"Das sagen die Studierenden" | Deutsch als Fremd- und Zweitsprache B.A. studiere
Ich studiere Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, weil ich mich schon immer
für Sprachen interessiert habe und mir schon früh zu Schulzeiten vorstellen konnte,
was in dem Bereich zu studieren und bei Deutsch als Fremd- und Zweitsprache hatte ich
die Perspektive, Leute zu unterrichten, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen
und diesen Gedanken fand ich von Anfang an sehr reizvoll und eben diese Berufsperspektive
hat auch mit den Ausschlag gegeben, warum ich mich für das Studienfach entschieden habe.
Ja, das war bei mir ähnlich. Ich hatte im Abitur schon den Wunsch, Sprachen zu unterrichten,
weil ich damals von meinem Englischlehrer einfach unglaublich begeistert war.
Hab dann aber irgendwann den Punkt erreicht, an dem ich gesagt habe:
Okay, ich möchte aber nicht unbedingt in der Schule unterrichten und da kam mir
Deutsch als Fremd- und Zweitsprache sehr zupass, denn man hat dort die Möglichkeit
im Inland auch im außerschulischen Bereich zu unterrichten, gerade was die
Erwachsenenbildung angeht oder eben bei Nichtmuttersprachlern, wenn es
jetzt Studieninteressierte sind, die nach Deutschland kommen und ein
Deutschzertifikat brauchen, um hier an einer Uni zu studieren oder seien es auch
Geflüchtete, was ja zurzeit ein sehr wichtiges Thema ist. Einfach, dass man da
auch eine wichtige soziale Arbeit leisten kann - das finde ich einen guten Punkt.
Das kam bei mir im Laufe eines anderen Studiengangs und zwar habe ich vorher
Sinologie studiert, das, wenn man es grob sagt, die chinesische Kultur- und
Sprachwissenschaft ist. Und ich hatte dort das Ziel, auch schon meine
Lehrertätigkeit später mal aufzugreifen, da aber meine Dozentin im Sprachkurs
auch Deutsch als Fremdsprache studiert hat, bin ich ein bisschen ins Denken gekommen
und habe dann zuerst im Nebenfach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache studiert
und dann später gesagt: Okay, ich kann das auch zu meinem Hauptfach machen.
Bei mir war es eigentlich so, dass ich nach der Schule erst mal ein Jahr Pause gemacht habe.
Ich war im Ausland und habe mir dann im Ausland überlegt:
Was sind überhaupt die Sachen, von denen ich glaube, dass sie mich begeistern,
dass ich da Interesse daran habe, dass ich sie studieren könnte,
ohne die Lust daran zu verlieren? Und dann wurde mir schnell klar, dass das auf jeden Fall Sprachen sind.
Ich habe mir dann aber auch überlegt, welche Sprache oder welches Fach man studieren könnte
im sprachlichen Bereich, mit dem man dann später auf jeden Fall noch eine
Berufsperspektive hat, die mir auch gefallen könnte und habe mich dann
einfach im Internet informiert und bin dann zufällig auf Deutsch als
Fremd- und Zweitsprache gestoßen und es hat mir von der Beschreibung her
direkt zugesagt und daraufhin habe ich mich auch beworben.
Meiner Meinung nach sollte man zur erfolgreichen Bewältigung des Studiengangs
auf jeden Fall eine große Portion Weltoffenheit mitbringen.
Wir haben in unseren Seminaren viele internationale Studierende sitzen und es wird immer
wieder die Perspektive aufgebracht: Und wie sehen das Leute oder wie denken
Leute darüber, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen?
Abgesehen davon denke ich, auch wenn man nicht zwangsläufig später im Lehrberuf
arbeiten muss, sollte man auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, dass man das später
möglicherweise als Lehrberuf ausüben wird und daran sollte man
dann auch eine gewisse Freude haben, an der Vermittlung von den Inhalten.
Und man sollte auch Spaß am Diskutieren haben,
denn oftmals geht es in den Seminaren doch schon ein bisschen heißer her,
wenn es eine Frage zu beantworten gilt, auf die es keine Ja/Nein-Antwort gibt, sondern wo
so ein Mittelweg gefunden werden muss und da passiert es dann schon häufiger,
dass sich die Fronten etwas verhärten können, aber das finde ich,
ist auch das, was dazu gehört und was das so interessant macht, dass man eben sagt:
Ja aber das ist so und so und darum ist es so.
Und der andere sagt: Ja, okay, da hast du recht, aber es kann ja auch so und so sein.
Das finde ich, macht einfach unglaublich Spaß.
Es ist zwar extrem förderlich, wenn man mehrere Fremdsprachen noch beherrscht,
also neben denen, die man sowieso für die allgemeine Einschreibung braucht,
aber es ist nicht zwingend notwendig, um später einmal unterrichten zu können.
