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Zukker im leben, Social Media, Luzerner Chilbi

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Social Media, Luzerner Chilbi 26. Oktober 2018, Episode 28

Zukker im Leben (D)

01:57

10:20 Social Media, Luzerner Chilbi

Zukker im Leben (D) Episode Glossar Guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, heute ist der 26. Oktober, herzlich willkommen. Ich bin es, immer noch, Helene Aecherli. Nora Zukker wird im Dezember zurück sein. Ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie versinken [1] nicht gerade in Arbeit. Vielleicht sind Sie ja viel entspannter als ich, aber ich finde den Monat Oktober immer extrem intensiv: Es ist viel los, es gibt viele Veranstaltungen, viele neue Projekte, ich habe echt das Gefühl, das Arbeitsleben nach den Sommerferien geht erst im Oktober wieder so richtig los. Das ist natürlich toll und inspirierend, aber auch anstrengend. Mir kommt es vor, als würde ich in einem Schnellzug sitzen und durch Stunden, Tage und Wochen rasen [2]. Und immer wieder sehne ich mich dann nach einer Pause, nach einer Insel, nach Stille, nach dem Geruch von Wald oder Salzwasser. Sehe ich in solchen Momenten Ferienbilder, die Freunde auf Instagram oder Facebook gepostet haben, werde ich richtig neidisch [3]. Kennen Sie das Gefühl? Darüber reden wir jetzt gleich als erstes. Danach erzähle ich Ihnen noch vom Abenteuer, das meine Nichte und ich auf der Luzerner Chilbi [4] erlebt haben.

*

Man weiss es eigentlich. Man weiss es aus unzähligen Studien, von Psychologen, Internet-Experten, von Eltern, sogar von Jugendlichen, die auf Social Media aktiv sind: Die Bilder, die Freunde auf Facebook oder Instagram posten, können neidisch machen. Ja, so richtig neidisch. Sie können einem das Gefühl geben von: “Ohh, haben die es schön - und ich? Ich sitze hier an meinem öden [5] Tisch an meinem öden Computer in meiner öden Stadt und erlebe nichts, aber auch gar nichts. Das einzig Aufregende ist, wenn überhaupt, der Blick aus meinem Fenster.” Und noch bevor man diese Gedanken näher analysiert, passiert es: Man ist frustriert, im schlimmsten Fall lustlos oder gar regelrecht deprimiert. Dieses Gefühl kennen wohl alle, die oft auf Social Media aktiv sind, - auch, wenn sie es eigentlich besser wüssten. Was nämlich auf Facebook und Co. präsentiert wird, ist selten so, wie es wirklich ist. Es ist so, wie man es gerne hätte oder wie man es gerade sieht. Es ist in den meisten Fällen eine Inszenierung. Man sucht den perfekten Bildausschnitt, den perfekten Winkel und verschönert [6] das Ganze mit einem Filter und einem poetischen Text. Das mache ich natürlich genauso. Ich poste viel auf Social Media, halte über Social Media Kontakte in der ganzen Welt aufrecht und publiziere Artikel, die mir wichtig sind. Aber in letzter Zeit stelle ich fest, dass gerade die Ferienbilder von Freundinnen und Freunden eine merkwürdige Sehnsucht [7] in mir wecken. Da sehe ich zum Beispiel Bilder von Ibiza: Eine Finca mit einer wunderschönen Terrasse, mit Palmen und Kakteen in dunkelblauen Terracotta-Töpfen und im Hintergrund das Meer. Und ich rieche das Salzwasser, höre die Stille und fühle die warmen Strahlen der Sonne auf meinem Rücken. Oder da sind Bilder aus Sri Lanka: Einsame Sandstrände, über die sich Palmen biegen, und ich höre das Rauschen der Wellen. Oder ich sehe Bilder aus Italien, aus Portofino, sehe gemütliche [8] Gassen, winzige [9] Buchten, und ich fühle, wie es sein könnte, wenn ich nicht ständig [10] auf die Uhr schauen muss und sehne mich danach, einfach in den Zug zu steigen. Zu meiner Beunruhigung merke ich dann, dass diese Bilder nicht nur eine Sehnsucht in mir wecken, sondern auch Eifersucht [11]. An manchen Tagen, wenn ich wieder mal in Arbeit versinke, bin ich deshalb sogar ziemlich schlecht gelaunt [12]. Aber ich bin dann nicht nur wegen der schönen Bilder schlecht gelaunt, sondern auch wegen meiner Reaktion darauf. Das heisst, ich habe schlechte Laune, weil ich schlecht gelaunt bin und ärgere mich dann noch mehr über mich selber. Denn will ich wirklich nach Ibiza? Nein, das würde mich wohl langweilen. Will ich Strandferien in Sri Lanka? Nein! Wenn ich schon nach Sri Lanka reise, dann um zu erfahren, wie die Menschen dort leben. Will ich nach Portofino? Vielleicht - für ein paar Stunden. Was will ich denn? Ich will den Geruch von Erde in meiner Nase und Ruhe in meinem Kopf. Ferien liegen zur Zeit in weiter Ferne. Was soll ich also tun? Hmm, ich glaube - ich zieh mir einfach wieder mal meine Jogging-Schuhe an. Denn Joggen, das habe ich schon oft erfahren, befreit meinen Kopf bereits nach etwa zehn Minuten. Und den Geruch von Erde, den gibts dann noch gratis dazu.

