt hier.

Die Hamas hat die die Waffenruhe

als ihren Sieg verkauft.

Dieser Autofahrer

will uns Journalisten

im Wagen neben ihm das nahebringen.

Aber die große Mehrheit ist müde,

will Frieden.

Mohamed Miqdad

ist Zahnarzt in Gaza-Stadt.

Er blickt auf

ein gerade zerstörtes Gebäude.

Die Hamas-Bewegung

beziehungsweise Organisation

wird hier, wenn Wahlen stattfinden,

richtig verlieren.

Durch das Ganze,

was die Leute gelitten haben.

Seine Kinder

hat er heute in den Park gebracht.

Dort wollen Freiwillige die Kleinen

auf andere Gedanken bringen.

Auch Hamed Mansi macht sich Sorgen

um seine jüngste Tochter.

Sie hat irgendeine Art von Schock.

Sie macht komische Sachen.

Der Nachbar rät mir, mit ihr

zu einem Psychologen zu gehen.

Dann sagt er,

er wünsche sich nichts mehr,

als dass ihr Leben gut werde.

Im westafrikanischen Mali hat es

offenbar einen Putsch gegeben.

Weitere Nachrichten

mit Thorsten Schröder.

Die Armee nahm Übergangspräsident

Bah N'Daw

und Ministerpräsident

Moctar Ouane fest.

Wie die dpa unter Berufung

auf einen Offizier berichtet,

wurden die beiden in ein Militärcamp

nahe der Hauptstadt gebracht.

Wenige Stunden zuvor

hatte die Übergangsregierung

per Dekret

ein neues Kabinett ernannt.

Einige Armeeoffiziere

seien jedoch von der neuen Regierung

ausgeschlossen worden.

Die Übergangsregierung hatte erst

im Januar die Militärjunta abgelöst,

die Präsident Keita

im Vorjahr gestürzt hatte.

Bildungsministerin Karliczek dringt

bis zum Beginn des neuen Schuljahrs

auf einen Impf-Fahrplan

für Schüler ab 12 Jahren.

Der Funke Mediengruppe

sagte die CDU-Politikerin:

Nach den Sommerferien

sei das hilfreich

für einen

relativ normalen Schulbetrieb.

Zudem müsse allen Lehrkräften

ein Impf-Angebot gemacht werden.

Der Impf-Gipfel von Bund und Ländern

solle sich in der kommenden Woche

damit befassen.

Einen Tag nach dem Seilbahnunglück

am Lago Maggiore mit 14 Toten

hat die Staatsanwaltschaft

mit den Ermittlungen begonnen.

Italiens Regierung kündigte

eine Untersuchungskommission an.

In Stresa gedachten

die Menschen heute der Opfer.

Die Kabine war gestern

auf dem Weg auf den Monte Mottarone

in die Tiefe gestürzt.

Es hatte sich ein Stahlseil gelöst.

Erstmals seit 1996 hat

das deutsche Eishockey-Nationalteam

bei einer WM

gegen Kanada gewonnen.

Die Auswahl von Bundestrainer

Toni Söderholm besiegte

den 26-maligen Weltmeister

in Riga 3:1.

Die Eis-Adler zwingen auch den

26-maligen Weltmeister in die Knie,

mit schnellem, variablem Spiel.

1:0, 11. Minute.

Erstes WM-Tor für Stefan Loibl.

Danach einmal tief Luft geholt.

Nur 38 Sekunden später.

Mattias Plachta:

Puck vors Tor, Kufe dran, drin.

Auch das Scheibenglück ist da.

Kanada kommt vor der Pause

zum Anschluss.

Das Spiel nun körperlicher

und provokanter.

Moritz Seider zieht die Strafe,

weitere folgen.

Doch die Unterzahlflut im 2. Drittel

prallt an einem Fels ab.

Matthias Niederberger, der

Meister-Goalie aus Berlin überragend.

Schlussdrittel, immenser Druck

und Härte der Kanadier.

Kurz vor Ende tauschen sie den Keeper

für einen weiteren Spieler.

Das rächt sich.

Korbinian Holzer

trifft ins leere Tor.

