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Sherlock Holmes - Das Zeichen der Vier, Fünftes Kapitel. Das Trauerspiel in Pondicherry-Lodge.

Fünftes Kapitel. Das Trauerspiel in Pondicherry-Lodge.

Es war beinahe elf Uhr, als wir diese Endstation unserer nächtlichen Fahrt erreichten. Wir hatten den feuchten Nebel der großen Stadt hinter uns gelassen; die Nacht war mild und schön. Ein warmer Wind wehte aus Westen und von Zeit zu Zeit blickte der Mond durch die schweren Wolken, welche langsam am Himmel hinzogen. Obgleich wir recht gut auf einige Entfernung sehen konnten, nahm Thaddäus Scholto doch eine Seitenlaterne des Wagens herab, um unsern Weg besser zu beleuchten.

Das Grundstück, auf dem Pondicherry-Lodge lag, war ringsum von einer Steinmauer eingeschlossen, auf welche man zu besserm Schutz Glasscherben gemauert hatte. Den Eingang bildete eine schmale, eisenbeschlagene Thür, an der unser Führer zweimal kurz hintereinander auf eigentümliche Art klopfte.

»Wer ist da,« rief eine mürrische Stimme von innen.

»Ich bin es, Mc. Murdo. Du solltest doch endlich mein Klopfen kennen.« Man vernahm einen brummenden Ton und das Klingen und Klirren von Schlüsseln. Die Thür schwang sich schwerfällig zurück und in der Oeffnung stand ein kurzer, breitschulteriger Mann, dessen vorgestreckter Kopf mit den blitzenden, mißtrauischen Augen von der Laterne beleuchtet wurde.

»Ihr seid's, Herr Thaddäus? Aber wer sind die andern? Der Herr hat mir keinen Befehl erteilt sie einzulassen.«

»Nicht, Mc. Murdo? Das wundert mich! Ich sagte meinem Bruder gestern abend, daß ich ein paar Freunde mitbringen würde.«

»Er ist heute gar nicht aus seinem Zimmer gekommen, Herr Thaddäus. Ich habe keine besondere Anweisung und muß mich an die alten Regeln halten. Ihr mögt eintreten; aber Eure Freunde müssen bleiben, wo sie sind.«

Das war ein unerwartetes Hindernis. Thaddäus Scholto blickte mit betroffener Miene hilflos um sich.

»Wie unrecht von dir, Mc. Murdo; wenn ich mich für sie verbürge, so muß dir das genügen. Die junge Dame hier kann doch nicht zur Nachtzeit auf der Landstraße warten.«

»Thut mir leid, Herr Thaddäus,« sagte der unerschütterliche Thorwart. »Die Leute mögen Eure Freunde sein und doch nicht Freunde meines Herrn. Er bezahlt mich gut dafür, daß ich meine Pflicht thue und so will ich auch meines Amtes warten. Ich kenne keinen von Euern Freunden.«

»O ja, Ihr kennt mich, Mc. Murdo,« rief Holmes freundlich. »Ich meine, Ihr werdet mich nicht vergessen haben. Wer war's, der vor vier Jahren an Euerm Benefiz-Abend in Alksons Saal drei Gänge mit Euch ausgefochten hat, he?« »Was, Sie sind's, Herr Sherlock Holmes!« brüllte der Preisfechter. »Bei Gott! Sie hätte ich erkennen sollen. Wenn Sie nur, statt still dazustehen, gleich mit Ihrem Kreuzhieb unter den Kinnladen auf mich losgegangen wären! Wie schade, daß Sie Ihre Gaben ungenützt lassen. Wahrhaftig, Sie hätten Ehre und Ruhm ernten können, wenn Sie unsere Kunst ergriffen hätten.«

»Sie sehen, Watson, wenn alles fehl schlägt, so bleibt mir doch noch ein wissenschaftlicher Beruf offen,« sagte Holmes lachend. »Der wackere Mc. Murdo wird uns nun gewiß nicht länger hier draußen stehen lassen.«

»Herein mit Ihnen, Herr – herein mit Ihnen und Ihren Freunden,« rief er. »Nehmen Sie's nicht übel, Herr Thaddäus, ich habe strengen Befehl und mußte erst gewiß sein, mit wem ich's zu thun hatte.« Innerhalb der Mauer wand sich der Weg durch verwilderte Anlagen bis zu einem hohen, kastenartigen Gebäude, das ganz in Dunkelheit begraben dalag. Nur auf eine Ecke fiel der Mondstrahl und glitzerte am Dachkammerfenster. Der große, düstere Bau mit seiner Totenstille machte das Herz erschauern. Selbst Thaddäus Scholto schien sich unbehaglich zu fühlen und die Laterne bebte und klapperte ihm in der Hand.

»Ich kann nicht klug daraus werden,« murmelte er. »Es muß da ein Mißverständnis obwalten. Ich habe Bartholomäus deutlich gesagt, daß wir kommen würden, und doch ist kein Licht in seinem Fenster. Das weiß ich mir nicht zu erklären.«

»Läßt er das Haus immer auf solche Weise bewachen?« fragte Holmes.

»Ja, er hat die Gewohnheiten meines Vaters angenommen; er war sein Lieblingssohn. Vielleicht hat ihm der Vater auch mehr anvertraut als mir – wer kann das wissen? Dort oben ist Bartholomäus' Fenster. Es sieht hell aus, weil es der Mond bescheint; aber ich denke, drinnen brennt kein Licht.«

»Nein, da ist keins,« sagte Holmes, »aber ich sehe den Schein eines Lichtes in dem kleinen Fenster neben der Thür.«

»Dort ist die Stube der Haushälterin, der alten Frau Bernstone. Sie kann uns über alles Auskunft geben. Bitte, warten Sie einen Augenblick hier; ich will sie auf unser Kommen vorbereiten, sie möchte sonst erschrecken. Aber still! – Was war das!« –

Er hielt die Laterne in die Höhe und die Hand zitterte ihm so, daß die Lichtkreise rund um uns tanzten und flimmerten. Wir horchten gespannt und mit klopfendem Herzen. Von dem großen, dunkeln Hause her tönte ein jammervoller Klagelaut – das Schluchzen und Wimmern eines geängstigten Frauenzimmers.

»Das ist Frau Bernstone,« sagte Scholto. »Sie ist die einzige Frau im Hause. Warten Sie, ich bin gleich zurück.«

Er eilte nach der Thür und klopfte auf eine besondere Art. Wir sahen, wie eine große Frau ihm öffnete und bei seinem Anblick überrascht zurücktaumelte.

»O, Herr Thaddäus, mein guter Herr, wie froh bin ich, daß Sie da sind!«

Wir hörten ihre wiederholten Freudenbezeigungen, bis die Thür geschlossen wurde und ihre Stimme in unverständlichen Lauten hinstarb.

