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Funkkreis. Podcast der Bundeswehr, Podcast #24: Musikkorps meets Heavy Metal – neues Album und ein Song für Corona-Helfer | Bundeswehr

Podcast #24: Musikkorps meets Heavy Metal – neues Album und ein Song für Corona-Helfer | Bundeswehr

Delta to all, Radiocheck over?

Hier ist Bravo, kommen.

This is tango, over.

Funkkreis.

Podcast der Bundeswehr.

Musik „Where the angels fly“ von U.D.O.

A: Heute mal ein ungewohnter Einstieg in unseren Podcast.

Es geht nämlich um Musik.

Ich bin Barbara Ganthenbein aus der Redaktion der Bundeswehr und mein heutiger Gesprächspartner

ist Oberstleutnant Christoph Scheibling, der Leiter des Musikkorps der Bundeswehr.

Gemeinsam mit der Heavy Metal Band U.D.O. hat er mit seinen Musikern einen Dankesong

für alle Corona-Helfer weltweit aufgenommen.

Guten Tag, Herr Scheibling.

B: Guten Tag, Frau Ganthenbein.

A: Ich freue mich, dass sie heute Zeit haben für uns.

Sie haben ja schon öfter mit U.D.O. zusammengearbeitet.

Wie ist denn jetzt diese neue Idee mit dem Dankesong entstanden?

B: Ja, wir haben im Januar diesen Jahres ein gemeinsames Album aufgenommen mit dem Titel

„We Are One“ und aus dieser Zusammenarbeit entstand dann mit leider fortschreitender

Coronalage und Pandemie der Wunsch mit Musik etwas auszudrücken was uns glaub ich grad

allen am Herzen liegt, nämlich ein riesiges Dankeschön an alle Coronahelfer weltweit,

die teilweise ja unter den schwierigsten Bedingungen und Aufbietung aller Kräfte Unmenschliches

leisten.

Und ich glaube mit Musik und dieser, ja, Aussage dieses Musikstückes kann man das tun, was

uns alle so bewegt, nämlich einfach mal wirklich von Herzen Danke sagen.

A: Ja, absolut richtig.

Wir haben ja eben zu Beginn des Podcast schon ein paar Takte gehört von

„Where the angels fly",

wir gönnen unseren Hörern jetzt noch ein bisschen mehr …

Musik „Where the angels fly“ von U.D.O.

A: Ist ein ganz ganz tolles Stück geworden,

aber wie konnten sie das denn unter Coronabedingungen aufnehmen?

B: Ja, wir haben die Musiker quasi einzeln produziert im Studio.

Das was normalerweise als großes Orchester stattfindet ist nun jetzt mal in diesen eingeschränkten

Zeiten nicht möglich gewesen und ja, die große Kunst der Technik beherrscht dann der

Komponist sogar selber.

Stefan Kaufmann hat diesen Song ja komponiert und zusammen mit dem Arrangement von Alexander

Reuber, der Oberfeldwebel der in unserem Musikkorps ist, ist dieses Projekt, ja, auf der Zielgeraden

dann zu dem geworden was es jetzt ist.

Also er hat alle Stimmen dort vereint, die Sänger und Bandmitglieder waren sowieso bei

ihm im Studio, nach und nach, und somit konnten wir das große Mosaik zusammenbauen.

A: Also ich stelle mir das unheimlich schwierig vor weil im Studio fehlen den Musikern ja

die ganzen Kollegen und dann noch die Band U.D.O.

Wie koordiniert man sich denn da also wie, woher wissen die dann wann sie was spielen

sollen?

B: Da gibt es heutzutage natürlich sehr viel technische Hilfestellungen.

Zunächst einmal gibt's ein vorproduziertes Playback auf dessen Grundlage jeder dann seinen

Part einspielt.

Da sind dann alle erforderlichen Parameter, wie Rhythmus, die korrekte Intonation natürlich,

alles vorgegeben und dann wird's so lange eingespielt bis das beste Ergebnis verfügbar ist.

Ja und die technischen Möglichkeiten von heute erlauben das Ganze dann auf der Zielgerade

so zu harmonisieren, dass auch wirklich alles zueinander passt.

