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2020-7 Imported from YouTube, Inflation - Und wie du dich davor schützt! Einfach erklärt!

Inflation - Und wie du dich davor schützt! Einfach erklärt!

Sehr häufig wird über das Thema Inflation gesprochen. Politiker greifen es immer wieder auf und auch in der

Wirtschaft und auf den Finanzmärkten spricht man häufig über das Thema Inflation.

Aber was ist Inflation überhaupt? Wie entsteht sie? Das gucken wir uns in diesem Video an.

Hi, mein Name ist Thomas von "Finanzfluss", und heute sprechen wir über das Thema Inflation.

In verschiedenen Videos haben wir das Wort ja schon benutzt, indem wir z. B. ausgerechnet haben,

wie viel Rendite wir denn mindestens haben müssen, um zumindest die Inflationsrate zu übersteigen.

Heute schauen wir uns einmal im Detail an, was Inflation denn ist und wie sie entsteht.

Von Inflation spricht man im Allgemeinen dann, wenn das Preisniveau von Waren und Dienstleistungen steigt.

Wenn das passiert, bedeutet das einfach, dass unser Geld weniger wert ist und wir uns für denselben

Eurobetrag weniger kaufen können. Hat eine Kugel Eis in der Vergangenheit z. B. 0,50 € gekostet und

kostet heute 1,00 €, dann hat mein 1,00 € an Kaufkraft verloren, nämlich genau um die Hälfte.

Früher konnte ich mir für 1,00 € zwei Kugeln Eis kaufen, heute nur noch eine.

Und genau das ist der Effekt, den man Inflation bzw. Geldentwertung oder auch Kaufkraftminderung nennt.

Jetzt ist das Problem mit der Inflation aber, dass man nicht alle ehemaligen Preise von allen möglichen

Produkten immer im Kopf hat. Das heißt, man hat kein wirkliches Gefühl für eine Inflation, sondern nur ein

subjektives Empfinden, wie "Ah, da gibt's doch einige Dinge, die teurer geworden sind", "Das Leben war

früher viel billiger", usw. Von daher stellt sich die Frage, wie man denn herausfinden kann, wie hoch die

Inflation denn wirklich ist, unbetrübt von subjektiven Eindrücken.

In Deutschland wird die Inflationsrate vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden gemessen.

Die Beamten des Statistischen Bundesamts erstellen einen Warenkorb, der den durchschnittlichen

deutschen Haushalt von 2,3 Mitgliedern je Haushalt abbildet.

In diesen Warenkorb soll dann der durchschnittliche Konsum dieser Durchschnittsfamilie enthalten sein.

Der Warenkorb lässt sich in drei Kategorien aufteilen: Alltagsprodukte, wie z. B. normale Nahrung oder

Waschmittel, Dinge, die man wirklich jeden Tag braucht, dann langlebige Wirtschaftsgüter, wie z. B. eine

Waschmaschine oder ein Auto und Kleidung, und die dritte Kategorie sind Dienstleistungen, z. B. ein

Frisörbesuch oder Versicherungen, die man bezahlen muss.

Die Beamten vergleichen dann die Preise in diesem Warenkorb jeden Monat und vergleichen dann, wie

sich die Preise von Monat zu Monat entwickelt haben.

Diese Entwicklungen kann man dann in sogenannten Verbraucherpreisindizes nachlesen.

Hat der Warenkorb z. B. in einem Jahr 100,00 € gekostet und kostet im nächsten Jahr 103,00 €,

hat die Inflationsrate für diesen repräsentativen Warenkorb 3 % betragen.

Wie ihr euch jetzt sicherlich denken könnt, gibt es keinen Haushalt mit 2,3 Mitgliedern.

Manche werden vielleicht einen haben, manche zwei, drei oder mehr, und auch der statistische Warenkorb

wird sehr wahrscheinlich nicht genau so sein, wie sich euer persönlicher Warenkorb zusammensetzt.

Wohnt ihr z. B. zur Miete und seid Nichtraucher, sind für euch die Mietpreisentwicklungen bzw. auch die

Entwicklung von Tabakpreisen völlig uninteressant. In eurem Fall sieht der Warenkorb dann ganz anders aus.

Das wissen natürlich auch die Beamten des Statistischen Bundesamtes, dass diese Inflationsrate,

die dort ermittelt wird, sehr wahrscheinlich nicht der persönlichen Inflationsrate entspricht.

