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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 10.02.2020 20:00 Uhr - Kramp-Karrenbauer - Rückzug

Sendung: tagesschau 10.02.2020 20:00 Uhr - Kramp-Karrenbauer - Rückzug

Sendung: tagesschau 10.02.2020 20:00 Uhr

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Herzlich willkommen zur Live-

Untertitelung des NDR (10.02.2020)

Heute im Studio: Linda Zervakis

Guten Abend,

ich begrüße Sie zur tagesschau.

Nach nur 14 Monaten im Amt

als CDU-Vorsitzende

hat Kramp-Karrenbauer

ihren Rückzug angekündigt:

Sie verzichte auf

die Kanzlerkandidatur

und trete mittelfristig

als Parteichefin zurück.

Als einen Grund nannte sie

das ungeklärte Verhältnis

von Teilen der CDU zur AfD

und zur Linken.

Ein Richtungsstreit,

der den anstehenden Machtkampf in

der Kanzlerfrage zu überlagern droht.

Parteichefin und Kanzlerin -

zwei Personen, beide im CDU-Vorstand.

Was entspannt wirkt,

ist einer der Gründe für Annegret

Kramp-Karrenbauers Rückzug.

Die Trennung

von Parteivorsitz und Kanzlerschaft

habe die CDU geschwächt.

Sie wolle beides

wieder zusammenführen,

im Amt bleiben, bis die

Kanzlerkandidatur geklärt sei.

Für mich ist klar, dass ich mit

meinem Verzicht auf die Kandidatur

diesen Prozess

freier gestalten kann.

Alles, was dazu notwendig ist,

kann ich angehen.

Ohne dass man mir unterstellt,

dass ich dies

in eigenem Interesse tue.

Eine Parteivorsitzende mit

Verfallsdatum - wie die Kanzlerin.

Die dankt Kramp-Karrenbauer

v.a. für eins:

Die Zusammenarbeit mit CDU und CSU,

das war ein wichtiger Punkt.

Wir hatten ja

bekanntermaßen Schwierigkeiten.

Der CSU-Chef betont,

sein Platz bleibe in München.

Die CDU müsse

schnell für Stabilität sorgen.

Gemeinsam mit der CDU:

Die Entscheidung

über die Kanzlerkandidatur

wird nicht nur

vom CDU-Parteitag getroffen.

Sondern natürlich mit der CSU.

Ich bin gespannt, welche Zeitachsen

da definiert werden.

Ein halbes Jahr Schönheitswettbewerb

wird nicht mehr Stabilität bringen.

Mögliche Nachfolger meiden die

Kameras - oder geben sich Wortkarg:

Wir diskutieren die Lage der Partei

hinter verschlossenen Türen.

Der Kurs der Union muss

ein Kurs der Mitte bleiben.

Es darf niemand Regierungschef

werden mit Stimmen der AfD.

Die Parteivorsitzende

betont heute noch einmal

die Abgrenzung zur Linkspartei.

Nach Thüringen droht

in der CDU nun ein Machtvakuum.

Der Rückzug Kramp-Karrenbauers löste

unterschiedliche Reaktionen aus.

Begrüßt wurde er bei der AfD,

wo Fraktionsvorsitzender Gauland

Chancen für eine Annäherung

von CDU und AfD sieht.

Vor einem solchen Rechtsruck warnten

Politiker von Linkspartei und Grünen.

Es gehe darum, eine Brandmauer

gegen die AfD hochzuhalten,

forderte Grünen-Chefin Baerbock.

Auch SPD-Chef Walter-Borjans forderte

eine Abgrenzung der CDU nach rechts.

Führungssuche kennen sie.

Das SPD-Spitzenduo wurde selbst

nach langem Casting gewählt.

Dass Kramp-Karrenbauer abtreten will,

dafür haben beide Respekt.

Doch sie habe rechten Kräfte

zu viel Raum gelassen.

Die CDU muss das Verhältnis

zu Rechtsextremisten klären.

Sie muss auch klären,

wie es um die Werteunion

bestellt ist.

Die will sich offenbar

diesen Kräften zum Teil öffnen.

