Skandal in der Machtzentrale der DDR
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Es ist ein Tag,
wie es ihn noch nie gab im Machtzentrum der DDR:
dem Politbüro, der Spitze der Staatspartei SED.
Ein Mann gibt dort die Richtung vor:
SED-Generalsekretär Erich Honecker, der mächtigste Politiker der DDR.
Auf ihn ist alles zugeschnitten.
Es herrscht lähmende Routine.
Doch einmal gibt es einen Skandal,
einmal fordert einer der Männer Honecker heraus:
der Parteichef von Ost-Berlin, Konrad Naumann.
* Titelmusik *
In der Wohnsiedlung der Politbüro-Kader
beginnt der 5. November 1985 für Erich Honecker wie jeder Morgen:
Mit dem Saft einer frisch gepressten Zitrone.
Ein Vitaminkick für den Generalsekretär,
der mit 73 lange nicht daran denkt, sich aufs Altenteil zurückzuziehen.
Nur wenige hundert Meter entfernt steht das Haus von Konrad Naumann.
Der Berliner Parteichef ist nervös an diesem Morgen.
Warum? Das behält er für sich.
Die haben heute irgendeine wichtige Politbüro-Sitzung anberaumt.
(Frau) Und da teilte er mir mit,
dass es jetzt eine Politbüro-Sitzung geben wird.
Ich hatte keine Ahnung, ich wusste von dem nichts.
Er hat mir ja solche Dinge überhaupt nicht erzählt
und von anderen habe ich es auch nicht erzählt bekommen.
Mit seiner Ehefrau Vera Oelschlegel, einer Schauspielerin,
lebt Naumann in der sogenannten Waldsiedlung Wandlitz.
Wie fast alle anderen Mitglieder des Politbüros und deren Familien.
Eine geschlossene Gesellschaft, vom Volk abgeschirmt, streng bewacht
und hinter einer kilometerlangen Mauer.
Das war eine Entscheidung aus der Zeit des Kalten Krieges,
gab es in Berlin noch die offene Grenze.
Da war das eine Sicherheitsfrage
und diese Sicherheitsfrage wurde nicht neu für die DDR gelöst.
Sondern sie wurde so gelöst, wie sie in der Sowjetunion war.
Das heißt, es wohnten alle zusammen.
Für DDR-Verhältnisse im puren Luxus.
Den führenden Genossen stehen Annehmlichkeiten zur Verfügung,
wie ein beheiztes Schwimmbad.
Dazu kümmert sich ein ganzes Heer von Angestellten
um das Wohlergehen der Bewohner.
Die Bediensteten stehen allesamt im Sold der Staatssicherheit.
Die ersten Politbüromitglieder
verlassen an diesem Dienstagmorgen die Waldsiedlung.
Sie machen sich auf den Weg nach Berlin.
Alle werden einzeln chauffiert,
dank einer Flotte von über hundert Volvo-Limousinen.
Der Zusatz TE steht für "Top Exklusiv".
Generalsekretär Honecker dagegen bevorzugt Citroen.
Auch Naumann verlässt nun sein Haus in Wandlitz.
Er ahnt, dass dieser Novembertag
entscheidend sein wird für seine Karriere.
30 Kilometer sind es bis nach Berlin.
Gefahren wird auf einer festgelegten Route,
der sogenannten Protokollstrecke.
Alle Ampeln stehen auf Grün, das Volk muss warten.
Ziel ist das Haus des SED-Zentralkomitees,
kurz ZK, im Zentrum von Ost-Berlin.
Unter Parteimitgliedern wird es "Das große Haus" genannt.
Das Gebäude ist nicht nur Parteizentrale,
sondern auch politisches Machtzentrum der ganzen DDR.
Als einer der Ersten kommt der Generalsekretär am ZK an.
Der Eingang ist nur für Politbüromitglieder vorbehalten.
Honecker gelangt mit einem speziellen Fahrstuhl
zu seinem Büro auf der Politbüro-Etage.
Der SED-Chef machte in den 50ern Karriere
als Vorsitzender der Jugendorganisation FDJ.
Dann als zweiter Mann in der Partei
hinter dem Gründervater der DDR, Walter Ulbricht.
1971 schiebt er diesen beiseite
und setzt sich selbst an die Spitze der SED.
5 Jahre später übernimmt er auch das Amt des Staatsratsvorsitzenden.
Damit ist er unbestritten die Nummer eins.
Für 16,5 Millionen Menschen ist die DDR damals Heimat.
Die meisten haben sich eingerichtet im "real existierenden Sozialismus".
Notgedrungen, hinter Mauer und Stacheldraht.
Die SED beansprucht für sich die führende Rolle.
Gerechtfertigt wird das mit den geradezu heiligen Schriften
der Klassiker des Marxismus-Leninismus.
Es heißt, die Partei vollstrecke historische Gesetzmäßigkeiten,
indem sie den Weg zum Kommunismus bahne.
