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Die Frage, Krebs: Philipp von "The Real Life Guys" hofft auf Heilung durch Gott | Schwere Krankheiten Folge 8

Krebs: Philipp von "The Real Life Guys" hofft auf Heilung durch Gott | Schwere Krankheiten Folge 8

Hinter mir werkelt grade Philipp,

den kennt ihr vielleicht von YouTube, der baut immer krasse Sachen.

(Treibende Musik)

Von Philipp gibt es aber auch Videos wie dieses.

Ich hab lange überlegt, ob ich das auf YouTube sagen soll.

Aber der Arzt hat mir gesagt, dass es sehr schlecht aussieht,

dass der Tumor im Endstadium ist.

Ich glaub, Gott hat noch was auf der Erde mit mir vor.

Dass Gott mich auch gesund macht.

Ich möchte heute herausfinden, wie sein Glaube Philipp hilft,

mit der Krebsdiagnose umzugehen.

Ich kenn Philipp bisher nur von den Videos.

Ich bin gespannt, was die heute machen.

Die sind bestimmt immer sehr spontan.

Wenn ich die Videos sehe, hab ich richtig Bock, mitzuwerkeln.

Hi. - Hey, guten Morgen.

Schön, dich zu sehen. Wie geht's dir?

Gut, alles bestens.

Steht heute noch was an? - Wir gehen rüber zu unseren Eltern.

Die haben 'nen Bauernhof. Hier ist's so kalt.

Zu Hause ist es wärmer.

Die anderen kaufen noch Sachen ein.

In der Zeit zeig ich dir das U-Boot und das Tiny-House.

(Aufgeweckte Musik)

Das ist euer Tiny-House? - Ja, genau.

Lass mal reinkommen.

(Aufgeweckte Musik) (Frank:) Geil!

(Philipp:) Da oben kann man schlafen.

(Frank:) Krass. Ich find's richtig cool.

Ich will einmal in dieses Bett reinsteigen.

Ich stell's mir richtig cool vor, hier zu übernachten.

Das ist für mich ein kleiner Traum. - Ja, ist echt so.

Du weißt, du hast jede Leiste selber angefasst oder deine Freunde,

du hast alles selbergebaut.

(Lebhafte Musik)

Du gehst ja offen auf YouTube um mit deiner Krebserkrankung.

Ich weiß, dass du zweimal den Krebs eigentlich schon überwunden hattest.

Wann hast du denn gemerkt, dass wieder irgendwas nicht stimmt?

Ich glaube, das war jetzt vor ungefähr ... hm ...

Ich glaub, so fünf, sechs Monate ist das her,

dass ich gemerkt hab, dass ich wieder 'ne Beule auf der Brust hab.

Man sieht das hier, eine fette Beule.

Genau. - Hier steht schon richtig war raus.

Du kannst mal drüberfühlen. - Tut das weh?

Nee. Das ist ziemlich hart.

Mit mir wächst bald eine Titte. - Richtig 'ne Beule.

Wie ging's dir damit?

Bei mir war's auch so, dass ich erst mal in ein Loch gefallen bin.

Ich bin in mein Zimmer gegangen, war ziemlich zerstört.

Hab meinen Bruder angerufen, dann haben wir zusammen gebetet.

Dann hab ich mich an alle Erfahrungen davor erinnert.

Ich hatte nach zwei Stunden, das hört sich voll blöd an,

aber nach zwei Stunden ging's mir bestens.

Weil ich die Zuversicht hab, dass es nach dem Leben weitergeht.

Weil ich diesen Gott als unglaublich kreativ erlebt hab,

nimmt es mir die Angst. - Diese Gedanken:

"Fuck, mein Leben könnte zu Ende sein, diesmal könnte es schiefgehen."

Hattest du das gar nicht?

Ich hab definitiv drüber nachgedacht, was wäre, wenn's zu Ende geht.

Muss ich ja auch jetzt, ich bin ein rational denkender Mensch.

Auch wenn's mir momentan nicht so geht,

mein Arzt sagt: "Du kannst jederzeit tot umfallen."

(Arzt:) Hier die alten Narben.

Man sieht hier die Beule, dass die wieder hervorkommt.

Ganz tief einatmen und die Luft anhalten.

Sie müssen damit rechnen, dass unbehandelt diese Erkrankung

zum Tode führen kann.

Im Prinzip, wenn der Herzbeutel betroffen ist,

von jetzt auf gleich.

Das muss doch was mit dir machen?

Krass ist, ich hab schon mal im Sterben gelegen.

Der Arzt hat wörtlich zu meiner Mutter gesagt:

"Es ist sinnvoller den Leichenwagen anzurufen als den Krankenwagen."

"Im Krankenhaus kann man für den nichts mehr machen."

"Der stirbt lieber zu Hause."

Ich weiß, wie ich mich damals gefühlt hab.

Und ich bin nicht gestorben.

Ich sterb nicht, wenn ein Arzt mir das sagt,

sondern wenn Gott es will.

Das ist mein tiefer Glaube, auch wenn sich das verrückt anhört.

Hast du Bilder von Untersuchungen, dass ich mir vorstellen kann,

wie das in dir aussieht?

Hier steht noch mal genau, wie groß der Tumor ist.

Also, neun mal sechs mal 16 Zentimeter.

Da hab ich in den Spiegel geguckt.

(Frank:) Krass, hier ist ne richtige Beule.

(Philipp:) Hier sieht man auch. - Mhm.

Das ganze Ding gehört hier nicht hin.

Ja. - Hier ist jetzt das MRT.

Da hat sich wohl in letzter Zeit 'ne Wassereinlagerung gebildet.

Das war jetzt vor ungefähr ...

drei oder vier Monaten, dass die gesagt haben:

"Du hast nur noch zwei Wochen bis zwei Monate zu leben."

Das ist deine Prognose?

"Wenn du nicht ganz schnell 'ne Chemo machst, dich therapieren lässt,

wirst du nicht länger leben."

Für mich war's klar, dass ich keine Chemo mache.

Wenn will ich meine letzten Wochen in Würde verbringen

mit meinen Freunden.

Ich will nicht während Corona abgeschoben werden in 'ne Klinik,

in ein Isolierzimmer, Chemo bekommen und dann wahrscheinlich auch sterben.

So stell ich mir mein Ende nicht vor. (Nachdenkliche Musik)

Ich find's megacool, das zu sehen, weil ich's nur aus den Videos kenne.

Aber ich bin auch hier, um herauszufinden,

was dir das alles gibt, warum die diese Projekte machst.

Dieses YouTube-Ding weitermachst, obwohl du ...

eigentlich 'ne Prognose hast, dass du nicht mehr lange leben kannst.

Du bist trotzdem nach wie vor komplett involviert?

Definitiv. Was machst du, wenn du nur noch begrenzte Zeit zum leben hast?

Für mich ist es: Zeit mit Freunden verbringen,

coole Projekte starten. So lange es mir gut geht, bin ich dabei.

Was ich noch sehen will, ist das U-Boot.