Aber die Grundvoraussetzung, das sprechen Sie schon richtig an, das sind erst mal natürlich

gute Qualifikationen und auch, ja, gute Leute einfach und die haben sich bei dieser Produktion

einmal mehr getroffen.

Das hat sich dabei gezeigt.

A: Ja, das ist toll.

Ich stell mir das vor im Studio, nachher ein Mischpult mit gigantisch vielen Spuren oder

wird das dann auch, quasi häppchenweise, zusammengefahren?

Also dass man erst mal, ich weiß nicht, zehn Spuren, zehn Instrumente aufnimmt und dann

die nächsten dazu oder wie funktioniert das einfach technisch?

B: Man kann sich natürlich heute als virtuelles Mischpult das am besten vorstellen, wenn man

nochmal in die analoge Zeit zurückgeht.

Wir haben das auch Anfang Januar gemacht, als wir gesagt haben wieviel Spuren sind das

jetzt eigentlich wenn die ganze Band, die Sänger , der Chor, das Orchester, Solisten,

Percussion, Effekte, wenn das alles zusammen aufgenommen wurde

und wir kamen auf etwa 250 Spuren.

[A: Wow!]

Würde man die also in ein altes analoges Mischpult übertragen [A: (lacht) das ginge

nicht] und jeder Kanal hätte ungefähr vier Zentimeter, ja sie wissen wo es hingeht, dann

hätten wir hier einige Meter Mischpult nebeneinander und wenn sie heute 19 Zoll-Monitore nehmen,

dürfen sie zehn Stück nebeneinander stellen und dann haben sie alles auf dem Bildschirm

was sie brauchen also das ist schon was.

Es gab mal ein vergleichbares Projekt bei der Band Genisis.

Die haben damals ein 128 Kanal Mischpult sonderanfertigen lassen

für sage und schreibe 4,5 Millionen Pfund,

britische Pfund, und heute sind wir in der virtuellen Zeit natürlich anders aufgestellt.

A: Zum Glück, zum Glück.

Andere Frage.

Virtuell zusammenfahren, das kann ich mir vorstellen, aber virtuell üben geht natürlich

nicht und eigentlich muss ja so ein Orchester gemeinsam üben.

Wie machen die Musiker denn das jetzt im Moment?

B: Das können wir im Moment gar nicht tun.

Wir können in kleinen Besetzungen verschiedene Einsätze durchführen.

In der letzten Woche und in dieser Woche sind wir zum Beispiel mit fünf Mann Besetzung,

also Quintetten, bei Alten- und Pflegeheimen und spielen dort

unter den gegebenen Sicherheitsbestimmungen

ein paar Ständchen für die Bewohner dieser Alten- und Pflegeheime, damit die auch in

ihrem jetzt sehr eingeschränkten Alltag etwas Abwechslung haben.

Diese Quintette können dann auch in einem Probesaal in der gebotenen Aufstellung miteinander

musizieren, aber viel größere Besetzungen sind im Moment nicht möglich.

Gerade aktuell gibt es einige Studien der großen Berliner Orchester, die mit der Charité

zusammen gearbeitet haben die hoffnungsvoll machen auf ein Wiederaufnehmen der Arbeit

in ganz behutsamen, aber kleineren Schritten.

Aber damit haben wir noch keine Lösung für einen Konzertsaal mit Publikum und allem was

sonst noch damit verbunden ist.

Also wir müssen uns wohl noch ein bisschen gedulden.

Deswegen sind wir froh, dass jetzt diese Studiodinge zumindest gelingen konnten, sodass wir auch

ein schönes Ziel hatten an dem wir alle gearbeitet haben.

A: Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Wie traurig sind sie und ihre Musiker eigentlich, dass Wacken abgesagt werden musste?

B: Letztendlich ist es die unvermeidbare Konsequenz.

Kaum vorstellbar was gewesen wäre, wenn man gesagt hätte alles um uns herum wird abgesagt,

aber Wacken nicht.

Wir sind eher glücklich darüber, dass wir eine der ersten Formationen waren die vom

Management angerufen wurden ob wir nicht im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen.