Die Sozialistische Einheitspartei durchdringt Staat und Gesellschaft.
Nicht die Regierung,
sondern die Partei bestimmt in der DDR die Politik.
Peter-Rudolf Zotl ist damals SED-Mitglied
und widmet sich als Wissenschaftler der Entwicklung der DDR.
Es hatte sich alles im Laufe der Jahre dazu deformiert.
Das war Gegenstand einer kritischen, reflektiven Betrachtung,
wo man sagt: Das müssen wir verändern.
Der Staat muss seine Aufgaben machen
und die Partei kann ihre Aufgaben machen.
Und wenn es einen Konflikt gibt, dann muss was ausgehandelt werden.
Das wurde aber nicht ausgehandelt.
Das bestätigt auch Naumann rückblickend.
Wie damals das Leben war.
Selbstverständlich hat entschieden die Regierung.
Aber die Regierung, sage ich, hätte nicht entschieden,
wenn nicht die Partei gesagt hätte: So und so wird es gemacht.
Auch Naumann trifft am Morgen des 5. November 1985
im Zentralkomitee ein.
Die Berliner SED-Bezirksleitung
hat ihren Sitz in einem Seitenflügel des Gebäudes.
Nur ein paar Zimmerfluchten entfernt von Generalsekretär Honecker.
1928 in Leipzig geboren,
gehört Naumann zur sogenannten Flakhelfer-Generation.
Diese ist bei Kriegsende auf der Suche nach neuen Idealen.
Er übernimmt zunächst verschiedene Posten in der FDJ,
wo er ein Vertrauensverhältnis zu Erich Honecker aufbaut.
Mitte der 60er Jahre wechselt Naumann in den SED-Apparat.
Er wird 1971 vom Generalsekretär
als Parteichef von Ost-Berlin installiert.
Eine wichtige Funktion:
Wer sich in der Hauptstadt bewährt,
empfiehlt sich für noch höhere Aufgaben.
Egon Krenz kommt als junger FDJ-Funktionär hierher
und lernt Naumann bald kennen.
Ich wagte mir, Naumann zu kritisieren.
Das gab es nicht.
Naumann zu kritisieren war verboten.
Also "verboten", Sie verstehen schon,
es gab kein Gesetz, keinen Beschluss oder so.
Aber er stand eben über allem.
Doch Honecker schätzt den Funktionär als Macher
und holt ihn Mitte der 70er ins Politbüro.
Honecker gefiel so etwas.
Wenn also da jemand an irgendwas rumklopfte.
"Warte, das machen wir so, das ist so
und da gab es die Schwierigkeit, haben wir aber gelöst."
Bernd Brückner ist damals Personenschützer
im "Sicherungskommando Honecker".
Ja, da war Honecker angetan.
Öffentlich gibt sich Konni, wie er im Volksmund genannt wird,
als jovialer Kumpel-Typ.
Und hat durch sein betont proletarisches Auftreten
viele Anhänger an der Basis.
Er war einer der wenigen im Politbüro,
der den Kontakt zu Leuten gesucht hat.
Lothar Kant ist damals Arzt im Regierungskrankenhaus
und kennt Naumann gut.
Ich habe mehrere Großveranstaltungen mit ihm mitgemacht.
Er war derjenige, der angefangen hat,
zwei Minuten vom Blatt zu reden.
Dann hat er frei geredet und hat auch die Leute mitgenommen.
Das bedeutet Wahlentscheidung verstehen als eine tägliche,
die zu treffen ist im Interesse der Sache.
Dass der Sozialismus funktioniert.
Nicht nur politisch hebt sich Naumann ab
von den übrigen Apparatschiks im Politbüro.
Das erlebt Anfang der 80er
auch der Berliner Musiker Horst Kussicke.
Wir waren ein Balalaika-Trio und einer von unserem Trio,
der kam auf einmal zu uns zweien und sagte:
"Wir sollen für Konrad Naumann spielen im Restaurant Moskau."
Ich sag mal eins: Na Sdorowje! Prost!
Dann haben wir gefragt: "Was möchtest du denn?"
♪ Zwei gute Freunde. ♪
* Lauter Gesang *
(Kussicke) Der hatte eine Stimme, eine richtig schöne Bassstimme.
Da habe ich ihm sogar gesagt:
"Mensch Konrad Naumann, du kannst ja richtig singen!"
(Kussicke) Dann haben wir gespielt.
* Er singt auf Russisch. *
Dann tanzten alle herum und war wunderbar die Stimmung.
Richtig schön.
Um acht haben wir angefangen und um zehn sollte aus sein,
um eins, halb zwei haben wir immer noch da getanzt.
Dann, naja: Prost! Na sdorowje!
Ob er dann unterm Tisch gelegen hat? Nitschewo!
Das ging richtig, ganz normal auseinander alles.