Unser Führer hatte die Laterne bei uns zurückgelassen. Holmes schwang sie jetzt langsam im Kreise; er leuchtete damit nach dem Hause hin und nach den großen Haufen von Schutt und aufgeworfenem Erdreich, die überall umherlagen. Währenddem standen Fräulein Morstan und ich beisammen, und ich hielt ihre Hand in der meinigen. – Es ist ein wundersames, rätselhaftes Ding um die Liebe. Wir zwei Menschen hatten einander an diesem Tage zum erstenmal gesehen; nie zuvor war zwischen uns ein Wort oder ein Blick der Zuneigung gewechselt worden, und dennoch suchten sich unsere Hände unwillkürlich in dieser Stunde der Unruhe. Später habe ich mich oft darüber gewundert; aber damals schien es mir ganz selbstverständlich, daß ich mich ihr zuwenden mußte, und auch sie hat mir oft gesagt, daß ein unbewußtes Gefühl sie trieb, bei mir Trost und Schutz zu suchen. So standen wir denn wie zwei Kinder, Hand in Hand; in unseren Herzen war es hell, trotz aller Dunkelheit, die uns umgab.

»Was für ein sonderbarer Ort!« rief sie, umherblickend.

»Es sieht aus, als wären die Maulwürfe von ganz England hier geschäftig gewesen,« sagte ich. »Mir fällt dabei ein Hügel in der Nähe von Ballarat ein, wo die Goldgräber gearbeitet hatten.«

»Das ist sehr natürlich,« meinte Holmes; »denn auch dies sind die Spuren von Schatzgräbern. Sie erinnern sich, daß die Brüder seit sechs Jahren nach dem Kasten suchten. Kein Wunder, daß der Erdboden umgewühlt ist.«

In diesem Augenblick flog die Thür des Hauses auf, und Thaddäus kam mit vorgestreckten Armen herausgestürzt, bleiche Furcht im Antlitz.

»Bartholomäus ist etwas zugestoßen,« rief er. »ich habe einen Schreck bekommen! Meine Nerven können das nicht ertragen.« – Die Zähne klapperten ihm auch wirklich vor Angst, und sein Gesicht guckte mit dem flehenden, hilflosen Ausdruck eines Kindes aus dem großen Pelzkragen hervor.

»Lassen Sie uns ins Haus gehen,« rief Holmes in seiner kurzen, entschlossenen Art.

»Ach ja, kommen Sie!,« bat Scholto. »Ich bin wirklich außer stande, die nötigen Anordnungen zu treffen.«

Wir folgten ihm alle in die Stube der Haushälterin, wo wir die alte Frau fanden, die mit verwirrtem Blick händeringend auf und ab ging. Bei Fräulein Morstans Anblick beruhigte sie sich einigermaßen.

»Gott segne Sie, daß Sie hier sind,« rief sie unter krampfhaftem Schluchzen. »Es thut mir wohl, Ihr liebes Gesicht zu sehen. Ach, wie fürchterlich habe ich heute auszustehen gehabt!«

Das Fräulein streichelte ihr die hagere, arbeitsrauhe Hand und murmelte ein paar Worte teilnehmenden, weiblichen Zuspruchs. Das brachte wieder Farbe in die blutlosen Wangen des geängstigten Weibes.

»Mein Herr hat sich eingeschlossen und will mir nicht antworten,« berichtete sie. »Den ganzen Tag habe ich gewartet, daß er mich rufen würde. Er ist oft gern allein und ich wollte ihn nicht belästigen, aber vor einer Stunde kam es über mich, daß etwas nicht richtig sein möchte, da ging ich hinauf und guckte durchs Schlüsselloch.

»Es hilft nichts, Herr Thaddäus, Sie müssen hinauf und sich selbst überzeugen. Seit zehn langen Jahren habe ich den Herrn Bartholomäus Scholto in Freud und Leid gesehen; aber niemals mit solchem Gesicht.«

Sherlock Holmes nahm die Lampe und ging voran; der bebende Thaddäus folgte ihm. Er war so fassungslos, daß ich ihn stützen mußte und ihm helfen, die Treppe hinaufzukommen; denn die Kniee versagten ihm.

Zweimal zog Holmes auf der Treppe seine Lupe heraus, um die Kokosmatte genau zu betrachten, welche die Stufen bedeckte. Ich sah nur den Staub, der darauf lagerte; er aber mochte wohl noch andere Spuren gewahren, denn er ging langsam von Stufe zu Stufe, hielt die Lampe niedrig und schoß scharfe Blicke nach links und rechts. Fräulein Morstan war bei der jammernden Haushälterin zurückgeblieben.

Der dritte Treppenabsatz endigte in einem langen Korridor, dessen Wand rechts ein großes Bild in indischer Stickerei schmückte, während sich links drei Thüren befanden. Holmes schritt bedächtig weiter und wir folgten ihm auf den Fersen, unsere langen, schwarzen Schatten hinter uns durch den Gang werfend. Als wir die dritte Thür erreicht hatten, klopfte Holmes, erhielt jedoch keine Antwort. Nun versuchte er die Thür zu öffnen; sie war aber von innen verschlossen und ein großer starker Riegel vorgeschoben, wie wir beim Laternenlicht sehen konnten. Holmes bückte sich zum Schlüsselloch nieder, welches nicht ganz verdeckt war, fuhr jedoch augenblicklich wieder in die Höhe und atmete schwer.

»Da steckt der Teufel drin, Watson,« rief er so aufgeregt, wie ich ihn nie zuvor gesehen. »Was denken Sie davon?« –

Ich sah nun auch durch das Schlüsselloch und prallte entsetzt zurück. Das Mondlicht erhellte den Raum mit unsicherm Schimmer und – scheinbar in der Luft schwebend, weil weiter unten alles dunkel war, hing da, den Blick mir zugewandt, ein Gesicht – genau das Gesicht unseres Gefährten Thaddäus. Derselbe hohe, kahle Kopf mit dem Kranz von rotem Haar, dasselbe blutlose Antlitz, nur daß die Züge unbeweglich waren, wie erstarrt, in einer unnatürlichen Grimasse, einem gräßlichen Lächeln, das sich in dem unheimlich stillen Zimmer abschreckender ausnahm und mehr auf die Nerven fiel, als die entsetzlichste Fratze oder Verzerrung. So ähnlich war das Gesicht dem unseres kleinen Freundes, daß ich mich unwillkürlich nach ihm umsah, um mich zu überzeugen, daß er wirklich hinter uns stand. Dabei fiel mir ein, daß er erwähnt hatte, er und sein Bruder seien Zwillinge.

