Ein Modell gegen Ärztemangel auf dem Land
In Deutschland herrscht kein Ärztemangel. Allerdings gibt es eine ungleiche Verteilung. In den Städten arbeiten viele Ärzte, auf dem Land gibt es oft zu wenige. In Büsum hat man eine Lösung für dieses Problem gefunden.
Die Arztdichte
bundesweit ist hoch. Auf 1.000 Einwohner kommen 4,1 Mediziner. Im internationalen Vergleich steht Deutschland damit gut da. Auf dem Land lassen sich aber immer weniger Ärzte nieder. Das Landleben und die Arbeitsbedingungen sind nicht attraktiv genug für viele junge Mediziner. Daher herrscht auf dem Land oft Ärztemangel.
In Büsum an der Nordsee hat man für dieses Problem eine Lösung gefunden. Vier einzelne Praxen wurden zu einer Gemeinschaftspraxis. Die Ärzte sind jetzt Angestellte der Gemeinde und nicht wie früher selbstständig. Sie müssen keine finanziellen Risiken mehr tragen und die Verwaltungsarbeit nicht mehr selbst erledigen. Das macht jetzt Thomas Rampoldt von der Ärztegenossenschaft Nord für sie. Er sagt: „Wir kümmern uns um das Kaufmännische, die Ärzte um das Medizinische“.
Das Modell hat auch junge Ärzte angelockt. Volker Staats, der seit 1993 als Arzt in Büsum arbeitet, ist froh, dass er sich keine Sorgen mehr um den Nachwuchs machen muss. Außerdem kann er jetzt auch im Sommer in Urlaub fahren. Das war früher nicht möglich. Jetzt kann die medizinische Versorgung der vielen Touristen, die Büsum im Sommer besuchen, auf mehrere Ärzte verteilt werden.
Für die etwa 5.000 Einwohner von Büsum hat sich durch das neue Modell nichts geändert. Sie können weiterhin zu ihrem Arzt gehen. Gerade die älteren Patienten sind froh, dass ihnen die medizinische Versorgung erhalten
bleibt. Viele von ihnen sind darauf angewiesen, dass ihr Arzt in der Nähe ist.
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