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Video lessons from YouTube, #kurzerklärt: Wer hat eigentlich zwei Pässe?

#kurzerklärt: Wer hat eigentlich zwei Pässe?

Ihre Wurzeln, viele Verwandte - die haben sie in der Türkei oder Italien.

Zu Hause sind sie in Deutschland. Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Doch wer hat eigentlich zwei Pässe?

Wie viele haben hierzulande mehr als nur ihren deutschen Pass?

Zwischen 1,7 und 4,3 Millionen Deutsche - sagt die Bundesregierung und bezieht sich auf zwei Volksbefragungen.

Sehr unterschiedlichen Ergebnissen - die korrekte Zahl wohl irgendwo dazwischen.

Grundsätzlich gilt: Wer in Deutschland eingebürgert wird, muss seine bisherige Staatsbürgerschaft aufgeben.

Doch es gibt Ausnahmen. Darunter: Schweizer und Bürger aus allen EU Ländern, beispielsweise Frankreich, sie dürfen beide behalten.

Aussiedler und Spätaussiedler – viele aus Russland - haben häufig einen deutschen und russischen Pass.

Und es gibt Länder, die ihre Bürger nicht aus der Staatsbürgerschaft entlassen. Wie Iran oder Marokko.

Zwei Pässe haben auch Kinder, von denen ein Elternteil die deutsche, der andere eine ausländische Staatsbürgerschaft hat.

Und dann gibt es die Kinder, die in Deutschland geboren sind, deren Eltern beide aber aus Nicht-EU-Ländern kommen – die größte Gruppe davon sind Türken.

Früher galt für sie die Optionspflicht. Heißt: Mit ihrem 23. Lebensjahr mussten sie sich für eine Staatsbürgerschaft entscheiden.

Seit 2014 können sie beide behalten. Wenn sie:

In Deutschland geboren sind, acht Jahre hier gelebt haben

Oder sechs Jahre hier zur Schule gegangen sind oder einen Schulabschluss oder eine Berufsausbildung in Deutschland haben.

Genau diese Doppelstaatler sind in der Diskussion. Wie loyal kann man zwei Ländern sein?

Befürworter sagen: Wer sich nicht gegen seine Wurzeln entscheiden muss, der integriert sich besser.

Gegner wiederum behaupten das Gegenteil. Der Doppelpass schaffe Loyalitätskonflikte.

Sie sehen sich durch das Referendum in der Türkei bestätigt.

Bei dem hat die Mehrheit der Türken, die in Deutschland zur Wahl gegangen sind, für Erdogans Pläne gestimmt.

Doch waren das die Doppelstaatler? Oder nur die mit einem türkischen Pass? Das weiß niemand genau.

Grundsätzlich gibt es zu Doppelstaatlern in Deutschland keine genauen Zahlen und umfassende, empirische Untersuchungen zu ihrer Integration.

Die Diskussionen darüber beruhen vor allem auf Mutmaßungen.


#kurzerklärt: Wer hat eigentlich zwei Pässe? #briefly explained: Who actually has two passports? #brevemente explicado: ¿Quién tiene realmente dos pasaportes? #en bref : Qui a deux passeports ? #краткообъясняем: У кого на самом деле есть два паспорта? #Kısaca açıklayalım: Kimin aslında iki pasaportu var? #коротко пояснюємо: Хто насправді має два паспорти?

Ihre Wurzeln, viele Verwandte - die haben sie in der Türkei oder Italien.

Zu Hause sind sie in Deutschland. Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Doch wer hat eigentlich zwei Pässe?

Wie viele haben hierzulande mehr als nur ihren deutschen Pass?

Zwischen 1,7 und 4,3 Millionen Deutsche - sagt die Bundesregierung und bezieht sich auf zwei Volksbefragungen.

Sehr unterschiedlichen Ergebnissen - die korrekte Zahl wohl irgendwo dazwischen.

Grundsätzlich gilt: Wer in Deutschland eingebürgert wird, muss seine bisherige Staatsbürgerschaft aufgeben.

Doch es gibt Ausnahmen. Darunter: Schweizer und Bürger aus allen EU Ländern, beispielsweise Frankreich, sie dürfen beide behalten.

Aussiedler und Spätaussiedler – viele aus Russland - haben häufig einen deutschen und russischen Pass.

Und es gibt Länder, die ihre Bürger nicht aus der Staatsbürgerschaft entlassen. Wie Iran oder Marokko.

Zwei Pässe haben auch Kinder, von denen ein Elternteil die deutsche, der andere eine ausländische Staatsbürgerschaft hat.

Und dann gibt es die Kinder, die in Deutschland geboren sind, deren Eltern beide aber aus Nicht-EU-Ländern kommen – die größte Gruppe davon sind Türken.

Früher galt für sie die Optionspflicht. Heißt: Mit ihrem 23. Lebensjahr mussten sie sich für eine Staatsbürgerschaft entscheiden.

Seit 2014 können sie beide behalten. Wenn sie:

In Deutschland geboren sind, acht Jahre hier gelebt haben

Oder sechs Jahre hier zur Schule gegangen sind oder einen Schulabschluss oder eine Berufsausbildung in Deutschland haben.

Genau diese Doppelstaatler sind in der Diskussion. Wie loyal kann man zwei Ländern sein?

Befürworter sagen: Wer sich nicht gegen seine Wurzeln entscheiden muss, der integriert sich besser.

Gegner wiederum behaupten das Gegenteil. Der Doppelpass schaffe Loyalitätskonflikte.

Sie sehen sich durch das Referendum in der Türkei bestätigt.

Bei dem hat die Mehrheit der Türken, die in Deutschland zur Wahl gegangen sind, für Erdogans Pläne gestimmt.

Doch waren das die Doppelstaatler? Oder nur die mit einem türkischen Pass? Das weiß niemand genau.

Grundsätzlich gibt es zu Doppelstaatlern in Deutschland keine genauen Zahlen und umfassende, empirische Untersuchungen zu ihrer Integration.

Die Diskussionen darüber beruhen vor allem auf Mutmaßungen.