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H P Lovecraft - Kurzgeschichten, Die Musik des Erich Zann - 02

Die Musik des Erich Zann - 02

Diese unvergesslichen Noten hatte ich im Gedächtnis behalten und sie oft gesummt und falsch nachgepfiffen, so dass als der Spieler seinen Bogen schließlich ablegte, ich ihn fragte ob er einige davon spielen möge. Als ich meine Frage begann, verlor das runzlige, satyrhafte Gesicht all die gelangweilte Gelassenheit, die es während dem Spiel besessen hatte und schien dieselbe eigentümliche Mischung von Zorn und Angst zu zeigen, die ich bemerkt hatte, als ich den alten Mann zuerst angesprochen hatte. Einen Moment lang war ich versucht, meine Überredungskunst zu gebrauchen, die Launen des Alters leichtfertig abtuend und versuchte gar, jene sonderbare Stimmung in meinem Gastgeber durch das Pfeifen einiger der Formen, denen ich die Nacht zuvor gelauscht hatte, zu wecken. Doch ich verfolgte diesen Kurs nur für einen Moment, denn als der stumme Musiker die Pfiffe erkannte, wurde sein Gesicht plötzlich durch einen Ausdruck jenseits jedweder Deutung verzerrt und seine lange, kalte, knochige Hand streckte sich aus um meinen Mund zu verschließen und diese krude Imitation zu ersticken. Indem er dies tat, zeigte sich seine Verschrobenheit weiterhin dadurch, dass er einen bestürzten Blick zu dem einsamen, verhangenen Fenster warf, als sei er furchtsam ob eines Eindringlings --- Ein Blick, der doppelt absurd schien, da das Dachzimmer hoch und von allen benachbarten Dächern aus unzugänglich stand, als einziger Punkt der steilen Straße, so hatte es mir der Concierge erzählt, von dem aus man die Mauer am Gipfel übersehen könne.

Der Blick des alten Mannes brachte mir Blandots Bemerkung in Erinnerung und ich verspürte willkürlich den Wunsch, heraus auf das weite und verwirrende Panorama aus mondbeschienenen Dächern und Lichtern der Stadt jenseits der Hügelkuppe zu blicken, das von allen Bewohnern der Rue d'Auseil lediglich dieser griesgrämige Musiker sehen konnte. Ich bewegte mich in Richtung des Fensters und hätte fast die unscheinbaren Vorhänge zur Seite gezogen, als der stumme Zimmerherr, mit einer angstvollen Wut noch größer als zuvor, sich mir in den Weg stellte und mich diesmal mit seinem Kopf zur Tür wies während er sich bemühte, mich mit beiden Händen dorthin zu zerren. Nun gänzlich angewidert von meinem Gastgeber, befahl ich ihm, mich loszulassen und sagte ihm, dass ich sofort gehen würde. Seine Umklammerung löste sich und als er meine Abscheu und Ärgernis sah, schien sein eigener Zorn zu versiegen. Er festigte seinen Griff wieder, aber diesmal auf eine freundliche Art, drängte mich auf einen Stuhl und ging dann mit einem Ausdruck der Wehmut zum übersäten Tisch, wo er viele Worte mit einem Bleistift im bemühten Französisch eines Ausländers schrieb.

Die Notiz, die er mir schließlich übergab, war eine Bitte um Toleranz und Vergebung. Zann sagte, dass er alt, allein und befallen von fremdartigen Ängsten und Nervenleiden im Zusammenhang mit seiner Musik und anderen Dingen sei. Es habe ihn gefreut, dass ich seiner Musik gelauscht habe und er wünschte, dass ich wieder käme und seine Verschrobenheiten nicht beachte. Aber er könne niemand anderem seine merkwürdigen Harmonien vorspielen und könne es weder verkraften, sie von jemand anderem zu vernehmen, noch könne er ertragen, dass irgendjemand etwas in seinem Zimmer anfasse. Ihm war bis zu unserer Unterredung im Flur nicht bewusst gewesen, dass ich sein Spiel von meinem Zimmer aus wahrnehmen konnte und fragte nun, ob ich es mit Blandot arrangieren könnte, ein niedrigeres Zimmer zu nehmen, wo ich ihn nachts nicht hören könne. Er würde, so schrieb er, den Unterschied in der Miete bestreiten.