Deswegen könnt ihr auf der Webseite des Statistischen Bundesamts einen Rechner finden, mit dem ihr eure

persönliche Inflationsrate ausrechnen könnt. Den Link dazu findet ihr unten in der Beschreibung.

Jetzt, wo wir wissen, wie Inflation gemessen wird, beschäftigen wir uns mal mit dem Thema, wie denn

Inflation überhaupt entsteht und warum die Preise denn steigen.

Ein Grund, dass die Preise steigen, kann sein, dass die Geldmenge schneller wächst als die Warenmenge.

Was bedeutet das?

Wenn mehr Geld im Umlauf ist, es aber immer noch genauso viel Ware gibt, dann wird die Anzahl des

Geldes, das wir für eine Waren bezahlen müssen, steigen.

Die Geldmenge kann sich z. B. dadurch erhöhen, dass die EZB, die Europäische Zentralbank, eine expansive

Geldpolitik betreibt. Mehr zu diesem Thema kannst du erfahren, wenn du dir unser Video zur EZB anschaust.

Ein weiterer Grund, dass es zur Inflation kommt, also die Preise steigen, kann darin liegen, dass auch die

Produktionskosten steigen. Das bedeutet, dass z. B. Rohstoffe teurer werden oder Arbeiter in einem

Unternehmen einen höheren Lohn verlangen, weil es dem Unternehmen gerade gut geht.

Diese Preissteigerung gibt das Unternehmen dann an seine Kunden in Form von höheren Preisen weiter.

Gerade in guten Wirtschaftsjahren kommt es dann zu solchen Inflationszyklen,

wenn Unternehmen gute Gewinne erwirtschaften und auch die Mitarbeiter mehr Löhne verlangen, diese dann

auch ausgezahlt werden und die Mitarbeiter durch den höheren Lohn auch mehr konsumieren können.

Dieser erhöhte Konsum kurbelt dann weiterhin die Wirtschaft an und die Unternehmen erhöhen

wiederum die Preise, sodass sie nicht an ihr Produktionslimit stoßen.

Da Inflation gerade in wirtschaftlich starken Phasen auftritt, ist sie auch nicht unbedingt schlecht,

solange sie sich in einer Größenordnung von um die 2 % bewegt.

Wenn man von Inflation spricht, kann man drei unterschiedliche Stufen unterscheiden.

Zunächst gibt es die schleichende Inflation. Als solche bezeichnet man eine Inflation von bis zu 5 % im Jahr.

Die nächste Stufe ist die galoppierende Inflation, welche für Inflationsraten von bis zu 20 % steht.

Und sobald es über diese 20 % hinausgeht, so ab 50 %, spricht man von einer Hyperinflation.

Während eine schleichende Inflation nicht unbedingt schlecht ist, ist eine galoppierende bzw. Hyperinflation

sehr gefährlich. In Deutschland haben wir diese Hyperinflation von 1914 bis 1923 erlebt, was mit

einer erheblichen Wirtschaftsrezession einherging und mit hoher politischer Instabilität.

Während dieser Hochinflationsphase kam es vor, dass Geldscheine weniger wert waren als Tapete und

deswegen an die Wand geklebt wurde. Ein Laib Brot kostete mehrere Millionen Mark.

Solche Szenarien führen natürlich zu einem extremen Vertrauensverlust in das Geldsystem.

Man kann diesem einfach nicht mehr vertrauen, weil es gut sein kann, dass das Geld, das man heute einnimmt,

morgen nur noch die Hälfte wert ist.

Gut, jetzt, wo wir wissen, wie Inflation entsteht und wie sie gemessen wird, schauen wir uns doch einmal an,

welche Rolle die Inflation denn für uns persönlich in unserer Geldanlage spielt.

Grundsätzlich kann man festhalten, dass Inflation schlecht für Investoren ist, also schlecht für Leute,

die ihr Geld investieren, und eher gut für Schuldner.

Sprich für Staaten, Unternehmen, aber auch Privatpersonen, die einen hohen Schuldenberg haben.

Schauen wir uns zunächst einmal die Investorenseite an.

Auf Investorenseite sorgt Inflation dafür, dass euer Geld weniger wert wird.

Deswegen unterscheidet man, wenn man von Zinsen redet, auch zwischen nominalen und realen Zinsen.

Der nominale Zinssatz ist das, was ich aus einer Geldanlage zunächst einmal direkt herausbekomme.

