Wie man Smalltalk meistert (auch Introvertierte)
Small Talk — Für manche Menschen ein Selbstzweck.
Für andere, vor allem für Introvertierte, ein quälender Zwischenschritt auf dem Weg
zu tiefgründigeren Gesprächsthemen.
In diesem Video besprechen wir, wie jeder von uns Smalltalk meistern kann: Vom Gesprächseinstieg,
über ein unterhaltsames Wortgeplänkel, bis hin zu einer absolut gelungenen Unterhaltung,
die du überhaupt nicht mehr beenden willst.
Ganz egal ob mit Fremden oder Freunden.
Fangen wir direkt an mit Stufe 1: dem Gesprächseinstieg.
Für viele von uns ist das bereits eine riesige Einstiegsbarriere, weil wir nicht wissen,
OB und WIE wir uns überhaupt in ein Gespräch einbringen können.
Wenn wir zum Beispiel auf einer Party oder Veranstaltung sind und niemanden kennen, wollen
wir natürlich nicht lange abseits stehen, sondern uns unterhalten.
Aber häufig kommen dann Gedanken wie: „Ja wen könnte ich denn ansprechen?
Und was soll ich überhaupt sagen?
Und was, wenn die andere Person überhaupt nicht mit mehr reden will?“
Diese Sorgen sind zwar allesamt völlig normal, aber eigentlich unbegründet.
Es ist nämlich so, dass sich andere Menschen quasi immer freuen, wenn sie auf sympathische
Art angesprochen werden!
Uns geht das doch genauso, oder?
Und da kommen wir direkt zum ersten Tipp: Falls wir selbst keine besondere Lust haben,
die Initiative zu ergreifen, dann sollten wir es wenigstens anderen Menschen einfacher
machen, uns anzusprechen.
Das ist auch nicht schwer, wenn wir ein Wasndas tragen, also einen gut sichtbaren und ungewöhnlichen
Gegenstand.
Zum Beispiel ein ausgefallenes T-Shirt, eine schräge Krawatte oder einen originellen Anstecker.
Hauptsache, es ist auffallend und andersartig genug, damit es von anderen Menschen leicht
als Vorwand für ein Gespräch genutzt werden kann.
Funktioniert wirklich gut :)
Aber was, wenn uns trotz Wasndas keiner anspricht?
Nun, dann ist das auch nicht so schlimm.
In dem Fall müssen wir eben doch selbst aktiv werden.
Die einfachsten Themen zum Gesprächseinstieg — gemeinsame Bekanntschafen, Interessen,
oder Kontext — haben wir im letzten Video bereits ausführlicher besprochen.
Du findest es in der Infokarte oben rechts.
Aber genau genommen, ist das eigentliche Gesprächsthema quasi egal, solange es nicht gerade beleidigend
oder allzu nörglerisch ist :D
Viel wichtiger als das, was du sagst, ist nämlich, wie du es sagst.
Genauer ob dein Tonfall freundlich und deine Körpersprache offen ist.
Das passiert auch ganz automatisch, falls wir gerade ruhig und gelassen sind und unsere
Fragen mit aufrichtigem Interesse stellen.
Aber insbesondere, wenn wir gerade unbekannte Menschen ansprechen wollen, sind wir meistens
nicht ganz so entspannt.
Die 3 vermutlich besten Dinge, auf die du deshalb achten kannst, sind:
1.
Blickkontakt suchen und dann aufrichtig Lächeln.
2.
Hände aus den Hosentaschen nehmen und mit beim Gestikulieren mit den Handflächen eher
nach oben zeigen.
3.
Lieber zu laut als zu leise sprechen.
Das ist zumindest die Kurzfassung.
Mehr über Körpersprache und eine Begründung, weshalb diese Ratschläge tatsächlich gut
sind, erfährst du in der Playlist in der Infokarte.
Aber gut, selbst wenn der Gesprächseinstieg damit funktioniert; die eigentliche Herausforderung
ist doch, wie man das Gespräch anschließend am Laufen hält.
Und das bringt uns zu Stufe 2: Peinliches Schweigen vermeiden.
Du kennst das vielleicht auch.
Wir sind gerade dabei, eine Unterhaltung anzufangen, aber irgendwie will sie nicht so richtig anlaufen.
Auf ein freundliches „Wie war dein Wochenende?“
kommt nur ein gegrummeltes „hm, ganz gut“ zurück.
Und jetzt stehen wir dumm da.
Was soll man darauf noch groß sagen?
Es ist echt schwer, auf so eine einsilbige Antworten hin, ein interessantes Gespräch
anzustoßen.
Die Schuld dafür trägt aber nicht zwangsläufig unser vermeintlich miesepetrigen Gesprächspartner.
