×

Мы используем cookie-файлы, чтобы сделать работу LingQ лучше. Находясь на нашем сайте, вы соглашаетесь на наши правила обработки файлов «cookie».


image

2021 Tagesschau, tagesschau 27.05.2021, 17:00 Uhr - Bund und Länder besprechen Impfangebote für Jugendliche ab 12 Jahren

tagesschau 27.05.2021, 17:00 Uhr - Bund und Länder besprechen Impfangebote für Jugendliche ab 12 Jahren

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (27.05.2021)

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Es geht - mal wieder - ums Impfen heute im Kanzleramt.

34,5 Mio. Bundesbürger haben eine, 13 Mio. zwei Impfungen erhalten.

Thema der Bund-Länder-Runde ist nun der Vakzin-Nachschub

und dessen gerechte Verteilung.

Zudem auf der Tagesordnung:

Impfangebote für Jugendliche ab zwölf Jahren.

Der Haken: Erst morgen will die Europäische Arzneimittel-Agentur

über eine Vakzin-Zulassung für die Altersgruppe entscheiden.

Die Bewertung durch die Ständige Impfkommission

dürfte länger dauern.

Eine Spritze für Kinder ab zwölf Jahren.

In den USA ist das seit zwei Wochen möglich.

Jens Spahn will ihnen in Deutschland

bis Ende August ein Impfangebot machen.

Trotz Bedenken der STIKO.

Wird der Biontech-Impfstoff in der EU zugelassen,

könnten die Ärzte mit dem Impfen beginnen.

Der Berufsverbandsvorsitzende in Rheinland-Pfalz

hält ein Impfangebot bis August für nicht machbar.

Die Wartelisten seien lang.

Wenn die ab zwölf Jahren dazukommen,

ist es unrealistisch, wenn die gelieferten Mengen nicht ansteigen.

Baden-Württemberg, Brandenburg und Hamburg

klagen über zu wenig Impfstoff.

Auch für den Berliner Bürgermeister tun sich Fragen auf:

Woher sollen die Impfdosen kommen, ohne die Impfkampagne auszubremsen?

Das wird Thema sein: Wann kommen welche Mengen?

Eventuell werden Lieferungen von Biontech verzögert.

Wie können wir einen zweiten Impftermin erfüllen?

Für die Altersgruppe 12 bis 15

plant das Gesundheitsministerium über 6 Mio. Dosen ein.

Diese sollen schrittweise zur Verfügung gestellt werden.

Über Details der Verteilung wird beim Gipfel gesprochen.

Die Menge an Impfungen im Juni ist so hoch, wie in keinem Monat zuvor.

Ich werbe dafür, über Probleme zu reden, aber zuversichtlich zu sein.

Morgen könnte die Europäische Arzneimittel-Agentur

den Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zulassen.

In Berlin ist Hanni Hüsch.

Seit drei Stunden

sitzen die Vertreter von Bund und Ländern zusammen.

Weiß man, worüber diskutiert wurde?

Sie haben sich am entscheidenden Thema festgebissen:

Das ist das Impfen der Kinder von 15 bis 18 Jahren -

das ist das zentrale Thema.

Es ging um die Frage, woher der Impfstoff herkommen soll.

Die Länder haben Spahn so interpretiert,

als gebe es zusätzlichen Impfstoff in der Zeit bis Ende August.

Zusätzlich zu den Mengen, die eh versprochen wurden.

Aber Merkel hat gesagt, den gebe es nicht.

Der müsste anderweitig abgezweigt werden.

Das hat wohl für Diskussionen gesorgt,

nicht zu Freude bei den Länderchefs.

Die hatten nach Berlin schon kommuniziert,

was sie, wenn Kinder geimpft werden, noch on top brauchen würden.

Wir werden dazu sicher Informationen kriegen während der Pressekonferenz,

auf die wir ja warten.

Aber warum ist noch immer schwierig, genügend Impfstoff zu bekommen?

Es gibt einfach mehr Impfwillige als Impfdosen.

Im Mai wurde genau das geliefert, was avisiert worden war.

Das sieht im Juni anders aus.

Es gibt es Schwierigkeiten bei Biontech in den ersten zwei Wochen.

Es gibt Enttäuschung bei vielen, die dachten, es geht voran.

Im Moment liegt aber die Priorität auf den Zweitimpfungen.

Viele aus der Prioritätsgruppe 1

haben noch keinen Termin für ihre erste Impfung.