Habe ich z. B. in eine Anleihe investiert, die nominale Rendite von 5 % zahlt, bekomme ich aus dieser Anlage

zunächst einmal 5 % heraus. Von diesen 5 % muss ich dann aber noch den Geldverlust, also die Inflationsrate

von sagen wir z. B. mal 3 % abziehen und komme somit auf eine reale Rendite von 2 %.

Das bedeutet, dass meine Investition mir 2 % mehr Kaufkraft gibt nach Abzug der Inflation.

Immerhin ist diese Rendite positiv, es gibt auch einige Finanzanlagen, wie z. B. Sparbücher oder einige

Tagesgeldkonten, wo die reale Rendite negativ ist.

Das bedeutet, dass die nominale Rendite, also das, was euch für das Finanzprodukt gezahlt wird, geringer ist,

als die Inflationsrate und ihr somit an Kaufkraft verliert.

Aus diesem Grund ist es für Investoren so wichtig, in Sachwerte zu investieren.

Sachwerte sind Investitionen, die man als inflationsgeschützt bezeichnen kann.

Hierzu zählen z. B. Aktien, Immobilien, aber auch entsprechende Produkte darauf, z. B. Aktienfonds,

Immobilienfonds, aber auch ETFs oder Rohstoffe.

Ein Vorteil, den z. B. eine AG, also eine Aktiengesellschaft hat, ist, dass sie auf die Inflation

reagieren kann. Steigt das allgemeine Preisniveau, kann das Unternehmen davon profitieren, indem es seine

Preise ebenfalls steigert. Das Gegenteil zu Sachwerten sind sogenannte Geldwerte.

Das sind Werte, die ausschließlich aus Geld bestehen, wie z. B. ein Tagesgeld oder eine Anleihe.

Aus dieser Kategorisierung könnt ihr also schon heraussehen, warum es so wichtig ist, in Aktien

zu investieren, und nicht sein gesamtes Geld auf einem Tagesgeldkonto liegen zu lassen.

Es kann sein, dass ihr dort ein paar Prozente bekommt, jedoch ist die reale Rendite in der Regel negativ.

Aktien hingegen haben, wenn ihr breit diversifiziert und sehr lange anlegt, in der Regel immer eine positive

reale Rendite, das bedeutet, mit euren Investitionen gewinnt ihr an Kaufkraft.

Vorhin hab ich erwähnt, dass die Gewinner der Inflation in der Regel Schuldner sind.

Wenn Inflation ja bedeutet, dass der Geldwert sinkt, ist das für Schuldern deshalb nützlich, weil auch in

Kaufkraft gemessen ihre Schuldenlast sinkt. Deshalb haben hochverschuldete Staaten häufig das Interesse,

möglichst hohe Inflationsraten zu haben.

Diese Inflationsraten können sie z. B. dadurch erhöhen, indem sie besonders viel Geld drucken.

Aus diesem Grund muss man sich genau überlegen, wenn man sich in einem Inflationsszenario befindet,

ob man dann tatsächlich in Anleihen investiert sein möchte, weil Anleihen nichts anders sind als Schulden.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass man sich beim Thema Inflation nicht verrückt machen lassen soll.

In den letzten Jahren hatten wir sehr moderate und akzeptable Inflationsraten und häufig wird das Thema

Inflation als Schreckgespenst und Angstmache beim Verkauf in der Finanzbranche benutzt.

Wenn man euch also ein Finanzprodukt anbietet, das einen gewissen "Inflationsschutz" hat, das besonders

sicher ist usw., solltet ihr da besonders aufpassen. Ihr solltet genauso wenig, wie man z. B. Produkte aus

reiner Steuerperspektive kauft, auch keine Produkte rein als Inflationsschutz kaufen.

Ich hoffe, dir hat dieses Video gefallen. Wenn ja, gib uns doch gerne einen Daumen hoch.

Und wenn du den Kanal noch nicht abonniert hast, würden wir uns sehr freuen, wenn du uns abonnierst.

Wir laden regelmäßig neue Videos und Tutorials zu den Themen Finanzprodukte, Geldanlage und

Anlagestrategie hoch, um dir die Welt der Finanzen verständlicher zu machen.

Wir wollen dir helfen, deine Finanzen selbst im Griff zu haben und unabhängig Entscheidungen treffen

zu können. Wenn du noch Fragen oder Anregungen hast, schreib es uns gerne unten in die Kommentare.

Bis zum nächsten Video.

