15.03.2019 – Langsam gesprochene Nachrichten
Tödlicher Anschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland
Während des Freitagsgebets wurde in zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch auf die Gläubigen geschossen. 40 Menschen wurden dabei getötet. Der Polizei zufolge wurden drei Männer und eine Frau festgenommen. Unklar ist, ob der mutmaßliche Täter darunter ist. Nach Augenzeugenberichten schoss ein Mann zunächst in einer Moschee in der Innenstadt um sich. Später fielen auch noch in einer anderen Moschee Schüsse. Im Internet kursiert ein Video, in dem der Täter seinen Angriff auf eine der beiden Moscheen gefilmt haben soll. Premierministerin Jacinda Ardern sprach von einem Terroranschlag.
China verabschiedet neues Investitionsgesetz
Der Nationale Volkskongress in Peking hat ein Gesetz zu ausländischen Investitionen verabschiedet, das eine Beilegung des Handelsstreits mit den USA erleichtern könnte. Das Gesetz hebt den Zwang von Technologietransfers von ausländischen an chinesische Partnerunternehmen auf und verbietet "illegale Einmischung" in ausländische Geschäfte. Die Regierung in Washington hatte der Volksrepublik mehrfach geistigen Diebstahl von US-Technologie vorgeworfen. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt stecken seit rund einem Jahr in einem Handelskonflikt.
Israel attackiert Ziele im Gazastreifen
Nach dem Raketenbeschuss auf den Großraum Tel Aviv hat die israelische Armee mit Angriffen im Gazastreifen reagiert. Aus dortigen Sicherheitskreisen hieß es, die Bombardements richteten sich gegen mutmaßliche Stellungen der in dem Palästinensergebiet herrschenden Hamas sowie der Gruppe Islamischer Dschihad. Nach Angaben der israelischen Armee waren zuvor aus dem Gazastreifen mindestens zwei Raketen auf Tel Aviv abgefeuert worden. Verletzte oder Sachschäden soll es nicht gegeben haben. Der Islamische Dschihad und die Hamas bestritten, etwas mit dem Angriff zu tun zu haben.
Britisches Parlament will Brexit-Verschiebung
Zwei Wochen vor dem geplanten Brexit hat sich das britische Unterhaus für eine Verschiebung des EU-Austritts und eine dritte Abstimmung über das Brexit-Abkommen ausgesprochen. Die Abgeordneten in London stellten sich mit 413 zu 202 Stimmen hinter den entsprechenden Antrag der Regierung. Premierministerin Theresa May betonte, nur wenn die Abgeordneten bis zum 20. März - also einen Tag vor dem nächsten EU-Gipfel - für den mit Brüssel ausgehandelten Deal stimmten, sei eine kurze Verschiebung des Austritts bis zum 30. Juni möglich. Bei einer längeren Frist müsste Großbritannien an der Europawahl teilnehmen.
Boeing setzt Auslieferung von Fluzeugtyp 737 MAX aus
Nach dem Absturz einer Ethiopian-Airlines-Maschine will der US-Flugzeugbauer Boeing vorerst keine Maschinen vom Typ 737 MAX mehr ausliefern. Die Produktion des Maschinentyps werde aber fortgesetzt. Die Ursache des Unglücks, bei dem alle 157 Insassen ums Leben kamen, ist noch unklar. Erst im Oktober war in Indonesien eine Maschine des gleichen Typs abgestürzt. Nach dem nun zweiten Unglück in kurzer Zeit hatten zahlreiche Länder ein Flugverbot für den bislang sehr beliebten Flugzeugtyp verhängt. Auch Boeing selbst empfahl am Mittwoch bereits ein weltweites Startverbot.
Polens Kirche legt Zahlen zu Missbrauch vor
Die katholische Kirche in Polen hat erstmals genaue Angaben zum Ausmaß sexualisierter Gewalt von Geistlichen gegen Minderjährige gemacht. 382 Priester und Ordensmänner sollen zwischen 1990 und Mitte 2018 Minderjährige missbraucht haben, wie die Bischofskonferenz in Warschau mitteilte. Die Mehrheit der kirchlichen Prozesse gegen die Geistlichen wurde demnach bereits abgeschlossen. Dabei sei jeder vierte Priester aus dem Klerikerstand entlassen worden. Polens Primas Erzbischof Wojciech Polak sprach angesichts der Opferzahlen von einem Schock.
Enger Vertrauter von Zuckerberg verlässt Facebook
Wenige Tage nach der Ankündigung eines tiefgreifenden Strategiewechsels verlässt Produktchef Chris Cox das Online-Netzwerk. Obwohl der Öffentlichkeit wenig bekannt, galt der 36-Jährige als Nummer drei in der Facebook-Rangfolge. Er und Facebook-Chef Mark Zuckerberg sollen auch privat befreundet sein. Zuckerberg bemühte sich in einem Statement, Cox' Abgang nicht nach einem Zerwürfnis aussehen zu lassen. Als Grund werden jedoch Differenzen über die neue Ausrichtung des Online-Riesen vermutet. Auch der Chef des Chat-Dienstes WhatsApp, Chris Daniels, wird den US-Konzern verlassen.