Das wird nicht besser, wenn die Priorisierung aufgehoben wird,

wenn dann zeitgleich weniger Impfstoff zur Verfügung steht.

Aber Biontech hat gesagt,

bis Ende Juni soll der fehlende Impfstoff geliefert werden.

Sodass die Impfkampagne bis Juni wieder oben auf ist.

Aber die Enttäuschungen sind da.

Es kann einfach nicht für jeden Impfstoff da sein.

Sobald die Pressekonferenz beginnt, übertragen wir sie im Ersten live.

Dazu auf tagesschau24, tagesschau.de und in den sozialen Medien.

"CovPass" soll der digitale Corona-Impfnachweis heißen.

Heute begann ein bundesweiter Feldtest

in ausgewählten Impfzentren und Arztpraxen.

Von ihm erhofft sich das Gesundheitsministerium

Erkenntnisse über die technischen Abläufe der App.

Funktionieren soll sie

möglichst schon vor Beginn der Hauptreisezeit Ende Juni.

Wichtig:

Auch der gelbe Impfpass behält seine Gültigkeit im In- und Ausland.

Und hier die Zahlen zur Infektionslage:

Das sind fast 6000 weniger als vergangenen Donnerstag.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 41.

Es ist einer der Hauptpunkte im Kampf gegen die Pandemie:

Regelmäßiges Testen.

Einmal pro Woche hat jeder Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest.

Die Testcenter dafür sind zuletzt immer mehr geworden.

Das Ganze ist ein großer Markt, bei dem offenbar einige versuchen,

mehr Geld zu verdienen als ihnen zusteht.

Das zeigen Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung.

Ein leerer Parkplatz am Kölner Stadtrand.

In diesem Bus wurden am Freitag weniger als 80 Menschen getestet.

Das belegen versteckte Aufnahmen von WDR, NDR und SZ.

Doch der Betreiber, die Bochumer Firma Medican,

meldet für diesen Tag 977 Tests ans Düsseldorfer Gesundheitsministerium.

Auch Stichproben in Essen und Münster zeigen:

Überall wurden drastisch höhere Zahlen gemeldet als getestet wurden.

54 Testzentren bewirbt Medican auf seiner Homepage,

dazu 40 mobile Testbusse.

Auf Nachfrage erklärt der Inhaber von Medican:

Die Gesundheitsämter bestreiten solche Absprachen.

Gemeldet werden dürften nur Tests, die auch ausgeführt wurden.

Alles andere sei nicht zulässig, so die Stadt Köln.

Der Bund erstattet für jeden Test rund 18 Euro, ein Milliardengeschäft.

Medican betont,

die gemeldeten Zahlen entsprächen nicht den abgerechneten Zahlen.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen, die das Geld auszahlen,

beklagen fehlende Kontrollmöglichkeiten.

Wir können nicht kontrollieren,

ob die Zahl der abgerechneten Tests stimmt.

Oder ob sie korrekt durchgeführt sind.

Als Reaktion auf die überhöhten Zahlen kündigte die Stadt Münster an,

den dortigen Medican-Testzentren die Beauftragung zu entziehen.

"Staatsterrorismus" oder "Luftpiraterie".

Die Reaktionen auf die erzwungene Landung eines Fliegers

und die Festnahme eines Regierungskritikers in Belarus:

Sie waren deutlich.

Das Vorgehen der Staatsführung von Machthaber Lukaschenko

soll laut EU weitere Konsequenzen haben.

Die EU-Außenminister beraten über verschärfte Wirtschaftssanktionen.

Es ist so etwas wie das Gold von Belarus:

Kalium, auch Potassium genannt.

Rund 2 Mrd. Euro verdient Belarus jedes Jahr mit Kaliumprodukten,

die etwa für Düngemittel gebraucht werden.

"Das Salz der Erde - unser Reichtum"

heißt es im Werbevideo des Staatskonzerns.

Doch diesen Reichtum könnte die EU nun mit Sanktionen ins Visier nehmen.

Das wurde beim Treffen der Außenminister in Lissabon deutlich.

Weißrussland produziert sehr viel Potassium,

ist weltweit einer der größten Lieferanten.

Das würde diesem Lukaschenko wohl sehr wehtun.

Der deutsche Außenminister forderte Lukaschenko zum Einlenken auf.

Ein erster Schritt wäre für Maas

die Freilassung der 400 politischen Gefangenen in Belarus.