Zwar lautstark und mit Umarmung und so.
Wenn es ein bisschen mehr Alkohol ist,
dann wird man einfach ein bisschen lustiger.
Noch ahnt Naumann an dem Dienstag im November nicht,
dass Auftritte wie dieser heute zu einem wichtigen Thema werden.
Allzu oft hat man ihm seine Eigenmächtigkeiten nachgesehen.
Wenige Meter vom ZK entfernt liegt der Palast der Republik.
Einst stand hier
das Stadtschloss der preußischen Könige.
Nun hat Honecker dort einen Palast für sein Volk bauen lassen.
Ein realsozialistisches Disneyland
mit Milchbar, Bowlingbahn, Jugendclub, Restaurants.
Und ohne den sonst alltäglichen Mangel.
Außergewöhnlich ist auch das Theater im Palast,
kurz "TiP".
Chefin ist Vera Oelschlegel.
Mir wurde immer vorgeworfen, dass ich durch meinen Mann
in der Lage war, dieses Theater zu machen.
Das stimmt und stimmt nicht.
Es stimmt insofern, dass er den Weg bereitet hat,
gesagt hat, da wurde der Palast konzipiert:
"Da könnte man sowas machen in irgendeiner Ecke,
da sparen wir vielleicht die Sauna ein."
- War wörtlich von ihm -
"Und dann machen wir dafür ein Theater."
Vera Oelschlegel ist damals
eine bekannte Fernsehschauspielerin in der DDR.
Auch als Chansonsängerin feiert sie Erfolge.
♪ Natürlich möcht' auch ich den Menschen nützlich sein. ♪
Als der Palast gebaut wird,
sind Naumann und Oelschlegel noch in festen Beziehungen.
Doch das Theaterprojekt macht aus beiden ein Paar.
(Oelschlegel) Das war so ein Mann, wo man das Gefühl hatte,
der kann einen beschützen, da ist man geborgen.
Damals hatte ich schon die Illusion:
Das könnte eine ganz gute Mischung sein.
So eine bisschen intellektuelle Spinnerin wie ich
und so ein handfester Typ wie Naumann.
Dachte ich, das könnte gut gehen.
Aber innerhalb der DDR-Führung ist auch das Private politisch.
Um sich scheiden zu lassen und Vera Oelschlegel zu heiraten,
braucht Naumann die Genehmigung des Generalsekretärs.
Ich war auf Gastspiel, war in Paris.
Ich sehe noch die geblümte Tapete mit einem kleinen weißen Telefon,
was dann klingelte und er sagte:
"Er hat ja gesagt, wir dürfen."
Ja, so haben wir mit dem Segen von Herrn Honecker geheiratet.
Vera Oelschlegel macht in einer Talkshow des DDR-Fernsehens
die Beziehung öffentlich, was ungewöhnlich ist.
Hat ihr Gatte auch mit einem künstlerischen Beruf zu tun?
Mit wem sind Sie verheiratet?
Ich bin sehr glücklich verheiratet, ich liebe meinen Mann.
Und warum soll ich das dann nicht laut und deutlich sagen,
wie man es vor dem Standesamt deutlich mit "Ja" beantwortet.
Nein, mein Mann hat keinen künstlerischen Beruf.
Er ist Parteisekretär in Berlin, er heißt Konrad Naumann.
Na sehen Sie, dann ist auch das für unsere Zuschauer beantwortet.
Die Schauspielerin und der Funktionär
sind ein schillerndes Paar in der DDR.
Wo die Frauen der führenden Parteikader
meist unsichtbar bleiben.
Ich habe beide als Ehepaar kennengelernt.
Es war auch von beiden erstmal der Wille,
was gemeinsames zu machen, was gemeinsames aufzubauen.
Ich glaube, in den ersten Jahren
haben sie sich gemeinsam wohl gefühlt.
Die Schorfheide nordöstlich von Berlin.
Hier ist der private Rückzugsort der Politbüromitglieder.
Auch Honecker hat hier seine relativ bescheidene,
aber gut bewachte Jagdhütte.
Als Spitzenfunktionär steht auch Naumann so ein Freizeitobjekt zu.
An einem See in der Nähe von Eberswalde
findet er den Platz für sein Traumhaus.
Eines Tages kam er an und sagte:
"Wir haben die Möglichkeit da zu bauen.
"Komm mit, ob dir das gefällt."
Und es war sehr schön, eine wunderschöne Landschaft da.
Für Naumanns "Datsche" werden keine Kosten und Mühen gescheut.
Materialmangel wie sonst in der DDR ist hier kein Thema.
Kosten für Bau und Ausstattung: fast 2,5 Millionen Mark.
Das Haus hat 300 Quadratmetern Wohnfläche
auf fast fünf Hektar Grund.
Und ist auch im Vergleich zu den Objekten
der anderen Politbüromitglieder luxuriös.