Ja, klar, das zeig ich dir.

(Philipp:) Hier ist es.

Wahnsinn, dass ihr das selbst gebaut habt.

Ich kann's dir mal rausfahren, dann können wir's besser angucken.

Okay. (Lachen)

Das habt ihr alles selbst geschweißt?

Ja, das ist ja ein alter Gastank.

Aber alles drum rum, haben wir alles angeschweißt.

Das wiegt zwei Tonnen, das Ding. Deswegen kann's nur langsam fahren.

(Lebhafte Musik)

(Frank:) Geil!

Wie war der erste Tauchgang damit? - Ein ganz besonderes Gefühl.

Wir haben so lang dran gearbeitet.

Insgesamt haben wir ein halben Jahr dran gearbeitet oder fast ein Jahr.

Dann das erste Mal da drinzusitzen,

zusehen, wie das Wasser oben über die Kuppel geht.

Dann bricht der Funkkontakt ab. Dann ist man komplett abgeschlossen.

Man entdeckt wie 'ne neue Welt. - Hattest du keinen Schiss?

Einmal, da ist uns der Sauerstoff ausgegangen.

Wir haben gemerkt, unser Filter funktioniert nicht ganz.

"Irgendwas stimmt nicht." - Hört ihr mich noch?

(Rauschen)

Ihr hört uns hier unten nicht mehr, oder?

Das ist voll dumm, der Funk geht natürlich nicht unter Wasser.

Also, wir sind abgeschnitten.

Aber da konnten wir gleich wieder auftauchen.

Nach Ägypten und Israel wollen wir damit zum Tauchen.

Im Roten Meer, auf Schatzsuche gehen. - Wahnsinn.

Willst du reinkommen. - Gerne.

Kommst du rein? - Jo.

(Fetzige Musik)

(Frank:) Mehr Platz, als gedacht. - Ist geräumig, ne?

Als du das erste Mal diesen Tumor hattest,

hast du 'ne Chemotherapie gemacht, und die hat dir auch geholfen.

Genau, das erste Mal hab ich 'ne Chemotherapie gemacht.

Dadurch ist der Tumor auch erst mal weggegangen.

Nach fünf Jahren gilt man als geheilt.

Nach viereinhalb Jahren ist es bei mir wiedergekommen.

Das ist schon keine leichte Entscheidung: Chemo oder nicht?

Ach, ich hab noch so viele Erfahrungen gemacht,

weshalb mir die Entscheidung relativ leicht gefallen ist:

Nee, diesmal ist es keine Option.

Ich bin jemand, der total irgendwie Vertrauen hat in Schulmedizin.

Wenn's nur 'ne kleine Wahrscheinlichkeit gäbe,

dass mich das noch heilen könnte

oder mir noch mal mehr Lebenszeit schenken könnte,

dann glaube ich, im Moment, der Frank, der ich heute bin,

glaubt, dass er das auf jeden Fall ausprobieren würde.

Ja, das hast du gut gesagt.

Früher hab ich ganz genauso gedacht.

Ich muss schon sagen, ich hab mittlerweile so 'n bisschen gelernt,

dass man nicht alles, was die Ärzte dir sagen,

100 Prozent so annehmen kann.

Man muss sich 'ne zweite, dritte Meinung einholen.

Dann kann man selber entscheiden.

Ich würd niemandem sagen: "Mach keine Chemo."

Ich würd niemand sagen: "Geh nicht zum Arzt."

Ich bin froh, was die Ärzte für mich getan haben.

Ich hab schlimme Erfahrungen und richtig gute mit Ärzten gemacht.

Das heißt, wie stehst du denn normalerweise zur Medizin?

Wie hast du davor dazu gestanden?

Ich hatte die erste Chemo gemacht, wollte danach Medizin studieren,

weil ich dachte, ich kann Leuten helfen.

Ich hab mir immer gewünscht, dass ich 'nen Arzt gehabt hätte,

der sich vor mich hinstellt und sagt: "Ich hatte dasselbe wie du."

"Ich hab dasselbe durchgemacht, ich hab die Chemo gekriegt."

"Von mir kriegst du jetzt die Chemo." Das hätte ich mir gewünscht.

Wo ich Erfahrungen im Krankenhaus gemacht hab,

wo ich gesagt hab, dieses kommerzielle System,

das ist an sich, ein Krankenhaus muss Profit machen.

Dieses ganze Kommerzielle stand mir manchmal zu sehr an erster Stelle.

Ich will's nicht krass kritisieren, aber hab ich so mitbekommen.

Weshalb ich mich gegen ein Medizinstudium entschieden hab.

Dann ist das mit YouTube dazwischengekommen.

Es gab gar nicht mehr so die Möglichkeit.

Ich hab keine Erfahrungen mit 'ner Krebsdiagnose,

aber ich hab über lange Zeit Sebastian begleitet,

der einen Hautkrebs hatte.

Der hatte eigentlich genau die gegenteilige Strategie.

Er hat gesagt, er legt sein ... Leben in die Ärzte ...

in die Hände der Ärzte.

Ich vergleiche mich gerne mit 'ner Art Soldat.

Meine Ärzte sind die Kommandanten.

Meine Kommandanten geben mir Befehle.

Das sind dann meine Therapieanweisungen.

Hier, zu dem und dem Arzt musst du gehen.

Du läufst einfach nur noch strikt durch diese Schützengräben durch.

Du läufst auf ein Ziel zu und tust das, was du kannst,

nach bestem Wissen und Gewissen, um diese Befehle zu erfüllen.

Du meinst im Vergleich, er hat die Verantwortung an die Ärzte abgegeben.

Ich sag ja so, ich geb nicht die Verantwortung ab,

aber ich leg mein Leben in Gottes Hände.

Zumindest unterscheidet euch das.

Ich würd grundsätzlich keinen Unterschied machen:

Der eine glaubt an die Medizin, ich glaube an Gott.

Ich glaub, man kann an Gott glauben und trotzdem zum Arzt gehen.

Würd ich definitiv auch machen.

Das ist wohl ein Missverständnis, dass die Leute sagen:

entweder an Gott glauben oder an die Medizin.

Aber ich glaub, Gott kann da durch beides wirken.

Cool, dass ich heut begleiten darf, was ihr hier macht.

Du darfst nicht nur begleiten, du darfst mithelfen. - Sehr cool!

Wir wollen Samuel Koch 'ne Freude machen,

der sitzt ja im Rollstuhl.

Samuel hat gesagt, seine Lieblingsfortbewegung ist ...

Mich zu überschlagen, das stimmt. - Kriegen wir hin.

(Treibende Musik)

Wie war's? - Kann ich euch das abkaufen?

Wir hatten die Idee, weil er immer den Witz bringt:

"Ich mach euch allen Beine."

Dass wir ihm Beine bauen, und zwar 'ne Badewanne, die laufen kann.

Wir haben hier schon mal 'nen Bauplan gemacht.

Hier sieht man die Badewanne. - Ja.

Dann kommen hier diese großen Beine dran,

und die laufen ... machen so 'ne typische Laufbewegung.

