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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 16.08.2021 - Tote am Flughafen in Kabul; Stadt Ghasni unter den Taliban; Evakuierung aus Kabul

ZDF heute Sendung vom 16.08.2021 - Tote am Flughafen in Kabul; Stadt Ghasni unter den Taliban; Evakuierung aus Kabul

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend und willkommen

zum Nachrichtenüberblick an diesem Montag.

Norbert König ist auch dabei für den Sport.

Am Flughafen in der afghanischen Hauptstadt Kabul

spielen sich erschütternde Szenen ab:

Flucht als letzte Hoffnung:

Nach der Machtübernahme der Taliban versuchen Tausende, das Land

zu verlassen. Deutschland schickt Transportmaschinen zur Evakuierung.

Angst vor der nächsten Katastrophe: In Haiti steigt die Zahl

der Erdbebenopfer weiter - jetzt nähert sich Tropensturm "Grace".

Und: Mehr Nutzen als Risiken: Die Ständige Impfkommission

rät nun doch, Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zu impfen.

Vor einer guten Stunde kam das bittere Eingeständnis

des deutschen Außenministers zu Afghanistan:

Es gäbe nichts zu beschönigen.

Wir alle, die Bundesregierung,

die Nachrichtendienste und die internationale Gemeinschaft,

haben die Lage falsch eingeschätzt, sagt Heiko Maas.

Viel schneller als erwartet, haben die radikal-islamischen Taliban

die Macht in Afghanistan zurückerobert.

In der Hauptstadt Kabul haben sie den Präsidentenpalast besetzt,

demonstrativ rollen sie die afghanische Flagge zusammen.

Am Flughafen chaotische Szenen: Verzweifelt versuchen Tausende,

sich noch irgendwie an Bord eines Flugzeugs zu retten.

In den Tumulten sterben mindestens fünf Menschen.

Luc Walpot berichtet.

Chaos vor dem Flughafen Kabul.

Es fallen Schüsse.

Verzweifelte Menschen, Familien mit Kindern, die irgendwie weg wollen,

solange es noch geht.

Mittendrin aber schon schwer bewaffnete Taliban-Kämpfer,

die immer wieder das Feuer eröffnen.

In der Menge auch Flüchtlinge, die aus der Provinz vor den Taliban

nach Kabul geflohen waren, in der Hoffnung, hier sicher zu sein.

Wir haben keine Lebensgrundlage mehr.

Unser Zuhause mussten wir zurücklassen.

Zu Essen haben wir hier auch nichts.

Auf dem Flughafengelände herrscht Entsetzen.

Menschen versuchen mit aller Kraft, an Bord einer Maschine zu gelangen,

obwohl der Linienflugverkehr eingestellt wurde.

Auch Militärflugzeuge konnten vorübergehend nicht mehr landen.

Weil sich Tausende auf die Rollbahn drängten.

Verzweifelt an bereits startende US-Militärmaschinen klammerten.

Vergeblich bemühten sich US-Soldaten

das Gelände zu sichern.

Bei Schusswechseln wurden nach US-Angaben zwei Bewaffnete getötet.

Der Evakuierungseinsatz von drei deutschen Transportflugzeugen

musste verschoben werden.

Die Maschinen warten in Aserbaidschan.

Im Präsidentenpalast ließen sich unterdessen

die neuen Machthaber filmen.

Ihre Führer dankten Gott für den Sieg,

gratulierten ihren Kämpfern und versuchten zugleich,

die afghanische Bevölkerung zu beruhigen.

Wir werden der afghanischen Nation dienen

und für Sicherheit und ein besseres Leben sorgen.

Soweit das Versprechen.

Viele Afghanen und Afghaninnen erinnern sich aber noch

mit Schrecken an die dunklen Jahre der Gewaltherrschaft der Taliban

vor mehr als 20 Jahren.

UN-Generalsekretär Guterres appellierte an die Taliban,

die Menschenrechte aller Bürger,

insbesondere von Frauen und Mädchen zu respektieren.

Die kommenden Tage seien entscheidend.

Was bedeutet die Machtübernahme der Taliban für all die,

die anders denken?

Was droht Frauen und Mädchen?

Die Stadt Ghasni wurde schon am Donnerstag

von den Islamisten eingenommen - ein wichtiges Handelszentrum.

Ghasni liegt rund 150 km von Kabul entfernt

und hat etwa 180.000 Einwohner.

Katrin Eigendorf berichtet.

In der Provinzmetropole Ghasni

haben sie in nur vier Tagen alles übernommen.

Taliban regeln den Verkehr, betreiben die Krankenhäuser,

Schulen, Gerichte.

US-Militärfahrzeuge, Waffen: Sie sind gut ausgerüstet.

Alles hat ihnen der Gouverneur überlassen, kampflos.

Verwaltungsangestellte, Lehrer, Ärzte, sogar Journalisten:

Sie alle arbeiten jetzt unter der Führung der Taliban.

Viele Tausend sind geflohen.

Wer geblieben ist, lebt jetzt unter dem Gesetz der Scharia.

Die Fernseh- und Radiosender senden und arbeiten nach Scharia-Gesetzen.

Mindestens 15 Mitarbeiter der alten Belegschaft arbeiten für uns,

die anderen haben wir kontaktiert.

Ghasni, so sagen die Taliban,

ist jetzt Teil des islamischen Emirats Afghanistan.

Überall weht die Flagge der Taliban.

Kritisch äußert sich niemand vor der Kamera.

Aber es gibt auch Menschen, die zufrieden sind.

Seitdem es zum Glück das islamische Emirat gibt,

sind die Straßen, die vorher blockiert waren, wieder offen.