Ich sprach mit Leuten,
die dort wegen Objektsicherung eingebaut wurden und es hieß:
"Mensch, das ist ein Ding. Alle Wetter!"
Draußen sowieso und drinnen noch mehr.
Es floss dort viel Geld, und auch einiges Geld als Westgeld.
Unterhalten und gesichert wird das Objekt von der Stasi.
Naumann zahlt dafür genau 256 Mark Miete im Monat,
Bootshaus und Saunahütte am See inklusive.
Es wird unruhig auf den Gängen der Politbüro-Etage.
Die ersten Funktionäre treffen im Sitzungssaal ein.
Wer hier dabei ist,
hat den Aufstieg in den engsten Führungszirkel der SED geschafft.
Dass Naumanns Ambitionen noch weiter gehen,
ist ein offenes Geheimnis.
Die SED hat damals knapp 2,3 Millionen Mitglieder,
ein gutes Sechstel aller Erwachsenen.
Die Parteitage alle 5 Jahre sind ein großes Spektakel
und machen das Prinzip deutlich, nach dem die Partei aufgebaut ist:
den sogenannten demokratischen Zentralismus.
Das heißt, die politische Willensbildung
soll demokratisch von unten nach oben erfolgen.
Von der Basis über den Parteitag
und das etwa 200 Personen umfassende Zentralkomitee
bis hin zum Politbüro.
Beschlüsse sollen dann zentralistisch
von oben nach unten durchgesetzt werden.
Doch in der Praxis sieht es anders aus.
Für die Durchsetzung von oben nach unten haben sich im Statut der SED
eine Reihe von Instrumentarien und Sanktionen herausgebildet.
Und das auch zu sichern:
Parteistrafen, Absetzungen und so weiter.
Aber die demokratische Erarbeitung von unten
blieb immer eine Ermessensfrage.
Damals besteht das Politbüro aus 23 Männern,
nur zwei der drei Kandidaten sind Frauen.
Das Durchschnittsalter beträgt knapp 63 Jahre.
Stasi-Minister Erich Mielke ist mit 77 der Älteste.
Viele sind schon jahrzehntelang dabei.
Ministerpräsident Willi Stoph seit 32 Jahren.
Die meisten im Politbüro rauchten nicht,
aber einige rauchten sehr stark.
Darunter zählte auch Willi Stoph.
Es gab im Politbüro in einer Ecke eine kleine Sitzecke.
Da saßen alle, die rauchen durften.
Da konnte man dann hingehen
und eine rauchen und trotzdem mitdiskutieren.
Doch wirklich diskutiert wird unter Honecker kaum.
Fast alle Entscheidungen
sind mit einem engen Kreis von Vertrauten vorabgesprochen.
Die Sitzungen wurden unter Erich Honecker relativ kurz,
die waren meistens nur 2-2,5 Stunden.
Als Ulbricht Generalsekretär war, "Erster Sekretär" hieß das damals,
waren die wesentlich länger.
Weil es wesentlich mehr Diskussionen gegeben hat.
Auch wer aufgenommen wird in den erlauchten Kreis,
entscheidet allein der Generalsekretär.
Wie im Fall von Egon Krenz.
Auch er kommt aus der FDJ,
ist 9 Jahre lang Chef des Jugendverbandes.
1983 holt ihn Honecker ins Politbüro,
macht ihn zum Sicherheitssekretär des Zentralkomitees.
Krenz' Berufung ist ein herber Dämpfer für Naumann,
der sich selbst Hoffnungen gemacht hat.
Er war natürlich enttäuscht.
Als ich an ihm vorbei Sekretär des Zentralkomitees wurde.
Das hat ja Honecker veranlasst.
Ich meine,
den Vorschlag dazu hat ja Honecker gemacht.
Lange ist das Band zwischen Honecker und Naumann sehr eng,
sogar privat.
Die Halbinsel Krim ist damals Ferienparadies
für Spitzenfunktionäre aus dem ganzen Ostblock.
Honecker macht hier Urlaub
und holt als Vertrauensbeweis Naumann in seine Nähe.
Aus der Sicht von Honecker war das unheimlich kumpelhaft.
Also das lief so ab:
Man bekam einen Anruf,
Genosse Honecker ist also in der "Datscha" sowieso und lädt ein.
Es kam ein großer Tschaika, dann fuhr man dahin durch zig Tore
in eine wirklich pompöse, alte zaristische Villa.
Man ging dann schwimmen.
Honecker sprang flott mit Badehose ins Wasser,
um zu zeigen, wie jugendlich er noch ist.
Und ich schwamm nun also brav daneben her,
und um etwas zu sagen, sage ich:
"Wie groß ist denn die Halle?"
Da stieg er raus und marschierte mit großen Schritten da lang.
Es war natürlich Marmor,
und da gab es den Bananenschalen-Ausrutscher.
Da dachte ich, ich sehe den Tod eines Potentaten.