Krass! Er soll dann da drin liegen?

Das ist der Plan. - Was können wir machen?

Wir können schon mal ... - Kann ich dir helfen?

diese Metallprofile hier alle auf die richtige Länge bringen.

Ja. - Das erklärt dir am besten Johannes.

Der hat hier bisschen mehr den Überblick.

Ja, ganz fertig werden wir's heut nicht bringen.

Da brauchen wir wahrscheinlich 'ne Woche für.

Ja, dann.

(Treibende Musik)

Das kommt davon.

Gucken wir mal, was du hier kaputt gemacht hast.

Ich? - Das hat sich verhakt?

Vielleicht sollte man das lieber mit Handschuhen machen,

die ist ganz schön scharf. - Gibt's noch 'n Projekt,

dass du machen willst? - Ich hab noch ganz viele Träume.

Das ist so, wenn man vertraut, dass Gott gut zu einem ist,

einen guten Plan mit meinem Leben hat,

dann kann ich auch vertrauen, dass das dann ...

dass ich später im Himmel auch schöne Sachen erleben werde.

Jetzt dieses Teil. (Treibende Musik)

Philipp, du redest ja

viel über Gott, und ich habe auch das Gefühl,

dass dein Glaube ein zentrales Thema in deinem Leben ist.

Ja, jetzt durch die Krankheit erst recht.

Was das schon immer so? - Absolut gar nicht, nee.

Früher, ich glaub, vor drei Jahren hätt ich mich für verrückt gehalten.

Und hätt das auch gar nicht hören wollen.

Ich hab mir alle anderen Religionen angeguckt, Buddhismus,

Hinduismus, Muslime und alles hat mich nicht befriedigt.

Irgendwann hab ich gesagt, ich bleib Agnostiker aber auf der Schiene ...

dass es den christlichen Gott auf jeden Fall nicht gibt.

Differenzierst du zwischen Religion und Glaube? - Ja.

Von Religion halt ich gar nichts. Das ist für mich so ein Ding

aus menschengemachten Regeln. Für mich ist Glaube Was Persönliches.

Was du mit Gott ausmachst und wo jeder seinen eigenen Weg finden muss.

Was macht dich so sicher, dass es Gott gibt?

Ich glaube, bei mir sind's tatsächlich Erfahrungen gewesen,

wo ich so krasse Gebetserhörungen gehört hab.

Wo ich irgendwann gesagt hab, das können keine Zufälle mehr sein.

In Island ging's mir echt teilweise richtig schlecht.

Es war echt keine leichte Zeit und ...

ja, die Zeit, in der ich mir die Frage gestellt hab,

wie lange es auch nach Island noch weitergeht,

oder wie es überhaupt mit mir weitergeht.

Auf jeden Fall war's wirklich so,

dass ich dann so zum Himmelgeschaut hab,

und eben so gebetet hab und irgendwie auf einmal

so richtig krass den Gedanken bekommen hab,

also würde Gott mir sagen: "Philipp, ich mach dich gesund,

und du kannst ein Zeichen von mir fordern,

als Beweis, dass ich dich gesund mache."

Direkt ist in meinen Kopf gekommen, ich will Polarlichter sehn,

im Sommer, weil das absolut unmöglich ist.

Ihr werdet es nicht glauben, ich krieg Gänsehaut beim Erzählen.

Ich bin rausgegangen aus der Toilette,

ich hab zum Himmel geguckt, da waren nicht nur Polarlichter,

da war ein Polarlichtbogen, wie ein Regenbogen aus Polarlichtern.

(Frau:) Das kann nicht sein.

(Bewegende Musik)

Bei mir ist es so, ich bin ...

auch in 'nem gläubigen Umfeld großgeworden,

im religiösem Umfeld, ich hab irgendwie auch

mich dann irgendwann mit Religionskritik

Ja. - beschäftigt.

Und hab dann irgendwann mit der Religion gebrochen

und würde auch nicht sagen, dass ich ein gläubiger Mensch bin.

Ich hab in mir einen kleinen Wunsch danach, dass da jemand ist,

der mich in so Phasen, wie du sie grade durchlebst,

hält und da durchbringt.

Ja, ich hab mir immer gesagt, auch damals, als ich krank war,

ich will jetzt nicht, weil ich krank bin und grade mir wünsche,

dass es Gott gibt, an Gott glauben. Ich konnte das auch gar nicht.

Das war immer mein Ding, ich will nicht glauben, ich will wissen.

Ich muss das wissen, gibt's den oder nicht, das war für mich wichtig.

Dieses Wissen hab ich jetzt wirklich gefunden.

Die Badewanne wollen wir dann nehmen, um da den Samuel reinzusetzen

und da ringsum halt die Beine zu bauen.

(Dynamische Musik)

Also, hier soll Samuel quasi drinsitzen,

beziehungsweise liegen.

Aber ich glaub, heute wird das nicht mehr fertig.

Nee, das schaffen wir nicht mehr.

Aber wenn das fertig wird, packen wir jetzt einen Ausschnitt rein.

(Dynamische Musik)

Ja, das läuft doch ganz gut.

(Dynamische Musik)

Ich bin vor allem megagespannt,

wie der Samuel Koch auf dieses Gerät reagiert,

wenn der sich reinsetzten und damit laufen kann.

Ich hab dich gefragt, ob wir zu 'nem Ort gehen können,

der dir viel bedeutet. Warum sind wir hier?

Wir sind in unserem Baumhaus, weil das wirklich

ein ganz besonderes Projekt für mich ist.

Weil meine Schwester sich immer so eins gewünscht hat.

Du kannst mitkommen, dann gehen wir oben rum.

Krass, wie schön! Das ist ja ...

'n kleines Luftschloss.

Ja. - So was hab ich mir immer gewünscht als Kind.

Ich mach jetzt mal den Generator an, dann leuchtet das richtig schön.

(Der Generator springt an.) Wow, cool.

(Dynamische Musik)

Man muss einmal den Kopf bisschen einziehen.

Puh!

Das ist ja richtig schön. Hier so 'ne gemütliche Bank.

Ja, und der Ofen hier ist aus 'ner Badewanne gebaut.

Wenn man's noch erkennt, hier die Badewanne.

Das kann man hier aufrollen. - Super.

Das ist unser Tisch. - Wow.

Da oben ist es so nice. - Das ist die Kuschelhöhle.

Ja, das ist echt voll die Kuschelhöhle geworden, richtig nice.

Du hast gesagt, dass ihr das für eure Schwester gebaut habt?

Es war so, dass sich unsere Schwester immer so ein Baumhaus gewünscht hat,

dann war's so, dass wir gesagt haben, das ist zu wenig spektakulär.

Wo sie gestorben ist, haben wir gedacht, den letzten Kindheitstraum,

den erfüllen wir ihr und uns.

Und haben das auch gemacht, um die ganze Situation zu verarbeiten.

Was mit deiner Schwester passiert? - Unsere Schwester ist mit 18

abgestürzt, jetzt vor drei Jahren, mit 'nem kleinen Ultraleichtflugzeug.