3:1, dritter Sieg im dritten Spiel,

der erste gegen Kanada

bei einer WM seit 25 Jahren.

Der Weg ist das Ziel.

So lehren uns die Philosophen

Gelassenheit beim Fortkommen.

Manchmal muss es aber schnell gehen

und wir nehmen die Abkürzung.

Diese weist Fußgängern

den direktesten Weg.

Dafür lässt sie sie auf unberührter

Vegetation herumtrampeln.

Was, wenn man schon vorher wüsste,

welche Abkürzungen der Mensch

sich bahnen wird?

Und die Pfade gleich anlegen könnte?

Über die Suche nach neuen Wegen

mit KI: Johannes Koch.

An der Uni Lüneburg haben

zwei Wissenschaftler eine Mission:

Dem Trampelpfad auf die Spur kommen.

Hier entlang,

der Weg quer zum Seminargebäude.

Und dann hier abknickend der Weg,

der zum Parkplatz-Areal führt.

Jahrelang getrampelte Abkürzungen,

die nicht mehr nötig sein sollen.

Der Plan:

Künstliche Intelligenz

soll Trampelpfade vorhersagen können.

Die Software soll erkennen,

wo Fußgänger ohnehin langgehen.

Dort könnten dann in der Planung

die regulären Wege verlaufen.

Sie klicken auf das Fenster

"Daten abschicken".

Eine Minute später haben Sie ein

komplettes Wegenetz für Ihr Gebiet.

Der Algorithmus könnte

die Arbeit von Stadtplanern

und Architekten erleichtern.

Da sind sich die Forscher sicher.

Denn wo Fußgänger

wirklich lang wollen,

werde von vielen Planern

vernachlässigt.

Wenn wir in der Lage sind,

diese Trampelpfad-Verbindungen

vorherzusagen.

Dann kann man sie in Plänen

hinterlegen und viele Kosten sparen.

Vor allem Baukosten.

Nicht genutzte Wege

würden erst gar nicht angelegt.

Der Algorithmus entsteht gerade erst.

Er muss trainieren, um

den Trampelpfad in spe aufzuspüren.

Mit einer App

werden Trampelpfade in Lüneburg

in einer virtuellen Karte

erfasst werden.

Es handelt sich

um einen etablierten Shortcut.

Ja.

Dann kreuze ich das an.

Jawohl.

Dann machen wir noch

ein schönes Foto,

damit wir uns erinnern können,

wie es hier ausschaut.

Die Software soll in den

gesammelten Daten Muster erkennen

und damit praktische Abkürzungen

prognostizieren.

Doch bei allem Forschergeist:

Nicht jedem Trampelpfad

soll es an den Kragen gehen.

Die Motivation ist:

Vom Algorithmus her so gut zu sein,

dass man ihn verhindern könnte.

Das ist

unser wissenschaftlichen Ziel.

Doch in der Praxis

würde ich es hier so lassen.

Für Trampelpfade

besteht also noch Hoffnung.

Auch wenn der Algorithmus in ein

paar Monaten zum Einsatz kommen kann.

Bei uns kommt zum Schluss

Karsten Schwanke zum Einsatz.

Der kann uns Hoffnung

auf gutes Wetter machen?

Schauen wir uns die Trampelpfade

des Wetters an.

Zum Wochenende

steigen die Temperaturen

in weiten Bereichen Deutschlands

auf über 20 Grad.

Davor bleibt es kühl

und wechselhaft.

Es wird viele Schauer

und Gewitter geben.

Der Mai war zu nass, oder?

Eigentlich war es nur im Norden

und im Süden zu nass.

An anderen Orten

war es sogar zu trocken.

In einigen Gegenden

darf und wird es weiterregnen.

Morgen Nachmittag können die Schauer

und gewitterintensiver ausfallen.

Ähnliches Wetter

auch Mittwoch und am Donnerstag.

Ab Donnerstag wird es im Westen

mehr Sonnenschein geben.

Das waren die tagesthemen.

Hier geht's weiter mit der Gala zur

Verleihung des CIVIS-Medienpreises

für Integration

und kulturelle Vielfalt.

Wir sind morgen wieder da.

Tschüss

und bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021