*

Ja, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, vielleicht ist es wirklich an der Zeit, dass wir noch kritischer mit Social Media umgehen und unsere Emotionen analysieren, die dadurch geweckt werden. Jetzt aber lassen wir die virtuelle Welt hinter uns und tauchen in eine andere Realität ein: In die Welt der Luzerner Chilbi oder der Määs, wie sie in Luzern genannt wird. Die Chilbi kommt immer im Oktober für drei Wochen nach Luzern, und zwar immer ungefähr dann, wenn gerade Herbstferien sind. Meine Nichte geht wahnsinnig gerne auf die Chilbi. Schon Tage bevor die Chilbi eröffnet wird, zieht es sie aufs Gelände [13]. Sie will sehen, wie all die Buden [14] und Bahnen aufgebaut werden, will herausfinden, welche Bahn dieses Jahr ihre Lieblingsbahn sein wird, wo sie Bälle auf Büchsen werfen und wo sie ihre Zuckerwatte kaufen kann. Und an dem Tag, an dem die Chilbi beginnt, hält sie nichts, aber auch gar nichts mehr zurück. “Nanna”, sagt sie mir, kaum bin ich in Luzern angekommen, “du weisst, was wir heute machen, gell!” Das ist natürlich keine Frage, sondern ein Befehl. Meine Nichte schickt mir sogar im Voraus SMS, damit ich ja nicht auf die Idee kommen könnte, das Tante-Nichte-Programm am Tag der Chilbi zu verändern. In ihren Nachrichten bestimmt sie die Reihenfolge der Attraktionen, die sie ausprobieren will. Station eins: Das Kettenkarussell. Station zwei: Die Rutschbahn. Station drei: Das Riesenrad. Station vier: Der Disco-Express. Und der Disco-Express, das weiss meine Nichte schon bevor sie damit gefahren ist, wird ihre Trainingsbahn für den Helix sein. Vielleicht können Sie sich noch daran erinnern: Ich habe Ihnen in einer der letzten Sendungen erzählt, dass meine Nichte ein ganz grosses Ziel hat. Nächsten Sommer, wenn sie grösser sein wird als 1 Meter 30, will sie auf dem Vergnügungspark Liseberg in Göteborg mit dem Helix fahren, eine der schnellsten Achterbahnen Europas mit vielen Schrauben und Loopings. Der Disco-Express in Luzern ist nun zwar keine Achterbahn, sondern eine Bahn, die sich rasend schnell im Kreis dreht. Das Tempo ist so hoch, dass man die Leute auf der Bahn kaum mehr sieht. Es ist also eine ernsthafte Bahn. Ehrlich gesagt, als meine Nichte und ich vor dem Disco-Express stehen und warten, bis wir an der Reihe sind, ist mir schon ein bisschen mulmig [15] zumute [16]. Wagen wir das wirklich? “Wir können dann nicht einfach aussteigen, gell”, sage ich meiner Nichte. “Wir müssen die ganze Fahrt durchhalten. Schaffen wir das?” Meine Nichte zuckt mit keiner Wimper [17]. “Aber sicher, Nanna. Hab keine Angst!” Ich hole tief Atem. Ich habe aber natürlich weniger Angst um mich selbst, als um die Kleine. “Bist du dir ganz sicher, dass du das willst?”, frage ich sie noch einmal, als wir in der Bahn sitzen und uns anschnallen [18]. “Sicher, Nanna. Entspann dich endlich!” Die Bahn rollt los, wird schneller und immer schneller und schneller, bis die Welt um uns herum verschwimmt [19] und die Zentrifugalkraft [20] meine Nichte fest an mich drückt. “Ist alles okay?”, schreie ich ihr ins Ohr und lege meinen Arm um sie. Doch meine Nichte schüttelt meinen Arm wieder ab und blickt kühn [21] geradeaus. “Lass mich, Nanna! Ich muss mich konzentrieren. Ich trainiere für den Helix!”