Inflation - Und wie du dich davor schützt! Einfach erklärt! Inflation - And how to protect yourself from it! Simply explained! Inflatie - En hoe je jezelf ertegen kunt beschermen! Eenvoudig uitgelegd! Inflação - E como se pode proteger contra ela! Explicação simples!

Sehr häufig wird über das Thema Inflation gesprochen. Politiker greifen es immer wieder auf und auch in der

Wirtschaft und auf den Finanzmärkten spricht man häufig über das Thema Inflation.

Aber was ist Inflation überhaupt? Wie entsteht sie? Das gucken wir uns in diesem Video an.

Hi, mein Name ist Thomas von "Finanzfluss", und heute sprechen wir über das Thema Inflation.

In verschiedenen Videos haben wir das Wort ja schon benutzt, indem wir z. B. ausgerechnet haben,

wie viel Rendite wir denn mindestens haben müssen, um zumindest die Inflationsrate zu übersteigen.

Heute schauen wir uns einmal im Detail an, was Inflation denn ist und wie sie entsteht.

Von Inflation spricht man im Allgemeinen dann, wenn das Preisniveau von Waren und Dienstleistungen steigt.

Wenn das passiert, bedeutet das einfach, dass unser Geld weniger wert ist und wir uns für denselben

Eurobetrag weniger kaufen können. Hat eine Kugel Eis in der Vergangenheit z. B. 0,50 € gekostet und

kostet heute 1,00 €, dann hat mein 1,00 € an Kaufkraft verloren, nämlich genau um die Hälfte.

Früher konnte ich mir für 1,00 € zwei Kugeln Eis kaufen, heute nur noch eine.

Und genau das ist der Effekt, den man Inflation bzw. Geldentwertung oder auch Kaufkraftminderung nennt.

Jetzt ist das Problem mit der Inflation aber, dass man nicht alle ehemaligen Preise von allen möglichen

Produkten immer im Kopf hat. Das heißt, man hat kein wirkliches Gefühl für eine Inflation, sondern nur ein

subjektives Empfinden, wie "Ah, da gibt's doch einige Dinge, die teurer geworden sind", "Das Leben war

früher viel billiger", usw. Von daher stellt sich die Frage, wie man denn herausfinden kann, wie hoch die

Inflation denn wirklich ist, unbetrübt von subjektiven Eindrücken.

In Deutschland wird die Inflationsrate vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden gemessen.

Die Beamten des Statistischen Bundesamts erstellen einen Warenkorb, der den durchschnittlichen

deutschen Haushalt von 2,3 Mitgliedern je Haushalt abbildet.

In diesen Warenkorb soll dann der durchschnittliche Konsum dieser Durchschnittsfamilie enthalten sein.

Der Warenkorb lässt sich in drei Kategorien aufteilen: Alltagsprodukte, wie z. B. normale Nahrung oder

Waschmittel, Dinge, die man wirklich jeden Tag braucht, dann langlebige Wirtschaftsgüter, wie z. B. eine

Waschmaschine oder ein Auto und Kleidung, und die dritte Kategorie sind Dienstleistungen, z. B. ein

Frisörbesuch oder Versicherungen, die man bezahlen muss.

Die Beamten vergleichen dann die Preise in diesem Warenkorb jeden Monat und vergleichen dann, wie

sich die Preise von Monat zu Monat entwickelt haben.

Diese Entwicklungen kann man dann in sogenannten Verbraucherpreisindizes nachlesen.

Hat der Warenkorb z. B. in einem Jahr 100,00 € gekostet und kostet im nächsten Jahr 103,00 €,

hat die Inflationsrate für diesen repräsentativen Warenkorb 3 % betragen.

Wie ihr euch jetzt sicherlich denken könnt, gibt es keinen Haushalt mit 2,3 Mitgliedern.

Manche werden vielleicht einen haben, manche zwei, drei oder mehr, und auch der statistische Warenkorb

wird sehr wahrscheinlich nicht genau so sein, wie sich euer persönlicher Warenkorb zusammensetzt.

Wohnt ihr z. B. zur Miete und seid Nichtraucher, sind für euch die Mietpreisentwicklungen bzw. auch die

Entwicklung von Tabakpreisen völlig uninteressant. In eurem Fall sieht der Warenkorb dann ganz anders aus.

Das wissen natürlich auch die Beamten des Statistischen Bundesamtes, dass diese Inflationsrate,

die dort ermittelt wird, sehr wahrscheinlich nicht der persönlichen Inflationsrate entspricht.

