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DW Sprachbar, Ich drücke dir die Daumen

Ich drücke dir die Daumen

Die fünf Finger der Hand können sprechen, und manchmal sagt eine Geste mehr als 1000 Worte. Der Daumen hat dabei eine besondere Rolle. Er kann zustimmen oder ablehnen, aber vor allem kann er Glück wünschen.

„Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie auf, der trägt sie nach Haus, und der Kleine isst sie alle auf.“ Mit diesem Fingerspiel lernen Kinder die fünf Finger ihrer Hand kennen. Schon im Kindergarten verstehen sie so, dass der Daumen eine besondere Funktion hat.

Von Gladiatoren und Teufeln

Bereits im antiken Rom war der Daumen wichtig. Mit ihm wurde über Leben und Tod entschieden. Das Publikum urteilte über das Schicksal besiegter Gladiatoren: Hielten die Zuschauer ihren Daumen nach unten, forderten sie den Tod für den schwächeren Kämpfer. Hielten sie ihren Daumen in die Luft, baten sie um Gnade für ihn.

Daumen hoch oder Daumen runter gibt es auch heute noch – und das nicht nur bei Facebook. In Deutschland drückt man damit Zustimmung oder Ablehnung aus. Aber Achtung: In Australien, Nigeria und im Iran will man mit dieser Geste jemanden loswerden oder verscheuchen, in vielen Mittelmeerländern, Russland und im Mittleren Osten ist sie eine Aufforderung zum Sex.

Im Mittelalter gab es den Volksglauben, dass der Daumen ein Kobold oder sogar der Teufel sei. Er würde Unheil bringen. Dieser üble Finger mit seinen überirdischen Kräften musste versteckt werden, um Mensch und Natur vor Bösem zu bewahren.

Drücken oder halten - beide oder alle

Wer bei einem Wettkampf mitfiebert, drückt oft unwillkürlich seine Hände zusammen, sodass der Daumen verschwindet. Aus diesem gedrückten Daumen entstand im Laufe der Zeit die Redewendung: „Ich drücke dir die Daumen“. Oft heißt es auch „Ich drücke dir alle Daumen.“ Mit „allen Daumen“ sind natürlich zwei gemeint, denn an jeder Hand gibt es einen: „Ich drücke dir beide Daumen!“ hört man dementsprechend auch. Im Süddeutschen und im Österreichischen heißt es übrigens: „Ich halte dir die Daumen!“ Die einen sprechen es aus; andere ziehen die Geste vor. Beides zusammen geht auch.

Alternative Glückwünsche

Das Daumendrücken ist heute die alltagsgebräuchlichste Geste, jemandem Glück zu wünschen. „Toi, toi, toi!“ heißt es lautmalerisch und wird oft in Kombination mit der Geste des Daumendrückens verwendet. Noch im Mittelalter wurde dreimal in die Luft gespuckt. Doch das galt irgendwann als unhöflich, und ab dem 18. Jahrhundert gab es stattdessen ein Wort: Aus dreimal Spucken „ tff, tff, tff“ wurde „toi, toi, toi“, das an das jiddische „tow“ anlehnt, und so viel heißt wie „gut“.

Im Vergleich zu „Ich drücke dir die Daumen!“ und „Toi, toi, toi!“ ist das „auf Holz klopfen“ weniger gebräuchlich. Mit flacher Hand schlägt man dreimal auf den Tisch und wünscht auf diese Weise „viel Glück!“ Als Redewendung gibt es das natürlich auch, falls gerade kein Tisch in der Nähe ist.

„Schwör Dir“

Kreuzt man den Mittelfinger über den Zeigefinger, wünscht man sich in den Ländern des angelsächsischen Raums und in Brasilien Glück. In Deutschland bedeutet das Handzeichen „fingers crossed“ etwas ganz anderes, nämlich dass man ein Versprechen oder einen Schwur aufhebt.