Mit Rechtsextremisten meint

der SPD-Vorsitzende wohl auch ihn,

AfD-Chef Tino Chrupalla.

Der weiß, dass

unterschiedliche Ansichten in der CDU

über den Umgang mit der AfD mit

zur heutigen Entscheidung führten.

Es gibt in der CDU

Diskussionsbedarf.

Das werden wir abwarten.

Wir gucken, in welche Richtung

sie sich bewegt:

Wieder bürgerlich-konservativ

oder links-grün-ideologisch.

Was die AfD angeht,

ist man bei der FDP der Meinung,

die richtigen Schlüsse

gezogen zu haben.

Statt Rücktritt Angriff

vom Parteichef - gegen die CDU.

Für uns war Mittwoch ein Fiasko,

das zu einer notwendigen Klärung

geführt hat.

Noch nicht einmal ohne Absicht

möchten wir mit der AfD

in Verbindung gebracht werden.

Das sieht in der CDU nicht jeder so.

Die Koalition in Berlin wackelt.

Ob es Neuwahlen geben wird,

ist unklar.

Wir werden heute sofort ein

Bundeswahlkampfbüro einrichten.

Von Neuwahlen sprechen sie

bei den anderen Parteien nicht.

Alle sind heute überrascht.

Zum angekündigten Rückzug

der CDU-Vorsitzenden

jetzt Tina Hassel live aus Berlin.

Annegret Kramp-Karrenbauer

hat eingestanden,

dass sie nicht mehr über die

Autorität verfügt, die CDU zu einen.

Sie zieht die Konsequenzen

aus ihrem Autoritätsverslust,

der schon lange

vor dem Eklat in Thüringen begann.

Damit ist auch Merkels Plan

für den geordneten Machtübergang

gescheitert.

Genauso wie das Experiment,

Parteivorsitz und Kanzleramt

nicht in eine Hand zu legen.

Jetzt ist die CDU-Chefin nur noch

eine politische Verwalterin,

die den Richtungsstreit, den sie

nicht lösen konnte, moderiert.

Bis ihr Nachfolger feststeht.

Ob sich die CDU damit wirklich

bis zum Dezember Zeit lassen kann,

fragen besorgte Stimmen

aus der Union.

SPD, Grüne und Linke warnen

vor einem Rechtsruck in der CDU.

Und die AfD macht sich bereit,

die Kanzlerin ins Visier zu nehmen.

Union und SPD

haben sich heute

zur Fortsetzung

der Großen Koalition bekannt.

Zurück zu Linda Zervakis.

In Thüringen bleibt die Lage

angesichts der Mehrheits-Verhältnisse

im Landtag verfahren.

Bodo Ramelow von der Linkspartei

will sich zum Ministerpräsidenten

wählen lassen.

Da eine rot-rot-grüne Koalition nicht

über eine Mehrheit verfügt,

setzt er auf Stimmen

aus der CDU-Fraktion.

Kommende Woche soll es Gespräche

mit den Christdemokraten geben.

Die Union hat bislang eine

aktive Unterstützung ausgeschlossen.

Erstmals seit der Wahlniederlage

zeigt Ramelow sich heute

in der Öffentlichkeit.

Er ist Ex- und

- wenn es nach seiner Partei geht -

bald wieder Ministerpräsident

von Thüringen.

Die Linksfraktion will ihn

erneut zur Wahl stellen.

Ich bin bereit,

die Verantwortung zu nehmen

und ich strecke auch die Hände aus

Richtung CDU und FDP.

Wir müssen zu

einem gemeinsamen Weg kommen,

damit dieses Land

handlungsfähig ist.

Damit dieses Land beweisen kann:

Wir sind in schwieriger Situation

in der Lage,

im Parlament

zu geordneten Mehrheiten zu kommen.

Rot-Rot-Grün fehlen vier Stimmen,

um Ramelow erneut

zum Ministerpräsidenten zu wählen.

Das Bündnis ist

auf CDU oder FDP angewiesen.

Das CDU-Bundespräsidium

hatte am Freitag bestätigt,

dass die Partei nicht für einen

Kandidaten der Linken stimmen wird.