*

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, das wars schon wieder für heute. Wir hören uns wieder am 9. November, hier auf podclub.ch oder via App. Dann werde ich Ihnen unter anderem davon erzählen, wie schwierig es ist, Arabisch zu lernen. Üben Sie bis dahin mit dem Vokabeltrainer in unserer App. Fotos zur Sendung finden Sie wie immer auf Instagram unter #zukkerimleben und #podclubnora. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit. Also dann, bis bald. Auf Wiederhören! 0 Kommentare Kommentar schreiben Besuchen Sie uns auf Instagram Besuchen Sie die Klubschule auf PodClub App Datenschutz | Disclaimer | Impressum | Werbung

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Social Media, Luzerner Chilbi 26. Oktober 2018, Episode 28

Zukker im Leben (D)

01:57

10:20 Social Media, Luzerner Chilbi

Zukker im Leben (D)     Episode Glossar   Guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, heute ist der 26. Oktober, herzlich willkommen. Ich bin es, immer noch, Helene Aecherli. Nora Zukker wird im Dezember zurück sein. Ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie versinken [1] nicht gerade in Arbeit. Vielleicht sind Sie ja viel entspannter als ich, aber ich finde den Monat Oktober immer extrem intensiv: Es ist viel los, es gibt viele Veranstaltungen, viele neue Projekte, ich habe echt das Gefühl, das Arbeitsleben nach den Sommerferien geht erst im Oktober wieder so richtig los. Iespējams, jūs esat daudz mierīgāki nekā es, bet man oktobra mēnesis vienmēr šķiet ārkārtīgi intensīvs: notiek daudz notikumu, daudz pasākumu, daudz jaunu projektu, man patiešām ir sajūta, ka darba dzīve pēc vasaras brīvdienām atsākas tikai oktobrī. Das ist natürlich toll und inspirierend, aber auch anstrengend. Tas, protams, ir lieliski un iedvesmojoši, bet arī nogurdinoši. Mir kommt es vor, als würde ich in einem Schnellzug sitzen und durch Stunden, Tage und Wochen rasen [2]. J'ai l'impression d'être dans un train rapide et de traverser des heures, des jours et des semaines à toute vitesse [2]. Es jūtos kā ātrvilcienā, kas traucas cauri stundām, dienām un nedēļām [2]. Und immer wieder sehne ich mich dann nach einer Pause, nach einer Insel, nach Stille, nach dem Geruch von Wald oder Salzwasser. Un atkal un atkal es ilgojos pēc pārtraukuma, pēc salas, pēc klusuma, pēc meža vai sālsūdens smaržas. Sehe ich in solchen Momenten Ferienbilder, die Freunde auf Instagram oder Facebook gepostet haben, werde ich richtig neidisch [3]. Kad es redzu Instagram vai Facebook draugu publicētās brīvdienu bildes, man ir ļoti skaudīgi [3]. Kennen Sie das Gefühl? Vai jums ir pazīstama šī sajūta? Darüber reden wir jetzt gleich als erstes. Par to mēs tagad runāsim vispirms. Danach erzähle ich Ihnen noch vom Abenteuer, das meine Nichte und ich auf der Luzerner Chilbi [4] erlebt haben. Tad es jums pastāstīšu par piedzīvojumu, kas mums ar māsasmeitu bija Lucernas Chilbi [4].