Die Leute sind glücklich.

Wie schnell sie nicht nur die Stadt einnehmen konnten,

sondern auch alle staatlichen Stellen, zeigt,

sie kämpfen brutal, sind aber auch gut organisiert.

Moderner als die Taliban, die vor 20 Jahren in Afghanistan herrschten.

Und sie wissen um die Macht der Medien.

Ein eigener Radiosender verkündet die neuen Leitlinien.

Mit Videoclips füllen sie ihre Social-Media-Kanäle.

Eine islamistische Diktatur,

so wird es künftig in ganz Afghanistan aussehen.

Elmar Theveßen in Washington, was bedeutet dieses Scheitern

in Afghanistan für die USA und Präsident Biden?

Das erschüttert natürlich sowohl hier als auch weltweit

das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit dieser US-Regierung.

Joe Biden wollte ja eigentlich dieses Vertrauen wiederherstellen.

Biden wird nachher im Weißen Haus sich an die Nation wenden

und erklären müssen, warum es keinen Plan B gab.

Da bleibt diese Fehleinschätzung von ihm und den Geheimdiensten.

Die westlichen Staaten versuchen in höchster Eile, ihre Bürger

und ausländische Hilfskräfte aus Afghanistan rauszuholen.

Die Bundeswehr hat mehrere A400M-Transporter losgeschickt.

Sie sollen die Menschen von Kabul ins benachbarte Usbekistan bringen,

in die Hauptstadt Taschkent.

Sie ist als Drehkreuz für die Evakuierungen vorgesehen,

von dort geht's weiter nach Deutschland.

Thomas Reichart.

Abflug aus Wunstorf zu einem der gefährlichsten Bundeswehreinsätze.

A400M-Transportflugzeuge sind auf dem Weg nach Afghanistan.

Mit an Bord Fallschirmjäger, die absichern,

was in Kabul gelingen soll.

Wir werden in einem robusten Einsatz,

in einem robusten Mandat, solange es die Möglichkeiten vor Ort zulassen,

so viele Menschen wie möglich aus Kabul, aus Afghanistan, herausholen.

Wie lange das angesichts der Lage in Kabul noch möglich sein wird,

ist unsicher.

Sicher scheint, dass die Bundesregierung

wertvolle Zeit verspielt hat.

Nach ZDF-Informationen ging das Innenministerium

noch am Freitagabend davon aus:

Mit einem Angriff auf Kabul sei erst nach dem vollständigen Abzug

der US-Truppen Ende August zu rechnen.

Ähnlich sah es das Auswärtige Amt.

Außenminister Maas behauptete noch bis vor kurzem,

eine Machtübernahme der Taliban stehe nicht bevor.

Es gibt auch nichts zu beschönigen.

Wir alle, die Bundesregierung, die Nachrichtendienste,

die internationale Gemeinschaft: Wir haben die Lage falsch eingeschätzt.

Bereits Ende Juni beantragten die Grünen im Bundestag

ein großzügiges Aufnahmeverfahren für afghanische Ortskräfte.

Union und SPD aber lehnten den Antrag

mit den Stimmen der AfD damals ab.

Das zeigt, wie fatal es war,

dass man von Seiten der deutschen Bundesregierung,

des Auswärtigen Amtes, die Augen vor der Realität verschlossen hat.

Trotz oder wegen der Versäumnisse: Armin Laschet betont heute,

Deutschland müsse sich nun vor neuen Flüchtlingsströmen wappnen.

Die Europäische Union muss sich darauf vorbereiten,

dass es Flüchtlingsbewegungen Richtung Europa geben könnte.

2015 darf sich nicht wiederholen.

Derweil ist weiter unklar,

ob die Bundeswehrmaschinen in Kabul überhaupt landen können,

um Menschen aus höchster Not zu retten.

Theo Koll in Berlin, wie konnte es passieren, dass die Lage

in Afghanistan so falsch eingeschätzt wurde?

Nun, offensichtlich ist der gesamte Westen

einer gemeinsamen und vielfachen Selbsttäuschung aufgesessen:

Man hat dem Land am Hindukusch zwar eine politische Struktur verordnet,

die war aber genauso wenig stabil,

wie die hochgerüstete und mit Milliarden unterstützte

afghanische Armee – beide sind jetzt wie Kartenhäuser zusammengebrochen.

Und sowohl der deutsche, als auch der US-Geheimdienst haben die Lage

offensichtlich völlig falsch eingeschätzt.

Ein ranghoher US-General meinte,

es habe an einem grundlegenden Verständnis des Landes gefehlt.

Zitat: "Wir wussten nicht, was wir taten."

Die Entwicklung in Afghanistan ist auch bitter für Deutschland

und die anderen verbündeten Nation.

Die Verbündeten unter unsere Bundeswehr natürlich, haben zusammen

mit vielen Organisationen wichtiges geleistet.

Niemals dürfen wir die Menschen vergessen, die diesen Einsatz mit

ihrem Leben oder mit Narben an Leib und Seele bezahlt haben.

Wir alle schauen jetzt v.a.

auf diesen blamablen und chaotischen Abzug.

Aber die wirklich bitteren Stunden dürften den Menschen in Afghanistan

noch bevorstehen,

und mit jeder Nachricht über menschliche Opfer

wiegen die krassen westlichen Fehleinschätzungen

und Fehlentscheidungen schwerer

und umso größer wird die politische Mitverantwortung,

auch unserer politisch Handelnden.

Wer sind die Taliban, diese selbsternannten Gotteskrieger,

die so viel Angst verbreiten und die es geschafft haben,

die internationalen Truppen zu zermürben?