Als ich dasaß und sein abscheuliches Französisch entzifferte, empfand ich Nachsicht mit dem alten Mann. Er war ein Opfer, physischer und nervöser Leiden, wie ich und meine metaphysischen Studien hatten mir Güte beigebracht. Durch die Stille drang ein leises Geräusch vom Fenster her --- der Fensterladen muss im Nachtwind geklappert haben --- und aus irgendeinem Grund zuckte ich fast genauso heftig zusammen wie Erich Zann. Als ich zu Ende gelesen hatte, schüttelte ich meinem Gastgeber die Hand und verließ ihn als Freund. Am nächsten Tag gab mir Blandot ein teureres Zimmer im zweiten Stock, zwischen der Wohnung eines alternden Geldverleihers und der eines achtbaren Sattlers. Im dritten Stock wohnte niemand.

Es dauerte nicht lange, bis ich bemerkte, dass Zanns Begierde nach meiner Gesellschaft nicht so groß war, wie sie geschienen hatte, als er mich zum Umzug aus dem vierten Stock zu überzeugen versucht hatte. Er bat mich nicht, ihn aufzusuchen und wenn ich ihn besuchte, schien er unruhig und spielte lustlos. Dies trug sich stets nachts zu --- tagsüber schlief er und er ließ niemanden ein. Meine Zuneigung zu ihm wuchs nicht, obwohl das Dachzimmer und die merkwürdige Musik eine seltsame Faszination auf mich ausübten. Ich besaß ein eigentümliches Verlangen, aus diesem Fenster heraus zu sehen, über die Mauer und den unbesehenen Abhang hinunter auf die glitzernden Dächer und Spitzen die sich dort ausbreiten müssen. Einmal ging ich nach oben zum Dachboden während der Öffnungszeiten des Theaters, als Zann weg war, doch seine Tür war verschlossen.

Was mir jedoch gelang war, das nächtliche Spiel des stummen, alten Mannes zu überhören. Zunächst schlich ich auf Zehenspitzen herauf in meinen alten vierten Stock, später wurde ich mutig genug, die letzte, knarrende Treppe zur spitzen Dachkammer herauf zu klettern. Dort im engen Flur, vor der verschlossenen Tür mit dem zugestopften Schlüsselloch und hörte dabei oft Töne, die mich mit einer undefinierbaren Furcht erfüllten --- die Furcht vor vagem Erstaunen und grüblerischer Geheimnisse. Es war nicht so, dass die Töne hässlich geklungen hätten, denn das waren sie nicht, doch sie beinhalteten Vibrationen, die an nichts auf dieser Erde erinnerten und die zu bestimmten Intervallen eine symphonische Qualität annahmen, die ich kaum als nur von einem Spieler hervorgebracht wahrnehmen konnte. Erich Zann war fürwahr ein Genie von wilder Kraft. Während die Wochen vergingen, wurde sein Spiel immer wilder, während der alte Musiker eine zunehmend verstörtere und verstohlenere Haltung annahm, die mitleidserregend anzusehen war. Er verweigerte nun zu jeder Zeit, mich zu empfangen und mied mich, wann immer wir uns im Treppenhaus trafen.

Dann, eines Nachts während ich an der Tür lauschte, hörte ich das Kreischen des Cellos zu einem chaotischen Gewirr von Tönen anschwellen, ein Pandämonium das mich dazu geführt hätte, an meinem eigenen erschütterten Verstand zu zweifeln, wäre da nicht von jenseits des versperrten Portals ein kläglicher Beweis gekommen, dass der Schrecken real war --- jener furchtbare, undeutliche Schrei, den nur ein Stummer ausstoßen konnte und der nur in Momenten äußerster Furcht oder Schmerzen laut wurde. Ich klopfte mehrmals an die Tür, doch erhielt keine Antwort. Danach wartete ich in dem schwarzen Flur, zitternd vor Kälte und Furcht, bis ich den kraftlosen Versuch des armen Musikers vernahm, sich mit Hilfe eines Stuhls vom Boden zu erheben. Im Glauben, dass er gerade wieder nach einem Ohnmachtsanfall zu Bewusstsein gekommen war, wiederholte ich mein Klopfen und rief beschwichtigend meinen Namen. Ich hörte, wie Zann zum Fenster stolperte und Läden und Vorhang schloss und dann zur Tür wankte, die er zögernd öffnete um mich einzulassen. Dieses Mal war seine Freude über meine Anwesenheit echt, denn sein verzerrtes Gesicht leuchtete vor Erleichterung während er sich an meinen Mantel klammerte wie ein Kind sich an den Rockzipfel seiner Mutter klammert.