Es war ein ganz normaler Rundflug gewesen,

irgendwie zu langsam geflogen, zu tief und ...

es hat 'nen Strömungsabriss gegeben.

Die war immer als Erstes dabei bei den Aktionen.

Die Erste, die sich an die Seilbahn gehängt hat,

mit einer Hand festgehalten, das hab ich mich nicht getraut.

Die war nicht nur unsere Schwester, sondern unsere beste Freundin,

mit der wir alles zusammen gemacht haben.

(Traurige Musik)

Und das war echt ein tragischer Unfall.

Also, ganz überraschend kam es halt.

Jetzt ist deine Schwester bei so einem tragischen Unfall

ums Leben gekommen, und die Ärzte geben deinem Bruder nicht mehr lange,

was ist 'n das für ein Gefühl, zu wissen ... oder diese ...

diese Gedanken zu haben, ich bin dann vielleicht

von meinen Geschwistern der Einzige, der noch auf der Welt ist?

Für mich ist der Gedanke noch so weit weg,

so unreal, dass ich ...

ja, dass ich dieses Gefühl sozusagen noch nicht hab,

dass ich der Einzige sein würde oder so.

Aber ja ... ist ...

man fragt sich schon manchmal,

warum so viele Sachen so bei einem zusammenkommen müssen.

Klar, die Frage stellt man sich.

Hab ich auch keine Antwort drauf.

Aber, ja klar, man muss natürlich irgendwie damit umgehen,

dass man ja jetzt auch noch 'nen Alltag zusammen hat und so.

Es wär jetzt komisch, einfach die ganze Zeit so betrübt zu sein,

zu sagen, wie schlimm, dass du vielleicht nicht mehr lange lebst.

Es ist schön, dass ihr noch so viel Zeit miteinander verbringt.

Deswegen ist es im Moment so, dass ich sag, wir versuchen,

den Alltag so weiterzuführen,

und ich mach weiter die Videos und Projekte.

Welches Verhältnis hast du zu deinem Bruder,

wie würdest du das beschreiben?

Ich glaube, als Zwilling hat man ein Verhältnis,

was krasser ist als jedes andere Verhältnis, also ...

Weil man gefühlt wirklich das gleiche Gehirn hat.

Wir verstehen uns einfach fast ohne zu reden.

Und das ist einfach was, was ich mit keinem anderen Menschen hab.

Also, schon 'ne sehr enge Beziehung.

(Ruhige Musik) Wie bist du mit dem Verlust

damals umgegangen? - Dadurch, dass ich gemerkt hab,

Gott trägt mich sogar da durch,

und es hat mir so einen ganz tiefen Frieden

auch in der Situation gegeben.

Wo ich einfach so Trost gefunden hab, richtig krassen Trost.

Und einfach die Gewissheit hab, dass ich sie irgendwann wiedersehen werde.

Du erzählst davon immer total überzeugt,

dass du das wirklich glaubst, gibt es auch Momenten, in denen du zweifelst?

Definitiv, und ich sag auch, Zweifeln find ich nicht schlecht.

Ich finde, Zweifeln gehört dazu.

Ich hatte grad am Anfang ganz oft Zweifel gehabt,

wo ich dann einfach grade vielleicht nicht mehr so ...

Gott gespürt oder grad erlebt hab.

Und wo ich dann echt oft meine ganze Lebenseinstellung hinterfragt hab,

und dann aber immer wieder zu dem Schluss gekommen bin,

da ist mehr dahinter. - Was glaubst du denn ...

wie es für dich weitergeht? - Ich hoffe, dass ich gesund werde.

Das sieht ja im Moment wirklich so aus, dass ...

obwohl meine Beule grade sogar größer wird,

da es mir einfach tagtäglich besser geht.

Ich hoffe sehr, dass Gott da ein Wunder macht,

und ich gesund werde. Wenn nicht, dann nicht.

Und dann will ich trotzdem die letzte Zeit nutzen, um Leuten so bisschen

meine Hoffnung weiterzugeben.

Bereitest du dich irgendwie vor auf den Tod?

Gibt es irgendwas, was du ...

irgendwie vielleicht vorbereiten willst, was du vorbereitet hast?

Ja, definitiv.

Also, ich bin jetzt nicht so, dass ich sag,

ich muss meine Beerdigung ganz konkret durchplanen.

Ich glaube, dass ich im Moment meine Zeit besser nutzen kann,

weil es noch nicht so weit ist. Trotzdem hat mir ein ...

'ne Freundin gesagt, deren Bruder Arzt ist,

dass ich mich unbedingt um eine Palliativversorgung kümmern sollte.

Weil ich nicht im Krankenhaus meine letzten Tage verbringen will.

Dass ich mich da vorbereite, das mach ich auch.

Das ist ... ich hab gemerkt, wie komisch das für mich war,

diese Frage zu stellen, weil das ... Du stehst hier so gegenüber,

du wirkst fit, du wirkst auch so positiv.

Ja. - Das ist total komisch, über den Tod zu reden

und über ... ich find das voll belastend.

Ich weiß nicht, wie's dir geht. - Das seh ich jeden Abend,

wenn ich mein T-Shirt ausziehe, meine Brust anguck, weiß ich genau,

das ist das Herz, da die Lunge, es kann jeden Moment vorbei sein.

Ich kann nicht erklären, warum's mir so gut geht,

warum ich angstfrei bin, außer dass Gott mir hilft.

Wie würde ich reagieren, wenn ich wüsste, ich hab noch ...

nur noch zwei Monate, zwei Wochen, keine Ahnung, wie lange?

Ja. - Das ist ...

also dass du so unbeschwert bist, das find ich megastark einfach

Danke schön. Ich find das auch voll die interessante Frage.

Ich ermutige jeden, bisschen darüber nachzudenken,

sein Leben vielleicht bisschen von hinten zu betrachten,

vom Ende her. Und zu sagen, was will ich erleben,

wie will ich meine Zeit verbringen?

Jedes Leben ist tödlich, eigentlich ist es gar nicht so krass,

dass ich irgendwann sterben werde, jeder Mensch stirbt irgendwann,

sich damit zu befassen ist megagut.

(Stöhnen)

Wenn ihr gesagt bekommen würdet, dass ihr nicht mehr lange zu leben habt,

was würdet ihr noch erleben wollen?

Schreibt mir das in die Kommentare.

Oben hab ich euch die Reihe

"Wie lebe ich mit einer schweren Krankheit" verlinkt.

Da hab ich Manuel getroffen,

der an einem chronischen Erschöpfungssyndrom leidet.

Unten ein Film von "TRU DOKU",

die haben Leonita begleitet und ihre Freundinnen.


Krebs: Philipp von "The Real Life Guys" hofft auf Heilung durch Gott | Schwere Krankheiten Folge 8 Cancer: Philipp from "The Real Life Guys" hopes for healing by God | Serious Illnesses Episode 8 Cáncer: Philipp de "The Real Life Guys" espera la curación por Dios | Enfermedades graves Episodio 8 Kanser: "The Real Life Guys "dan Philipp Tanrı'dan şifa umuyor | Ciddi Hastalıklar Bölüm 8

Hinter mir werkelt grade Philipp,

den kennt ihr vielleicht von YouTube, der baut immer krasse Sachen.