Das ehrt einen natürlich und so heißt es jetzt bis dahin nochmal Geduld haben und ich

glaube dann wird sich das auch auf eine ganz andere Art und Weise nochmal entladen nach

so einer „Jetzt erst Recht“-Stimmung.

Ich denke, dass es dann alle schon reizt und juckt.

A: Das ist auf jeden Fall eine schöne Perspektive die man da hat und ich meine die andere schöne

Perspektive die sie haben ist ja auch jetzt das neue Album.

Das kommt am 17. Juli raus

zusammen mit U.D.O.

Können Sie mir da noch ein bisschen mehr erzählen, vielleicht auch sagen ob sie ein

persönliches Lieblingslied darauf haben und wenn ja welches?

B: Ja, das Album ist wirklich was Besonderes.

Ich meine, wir sind 2015 in Wacken aufgetreten und haben dort schon gesagt,

Mensch, diese Zusammenarbeit sollten wir irgendwie fortsetzen.

Und im Jahr 2018 waren wir dann bei der „Military Metal Night“.

Das war quasi eine Wiederauflage von Wacken, aber an einem anderen Schauplatz der Naturbühne

der Karl-May-Festspiele in Elspe.

Danach haben wir festgestellt, wir müssen auf jeden Fall etwas Neues machen und das

war die Geburtsstunde des gemeinsamen Albums.

„We are one“ bedeutet nicht, dass wir, also die beiden Formationen eine Einigkeit

sind, dass sind wir sowieso, sondern „We are one“ betrifft uns alle auf der Welt

mit unsern allen großen Herausforderungen aber auch Problemen, auf die wir ganz deutlich

aufmerksam machen wollen.

Jeder Titel hat einen Fingerzeig in eine bestimmte Richtung.

Wir sprechen über Protektionismus, Nationalismus, wir sprechen gegen die Umweltverschmutzung,

wir sprechen gegen rechts, wir sprechen gegen Konsumwahn, Cyberkriminalität et cetera.

Jeder Song hat eine besondere Verbindung.

Auch die Fridays- for-Future Bewegung findet sich in einem Lied wieder und somit bekommt

auch jeder Song ein eigenes Profil und das unterstreicht auch die unglaubliche Vielseitigkeit

auf diesem Album, ja.

Und da es eben auch bestimmte Menschen und auch kleine Wunder gibt auf die man ab und

zu mal aufmerksam machen sollte findet ein Song in diesem Jahr dann auch einen ganz besonderen

Platz.

Es fällt mir musikalisch schwer zu sagen.

Ich habe einen Lieblingssong, aber wir haben ja schon vor vielen Jahren mit der Freiheitssymphonie

„Wir sind das Volk“ an die friedliche Revolution und den Mauerfall erinnert und

auf dem Album ist jetzt der Song „Rebel Town“ also „kleine rebellierende Stadt“

quasi und der ist den Bürgerinnen und Bürgern in Leipzig gewidmet, die sich eben getraut

haben aufzustehen und zu rebellieren.

Das finde ich im dreißigsten Jahr der Wiedervereinigung besonders bemerkenswert.

A: Ja, absolut.

Das ist toll.

Dann würde ich sagen da hören wir auch mal grad rein.

B: Ganz gerne, ja

A: ja super

Song „Rebel Town“ von U.D.O.

A: Ganz ganz spannendes Projekt.

Super Sache.

Normalerweise hat das Musikkorps ja einen ganz anderen Sound, da hören wir auch noch

nochmal rein, weil es geht hier ja um Musik.

Spielen wir mal an, das ist jetzt welches Stück Herr Scheibling?

B: Ja, das Stück heißt „Voyager“ und es ist aus dem Genre der so genannten Trailermusik.

Das ist ein Fachgebiet von Alexander Reuber, der ja auch das Arrangement geschrieben hat

von „Where the angels fly“.

Und einer der ganz großen Komponisten für Trailermusik ist der Norweger Thomas Bergersen

und dieser Song „Voyager“ ist einer der so unglaublich Panoramenklänge schaffen kann

und damit auch vor allen Dingen so ein jüngeres Publikum anspricht.

A: Toll, dann spielen wir den jetzt mal an und erfreuen uns an diesem Klang.