Aber er hat es überlebt, stand wieder auf,
hatte eine Beule am Hinterkopf.
Das war eigentlich der stärkste Unterhaltungsbeitrag.
Doch inzwischen gibt es offenbar Risse
in der Freundschaft von Honecker und Naumann.
Pünktlich auf die Minute
beginnt wie jeden Dienstag die Sitzung des Politbüros.
Aber diesmal wird die Routine durchbrochen.
Direkt am Anfang spricht Honecker
zu dem scheinbar belanglosen Tagesordnungspunkt:
Stellungnahme zum Brief des Rektors
der Akademie der Gesellschaftswissenschaften.
Dahinter verbirgt sich ein brisanter Vorgang,
in dessen Mittelpunkt Naumann steht.
Der ist nicht unumstritten im Politbüro.
Mit seiner unkonventionellen Art und seinem Hang zum Alkohol
hat er sich nicht nur Freunde gemacht.
Er konnte also mächtig einen heben.
Gerade bei Bauarbeiten, Projekten in einer Stadt,
wo irgendwas eingeweiht wurde.
Da war klar, der Junge steht am berühmten Tisch
und da geht er auch nicht weit weg.
Da stand er eine ganze Weile.
Da musste ihn jemand zeitweise zum Fahrzeug führen,
wo er dann in die Wohnung gefahren wurde.
War nicht besonders schön,
stand der Partei nicht gut zu Gesicht.
Auch in der Öffentlichkeit fällt er immer wieder aus der Rolle.
Bei einer Sauferei war der Naumann so besoffen.
Als ich den endlich an diesem Auto hatte,
stieg er ein und auf der anderen Seite wieder aus.
Diese Nummer machte er zwei Mal.
Und dann habe ich dem Fahrer gesagt,
er soll von außen die Tür zuhalten.
Ich habe ihn reingeschoben und wir haben die Türe verriegelt.
Dann ist er losgefahren.
Also es war entwürdigend.
Auch eine Schwäche für das weibliche Geschlecht wird Naumann nachgesagt.
Es gibt Gerüchte über mehrere außereheliche Affären
und gewisse Vorlieben.
Er hat sich weniger darum gekümmert, was er reden soll,
hat sich auch manchmal vom Manuskript gelöst.
Ihm war es wichtiger auszusuchen,
welche hübsche, junge FDJlerin neben ihm sitzt.
Da hat er sich Bilder zeigen lassen
und hat dann gesagt: "Die!"
Das ist nicht nur eine Belastungsprobe für die Ehe.
Die Gerüchte machen die Runde und gelangen selbst in den Westen.
Der Bundesnachrichtendienst vermerkt in einem Dossier von 1984:
Die Puritaner im Politbüro würden Naumanns Eskapaden
schon länger mit Befremden registrieren.
Trotz der Ausfälle hat Honecker bislang immer seine schützende Hand
über seinen Berliner Bezirkschef gehalten.
Doch an diesem Tag lässt er es zu, dass von den Politbüromitgliedern
die jahrelang aufgestauten Vorwürfe auf Naumann hereinprasseln.
(Krenz) Es gab nur den einen Tagesordnungspunkt.
Es wurde im Grunde genommen dazu gebeten,
dass jeder seine Meinung sagte.
Da hat auch jeder einzelne gesprochen,
es war wirklich eine Aussprache.
Wirklich bedrohlich aber sind in der SED-Spitze keine privaten Eskapaden,
sondern nur politische Verfehlungen.
Naumann wird vorgeworfen,
er habe die Einheit der Parteiführung sabotiert.
Und gegen die Linie des Generalsekretärs gearbeitet.
Die ist Gesetz in der SED:
"Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik"
lautet Honeckers Credo.
Wohltaten fürs arbeitende Volk, Wohnungen vor allem,
finanziert mit Krediten aus dem Westen.
Die Propaganda wird nicht müde,
die Erfolge von Honeckers Politik herauszustellen.
Doch sie verschweigt die Kehrseiten.
Naumann befürchtet,
Honeckers Kurs überfordere die Wirtschaft.
Tatsächlich gibt es Versorgungsmängel
und eine steigende Unzufriedenheit in der Bevölkerung.
In der Politbürosiedlung Wandlitz ist die Mangelwirtschaft weit weg.
Im sogenannten Ladenkombinat gibt es eine Sonderversorgung und Dinge,
von denen normale DDR-Bürger nur träumen können.
Südfrüchte und Westwaren inklusive.
Bezahlt wird mit Ostmark, der Umtauschkurs beträgt 1:1,5.
Ich hatte mir dann angewöhnt,
um auf dem Boden der Realität zu bleiben.
Ich bin am Wochenende immer in die Kaufhalle gefahren,
da am Friedrichshain, und habe dort eingekauft.
Damit ich weiß, was es so gibt.