Luten Leinhos hat Antworten.

Steinzeit-Islamismus, so erinnert die Welt das Afghanistan der Taliban

in den 90er-Jahren.

Ein Reich der Finsternis.

Ohne Musik und Filme, ohne Frauenrechte, ein Land,

in dem öffentliche Hinrichtungen Alltag waren.

Solche Exzesse sind auch jetzt denkbar,

so Experten, aber weniger wahrscheinlich.

Auf der anderen Seite haben wir auch die Berichte

der Entwicklungsorganisationen, die ja sagen,

sie arbeiten z.T. gut mit den Taliban zusammen.

Weil die Taliban jetzt in der Situation sind,

dass sie liefern müssen,

um ihre Legitimation innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen.

Haben die Taliban also dazugelernt?

Ihr vergleichsweise unblutiger Sturm auf Kabul spricht dafür.

Es gibt bis jetzt noch keine Berichte über Massenverhaftungen,

dass es zu Massenerschießungen, Massenmisshandlungen gekommen ist,

von Regierungsmitarbeitern oder Angehörigen der Streitkräfte,

die sich ergeben haben.

Bislang geben sich die Kämpfer eher zurückhaltend denn rachsüchtig.

Und in den bereits eroberten Provinzen

können Frauen und Mädchen weiter zur Schule gehen.

Allerdings müssen sie einen Tschador tragen, also das schwarze Gewand,

das nur das Gesicht frei lässt, ähnlich wie im Iran.

Aber das ist ja schon mal ein Zeichen,

dass sie zumindests Schulunterricht,

offensichtlich Sekundarunterricht zulassen.

Ob es dabei bleibt,

hängt vom Machtkampf innerhalb der Taliban ab.

Ob sich die fundamentalistischen Feldkommandeure durchsetzen

oder die vergleichsweise moderaten Taliban-Gruppen,

die verhandelt haben.

Mehr zur Lage in Afghanistan erfahren Sie direkt nach uns,

in einem ZDFspezial.

Auf heute.de und in unserer ZDFheute-App finden Sie außerdem

alle aktuellen Entwicklungen in einem Liveblog zusammengefasst.

Nach Haiti.

Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben

ist die Zahl der Toten auf mehr als 1.300 gestiegen.

Besonders betroffen ist die Region im Südwesten des verarmten Inselstaates

rund um das Epizentrum Saint-Louis-du-Sud,

etwa 125 km westlich der Hauptstadt Port-au-Prince.

Und jetzt droht auch noch ein Tropensturm.

Die Suche nach den Vermissten dürfte damit noch schwieriger werden.

Claudia Bates berichtet.

Endlich kommt Hilfe in den entlegenen Gebieten an.

Schweres Gerät und Rettungstrupps, die dabei helfen, zu räumen

und so vielleicht noch Verschüttete lebend zu retten.

Sie arbeiten gegen die Zeit.

Zwei Tage nach dem Erdbeben

und unmittelbar vor dem heraufziehenden Sturm.

Sie wollen ihre Toten beerdigen, die zwischen all der Zerstörung

und inmitten von Chaos noch keinen würdigen Ort gefunden haben.

In den Straßen brechen sich Trauer und Verzweiflung Bahn.

Mehr als 13.000 Gebäude sind nach einer ersten Bilanz völlig zerstört,

ähnlich viele sind beschädigt.

Zigtausend Menschen sind betroffen, verletzt

oder ohne Dach über dem Kopf,

schlafen in provisorischen Zelten oder draußen.

Wir schlafen auf der Straße, es ist so schwer für uns jetzt.

Wir können nirgends hin, weil unser Haus zerstört ist.

Und keine Behörde kümmert sich um uns.

Es fehlt an allem.

Die Stromleitungen sind kaputt,

Nahrung ist knapp und sauberes Wasser.

Die Versorgung - eine Herausforderung,

da die Straßen hierher zum Teil verschüttet sind.

Aber: Die internationale Hilfe ist angelaufen.

Die USA schicken Such- und Rettungsteams und fangen an,

die Verletzlichsten in Sicherheit zu bringen.

Aber erst in den nächsten Tagen, nach dem Sturm,

sind die Folgen des Erdbebens abzuschätzen.

Zum Thema Corona.

Da gibt es wichtige Neuigkeiten von der STIKO, der Impfkommission.

Die empfiehlt jetzt doch, alle Kinder ab 12 zu impfen.

Bisher war sie sehr zurückhaltend - nun gebe es aber ausreichend Daten,

sagt die STIKO, und kommt zu dem Schluss, dass der Nutzen der Impfung

auch bei Kindern die Risiken überwiege.

Christiane Hübscher hat die Details.

Wochenlang hatte sich die Ständige Impfkommission Daten aus den USA

kommen lassen.

Dort sind schon fast 10 Mio. Kinder und Jugendliche geimpft.

Einzige beobachtete Komplikation war die Herz-Muskel-Entzündung,

die vorrangig bei Jungen auftrat aber gut behandelbar ist.

Deshalb gibt die STIKO heute Grünes Licht für alle ab zwölf.

Bis jetzt wissen wir, dass diese Herz-Muskel-Entzündungen,

die ja sehr selten vorkommen,

durchaus nicht gefährlich verlaufen sind.

Die meisten Kinder sind sehr gut wieder gesund geworden,

mussten im Krankenhaus behandelt werden, aber haben,

nachdem, was wir bisher wissen, keine Folgeschäden behalten.

Und so heißt es im Beschlussentwurf, dass...

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn begrüßt den Schwenk der Stiko.

Das ist eine gute Nachricht.