Song „Voyager“ von Thomas Bergersen

A: Ganz großer Sound.

Ich komme jetzt noch einmal zurück auf das Stück „Where the angels fly“.

Wann kann man das denn wo sehen und kann man auch bzw. hören und kann man das denn auch

eigentlich sehen.

Gibts ein Video dazu?

B: Ja, es wird ein großes Video.

Denn ich glaube, in Ton und Bild kann man am besten mit allen Sinnen erleben, was uns

bewegt hat, nämlich danke zu sagen und wenn man dort in den Videosequenzen noch einmal

den Menschen begegnet, die an ihrer Stelle das Bestmögliche gegeben haben um gegen das

Virus zu kämpfen oder uns Menschen den Alltag wieder lebenswerter zu machen. Ich glaube, wenn man das noch mal erlebt, dann erlebt man auch ein ganz besonderen Wohlklang

und Einklang von diesen vielen Dingen und dieses Video wird jetzt gerade aktuell über

den Song erstellt.

Und ich denke es ist nur eine Frage von Tagen bis das offiziell gepostet wird und dann freuen

wir uns über jeden, der es weiterleitet, der es liked und mit uns, dieser Musik und

diesen Bildern dann unisono danke sagt.

A: Und wir finden das dann auf Youtube, gehe ich mal von aus?

B: Ja, genau.

A: Wunderbar, sehr schön.

Dann bedanke ich mich ganz herzlich für das Gespräch.

Ich wünsche ihnen ganz viel Erfolg mit dem neuen Album und natürlich auch mit dem Dankesong

und verabschiede mich.

Herzlichen Dank, Herr Oberstleutnant Scheibling.

Tschüß!

B: Danke, Frau Ganthenbein.

Alles Gute und Tschüß.

A: Den nächsten Podcast gibt's in einer Woche.

Wie immer können Sie uns hören auf Youtube oder Applepodcast oder einem der anderen üblichen

Portale.

Und sie können uns schreiben unter podcast@bundeswehr.org

Haben Sie eine schöne Woche, ich melde mich

ab aus dem Funkkreis.


Podcast #24: Musikkorps meets Heavy Metal – neues Album und ein Song für Corona-Helfer | Bundeswehr Podcast #24: Musikkorps meets Heavy Metal - nuevo álbum y una canción para los ayudantes de Corona | Bundeswehr Podcast #24: I Musikkorps incontrano l'Heavy Metal - nuovo album e una canzone per gli aiutanti di Corona | Bundeswehr

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Hier ist Bravo, kommen.

This is tango, over.

Funkkreis.

Podcast der Bundeswehr.

Musik „Where the angels fly“ von U.D.O.

A: Heute mal ein ungewohnter Einstieg in unseren Podcast.

Es geht nämlich um Musik.

Ich bin Barbara Ganthenbein aus der Redaktion der Bundeswehr und mein heutiger Gesprächspartner

ist Oberstleutnant Christoph Scheibling, der Leiter des Musikkorps der Bundeswehr.

Gemeinsam mit der Heavy Metal Band U.D.O. hat er mit seinen Musikern einen Dankesong

für alle Corona-Helfer weltweit aufgenommen.

Guten Tag, Herr Scheibling.

B: Guten Tag, Frau Ganthenbein.

A: Ich freue mich, dass sie heute Zeit haben für uns.

Sie haben ja schon öfter mit U.D.O. zusammengearbeitet.

Wie ist denn jetzt diese neue Idee mit dem Dankesong entstanden?

B: Ja, wir haben im Januar diesen Jahres ein gemeinsames Album aufgenommen mit dem Titel

„We Are One“ und aus dieser Zusammenarbeit entstand dann mit leider fortschreitender

Coronalage und Pandemie der Wunsch mit Musik etwas auszudrücken was uns glaub ich grad

allen am Herzen liegt, nämlich ein riesiges Dankeschön an alle Coronahelfer weltweit,

die teilweise ja unter den schwierigsten Bedingungen und Aufbietung aller Kräfte Unmenschliches

leisten.

Und ich glaube mit Musik und dieser, ja, Aussage dieses Musikstückes kann man das tun, was

uns alle so bewegt, nämlich einfach mal wirklich von Herzen Danke sagen.

