NS-Ideologie I Nationalsozialismus I musstewissen Geschichte
In diesem Video erkläre ich die fünf zentralen Punkte
der Weltanschauung der Nationalsozialisten.
Also alles zur Ideologie der Nazis jetzt und hier.
Adolf Hitler hat die Weltanschauung
der Nazis aus verschiedenen Versatzstücken zusammengesetzt.
Einige Elemente der Ideologie sind nicht neu,
teilweise sind sie sogar viele 100 Jahre alt.
Daher ist die Nazi-Ideologie eine seltsame Patchwork-Ideologie.
Aber sie war so gestrickt,
dass sich möglichst viele Menschen davon angesprochen fühlten.
Für die einen Nazis war der eine Gesichtspunkt wichtiger,
für andere etwas anderes.
Sie versuchten für möglichst viele Unzufriedene etwas anzubieten,
um sie für die Partei zu gewinnen.
Es war also aus Nazi-Sicht ganz gut,
dass man verschiedene Positionen hatte,
aus denen sich jeder etwas herausgreifen konnte.
Wenn ich das NS-Weltbild zusammenfasse,
beziehe ich mich auf Adolf Hitler,
denn der hat dieses Weltbild zusammengebastelt
und im Buch "Mein Kampf" und seinen Reden immer wieder dargestellt.
Das sind die Teile:
1.: Rassismus.
Hitler glaubte, dass es auf der Welt verschiedene Menschenrassen gibt,
die sich in einem ständigen Kampf befinden.
Charles Darwin hat die Theorie von der Weiterentwicklung
der Tier-und Pflanzenarten durch die natürliche Auslese entwickelt.
Darin geht es darum, dass die Lebewesen,
die sich am besten
an die sich verändernden Umweltbedingungen anpassen können,
überleben und sich entwickeln.
Schon bald haben einige Leute
diese Evolutionstheorie auf den Menschen angewandt.
Sie sagen: Es gibt höherwertige und minderwertige Rassen,
die einen Kampf ums Dasein führen.
Die Theorie von Darwin
wird da natürlich völlig verbogen und missbraucht.
Man nennt das Sozialdarwinismus.
Und Hitler glaubt nun, dass die arische Rasse die einzige,
wertvolle und "schöpferische" Rasse sein soll, die Herrenrasse.
Und die Träger dieser Herrenrasse seien eben die Deutschen.
Weil sie biologisch besser seien,
hätten sie auch das Recht zu herrschen.
Es ist das Recht des Stärkeren.
Das deutsche Herrenvolk habe nach Hitlers Vorstellung also das Recht,
alle anderen Rassen zu unterwerfen und zu vernichten.
2.: Antisemitismus.
Als Hauptgegner der Arier hat Hitler das Judentum ausgemacht.
Er definiert die Juden als Rasse.
Das ist allerdings Blödsinn, denn das Judentum ist keine Rasse,
sondern eine Religion oder eine Kultur,
einer Gemeinschaft derjenigen, die zum Judentum gehören.
Stellt euch vor, jemand behauptet:
Christen oder Katholiken wären eine eigene Rasse.
Aber Hitler behauptet das.
Und er macht die angebliche "jüdische Rasse"
als den bösen Erzfeind der arischen Rasse aus.
Die Juden wollten die Welt beherrschen, sagt Hitler,
obwohl sie ja eigentlich biologisch gesehen minderwertig seien.
Um die Arier trotzdem unterdrücken zu können,
hätten die Juden alles Mögliche erfunden,
den Marxismus, den Liberalismus, den Parlamentarismus.
Juden seien schuld am Versailler Vertrag,
schuld daran, dass Deutschland den Krieg verloren hat,
schuld an der Demokratie und an der Weltwirtschaftskrise.
Die Arier
müssen sich deswegen gegen die jüdische Weltverschwörung wehren
und die Juden vernichten, sagt Hitler.
3.: Lebensraum.
Um diesen Kampf gegen die Juden und die angeblich
von ihnen unterwanderten und heimtückisch versklavten Völker
zu gewinnen, müsse das deutsche Volk eine starke Machtbasis haben.