Das Problem sind häufig geschlossene Fragen.
Also Fragen, die sich ganz knapp, manchmal mit nur einem einzigen Wort, beantworten lassen
und irgendwie den Charakter eines Polizeiverhörs haben.
„Wo warst du Urlaub?
War das Wetter gut?
Hat dir das Essen geschmeckt?
Willst du wieder hin?“
Solche Fragen laden deinen Gesprächspartner nicht wirklich dazu ein, die Geschichte zu
teilen, als er im Urlaub sein Airbnb mit einer Privatwohnung verwechselt hatte und auf einmal
mitten in ganz ganz seltsamen Party war.
Um ein Gespräch wirklich in Gang zu bringen, sind deshalb offene Fragen viel besser geeignet,
also Fragen die sich nicht nur durch ein Wort abspeisen lassen.
Mit einem „Was ist dir denn aus deinem letztem Urlaub am besten im Gedächtnis geblieben?“
zwingt du ihn fast schon, seine peinlich Geschichte preiszugeben.
Eine optimale Grundlage, um ein unterhaltsames Gespräch zu führen.
Zumindest solange, bis wir eine geschlossene Frage an den Kopf geworfen bekommen.
Wenn du auf ein „Woher kommst du eigentlich?“
mit „aus Ödhausen“ antwortest, ist das Gespräch vermutlich genau so schnell vorbei,
wie es angefangen hat.
Es ist deshalb wirklich sinnvoll, dass du dir auf die häufigsten geschlossenen Fragen
bereits im vornherein eine gute Antwort zurechtlegst.
Wenn du stattdessen etwas entgegnest wie: „Aus der Nähe von Regensburg!
UNESCO-Welterbe und Stadt mit der höchsten Kneipendichte Deutschlands“, dann ergeben
sich daraus Anknüpfpunkte zu den verschiedensten Themen.
Die UNESCO, interessante geschichtliche Fakten, peinliche Kneipenmomente und bestimmt noch
vieles mehr!
Also: Du kannst mit so ziemlich jedem prächtig plaudern, wenn du darauf achtest, selbst nur
offene Fragen zustellen und dir für typische geschlossene Fragen im vornherein eine interessanten
Antwort zurechtlegst.
Aber die unvergesslichen Gespräche, an die wir uns auch nach Jahren noch gerne zurückerinnern,
bleiben nicht auf dieser Ebene.
Und das bringt uns zu Stufe 3: Big Talk.
Also wenn ihr bei einem Gesprächsthema ankommt, für das du oder dein Gegenüber wirklich
brennt.
Aber wie schaffen wir es, das Gespräch von seichtem Geplänkel, hin zu tieferen Themen
zu steuern?
Nun, dafür gibt es gute Möglichkeiten:
Sagen wir, du interessierst dich brennend für Politik — warum auch immer… — und
möchtest dich am liebsten ausschließlich darüber unterhalten.
Dann kannst du das Gespräch sehr leicht in diese Richtung lenken, indem du einen aktuellen
Anlass als Aufhänger verwendest, der entfernt mit dem Thema zu tun hat.
Zum Beispiel die neuste Staffel von Game of Thrones.
Von den fiktiven Intrigen ist es leicht, auf reale Politik überzuleiten.
Falls dir kein aktueller Anlass einfällt, ist das aber nicht schlimm.
Andere Leute lieben es in der Regel, nach ihrer Meinung gefragt zu werden.
Das zeigt nämlich, dass du ihre Gedanken wertschätzt und ihre Ansichten respektierst.
Deshalb kannst du auch direkt fragen: „Du ich hab ein Thema, da würde mich deine Meinung
wahnsinnig interessieren.“
Das klappt quasi immer :)
Und zum Abschluss noch ein Profi-Tipp: Wenn du selbst eigentlich nicht allzu gerne redest,
ist das überhaupt kein Problem.
Ganz im Gegenteil!
Denn einer der besten Wege, um als guter Gesprächspartner wahrgenommen zu werden, ist seltsamerweise…
fast überhaupt nichts zu sagen.
Wenn nicht Du, sondern dein Gegenüber im Mittelpunkt steht, fühlt er sich in der Regel
von deinem Interesse geschmeichelt und ist so mit Reden beschäftigt, dass du kaum etwas
sagen musst.
Dazu brauchst du bloß den Gesprächsball immer wieder geschickt zurückspielen.
Und das ist tatsächlich garnicht mal so schwer.
Allerdings sprengt es den Rahmen des Videos ein wenig.
Wenn es dich näher interessiert, kannst du gerne in die Infobox schauen.
Da habe ich dir mehr dazu verlinkt.
Viel Spaß damit und bis zum nächsten mal :)