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ANXIETY: Was mir wirklich geholfen hat / Auf Klo STORYTIME

Ist es ein Herzinfarkt, sterbe ich, spinne ich einfach?

22 Jahre alt, freie Redakteurin bei Auf Klo und habe eine Angststörung.

Dass ich heute hier sitze und locker darüber reden kann,

ist für mich keine Selbsverständlichkeit.

Im Donnerstagsvideo habt ihr gelernt, was eine Angststörung ist.

Ich glaub, das größte Problem bei einer Angststörung ist,

dass man das Gefühl hat,

man ist die einzige Person auf der Welt, die so fühlt.

Deswegen möchte ich euch heute meine Geschichte erzählen.

Als ich 16, 17 war und mein Abi am Gymnasium gemacht habe

und viel Stress da war und auch privat sehr viel los,

da hab ich irgendwann gemerkt im Unterricht und morgens,

wenn ich zur Schule wollte, irgendwas stimmt nicht.

Ich hab grundlos angefangen zu weinen.

Ich hab sehr flach geatmet, was dazu geführt hat,

dass ich hyperventiliere, Panik bekommen habe, Angst hatte.

Ich hab gemerkt, der aufgeschlossene Mensch,

der spontan sein kann und offen ist gegenüber neuen Menschen,

der wurde ganz langsam immer eingeschränkter.

Ich hatte Angst vor Menschenmassen, vor Räumen,

die mit Menschen gefüllt sind, also Klassenräume, Theater, Kino.

Ich konnte viele Sachen nicht mehr machen.

Ich konnte nicht mehr Bahn fahren, Bus, Fliegen ganz zu schweigen.

Es waren viele Sachen, bei denen ich gemerkt hab, uh, nee,

da könnte man Angst vor haben, es könnte ja 'ne Panik ausbrechen.

Ich hab allein Angst davor, dass andere Leute in Panik ausbrechen.

Das hat mich so eingeschränkt

und ich hab mich so isoliert von vielen Menschen.

Das hat auch meine Beziehungen, nicht nur die romantischen,

sondern auch die freundschaftlichen Beziehungen so kaputt gemacht.

Dass irgendwann Leute auf mich zugekommen sind, die gefragt haben:

Lena, du warst doch mal so cool, was ist mit dir geschehen?

Mich macht das traurig bis heute, dass Menschen die Wahrnehmung haben,

dass ich mich verändert habe zum Negativen durch eine Angststörung

und darauffolgende Depressionen.

Meine schlimmste Panikattacke hatte ich,

als ich in einer WG gewohnt habe.

Da... ich kann nicht sagen, wovor ich da Angst hatte.

Es war ganz unbegründet, aber in dem Moment hat es sich für mich

doch sinnvoll angefühlt, dass ich Todesangst haben muss.

Ich war alleine in meinem Zimmer, es war nachts, mir ging's eh nicht gut.

Und auf einmal überkam mich Angst.

Ich hab so stark hyperventiliert, dass ich dachte, OK, ich ersticke.

Ich bin auf dem Boden ins Bad gekrabbelt,

um mir kaltes Wasser in den Nacken zu machen,

um irgendwie wieder klarzukommen und auf den Boden zurückzukommen.

Ich hab mich aber selbst in dem Moment, in dem ich dachte,

OK, ist es ein Herzinfarkt, sterb ich jetzt, spinn ich einfach?

Ich konnte es nicht unterscheiden, weil es so real war.

Ich hab mich selbst in dem Moment nicht getraut,

bei meinen Mitbewohnerinnen zu klopfen und zu sagen, hey,

ich kann grad nicht, irgendwas ist, bitte hilf mir.

Meine Angst hat mich selbst davon abgehalten.

Das war ein Moment, in dem ich gemerkt hab,

das möchtest du nicht mehr erleben.

Diese Isolation hat dazu geführt, dass ich, glaub ich,

3 Jahre lang nicht wirklich aus Berlin raus gekommen bin.

Das hat mich wahnsinnig traurig gemacht.