Sonst muss man davon ausgehen,

dass das erst der Beginn einer Sanktionsspirale sein wird.

Litauens Außenminister warnte vor anderen Problemen.

Er fürchte eine Verfassungsänderung in Belarus

und einen Anschluss an Russland.

Lukaschenko hilft Putin, Belarus zu annektieren.

Auch wenn diese Sicht nicht alle teilen:

Selten waren die EU-Außenminister zuletzt so geschlossen wie heute.

Sie sind etwa so dick wie ein Oberarm

und sie durchströmt Energie aus Wind- und Wasserkraft:

Die Kabel der internationalen Stromtrasse Nordlink

wurden heute offiziell freigegeben.

Die Kabel verlaufen vom norwegischen Tonstad durch die Nordsee

nach Wilster in Schleswig-Holstein - über 623 Kilometer.

Nordlink hat eine Kapazität von 1400 Megawatt -

genug Strom für etwa 3,6 Millionen Haushalte.

Norwegen produziert viel Strom mithilfe von Wasserkraft,

manchmal mehr, als es braucht.

Auch in Norddeutschland wird oft mehr Windstrom produziert

als eingespeist werden kann.

Nordlink soll die Lösung bringen.

Über das längste Seekabel der Welt wird Strom aus deutscher Windenergie

und norwegischer Wasserkraft ausgetauscht - je nach Bedarf.

Kanzlerin Merkel und Norwegens Ministerpräsidentin Solberg

haben das Seekabel Nordlink heute offiziell freigegeben.

Dieses Kabel verbindet uns.

Auch bei den Herausforderungen, vor denen wir stehen,

um zur Niedrigemissions-Gesellschaft zu werden.

Wir brauchen sicheren Zugang zu Energie.

Aber wir müssen auch die Ziele der Klimakrise bewältigen.

Der nächste Schritt ist Südlink:

Die Stromtrasse in den Süden Deutschlands.

Jetzt geht es um die Stromautobahnen von Nord nach Süd.

Wir haben uns entschieden, die unterirdisch zu verlegen.

Um die Anwohner zu schonen

und die Landschaft weniger zu beeinträchtigen.

So, hofft die Regierung, schafft man mehr Akzeptanz.

Denn noch verzögern Klagen und Gerichtsverfahren den Ausbau.

Der Pharma- und Agrar-Chemiekonzern Bayer

muss einen Rückschlag einstecken in Sachen Glyphosat.

Bayer wollte Klagen wegen möglicher Krebserkrankungen

durch den Unkrautvernichter mit einem Deal vom Tisch bekommen.

Doch der zuständige Richter spielt nicht mit.

Klaus-Rainer Jackisch, wie sehr gerät Bayer dadurch unter Druck?

Das Unternehmen und die Anleger sind nicht begeistert.

Es ist ein Rückschlag.

Der Vorschlag, der auf dem Tisch lag,

bot für alle Seiten Rechts- und Planungssicherheit.

Die Anleger reagierten, aber nicht so heftig, wie erwartet.

Denn dieser jetzige Spruch bezieht sich auch auf künftige Klagen.

Deren Volumen ist noch nicht bekannt.

Man hofft, das Ausmaß wird nicht so groß.

Die anderen Klagen sind bereits abgearbeitet und nicht betroffen.

Bayer ist ein Schwergewicht, daher hat es den DAX auch gedrückt.

Er hat sich wieder erholt.

Danke, Klaus-Rainer Jackisch.

Ein Pfarrer, ein Rabbiner und ein Imam,

die sich die Hände reichen für ein bundesweit einmaliges Projekt.

Das "House of One", das "Haus des einen Gottes",

soll Christen, Juden, Muslime einander näherbringen.

In vier Jahren soll es fertig sein

und dann als Kirche, Moschee und Synagoge dienen.

Heute war in Berlin Grundsteinlegung.

Was hier in den Grundstein zementiert wird,

soll auch im House of One zusammenfinden.

Symbole der drei abrahamitischen Religionen.

Judentum, Christentum und Islam unter einem Dach.

Quasi eine Religions-WG.

Das sei besonders in Zeiten wichtig, in denen es zu Anfeindungen

zwischen Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen komme.

Deswegen ist der Dialog der Religionen von großer Bedeutung.

Es braucht mehr Austausch, Aufklärung,

Wissen voneinander und Interesse füreinander.

Hier soll es bald so aussehen ...