»Das ist grauenhaft,« sagte ich zu Holmes. »Was fangen wir an?«

»Wir sprengen die Thür,« rief er, und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen, um das Schloß aufzubrechen. Es knarrte und ächzte, aber gab nicht nach. Jetzt warfen wir uns beide zusammen gegen die Thür und diesmal sprang das Schloß mit einem plötzlichen Krach auf und wir befanden uns in Bartholomäus Scholtos Zimmer. Es schien zu einem chemischen Laboratorium eingerichtet. Eine doppelte Reihe von Flaschen mit Glasstöpseln war längs der Wand, der Thür gegenüber aufgestellt und auf dem Tisch standen Kolben, Reagensgläser und Retorten unordentlich durcheinander. In den Ecken bemerkte ich große strohumflochtene Flaschen, welche Säuren enthalten mochten. Eine derselben schien zerbrochen worden zu sein, denn ein Strom dunkelfarbiger Flüssigkeit hatte sich daraus ergossen, und die Luft war geschwängert mit einem scharfen, theerartigen Geruch. Eine Trittleiter stand an der Seite des Zimmers, mitten in einem Haufen von Latten und Kalkstücken und über derselben sah ich eine Oeffnung in der Decke, groß genug, um einen Mann hindurchzulassen. Am Fuß der Leiter war ein langes, starkes Seil nachlässig hingeworfen. Neben dem Tisch aber, in einem hölzernen Lehnstuhl, saß, in sich zusammengefallen, der Herr des Hauses, den Kopf auf die rechte Schulter gesenkt und mit dem geisterhaften, unerklärlichen Lächeln im Gesicht. Er war steif und kalt und offenbar schon seit vielen Stunden tot. Er sah aus, als ob nicht allein seine Gesichtszüge, sondern alle seine Gliedmaßen auf die sonderbarste Weise verzerrt und verrenkt wären. Auf dem Tische, dicht an seiner Hand, lag eine eigentümliche Waffe – ein brauner, knorriger Stock, an dem ein steinerner, hammerartiger Griff mit grobem Bindfaden kunstlos befestigt war. Daneben lag ein abgerissenes Stück Papier, auf dem ein paar Worte gekritzelt waren. Holmes warf einen Blick darauf und zog die Augenbrauen bedeutsam in die Höhe, dann reichte er es mir.

»Was sagen Sie nun?«

Beim Licht der Laterne las ich mit Schaudern und Schrecken: »Das Zeichen der Vier.«

»Um Gottes willen, was soll das alles bedeuten?« rief ich.

»Es bedeutet Mord,« erwiderte er, sich über den Toten beugend. »Ach! Das erwartete ich. Sehen Sie her!«

Er zeigte auf einen Gegenstand, der wie ein langer, dunkler Dorn aussah und gerade über dem Ohr in der Haut steckte.

»Das scheint mir ein Dorn zu sein.«

»Ja, es ist ein Dorn. Sie können ihn herausziehen, aber seien Sie vorsichtig, denn er ist vergiftet.« Ich nahm ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und er ließ sich so leicht aus der Haut ziehen, daß kaum eine Spur zurückblieb. Ein winziger Blutfleck zeigte, wo der Stachel eingedrungen war.

»Das ist mir alles ein unlösbares Rätsel,« gestand ich, »statt sich zu klären wird es immer dunkler.«

»Im Gegenteil,« meinte Holmes, »es wird mit jedem Augenblick klarer. Mir fehlen nur noch ein paar verbindende Glieder zu einem ganz zusammenhängenden Fall.«

Wir hatten unsern Gefährten beinahe vergessen. Er stand, ein Bild des Entsetzens, immer noch in der Thüre, rang die Hände und stöhnte vor sich hin. Plötzlich brach er jedoch in ein lautes Jammergeschrei aus.

»Der Schatz ist fort!« klagte er. »Sie haben ihm den Schatz gestohlen! Dort oben ist das Loch, durch das wir ihn heruntergelassen haben. Ich half ihm dabei! Ich war der Letzte, der ihn gesehen hat. Hier habe ich ihn gestern abend verlassen und als ich die Treppe herabging, hörte ich noch, wie er die Thür verschloß.«

»Zu welcher Zeit war das?«

»Um zehn Uhr. Und nun ist er tot, man wird die Polizei rufen und ich komme am Ende noch in Verdacht, die Hand mit im Spiele gehabt zu haben. O ja, gewiß wird's so kommen. Aber Sie, meine Herren, nicht wahr, Sie denken das nicht. Sicherlich werden Sie doch nicht glauben, daß ich's gewesen bin? Ich hätte Sie doch nicht hergebracht, wenn ich es wäre? O weh! O weh! Das bringt mich noch um den Verstand.«

Er focht mit den Armen in der Luft, stampfte mit den Füßen, als hätte ihn schon der Wahnsinn ergriffen.

»Sie brauchen nichts zu befürchten, Herr Scholto,« sagte Holmes, ihm freundlich seine Hand auf die Schulter legend, »folgen Sie meinem Rat und fahren Sie gleich auf das Polizeiamt, um den Sachverhalt anzuzeigen. Erbieten Sie sich auch, der Behörde auf alle Weise behilflich zu sein. Wir werden hier Ihre Rückkehr abwarten.«

Der kleine Mann gehorchte in halber Betäubung und wir hörten ihn im Dunkel die Treppe hinabstolpern.


Fünftes Kapitel. Das Trauerspiel in Pondicherry-Lodge. Chapter Five. The Tragedy in Pondicherry-Lodge. Capítulo 5. La tragedia de Pondicherry-Lodge. Quinto capítulo. A tragédia na Loja de Pondicherry.

Es war beinahe elf Uhr, als wir diese Endstation unserer nächtlichen Fahrt erreichten. Eram quase onze horas quando chegamos ao fim de nossa jornada noturna. Wir hatten den feuchten Nebel der großen Stadt hinter uns gelassen; die Nacht war mild und schön. We had left the damp fog of the big city behind us; the night was mild and beautiful. Ein warmer Wind wehte aus Westen und von Zeit zu Zeit blickte der Mond durch die schweren Wolken, welche langsam am Himmel hinzogen. Um vento quente soprava do oeste e de vez em quando a lua espiava por entre as nuvens pesadas que se moviam lentamente pelo céu. Obgleich wir recht gut auf einige Entfernung sehen konnten, nahm Thaddäus Scholto doch eine Seitenlaterne des Wagens herab, um unsern Weg besser zu beleuchten. Embora pudéssemos ver muito bem a certa distância, Thaddeus Scholto derrubou uma das luzes laterais da carruagem para iluminar melhor nosso caminho.