Ich hab dann nach Flügen geguckt oder nach Zugfahrten.

Oder mir Routen rausgesucht, wie ich durch Europa toure

und welches Hotel ich mir nehmen würde, wenn ich's bezahlen könnte.

Ich hab mir Sehenswürdigkeiten angeguckt, alles im Internet.

Das klingt furchtbar traurig,

aber es hat mir in dem Moment geholfen, zu fliehen,

als ich völlig am Boden war, also als ich mit mir abgeschlossen habe

und mit meinem persönlichen Glück und ich akzeptiert habe,

ich werd mein Leben lang mit dieser Angst vor der Angst rumrennen.

Dann musste ich mir sagen: Hey, du musst vielleicht nicht warten,

dass dich jemand rettet.

Du musst es vielleicht irgendwie selber schaffen.

Mein großer Traum war es immer, einmal nach Paris zu fahren.

Dann hab ich in einer Nacht im August letzten Jahres

einfach mir gesagt, scheiß drauf. Du buchst das jetzt.

Ich hab geheult, ich hab mir Hin- und Rückflug gebucht

für ein Wochenende und eine Couchsurferin angeschrieben

und ihr meine Situation erklärt, dass ich wahnsinnig Schiss habe,

wahrscheinlich mit vollen Hosen ankomme,

aber dass mein großer Traum ist,

endlich was zu schaffen und endlich Paris zu sehen.

Ich hab das niemandem erzählt,

ich hab das einen Tag vorher meiner Schwester erzählt.

Aber ich wollte mir diesen Druck nicht geben,

dass andere davon wissen, und wenn ich wieder verkacke, versage,

weil ich's doch nicht mache, dass ich dann wieder verurteilt werde.

Kurz vorher hab ich meiner Mutter

ein Foto vom Boarding Pass geschickt.

Sie meinte: Du bist verrückt. Und ich: Ja, vielleicht.

Vielleicht tut mir das gerade sehr gut, verrückt zu sein.

Oder Dinge zu machen,

die für mich nicht normal sind und nicht alltäglich.

Das ist auf jeden Fall reisen und dann noch alleine reisen.

Ich hatte fest damit gerechnet,

dass ich im Flieger unglaubliche Angst habe.

Aber ich glaube, weil ich mich so sehr gefreut habe,

mal wieder was zu schaffen und stolz auf mich zu sein,

hab ich die Angst...

ich hab sie mitgenommen und wusste, dass sie da ist.

So vor dem Fliegen und weit oben und alles könnte passieren.

Aber ich hab sie nicht so an mich ran gelassen.

Sie war da, sie durfte da sein, sie saß quasi neben mir,

aber ich hab mich nicht so sehr mit ihr unterhalten.

Ich hab Musik gehört, ich hab mich unglaublich gefreut.

Als ich ankam in Paris, dachte ich, wow.

Ich in Paris. Ganz allein. Das hast du geschafft.

Und ich war unglaublich stolz, ich hab geweint.

Ich dachte, das ist nicht real

und hatte die besten drei Tage in meinem Leben.

Es war einfach nur richtig cool.

Ich hab dann endlich gemerkt, ich muss nicht immer versuchen,

Dinge zu vermeiden, damit ich keine Angst davor hab.

Sondern ich kann auch meine Angst mitnehmen.

Und ich kann ihr Daseinsberechtigung zusprechen,

aber sie trotzdem nicht so sehr an mich ran lassen

und sie nicht meinen Alltag

und meine Träume und Wünsche bestimmen lassen.

Ich glaube, das ist das, was mir fast den Mut genommen hat.

Dass ich akzeptiert habe, es wird immer so bleiben

und es wird immer so sein und es wird sich nicht bessern.

Keiner glaubt mehr an mich, weil ich selber nicht an mich glaube.

Das hat sich mit der Zeit einfach geändert.