Die Geste für einen Eid bildet man mit drei gestreckten und zwei gebeugten Fingern. Man schwört oder legt einen Eid ab. Aber geschworen wird heute nur noch selten. Kinder schwören vielleicht manchmal, wenn sie deutlich machen wollen, dass sie hundertprozentig die Wahrheit sagen oder dass sie ein Geheimnis für sich behalten können. Hört man den Spruch „Ich schwör Dir!“ aus dem Mund eines Jugendlichen, sagt der das wahrscheinlich zu seinem Kumpel. Geschworen wird in diesem Fall jedoch nicht, eher etwas bekräftigt wie bei „echt jetzt“ oder „wirklich“.

Fest oder sanft: Daumen gedrückt bringen Glück

Jemanden Glück zu wünschen ist zeitlos: Eine universell verständliche Geste gibt es dafür jedoch nicht. Im deutschsprachigen Raum können jedenfalls nach bestem Wissen und Gewissen Daumen für jemanden gedrückt werden: Die Geste kann jemanden moralisch unterstützen, ob vor einer schwierigen Prüfung oder vor einem Bewerbungsgespräch. Daumen gedrückt beim Ausprobieren.

Ich drücke dir die Daumen I cross my fingers for you

Die fünf Finger der Hand können sprechen, und manchmal sagt eine Geste mehr als 1000 Worte. Der Daumen hat dabei eine besondere Rolle. Er kann zustimmen oder ablehnen, aber vor allem kann er Glück wünschen.

„Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie auf, der trägt sie nach Haus, und der Kleine isst sie alle auf.“ Mit diesem Fingerspiel lernen Kinder die fünf Finger ihrer Hand kennen. "This is the thumb, it shakes the plums, it picks them up, it carries them home, and the little one eats them all up." With this finger play, children get to know the five fingers of their hands. Schon im Kindergarten verstehen sie so, dass der Daumen eine besondere Funktion hat.

Von Gladiatoren und Teufeln

Bereits im antiken Rom war der Daumen wichtig. Mit ihm wurde über Leben und Tod entschieden. Das Publikum urteilte über das Schicksal besiegter Gladiatoren: Hielten die Zuschauer ihren Daumen nach unten, forderten sie den Tod für den schwächeren Kämpfer. Hielten sie ihren Daumen in die Luft, baten sie um Gnade für ihn.

Daumen hoch oder Daumen runter gibt es auch heute noch – und das nicht nur bei Facebook. In Deutschland drückt man damit Zustimmung oder Ablehnung aus. Aber Achtung: In Australien, Nigeria und im Iran will man mit dieser Geste jemanden loswerden oder verscheuchen, in vielen Mittelmeerländern, Russland und im Mittleren Osten ist sie eine Aufforderung zum Sex.

Im Mittelalter gab es den Volksglauben, dass der Daumen ein Kobold  oder sogar der Teufel sei. In the Middle Ages there was a popular belief that the thumb was a goblin or even the devil. Er würde  Unheil bringen. Dieser üble Finger mit seinen überirdischen Kräften musste versteckt werden, um Mensch und Natur vor Bösem zu bewahren. This evil finger with its unearthly powers had to be hidden in order to protect man and nature from evil.

Drücken oder halten - beide oder alle Press or hold - both or all

Wer bei einem Wettkampf mitfiebert, drückt oft unwillkürlich seine Hände zusammen, sodass der Daumen verschwindet. Anyone who joys in a competition often involuntarily squeezes his hands together so that his thumb disappears. Aus diesem gedrückten Daumen entstand im Laufe der Zeit die Redewendung: „Ich drücke dir die Daumen“. In the course of time, the phrase "I keep my fingers crossed" emerged from this depressed thumb. Oft heißt es auch „Ich drücke dir alle Daumen.“ Mit „allen Daumen“ sind natürlich zwei gemeint, denn an jeder Hand gibt es einen: „Ich drücke dir beide Daumen!“ hört man dementsprechend auch. Often it is also said "I keep my fingers crossed." With "all thumbs", of course, meant two, because on each hand there is one: "I'll keep both your fingers crossed!" Accordingly, one hears. Im Süddeutschen und im Österreichischen heißt es übrigens: „Ich halte dir die Daumen!“ Die einen sprechen es aus; andere ziehen die Geste vor. Incidentally, in South German and Austrian it says: "I'll keep my fingers crossed!" Some voices it; others prefer the gesture. Beides zusammen geht auch.