(Treibende Musik)

Von Philipp gibt es aber auch Videos wie dieses.

Ich hab lange überlegt, ob ich das auf YouTube sagen soll.

Aber der Arzt hat mir gesagt, dass es sehr schlecht aussieht,

dass der Tumor im Endstadium ist.

Ich glaub, Gott hat noch was auf der Erde mit mir vor.

Dass Gott mich auch gesund macht.

Ich möchte heute herausfinden, wie sein Glaube Philipp hilft,

mit der Krebsdiagnose umzugehen.

Ich kenn Philipp bisher nur von den Videos.

Ich bin gespannt, was die heute machen.

Die sind bestimmt immer sehr spontan.

Wenn ich die Videos sehe, hab ich richtig Bock, mitzuwerkeln.

Hi. - Hey, guten Morgen.

Schön, dich zu sehen. Wie geht's dir?

Gut, alles bestens.

Steht heute noch was an? - Wir gehen rüber zu unseren Eltern.

Die haben 'nen Bauernhof. Hier ist's so kalt.

Zu Hause ist es wärmer.

Die anderen kaufen noch Sachen ein.

In der Zeit zeig ich dir das U-Boot und das Tiny-House.

(Aufgeweckte Musik)

Das ist euer Tiny-House? - Ja, genau.

Lass mal reinkommen.

(Aufgeweckte Musik) (Frank:) Geil!

(Philipp:) Da oben kann man schlafen.

(Frank:) Krass. Ich find's richtig cool.

Ich will einmal in dieses Bett reinsteigen.

Ich stell's mir richtig cool vor, hier zu übernachten.

Das ist für mich ein kleiner Traum. - Ja, ist echt so.

Du weißt, du hast jede Leiste selber angefasst oder deine Freunde,

du hast alles selbergebaut.

(Lebhafte Musik)

Du gehst ja offen auf YouTube um mit deiner Krebserkrankung.

Ich weiß, dass du zweimal den Krebs eigentlich schon überwunden hattest.

Wann hast du denn gemerkt, dass wieder irgendwas nicht stimmt?

Ich glaube, das war jetzt vor ungefähr ... hm ...

Ich glaub, so fünf, sechs Monate ist das her,

dass ich gemerkt hab, dass ich wieder 'ne Beule auf der Brust hab.

Man sieht das hier, eine fette Beule.

Genau. - Hier steht schon richtig war raus.

Du kannst mal drüberfühlen. - Tut das weh?

Nee. Das ist ziemlich hart.

Mit mir wächst bald eine Titte. - Richtig 'ne Beule.

Wie ging's dir damit?

Bei mir war's auch so, dass ich erst mal in ein Loch gefallen bin.

Ich bin in mein Zimmer gegangen, war ziemlich zerstört.

Hab meinen Bruder angerufen, dann haben wir zusammen gebetet.

Dann hab ich mich an alle Erfahrungen davor erinnert.

Ich hatte nach zwei Stunden, das hört sich voll blöd an,

aber nach zwei Stunden ging's mir bestens.

Weil ich die Zuversicht hab, dass es nach dem Leben weitergeht.

Weil ich diesen Gott als unglaublich kreativ erlebt hab,

nimmt es mir die Angst. - Diese Gedanken:

"Fuck, mein Leben könnte zu Ende sein, diesmal könnte es schiefgehen."

Hattest du das gar nicht?

Ich hab definitiv drüber nachgedacht, was wäre, wenn's zu Ende geht.

Muss ich ja auch jetzt, ich bin ein rational denkender Mensch.

Auch wenn's mir momentan nicht so geht,

mein Arzt sagt: "Du kannst jederzeit tot umfallen."

(Arzt:) Hier die alten Narben.

Man sieht hier die Beule, dass die wieder hervorkommt.

Ganz tief einatmen und die Luft anhalten.

Sie müssen damit rechnen, dass unbehandelt diese Erkrankung

zum Tode führen kann.

Im Prinzip, wenn der Herzbeutel betroffen ist,

von jetzt auf gleich.

Das muss doch was mit dir machen?

Krass ist, ich hab schon mal im Sterben gelegen.

Der Arzt hat wörtlich zu meiner Mutter gesagt:

"Es ist sinnvoller den Leichenwagen anzurufen als den Krankenwagen."

"Im Krankenhaus kann man für den nichts mehr machen."

"Der stirbt lieber zu Hause."

Ich weiß, wie ich mich damals gefühlt hab.

Und ich bin nicht gestorben.

Ich sterb nicht, wenn ein Arzt mir das sagt,

sondern wenn Gott es will.

Das ist mein tiefer Glaube, auch wenn sich das verrückt anhört.

Hast du Bilder von Untersuchungen, dass ich mir vorstellen kann,

wie das in dir aussieht?

Hier steht noch mal genau, wie groß der Tumor ist.

Also, neun mal sechs mal 16 Zentimeter.

Da hab ich in den Spiegel geguckt.

(Frank:) Krass, hier ist ne richtige Beule.

(Philipp:) Hier sieht man auch. - Mhm.

Das ganze Ding gehört hier nicht hin.

Ja. - Hier ist jetzt das MRT.

Da hat sich wohl in letzter Zeit 'ne Wassereinlagerung gebildet.

Das war jetzt vor ungefähr ...

drei oder vier Monaten, dass die gesagt haben:

"Du hast nur noch zwei Wochen bis zwei Monate zu leben."

Das ist deine Prognose?

"Wenn du nicht ganz schnell 'ne Chemo machst, dich therapieren lässt,

wirst du nicht länger leben."

Für mich war's klar, dass ich keine Chemo mache.

Wenn will ich meine letzten Wochen in Würde verbringen

mit meinen Freunden.

Ich will nicht während Corona abgeschoben werden in 'ne Klinik,

in ein Isolierzimmer, Chemo bekommen und dann wahrscheinlich auch sterben.

So stell ich mir mein Ende nicht vor. (Nachdenkliche Musik)

Ich find's megacool, das zu sehen, weil ich's nur aus den Videos kenne.

Aber ich bin auch hier, um herauszufinden,

was dir das alles gibt, warum die diese Projekte machst.

Dieses YouTube-Ding weitermachst, obwohl du ...

eigentlich 'ne Prognose hast, dass du nicht mehr lange leben kannst.

Du bist trotzdem nach wie vor komplett involviert?

Definitiv. Was machst du, wenn du nur noch begrenzte Zeit zum leben hast?

Für mich ist es: Zeit mit Freunden verbringen,

coole Projekte starten. So lange es mir gut geht, bin ich dabei.

Was ich noch sehen will, ist das U-Boot.

Ja, klar, das zeig ich dir.

(Philipp:) Hier ist es.

Wahnsinn, dass ihr das selbst gebaut habt.