Deshalb ist für den Landesverband

eine Zustimmung für Ramelow

keine Option.

Die Lage ist kompliziert.

Wir haben vom Bund

die Unvereinbarkeitsbeschlüsse,

die uns in eine Zwangsjacke stecken.

Wir können nicht Mehrheiten

auf der einen oder anderen Seite

organisieren oder da mithelfen.

Diese Unvereinbarkeitsbeschlüsse

mit Linken und AfD

müssten beim nächsten Bundesparteitag

diskutiert werden.

Das Landesvorsitzende Mohring

kündigte an,

die Thüringer CDU-Mitglieder

zur Basiskonferenz einzuladen.

Dort solle über die Rolle der CDU

als Volkspartei diskutiert werden.

Wie es kurzfristig weitergehen kann,

darüber wollen Rot-Rot-Grün und CDU

am Montag sprechen.

Zu den Gründen ihres Rückzugs

nimmt Kramp-Karrenbauer Stellung:

In einem Brennpunkt

im Anschluss an diese tagesschau.

Brennpunkt 20.15 Uhr in DGS

auf daserste.de und über HbbTV

Unter den gestern aus Wuhan nach

Berlin zurückgekehrten 20 Menschen

wurden bei ersten Tests

keine Corona-Infektion nachgewiesen.

Sie bleiben unter Quarantäne.

Die EU-Gesundheitsminister

wollen am Donnerstag

über weitere Schutzmaßnahmen beraten,

wie einheitliche Einreisekontrollen.

An den Folgen der Erkrankung starben

bislang mehr als 900 Menschen,

die meisten in China.

Als infiziert registriert

wurden etwa 40.000.

In Irland zeichnet sich

ein politischer Umbruch ab.

Nach dem überraschenden Wahlerfolg

der linksgerichteten Partei Sinn Fein

kommen harte Koalitionsverhandlungen

auf das Land zu.

Sinn Fein galt lange

als politischer Arm der IRA.

Sollte es zur Regierungsbeteiligung

kommen, will sich Sinn Fein

für ein Referendum über

Irlands Wiedervereinigung einsetzen.

"Sabine" hat in Deutschland weniger

Schäden angerichtet als befürchtet.

In der Nacht war der Sturm

in Richtung Süden gezogen

und hatte vormittags Bayern erreicht.

Flug- und Zugverbindungen fielen aus,

Zehntausende Haushalte

waren ohne Strom.

In mehreren Bundesländern

blieben Schulen zu.

Orkanartige Böen in ganz Deutschland.

Nirgendwo stürmt es so

wie im Schwarzwald.

177 km/h in der Früh.

Die Nordseeküste hat da

das Schlimmste wohl hinter sich.

Die Bahn kann die Züge

wieder anrollen lassen.

Es war richtig,

den Zugverkehr einzustellen.

Das versetzt uns in die Lage,

ihn geregelt wieder aufzunehmen.

Im Süden dauert das länger.

Bis in den Mittag hinein geht

am Münchner Hauptbahnhof nichts.

Noch stärker beeinträchtigt

war der Flughafen München.

Bis 17 Uhr wurden

alle Starts abgesagt.

80.000 Stromausfälle werden

in Bayern gemeldet,

wie hier halten viele Masten

den Böen nicht stand.

Genau wie dieser Kran,

der auf den Frankfurter Dom stürzt.

Glück im Unglück:

Niemand wird verletzt.

Nicht überall geht es

so glimpflich ab.

In Saarbrücken schwebt eine Frau

in Lebensgefahr,

die von einem umgestürzten Baum

am Kopf getroffen wurde.

In meisten Fällen haben die

Einsatzkräfte es mit Sachschäden tun.

Deren Höhe lässt sich

noch nicht beziffern.

Der Wind soll nach einer Pause

noch einmal aufdrehen.

In Hamburg hat am Abend

eine Sturmflut

den Fischmarkt überschwemmt.

In Großbritannien wütete das

Orkantief unter dem Namen "Ciara".

Beeinträchtigt war der Flugverkehr.