Die Musik des Erich Zann - 02 The music of Erich Zann - 02 La música de Erich Zann - 02 La musique d'Erich Zann - 02 La musica di Erich Zann - 02 De muziek van Erich Zann - 02 Erich Zanns musik - 02 Erich Zann'ın müziği - 02

Diese unvergesslichen Noten hatte ich im Gedächtnis behalten und sie oft gesummt und falsch nachgepfiffen, so dass als der Spieler seinen Bogen schließlich ablegte, ich ihn fragte ob er einige davon spielen möge. I had kept these unforgettable notes in my memory and often hummed them and whistled them wrong, so that when the player finally put down his bow, I asked him if he would like to play some of them. Als ich meine Frage begann, verlor das runzlige, satyrhafte Gesicht all die gelangweilte Gelassenheit, die es während dem Spiel besessen hatte und schien dieselbe eigentümliche Mischung von Zorn und Angst zu zeigen, die ich bemerkt hatte, als ich den alten Mann zuerst angesprochen hatte. Einen Moment lang war ich versucht, meine Überredungskunst zu gebrauchen, die Launen des Alters leichtfertig abtuend und versuchte gar, jene sonderbare Stimmung in meinem Gastgeber durch das Pfeifen einiger der Formen, denen ich die Nacht zuvor gelauscht hatte, zu wecken. For a moment I was tempted to use my powers of persuasion, lightly dismissing the vagaries of age, and even tried to awaken that strange mood in my host by whistling some of the shapes I had listened to the night before. Doch ich verfolgte diesen Kurs nur für einen Moment, denn als der stumme Musiker die Pfiffe erkannte, wurde sein Gesicht plötzlich durch einen Ausdruck jenseits jedweder Deutung verzerrt und seine lange, kalte, knochige Hand streckte sich aus um meinen Mund zu verschließen und diese krude Imitation zu ersticken. But I pursued this course only for a moment, for when the silent musician recognized the whistles, his face was suddenly distorted by an expression beyond any interpretation, and his long, cold, bony hand reached out to close my mouth and smother this crude imitation. Indem er dies tat, zeigte sich seine Verschrobenheit weiterhin dadurch, dass er einen bestürzten Blick zu dem einsamen, verhangenen Fenster warf, als sei er furchtsam ob eines Eindringlings --- Ein Blick, der doppelt absurd schien, da das Dachzimmer hoch und von allen benachbarten Dächern aus unzugänglich stand, als einziger Punkt der steilen Straße, so hatte es mir der Concierge erzählt, von dem aus man die Mauer am Gipfel übersehen könne. In doing this, his eccentricity was further shown by his casting a dismayed glance at the lone, curtained window, as if fearful of an intruder --- a glance that seemed doubly absurd, since the attic room stood high and inaccessible from all neighboring roofs, as the only point on the steep street, the concierge had told me, from which one could overlook the wall at the summit.

Der Blick des alten Mannes brachte mir Blandots Bemerkung in Erinnerung und ich verspürte willkürlich den Wunsch, heraus auf das weite und verwirrende Panorama aus mondbeschienenen Dächern und Lichtern der Stadt jenseits der Hügelkuppe zu blicken, das von allen Bewohnern der Rue d'Auseil lediglich dieser griesgrämige Musiker sehen konnte. The old man's look brought Blandot's remark to mind, and I felt a random desire to look out at the vast and bewildering panorama of moonlit rooftops and lights of the city beyond the hilltop, which of all the inhabitants of the Rue d'Auseil, only this grouchy musician could see. Ich bewegte mich in Richtung des Fensters und hätte fast die unscheinbaren Vorhänge zur Seite gezogen, als der stumme Zimmerherr, mit einer angstvollen Wut noch größer als zuvor, sich mir in den Weg stellte und mich diesmal mit seinem Kopf zur Tür wies während er sich bemühte, mich mit beiden Händen dorthin zu zerren. I moved towards the window and almost pulled aside the inconspicuous curtains when the silent master of the room, with a fearful rage even greater than before, stood in my way and this time pointed me towards the door with his head while struggling to drag me there with both hands. Nun gänzlich angewidert von meinem Gastgeber, befahl ich ihm, mich loszulassen und sagte ihm, dass ich sofort gehen würde. Now thoroughly disgusted with my host, I ordered him to let go of me and told him I would leave immediately. Seine Umklammerung löste sich und als er meine Abscheu und Ärgernis sah, schien sein eigener Zorn zu versiegen. His grip loosened and when he saw my disgust and annoyance, his own anger seemed to dry up. Er festigte seinen Griff wieder, aber diesmal auf eine freundliche Art, drängte mich auf einen Stuhl und ging dann mit einem Ausdruck der Wehmut zum übersäten Tisch, wo er viele Worte mit einem Bleistift im bemühten Französisch eines Ausländers schrieb. He tightened his grip again, but this time in a friendly way, pushed me to a chair, and then, with an expression of melancholy, went to the littered table where he wrote many words with a pencil in the strained French of a foreigner.