Ich kann's dir mal rausfahren, dann können wir's besser angucken.

Okay. (Lachen)

Das habt ihr alles selbst geschweißt?

Ja, das ist ja ein alter Gastank.

Aber alles drum rum, haben wir alles angeschweißt.

Das wiegt zwei Tonnen, das Ding. Deswegen kann's nur langsam fahren.

(Lebhafte Musik)

(Frank:) Geil!

Wie war der erste Tauchgang damit? - Ein ganz besonderes Gefühl.

Wir haben so lang dran gearbeitet.

Insgesamt haben wir ein halben Jahr dran gearbeitet oder fast ein Jahr.

Dann das erste Mal da drinzusitzen,

zusehen, wie das Wasser oben über die Kuppel geht.

Dann bricht der Funkkontakt ab. Dann ist man komplett abgeschlossen.

Man entdeckt wie 'ne neue Welt. - Hattest du keinen Schiss?

Einmal, da ist uns der Sauerstoff ausgegangen.

Wir haben gemerkt, unser Filter funktioniert nicht ganz.

"Irgendwas stimmt nicht." - Hört ihr mich noch?

(Rauschen)

Ihr hört uns hier unten nicht mehr, oder?

Das ist voll dumm, der Funk geht natürlich nicht unter Wasser.

Also, wir sind abgeschnitten.

Aber da konnten wir gleich wieder auftauchen.

Nach Ägypten und Israel wollen wir damit zum Tauchen.

Im Roten Meer, auf Schatzsuche gehen. - Wahnsinn.

Willst du reinkommen. - Gerne.

Kommst du rein? - Jo.

(Fetzige Musik)

(Frank:) Mehr Platz, als gedacht. - Ist geräumig, ne?

Als du das erste Mal diesen Tumor hattest,

hast du 'ne Chemotherapie gemacht, und die hat dir auch geholfen.

Genau, das erste Mal hab ich 'ne Chemotherapie gemacht.

Dadurch ist der Tumor auch erst mal weggegangen.

Nach fünf Jahren gilt man als geheilt.

Nach viereinhalb Jahren ist es bei mir wiedergekommen.

Das ist schon keine leichte Entscheidung: Chemo oder nicht?

Ach, ich hab noch so viele Erfahrungen gemacht,

weshalb mir die Entscheidung relativ leicht gefallen ist:

Nee, diesmal ist es keine Option.

Ich bin jemand, der total irgendwie Vertrauen hat in Schulmedizin.

Wenn's nur 'ne kleine Wahrscheinlichkeit gäbe,

dass mich das noch heilen könnte

oder mir noch mal mehr Lebenszeit schenken könnte,

dann glaube ich, im Moment, der Frank, der ich heute bin,

glaubt, dass er das auf jeden Fall ausprobieren würde.

Ja, das hast du gut gesagt.

Früher hab ich ganz genauso gedacht.

Ich muss schon sagen, ich hab mittlerweile so 'n bisschen gelernt,

dass man nicht alles, was die Ärzte dir sagen,

100 Prozent so annehmen kann.

Man muss sich 'ne zweite, dritte Meinung einholen.

Dann kann man selber entscheiden.

Ich würd niemandem sagen: "Mach keine Chemo."

Ich würd niemand sagen: "Geh nicht zum Arzt."

Ich bin froh, was die Ärzte für mich getan haben.

Ich hab schlimme Erfahrungen und richtig gute mit Ärzten gemacht.

Das heißt, wie stehst du denn normalerweise zur Medizin?

Wie hast du davor dazu gestanden?

Ich hatte die erste Chemo gemacht, wollte danach Medizin studieren,

weil ich dachte, ich kann Leuten helfen.

Ich hab mir immer gewünscht, dass ich 'nen Arzt gehabt hätte,

der sich vor mich hinstellt und sagt: "Ich hatte dasselbe wie du."

"Ich hab dasselbe durchgemacht, ich hab die Chemo gekriegt."

"Von mir kriegst du jetzt die Chemo." Das hätte ich mir gewünscht.

Wo ich Erfahrungen im Krankenhaus gemacht hab,

wo ich gesagt hab, dieses kommerzielle System,

das ist an sich, ein Krankenhaus muss Profit machen.

Dieses ganze Kommerzielle stand mir manchmal zu sehr an erster Stelle.

Ich will's nicht krass kritisieren, aber hab ich so mitbekommen.

Weshalb ich mich gegen ein Medizinstudium entschieden hab.

Dann ist das mit YouTube dazwischengekommen.

Es gab gar nicht mehr so die Möglichkeit.

Ich hab keine Erfahrungen mit 'ner Krebsdiagnose,

aber ich hab über lange Zeit Sebastian begleitet,

der einen Hautkrebs hatte.

Der hatte eigentlich genau die gegenteilige Strategie.

Er hat gesagt, er legt sein ... Leben in die Ärzte ...

in die Hände der Ärzte.

Ich vergleiche mich gerne mit 'ner Art Soldat.

Meine Ärzte sind die Kommandanten.

Meine Kommandanten geben mir Befehle.

Das sind dann meine Therapieanweisungen.

Hier, zu dem und dem Arzt musst du gehen.

Du läufst einfach nur noch strikt durch diese Schützengräben durch.

Du läufst auf ein Ziel zu und tust das, was du kannst,

nach bestem Wissen und Gewissen, um diese Befehle zu erfüllen.

Du meinst im Vergleich, er hat die Verantwortung an die Ärzte abgegeben.

Ich sag ja so, ich geb nicht die Verantwortung ab,

aber ich leg mein Leben in Gottes Hände.

Zumindest unterscheidet euch das.

Ich würd grundsätzlich keinen Unterschied machen:

Der eine glaubt an die Medizin, ich glaube an Gott.

Ich glaub, man kann an Gott glauben und trotzdem zum Arzt gehen.

Würd ich definitiv auch machen.

Das ist wohl ein Missverständnis, dass die Leute sagen:

entweder an Gott glauben oder an die Medizin.

Aber ich glaub, Gott kann da durch beides wirken.

Cool, dass ich heut begleiten darf, was ihr hier macht.

Du darfst nicht nur begleiten, du darfst mithelfen. - Sehr cool!

Wir wollen Samuel Koch 'ne Freude machen,

der sitzt ja im Rollstuhl.

Samuel hat gesagt, seine Lieblingsfortbewegung ist ...

Mich zu überschlagen, das stimmt. - Kriegen wir hin.

(Treibende Musik)

Wie war's? - Kann ich euch das abkaufen?

Wir hatten die Idee, weil er immer den Witz bringt:

"Ich mach euch allen Beine."

Dass wir ihm Beine bauen, und zwar 'ne Badewanne, die laufen kann.

Wir haben hier schon mal 'nen Bauplan gemacht.

Hier sieht man die Badewanne. - Ja.

Dann kommen hier diese großen Beine dran,

und die laufen ... machen so 'ne typische Laufbewegung.

Krass! Er soll dann da drin liegen?