Und das erzähl ich euch, weil ich möchte, dass Menschen das hören,

denen es vielleicht gerade ähnlich geht

und die gerade genau diesen Anstoß brauchen,

raus aus eurer Komfortzone

und macht mal die Dinge, die ihr eigentlich wollt.

Selbst wenn ihr mega Schiss davor habt.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von funk (2018)

Wenn ihr das Gefühl habt, ich kann mich damit gut identifizieren

und ihr denkt, ihr habt mit Ängsten und Panik zu tun,

dann haben wir in der Infobox für euch ein paar Hilfeseiten

und Adressen und Telefonnummern verlinkt.

Bitte, klickt da mal drauf.


ANXIETY: Was mir wirklich geholfen hat / Auf Klo STORYTIME ANXIETY: What really helped me / In the toilet STORYTIME ANXIETY: 本当に助けになったもの/トイレでのSTORYTIME LĘK: Co naprawdę mi pomogło / Na kiblu STORYTIME ANSIEDADE: O que me ajudou realmente / Na casa de banho STORYTIME

Ist es ein Herzinfarkt, sterbe ich, spinne ich einfach? Is it a heart attack, do I die, am I just spinning? Czy to atak serca, czy umrę, czy po prostu wiruję?

22 Jahre alt, freie Redakteurin bei Auf Klo und habe eine Angststörung. 22 years old, freelance editor at Auf Klo and have an anxiety disorder. Mam 22 lata, niezależny redaktor w Auf Klo i mam zaburzenia lękowe.

Dass ich heute hier sitze und locker darüber reden kann, That I can sit here today and talk about it casually, Że dzisiaj tu siedzę i spokojnie mogę o tym mówić

ist für mich keine Selbsverständlichkeit. is not a matter of course for me. nie jest dla mnie oczywiste.

Im Donnerstagsvideo habt ihr gelernt, was eine Angststörung ist. In the Thursday video you learned what an anxiety disorder is. W czwartkowym filmie dowiedziałeś się, czym jest zaburzenie lękowe.

Ich glaub, das größte Problem bei einer Angststörung ist, I think the biggest problem with an anxiety disorder is Myślę, że największym problemem związanym z zaburzeniami lękowymi jest

dass man das Gefühl hat, that one has the feeling że masz przeczucie

man ist die einzige Person auf der Welt, die so fühlt. you are the only person in the world who feels this way. jesteś jedyną osobą na świecie, która tak się czuje.

Deswegen möchte ich euch heute meine Geschichte erzählen. That's why I want to tell you my story today. Dlatego chcę wam dzisiaj opowiedzieć moją historię.

Als ich 16, 17 war und mein Abi am Gymnasium gemacht habe When I was 16, 17 and did my Abi at the Gymnasium Kiedy miałem 16, 17 lat i skończyłem liceum

und viel Stress da war und auch privat sehr viel los, and a lot of stress was there and also privately very busy, i było dużo stresu i dużo działo się prywatnie,

da hab ich irgendwann gemerkt im Unterricht und morgens, I realized at some point in class and in the morning, Zauważyłem w pewnym momencie w klasie i rano,

wenn ich zur Schule wollte, irgendwas stimmt nicht. if I wanted to go to school, something is wrong. gdybym chciał iść do szkoły, coś było nie tak.

Ich hab grundlos angefangen zu weinen. I started crying for no reason. Zacząłem płakać bez powodu.

Ich hab sehr flach geatmet, was dazu geführt hat, I breathed very shallow, which led to Oddychałem bardzo płytko, co doprowadziło do

dass ich hyperventiliere, Panik bekommen habe, Angst hatte. that I was hyperventilating, panicking, scared. że hiperwentyluję, panikuję, boję się.

Ich hab gemerkt, der aufgeschlossene Mensch, I noticed the open-minded person Zauważyłem osobę o otwartym umyśle

der spontan sein kann und offen ist gegenüber neuen Menschen, who can be spontaneous and open to new people, który potrafi być spontaniczny i otwarty na nowe osoby,

der wurde ganz langsam immer eingeschränkter. it was slowly becoming more and more restricted. powoli stawał się coraz bardziej ograniczony.