Das Grundstück, auf dem Pondicherry-Lodge lag, war ringsum von einer Steinmauer eingeschlossen, auf welche man zu besserm Schutz Glasscherben gemauert hatte. The property on which Pondicherry Lodge was located was surrounded by a stone wall on which broken glass had been built for better protection. A propriedade em que Pondicherry Lodge estava localizada era cercada por uma parede de pedra, sobre a qual cacos de vidro foram construídos para melhor proteção. Den Eingang bildete eine schmale, eisenbeschlagene Thür, an der unser Führer zweimal kurz hintereinander auf eigentümliche Art klopfte. A entrada era formada por uma porta estreita com tachas de ferro, na qual nosso guia bateu duas vezes de maneira peculiar.

»Wer ist da,« rief eine mürrische Stimme von innen.

»Ich bin es, Mc. 'It's me, Mc. Murdo. Du solltest doch endlich mein Klopfen kennen.« Man vernahm einen brummenden Ton und das Klingen und Klirren von Schlüsseln. You should know my knocking.' There was a growl and the jingle and jingle of keys. Você finalmente deve saber que estou batendo. ”Houve um zumbido e o tilintar de teclas. Die Thür schwang sich schwerfällig zurück und in der Oeffnung stand ein kurzer, breitschulteriger Mann, dessen vorgestreckter Kopf mit den blitzenden, mißtrauischen Augen von der Laterne beleuchtet wurde. A porta se abriu pesadamente e na abertura estava um homem baixo, de ombros largos, cuja cabeça protuberante era iluminada pela lanterna com seus olhos cintilantes e suspeitos.

»Ihr seid's, Herr Thaddäus? Aber wer sind die andern? Der Herr hat mir keinen Befehl erteilt sie einzulassen.« The Lord gave me no order to let them in.” O Senhor não me deu uma ordem para deixá-los entrar. "

»Nicht, Mc. "Don't, Mc. Murdo? Murdo? Das wundert mich! That surprises me! Ich sagte meinem Bruder gestern abend, daß ich ein paar Freunde mitbringen würde.« I told my brother last night I was bringing some friends."

»Er ist heute gar nicht aus seinem Zimmer gekommen, Herr Thaddäus. “He didn't even come out of his room today, Mr. Squidward. Ich habe keine besondere Anweisung und muß mich an die alten Regeln halten. I have no special orders and must abide by the old rules. Ihr mögt eintreten; aber Eure Freunde müssen bleiben, wo sie sind.«

Das war ein unerwartetes Hindernis. Thaddäus Scholto blickte mit betroffener Miene hilflos um sich. Thaddeus Scholto looked around helplessly, his expression troubled. Lula Molusco Scholto olhou em volta desamparado com uma expressão preocupada.

»Wie unrecht von dir, Mc. 'How wrong of you, Mc. Murdo; wenn ich mich für sie verbürge, so muß dir das genügen. Murdo; se eu atestar por eles, isso deve ser o suficiente para você. Die junge Dame hier kann doch nicht zur Nachtzeit auf der Landstraße warten.« This young lady can't wait on the highway at night." A jovem aqui não pode esperar na estrada à noite. "

»Thut mir leid, Herr Thaddäus,« sagte der unerschütterliche Thorwart. "I'm sorry, Mr. Thaddeus," said the imperturbable gatekeeper. "Sinto muito, Herr Thaddäus", disse o imperturbável porteiro. »Die Leute mögen Eure Freunde sein und doch nicht Freunde meines Herrn. 'People may be your friends and yet not my master's friends. “As pessoas podem ser seus amigos, mas não amigos do meu mestre. Er bezahlt mich gut dafür, daß ich meine Pflicht thue und so will ich auch meines Amtes warten. He pays me well to do my duty, and so I will maintain my office. Ich kenne keinen von Euern Freunden.« I don't know any of your friends."

»O ja, Ihr kennt mich, Mc. 'Oh yes, you know me, Mc. Murdo,« rief Holmes freundlich. Murdo!' cried Holmes kindly. »Ich meine, Ihr werdet mich nicht vergessen haben. “I mean, you will not have forgotten me. Wer war's, der vor vier Jahren an Euerm Benefiz-Abend in Alksons Saal drei Gänge mit Euch ausgefochten hat, he?« Who was it that fought three courses with you four years ago at your benefit night in Alkson's hall, eh?' Quem foi que lutou três cursos com você em sua noite de caridade no salão de Alkson há quatro anos, hein? " »Was, Sie sind's, Herr Sherlock Holmes!« brüllte der Preisfechter. "What, it's you, Mr. Sherlock Holmes!" roared the prize fencer. “O quê, é você, Sr. Sherlock Holmes!” Rugiu o competidor. »Bei Gott! Sie hätte ich erkennen sollen. I should have recognized you. Wenn Sie nur, statt still dazustehen, gleich mit Ihrem Kreuzhieb unter den Kinnladen auf mich losgegangen wären! If only, instead of standing still, you'd gone straight for me with your cross-cut under the jaws! Se ao menos, em vez de ficar parado, você tivesse me atacado com sua cruz sob a mandíbula! Wie schade, daß Sie Ihre Gaben ungenützt lassen. What a pity you let your gifts go to waste. É uma pena que você não esteja usando seus dons. Wahrhaftig, Sie hätten Ehre und Ruhm ernten können, wenn Sie unsere Kunst ergriffen hätten.« Truly you might have had honor and glory if you had grasped our art." Na verdade, você poderia ter ganhado honra e fama se tivesse apreendido nossa arte. "

»Sie sehen, Watson, wenn alles fehl schlägt, so bleibt mir doch noch ein wissenschaftlicher Beruf offen,« sagte Holmes lachend. "You see, Watson, if all fails, I still have a scientific career open to me," said Holmes, laughing. "Veja, Watson, se tudo falhar, ainda tenho uma profissão científica aberta para mim", disse Holmes, rindo. »Der wackere Mc. 'The brave Mc. Murdo wird uns nun gewiß nicht länger hier draußen stehen lassen.« Surely Murdo will not leave us out here any longer.'

»Herein mit Ihnen, Herr – herein mit Ihnen und Ihren Freunden,« rief er. 'Come in, sir - come in you and your friends,' he cried. »Nehmen Sie's nicht übel, Herr Thaddäus, ich habe strengen Befehl und mußte erst gewiß sein, mit wem ich's zu thun hatte.« "Don't take it amiss, Mr. Thaddeus, I have strict orders and had to make certain with whom I was dealing." "Não se ofenda, Herr Thaddäus, tenho ordens estritas e primeiro precisava ter certeza de com quem estava lidando." Innerhalb der Mauer wand sich der Weg durch verwilderte Anlagen bis zu einem hohen, kastenartigen Gebäude, das ganz in Dunkelheit begraben dalag. Inside the wall, the path wound through overgrown grounds to a tall, boxy building that lay buried in darkness. Dentro da parede, o caminho serpenteava por um terreno coberto de mato até um edifício alto em forma de caixa que estava completamente enterrado na escuridão. Nur auf eine Ecke fiel der Mondstrahl und glitzerte am Dachkammerfenster. The moonbeam fell on only one corner and glittered on the attic window. Der große, düstere Bau mit seiner Totenstille machte das Herz erschauern. The great, gloomy building with its dead silence made the heart tremble. O prédio grande e sombrio com seu silêncio mortal fez o coração tremer. Selbst Thaddäus Scholto schien sich unbehaglich zu fühlen und die Laterne bebte und klapperte ihm in der Hand. Even Squidward Sholto seemed uncomfortable, and the lantern shook and rattled in his hand. Mesmo Lula Molusco Scholto parecia desconfortável e a lanterna balançava e chacoalhava em sua mão.