Für Kinder, für Jugendliche und für ihre Eltern

gibt es nun die klare Empfehlung sich impfen zu lassen.

Die Politik hatte öffentlich Druck auf die STIKO gemacht,

die Empfehlung zu ändern.

Der Bremer Kinderarzt Stefan Trapp glaubt,

mit dem heutigen Tag

werde die Entscheidung für Familien leichter gemacht.

Sein Vertrauen in die STIKO ist ungebrochen.

Die Unabhängigkeit einer solchen Organisation ist essentiell.

Deshalb find ich es ganz zentral, dass die STIKO

da ihre Eigenständigkeit bewahrt hat und abgewartet hat,

bis sie auch gute Daten hat

und eine gewisse Zeit auch dem po- litischen Druck Stand gehalten hat.

Bund und Länder versichern erneut, einen Impfzwang an Schulen

wird es nicht geben.

Auch die Impfung von Kindern bleibe eine persönliche Entscheidung.

Neue Wege geht Baden-Württemberg:

Unabhängig von der Inzidenz sind dort seit heute Kontaktbeschränkungen

und Regelungen für private Feiern aufgehoben.

Auch dürfen zum Beispiel Theater wieder komplett öffnen.

Dafür müssen Ungeimpfte in vielen Bereichen

negative Schnelltests oder sogar PCR-Tests vorweisen.

Die Maskenpflicht im Nahverkehr und in Innenräumen

bleibt für alle bestehen.

Und jetzt bist du dran, Norbert.

Mit einer bemerkenswerten Entscheidung am Grünen Tisch.

Der VfL Wolfsburg ist nachträglich aus dem DFB-Pokalwettbewerb

ausgeschlossen worden, weil Trainer Mark van Bommel im Erstrundenspiel

bei Preußen Münster ein Regelverstoß unterlaufen ist.

Der Niederländer hatte in der Verlängerung Admir Mehmedi und damit

den sechsten Spieler eingewechselt, obwohl nur fünf erlaubt sind.

Das DFB-Sportgericht wertete das Spiel mit 2:0 für den Viertligisten,

Wolfsburg hatte das Spiel auf dem grünen Rasen 3:1 gewonnen.

Zwei Trainer hoffen kurz nach Saisonbeginn

schon auf den ersten Titel mit ihrem neuen Verein:

Marco Rose mit Borussia Dortmund und Julian Nagelsmann mit dem FC Bayern

wollen den Supercup gewinnen, im Duell Pokalsieger gegen Meister.

Noch immer wartet Julian Nagelsmann als neuer Bayern-Coach

auf den ersten Sieg seines Teams.

Auch am Freitag reichte es trotz eines Treffers

von Dauerbrenner Robert Lewandowski in Mönchengladbach nur zu einem 1:1.

Wenn wir morgen gewinnen, dann haben wir den ersten Titel gewonnen

dieses Jahr.

Das ist ein wichtiges Spiel, keine Frage,

gegen einen Gegner, der sehr gut gestartet ist in die Bundesliga.

Gleich fünf Dortmunder Tore am Samstag gegen Frankfurt

schenkten Spielern und Fans einen Saisonauftakt nach Maß.

V.a. die norwegische Gallionsfigur Erling Haaland mit zwei Treffern

und einem Assist

ließ den Ausfall von sechs Dortmunder Stammkräften

zur Nebensache werden.

Und einige Fans haben in der Vorfreude auf den Supercup

sogar ein paar Tränen vergossen.

Schwarz-gelbe Freudentränen natürlich.

Wechselhaft und windig,

das sind die Schlagworte für die Wetterprognose von morgen.

Einzelheiten hat gleich Katja Horneffer.

Danach folgt das ZDFspezial zu Afghanistan.

Und um 21.45 Uhr begrüßt Sie Marietta Slomka im "heute journal".

Danke für Ihr Interesse, alles Gute Ihnen und bis morgen, wenn Sie mögen.

Auf Wiedersehen.

Heute war das Wetter in Deutschland mal wieder dreigeteilt:

Besonders über Baden-Württemberg und Bayern

zogen z.T. kräftigere Regenschauer und Gewitter hinweg.

Sie sehen es an der violetten Farbe hier.

In einem Streifen ungefähr von Berlin bis zum Oberrhein

zeigte sich am Nachmittag häufiger die Sonne.

Dann gab es diese dichteren Wolken, die aus Nordwesten herankamen.

Sie brachten Regen mit, z.T. auch Gewitter wie rund um Flensburg.

In der Nacht kann es in Schleswig-Holstein gewittern.

Sonst ziehen über Norddeutschland Regenschauer hinweg.

Am längsten regnet es wohl am Alpenrand.

Auch morgen ziehen noch bei starkem bis stürmischem Wind

etliche Schauer und Gewitter über Norddeutschland.

Am Nachmittag kommen von den Niederlanden und Belgien

neue Wolken heran, die auch wieder Regen bringen.

Viele von uns bekommen aber morgen einen freundlichen Tag

mit Sonne und Wolken.

Wechselhaft geht es in den nächsten Tagen weiter.

Dabei nehmen die Sonnenanteile von Tag zu Tag zu.