Ich hatte Angst vor Menschenmassen, vor Räumen, I was afraid of crowds, of rooms Bałem się tłumów, pokoi,

die mit Menschen gefüllt sind, also Klassenräume, Theater, Kino. wypełnione ludźmi, czyli sale lekcyjne, teatr, kino.

Ich konnte viele Sachen nicht mehr machen. I couldn't do a lot of things anymore. Nie mogłem już zrobić wielu rzeczy.

Ich konnte nicht mehr Bahn fahren, Bus, Fliegen ganz zu schweigen. I could no longer travel by train, bus, let alone fly. Nie mogłem jechać pociągiem, autobusem, muchami, a co dopiero.

Es waren viele Sachen, bei denen ich gemerkt hab, uh, nee, There were a lot of things that I noticed, uh, no, Zauważyłem wiele rzeczy, nie,

da könnte man Angst vor haben, es könnte ja 'ne Panik ausbrechen. one could be afraid of, panic could break out. można się tego bać, może wybuchnąć panika.

Ich hab allein Angst davor, dass andere Leute in Panik ausbrechen. I'm just afraid that other people will panic. Boję się tylko, że inni ludzie wpadną w panikę.

Das hat mich so eingeschränkt That restricted me so much To mnie tak bardzo ograniczyło

und ich hab mich so isoliert von vielen Menschen. i odizolowałem się od tak wielu ludzi.

Das hat auch meine Beziehungen, nicht nur die romantischen, It has my relationships too, not just the romantic ones, Ma też moje relacje, nie tylko romantyczne,

sondern auch die freundschaftlichen Beziehungen so kaputt gemacht. but also destroyed the friendly relationships. ale też zerwał przyjazne stosunki.

Dass irgendwann Leute auf mich zugekommen sind, die gefragt haben: That someday people came up to me who asked: Któregoś dnia podeszli do mnie ludzie, którzy zapytali:

Lena, du warst doch mal so cool, was ist mit dir geschehen? Lena, you were so cool once, what happened to you? Lena, byłaś taka fajna, co ci się stało?

Mich macht das traurig bis heute, dass Menschen die Wahrnehmung haben, It makes me sad to this day that people have the perception Wciąż jest mi przykro, że ludzie tak postrzegają

dass ich mich verändert habe zum Negativen durch eine Angststörung that I've changed for the worse with an anxiety disorder że zmieniłem się na negatywny z zaburzenia lękowego

und darauffolgende Depressionen. i późniejsza depresja.

Meine schlimmste Panikattacke hatte ich, Miałem swój najgorszy atak paniki,

als ich in einer WG gewohnt habe. when I lived in a shared flat. kiedy mieszkałem we wspólnym mieszkaniu.

Da... ich kann nicht sagen, wovor ich da Angst hatte. There... I can't say what I was afraid of there. Da ... Nie mogę powiedzieć, czego się bałem.

Es war ganz unbegründet, aber in dem Moment hat es sich für mich It was completely unfounded, but at that moment it was up to me To było całkowicie bezpodstawne, ale w tamtej chwili było to dla mnie

doch sinnvoll angefühlt, dass ich Todesangst haben muss. felt sensible that I must be scared to death. Czułem, że muszę się śmiertelnie bać.

Ich war alleine in meinem Zimmer, es war nachts, mir ging's eh nicht gut. I was alone in my room, it was at night, I wasn't feeling well anyway. Byłem sam w swoim pokoju, to było w nocy, i tak nie czułem się dobrze.

Und auf einmal überkam mich Angst. And all at once I was overcome with fear. I nagle ogarnął mnie strach.

Ich hab so stark hyperventiliert, dass ich dachte, OK, ich ersticke. Tak bardzo hiperwentylowałem, że pomyślałem, że OK, duszę się.