»Ich kann nicht klug daraus werden,« murmelte er. "I can't make sense of it," he murmured. "Eu não consigo entender", ele murmurou. »Es muß da ein Mißverständnis obwalten. 'There must be a misunderstanding. “Deve haver um mal-entendido. Ich habe Bartholomäus deutlich gesagt, daß wir kommen würden, und doch ist kein Licht in seinem Fenster. I told Bartholomew clearly that we were coming, and yet there is no light in his window. Das weiß ich mir nicht zu erklären.« I don't know how to explain it."

»Läßt er das Haus immer auf solche Weise bewachen?« fragte Holmes. "Does he always have the house guarded like that?" asked Holmes.

»Ja, er hat die Gewohnheiten meines Vaters angenommen; er war sein Lieblingssohn. Vielleicht hat ihm der Vater auch mehr anvertraut als mir – wer kann das wissen? Perhaps his father confided in him more than he did in me - who can know? Dort oben ist Bartholomäus' Fenster. Bartholomew's window is up there. Es sieht hell aus, weil es der Mond bescheint; aber ich denke, drinnen brennt kein Licht.« It looks bright because the moon shines on it; but I don't think there's any light inside." Parece brilhante porque a lua brilha nele; mas acho que não há luz dentro. "

»Nein, da ist keins,« sagte Holmes, »aber ich sehe den Schein eines Lichtes in dem kleinen Fenster neben der Thür.« "No, there isn't," said Holmes, "but I see the gleam of a light in the little window by the door."

»Dort ist die Stube der Haushälterin, der alten Frau Bernstone. 'There is the housekeeper's room, old Mrs Bernstone. Sie kann uns über alles Auskunft geben. She can give us information about everything. Ela pode nos dar informações sobre tudo. Bitte, warten Sie einen Augenblick hier; ich will sie auf unser Kommen vorbereiten, sie möchte sonst erschrecken. Please wait here a moment; I want to prepare her for our coming, otherwise she might be frightened. Por favor, espere aqui um momento; Quero prepará-la para nossa chegada, caso contrário, ela gostaria de se assustar. Aber still! But hush! – Was war das!« –

Er hielt die Laterne in die Höhe und die Hand zitterte ihm so, daß die Lichtkreise rund um uns tanzten und flimmerten. Ele ergueu a lanterna e sua mão tremia tanto que os círculos de luz dançavam e piscavam ao nosso redor. Wir horchten gespannt und mit klopfendem Herzen. We listened intently and with pounding hearts. Ouvimos atentamente e com o coração disparado. Von dem großen, dunkeln Hause her tönte ein jammervoller Klagelaut – das Schluchzen und Wimmern eines geängstigten Frauenzimmers. From the big, dark house came a pitiful sound of lamentation—the sobbing and whimpering of a frightened woman. Da casa grande e escura veio um lamento lamentável - os soluços e gemidos de uma mulher assustada.

»Das ist Frau Bernstone,« sagte Scholto. »Sie ist die einzige Frau im Hause. Warten Sie, ich bin gleich zurück.« Wait, I'll be right back."

Er eilte nach der Thür und klopfte auf eine besondere Art. He rushed to the door and knocked in a peculiar way. Wir sahen, wie eine große Frau ihm öffnete und bei seinem Anblick überrascht zurücktaumelte. Vimos uma mulher grande abri-lo e cambalear para trás, surpresa ao vê-lo.

»O, Herr Thaddäus, mein guter Herr, wie froh bin ich, daß Sie da sind!«

Wir hörten ihre wiederholten Freudenbezeigungen, bis die Thür geschlossen wurde und ihre Stimme in unverständlichen Lauten hinstarb. We heard her repeated displays of joy, until the door was closed and her voice died away in incomprehensible sounds. Ouvimos suas repetidas expressões de alegria até que a porta se fechou e sua voz morreu em sons incompreensíveis.

Unser Führer hatte die Laterne bei uns zurückgelassen. Holmes schwang sie jetzt langsam im Kreise; er leuchtete damit nach dem Hause hin und nach den großen Haufen von Schutt und aufgeworfenem Erdreich, die überall umherlagen. Holmes agora estava girando lentamente em um círculo; brilhava em direção à casa e aos grandes montes de entulho e terra jogada que se espalhavam por toda parte. Währenddem standen Fräulein Morstan und ich beisammen, und ich hielt ihre Hand in der meinigen. Meanwhile Miss Morstan and I stood together, and I held her hand in mine. Enquanto isso, Fraulein Morstan e eu ficamos juntos e eu segurei sua mão. – Es ist ein wundersames, rätselhaftes Ding um die Liebe. – There is a wondrous, enigmatic thing about love. - É uma coisa maravilhosa e enigmática o amor. Wir zwei Menschen hatten einander an diesem Tage zum erstenmal gesehen; nie zuvor war zwischen uns ein Wort oder ein Blick der Zuneigung gewechselt worden, und dennoch suchten sich unsere Hände unwillkürlich in dieser Stunde der Unruhe. We two people had seen each other for the first time that day; never before had a word or a look of affection passed between us, and yet our hands sought each other involuntarily in this hour of unrest. Nós duas pessoas nos vimos pela primeira vez naquele dia; nunca antes uma palavra ou um olhar de afeto foram trocados entre nós e, no entanto, nossas mãos involuntariamente se procuraram nesta hora de turbulência. Später habe ich mich oft darüber gewundert; aber damals schien es mir ganz selbstverständlich, daß ich mich ihr zuwenden mußte, und auch sie hat mir oft gesagt, daß ein unbewußtes Gefühl sie trieb, bei mir Trost und Schutz zu suchen. Later I often wondered about it; but at the time it seemed quite natural to me that I had to turn to her, and she too often told me that an unconscious feeling drove her to seek consolation and protection from me. Mais tarde, muitas vezes me perguntei sobre isso; mas naquela época parecia-me bastante natural que eu tivesse de recorrer a ela, e ela muitas vezes me dizia que um sentimento inconsciente a levava a buscar conforto e proteção em mim. So standen wir denn wie zwei Kinder, Hand in Hand; in unseren Herzen war es hell, trotz aller Dunkelheit, die uns umgab. So we stood like two children, hand in hand; there was light in our hearts despite all the darkness that surrounded us.