Alternative Glückwünsche Alternative congratulations

Das Daumendrücken ist heute die alltagsgebräuchlichste Geste, jemandem Glück zu wünschen. Pushing your thumb is the most common gesture today to wish someone good luck. „Toi, toi, toi!“ heißt es lautmalerisch und wird oft in Kombination mit der Geste des Daumendrückens verwendet. "Toi, toi, toi!" It says onomatopoeic and is often used in combination with the gesture of the thumb. Noch im Mittelalter wurde dreimal in die Luft gespuckt. In the Middle Ages people spat three times into the air. Doch das galt irgendwann als unhöflich, und ab dem 18. But that was considered rude at some point, and from 18. Jahrhundert gab es stattdessen ein Wort: Aus dreimal Spucken „ tff, tff, tff“ wurde „toi, toi, toi“, das an das jiddische „tow“ anlehnt, und so viel heißt wie „gut“. There was a word instead in the 19th century: three spits of "tff, tff, tff" became "toi, toi, toi", which is based on the Yiddish "tow", and means "good".

Im Vergleich zu „Ich drücke dir die Daumen!“ und „Toi, toi, toi!“ ist das „auf Holz klopfen“ weniger gebräuchlich. Compared to "I'll keep my fingers crossed!" And "Toi, toi, toi!", "Knocking on wood" is less common. Mit flacher Hand schlägt man dreimal auf den Tisch und wünscht auf diese Weise „viel Glück!“ Als Redewendung gibt es das natürlich auch, falls gerade kein Tisch in der Nähe ist. With a flat hand you hit three times on the table and wish in this way "good luck!" As a saying, there is of course also, if just no table is nearby.

„Schwör Dir“ "Swear to you"

Kreuzt man den Mittelfinger über den Zeigefinger, wünscht man sich in den Ländern des angelsächsischen Raums und in Brasilien Glück. If you cross your middle finger over your index finger, you wish yourself luck in the countries of the Anglo-Saxon region and in Brazil. In Deutschland bedeutet das Handzeichen „fingers crossed“ etwas ganz anderes, nämlich dass man ein Versprechen oder einen Schwur aufhebt. In Germany, the hand gesture “fingers crossed” means something completely different, namely that you keep a promise or an oath.

Die Geste für einen Eid bildet man mit drei gestreckten und zwei gebeugten Fingern. The gesture for an oath is made with three fingers stretched and two bent. Man schwört oder legt einen Eid ab. Aber geschworen wird heute nur noch selten. Kinder schwören vielleicht manchmal, wenn sie deutlich machen wollen, dass sie hundertprozentig die Wahrheit sagen oder dass sie ein Geheimnis für sich behalten können. Children may sometimes swear when they want to make it clear that they are 100 percent truthful or that they can keep a secret. Hört man den Spruch „Ich schwör Dir!“ aus dem Mund eines Jugendlichen, sagt der das wahrscheinlich zu seinem Kumpel. If you hear the saying "I swear to you!" From the mouth of a teenager, he probably says that to his buddy. Geschworen wird in diesem Fall jedoch nicht, eher etwas bekräftigt wie bei „echt jetzt“ oder „wirklich“. In this case, however, there is no jury, rather something affirmed as in "real now" or "really".

Fest oder sanft: Daumen gedrückt bringen Glück

Jemanden Glück zu wünschen ist zeitlos: Eine universell verständliche Geste gibt es dafür jedoch nicht. Wishing someone happiness is timeless: However, there is no universally understandable gesture. Im deutschsprachigen Raum können jedenfalls nach bestem Wissen und Gewissen Daumen für jemanden gedrückt werden: Die Geste kann jemanden moralisch unterstützen, ob vor einer schwierigen Prüfung oder vor einem Bewerbungsgespräch. In German-speaking countries, fingers crossed for someone to the best of our knowledge and belief: The gesture can give someone moral support, whether before a difficult exam or an interview. Daumen gedrückt beim Ausprobieren. Keep your fingers crossed while trying it out.