***

Man weiss es eigentlich. On le sait. Jūs to patiešām zināt. Man weiss es aus unzähligen Studien, von Psychologen, Internet-Experten, von Eltern, sogar von Jugendlichen, die auf Social Media aktiv sind: Die Bilder, die Freunde auf Facebook oder Instagram posten, können neidisch machen. Mēs to zinām no neskaitāmiem pētījumiem, psihologiem, interneta ekspertiem, vecākiem, pat no jauniešiem, kuri aktīvi darbojas sociālajos tīklos: fotogrāfijas, ko draugi ievieto Facebook vai Instagram, var izraisīt skaudību. Ja, so richtig neidisch. Jā, tiešām apskaužu. Sie können einem das Gefühl geben von: “Ohh, haben die es schön - und ich? Ils peuvent vous donner l'impression de dire : "Oh, ils ont une belle vie - et moi ? Ich sitze hier an meinem öden [5] Tisch an meinem öden Computer in meiner öden Stadt und erlebe nichts, aber auch gar nichts. Je suis assis ici, à ma table [5] morne, à mon ordinateur morne, dans ma ville morne, et je ne vis rien, mais rien du tout. Es sēžu šeit pie sava dullā [5] galda pie sava dullā datora savā dullā pilsētā un neko, absolūti neko neizjūtu. Das einzig Aufregende ist, wenn überhaupt, der Blick aus meinem Fenster.” Und noch bevor man diese Gedanken näher analysiert, passiert es: Man ist frustriert, im schlimmsten Fall lustlos oder gar regelrecht deprimiert. La seule chose excitante, si tant est qu'il y en ait une, c'est de regarder par ma fenêtre". Et avant même d'analyser ces pensées de plus près, il se passe quelque chose : on est frustré, dans le pire des cas, on manque d'envie, voire on est carrément déprimé. Vienīgā aizraujošā lieta, ja vispār kaut kas, ir skats pa logu." Un, vēl pirms tu analizē šīs domas rūpīgāk, tas notiek: tu esi neapmierināts, sliktākajā gadījumā bezcerīgs vai pat nomākts. Dieses Gefühl kennen wohl alle, die oft auf Social Media aktiv sind, - auch, wenn sie es eigentlich besser wüssten. Tous ceux qui sont souvent actifs sur les médias sociaux connaissent ce sentiment, même s'ils le savent mieux que quiconque. Ikvienam, kurš bieži darbojas sociālajos tīklos, droši vien ir pazīstama šī sajūta, pat ja patiesībā viņš to zina labāk. Was nämlich auf Facebook und Co. Kas notiek Facebook un Co. präsentiert wird, ist selten so, wie es wirklich ist. est rarement tel qu'il est réellement. reti tiek parādīts tāds, kāds tas ir patiesībā. Es ist so, wie man es gerne hätte oder wie man es gerade sieht. C'est comme on voudrait qu'il soit ou comme on le voit en ce moment. Tas ir tas, kā jūs vēlētos, lai būtu, vai tas, kā jūs to redzat šobrīd. Es ist in den meisten Fällen eine Inszenierung. Il s'agit dans la plupart des cas d'une mise en scène. Man sucht den perfekten Bildausschnitt, den perfekten Winkel und verschönert [6] das Ganze mit einem Filter und einem poetischen Text. Das mache ich natürlich genauso. Protams, es daru to pašu. Ich poste viel auf Social Media, halte über Social Media Kontakte in der ganzen Welt aufrecht und publiziere Artikel, die mir wichtig sind. Je publie beaucoup sur les médias sociaux, je garde des contacts dans le monde entier via les médias sociaux et je publie des articles qui me tiennent à cœur. Es daudz rakstu sociālajos tīklos, uzturu kontaktus visā pasaulē, izmantojot sociālos tīklus, un publicēju rakstus, kas man ir svarīgi. Aber in letzter Zeit stelle ich fest, dass