Deswegen könnt ihr auf der Webseite des Statistischen Bundesamts einen Rechner finden, mit dem ihr eure

persönliche Inflationsrate ausrechnen könnt. Den Link dazu findet ihr unten in der Beschreibung.

Jetzt, wo wir wissen, wie Inflation gemessen wird, beschäftigen wir uns mal mit dem Thema, wie denn

Inflation überhaupt entsteht und warum die Preise denn steigen.

Ein Grund, dass die Preise steigen, kann sein, dass die Geldmenge schneller wächst als die Warenmenge.

Was bedeutet das?

Wenn mehr Geld im Umlauf ist, es aber immer noch genauso viel Ware gibt, dann wird die Anzahl des

Geldes, das wir für eine Waren bezahlen müssen, steigen.

Die Geldmenge kann sich z. B. dadurch erhöhen, dass die EZB, die Europäische Zentralbank, eine expansive

Geldpolitik betreibt. Mehr zu diesem Thema kannst du erfahren, wenn du dir unser Video zur EZB anschaust.

Ein weiterer Grund, dass es zur Inflation kommt, also die Preise steigen, kann darin liegen, dass auch die

Produktionskosten steigen. Das bedeutet, dass z. B. Rohstoffe teurer werden oder Arbeiter in einem

Unternehmen einen höheren Lohn verlangen, weil es dem Unternehmen gerade gut geht.

Diese Preissteigerung gibt das Unternehmen dann an seine Kunden in Form von höheren Preisen weiter.

Gerade in guten Wirtschaftsjahren kommt es dann zu solchen Inflationszyklen,

wenn Unternehmen gute Gewinne erwirtschaften und auch die Mitarbeiter mehr Löhne verlangen, diese dann

auch ausgezahlt werden und die Mitarbeiter durch den höheren Lohn auch mehr konsumieren können.

Dieser erhöhte Konsum kurbelt dann weiterhin die Wirtschaft an und die Unternehmen erhöhen

wiederum die Preise, sodass sie nicht an ihr Produktionslimit stoßen.

Da Inflation gerade in wirtschaftlich starken Phasen auftritt, ist sie auch nicht unbedingt schlecht,

solange sie sich in einer Größenordnung von um die 2 % bewegt.

Wenn man von Inflation spricht, kann man drei unterschiedliche Stufen unterscheiden.

Zunächst gibt es die schleichende Inflation. Als solche bezeichnet man eine Inflation von bis zu 5 % im Jahr.

Die nächste Stufe ist die galoppierende Inflation, welche für Inflationsraten von bis zu 20 % steht.

Und sobald es über diese 20 % hinausgeht, so ab 50 %, spricht man von einer Hyperinflation.

Während eine schleichende Inflation nicht unbedingt schlecht ist, ist eine galoppierende bzw. Hyperinflation

sehr gefährlich. In Deutschland haben wir diese Hyperinflation von 1914 bis 1923 erlebt, was mit

einer erheblichen Wirtschaftsrezession einherging und mit hoher politischer Instabilität.

Während dieser Hochinflationsphase kam es vor, dass Geldscheine weniger wert waren als Tapete und

deswegen an die Wand geklebt wurde. Ein Laib Brot kostete mehrere Millionen Mark.

Solche Szenarien führen natürlich zu einem extremen Vertrauensverlust in das Geldsystem.

Man kann diesem einfach nicht mehr vertrauen, weil es gut sein kann, dass das Geld, das man heute einnimmt,

morgen nur noch die Hälfte wert ist.

Gut, jetzt, wo wir wissen, wie Inflation entsteht und wie sie gemessen wird, schauen wir uns doch einmal an,

welche Rolle die Inflation denn für uns persönlich in unserer Geldanlage spielt.

Grundsätzlich kann man festhalten, dass Inflation schlecht für Investoren ist, also schlecht für Leute,

die ihr Geld investieren, und eher gut für Schuldner.

Sprich für Staaten, Unternehmen, aber auch Privatpersonen, die einen hohen Schuldenberg haben.

Schauen wir uns zunächst einmal die Investorenseite an.

Auf Investorenseite sorgt Inflation dafür, dass euer Geld weniger wert wird.

Deswegen unterscheidet man, wenn man von Zinsen redet, auch zwischen nominalen und realen Zinsen.

Der nominale Zinssatz ist das, was ich aus einer Geldanlage zunächst einmal direkt herausbekomme.