»Was für ein sonderbarer Ort!« rief sie, umherblickend. "What a strange place!" she exclaimed, looking around.

»Es sieht aus, als wären die Maulwürfe von ganz England hier geschäftig gewesen,« sagte ich. "It looks as if the moles of all England have been busy here," I said. "Parece que as toupeiras de toda a Inglaterra estiveram ocupadas aqui", disse eu. »Mir fällt dabei ein Hügel in der Nähe von Ballarat ein, wo die Goldgräber gearbeitet hatten.« "It reminds me of a hill near Ballarat where the gold miners used to work." "Eu penso em uma colina perto de Ballarat onde os garimpeiros trabalharam."

»Das ist sehr natürlich,« meinte Holmes; »denn auch dies sind die Spuren von Schatzgräbern. "It is very natural," said Holmes; “for these too are the traces of treasure diggers. Sie erinnern sich, daß die Brüder seit sechs Jahren nach dem Kasten suchten. Kein Wunder, daß der Erdboden umgewühlt ist.« No wonder the ground is turned up.” Não admira que o solo tenha sido abalado. "

In diesem Augenblick flog die Thür des Hauses auf, und Thaddäus kam mit vorgestreckten Armen herausgestürzt, bleiche Furcht im Antlitz. At that moment the door of the house flew open and Squidward came rushing out, arms outstretched, face pale with fear. Naquele momento, a porta da casa se abriu e Thaddäus saiu correndo com os braços estendidos, o medo pálido no rosto.

»Bartholomäus ist etwas zugestoßen,« rief er. "Something has happened to Bartholomew," he cried. "Algo aconteceu com Bartholomew", gritou ele. »ich habe einen Schreck bekommen! "I got a fright! Meine Nerven können das nicht ertragen.« – Die Zähne klapperten ihm auch wirklich vor Angst, und sein Gesicht guckte mit dem flehenden, hilflosen Ausdruck eines Kindes aus dem großen Pelzkragen hervor. My nerves can't take it.” His teeth were really chattering with fear, and his face looked out of the big fur collar with the pleading, helpless expression of a child. Meus nervos não aguentam. ”- Seus dentes realmente batiam de medo, e seu rosto espiava da grande gola de pele com a expressão implorante e desamparada de uma criança.

»Lassen Sie uns ins Haus gehen,« rief Holmes in seiner kurzen, entschlossenen Art.

»Ach ja, kommen Sie!,« bat Scholto. »Ich bin wirklich außer stande, die nötigen Anordnungen zu treffen.« "I am really unable to make the necessary arrangements." "Eu realmente sou incapaz de fazer os arranjos necessários."

Wir folgten ihm alle in die Stube der Haushälterin, wo wir die alte Frau fanden, die mit verwirrtem Blick händeringend auf und ab ging. We all followed him into the housekeeper's room, where we found the old woman pacing up and down, her eyes confused, wringing her hands. Todos nós o seguimos até o quarto da governanta, onde encontramos a velha andando de um lado para o outro, com os olhos confusos, retorcendo as mãos. Bei Fräulein Morstans Anblick beruhigte sie sich einigermaßen. At the sight of Miss Morstan she calmed down somewhat. Ela se acalmou um pouco ao ver a Srta. Morstan.

»Gott segne Sie, daß Sie hier sind,« rief sie unter krampfhaftem Schluchzen. "God bless you're here," she cried through spasms of sobs. »Es thut mir wohl, Ihr liebes Gesicht zu sehen. 'It does me good to see your dear face. Ach, wie fürchterlich habe ich heute auszustehen gehabt!« Ah, how terribly I had to endure today!« Oh, quão terrível eu tive que suportar hoje! "

Das Fräulein streichelte ihr die hagere, arbeitsrauhe Hand und murmelte ein paar Worte teilnehmenden, weiblichen Zuspruchs. The young lady stroked her gaunt, unworkable hand and murmured a few words of sympathetic, feminine encouragement. A jovem acariciou sua mão magra e áspera e murmurou algumas palavras de encorajamento feminino e solidário. Das brachte wieder Farbe in die blutlosen Wangen des geängstigten Weibes. Isso trouxe de volta a cor às bochechas sem sangue da mulher assustada.

»Mein Herr hat sich eingeschlossen und will mir nicht antworten,« berichtete sie. "Meu mestre se calou e não quer me responder", relatou ela. »Den ganzen Tag habe ich gewartet, daß er mich rufen würde. Er ist oft gern allein und ich wollte ihn nicht belästigen, aber vor einer Stunde kam es über mich, daß etwas nicht richtig sein möchte, da ging ich hinauf und guckte durchs Schlüsselloch. Ele sempre gosta de ficar sozinho e eu não queria incomodá-lo, mas uma hora atrás me ocorreu que algo não queria estar certo, então subi e olhei pelo buraco da fechadura.

»Es hilft nichts, Herr Thaddäus, Sie müssen hinauf und sich selbst überzeugen. 'It's no use Mr. Squidward, you must go up and see for yourself. “Não ajuda, Sr. Lula Molusco, você tem que subir e ver por si mesmo. Seit zehn langen Jahren habe ich den Herrn Bartholomäus Scholto in Freud und Leid gesehen; aber niemals mit solchem Gesicht.« For ten long years I have seen Herr Bartholomäus Scholto in joy and sorrow; but never with such a face.” Por dez longos anos, tenho visto Herr Bartholomäus Scholto em alegria e tristeza; mas nunca com tal cara. "

Sherlock Holmes nahm die Lampe und ging voran; der bebende Thaddäus folgte ihm. Sherlock Holmes took the lamp and led the way; the trembling Thaddeus followed him. Er war so fassungslos, daß ich ihn stützen mußte und ihm helfen, die Treppe hinaufzukommen; denn die Kniee versagten ihm. Ele ficou tão surpreso que tive de segurá-lo e ajudá-lo a subir as escadas; pois seus joelhos falharam.

Zweimal zog Holmes auf der Treppe seine Lupe heraus, um die Kokosmatte genau zu betrachten, welche die Stufen bedeckte. Duas vezes Holmes puxou sua lente de aumento na escada para examinar o tapete de coco que cobria os degraus. Ich sah nur den Staub, der darauf lagerte; er aber mochte wohl noch andere Spuren gewahren, denn er ging langsam von Stufe zu Stufe, hielt die Lampe niedrig und schoß scharfe Blicke nach links und rechts. Eu só vi a poeira que estava sobre ele; mas ele pode muito bem ter notado outros traços, pois caminhava lentamente de um passo a outro, segurava a lâmpada baixa e lançava olhares nítidos para a esquerda e para a direita. Fräulein Morstan war bei der jammernden Haushälterin zurückgeblieben. Miss Morstan stayed behind with the whining housekeeper. A senhorita Morstan ficou com a chorona governanta.