In London versuchte

diese Maschine der British Airways

zweimal vergeblich die Landung.

Die Böen erreichten Geschwindigkeiten

von bis zu 160 km/h.

In einigen Regionen

fiel in 24 Stunden so viel Regen

wie sonst in 1,5 Monaten.

20.000 Haushalte

waren zeitweise ohne Strom.

Meteorologen warnen nun

vor Schnee und Eis.

In der Nacht wurden

die Oscars verliehen.

Der Preis

für den besten Film

ging an die Satire "Parasite"

des Südkoreaners Boong Joon-ho.

Erstmals wurde die Auszeichnung an

einen fremdsprachigen Film vergeben.

Beste Hauptdarstellerin wurde Renee

Zellweger für ihre Rolle in "Judy".

Bester Hauptdarsteller

Joaquin Phoenix

für seine Darstellung in "Joker".

Die Wettervorhersage für morgen,

Dienstag, den 11. Februar.

Entwarnung kann

noch nicht gegeben werden.

Beachten Sie auch die Warnungen

des Deutschen Wetterdiensts:

Ein neues Sturmfeld

rollt auf uns zu:

Dann schwere Sturmböen,

in den Höhenlagen Orkanböen.

Dazu kräftige Schauer und Gewitter.

Am Tag Regen, Schnee- und

Graupelschauer, stellenweise Glätte.

Auch tagsüber Sturm- und Orkanböen.

Auch am Mittwoch ist es windig,

im Nordosten stürmisch.

Dabei Sonne, Wolken,

Regen- oder Graupelschauer,

im Norden kurze Gewitter.

Am Donnerstag Wetterberuhigung,

ehe von Westen

neuer Regen und Wind aufkommen.

Am Freitag im Osten und Südosten

noch Regen oder Schneeregen.

Ingo Zamperoni hat um 21.30 Uhr diese

tagesthemen für Sie:

Führung auf Abruf - wie die CDU

die Krise überwinden will:

Fragen an CDU-Vize Bouffier.

Dauereinsatz

wegen Sturmtief "Sabine" -

unterwegs mit der Feuerwehr

in Bayern.

Ich wünsche einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 10.02.2020 20:00 Uhr - Kramp-Karrenbauer - Rückzug

Sendung: tagesschau 10.02.2020 20:00 Uhr

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Herzlich willkommen zur Live-

Untertitelung des NDR (10.02.2020)

Heute im Studio: Linda Zervakis

Guten Abend,

ich begrüße Sie zur tagesschau.

Nach nur 14 Monaten im Amt

als CDU-Vorsitzende

hat Kramp-Karrenbauer

ihren Rückzug angekündigt:

Sie verzichte auf

die Kanzlerkandidatur

und trete mittelfristig

als Parteichefin zurück.

Als einen Grund nannte sie

das ungeklärte Verhältnis

von Teilen der CDU zur AfD

und zur Linken.

Ein Richtungsstreit,

der den anstehenden Machtkampf in

der Kanzlerfrage zu überlagern droht.

Parteichefin und Kanzlerin -

zwei Personen, beide im CDU-Vorstand.

Was entspannt wirkt,

ist einer der Gründe für Annegret

Kramp-Karrenbauers Rückzug.

Die Trennung

von Parteivorsitz und Kanzlerschaft

habe die CDU geschwächt.

Sie wolle beides

wieder zusammenführen,

im Amt bleiben, bis die

Kanzlerkandidatur geklärt sei.

Für mich ist klar, dass ich mit

meinem Verzicht auf die Kandidatur

diesen Prozess

freier gestalten kann.

Alles, was dazu notwendig ist,

kann ich angehen.

Ohne dass man mir unterstellt,

dass ich dies

in eigenem Interesse tue.

Eine Parteivorsitzende mit

Verfallsdatum - wie die Kanzlerin.

Die dankt Kramp-Karrenbauer

v.a. für eins:

Die Zusammenarbeit mit CDU und CSU,

das war ein wichtiger Punkt.

Wir hatten ja

bekanntermaßen Schwierigkeiten.

Der CSU-Chef betont,

sein Platz bleibe in München.