Denn der Unterricht soll sowieso so ablaufen, dass man in Deutsch unterrichtet,
weil das ja die Zielsprache der einzelnen Lernenden ist, aber eben
weswegen es nützlich ist: Man kennt sich ein bisschen mit der Grammatik
und auch mit der Aussprache aus und kann dort erkennen: Okay, wo könnten die Leute
jetzt Probleme haben? Was sind die großen Unterschiede zum Deutschen?
Also es schadet auf keinen Fall. Verena lernt ja nebenbei auch noch eine andere Sprache.
Ich kann mich dem eigentlich nur anschließen. Es auf jeden Fall nicht
zwangsläufig nötig, dass man noch eine exotische Fremdsprache spricht,
aber es ist auf jeden Fall von Nutzen und ich denke,
dass ist auch ein Punkt, der in den Seminaren, in den Veranstaltungen
während des Studiengangs immer wieder aufkommt und dann wird halt ganz oft die
Sprache im Vergleich zu anderen Sprachen betrachtet und eben, wie Christian schon
gesagt hat, kommt die Diskussion auf: Woraus könnten denn dann Fehler
entstehen bei den Leuten, die Deutsch als Fremdsprache lernen?
Und ich finde das ist eine ganz interessante Betrachtungsweise und wenn
man da schon Vorwissen in Form von anderen Sprachen hat, ist es auf jeden Fall praktisch.
Dass es eine sehr, sehr familiäre Sache in Leipzig ist.
Die Seminare sind sehr interaktiv, wie ich das vorhin schon mal kurz angedeutet habe,
dass man eben viel in den Austausch über gewisse Problematiken treten kann.
Auch mit den Dozierenden hat man das Gefühl, dass sie einen auch wirklich kennen.
Wenn man sich auf den Gängen begegnet, grüßt man sich
und nicht nur, wenn man sich im Seminar sieht und das war das,
was auf mich einen sehr guten ersten Eindruck gemacht hat.
Ich kann mich dem eigentlich nur voll und ganz anschließen. Ich fand auch, dass
diese sehr persönliche Atmosphäre an unserem Institut auch der
Diskussion in den Veranstaltungen meistens zuträglich ist und was für mich
hinzukommt war, dass ich zu Beginn meines Studiums sehr interessante Module
gewählt habe, zum Beispiel Leixikologie, wo es, grob gesagt, um den Aufbau von Wörtern geht
oder auch Didaktik, also wo es um die Methoden der Vermittlung von Sprache geht
und ich finde, derartige Module sind für den Einstieg sehr gut geeignet,
weil sie auch ein bisschen das ausführen, worum es bei uns im Studiengang geht.
Natürlich nicht ausschließlich, aber auch. Und ich denke, das hat mich von Anfang an
auch von der Qualität der Lehre bei Deutsch als Fremd- und Zweitsprache überzeugt.
Ich habe in der Form vielleicht nicht erwartet, dass das Studium im Bereich
Deutsch als Fremd- und Zweitsprache doch auf einer recht wissenschaftlichen Ebene abläuft.
Ich glaube, man stellt sich vor, dass viele Menschen, die dieses
Fach studieren, später in den Lehrberuf treten.
Sie gehen davon aus, dass man beim Studium sehr viel Praktisches lernt.
Natürlich ist die Praxis auch immer ein Aspekt im Studium, dennoch sollte man
sich bewusst sein, dass das Ganze eine Wissenschaft ist
und dementsprechend wird es auch im Studium behandelt.
Mir gefällt hier in Leipzig besonders, wie wir das schon mal gesagt hatten,
dass einfach so ein familiäres Verhältnis zwischen den Dozierenden und den Studierenden herrscht
und dass die Lehre insbesondere einfach eine sehr hohe Qualität hat.
Wir haben die verschiedenen Bereiche, Verena hat es vorhin auch schon gesagt,
wir haben die Lexikologie, wo es um den Aufbau der Wörter geht
oder Grammatik oder Phonetik, aber auch Fremdsprachenerwerb und Kulturstudien.
Und gerade bei Kulturstudien geht es um den Austausch mit anderen Kulturen
und welche Schwierigkeiten da Lernende eventuell haben könnten, wenn sie Deutsch lernen.
Und so etwas ist in Leipzig einzigartig. Bei den anderen Einrichtungen
gibt es zwar einen anderen Fokus, aber gerade Kulturstudien gibt es eben nur in Leipzig.
Meiner Meinung nach muss man einfach sagen, dass insgesamt die Qualität oder der Standard
der Lehre im Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Leipzig einfach sehr hoch ist
und das kommt auch bei den Studierenden an, also das merkt man im Studium selbst,
dass es sich auf einem sehr hohen Niveau bewegt und ich glaube, da sind wir alle sehr dankbar für.