gerade die Ferienbilder von Freundinnen und Freunden eine merkwürdige Sehnsucht [7] in mir wecken. Mais ces derniers temps, je constate que ce sont justement les photos de vacances de mes amis et amies qui éveillent en moi une étrange nostalgie [7]. Taču pēdējā laikā esmu pamanījusi, ka tieši draugu svētku bildes manī modina dīvainas ilgas [7]. Da sehe ich zum Beispiel Bilder von Ibiza: Eine Finca mit einer wunderschönen Terrasse, mit Palmen und Kakteen in dunkelblauen Terracotta-Töpfen und im Hintergrund das Meer. Und ich rieche das Salzwasser, höre die Stille und fühle die warmen Strahlen der Sonne auf meinem Rücken. Oder da sind Bilder aus Sri Lanka: Einsame Sandstrände, über die sich Palmen biegen, und ich höre das Rauschen der Wellen. Oder ich sehe Bilder aus Italien, aus Portofino, sehe gemütliche [8] Gassen, winzige [9] Buchten, und ich fühle, wie es sein könnte, wenn ich nicht ständig [10] auf die Uhr schauen muss und sehne mich danach, einfach in den Zug zu steigen. Vai arī es redzu bildes no Itālijas, no Portofino, redzu mājīgas [8] ieliņas, mazus [9] līčus, un es jūtu, kā tas varētu būt, ja man nebūtu nemitīgi jāskatās uz pulksteni, un es ilgojos vienkārši iekāpt vilcienā. Zu meiner Beunruhigung merke ich dann, dass diese Bilder nicht nur eine Sehnsucht in mir wecken, sondern auch Eifersucht [11]. Savam satraukumam es saprotu, ka šie tēli manī modina ne tikai ilgas, bet arī greizsirdību [11]. An manchen Tagen, wenn ich wieder mal in Arbeit versinke, bin ich deshalb sogar ziemlich schlecht gelaunt [12]. Dažās dienās, kad es atkal slīstu darbā, man patiesībā ir diezgan slikts garastāvoklis [12]. Aber ich bin dann nicht nur wegen der schönen Bilder schlecht gelaunt, sondern auch wegen meiner Reaktion darauf. Taču man ir slikts garastāvoklis ne tikai skaistu bilžu dēļ, bet arī tāpēc, ka es uz tām reaģēju. Das heisst, ich habe schlechte Laune, weil ich schlecht gelaunt bin und ärgere mich dann noch mehr über mich selber. Tas nozīmē, ka man ir slikts garastāvoklis, jo man ir slikts garastāvoklis, un tad es vēl vairāk sevi kaitinu. Denn will ich wirklich nach Ibiza? Jo vai es tiešām vēlos doties uz Ibizu? Nein, das würde mich wohl langweilen. Nē, droši vien tas mani garlaikotu. Will ich Strandferien in Sri Lanka? Est-ce que je veux passer des vacances à la plage au Sri Lanka ? Vai es vēlos pludmales brīvdienas Šrilankā? Nein! Nē! Wenn ich schon nach Sri Lanka reise, dann um zu erfahren, wie die Menschen dort leben. Ja es ceļoju uz Šrilanku, tad tikai tāpēc, lai uzzinātu, kā cilvēki tur dzīvo. Will ich nach Portofino? Vai es vēlos doties uz Portofino? Vielleicht - für ein paar Stunden. Varbūt - uz dažām stundām. Was will ich denn? Ko es gribu? Ich will den Geruch von Erde in meiner Nase und Ruhe in meinem Kopf. Es gribu, lai man degunā smaržo zeme un galvā valda miers. Ferien liegen zur Zeit in weiter Ferne. Les vacances sont loin pour le moment. Šobrīd brīvdienas vēl ir tālu. Was soll ich also tun? Hmm, ich glaube - ich zieh mir einfach wieder mal meine Jogging-Schuhe an. Denn Joggen, das habe ich schon oft erfahren, befreit meinen Kopf bereits nach etwa zehn Minuten. Car le jogging, j'en ai souvent fait l'expérience, libère ma tête au bout d'une dizaine de minutes seulement. Und den Geruch von Erde, den gibts dann noch gratis dazu.