Die CDU müsse

schnell für Stabilität sorgen.

Gemeinsam mit der CDU:

Die Entscheidung

über die Kanzlerkandidatur

wird nicht nur

vom CDU-Parteitag getroffen.

Sondern natürlich mit der CSU.

Ich bin gespannt, welche Zeitachsen

da definiert werden.

Ein halbes Jahr Schönheitswettbewerb

wird nicht mehr Stabilität bringen.

Mögliche Nachfolger meiden die

Kameras - oder geben sich Wortkarg:

Wir diskutieren die Lage der Partei

hinter verschlossenen Türen.

Der Kurs der Union muss

ein Kurs der Mitte bleiben.

Es darf niemand Regierungschef

werden mit Stimmen der AfD.

Die Parteivorsitzende

betont heute noch einmal

die Abgrenzung zur Linkspartei.

Nach Thüringen droht

in der CDU nun ein Machtvakuum.

Der Rückzug Kramp-Karrenbauers löste

unterschiedliche Reaktionen aus.

Begrüßt wurde er bei der AfD,

wo Fraktionsvorsitzender Gauland

Chancen für eine Annäherung

von CDU und AfD sieht.

Vor einem solchen Rechtsruck warnten

Politiker von Linkspartei und Grünen.

Es gehe darum, eine Brandmauer

gegen die AfD hochzuhalten,

forderte Grünen-Chefin Baerbock.

Auch SPD-Chef Walter-Borjans forderte

eine Abgrenzung der CDU nach rechts.

Führungssuche kennen sie.

Das SPD-Spitzenduo wurde selbst

nach langem Casting gewählt.

Dass Kramp-Karrenbauer abtreten will,

dafür haben beide Respekt.

Doch sie habe rechten Kräfte

zu viel Raum gelassen.

Die CDU muss das Verhältnis

zu Rechtsextremisten klären.

Sie muss auch klären,

wie es um die Werteunion

bestellt ist.

Die will sich offenbar

diesen Kräften zum Teil öffnen.

Mit Rechtsextremisten meint

der SPD-Vorsitzende wohl auch ihn,

AfD-Chef Tino Chrupalla.

Der weiß, dass

unterschiedliche Ansichten in der CDU

über den Umgang mit der AfD mit

zur heutigen Entscheidung führten.

Es gibt in der CDU

Diskussionsbedarf.

Das werden wir abwarten.

Wir gucken, in welche Richtung

sie sich bewegt:

Wieder bürgerlich-konservativ

oder links-grün-ideologisch.

Was die AfD angeht,

ist man bei der FDP der Meinung,

die richtigen Schlüsse

gezogen zu haben.

Statt Rücktritt Angriff

vom Parteichef - gegen die CDU.

Für uns war Mittwoch ein Fiasko,

das zu einer notwendigen Klärung

geführt hat.

Noch nicht einmal ohne Absicht

möchten wir mit der AfD

in Verbindung gebracht werden.

Das sieht in der CDU nicht jeder so.

Die Koalition in Berlin wackelt.

Ob es Neuwahlen geben wird,

ist unklar.

Wir werden heute sofort ein

Bundeswahlkampfbüro einrichten.

Von Neuwahlen sprechen sie

bei den anderen Parteien nicht.

Alle sind heute überrascht.

Zum angekündigten Rückzug

der CDU-Vorsitzenden

jetzt Tina Hassel live aus Berlin.

Annegret Kramp-Karrenbauer

hat eingestanden,

dass sie nicht mehr über die

Autorität verfügt, die CDU zu einen.

Sie zieht die Konsequenzen

aus ihrem Autoritätsverslust,

der schon lange

vor dem Eklat in Thüringen begann.

Damit ist auch Merkels Plan

für den geordneten Machtübergang

gescheitert.

Genauso wie das Experiment,

Parteivorsitz und Kanzleramt

nicht in eine Hand zu legen.

Jetzt ist die CDU-Chefin nur noch

eine politische Verwalterin,

die den Richtungsstreit, den sie

nicht lösen konnte, moderiert.

Bis ihr Nachfolger feststeht.