Habe ich z. B. in eine Anleihe investiert, die nominale Rendite von 5 % zahlt, bekomme ich aus dieser Anlage

zunächst einmal 5 % heraus. Von diesen 5 % muss ich dann aber noch den Geldverlust, also die Inflationsrate

von sagen wir z. B. mal 3 % abziehen und komme somit auf eine reale Rendite von 2 %.

Das bedeutet, dass meine Investition mir 2 % mehr Kaufkraft gibt nach Abzug der Inflation.

Immerhin ist diese Rendite positiv, es gibt auch einige Finanzanlagen, wie z. B. Sparbücher oder einige

Tagesgeldkonten, wo die reale Rendite negativ ist.

Das bedeutet, dass die nominale Rendite, also das, was euch für das Finanzprodukt gezahlt wird, geringer ist,

als die Inflationsrate und ihr somit an Kaufkraft verliert.

Aus diesem Grund ist es für Investoren so wichtig, in Sachwerte zu investieren.

Sachwerte sind Investitionen, die man als inflationsgeschützt bezeichnen kann.

Hierzu zählen z. B. Aktien, Immobilien, aber auch entsprechende Produkte darauf, z. B. Aktienfonds,

Immobilienfonds, aber auch ETFs oder Rohstoffe.

Ein Vorteil, den z. B. eine AG, also eine Aktiengesellschaft hat, ist, dass sie auf die Inflation

reagieren kann. Steigt das allgemeine Preisniveau, kann das Unternehmen davon profitieren, indem es seine

Preise ebenfalls steigert. Das Gegenteil zu Sachwerten sind sogenannte Geldwerte.

Das sind Werte, die ausschließlich aus Geld bestehen, wie z. B. ein Tagesgeld oder eine Anleihe.

Aus dieser Kategorisierung könnt ihr also schon heraussehen, warum es so wichtig ist, in Aktien

zu investieren, und nicht sein gesamtes Geld auf einem Tagesgeldkonto liegen zu lassen.

Es kann sein, dass ihr dort ein paar Prozente bekommt, jedoch ist die reale Rendite in der Regel negativ.

Aktien hingegen haben, wenn ihr breit diversifiziert und sehr lange anlegt, in der Regel immer eine positive

reale Rendite, das bedeutet, mit euren Investitionen gewinnt ihr an Kaufkraft.

Vorhin hab ich erwähnt, dass die Gewinner der Inflation in der Regel Schuldner sind.

Wenn Inflation ja bedeutet, dass der Geldwert sinkt, ist das für Schuldern deshalb nützlich, weil auch in

Kaufkraft gemessen ihre Schuldenlast sinkt. Deshalb haben hochverschuldete Staaten häufig das Interesse,

möglichst hohe Inflationsraten zu haben.

Diese Inflationsraten können sie z. B. dadurch erhöhen, indem sie besonders viel Geld drucken.

Aus diesem Grund muss man sich genau überlegen, wenn man sich in einem Inflationsszenario befindet,

ob man dann tatsächlich in Anleihen investiert sein möchte, weil Anleihen nichts anders sind als Schulden.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass man sich beim Thema Inflation nicht verrückt machen lassen soll.

In den letzten Jahren hatten wir sehr moderate und akzeptable Inflationsraten und häufig wird das Thema

Inflation als Schreckgespenst und Angstmache beim Verkauf in der Finanzbranche benutzt.

Wenn man euch also ein Finanzprodukt anbietet, das einen gewissen "Inflationsschutz" hat, das besonders

sicher ist usw., solltet ihr da besonders aufpassen. Ihr solltet genauso wenig, wie man z. B. Produkte aus

reiner Steuerperspektive kauft, auch keine Produkte rein als Inflationsschutz kaufen.

Ich hoffe, dir hat dieses Video gefallen. Wenn ja, gib uns doch gerne einen Daumen hoch.

Und wenn du den Kanal noch nicht abonniert hast, würden wir uns sehr freuen, wenn du uns abonnierst.

Wir laden regelmäßig neue Videos und Tutorials zu den Themen Finanzprodukte, Geldanlage und

Anlagestrategie hoch, um dir die Welt der Finanzen verständlicher zu machen.

Wir wollen dir helfen, deine Finanzen selbst im Griff zu haben und unabhängig Entscheidungen treffen

zu können. Wenn du noch Fragen oder Anregungen hast, schreib es uns gerne unten in die Kommentare.

Bis zum nächsten Video.