Allerdings ist die Verführung, wenn man wenig Zeit hat,
zu sagen:
"Ach Quatsch, ich gehe nicht in die Kaufhalle.
Das kaufe ich schnell da vorne, dann hab ich es hinter mir."
Die Verführung ist groß und ich bin ihr ab und zu erlegen.
Obwohl Nutznießer in Wandlitz, glaubt Naumann,
sich den Blick auf die reale Lage an der Basis bewahrt zu haben.
Im Politbüro gab es keine Diskussion.
Die Frage: "Wie ist die Stimmung unten?"
Dieses Wort ist in meinem Beisein nie gefallen,
und das halte ich eigentlich mit für das Schlimmste.
Man hat sich nie richtig interessiert,
man hat den filtrierten Berichten der Parteiorgane geglaubt.
Öffentlich jedoch wagt es Naumann nicht,
Honeckers Politik zu kritisieren.
Auch arbeitet er keineswegs hinter den Kulissen
am Sturz des Generalsekretärs.
Doch intern spricht er immer öfter aus,
was er wirklich denkt.
Das haben mir auch ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in der Bezirksleitung auch erzählt.
Er hat diese Ambitionen
nach entsprechendem Alkoholgenuss besonders.
Da hat er sich auch nicht mehr gehemmt gefühlt,
das irgendwie anzudeuten.
Dass es eine bessere Lösung gäbe,
dass er Honecker ablöst.
Mitte Oktober 1985 wird Naumann an die Akademie
für Gesellschaftswissenschaften eingeladen.
Die rote Denkfabrik soll die Politik der SED theoretisch untermauern
und Nachwuchskader für Partei und Staat ausbilden.
Naumanns Vortrag wird mit Spannung erwartet.
Das war das erste Mal,
dass ich so einen Kontakt hatte mit einem Politbüromitglied.
Horst Klein ist damals Dozent
für Marxistisch-Leninistische Philosophie an der Akademie.
An dem Tag, als Konrad Naumann auftrat,
war eine große Erwartungshaltung bei den Professoren und Dozenten.
Die Wissenschaftler erhoffen sich Antworten.
Welchen Plan hat die Parteiführung für das Land?
Wie soll es weitergehen mit dem Sozialismus in der DDR?
Doch anders als zu Arbeitern
findet Naumann zu den Akademikern keinen Draht.
(Oelschlegel) Naumann hatte immer einen Spruch,
der sagte sehr giftig:
"Während wir die Bodenreform gemacht haben,
hat der studiert."
Daraus entwickelte sich ein ausgesprochener Hass
gegen die Intellektuellen, gegen die Gebildeten.
Ein stetiges Unterlegenheitsgefühl, was man kompensierte,
indem man besonders auf den Putz haute.
Nach ein paar Minuten redet Naumann frei
und sich selbst in Rage.
(Zotl) Er hat dann angefangen,
alle heiligen Kühe gnadenlos zu schlachten.
Das war die schlechte Versorgungslage.
Das war die Schönfärberei,
dass das alles in den Medien vertuscht wird.
Das waren die Künstler, das waren die Wissenschaftler.
Die Mehrzahl unserer Künstler sind gewaltige Dummköpfe
und so muss man sie auch behandeln.
Und ihr Wissenschaftler.
Ihr solltet richtig arbeiten lernen,
statt immer nur Ansprüche zu stellen.
Zum Schluss hat er ja diese Drohung ausgesprochen:
"Ich hoffe, ihr zeichnet das nicht auf."
"Wenn ihr sagt, was ich gesagt habe,
dann sage ich ihr lügt."
Das hieß:
"Dann ist es aus mit euch, dann gewinne ich.
"Mir glaubt man mehr."
Die Wissenschaftler sind entsetzt,
dass ein Politbüromitglied derart aus der Rolle fällt.
(Klein) Ich hatte den Eindruck,
dass er nicht ganz sauber im Kopf war.
Das hatte ja keine Qualität, das waren keine Lösungsangebote.
Wenn ein führender Funktionär keine Lösungsangebote hat,
da müsste er eigentlich über sich selber nachdenken.
Doch das liegt Naumann fern.
Ob ich impulsiv bin oder nicht, das bin ich.
Das ist auch nicht immer nur fein.
Das hat mit der Substanz dessen, was ich sage,
überhaupt nichts zu tun.
Ich war immer offen und ehrlich.
Trotz des großen Wirbels in der Akademie passiert erstmal nichts.
Niemand traut sich, Naumann bei Honecker anzuschwärzen.
Er tritt weiter öffentlich auf,
doch im Hintergrund tickt die Bombe.
Honecker kehrt knapp 2 Wochen später
von einem Kurzbesuch aus Ungarn zurück.
Dort wird Egon Krenz zum Flughafen beordert.
Honecker kam vergnatzt raus, sagt er:
"Wir fahren jetzt ins ZK."