A: Ja, absolut richtig.

Wir haben ja eben zu Beginn des Podcast schon ein paar Takte gehört von

„Where the angels fly",

wir gönnen unseren Hörern jetzt noch ein bisschen mehr …

Musik „Where the angels fly“ von U.D.O.

A: Ist ein ganz ganz tolles Stück geworden,

aber wie konnten sie das denn unter Coronabedingungen aufnehmen?

B: Ja, wir haben die Musiker quasi einzeln produziert im Studio.

Das was normalerweise als großes Orchester stattfindet ist nun jetzt mal in diesen eingeschränkten

Zeiten nicht möglich gewesen und ja, die große Kunst der Technik beherrscht dann der

Komponist sogar selber.

Stefan Kaufmann hat diesen Song ja komponiert und zusammen mit dem Arrangement von Alexander

Reuber, der Oberfeldwebel der in unserem Musikkorps ist, ist dieses Projekt, ja, auf der Zielgeraden

dann zu dem geworden was es jetzt ist.

Also er hat alle Stimmen dort vereint, die Sänger und Bandmitglieder waren sowieso bei

ihm im Studio, nach und nach, und somit konnten wir das große Mosaik zusammenbauen.

A: Also ich stelle mir das unheimlich schwierig vor weil im Studio fehlen den Musikern ja

die ganzen Kollegen und dann noch die Band U.D.O.

Wie koordiniert man sich denn da also wie, woher wissen die dann wann sie was spielen

sollen?

B: Da gibt es heutzutage natürlich sehr viel technische Hilfestellungen.

Zunächst einmal gibt's ein vorproduziertes Playback auf dessen Grundlage jeder dann seinen

Part einspielt.

Da sind dann alle erforderlichen Parameter, wie Rhythmus, die korrekte Intonation natürlich,

alles vorgegeben und dann wird's so lange eingespielt bis das beste Ergebnis verfügbar ist.

Ja und die technischen Möglichkeiten von heute erlauben das Ganze dann auf der Zielgerade

so zu harmonisieren, dass auch wirklich alles zueinander passt.

Aber die Grundvoraussetzung, das sprechen Sie schon richtig an, das sind erst mal natürlich

gute Qualifikationen und auch, ja, gute Leute einfach und die haben sich bei dieser Produktion

einmal mehr getroffen.

Das hat sich dabei gezeigt.

A: Ja, das ist toll.

Ich stell mir das vor im Studio, nachher ein Mischpult mit gigantisch vielen Spuren oder

wird das dann auch, quasi häppchenweise, zusammengefahren?

Also dass man erst mal, ich weiß nicht, zehn Spuren, zehn Instrumente aufnimmt und dann

die nächsten dazu oder wie funktioniert das einfach technisch?

B: Man kann sich natürlich heute als virtuelles Mischpult das am besten vorstellen, wenn man

nochmal in die analoge Zeit zurückgeht.

Wir haben das auch Anfang Januar gemacht, als wir gesagt haben wieviel Spuren sind das

jetzt eigentlich wenn die ganze Band, die Sänger , der Chor, das Orchester, Solisten,

Percussion, Effekte, wenn das alles zusammen aufgenommen wurde

und wir kamen auf etwa 250 Spuren.

[A: Wow!]

Würde man die also in ein altes analoges Mischpult übertragen [A: (lacht) das ginge

nicht] und jeder Kanal hätte ungefähr vier Zentimeter, ja sie wissen wo es hingeht, dann

hätten wir hier einige Meter Mischpult nebeneinander und wenn sie heute 19 Zoll-Monitore nehmen,

dürfen sie zehn Stück nebeneinander stellen und dann haben sie alles auf dem Bildschirm

was sie brauchen also das ist schon was.

Es gab mal ein vergleichbares Projekt bei der Band Genisis.

Die haben damals ein 128 Kanal Mischpult sonderanfertigen lassen

für sage und schreibe 4,5 Millionen Pfund,

britische Pfund, und heute sind wir in der virtuellen Zeit natürlich anders aufgestellt.

A: Zum Glück, zum Glück.

Andere Frage.