***

Ja, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, vielleicht ist es wirklich an der Zeit, dass wir noch kritischer mit Social Media umgehen und unsere Emotionen analysieren, die dadurch geweckt werden. Jā, dārgie klausītāji, iespējams, mums patiešām ir pienācis laiks kritiskāk izturēties pret sociālajiem medijiem un analizēt to izraisītās emocijas. Jetzt aber lassen wir die virtuelle Welt hinter uns und tauchen in eine andere Realität ein: In die Welt der Luzerner Chilbi oder der Määs, wie sie in Luzern genannt wird. Mais maintenant, laissons le monde virtuel derrière nous et plongeons dans une autre réalité : Dans le monde de la Chilbi de Lucerne ou de la Määs, comme on l'appelle à Lucerne. Bet tagad mēs atstājam virtuālo pasauli aiz muguras un iegremdējamies citā realitātē - Lucernas Chilbi jeb Määs, kā to dēvē Lucernā, pasaulē. Die Chilbi kommt immer im Oktober für drei Wochen nach Luzern, und zwar immer ungefähr dann, wenn gerade Herbstferien sind. La Bénichon vient toujours à Lucerne en octobre pour trois semaines, à peu près au moment des vacances d'automne. Chilbi vienmēr ierodas Lucernā uz trim nedēļām oktobrī, aptuveni rudens brīvdienu laikā. Meine Nichte geht wahnsinnig gerne auf die Chilbi. Schon Tage bevor die Chilbi eröffnet wird, zieht es sie aufs Gelände [13]. Plusieurs jours avant l'ouverture de la Bénichon, ils sont déjà attirés par le terrain [13]. Tie uz šo vietu ierodas dažas dienas pirms Čilbi atvēršanas [13]. Sie will sehen, wie all die Buden [14] und Bahnen aufgebaut werden, will herausfinden, welche Bahn dieses Jahr ihre Lieblingsbahn sein wird, wo sie Bälle auf Büchsen werfen und wo sie ihre Zuckerwatte kaufen kann. Elle veut voir comment tous les stands [14] et les pistes sont installés, découvrir quelle piste sera sa préférée cette année, où elle pourra lancer des balles sur des boîtes et où elle pourra acheter sa barbe à papa. Viņa vēlas redzēt, kā ir izvietoti visi stendi [14] un atrakcijas, vēlas noskaidrot, kura atrakcija šogad būs viņas mīļākā, kur varēs mest bumbas uz bundžām un kur varēs nopirkt konfekšu vates. Und an dem Tag, an dem die Chilbi beginnt, hält sie nichts, aber auch gar nichts mehr zurück. Et le jour où la fête foraine commence, rien, mais alors rien ne les retient. Un dienā, kad sākas Čilbi, nekas, pilnīgi nekas viņus neattur. “Nanna”, sagt sie mir, kaum bin ich in Luzern angekommen, “du weisst, was wir heute machen, gell!” Das ist natürlich keine Frage, sondern ein Befehl. "Nanna", me dit-elle à peine arrivée à Lucerne, "tu sais ce que nous allons faire aujourd'hui, hein !" Ce n'est évidemment pas une question, mais un ordre. "Nanna," viņa man saka, tiklīdz es ierodos Lucernā, "tu taču zini, ko mēs šodien darīsim!" Tas, protams, nav jautājums, bet rīkojums. Meine Nichte schickt mir sogar im Voraus SMS, damit ich ja nicht auf die Idee kommen könnte, das Tante-Nichte-Programm am Tag der Chilbi zu verändern. Ma nièce m'envoie même des SMS à l'avance pour que je n'aie pas l'idée de modifier le programme de la tante et de la nièce le jour de la kermesse. Mana brāļadēlsieva man pat sūta īsziņas iepriekš, lai man nerastos doma mainīt tantes un brāļadēla programmu Čilbi dienā. In ihren Nachrichten bestimmt sie die Reihenfolge der Attraktionen, die sie ausprobieren will. Savos ziņojumos viņa nosaka to atrakciju secību, kuras vēlas izmēģināt. Station eins: Das Kettenkarussell. Première station : le carrousel à chaînes. Pirmā stacija: ķēdes karuselis. Station zwei: Die Rutschbahn. Station deux : le toboggan. Otrā stacija: slīdkalniņš. Station drei: Das Riesenrad. Troisième station : la grande roue. Trešā stacija: Velna rats. Station vier: Der Disco-Express. Quatrième station : le Disco-Express. Und der Disco-Express, das weiss meine Nichte schon bevor sie damit gefahren ist, wird ihre Trainingsbahn für den Helix sein. Et le Disco-Express, ma nièce le sait avant même de l'avoir emprunté, sera sa piste d'entraînement pour l'Helix. Un mana māsasmeita zina, ka Disco Express būs viņas treniņu trase Helix, vēl pirms viņa ar to ir braukusi. Vielleicht