Steige ich in sein Auto ein, 5-6 Minuten sagt er keinen Ton.
Aber ich merkte, der hatte eine Stinklaune.
Fragt er plötzlich: "Hast du das gewusst?"
Ich sagte, ich wusste ja gar nicht, um was es ging.
Und dann erzählte er mir die Geschichte.
Beim Treffen mit dem ungarischen Parteichef Janos Kadar
hat Honecker eine böse Überraschung erlebt.
(Krenz) Honecker hat da wohl gesagt, er hat sein Feld gestellt.
Da hat Kadar gesagt:
"Erich, da habe ich aber eine andere Information."
Und hat ihm dann gegeben, was Naumann gesagt hat,
das haben ungarische Hörer wahrscheinlich informiert.
Und das ist dann zu diesem Zeitpunkt auf den Tisch von Kadar gekommen.
Honecker ist peinlich berührt.
Sein Image droht, Schaden zu nehmen.
Er sieht die Einheit der Parteiführung bedroht
und muss handeln.
Im ZK kommt es nun zum Showdown.
Naumann lässt das Scherbengericht
weitgehend wehrlos über sich ergehen.
Er hatte ja auch selber Stellung genommen und versuchte,
sich zu entschuldigen.
Aber die Verfehlungen waren so groß, allgemein sowie persönlich,
dass man sein Bleiben im Politbüro nicht verantworten konnte.
Zuletzt stimmen alle Politbüromitglieder
der Absetzung Naumanns zu.
Als treuer Parteisoldat hebt auch er selbst die Hand.
Zu seinem Nachfolger wird Günter Schabowski ernannt,
bis dahin Chefredakteur der Parteizeitung "Neues Deutschland".
Eine Entscheidung, die Honecker später bereut.
Als Naumann an diesem Tag das ZK Gebäude verlässt,
ahnt er, dass der Abschied für immer ist..
Nun ist alles ungewiss.
Für sein parteischädigendes Verhalten
drohen Degradierung und Ausschluss aus der SED.
Verlust aller Privilegien und Bewährung in der Produktion.
Als seine Frau am Abend nach Hause kommt,
ahnt sie von alldem nichts.
Er ging ins Badezimmer, drehte sämtliche Wasserhähne auf
und stellte das Radio an.
Er zog mich auf den Boden, setzte sich neben mich
und erzählte mir, dass er nunmehr abgesetzt sei.
Sie haben mich einfach abserviert.
(Oelschlegel) Das heißt, er wusste, wie sehr das Haus verwanzt ist
und alles abgehört worden ist.
Die ganzen Jahre, wo ich da gewohnt habe,
sind wir sozusagen ständig öffentlich gewesen.
Ob dies tatsächlich geschah, lässt sich nicht beweisen.
Dunkelheit liegt über der Waldsiedlung,
die Bewohner sitzen in ihren Häusern.
Keiner sucht den Kontakt zu Naumann.
Der formuliert das von ihm geforderte Rücktrittsgesuch.
In einem persönlichen Brief an Honecker schreibt er:
Deine prinzipielle Kritik und die der Genossen des Politbüros
ist richtig und hat mich sehr getroffen.
Ich habe mich durch mein Verhalten selbst ausgestoßen
und fühle mich sehr allein.
(Oelschlegel) Ich sagte ihm damals:
"Du hast die Chance, nochmal anzufangen."
Die hat er unter keinen Umständen ergreifen wollen,
sondern er hat sich zugeschüttet.
Ich glaube, das ist auch wahnsinnig schwer,
wenn Sie eine solche Überfülle an Macht gehabt haben.
Wo auch immer Sie hinkommen wird ein roter Teppich ausgerollt.
Wenn Sie etwas haben wollen, dann ist das möglich.
Er war wirklich der Fürst von Berlin.
Und von heute auf morgen 0815 sein, das ist nicht so einfach.
Die Öffentlichkeit erfährt erst 2,5 Wochen später
von der Ablösung Naumanns.
Aus gesundheitlichen Gründen, wie es heißt.
Doch hinter vorgehaltener Hand gibt es lebhafte Diskussion.
Wie Stasi-Berichte zeigen,
wird die offizielle Version von vielen nicht geglaubt.
(Kussicke) Da habe ich gedacht, schade!
Was ist da passiert? Warum musste der abtreten?
Durch diese Eröffnung in dem Restaurant
habe ich einfach eine Sympathie für ihn gehabt.
Naumann muss Wandlitz verlassen
und kämpft jetzt um seine Privilegien.
Gerne möchte er weiter im Ladenkombinat einkaufen,
doch das wird ihm versagt.
Auch sein luxuriöses Freizeitobjekt am See muss er abgeben.
Naumann, der sich stets als Anwalt der kleinen Leute inszenierte,
ist überfordert von der Wirklichkeit des real existierenden Sozialismus.