ZDF heute Sendung vom 16.08.2021 - Tote am Flughafen in Kabul; Stadt Ghasni unter den Taliban; Evakuierung aus Kabul ZDF heute program from 16.08.2021 - Deaths at Kabul airport; City of Ghasni under the Taliban; Evacuation from Kabul ZDF heute Sendung vom 16.08.2021 - Des morts à l'aéroport de Kaboul ; La ville de Ghasni sous la coupe des talibans ; Evacuation de Kaboul Programma ZDF heute del 16.08.2021 - Morti all'aeroporto di Kabul; Città di Ghasni sotto i talebani; Evacuazione da Kabul ZDF heute programma van 16.08.2021 - Doden op luchthaven Kabul; Stad Ghasni onder de Taliban; Evacuatie uit Kabul Programa ZDF heute de 16.08.2021 - Mortes no aeroporto de Cabul; Cidade de Ghasni sob o jugo dos talibãs; Evacuação de Cabul Программа ZDF heute от 16.08.2021 - Смерть в аэропорту Кабула; Город Гасни под властью талибов; Эвакуация из Кабула 德国电视二台 (ZDF) 今天播出 2021 年 8 月 16 日起的节目——在喀布尔机场去世;塔利班统治下的加斯尼市;从喀布尔撤离

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend und willkommen

zum Nachrichtenüberblick an diesem Montag.

Norbert König ist auch dabei für den Sport.

Am Flughafen in der afghanischen Hauptstadt Kabul

spielen sich erschütternde Szenen ab:

Flucht als letzte Hoffnung:

Nach der Machtübernahme der Taliban versuchen Tausende, das Land

zu verlassen. Deutschland schickt Transportmaschinen zur Evakuierung.

Angst vor der nächsten Katastrophe: In Haiti steigt die Zahl

der Erdbebenopfer weiter - jetzt nähert sich Tropensturm "Grace".

Und: Mehr Nutzen als Risiken: Die Ständige Impfkommission

rät nun doch, Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zu impfen.

Vor einer guten Stunde kam das bittere Eingeständnis

des deutschen Außenministers zu Afghanistan:

Es gäbe nichts zu beschönigen.

Wir alle, die Bundesregierung,

die Nachrichtendienste und die internationale Gemeinschaft,

haben die Lage falsch eingeschätzt, sagt Heiko Maas.

Viel schneller als erwartet, haben die radikal-islamischen Taliban

die Macht in Afghanistan zurückerobert.

In der Hauptstadt Kabul haben sie den Präsidentenpalast besetzt,

demonstrativ rollen sie die afghanische Flagge zusammen.

Am Flughafen chaotische Szenen: Verzweifelt versuchen Tausende,

sich noch irgendwie an Bord eines Flugzeugs zu retten.

In den Tumulten sterben mindestens fünf Menschen.

Luc Walpot berichtet.

Chaos vor dem Flughafen Kabul.

Es fallen Schüsse.

Verzweifelte Menschen, Familien mit Kindern, die irgendwie weg wollen,

solange es noch geht.

Mittendrin aber schon schwer bewaffnete Taliban-Kämpfer,

die immer wieder das Feuer eröffnen.

In der Menge auch Flüchtlinge, die aus der Provinz vor den Taliban

nach Kabul geflohen waren, in der Hoffnung, hier sicher zu sein.

Wir haben keine Lebensgrundlage mehr.

Unser Zuhause mussten wir zurücklassen.

Zu Essen haben wir hier auch nichts.

Auf dem Flughafengelände herrscht Entsetzen.

Menschen versuchen mit aller Kraft, an Bord einer Maschine zu gelangen,

obwohl der Linienflugverkehr eingestellt wurde.

Auch Militärflugzeuge konnten vorübergehend nicht mehr landen.

Weil sich Tausende auf die Rollbahn drängten.

Verzweifelt an bereits startende US-Militärmaschinen klammerten.

Vergeblich bemühten sich US-Soldaten

das Gelände zu sichern.

Bei Schusswechseln wurden nach US-Angaben zwei Bewaffnete getötet.

Der Evakuierungseinsatz von drei deutschen Transportflugzeugen

musste verschoben werden.

Die Maschinen warten in Aserbaidschan.

Im Präsidentenpalast ließen sich unterdessen

die neuen Machthaber filmen.

Ihre Führer dankten Gott für den Sieg,

gratulierten ihren Kämpfern und versuchten zugleich,

die afghanische Bevölkerung zu beruhigen.

Wir werden der afghanischen Nation dienen

und für Sicherheit und ein besseres Leben sorgen.

Soweit das Versprechen.

Viele Afghanen und Afghaninnen erinnern sich aber noch

mit Schrecken an die dunklen Jahre der Gewaltherrschaft der Taliban

vor mehr als 20 Jahren.

UN-Generalsekretär Guterres appellierte an die Taliban,

die Menschenrechte aller Bürger,

insbesondere von Frauen und Mädchen zu respektieren.

Die kommenden Tage seien entscheidend.

Was bedeutet die Machtübernahme der Taliban für all die,

die anders denken?

Was droht Frauen und Mädchen?

Die Stadt Ghasni wurde schon am Donnerstag

von den Islamisten eingenommen - ein wichtiges Handelszentrum.

Ghasni liegt rund 150 km von Kabul entfernt

und hat etwa 180.000 Einwohner.

Katrin Eigendorf berichtet.

In der Provinzmetropole Ghasni

haben sie in nur vier Tagen alles übernommen.

Taliban regeln den Verkehr, betreiben die Krankenhäuser,

Schulen, Gerichte.

US-Militärfahrzeuge, Waffen: Sie sind gut ausgerüstet.

Alles hat ihnen der Gouverneur überlassen, kampflos.

Verwaltungsangestellte, Lehrer, Ärzte, sogar Journalisten:

Sie alle arbeiten jetzt unter der Führung der Taliban.

Viele Tausend sind geflohen.

Wer geblieben ist, lebt jetzt unter dem Gesetz der Scharia.

Die Fernseh- und Radiosender senden und arbeiten nach Scharia-Gesetzen.