Virtuell zusammenfahren, das kann ich mir vorstellen, aber virtuell üben geht natürlich

nicht und eigentlich muss ja so ein Orchester gemeinsam üben.

Wie machen die Musiker denn das jetzt im Moment?

B: Das können wir im Moment gar nicht tun.

Wir können in kleinen Besetzungen verschiedene Einsätze durchführen.

In der letzten Woche und in dieser Woche sind wir zum Beispiel mit fünf Mann Besetzung,

also Quintetten, bei Alten- und Pflegeheimen und spielen dort

unter den gegebenen Sicherheitsbestimmungen

ein paar Ständchen für die Bewohner dieser Alten- und Pflegeheime, damit die auch in

ihrem jetzt sehr eingeschränkten Alltag etwas Abwechslung haben.

Diese Quintette können dann auch in einem Probesaal in der gebotenen Aufstellung miteinander

musizieren, aber viel größere Besetzungen sind im Moment nicht möglich.

Gerade aktuell gibt es einige Studien der großen Berliner Orchester, die mit der Charité

zusammen gearbeitet haben die hoffnungsvoll machen auf ein Wiederaufnehmen der Arbeit

in ganz behutsamen, aber kleineren Schritten.

Aber damit haben wir noch keine Lösung für einen Konzertsaal mit Publikum und allem was

sonst noch damit verbunden ist.

Also wir müssen uns wohl noch ein bisschen gedulden.

Deswegen sind wir froh, dass jetzt diese Studiodinge zumindest gelingen konnten, sodass wir auch

ein schönes Ziel hatten an dem wir alle gearbeitet haben.

A: Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Wie traurig sind sie und ihre Musiker eigentlich, dass Wacken abgesagt werden musste?

B: Letztendlich ist es die unvermeidbare Konsequenz.

Kaum vorstellbar was gewesen wäre, wenn man gesagt hätte alles um uns herum wird abgesagt,

aber Wacken nicht.

Wir sind eher glücklich darüber, dass wir eine der ersten Formationen waren die vom

Management angerufen wurden ob wir nicht im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen.

Das ehrt einen natürlich und so heißt es jetzt bis dahin nochmal Geduld haben und ich

glaube dann wird sich das auch auf eine ganz andere Art und Weise nochmal entladen nach

so einer „Jetzt erst Recht“-Stimmung.

Ich denke, dass es dann alle schon reizt und juckt.

A: Das ist auf jeden Fall eine schöne Perspektive die man da hat und ich meine die andere schöne

Perspektive die sie haben ist ja auch jetzt das neue Album.

Das kommt am 17. Juli raus

zusammen mit U.D.O.

Können Sie mir da noch ein bisschen mehr erzählen, vielleicht auch sagen ob sie ein

persönliches Lieblingslied darauf haben und wenn ja welches?

B: Ja, das Album ist wirklich was Besonderes.

Ich meine, wir sind 2015 in Wacken aufgetreten und haben dort schon gesagt,

Mensch, diese Zusammenarbeit sollten wir irgendwie fortsetzen.

Und im Jahr 2018 waren wir dann bei der „Military Metal Night“.

Das war quasi eine Wiederauflage von Wacken, aber an einem anderen Schauplatz der Naturbühne

der Karl-May-Festspiele in Elspe.

Danach haben wir festgestellt, wir müssen auf jeden Fall etwas Neues machen und das

war die Geburtsstunde des gemeinsamen Albums.

„We are one“ bedeutet nicht, dass wir, also die beiden Formationen eine Einigkeit

sind, dass sind wir sowieso, sondern „We are one“ betrifft uns alle auf der Welt

mit unsern allen großen Herausforderungen aber auch Problemen, auf die wir ganz deutlich

aufmerksam machen wollen.

Jeder Titel hat einen Fingerzeig in eine bestimmte Richtung.

Wir sprechen über Protektionismus, Nationalismus, wir sprechen gegen die Umweltverschmutzung,

wir sprechen gegen rechts, wir sprechen gegen Konsumwahn, Cyberkriminalität et cetera.

Jeder Song hat eine besondere Verbindung.