Der dritte Treppenabsatz endigte in einem langen Korridor, dessen Wand rechts ein großes Bild in indischer Stickerei schmückte, während sich links drei Thüren befanden. O terceiro patamar terminava em um longo corredor, cuja parede à direita era adornada com um grande quadro em bordado indiano, enquanto à esquerda havia três portas. Holmes schritt bedächtig weiter und wir folgten ihm auf den Fersen, unsere langen, schwarzen Schatten hinter uns durch den Gang werfend. Holmes walked slowly on and we followed on his heels, casting our long black shadows down the aisle behind us. Holmes caminhou lentamente e nós o seguimos, jogando nossas longas sombras negras atrás de nós no corredor. Als wir die dritte Thür erreicht hatten, klopfte Holmes, erhielt jedoch keine Antwort. Nun versuchte er die Thür zu öffnen; sie war aber von innen verschlossen und ein großer starker Riegel vorgeschoben, wie wir beim Laternenlicht sehen konnten. Now he tried to open the door; but it was locked from within, and a great strong bolt put up, as we could see by the lantern light. Agora ele tentou abrir a porta; mas estava trancado por dentro e um grande e forte ferrolho foi empurrado para a frente, como podíamos ver à luz da lanterna. Holmes bückte sich zum Schlüsselloch nieder, welches nicht ganz verdeckt war, fuhr jedoch augenblicklich wieder in die Höhe und atmete schwer. Holmes bent down to the keyhole, which was not entirely covered, but immediately sat up again, breathing heavily.

»Da steckt der Teufel drin, Watson,« rief er so aufgeregt, wie ich ihn nie zuvor gesehen. 'The devil's in it, Watson,' he cried with more excitement than I've ever seen him. »Was denken Sie davon?« – "What do you think of it?"

Ich sah nun auch durch das Schlüsselloch und prallte entsetzt zurück. I now saw through the keyhole as well and recoiled in horror. Eu olhei pelo buraco da fechadura e saltei horrorizada. Das Mondlicht erhellte den Raum mit unsicherm Schimmer und – scheinbar in der Luft schwebend, weil weiter unten alles dunkel war, hing da, den Blick mir zugewandt, ein Gesicht – genau das Gesicht unseres Gefährten Thaddäus. The moonlight illuminated the room with an uncertain glimmer and, seemingly floating in mid-air because all was dark below, there hung a face, gazing at me - the very face of our companion Thaddeus. O luar iluminava a sala com um brilho incerto e - aparentemente flutuando no ar, porque tudo estava escuro mais abaixo, havia um rosto, olhando para mim - exatamente o rosto de nosso companheiro Thaddäus. Derselbe hohe, kahle Kopf mit dem Kranz von rotem Haar, dasselbe blutlose Antlitz, nur daß die Züge unbeweglich waren, wie erstarrt, in einer unnatürlichen Grimasse, einem gräßlichen Lächeln, das sich in dem unheimlich stillen Zimmer abschreckender ausnahm und mehr auf die Nerven fiel, als die entsetzlichste Fratze oder Verzerrung. The same high, bald head with the fringe of red hair, the same bloodless face, except that the features were motionless, as if frozen, in an unnatural grimace, a hideous smile that seemed more frightening in the eerily silent room and got on my nerves more , than the most horrid grimace or distortion. A mesma cabeça alta e careca com a coroa de cabelo ruivo, o mesmo semblante exangue, só que as feições estavam imóveis, como se congeladas, em uma careta não natural, um sorriso horrível que parecia mais assustador no quarto assustadoramente silencioso e era mais irritante , como a careta ou distorção mais horrível. So ähnlich war das Gesicht dem unseres kleinen Freundes, daß ich mich unwillkürlich nach ihm umsah, um mich zu überzeugen, daß er wirklich hinter uns stand. The face was so like our little friend's that I couldn't help but look back at him to make sure he really was behind us. Dabei fiel mir ein, daß er erwähnt hatte, er und sein Bruder seien Zwillinge. I remembered that he had mentioned that he and his brother were twins. Ocorreu-me que ele havia mencionado que ele e seu irmão eram gêmeos.

»Das ist grauenhaft,« sagte ich zu Holmes. "It's awful," I said to Holmes. »Was fangen wir an?« "What are we going to do?"

»Wir sprengen die Thür,« rief er, und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen, um das Schloß aufzubrechen. Es knarrte und ächzte, aber gab nicht nach. Ele rangeu e gemeu, mas não cedeu. Jetzt warfen wir uns beide zusammen gegen die Thür und diesmal sprang das Schloß mit einem plötzlichen Krach auf und wir befanden uns in Bartholomäus Scholtos Zimmer. Agora nós dois nos jogamos contra a porta e desta vez a fechadura se abriu com um estrondo repentino e estávamos no quarto de Bartholomew Scholto. Es schien zu einem chemischen Laboratorium eingerichtet. Eine doppelte Reihe von Flaschen mit Glasstöpseln war längs der Wand, der Thür gegenüber aufgestellt und auf dem Tisch standen Kolben, Reagensgläser und Retorten unordentlich durcheinander. In den Ecken bemerkte ich große strohumflochtene Flaschen, welche Säuren enthalten mochten. In the corners I noticed large bottles braided with straw, which might have contained acids. Nos cantos, notei grandes garrafas trançadas de palha, que podem conter ácidos. Eine derselben schien zerbrochen worden zu sein, denn ein Strom dunkelfarbiger Flüssigkeit hatte sich daraus ergossen, und die Luft war geschwängert mit einem scharfen, theerartigen Geruch. One of these appeared to have been broken, for a stream of dark-colored liquid had spilled from it, and the air was heavy with a sharp, tarry odour. Eine Trittleiter stand an der Seite des Zimmers, mitten in einem Haufen von Latten und Kalkstücken und über derselben sah ich eine Oeffnung in der Decke, groß genug, um einen Mann hindurchzulassen. A stepladder stood at the side of the room, in the midst of a heap of slats and pieces of lime, and above it I saw an opening in the ceiling large enough for a man to pass through. Uma escada estava ao lado da sala, no meio de uma pilha de ripas e pedaços de cal, e acima dela vi uma abertura no teto, grande o suficiente para deixar um homem passar. Am Fuß der Leiter war ein langes, starkes Seil nachlässig hingeworfen. Uma corda longa e forte foi jogada de forma negligente ao pé da escada. Neben dem Tisch aber, in einem hölzernen Lehnstuhl, saß, in sich zusammengefallen, der Herr des Hauses, den Kopf auf die rechte Schulter gesenkt und mit dem geisterhaften, unerklärlichen Lächeln im Gesicht. Mas ao lado da mesa, em uma poltrona de madeira, estava sentado, encurvado, o dono da casa, a cabeça inclinada sobre o ombro direito e o sorriso fantasmagórico e inexplicável no rosto. Er war steif und kalt und offenbar schon seit vielen Stunden tot. He was stiff and cold and had apparently been dead for many hours. Er sah aus, als ob nicht allein seine Gesichtszüge, sondern alle seine Gliedmaßen auf die sonderbarste Weise verzerrt und verrenkt wären. He looked as if not only his features but all his limbs were twisted and contorted in the strangest way. Ele parecia não apenas suas feições, mas todos os seus membros estavam retorcidos e retorcidos da maneira mais estranha. Auf dem Tische, dicht an seiner Hand, lag eine eigentümliche Waffe – ein brauner, knorriger Stock, an dem ein steinerner, hammerartiger Griff mit grobem Bindfaden kunstlos befestigt war. On the table, close to his hand, lay a peculiar weapon--a brown, gnarled stick, to which a stone, hammer-like handle was artlessly fastened with coarse twine. Sobre a mesa, perto de sua mão, estava uma arma peculiar - um bastão marrom nodoso ao qual um cabo de pedra em forma de martelo era amarrado sem arte com um barbante grosso. Daneben lag ein abgerissenes Stück Papier, auf dem ein paar Worte gekritzelt waren. Ao lado dele estava um pedaço de papel rasgado com algumas palavras rabiscadas nele. Holmes warf einen Blick darauf und zog die Augenbrauen bedeutsam in die Höhe, dann reichte er es mir. Holmes took one look and raised his eyebrows significantly, then handed it to me. Holmes olhou para ele e ergueu as sobrancelhas significativamente, depois o entregou para mim.