Mindestens 15 Mitarbeiter der alten Belegschaft arbeiten für uns,

die anderen haben wir kontaktiert.

Ghasni, so sagen die Taliban,

ist jetzt Teil des islamischen Emirats Afghanistan.

Überall weht die Flagge der Taliban.

Kritisch äußert sich niemand vor der Kamera.

Aber es gibt auch Menschen, die zufrieden sind.

Seitdem es zum Glück das islamische Emirat gibt,

sind die Straßen, die vorher blockiert waren, wieder offen.

Die Leute sind glücklich.

Wie schnell sie nicht nur die Stadt einnehmen konnten,

sondern auch alle staatlichen Stellen, zeigt,

sie kämpfen brutal, sind aber auch gut organisiert.

Moderner als die Taliban, die vor 20 Jahren in Afghanistan herrschten.

Und sie wissen um die Macht der Medien.

Ein eigener Radiosender verkündet die neuen Leitlinien.

Mit Videoclips füllen sie ihre Social-Media-Kanäle.

Eine islamistische Diktatur,

so wird es künftig in ganz Afghanistan aussehen.

Elmar Theveßen in Washington, was bedeutet dieses Scheitern

in Afghanistan für die USA und Präsident Biden?

Das erschüttert natürlich sowohl hier als auch weltweit

das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit dieser US-Regierung.

Joe Biden wollte ja eigentlich dieses Vertrauen wiederherstellen.

Biden wird nachher im Weißen Haus sich an die Nation wenden

und erklären müssen, warum es keinen Plan B gab.

Da bleibt diese Fehleinschätzung von ihm und den Geheimdiensten.

Die westlichen Staaten versuchen in höchster Eile, ihre Bürger

und ausländische Hilfskräfte aus Afghanistan rauszuholen.

Die Bundeswehr hat mehrere A400M-Transporter losgeschickt.

Sie sollen die Menschen von Kabul ins benachbarte Usbekistan bringen,

in die Hauptstadt Taschkent.

Sie ist als Drehkreuz für die Evakuierungen vorgesehen,

von dort geht's weiter nach Deutschland.

Thomas Reichart.

Abflug aus Wunstorf zu einem der gefährlichsten Bundeswehreinsätze.

A400M-Transportflugzeuge sind auf dem Weg nach Afghanistan.

Mit an Bord Fallschirmjäger, die absichern,

was in Kabul gelingen soll.

Wir werden in einem robusten Einsatz,

in einem robusten Mandat, solange es die Möglichkeiten vor Ort zulassen,

so viele Menschen wie möglich aus Kabul, aus Afghanistan, herausholen.

Wie lange das angesichts der Lage in Kabul noch möglich sein wird,

ist unsicher.

Sicher scheint, dass die Bundesregierung

wertvolle Zeit verspielt hat.

Nach ZDF-Informationen ging das Innenministerium

noch am Freitagabend davon aus:

Mit einem Angriff auf Kabul sei erst nach dem vollständigen Abzug

der US-Truppen Ende August zu rechnen.

Ähnlich sah es das Auswärtige Amt.

Außenminister Maas behauptete noch bis vor kurzem,

eine Machtübernahme der Taliban stehe nicht bevor.

Es gibt auch nichts zu beschönigen.

Wir alle, die Bundesregierung, die Nachrichtendienste,

die internationale Gemeinschaft: Wir haben die Lage falsch eingeschätzt.

Bereits Ende Juni beantragten die Grünen im Bundestag

ein großzügiges Aufnahmeverfahren für afghanische Ortskräfte.

Union und SPD aber lehnten den Antrag

mit den Stimmen der AfD damals ab.

Das zeigt, wie fatal es war,

dass man von Seiten der deutschen Bundesregierung,

des Auswärtigen Amtes, die Augen vor der Realität verschlossen hat.

Trotz oder wegen der Versäumnisse: Armin Laschet betont heute,

Deutschland müsse sich nun vor neuen Flüchtlingsströmen wappnen.

Die Europäische Union muss sich darauf vorbereiten,

dass es Flüchtlingsbewegungen Richtung Europa geben könnte.

2015 darf sich nicht wiederholen.

Derweil ist weiter unklar,

ob die Bundeswehrmaschinen in Kabul überhaupt landen können,

um Menschen aus höchster Not zu retten.

Theo Koll in Berlin, wie konnte es passieren, dass die Lage

in Afghanistan so falsch eingeschätzt wurde?

Nun, offensichtlich ist der gesamte Westen

einer gemeinsamen und vielfachen Selbsttäuschung aufgesessen:

Man hat dem Land am Hindukusch zwar eine politische Struktur verordnet,

die war aber genauso wenig stabil,

wie die hochgerüstete und mit Milliarden unterstützte

afghanische Armee – beide sind jetzt wie Kartenhäuser zusammengebrochen.

Und sowohl der deutsche, als auch der US-Geheimdienst haben die Lage

offensichtlich völlig falsch eingeschätzt.

Ein ranghoher US-General meinte,

es habe an einem grundlegenden Verständnis des Landes gefehlt.

Zitat: "Wir wussten nicht, was wir taten."

Die Entwicklung in Afghanistan ist auch bitter für Deutschland

und die anderen verbündeten Nation.

Die Verbündeten unter unsere Bundeswehr natürlich, haben zusammen

mit vielen Organisationen wichtiges geleistet.

Niemals dürfen wir die Menschen vergessen, die diesen Einsatz mit

ihrem Leben oder mit Narben an Leib und Seele bezahlt haben.

Wir alle schauen jetzt v.a.

auf diesen blamablen und chaotischen Abzug.

