20.03.2019 – Langsam gesprochene Nachrichten
Rückschlag für Bayer vor US-Gericht
Der Chemiekonzern Bayer hat in den USA vor Gericht einen weiteren Rückschlag wegen seines glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittels erlitten. Ein Geschworenengericht in San Francisco urteilte, dass das Mittel "Roundup" der Bayer-Tochter Monsanto für die Krebserkrankung eines Klägers mitverantwortlich sei. Der Mann hatte das Mittel 25 Jahre lang eingesetzt. Damit kann der Prozess in die zweite Phase eintreten, in der es auch um Schadenersatzansprüche geht. Bayer weist die Vorwürfe zurück, "Roundup" verursache Krebs. Das Unternehmen beruft sich dabei auf wissenschaftliche Studien.
Australien empört über Erdogan-Äußerungen
Die Regierung Australiens hat empört auf Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zum Anschlag in Neuseeland reagiert. Der australische Premierminister Scott Morrison kündigte die Einbestellung des türkischen Botschafters an. Erdogan hatte die Anschläge bei einem Wahlkampfauftritt als Angriffe auf den Islam verurteilt. Er drohte Australiern mit antimuslimischer Haltung dasselbe Schicksal an, das australische Truppen im Ersten Weltkrieg bei der Schlacht von Gallipoli ereilte. Damals starben im Kampf gegen überwiegend osmanische Truppen rund 8000 australische Soldaten.
Weiterer Verdächtiger nach tödlichen Schüssen in Utrecht festgenommen
Im Zusammenhang mit den tödlichen Schüssen in Utrecht hat die niederländische Polizei einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Es handele sich um einen 40-jährigen Mann aus Utrecht, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Als Hauptverdächtiger gilt ein 37 Jahre alter gebürtiger Türke. Er soll am Montag in einer Straßenbahn drei Menschen erschossen und drei weitere Personen schwer verletzt haben. Die Polizei schließt nicht aus, dass es ein terroristisches Motiv für die Tat gab. Zwei weitere Männer, die bereits am Montag festgenommen worden waren, wurden inzwischen aus der Haft entlassen.
London bittet EU um Verschiebung des Brexit-Termins
Zehn Tage vor dem geplanten EU-Austritt strebt die britische Premierministerin Theresa May einen Aufschub des Brexit-Termins an. Sie werde am Mittwoch in einem Schreiben an EU-Ratspräsident Donald Tusk um eine Fristverlängerung bitten, erklärte Mays Sprecher. In Medienberichten ist von einer Verschiebung um zunächst drei Monate die Rede, möglich sei aber auch eine Verlängerung um zwei Jahre. EU-Chefunterhändler Michel Barnier sagte, eine Verschiebung des Austritts ergebe nur Sinn, wenn dadurch die Chancen auf eine Zustimmung des britischen Parlaments zum ausgehandelten Vertrag stiegen.
Mindestens 300 Todesopfer nach Zyklon "Idai" in Südostafrika
Fünf Tage nach dem Durchzug des Tropensturms "Idai" ist die Zahl der Toten in Mosambik und Simbabwe nach Regierungsangaben auf mehr als 300 gestiegen. In beiden Ländern werden noch Hunderte weitere Opfer befürchtet. Rund 400.000 Menschen könnten zeitweise obdachlos sein, warnte das Rote Kreuz. Laut einem UN-Sprecher haben zwei große Flüsse wegen der Fluten "kilometerlange Binnenmeere" gebildet. "Idai" war am späten Donnerstag in der Nähe der mosambikanischen Stadt Beira auf Land getroffen und dann nach Simbabwe weitergezogen. Der Zyklon löste Sturzfluten und Überschwemmungen aus.
Mehr als 120.000 Menschen in Afghanistan von Überflutungen betroffen
In Afghanistan sind nach schweren Unwettern mehr als 122.600 Menschen von Überschwemmungen betroffen und benötigen humanitäre Hilfe. Das teilte die UN-Organisation für Nothilfe mit. Demnach sind 14 der 34 afghanischen Provinzen betroffen. Mindestens 63 Menschen seien infolge der Überflutungen umgekommen, weitere 32 verletzt worden, heißt es in dem Bericht. Zudem seien fast 5000 Häuser zerstört und mehr als 7500 beschädigt worden. In Afghanistan kommt es jedes Jahr zu Überschwemmungen mit vielen Todesopfern. Die Regenfälle folgen auf die schwerste Dürre im Land seit Jahren.