Das ist der Plan. - Was können wir machen?

Wir können schon mal ... - Kann ich dir helfen?

diese Metallprofile hier alle auf die richtige Länge bringen.

Ja. - Das erklärt dir am besten Johannes.

Der hat hier bisschen mehr den Überblick.

Ja, ganz fertig werden wir's heut nicht bringen.

Da brauchen wir wahrscheinlich 'ne Woche für.

Ja, dann.

(Treibende Musik)

Das kommt davon.

Gucken wir mal, was du hier kaputt gemacht hast.

Ich? - Das hat sich verhakt?

Vielleicht sollte man das lieber mit Handschuhen machen,

die ist ganz schön scharf. - Gibt's noch 'n Projekt,

dass du machen willst? - Ich hab noch ganz viele Träume.

Das ist so, wenn man vertraut, dass Gott gut zu einem ist,

einen guten Plan mit meinem Leben hat,

dann kann ich auch vertrauen, dass das dann ...

dass ich später im Himmel auch schöne Sachen erleben werde.

Jetzt dieses Teil. (Treibende Musik)

Philipp, du redest ja

viel über Gott, und ich habe auch das Gefühl,

dass dein Glaube ein zentrales Thema in deinem Leben ist.

Ja, jetzt durch die Krankheit erst recht.

Was das schon immer so? - Absolut gar nicht, nee.

Früher, ich glaub, vor drei Jahren hätt ich mich für verrückt gehalten.

Und hätt das auch gar nicht hören wollen.

Ich hab mir alle anderen Religionen angeguckt, Buddhismus,

Hinduismus, Muslime und alles hat mich nicht befriedigt.

Irgendwann hab ich gesagt, ich bleib Agnostiker aber auf der Schiene ...

dass es den christlichen Gott auf jeden Fall nicht gibt.

Differenzierst du zwischen Religion und Glaube? - Ja.

Von Religion halt ich gar nichts. Das ist für mich so ein Ding

aus menschengemachten Regeln. Für mich ist Glaube Was Persönliches.

Was du mit Gott ausmachst und wo jeder seinen eigenen Weg finden muss. Cosa fai con Dio e dove ognuno deve trovare la propria strada.

Was macht dich so sicher, dass es Gott gibt?

Ich glaube, bei mir sind's tatsächlich Erfahrungen gewesen,

wo ich so krasse Gebetserhörungen gehört hab.

Wo ich irgendwann gesagt hab, das können keine Zufälle mehr sein.

In Island ging's mir echt teilweise richtig schlecht.

Es war echt keine leichte Zeit und ...

ja, die Zeit, in der ich mir die Frage gestellt hab,

wie lange es auch nach Island noch weitergeht,

oder wie es überhaupt mit mir weitergeht.

Auf jeden Fall war's wirklich so,

dass ich dann so zum Himmelgeschaut hab,

und eben so gebetet hab und irgendwie auf einmal

so richtig krass den Gedanken bekommen hab,

also würde Gott mir sagen: "Philipp, ich mach dich gesund,

und du kannst ein Zeichen von mir fordern,

als Beweis, dass ich dich gesund mache."

Direkt ist in meinen Kopf gekommen, ich will Polarlichter sehn,

im Sommer, weil das absolut unmöglich ist.

Ihr werdet es nicht glauben, ich krieg Gänsehaut beim Erzählen.

Ich bin rausgegangen aus der Toilette,

ich hab zum Himmel geguckt, da waren nicht nur Polarlichter,

da war ein Polarlichtbogen, wie ein Regenbogen aus Polarlichtern.

(Frau:) Das kann nicht sein.

(Bewegende Musik)

Bei mir ist es so, ich bin ...

auch in 'nem gläubigen Umfeld großgeworden,

im religiösem Umfeld, ich hab irgendwie auch

mich dann irgendwann mit Religionskritik

Ja. - beschäftigt.

Und hab dann irgendwann mit der Religion gebrochen

und würde auch nicht sagen, dass ich ein gläubiger Mensch bin.

Ich hab in mir einen kleinen Wunsch danach, dass da jemand ist,

der mich in so Phasen, wie du sie grade durchlebst,

hält und da durchbringt.

Ja, ich hab mir immer gesagt, auch damals, als ich krank war,

ich will jetzt nicht, weil ich krank bin und grade mir wünsche,

dass es Gott gibt, an Gott glauben. Ich konnte das auch gar nicht.

Das war immer mein Ding, ich will nicht glauben, ich will wissen.

Ich muss das wissen, gibt's den oder nicht, das war für mich wichtig.

Dieses Wissen hab ich jetzt wirklich gefunden.

Die Badewanne wollen wir dann nehmen, um da den Samuel reinzusetzen

und da ringsum halt die Beine zu bauen.

(Dynamische Musik)

Also, hier soll Samuel quasi drinsitzen,

beziehungsweise liegen.

Aber ich glaub, heute wird das nicht mehr fertig.

Nee, das schaffen wir nicht mehr.

Aber wenn das fertig wird, packen wir jetzt einen Ausschnitt rein. Ma quando ciò è fatto, inseriamo una sezione.

(Dynamische Musik)

Ja, das läuft doch ganz gut.

(Dynamische Musik)

Ich bin vor allem megagespannt,

wie der Samuel Koch auf dieses Gerät reagiert,

wenn der sich reinsetzten und damit laufen kann.

Ich hab dich gefragt, ob wir zu 'nem Ort gehen können,

der dir viel bedeutet. Warum sind wir hier?

Wir sind in unserem Baumhaus, weil das wirklich

ein ganz besonderes Projekt für mich ist.

Weil meine Schwester sich immer so eins gewünscht hat.

Du kannst mitkommen, dann gehen wir oben rum.

Krass, wie schön! Das ist ja ...

'n kleines Luftschloss.

Ja. - So was hab ich mir immer gewünscht als Kind.

Ich mach jetzt mal den Generator an, dann leuchtet das richtig schön.

(Der Generator springt an.) Wow, cool.

(Dynamische Musik)

Man muss einmal den Kopf bisschen einziehen.

Puh!

Das ist ja richtig schön. Hier so 'ne gemütliche Bank.

Ja, und der Ofen hier ist aus 'ner Badewanne gebaut.

Wenn man's noch erkennt, hier die Badewanne.

Das kann man hier aufrollen. - Super.

Das ist unser Tisch. - Wow.

Da oben ist es so nice. - Das ist die Kuschelhöhle.

Ja, das ist echt voll die Kuschelhöhle geworden, richtig nice.

Du hast gesagt, dass ihr das für eure Schwester gebaut habt?

Es war so, dass sich unsere Schwester immer so ein Baumhaus gewünscht hat,

dann war's so, dass wir gesagt haben, das ist zu wenig spektakulär.

Wo sie gestorben ist, haben wir gedacht, den letzten Kindheitstraum, Dove è morta abbiamo pensato, l'ultimo sogno d'infanzia

den erfüllen wir ihr und uns.

Und haben das auch gemacht, um die ganze Situation zu verarbeiten. E lo ha fatto per affrontare l'intera situazione.