Hitler will immer ein arisches, ein germanisch-deutsches Großreich,
in dem genügend Platz ist, um sich zu vermehren.
Deshalb fordert er Lebensraum im Osten zu erobern.
Er will bis hin zum Ural alles Land erobern und dort Deutsche ansiedeln,
deutsche Bauern.
Aber dort leben natürlich schon Menschen,
Polen, Russen und viele andere.
Diese, wie Hitler sie nennt, Untermenschen
will er entweder umbringen oder umsiedeln,
oder sie müssen als Sklaven für die deutsche Herrenrasse arbeiten.
Aus seiner Sicht haben die angeblich überlegenen Deutschen das Recht,
den Slawen, also v.a. den Menschen, die im östlichen Europa leben,
das Land wegzunehmen, insbesondere den Russen.
Durch die kommunistische Revolution
hätten in Russland die Juden die Macht übernommen.
Wenn die Deutschen den Kampf ums Überleben gewinnen wollen,
müssten sie möglichst viel Land
für Nahrungsproduktion und den Abbau von Bodenschätzen erobern.
4.: Volksgemeinschaft.
Leben soll der Arier in der "Volksgemeinschaft".
Viele Parteien
sprechen nach dem Krieg von der Gemeinschaft des Volkes,
aber Hitler deutet das Wort rassistisch um.
In seiner Volksgemeinschaft finden nur Arier Platz.
Alle Leute, die nicht passen,
müssen aus der Volksgemeinschaft ausgeschlossen werden,
müssen bekämpft werden wie man eine Krankheit bekämpft.
Da haben wir es schon.
Menschen, die anders sind,
sollen mit Gewalt ausgeschlossen, ausgerottet werden.
Im damaligen Sprachgebrauch also:
Juden, Zigeuner, andere minderwertige Rassen,
Behinderte, Kranke, Homosexuelle,
Leute, die eine andere politische Meinung haben.
Jeder kann verurteilt werden, indem man sagt: Du gehörst nicht zu uns.
In der Volksgemeinschaft der Nazis ist auch für anderes kein Platz mehr:
Kein Platz für Demokratie, denn es darf keine unterschiedlichen
politischen Ideen und Parteien mehr geben.
Für die Kontrolle der Regierung durch ein Parlament.
Denn die Regierung will nur das, was dem Volke nützt.
Und schließlich verliert jeder einzelne Mensch seine Rechte.
Wer ein Feind des Volkes ist, ist eine Bazille, ein Schädling.
Und Schädlinge haben keine Rechte.
Andererseits sollen auch alle irgendwie gleich sein.
Das rasse-reine Volk soll keine Standesunterschiede mehr kennen,
keine Unterschiede zwischen Arm und Reich.
5.: Führerprinzip.
Von wegen keine Standesunterschiede.
Denn schon mit dem Führerprinzip wird festgeschrieben,
wer das Sagen hat: Adolf Hitler selbst.
Wenn die Arier in ihrem Lebenskampf gewinnen wollen,
wenn sie sich retten wollen, dann, sagt Hitler,
müssen sie sich dem Willen eines Einzelnen unterordnen,
dem vom Schicksal auserwählten Führer.
Dieser Führer hat die unumschränkte Macht. Er hat immer recht.
Wer anderer Meinung ist als der Führer, ist ein Verbrecher.
Ihr merkt schon, der Führerkult ist so etwas wie eine Ersatzreligion.
Alle Organisationen, die Partei, die Regierung, Verwaltung, Militär,
jede Familie muss die Anordnungen des Führers umsetzen.
Dann, behauptet Adolf Hitler, wird die Geschichte zu einem Ende finden
und die Deutschen errichten das Tausendjährige Reich.
Ich will euch kurz zeigen, wie verlogen das alles ist.
Als Hitler klar wird, dass der Krieg verloren ist,
verbietet er aufzugeben.
Er sagt, das Volk hätte sich seiner nicht würdig erwiesen, hätte versagt
und soll deswegen untergehen und selbst ausgerottet
und versklavt werden.
So, das war ganz schön hart.
Wenn ihr wissen wollt, wie die Nazis an die Macht kommen
oder wie das mit der Weimarer Republik war und endet,
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Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2018)