können Sie sich noch daran erinnern: Ich habe Ihnen in einer der letzten Sendungen erzählt, dass meine Nichte ein ganz grosses Ziel hat. Iespējams, atceraties, ka vienā no iepriekšējām programmām es jums stāstīju, ka manai brāļadēlam ir ļoti liels mērķis. Nächsten Sommer, wenn sie grösser sein wird als 1 Meter 30, will sie auf dem Vergnügungspark Liseberg in Göteborg mit dem Helix fahren, eine der schnellsten Achterbahnen Europas mit vielen Schrauben und Loopings. Nākamajā vasarā, kad viņa būs augstāka par 1 metru 30 centimetriem, viņa vēlas braukt ar Helix - vienu no ātrākajiem amerikāņu kalniņiem Eiropā ar daudziem līkumiem un līkločiem - Lisebergas atrakciju parkā Gēteborgā. Der Disco-Express in Luzern ist nun zwar keine Achterbahn, sondern eine Bahn, die sich rasend schnell im Kreis dreht. Disco Express Lucernā nav amerikāņu kalniņi, bet gan dzelzceļš, kas riņķo riņķos milzīgā ātrumā. Das Tempo ist so hoch, dass man die Leute auf der Bahn kaum mehr sieht. Ātrums ir tik liels, ka cilvēkus trasē gandrīz nevar redzēt. Es ist also eine ernsthafte Bahn. Il s'agit donc d'un train sérieux. Tātad tas ir nopietns dzelzceļš. Ehrlich gesagt, als meine Nichte und ich vor dem Disco-Express stehen und warten, bis wir an der Reihe sind, ist mir schon ein bisschen mulmig [15] zumute [16]. Godīgi sakot, kad mēs ar māsasmeitu stāvam Disco Express priekšā un gaidām savu kārtu, man ir nedaudz dūša [15] [16]. Wagen wir das wirklich? Vai mēs tiešām uzdrīkstamies to darīt? “Wir können dann nicht einfach aussteigen, gell”, sage ich meiner Nichte. "On ne peut pas descendre alors, n'est-ce pas ?", dis-je à ma nièce. "Mēs taču nevaram vienkārši izkļūt, vai ne," es saku savai māsīcenei. “Wir müssen die ganze Fahrt durchhalten. "Nous devons tenir tout le trajet. Schaffen wir das?” Meine Nichte zuckt mit keiner Wimper [17]. On va y arriver ?" Ma nièce ne sourcille pas [17]. Vai mēs varam to darīt?" Mana māsasmeita nemirkšķina acis [17]. “Aber sicher, Nanna. "Protams, Nanna. Hab keine Angst!” Ich hole tief Atem. Nebaidies!" Es dziļi ieelpoju. Ich habe aber natürlich weniger Angst um mich selbst, als um die Kleine. Bet, protams, es mazāk uztraucos par sevi, nevis par mazo. “Bist du dir ganz sicher, dass du das willst?”, frage ich sie noch einmal, als wir in der Bahn sitzen und uns anschnallen [18]. "Tu es vraiment sûre de vouloir faire ça ?", lui demande-je encore une fois alors que nous sommes assis dans le train et que nous mettons notre ceinture [18]. "Vai esi pārliecināta, ka gribi to darīt?" es viņai jautāju vēlreiz, kad mēs sēžam vilcienā un piesprādzējam drošības jostas [18]. “Sicher, Nanna. "Protams, Nanna. Entspann dich endlich!” Die Bahn rollt los, wird schneller und immer schneller und schneller, bis die Welt um uns herum verschwimmt [19] und die Zentrifugalkraft [20] meine Nichte fest an mich drückt. “Ist alles okay?”, schreie ich ihr ins Ohr und lege meinen Arm um sie. Doch meine Nichte schüttelt meinen Arm wieder ab und blickt kühn [21] geradeaus. Mais ma nièce secoue de nouveau mon bras et regarde hardiment [21] droit devant elle. Bet mana māsasmeita atkal atvairīja manu roku un drosmīgi [21] skatījās uz priekšu. “Lass mich, Nanna! "Atstāj mani mierā, Nanna! Ich muss mich konzentrieren. Man ir jākoncentrējas. Ich trainiere für den Helix!”

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Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, das wars schon wieder für heute. Wir hören uns wieder am 9. November, hier auf podclub.ch oder via App. Dann werde ich Ihnen unter anderem davon erzählen, wie schwierig es ist, Arabisch zu lernen. Üben Sie bis dahin mit dem Vokabeltrainer in unserer App. Fotos zur Sendung finden Sie wie immer auf Instagram unter #zukkerimleben und #podclubnora. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit. Also dann, bis bald. Auf Wiederhören! 0 Kommentare   Kommentar schreiben             Besuchen Sie uns auf Instagram Besuchen Sie die Klubschule auf PodClub App Datenschutz | Disclaimer | Impressum | Werbung

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