28.03.2019 – Langsam gesprochene Nachrichten
Maltas Marine übernimmt Kontrolle über von Migranten entführtes Schiff
Die Marine von Malta hat die Kontrolle über ein von Migranten entführtes Tankschiff übernommen und es in den Hafen der Hauptstadt Valletta eskortiert. Dort sollen alle an Bord befindlichen Personen der Polizei übergeben werden. Die "Elhibru 1" hatte am Dienstag mehr als 100 Schiffbrüchige vor Libyen aufgenommen, später hatten diese den Tanker in ihre Gewalt gebracht und eigenmächtig Richtung Malta gesteuert. In den vergangenen Monaten haben sich im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge immer wieder dagegen gewehrt, in Libyen an Land gehen zu müssen.
Trump fordert Rückzug russischer Soldaten aus Venezuela
Russland hat in der vergangenen Woche zwei Militärflugzeuge nach Venezuela entsandt. Bereits im Dezember hatte Moskau zwei Kampfbomber in das südamerikanische Land geschickt. US-Präsident Donald Trump forderte Russland nun dazu auf, die Soldaten wieder abzuziehen. Vizepräsident Mike Pence bezeichnete die russische Militärpräsenz im Land als Provokation. Moskau wies die Aufforderung der USA zurück und verbat sich Einmischung in "bilaterale Beziehungen zweier souveräner Länder". Russland unterstützt den amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro, die USA den selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó.
Britisches Unterhaus kann sich nicht auf Brexit-Alternativen einigen
Das britische Parlament hat bei einer Testabstimmung alle acht vorgelegten Varianten eines EU-Austritts abgelehnt. Weder für eine engere Anbindung an die EU noch für ein zweites Referendum oder einen Austritt ohne Abkommen kam eine Mehrheit zustande. Lediglich der Verschiebung des Brexit-Termins auf den 12. April oder 22. Mai stimmten die Abgeordneten zu. Premierministerin Theresa May hatte zuvor ihren Rücktritt angeboten - unter der Bedingung, dass ihr Brexit-Abkommen in einer dritten Abstimmung doch noch vom Parlament angenommen wird.
US-Flugaufsicht verteidigt Zulassungsverfahren für Boeing-Unglücksmaschinen
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat ihr Zulassungsverfahren für die Maschinen des Typs Boeing 737 MAX vor dem US-Senat verteidigt. Die traditionell enge Zusammenarbeit zwischen Flugaufsicht und Flugzeugbauern beim Zertifizierungsverfahren habe dazu beigetragen, das Fliegen so sicher zu machen, wie es heute sei, sagte FAA-Chef Daniel Elwell. Die Behörde steht seit den Abstürzen zweier Boeing-Maschinen mit 346 Toten massiv in der Kritik. Der Senat wirft ihr vor, bei der Zulassung ein Auge zugedrückt zu haben und Teile der Sicherheitsprüfungen dem Flugzeug-Konzern überlassen zu haben.
Monsanto muss 80 Millionen Dollar Schmerzensgeld zahlen
Der Pflanzenschutzmittelhersteller Monsanto muss einem US-Amerikaner 80,3 Millionen Dollar Schmerzensgeld zahlen. Das hat ein Gericht in San Francisco entschieden. Vergangene Woche hatte das Gericht geurteilt, dass das Monsanto-Produkt Round-Up, das den Wirkstoff Glyphosat enthält, zur Krebserkrankung des Mannes beigetragen hat. Monsanto ist eine Tochter des deutschen Bayer-Konzerns. Die Bayer-Aktie war nach dem Urteil dramatisch gefallen. Um die Verträglichkeit von Glyphosat gibt es schon lange Diskussionen. Die EU hat die Zulassung für den Wirkstoff Ende 2017 für fünf Jahre verlängert.
Facebook unterbindet rassistische Hassposts zu "weißer Vorherrschaft"
Das soziale Netzwerk Facebook will auf seinen Seiten ab nächster Woche Äußerungen verbieten, die "weißen Nationalismus, Suprematismus oder Separatismus" gutheißen. Diese Konzepte seien eng mit Hassgruppen verbunden und hätten keinen Platz in seinen Diensten, erklärte das Unternehmen. Die Maßnahme gilt auch für Instagram. Facebook nannte keinen konkreten Anlass für seine Entscheidung. Ein Bezug zum rechtsextremen Terroranschlag von Christchurch in Neuseeland liegt nahe. Facebook war in die Kritik geraten, weil es das Video des Attentäters nicht schnell genug aus dem Netz genommen hatte.
Swedbank gerät nach Razzia immer mehr unter Druck
Die schwedische Behörde für Wirtschaftskriminalität hat ihre Voruntersuchungen gegen die Swedbank ausgeweitet. In der Zentrale des Geldinstituts wurde eine Razzia durchgeführt. Nach der Durchsuchung teilten die Behörden mit, zu dem Verdacht des Insiderhandels komme nun noch der Verdacht auf schweren Betrug. Bereits im Februar hatte der Fernsehsender SVT berichtet, die Bank könnte in den Geldwäsche-Skandal der Danske Bank verwickelt sein. Zudem heißt es in der TV-Dokumentation, die Swedbank habe US-Behörden in Zusammenhang mit Ermittlungen rund um die "Panama Papers" Informationen vorenthalten.