Skandale bei der Bundeswehr
Betrunkene Soldaten, demütigende Rituale, sexuelle Belästigungen: Die Skandale bei der Bundeswehr nehmen kein Ende. In letzter Zeit ist die Armee besonders negativ in den Schlagzeilen.
Betrunkene Soldaten zeigten den Hitlergruß, Mäuse sollen mit Gewehren getötet worden sein, Ausbilder sollen Soldatinnen zum Tanz an der Stange gezwungen und sie dabei berührt haben. Gegen vierzehn Personen wird wegen sexueller Belästigung
ermittelt, weil Soldaten und Vorgesetzte zuletzt einen Kameraden in einer Kaserne im bayrischen Bad Reichenhall sexuell belästigt haben sollen.
Die Verteidigungsexpertin der Grünen, Agnieszka Brugger, fordert, dass alle Vorfälle, die in der Bundeswehr bekannt sind, lückenlos öffentlich gemacht werden müssen. Damit kritisiert sie die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen von der CDU, die schon länger informiert gewesen sein soll. Für Linken-Politikerin Christine Buchholz ist aus den einzelnen Skandalen schon mehr geworden, denn sie sieht „ein systemisches Problem bei der Bundeswehr.“
Von der Leyen forderte öffentlich „respektvolle und menschenwürdige
Umgangsformen“ bei der Bundeswehr. Warum es dort so oft zu Gewalt kommt, weiß Soziologe Ludger Jungnitz zu erklären. Seiner Meinung nach liegt das an den ungleichen Machtverhältnissen, in denen Gewalt wächst: „Das heißt, wo Gewalt möglich ist, findet sie auch statt“, so Jungnitz.
Die Stadt Bad Reichenhall unterstützt trotz des Skandals und der negativen Schlagzeilen die Soldaten der Kaserne. Von Gewalt und demütigenden
Ritualen will der Sprecher der Stadt Bad Reichenhall nichts wissen. Er bestätigte die „sehr enge und sehr herzliche“ Beziehung zwischen Bundeswehr und Stadt. Doch schon jetzt ist klar: Der Imageschaden für die Bundeswehr ist groß.
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