Digitale Disruption: Wie gefährdet ist Ihr Geschäftsmodell? || rabbit mobile
Guten Morgen Kollegen, wir sind hier zusammen, um Ihre Ideen zu sammeln, wie wir unser Unternehmen
fit für die digitale Zukunft bekommen.
Also los, Freiwillige vor, wer will zuerst?
Sehen Brainstormings zur Digitalisierung bei Ihnen auch so aus?
Dann sollten Sie weiter zuschauen, denn ich habe den ultimativen Tipp für Sie!
Aber jetzt warten wir mal noch ein bisschen ab – vielleicht kommt hier ja noch was.
Hallo?
Irgendwer?
Hallo zusammen, ich bin Tim Wiengarten von rabbit mobile und ich helfe Ihnen, Ihr Unternehmen
digital und mobil zu machen.
Tja, so was wie eben kommt Ihnen in ähnlicher Form vielleicht bekannt vor?
Das gute an Brainstormings ist die Idee, dass jeder zu einer Sache etwas sagen darf.
Das blöde ist allerdings, dass es in der Praxis selten jemand tut.
Und wenn, dann sind es Dinge, die vorher gedanklich so weichgespült wurden, dass man nirgends
mehr damit aneckt.
Aber so nett das gemeint ist: In manchen Situationen müssen auch unangenehme Ansätze auf den
Tisch und diskutiert werden und wenn es um die Frage eines digitalen Richtungswechsel
geht, dann ist das so eine Situation.
Es gibt aber ein einfaches Konzept, wie Sie Meetings wie diesem deutlich mehr Biss verpassen
und dabei auch noch Spaß haben können.
Ich nenne es „Das Endgegner-Szenario“.
Uuuuah!
Im Prinzip ist das ein Spiel und es geht so:
Zuerst können Sie entscheiden, ob Sie die Meetingteilnehmer in kleine Gruppen von 2
oder 3 Leuten einteilen möchten.
Im Prinzip funktioniert es auch, wenn jeder alleine ist, aber ich habe die Erfahrung gemacht,
dass es mit kleinen Teams am besten klappt.
Dann stellen Sie einen Timer auf ca.
20 Minuten und erklären allen Teilnehmern die Ausgangslage: Sie sollen nämlich für
die Dauer dieser 20 Minuten vergessen, dass sie in Ihrer Firma arbeiten und sich stattdessen
in die Rolle eines Startups versetzen.
Und zwar ein Startup, dessen einziges Ziel es ist, über einen radikalen, digitalen Ansatz
Ihren Markt komplett zu erobern und Ihr altes Unternehmen dadurch zu zerstören.
Es ist wichtig, dass jedem klar ist, dass dabei keine Regeln gelten.
Das Startup hat keine Kunden zu verlieren, keine Compliance, die zu beachten wäre, kein
„das haben wir schon immer so gemacht“ – es geht ausschließlich darum, Vollgas
zu geben und ein Mal so richtig die kreative Sau rauszulassen.
Wenn das jedem klar ist, sollen die Teams in drei Schritten vorgehen:
Im ersten Schritt sollen sie die Schwachstellen und Probleme in Ihrem Unternehmen identifizieren,
die sich am besten durch ein Digital-Startup angreifen lassen.
Also alle Wunden, in die man so richtig schön Salz streuen kann.
Also zum Beispiel Dinge wie fehlende Flexibilität, Probleme in der Lieferkette, schwacher Kundenservice,
zu teure Preise – Sie kommen bestimmt auf ein paar Punkte.
Im zweiten Schritt soll sich jedes Team überlegen, wie das Killer-Geschäftskonzept eines Startups
aussehen würde, das die offensichtlichsten Ihrer Schwachstellen am besten ausnutzen könnte.
Wie gesagt: Ohne irgendwelche Beschränkungen oder Regeln im Kopf.
Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Wenn Netflix vor ein paar Jahren diese Übung gemacht hätte,
hätten Sie vermutlich erkannt, dass man bei sämtlichen, traditionellen Videotheken den
Film immer noch zurückgeben musste, wenn man ihn gesehen hat.
Und entweder hat das die Kunden genervt, weil man spät abends mit Popcorn im Bauch noch
mal raus in die Kälte musste oder es hat sie genervt, weil sie am nächsten Tag höhere
Gebühren für den Film zahlen durften.
Diesen Schwachpunkt hätte Netflix beantworten können mit: „Wir machen ein Startup, das
für einen fixen Monatspreis eine riesige Online-Auswahl an Filmen und Serien anbietet.
Niemand muss mehr raus in die Kälte und niemand muss Verspätungsgebühren zahlen.“
Naja, und am Ende haben sie das ja auch so beantwortet.
Aber zurück zu Ihnen: Die 20 Minuten sind jetzt um, der Timer hat geklingelt und jetzt
„pitcht“ jedes Startup-Team seine Idee vor den anderen.
Die anderen sind nun Investoren, und jeder hat – zumindest in der Phantasie – eine
Million Euro in der Tasche.
Wenn alle Startup-Teams gepitcht haben, soll jeder sich überlegen, wie viel Geld er von
dieser Million in welche Idee investieren würde.
Dabei darf man in jede Idee investieren, außer in seine eigene.
Die Idee, die am Ende das meiste Investorengeld für sich sammeln konnte, gewinnt das Spiel.
Klar.
Das Ganze kann natürlich keine strategische Entscheidung sein, sondern soll eher ein Stimmungsbild
zur weiteren Diskussion bieten.
Aber das Spielchen hat zwei riesige Vorteile: Erstens kommen dabei Ideen heraus, die in
einem „normalen“ Brainstorming eher selten entstehen und zweitens macht es wirklich Spaß.
Probieren Sie es doch mal aus und schreiben Sie mir, wie es bei Ihnen geklappt hat und
was dabei rausgekommen ist!
Wenn Ihnen das „Endgegner-Szenario“ gefallen hat, freue mich wieder über Ihr Like und
ihr Ihr Abo und natürlich darauf, dass wir uns nächste Woche hier auf dem Kanal wieder
sehen!
Bis dahin!
Tschüss!