Die Notiz, die er mir schließlich übergab, war eine Bitte um Toleranz und Vergebung. The note he finally handed me was a request for tolerance and forgiveness. Zann sagte, dass er alt, allein und befallen von fremdartigen Ängsten und Nervenleiden im Zusammenhang mit seiner Musik und anderen Dingen sei. Zann said he was old, alone, and afflicted with strange fears and nervous disorders related to his music and other things. Es habe ihn gefreut, dass ich seiner Musik gelauscht habe und er wünschte, dass ich wieder käme und seine Verschrobenheiten nicht beachte. He said he was pleased that I listened to his music and wished that I would come again and not pay attention to his crankiness. Aber er könne niemand anderem seine merkwürdigen Harmonien vorspielen und könne es weder verkraften, sie von jemand anderem zu vernehmen, noch könne er ertragen, dass irgendjemand etwas in seinem Zimmer anfasse. But he could not play his strange harmonies to anyone else and could not bear to hear them from anyone else, nor could he bear anyone touching anything in his room. Ihm war bis zu unserer Unterredung im Flur nicht bewusst gewesen, dass ich sein Spiel von meinem Zimmer aus wahrnehmen konnte und fragte nun, ob ich es mit Blandot arrangieren könnte, ein niedrigeres Zimmer zu nehmen, wo ich ihn nachts nicht hören könne. He had not been aware until our conversation in the hall that I could hear his playing from my room and now asked if I could arrange with Blandot to take a lower room where I could not hear him at night. Er würde, so schrieb er, den Unterschied in der Miete bestreiten. He would, he wrote, dispute the difference in rent.

Als ich dasaß und sein abscheuliches Französisch entzifferte, empfand ich Nachsicht mit dem alten Mann. As I sat there deciphering his abominable French, I felt indulgence for the old man. Er war ein Opfer, physischer und nervöser Leiden, wie ich und meine metaphysischen Studien hatten mir Güte beigebracht. He was a victim, physical and nervous suffering, like me and my metaphysical studies had taught me goodness. Durch die Stille drang ein leises Geräusch vom Fenster her --- der Fensterladen muss im Nachtwind geklappert haben --- und aus irgendeinem Grund zuckte ich fast genauso heftig zusammen wie Erich Zann. Through the silence came a soft sound from the window --- the shutter must have rattled in the night wind --- and for some reason I flinched almost as violently as Erich Zann. Als ich zu Ende gelesen hatte, schüttelte ich meinem Gastgeber die Hand und verließ ihn als Freund. When I finished reading, I shook hands with my host and left as a friend. Am nächsten Tag gab mir Blandot ein teureres Zimmer im zweiten Stock, zwischen der Wohnung eines alternden Geldverleihers und der eines achtbaren Sattlers. The next day Blandot gave me a more expensive room on the second floor, between the apartment of an aging moneylender and that of a respectable saddler. Im dritten Stock wohnte niemand.

Es dauerte nicht lange, bis ich bemerkte, dass Zanns Begierde nach meiner Gesellschaft nicht so groß war, wie sie geschienen hatte, als er mich zum Umzug aus dem vierten Stock zu überzeugen versucht hatte. It didn't take long for me to realize that Zann's eagerness for my company was not as great as it had seemed when he had tried to convince me to move from the fourth floor. Er bat mich nicht, ihn aufzusuchen und wenn ich ihn besuchte, schien er unruhig und spielte lustlos. He didn't ask me to see him and when I did visit, he seemed restless and played listlessly. Dies trug sich stets nachts zu --- tagsüber schlief er und er ließ niemanden ein. This always happened at night --- during the day he slept and he did not let anyone in. Meine Zuneigung zu ihm wuchs nicht, obwohl das Dachzimmer und die merkwürdige Musik eine seltsame Faszination auf mich ausübten. My affection for him did not grow, although the attic room and the strange music held a strange fascination for me. Ich besaß ein eigentümliches Verlangen, aus diesem Fenster heraus zu sehen, über die Mauer und den unbesehenen Abhang hinunter auf die glitzernden Dächer und Spitzen die sich dort ausbreiten müssen. I possessed a peculiar desire to look out that window, over the wall and down the unseen slope to the glittering rooftops and peaks that must spread out there. Einmal ging ich nach oben zum Dachboden während der Öffnungszeiten des Theaters, als Zann weg war, doch seine Tür war verschlossen. Once I went upstairs to the attic during the theater's opening hours when Zann was away, but his door was locked.