Auch die Fridays- for-Future Bewegung findet sich in einem Lied wieder und somit bekommt

auch jeder Song ein eigenes Profil und das unterstreicht auch die unglaubliche Vielseitigkeit

auf diesem Album, ja.

Und da es eben auch bestimmte Menschen und auch kleine Wunder gibt auf die man ab und

zu mal aufmerksam machen sollte findet ein Song in diesem Jahr dann auch einen ganz besonderen

Platz.

Es fällt mir musikalisch schwer zu sagen.

Ich habe einen Lieblingssong, aber wir haben ja schon vor vielen Jahren mit der Freiheitssymphonie

„Wir sind das Volk“ an die friedliche Revolution und den Mauerfall erinnert und

auf dem Album ist jetzt der Song „Rebel Town“ also „kleine rebellierende Stadt“

quasi und der ist den Bürgerinnen und Bürgern in Leipzig gewidmet, die sich eben getraut

haben aufzustehen und zu rebellieren.

Das finde ich im dreißigsten Jahr der Wiedervereinigung besonders bemerkenswert.

A: Ja, absolut.

Das ist toll.

Dann würde ich sagen da hören wir auch mal grad rein.

B: Ganz gerne, ja

A: ja super

Song „Rebel Town“ von U.D.O.

A: Ganz ganz spannendes Projekt.

Super Sache.

Normalerweise hat das Musikkorps ja einen ganz anderen Sound, da hören wir auch noch

nochmal rein, weil es geht hier ja um Musik.

Spielen wir mal an, das ist jetzt welches Stück Herr Scheibling?

B: Ja, das Stück heißt „Voyager“ und es ist aus dem Genre der so genannten Trailermusik.

Das ist ein Fachgebiet von Alexander Reuber, der ja auch das Arrangement geschrieben hat

von „Where the angels fly“.

Und einer der ganz großen Komponisten für Trailermusik ist der Norweger Thomas Bergersen

und dieser Song „Voyager“ ist einer der so unglaublich Panoramenklänge schaffen kann

und damit auch vor allen Dingen so ein jüngeres Publikum anspricht.

A: Toll, dann spielen wir den jetzt mal an und erfreuen uns an diesem Klang.

Song „Voyager“ von Thomas Bergersen

A: Ganz großer Sound.

Ich komme jetzt noch einmal zurück auf das Stück „Where the angels fly“.

Wann kann man das denn wo sehen und kann man auch bzw. hören und kann man das denn auch

eigentlich sehen.

Gibts ein Video dazu?

B: Ja, es wird ein großes Video.

Denn ich glaube, in Ton und Bild kann man am besten mit allen Sinnen erleben, was uns

bewegt hat, nämlich danke zu sagen und wenn man dort in den Videosequenzen noch einmal

den Menschen begegnet, die an ihrer Stelle das Bestmögliche gegeben haben um gegen das

Virus zu kämpfen oder uns Menschen den Alltag wieder lebenswerter zu machen. Ich glaube, wenn man das noch mal erlebt, dann erlebt man auch ein ganz besonderen Wohlklang

und Einklang von diesen vielen Dingen und dieses Video wird jetzt gerade aktuell über

den Song erstellt.

Und ich denke es ist nur eine Frage von Tagen bis das offiziell gepostet wird und dann freuen

wir uns über jeden, der es weiterleitet, der es liked und mit uns, dieser Musik und

diesen Bildern dann unisono danke sagt.

A: Und wir finden das dann auf Youtube, gehe ich mal von aus?

B: Ja, genau.

A: Wunderbar, sehr schön.

Dann bedanke ich mich ganz herzlich für das Gespräch.

Ich wünsche ihnen ganz viel Erfolg mit dem neuen Album und natürlich auch mit dem Dankesong

und verabschiede mich.

Herzlichen Dank, Herr Oberstleutnant Scheibling.

Tschüß!

B: Danke, Frau Ganthenbein.

Alles Gute und Tschüß.

A: Den nächsten Podcast gibt's in einer Woche.

Wie immer können Sie uns hören auf Youtube oder Applepodcast oder einem der anderen üblichen

Portale.

Und sie können uns schreiben unter podcast@bundeswehr.org

Haben Sie eine schöne Woche, ich melde mich

ab aus dem Funkkreis.