Was mit deiner Schwester passiert? - Unsere Schwester ist mit 18

abgestürzt, jetzt vor drei Jahren, mit 'nem kleinen Ultraleichtflugzeug.

Es war ein ganz normaler Rundflug gewesen,

irgendwie zu langsam geflogen, zu tief und ...

es hat 'nen Strömungsabriss gegeben.

Die war immer als Erstes dabei bei den Aktionen.

Die Erste, die sich an die Seilbahn gehängt hat,

mit einer Hand festgehalten, das hab ich mich nicht getraut.

Die war nicht nur unsere Schwester, sondern unsere beste Freundin,

mit der wir alles zusammen gemacht haben.

(Traurige Musik)

Und das war echt ein tragischer Unfall.

Also, ganz überraschend kam es halt.

Jetzt ist deine Schwester bei so einem tragischen Unfall

ums Leben gekommen, und die Ärzte geben deinem Bruder nicht mehr lange,

was ist 'n das für ein Gefühl, zu wissen ... oder diese ...

diese Gedanken zu haben, ich bin dann vielleicht

von meinen Geschwistern der Einzige, der noch auf der Welt ist?

Für mich ist der Gedanke noch so weit weg,

so unreal, dass ich ...

ja, dass ich dieses Gefühl sozusagen noch nicht hab,

dass ich der Einzige sein würde oder so.

Aber ja ... ist ...

man fragt sich schon manchmal,

warum so viele Sachen so bei einem zusammenkommen müssen.

Klar, die Frage stellt man sich.

Hab ich auch keine Antwort drauf.

Aber, ja klar, man muss natürlich irgendwie damit umgehen,

dass man ja jetzt auch noch 'nen Alltag zusammen hat und so.

Es wär jetzt komisch, einfach die ganze Zeit so betrübt zu sein,

zu sagen, wie schlimm, dass du vielleicht nicht mehr lange lebst.

Es ist schön, dass ihr noch so viel Zeit miteinander verbringt.

Deswegen ist es im Moment so, dass ich sag, wir versuchen,

den Alltag so weiterzuführen,

und ich mach weiter die Videos und Projekte.

Welches Verhältnis hast du zu deinem Bruder,

wie würdest du das beschreiben?

Ich glaube, als Zwilling hat man ein Verhältnis,

was krasser ist als jedes andere Verhältnis, also ...

Weil man gefühlt wirklich das gleiche Gehirn hat.

Wir verstehen uns einfach fast ohne zu reden.

Und das ist einfach was, was ich mit keinem anderen Menschen hab.

Also, schon 'ne sehr enge Beziehung.

(Ruhige Musik) Wie bist du mit dem Verlust

damals umgegangen? - Dadurch, dass ich gemerkt hab,

Gott trägt mich sogar da durch,

und es hat mir so einen ganz tiefen Frieden

auch in der Situation gegeben.

Wo ich einfach so Trost gefunden hab, richtig krassen Trost.

Und einfach die Gewissheit hab, dass ich sie irgendwann wiedersehen werde.

Du erzählst davon immer total überzeugt,

dass du das wirklich glaubst, gibt es auch Momenten, in denen du zweifelst?

Definitiv, und ich sag auch, Zweifeln find ich nicht schlecht.

Ich finde, Zweifeln gehört dazu. Penso che il dubbio ne faccia parte.

Ich hatte grad am Anfang ganz oft Zweifel gehabt,

wo ich dann einfach grade vielleicht nicht mehr so ...

Gott gespürt oder grad erlebt hab.

Und wo ich dann echt oft meine ganze Lebenseinstellung hinterfragt hab,

und dann aber immer wieder zu dem Schluss gekommen bin,

da ist mehr dahinter. - Was glaubst du denn ...

wie es für dich weitergeht? - Ich hoffe, dass ich gesund werde.

Das sieht ja im Moment wirklich so aus, dass ... Al momento sembra davvero ...

obwohl meine Beule grade sogar größer wird, anche se il mio nodulo sta diventando più grande

da es mir einfach tagtäglich besser geht. perché mi sento meglio ogni giorno.

Ich hoffe sehr, dass Gott da ein Wunder macht,

und ich gesund werde. Wenn nicht, dann nicht.

Und dann will ich trotzdem die letzte Zeit nutzen, um Leuten so bisschen

meine Hoffnung weiterzugeben.

Bereitest du dich irgendwie vor auf den Tod?

Gibt es irgendwas, was du ...

irgendwie vielleicht vorbereiten willst, was du vorbereitet hast?

Ja, definitiv.

Also, ich bin jetzt nicht so, dass ich sag,

ich muss meine Beerdigung ganz konkret durchplanen.

Ich glaube, dass ich im Moment meine Zeit besser nutzen kann,

weil es noch nicht so weit ist. Trotzdem hat mir ein ...

'ne Freundin gesagt, deren Bruder Arzt ist,

dass ich mich unbedingt um eine Palliativversorgung kümmern sollte.

Weil ich nicht im Krankenhaus meine letzten Tage verbringen will.

Dass ich mich da vorbereite, das mach ich auch.

Das ist ... ich hab gemerkt, wie komisch das für mich war,

diese Frage zu stellen, weil das ... Du stehst hier so gegenüber,

du wirkst fit, du wirkst auch so positiv.

Ja. - Das ist total komisch, über den Tod zu reden

und über ... ich find das voll belastend.

Ich weiß nicht, wie's dir geht. - Das seh ich jeden Abend,

wenn ich mein T-Shirt ausziehe, meine Brust anguck, weiß ich genau,

das ist das Herz, da die Lunge, es kann jeden Moment vorbei sein.

Ich kann nicht erklären, warum's mir so gut geht,

warum ich angstfrei bin, außer dass Gott mir hilft.

Wie würde ich reagieren, wenn ich wüsste, ich hab noch ...

nur noch zwei Monate, zwei Wochen, keine Ahnung, wie lange?

Ja. - Das ist ...

also dass du so unbeschwert bist, das find ich megastark einfach

Danke schön. Ich find das auch voll die interessante Frage.

Ich ermutige jeden, bisschen darüber nachzudenken,

sein Leben vielleicht bisschen von hinten zu betrachten,

vom Ende her. Und zu sagen, was will ich erleben,

wie will ich meine Zeit verbringen?

Jedes Leben ist tödlich, eigentlich ist es gar nicht so krass,

dass ich irgendwann sterben werde, jeder Mensch stirbt irgendwann,

sich damit zu befassen ist megagut.

(Stöhnen)

Wenn ihr gesagt bekommen würdet, dass ihr nicht mehr lange zu leben habt,

was würdet ihr noch erleben wollen?

Schreibt mir das in die Kommentare.

Oben hab ich euch die Reihe

"Wie lebe ich mit einer schweren Krankheit" verlinkt.

Da hab ich Manuel getroffen,

der an einem chronischen Erschöpfungssyndrom leidet.

Unten ein Film von "TRU DOKU",

die haben Leonita begleitet und ihre Freundinnen.