Was mir jedoch gelang war, das nächtliche Spiel des stummen, alten Mannes zu überhören. What I did manage to do, however, was to overhear the nocturnal play of the mute old man. Zunächst schlich ich auf Zehenspitzen herauf in meinen alten vierten Stock, später wurde ich mutig genug, die letzte, knarrende Treppe zur spitzen Dachkammer herauf zu klettern. At first I tiptoed up to my old fourth floor, later I became brave enough to climb the last, creaking staircase to the peaked attic. Dort im engen Flur, vor der verschlossenen Tür mit dem zugestopften Schlüsselloch und hörte dabei oft Töne, die mich mit einer undefinierbaren Furcht erfüllten --- die Furcht vor vagem Erstaunen und grüblerischer Geheimnisse. There in the narrow hallway, in front of the closed door with the stuffed keyhole, often hearing sounds that filled me with an indefinable dread --- the dread of vague wonder and brooding mystery. Es war nicht so, dass die Töne hässlich geklungen hätten, denn das waren sie nicht, doch sie beinhalteten Vibrationen, die an nichts auf dieser Erde erinnerten und die zu bestimmten Intervallen eine symphonische Qualität annahmen, die ich kaum als nur von einem Spieler hervorgebracht wahrnehmen konnte. It wasn't that the notes sounded ugly, because they weren't, but they contained vibrations reminiscent of nothing on this earth, and at certain intervals they took on a symphonic quality that I could hardly perceive as being produced by just one player. Erich Zann war fürwahr ein Genie von wilder Kraft. Erich Zann was truly a genius of wild power. Während die Wochen vergingen, wurde sein Spiel immer wilder, während der alte Musiker eine zunehmend verstörtere und verstohlenere Haltung annahm, die mitleidserregend anzusehen war. As the weeks passed, his playing grew wilder and wilder, while the old musician took on an increasingly distraught and furtive demeanor that was pitiful to behold. Er verweigerte nun zu jeder Zeit, mich zu empfangen und mied mich, wann immer wir uns im Treppenhaus trafen. He now refused to see me at any time and avoided me whenever we met in the stairwell.

Dann, eines Nachts während ich an der Tür lauschte, hörte ich das Kreischen des Cellos zu einem chaotischen Gewirr von Tönen anschwellen, ein Pandämonium das mich dazu geführt hätte, an meinem eigenen erschütterten Verstand zu zweifeln, wäre da nicht von jenseits des versperrten Portals ein kläglicher Beweis gekommen, dass der Schrecken real war --- jener furchtbare, undeutliche Schrei, den nur ein Stummer ausstoßen konnte und der nur in Momenten äußerster Furcht oder Schmerzen laut wurde. Then, one night while listening at the door, I heard the screech of the cello swell into a chaotic jumble of notes, a pandemonium that would have led me to doubt my own shaken sanity, had it not been for the pitiful evidence coming from beyond the barred portal that the terror was real --- that terrible, indistinct cry that only a mute could utter, and that only became loud in moments of extreme fear or pain. Ich klopfte mehrmals an die Tür, doch erhielt keine Antwort. I knocked on the door several times, but received no answer. Danach wartete ich in dem schwarzen Flur, zitternd vor Kälte und Furcht, bis ich den kraftlosen Versuch des armen Musikers vernahm, sich mit Hilfe eines Stuhls vom Boden zu erheben. After that, I waited in the black hallway, shivering with cold and fear, until I heard the poor musician's feeble attempt to rise from the floor with the help of a chair. Im Glauben, dass er gerade wieder nach einem Ohnmachtsanfall zu Bewusstsein gekommen war, wiederholte ich mein Klopfen und rief beschwichtigend meinen Namen. Believing that he had just regained consciousness after a fainting spell, I repeated my knock and called my name placatingly. Ich hörte, wie Zann zum Fenster stolperte und Läden und Vorhang schloss und dann zur Tür wankte, die er zögernd öffnete um mich einzulassen. I heard Zann stumble to the window and close the shutters and curtain, then stagger to the door, which he hesitantly opened to let me in. Dieses Mal war seine Freude über meine Anwesenheit echt, denn sein verzerrtes Gesicht leuchtete vor Erleichterung während er sich an meinen Mantel klammerte wie ein Kind sich an den Rockzipfel seiner Mutter klammert. This time his joy at my presence was genuine, as his contorted face lit up with relief while he clung to my coat like a child clings to its mother's skirt.