Aber die wirklich bitteren Stunden dürften den Menschen in Afghanistan

noch bevorstehen,

und mit jeder Nachricht über menschliche Opfer

wiegen die krassen westlichen Fehleinschätzungen

und Fehlentscheidungen schwerer

und umso größer wird die politische Mitverantwortung,

auch unserer politisch Handelnden.

Wer sind die Taliban, diese selbsternannten Gotteskrieger,

die so viel Angst verbreiten und die es geschafft haben,

die internationalen Truppen zu zermürben?

Luten Leinhos hat Antworten.

Steinzeit-Islamismus, so erinnert die Welt das Afghanistan der Taliban

in den 90er-Jahren.

Ein Reich der Finsternis.

Ohne Musik und Filme, ohne Frauenrechte, ein Land,

in dem öffentliche Hinrichtungen Alltag waren.

Solche Exzesse sind auch jetzt denkbar,

so Experten, aber weniger wahrscheinlich.

Auf der anderen Seite haben wir auch die Berichte

der Entwicklungsorganisationen, die ja sagen,

sie arbeiten z.T. gut mit den Taliban zusammen.

Weil die Taliban jetzt in der Situation sind,

dass sie liefern müssen,

um ihre Legitimation innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen.

Haben die Taliban also dazugelernt?

Ihr vergleichsweise unblutiger Sturm auf Kabul spricht dafür.

Es gibt bis jetzt noch keine Berichte über Massenverhaftungen,

dass es zu Massenerschießungen, Massenmisshandlungen gekommen ist,

von Regierungsmitarbeitern oder Angehörigen der Streitkräfte,

die sich ergeben haben.

Bislang geben sich die Kämpfer eher zurückhaltend denn rachsüchtig.

Und in den bereits eroberten Provinzen

können Frauen und Mädchen weiter zur Schule gehen.

Allerdings müssen sie einen Tschador tragen, also das schwarze Gewand,

das nur das Gesicht frei lässt, ähnlich wie im Iran.

Aber das ist ja schon mal ein Zeichen,

dass sie zumindests Schulunterricht,

offensichtlich Sekundarunterricht zulassen.

Ob es dabei bleibt,

hängt vom Machtkampf innerhalb der Taliban ab.

Ob sich die fundamentalistischen Feldkommandeure durchsetzen

oder die vergleichsweise moderaten Taliban-Gruppen,

die verhandelt haben.

Mehr zur Lage in Afghanistan erfahren Sie direkt nach uns,

in einem ZDFspezial.

Auf heute.de und in unserer ZDFheute-App finden Sie außerdem

alle aktuellen Entwicklungen in einem Liveblog zusammengefasst.

Nach Haiti.

Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben

ist die Zahl der Toten auf mehr als 1.300 gestiegen.

Besonders betroffen ist die Region im Südwesten des verarmten Inselstaates

rund um das Epizentrum Saint-Louis-du-Sud,

etwa 125 km westlich der Hauptstadt Port-au-Prince.

Und jetzt droht auch noch ein Tropensturm.

Die Suche nach den Vermissten dürfte damit noch schwieriger werden.

Claudia Bates berichtet.

Endlich kommt Hilfe in den entlegenen Gebieten an.

Schweres Gerät und Rettungstrupps, die dabei helfen, zu räumen

und so vielleicht noch Verschüttete lebend zu retten.

Sie arbeiten gegen die Zeit.

Zwei Tage nach dem Erdbeben

und unmittelbar vor dem heraufziehenden Sturm.

Sie wollen ihre Toten beerdigen, die zwischen all der Zerstörung

und inmitten von Chaos noch keinen würdigen Ort gefunden haben.

In den Straßen brechen sich Trauer und Verzweiflung Bahn.

Mehr als 13.000 Gebäude sind nach einer ersten Bilanz völlig zerstört,

ähnlich viele sind beschädigt.

Zigtausend Menschen sind betroffen, verletzt

oder ohne Dach über dem Kopf,

schlafen in provisorischen Zelten oder draußen.

Wir schlafen auf der Straße, es ist so schwer für uns jetzt.

Wir können nirgends hin, weil unser Haus zerstört ist.

Und keine Behörde kümmert sich um uns.

Es fehlt an allem.

Die Stromleitungen sind kaputt,

Nahrung ist knapp und sauberes Wasser.

Die Versorgung - eine Herausforderung,

da die Straßen hierher zum Teil verschüttet sind.

Aber: Die internationale Hilfe ist angelaufen.

Die USA schicken Such- und Rettungsteams und fangen an,

die Verletzlichsten in Sicherheit zu bringen.

Aber erst in den nächsten Tagen, nach dem Sturm,

sind die Folgen des Erdbebens abzuschätzen.

Zum Thema Corona.

Da gibt es wichtige Neuigkeiten von der STIKO, der Impfkommission.

Die empfiehlt jetzt doch, alle Kinder ab 12 zu impfen.

Bisher war sie sehr zurückhaltend - nun gebe es aber ausreichend Daten,

sagt die STIKO, und kommt zu dem Schluss, dass der Nutzen der Impfung

auch bei Kindern die Risiken überwiege.

Christiane Hübscher hat die Details.

Wochenlang hatte sich die Ständige Impfkommission Daten aus den USA

kommen lassen.

Dort sind schon fast 10 Mio. Kinder und Jugendliche geimpft.

Einzige beobachtete Komplikation war die Herz-Muskel-Entzündung,

die vorrangig bei Jungen auftrat aber gut behandelbar ist.

Deshalb gibt die STIKO heute Grünes Licht für alle ab zwölf.