»Was sagen Sie nun?« "What do you say now?"

Beim Licht der Laterne las ich mit Schaudern und Schrecken: »Das Zeichen der Vier.«

»Um Gottes willen, was soll das alles bedeuten?« rief ich.

»Es bedeutet Mord,« erwiderte er, sich über den Toten beugend. »Ach! Das erwartete ich. I expected that. Sehen Sie her!« Look here!«

Er zeigte auf einen Gegenstand, der wie ein langer, dunkler Dorn aussah und gerade über dem Ohr in der Haut steckte. He pointed to what looked like a long, dark thorn stuck in the skin just above the ear. Ele apontou para um objeto que parecia um espinho longo e escuro que estava espetado na pele logo acima da orelha.

»Das scheint mir ein Dorn zu sein.« "That seems like a thorn to me."

»Ja, es ist ein Dorn. Sie können ihn herausziehen, aber seien Sie vorsichtig, denn er ist vergiftet.« Ich nahm ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und er ließ sich so leicht aus der Haut ziehen, daß kaum eine Spur zurückblieb. Ein winziger Blutfleck zeigte, wo der Stachel eingedrungen war.

»Das ist mir alles ein unlösbares Rätsel,« gestand ich, »statt sich zu klären wird es immer dunkler.«

»Im Gegenteil,« meinte Holmes, »es wird mit jedem Augenblick klarer. 'On the contrary,' said Holmes, 'it's becoming clearer by the moment. Mir fehlen nur noch ein paar verbindende Glieder zu einem ganz zusammenhängenden Fall.« I'm just missing a few connecting links to a coherent case." Estou faltando apenas alguns links de conexão para um caso completamente coerente. "

Wir hatten unsern Gefährten beinahe vergessen. We had almost forgotten our companion. Quase havíamos esquecido nosso companheiro. Er stand, ein Bild des Entsetzens, immer noch in der Thüre, rang die Hände und stöhnte vor sich hin. He was still standing in the doorway, a picture of horror, wringing his hands and moaning to himself. Ele ainda estava parado na porta, uma imagem de horror, torcendo as mãos e gemendo para si mesmo. Plötzlich brach er jedoch in ein lautes Jammergeschrei aus. Suddenly, however, he broke out in a loud cry of misery.

»Der Schatz ist fort!« klagte er. "The treasure is gone!" he lamented. »Sie haben ihm den Schatz gestohlen! “You stole his treasure! Dort oben ist das Loch, durch das wir ihn heruntergelassen haben. Up there is the hole we lowered it through. Lá em cima está o buraco pelo qual o deixamos cair. Ich half ihm dabei! I helped him! Ich war der Letzte, der ihn gesehen hat. Hier habe ich ihn gestern abend verlassen und als ich die Treppe herabging, hörte ich noch, wie er die Thür verschloß.«

»Zu welcher Zeit war das?« "What time was that?"

»Um zehn Uhr. Und nun ist er tot, man wird die Polizei rufen und ich komme am Ende noch in Verdacht, die Hand mit im Spiele gehabt zu haben. And now he's dead, the police will be called and in the end I'll be suspected of having had a hand in it. E agora que ele está morto, a polícia vai ser chamada e no final ainda sou suspeito de ter participado. O ja, gewiß wird's so kommen. Oh yes, it will certainly be so. Ah, sim, certamente será assim. Aber Sie, meine Herren, nicht wahr, Sie denken das nicht. But you, gentlemen, don't you, you don't think that. Mas vocês, senhores, não é, vocês não pensam assim. Sicherlich werden Sie doch nicht glauben, daß ich's gewesen bin? Surely you won't think it was me? Ich hätte Sie doch nicht hergebracht, wenn ich es wäre? I wouldn't have brought you here if it were me, would I? Eu não teria trazido você aqui se fosse eu? O weh! Oh dear! O weh! Das bringt mich noch um den Verstand.« It's driving me insane." Isso me deixa louco. "

Er focht mit den Armen in der Luft, stampfte mit den Füßen, als hätte ihn schon der Wahnsinn ergriffen. He flew his arms in the air, stamped his feet as if he were already insane. Ele lutou com os braços erguidos, bateu os pés como se já tivesse enlouquecido.

»Sie brauchen nichts zu befürchten, Herr Scholto,« sagte Holmes, ihm freundlich seine Hand auf die Schulter legend, »folgen Sie meinem Rat und fahren Sie gleich auf das Polizeiamt, um den Sachverhalt anzuzeigen. 'You have nothing to fear, Mr Scholto,' said Holmes, putting his hand kindly on his shoulder, 'take my advice and go straight to the police station to report the matter. Erbieten Sie sich auch, der Behörde auf alle Weise behilflich zu sein. Also, offer to help the agency in any way you can. Ofereça-se também para ajudar a agência de todas as maneiras possíveis. Wir werden hier Ihre Rückkehr abwarten.« We shall await your return here.'

Der kleine Mann gehorchte in halber Betäubung und wir hörten ihn im Dunkel die Treppe hinabstolpern. The little man obeyed in a half daze and we heard him stumble down the stairs in the dark. O homenzinho obedeceu meio atordoado e o ouvimos tropeçar escada abaixo no escuro.