Ob sich die CDU damit wirklich

bis zum Dezember Zeit lassen kann,

fragen besorgte Stimmen

aus der Union.

SPD, Grüne und Linke warnen

vor einem Rechtsruck in der CDU.

Und die AfD macht sich bereit,

die Kanzlerin ins Visier zu nehmen.

Union und SPD

haben sich heute

zur Fortsetzung

der Großen Koalition bekannt.

Zurück zu Linda Zervakis.

In Thüringen bleibt die Lage

angesichts der Mehrheits-Verhältnisse

im Landtag verfahren.

Bodo Ramelow von der Linkspartei

will sich zum Ministerpräsidenten

wählen lassen.

Da eine rot-rot-grüne Koalition nicht

über eine Mehrheit verfügt,

setzt er auf Stimmen

aus der CDU-Fraktion.

Kommende Woche soll es Gespräche

mit den Christdemokraten geben.

Die Union hat bislang eine

aktive Unterstützung ausgeschlossen.

Erstmals seit der Wahlniederlage

zeigt Ramelow sich heute

in der Öffentlichkeit.

Er ist Ex- und

- wenn es nach seiner Partei geht -

bald wieder Ministerpräsident

von Thüringen.

Die Linksfraktion will ihn

erneut zur Wahl stellen.

Ich bin bereit,

die Verantwortung zu nehmen

und ich strecke auch die Hände aus

Richtung CDU und FDP.

Wir müssen zu

einem gemeinsamen Weg kommen,

damit dieses Land

handlungsfähig ist.

Damit dieses Land beweisen kann:

Wir sind in schwieriger Situation

in der Lage,

im Parlament

zu geordneten Mehrheiten zu kommen.

Rot-Rot-Grün fehlen vier Stimmen,

um Ramelow erneut

zum Ministerpräsidenten zu wählen.

Das Bündnis ist

auf CDU oder FDP angewiesen.

Das CDU-Bundespräsidium

hatte am Freitag bestätigt,

dass die Partei nicht für einen

Kandidaten der Linken stimmen wird.

Deshalb ist für den Landesverband

eine Zustimmung für Ramelow

keine Option.

Die Lage ist kompliziert.

Wir haben vom Bund

die Unvereinbarkeitsbeschlüsse,

die uns in eine Zwangsjacke stecken.

Wir können nicht Mehrheiten

auf der einen oder anderen Seite

organisieren oder da mithelfen.

Diese Unvereinbarkeitsbeschlüsse

mit Linken und AfD

müssten beim nächsten Bundesparteitag

diskutiert werden.

Das Landesvorsitzende Mohring

kündigte an,

die Thüringer CDU-Mitglieder

zur Basiskonferenz einzuladen.

Dort solle über die Rolle der CDU

als Volkspartei diskutiert werden.

Wie es kurzfristig weitergehen kann,

darüber wollen Rot-Rot-Grün und CDU

am Montag sprechen.

Zu den Gründen ihres Rückzugs

nimmt Kramp-Karrenbauer Stellung:

In einem Brennpunkt

im Anschluss an diese tagesschau.

Brennpunkt 20.15 Uhr in DGS

auf daserste.de und über HbbTV

Unter den gestern aus Wuhan nach

Berlin zurückgekehrten 20 Menschen

wurden bei ersten Tests

keine Corona-Infektion nachgewiesen.

Sie bleiben unter Quarantäne.

Die EU-Gesundheitsminister

wollen am Donnerstag

über weitere Schutzmaßnahmen beraten,

wie einheitliche Einreisekontrollen.

An den Folgen der Erkrankung starben

bislang mehr als 900 Menschen,

die meisten in China.

Als infiziert registriert

wurden etwa 40.000.

In Irland zeichnet sich

ein politischer Umbruch ab.

Nach dem überraschenden Wahlerfolg

der linksgerichteten Partei Sinn Fein

kommen harte Koalitionsverhandlungen

auf das Land zu.

Sinn Fein galt lange

als politischer Arm der IRA.

Sollte es zur Regierungsbeteiligung

kommen, will sich Sinn Fein

für ein Referendum über

Irlands Wiedervereinigung einsetzen.