Ich bin auf dem Boden ins Bad gekrabbelt, I crawled into the bathroom on the floor Wczołgałem się do łazienki na podłodze

um mir kaltes Wasser in den Nacken zu machen, to make cold water on my neck

um irgendwie wieder klarzukommen und auf den Boden zurückzukommen. to somehow manage to get back on the ground.

Ich hab mich aber selbst in dem Moment, in dem ich dachte, I got myself the moment I thought

OK, ist es ein Herzinfarkt, sterb ich jetzt, spinn ich einfach? OK, is it a heart attack, am I dying now, am I just spinning?

Ich konnte es nicht unterscheiden, weil es so real war. I couldn't distinguish it because it was so real.

Ich hab mich selbst in dem Moment nicht getraut, I didn't dare myself at the moment

bei meinen Mitbewohnerinnen zu klopfen und zu sagen, hey, knocking on my roommates and saying hey

ich kann grad nicht, irgendwas ist, bitte hilf mir. I just can't do anything, please help me.

Meine Angst hat mich selbst davon abgehalten. My fear kept me from doing it.

Das war ein Moment, in dem ich gemerkt hab, That was a moment when I realized

das möchtest du nicht mehr erleben. you don't want to experience that anymore.

Diese Isolation hat dazu geführt, dass ich, glaub ich, This isolation has meant that I think I

3 Jahre lang nicht wirklich aus Berlin raus gekommen bin. Didn't really get out of Berlin for 3 years.

Das hat mich wahnsinnig traurig gemacht.

Ich hab dann nach Flügen geguckt oder nach Zugfahrten. I then looked for flights or train rides.

Oder mir Routen rausgesucht, wie ich durch Europa toure

und welches Hotel ich mir nehmen würde, wenn ich's bezahlen könnte. and which hotel I would take if I could pay for it.

Ich hab mir Sehenswürdigkeiten angeguckt, alles im Internet.

Das klingt furchtbar traurig, That sounds terribly sad,

aber es hat mir in dem Moment geholfen, zu fliehen, but it helped me escape at that moment,

als ich völlig am Boden war, also als ich mit mir abgeschlossen habe when I was completely down, that is, when I closed with myself

und mit meinem persönlichen Glück und ich akzeptiert habe,

ich werd mein Leben lang mit dieser Angst vor der Angst rumrennen. I'll be running around with this fear of fear all my life.

Dann musste ich mir sagen: Hey, du musst vielleicht nicht warten, Then I had to say to myself, hey, you might not have to wait,

dass dich jemand rettet. that someone will save you.

Du musst es vielleicht irgendwie selber schaffen. You may have to do it yourself somehow.

Mein großer Traum war es immer, einmal nach Paris zu fahren. My big dream was always to go to Paris one day.

Dann hab ich in einer Nacht im August letzten Jahres Then one night in August last year I

einfach mir gesagt, scheiß drauf. Du buchst das jetzt. just told me, screw it. You book it now.

Ich hab geheult, ich hab mir Hin- und Rückflug gebucht I cried, I booked myself a round trip flight

für ein Wochenende und eine Couchsurferin angeschrieben for a weekend and wrote to a couchsurfer

und ihr meine Situation erklärt, dass ich wahnsinnig Schiss habe, and explain my situation to her, that I'm terribly scared,

wahrscheinlich mit vollen Hosen ankomme, probably arrive with full pants,

aber dass mein großer Traum ist, but that my big dream is

endlich was zu schaffen und endlich Paris zu sehen. to finally create something and to finally see Paris.

Ich hab das niemandem erzählt, I didn't tell anyone that,

ich hab das einen Tag vorher meiner Schwester erzählt. I told my sister the day before.

Aber ich wollte mir diesen Druck nicht geben, But I didn't want to give myself that pressure,

dass andere davon wissen, und wenn ich wieder verkacke, versage, that others know about it, and if I screw up again, fail,

weil ich's doch nicht mache, dass ich dann wieder verurteilt werde. because I'm not going to do it and be judged again.

Kurz vorher hab ich meiner Mutter Shortly before I gave my mother

ein Foto vom Boarding Pass geschickt.