Bis jetzt wissen wir, dass diese Herz-Muskel-Entzündungen,

die ja sehr selten vorkommen,

durchaus nicht gefährlich verlaufen sind.

Die meisten Kinder sind sehr gut wieder gesund geworden,

mussten im Krankenhaus behandelt werden, aber haben,

nachdem, was wir bisher wissen, keine Folgeschäden behalten.

Und so heißt es im Beschlussentwurf, dass...

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn begrüßt den Schwenk der Stiko.

Das ist eine gute Nachricht.

Für Kinder, für Jugendliche und für ihre Eltern

gibt es nun die klare Empfehlung sich impfen zu lassen.

Die Politik hatte öffentlich Druck auf die STIKO gemacht,

die Empfehlung zu ändern.

Der Bremer Kinderarzt Stefan Trapp glaubt,

mit dem heutigen Tag

werde die Entscheidung für Familien leichter gemacht.

Sein Vertrauen in die STIKO ist ungebrochen.

Die Unabhängigkeit einer solchen Organisation ist essentiell.

Deshalb find ich es ganz zentral, dass die STIKO

da ihre Eigenständigkeit bewahrt hat und abgewartet hat,

bis sie auch gute Daten hat

und eine gewisse Zeit auch dem po- litischen Druck Stand gehalten hat.

Bund und Länder versichern erneut, einen Impfzwang an Schulen

wird es nicht geben.

Auch die Impfung von Kindern bleibe eine persönliche Entscheidung.

Neue Wege geht Baden-Württemberg:

Unabhängig von der Inzidenz sind dort seit heute Kontaktbeschränkungen

und Regelungen für private Feiern aufgehoben.

Auch dürfen zum Beispiel Theater wieder komplett öffnen.

Dafür müssen Ungeimpfte in vielen Bereichen

negative Schnelltests oder sogar PCR-Tests vorweisen.

Die Maskenpflicht im Nahverkehr und in Innenräumen

bleibt für alle bestehen.

Und jetzt bist du dran, Norbert.

Mit einer bemerkenswerten Entscheidung am Grünen Tisch.

Der VfL Wolfsburg ist nachträglich aus dem DFB-Pokalwettbewerb

ausgeschlossen worden, weil Trainer Mark van Bommel im Erstrundenspiel

bei Preußen Münster ein Regelverstoß unterlaufen ist.

Der Niederländer hatte in der Verlängerung Admir Mehmedi und damit

den sechsten Spieler eingewechselt, obwohl nur fünf erlaubt sind.

Das DFB-Sportgericht wertete das Spiel mit 2:0 für den Viertligisten,

Wolfsburg hatte das Spiel auf dem grünen Rasen 3:1 gewonnen.

Zwei Trainer hoffen kurz nach Saisonbeginn

schon auf den ersten Titel mit ihrem neuen Verein:

Marco Rose mit Borussia Dortmund und Julian Nagelsmann mit dem FC Bayern

wollen den Supercup gewinnen, im Duell Pokalsieger gegen Meister.

Noch immer wartet Julian Nagelsmann als neuer Bayern-Coach

auf den ersten Sieg seines Teams.

Auch am Freitag reichte es trotz eines Treffers

von Dauerbrenner Robert Lewandowski in Mönchengladbach nur zu einem 1:1.

Wenn wir morgen gewinnen, dann haben wir den ersten Titel gewonnen

dieses Jahr.

Das ist ein wichtiges Spiel, keine Frage,

gegen einen Gegner, der sehr gut gestartet ist in die Bundesliga.

Gleich fünf Dortmunder Tore am Samstag gegen Frankfurt

schenkten Spielern und Fans einen Saisonauftakt nach Maß.

V.a. die norwegische Gallionsfigur Erling Haaland mit zwei Treffern

und einem Assist

ließ den Ausfall von sechs Dortmunder Stammkräften

zur Nebensache werden.

Und einige Fans haben in der Vorfreude auf den Supercup

sogar ein paar Tränen vergossen.

Schwarz-gelbe Freudentränen natürlich.

Wechselhaft und windig,

das sind die Schlagworte für die Wetterprognose von morgen.

Einzelheiten hat gleich Katja Horneffer.

Danach folgt das ZDFspezial zu Afghanistan.

Und um 21.45 Uhr begrüßt Sie Marietta Slomka im "heute journal".

Danke für Ihr Interesse, alles Gute Ihnen und bis morgen, wenn Sie mögen.

Auf Wiedersehen.

Heute war das Wetter in Deutschland mal wieder dreigeteilt:

Besonders über Baden-Württemberg und Bayern

zogen z.T. kräftigere Regenschauer und Gewitter hinweg.

Sie sehen es an der violetten Farbe hier.

In einem Streifen ungefähr von Berlin bis zum Oberrhein

zeigte sich am Nachmittag häufiger die Sonne.

Dann gab es diese dichteren Wolken, die aus Nordwesten herankamen.

Sie brachten Regen mit, z.T. auch Gewitter wie rund um Flensburg.

In der Nacht kann es in Schleswig-Holstein gewittern.

Sonst ziehen über Norddeutschland Regenschauer hinweg.

Am längsten regnet es wohl am Alpenrand.

Auch morgen ziehen noch bei starkem bis stürmischem Wind

etliche Schauer und Gewitter über Norddeutschland.

Am Nachmittag kommen von den Niederlanden und Belgien

neue Wolken heran, die auch wieder Regen bringen.

Viele von uns bekommen aber morgen einen freundlichen Tag

mit Sonne und Wolken.

Wechselhaft geht es in den nächsten Tagen weiter.

Dabei nehmen die Sonnenanteile von Tag zu Tag zu.