(Oelschlegel) Er hat sich auch nicht mehr zurecht gefunden.
Ich habe ihn zum Einkaufen geschickt.
Er wusste nicht den Unterschied zwischen einer Flasche mit Vollmilch
und einer Flasche mit Buttermilch.
Und kam mit irrsinnigen Sachen nach Hause,
weil er sich nicht mehr zurecht gefunden hat im normalen Alltag.
Doch Naumann muss sich nicht allzu oft unters Volk mischen.
Er wird weiter chauffiert, zwar nicht mehr im Volvo,
aber immerhin in einem Mittelklasse Peugeot.
Statt Bewährung in der Produktion
bekommt er einen gut dotierten Ruheposten
in einem Potsdamer Archiv.
Ihm wird eine Villa in Berlin-Karlshorst zugewiesen,
zuvor Gästehaus der DDR-Regierung.
Obwohl bereits gehobener Standard,
wird sie noch einmal aufwendig umgebaut.
Nur den Pool im Garten versagt ihm Honecker.
Der Generalsekretär scheut davor zurück,
Naumann ins Bodenlose fallen zu lassen.
Wohl auch aus alter Verbundenheit.
Doch persönliche Briefe Naumanns,
der auf eine Begnadigung hofft, bleiben unbeantwortet.
Zu der Frage, warum ich abgesetzt wurde,
gab es eine eiskalte Wand danach.
Es waren alle Beziehungen eiskalt weg.
Statt Honecker interessiert sich nun die Stasi für Naumann.
Allein bei seiner Arbeit sind sieben inoffizielle Mitarbeiter im Einsatz,
dazu weitere im privaten Umfeld.
Sogar einen weiblichen Spitzel setzt die Stasi auf Naumann an.
Er soll unter Kontrolle bleiben, um zu verhindern,
dass er Interna aus dem Politbüro an den Westen ausplaudert.
Die Ehe mit Vera Oelschlegel geht bald in die Brüche.
Zuletzt habe ich ihn beim Scheidungsprozess gesehen,
und dann habe ich ihn nicht wieder gesehen.
Das war's dann.
Ob es ihn sehr mitgenommen hat,
merklich nicht, innerlich glaube ich schon.
Es gab auch Situationen, wo bei mir das Telefon klingelte:
"Lothar, kannst du mal rauskommen?
Mir geht es schlecht."
Dann bin ich hingefahren und habe gemerkt,
dass es ihm eigentlich nur ums Reden ging.
Die Waldsiedlung schläft.
Die Agonie, die von hier ausgeht, legt sich in den 80er-Jahren
mehr und mehr auch über das ganze Land.
Erst 4 Jahre später muss Honecker seinen Platz räumen.
Sein Nachfolger: Egon Krenz.
Das tritt, nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich.
Doch all das kommt zu spät.
Der unfreiwillige Mauerfall am 9. November 1989
besiegelt dann das Schicksal der DDR.
Wenig später steigt Rudolf-Peter Zotl
in die Berliner SED-Bezirksleitung auf.
Da haben wir einen Brief bekommen von Naumann,
ob man ihn nicht rehabilitieren könne.
Es sei ja alles so eingetreten, was er damals kritisiert hätte.
Auch Naumann hätte den Untergang der DDR nicht aufhalten können.
Er hat es in seinem Verhalten und politischer Praxis immer bewiesen,
dass er der Auffassung ist, das sind bloß die falschen Leute.
Er müsste da sein.
Aber Naumann wäre nicht der Protagonist gewesen,
das in dem Sinne zu wandeln.
(Krenz) Ich glaube schon, dass er auch Freunde hatte.
Weil er natürlich auch in der Lage war,
sagen wir mal, politisch richtig aufzumotzen.
Man kann auf einem Gebiet gut sein und auf dem anderen weniger gut.
Und auf einem ganz anderen Gebiet kann man,
wie sagt man, Mist bauen.
Nach der Wiedervereinigung
geht er mit seiner dritten Ehefrau nach Ecuador.
Und stirbt dort im Juli 1992.
Honecker wird zu dieser Zeit in Berlin der Prozess gemacht.
Die Ablösung Naumanns bezeichnet er zuletzt als Fehler.
Er war ein aufrechter und ehrlicher Genosse.
Ich habe ihn nie als Konkurrenten betrachtet.
Jedenfalls wäre er besser als Krenz gewesen,
nicht zu reden vom Verräter Schabowski.
Aus Wandlitz wird schon 1990 ein Reha-Zentrum.
Die Wohnhäuser der ehemaligen Politbüro-Elite
werden umgebaut und vermietet.
Seit 2017 steht das Areal unter Denkmalschutz.
Das Gebäude des ZK beherbergt heute das Außenministerium.
Beim Umbau sind einige Räume im Originalzustand belassen worden.
Darunter der Politbüro-Saal,
wo sich 1985 das Schicksal von Konrad Naumann entschied.