Sie meinte: Du bist verrückt. Und ich: Ja, vielleicht. She said: You're crazy. And I said: Yes, maybe.

Vielleicht tut mir das gerade sehr gut, verrückt zu sein. Maybe being crazy is doing me a lot of good right now.

Oder Dinge zu machen, Or making things,

die für mich nicht normal sind und nicht alltäglich. that are not normal and not everyday for me.

Das ist auf jeden Fall reisen und dann noch alleine reisen. That is definitely traveling and then traveling alone.

Ich hatte fest damit gerechnet, I had firmly expected it,

dass ich im Flieger unglaubliche Angst habe. that I am incredibly scared on the plane.

Aber ich glaube, weil ich mich so sehr gefreut habe, But I think because I was so happy,

mal wieder was zu schaffen und stolz auf mich zu sein, to create something again and to be proud of myself,

hab ich die Angst... I have the fear...

ich hab sie mitgenommen und wusste, dass sie da ist. i took it with me and knew it was there.

So vor dem Fliegen und weit oben und alles könnte passieren. So before flying and far above and anything could happen.

Aber ich hab sie nicht so an mich ran gelassen. But I didn't let her get to me like that.

Sie war da, sie durfte da sein, sie saß quasi neben mir, She was there, she was allowed to be there, she was practically sitting next to me,

aber ich hab mich nicht so sehr mit ihr unterhalten. but I didn't talk to her that much.

Ich hab Musik gehört, ich hab mich unglaublich gefreut. I heard music, I was incredibly happy.

Als ich ankam in Paris, dachte ich, wow. When I arrived in Paris, I thought, wow.

Ich in Paris. Ganz allein. Das hast du geschafft.

Und ich war unglaublich stolz, ich hab geweint.

Ich dachte, das ist nicht real I thought this is not real

und hatte die besten drei Tage in meinem Leben. and had the best three days of my life.

Es war einfach nur richtig cool. It was just really cool.

Ich hab dann endlich gemerkt, ich muss nicht immer versuchen, I finally realized that I don't always have to try,

Dinge zu vermeiden, damit ich keine Angst davor hab. to avoid things so that I'm not afraid of them.

Sondern ich kann auch meine Angst mitnehmen. But I can also take my fear with me.

Und ich kann ihr Daseinsberechtigung zusprechen, And I can give her a right to exist,

aber sie trotzdem nicht so sehr an mich ran lassen but still not let them get to me so much

und sie nicht meinen Alltag and they not my everyday life

und meine Träume und Wünsche bestimmen lassen. and let my dreams and desires determine.

Ich glaube, das ist das, was mir fast den Mut genommen hat. I think that's what almost took my courage away.

Dass ich akzeptiert habe, es wird immer so bleiben That I have accepted, it will always be like this

und es wird immer so sein und es wird sich nicht bessern. and it will always be like this and it will not improve.

Keiner glaubt mehr an mich, weil ich selber nicht an mich glaube. No one believes in me anymore because I don't believe in myself.

Das hat sich mit der Zeit einfach geändert. That has simply changed over time.

Und das erzähl ich euch, weil ich möchte, dass Menschen das hören, And I'm telling you this because I want people to hear this,

denen es vielleicht gerade ähnlich geht who might be feeling the same way right now

und die gerade genau diesen Anstoß brauchen, and who need precisely this impetus,

raus aus eurer Komfortzone get out of your comfort zone

und macht mal die Dinge, die ihr eigentlich wollt. and do the things you actually want to do.

Selbst wenn ihr mega Schiss davor habt. Even if you're super scared of it.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von funk (2018)

Wenn ihr das Gefühl habt, ich kann mich damit gut identifizieren If you have the feeling that I can identify well with this

und ihr denkt, ihr habt mit Ängsten und Panik zu tun, and you think you're dealing with fear and panic,

dann haben wir in der Infobox für euch ein paar Hilfeseiten

und Adressen und Telefonnummern verlinkt.

Bitte, klickt da mal drauf.