Ich denke, dass viele Leute davon ausgehen, dass Deutsch als Fremd- und
Zweitsprache eigentlich keine eigene Fachrichtung ist, sondern nur eine andere Bezeichnung
für Germanistik, weil sie sich auf das "Deutsch" im Titel des Studiengangs konzentrieren.
Allerdings grenzen sich die Inhalte schon sehr stark von der Germanistik ab.
Module wie zum Beispiel Althochdeutsch oder derartiges
kommen bei uns im Studiengang eigentlich nicht vor.
Es ist meistens darauf bezogen, wie man Deutsch an Menschen unterrichtet,
die es nicht als Muttersprache sprechen und es spiegelt sich in den Veranstaltungen wider.
Und Module wie auch Didaktik, wo es um die Vermittlung geht oder Grammatik
sind meistens mit diesem Fokus ausgestattet, dass man sich anguckt:
Wie gehen Menschen da ran, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen?
Und ich denke, in dem Punkt unterscheidet sich das schon sehr deutlich von der Germanistik.
Abgesehen davon, denke ich, dass man vielleicht oft erwartet,
wenn man den Studientitel Deutsch als Fremd- und Zweitsprache liest, dass das Leute studieren,
die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen. Allerdings ist es so,
dass wir dieses Fach ja studieren, um die Perspektive der Lernenden einzunehmen.
Das heißt, die meisten Studierenden in diesem Studiengang
sprechen Deutsch durchaus als Muttersprache.
Wie Verena auch meinte, es geht viel um Methodenentwicklung.
Und das greift auch noch mal das auf, dass es gar nicht so praxisorientiert ist,
sondern eher die Theorie im Vordergrund steht. Also man sollte schon daran denken,
dass man kein Handbuch bekommt: Wie werde ich ein guter Lehrer? Sondern es geht darum:
Wie kann ich gute Lehrmaterialien entwickeln? Wie kann ich aus den sprachlichen Gegebenheiten,
die ich vermittelt bekommen habe in den Teilbereichen, die wir angesprochen hatten,
eben Zusammenhänge herstellen und die meinen Lernenden vermitteln?
Aber was auch noch einen Punkt ist, da es ja Deutsch als Fremd- und Zweitsprache heißt,
sollte man sich auch klar sein, dass man zwar im Ausland arbeiten kann,
und dass auch vielleicht die Gewichtung eher da hin geht, bei uns im Studiengang,
aber dass das überhaupt keine Voraussetzung ist. Also man kann im Inland genauso gut arbeiten.
Dass man auf jeden Fall viel Neugierde mitbringen muss, viel Diskussionsbereitschaft,
eben ein generelles Interesse daran, Sprachen zu lernen
und vor allem auch, Sprachen anderen Menschen beizubringen.
Man sollte sich auch bewusst sein, wenn man nur die Sprachwissenschaft mag und nicht so sehr
das Vermitteln, dann ist vielleicht Deutsch als Fremdsprache nicht ganz das Richtige für einen.
Zurzeit kann ich noch nicht so ganz genau sagen, was ich nach dem Bachelorstudiengang
Deutsch als Fremd- und Zweitsprache machen möchte, aber es kommt für mich
auf jeden Fall in Betracht, den fortführenden Master hier in Leipzig zu absolvieren,
weil ich einfach schon während des Bachelorstudiengangs wahnsinnig Freude an der
Studienrichtung gefunden habe und ich das Ganze gerne inhaltlich vertiefen möchte.
Ich kann mir aber auch gut vorstellen, vor dem Master erst mal noch ein Jahr Pause einzulegen,
in dem ich möglicherweise im Ausland Deutsch als Fremdsprache unterrichte und da einfach
ein bisschen Praxiserfahrung sammle, bevor sich dann gegebenenfalls der Master bei mir anschließt.
Ich habe definitiv vor nach dem Bachelor den Master zu belegen,
einfach weil der Bachelor schon so viel Neugierde zum einen gestillt hat,
aber auch umso mehr neues Interesse geweckt hat und deswegen sage ich:
Ich möchte das definitiv weitermachen. Gerade, wenn man am wissenschaftlichen Arbeiten
und am Forschen interessiert ist, man da noch mehr Handwerkszeug bereitgestellt bekommt.
Und danach möchte ich definitiv erst mal unterrichten, das war ja auch
der Hauptgrund, weswegen ich das gemacht habe.
Was auch noch ein Punkt ist, der mich definitiv interessiert, ist,
dass man selber Lehrmaterialien entwickeln kann, zum Beispiel ist es auch
gut möglich, mit Musik zu arbeiten als sprachliches Mittel und daraus
Aufgaben herauszuarbeiten und sowas finde ich wirklich sehr interessant.