"Sabine" hat in Deutschland weniger

Schäden angerichtet als befürchtet.

In der Nacht war der Sturm

in Richtung Süden gezogen

und hatte vormittags Bayern erreicht.

Flug- und Zugverbindungen fielen aus,

Zehntausende Haushalte

waren ohne Strom.

In mehreren Bundesländern

blieben Schulen zu.

Orkanartige Böen in ganz Deutschland.

Nirgendwo stürmt es so

wie im Schwarzwald.

177 km/h in der Früh.

Die Nordseeküste hat da

das Schlimmste wohl hinter sich.

Die Bahn kann die Züge

wieder anrollen lassen.

Es war richtig,

den Zugverkehr einzustellen.

Das versetzt uns in die Lage,

ihn geregelt wieder aufzunehmen.

Im Süden dauert das länger.

Bis in den Mittag hinein geht

am Münchner Hauptbahnhof nichts.

Noch stärker beeinträchtigt

war der Flughafen München.

Bis 17 Uhr wurden

alle Starts abgesagt.

80.000 Stromausfälle werden

in Bayern gemeldet,

wie hier halten viele Masten

den Böen nicht stand.

Genau wie dieser Kran,

der auf den Frankfurter Dom stürzt.

Glück im Unglück:

Niemand wird verletzt.

Nicht überall geht es

so glimpflich ab.

In Saarbrücken schwebt eine Frau

in Lebensgefahr,

die von einem umgestürzten Baum

am Kopf getroffen wurde.

In meisten Fällen haben die

Einsatzkräfte es mit Sachschäden tun.

Deren Höhe lässt sich

noch nicht beziffern.

Der Wind soll nach einer Pause

noch einmal aufdrehen.

In Hamburg hat am Abend

eine Sturmflut

den Fischmarkt überschwemmt.

In Großbritannien wütete das

Orkantief unter dem Namen "Ciara".

Beeinträchtigt war der Flugverkehr.

In London versuchte

diese Maschine der British Airways

zweimal vergeblich die Landung.

Die Böen erreichten Geschwindigkeiten

von bis zu 160 km/h.

In einigen Regionen

fiel in 24 Stunden so viel Regen

wie sonst in 1,5 Monaten.

20.000 Haushalte

waren zeitweise ohne Strom.

Meteorologen warnen nun

vor Schnee und Eis.

In der Nacht wurden

die Oscars verliehen.

Der Preis

für den besten Film

ging an die Satire "Parasite"

des Südkoreaners Boong Joon-ho.

Erstmals wurde die Auszeichnung an

einen fremdsprachigen Film vergeben.

Beste Hauptdarstellerin wurde Renee

Zellweger für ihre Rolle in "Judy".

Bester Hauptdarsteller

Joaquin Phoenix

für seine Darstellung in "Joker".

Die Wettervorhersage für morgen,

Dienstag, den 11. Februar.

Entwarnung kann

noch nicht gegeben werden.

Beachten Sie auch die Warnungen

des Deutschen Wetterdiensts:

Ein neues Sturmfeld

rollt auf uns zu:

Dann schwere Sturmböen,

in den Höhenlagen Orkanböen.

Dazu kräftige Schauer und Gewitter.

Am Tag Regen, Schnee- und

Graupelschauer, stellenweise Glätte.

Auch tagsüber Sturm- und Orkanböen.

Auch am Mittwoch ist es windig,

im Nordosten stürmisch.

Dabei Sonne, Wolken,

Regen- oder Graupelschauer,

im Norden kurze Gewitter.

Am Donnerstag Wetterberuhigung,

ehe von Westen

neuer Regen und Wind aufkommen.

Am Freitag im Osten und Südosten

noch Regen oder Schneeregen.

Ingo Zamperoni hat um 21.30 Uhr diese

tagesthemen für Sie:

Führung auf Abruf - wie die CDU

die Krise überwinden will:

Fragen an CDU-Vize Bouffier.

Dauereinsatz

wegen Sturmtief "Sabine" -

unterwegs mit der Feuerwehr

in Bayern.

Ich wünsche einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020