Eine Synagoge, Kirche und Moschee in einem.

Ob das funktioniert?

Es gibt Kritik:

Der muslimische Partner steht der Gülen-Bewegung nah.

Türkeis Präsident Erdogan macht Gülen und seine Anhänger

für den Putschversuch 2016 in der Türkei verantwortlich.

Viele Muslime distanzieren sich deshalb vom House of One.

Der Rabbiner, der Pfarrer und der Imam wiederholen:

Das Haus steht allen offen.

Wir hoffen, dass von diesem Ort aus

eine wichtige Botschaft gesendet werden kann.

Wir wollen Frieden und Sicherheit in der Welt.

Der Grundstein ist gelegt, der Bau kann beginnen.

Die Eröffnung ist spätestens 2025 geplant.

Die Wetteraussichten:

Morgen von der Nordsee bis Bayern wolkig mit Schauern,

im Südwesten meist trocken und zeitweise freundlich.

Das war unsere Tagesschau um fünf.

Jetzt folgt Brisant und spätestens um 20 Uhr gibt's die nächste tagesschau.

Einen schönen Abend noch.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau 27.05.2021, 17:00 Uhr - Bund und Länder besprechen Impfangebote für Jugendliche ab 12 Jahren tagesschau 27.05.2021, 17:00 Uhr - Federal and state governments discuss vaccination offers for adolescents aged 12 and older tagesschau 27.05.2021, 17:00 - Федеральний і земельні уряди обговорюють програми вакцинації для молоді віком від 12 років

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (27.05.2021)

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Es geht - mal wieder - ums Impfen heute im Kanzleramt.

34,5 Mio. Bundesbürger haben eine, 13 Mio. zwei Impfungen erhalten.

Thema der Bund-Länder-Runde ist nun der Vakzin-Nachschub

und dessen gerechte Verteilung.

Zudem auf der Tagesordnung:

Impfangebote für Jugendliche ab zwölf Jahren.

Der Haken: Erst morgen will die Europäische Arzneimittel-Agentur

über eine Vakzin-Zulassung für die Altersgruppe entscheiden.

Die Bewertung durch die Ständige Impfkommission

dürfte länger dauern.

Eine Spritze für Kinder ab zwölf Jahren.

In den USA ist das seit zwei Wochen möglich.

Jens Spahn will ihnen in Deutschland

bis Ende August ein Impfangebot machen.

Trotz Bedenken der STIKO.

Wird der Biontech-Impfstoff in der EU zugelassen,

könnten die Ärzte mit dem Impfen beginnen.

Der Berufsverbandsvorsitzende in Rheinland-Pfalz

hält ein Impfangebot bis August für nicht machbar.

Die Wartelisten seien lang.

Wenn die ab zwölf Jahren dazukommen,

ist es unrealistisch, wenn die gelieferten Mengen nicht ansteigen.

Baden-Württemberg, Brandenburg und Hamburg

klagen über zu wenig Impfstoff.

Auch für den Berliner Bürgermeister tun sich Fragen auf:

Woher sollen die Impfdosen kommen, ohne die Impfkampagne auszubremsen?

Das wird Thema sein: Wann kommen welche Mengen?

Eventuell werden Lieferungen von Biontech verzögert.

Wie können wir einen zweiten Impftermin erfüllen?

Für die Altersgruppe 12 bis 15

plant das Gesundheitsministerium über 6 Mio. Dosen ein.

Diese sollen schrittweise zur Verfügung gestellt werden.

Über Details der Verteilung wird beim Gipfel gesprochen.

Die Menge an Impfungen im Juni ist so hoch, wie in keinem Monat zuvor.

Ich werbe dafür, über Probleme zu reden, aber zuversichtlich zu sein.

Morgen könnte die Europäische Arzneimittel-Agentur

den Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zulassen.

In Berlin ist Hanni Hüsch.

Seit drei Stunden

sitzen die Vertreter von Bund und Ländern zusammen.

Weiß man, worüber diskutiert wurde?

Sie haben sich am entscheidenden Thema festgebissen:

Das ist das Impfen der Kinder von 15 bis 18 Jahren -

das ist das zentrale Thema.

Es ging um die Frage, woher der Impfstoff herkommen soll.

Die Länder haben Spahn so interpretiert,

als gebe es zusätzlichen Impfstoff in der Zeit bis Ende August.

Zusätzlich zu den Mengen, die eh versprochen wurden.

Aber Merkel hat gesagt, den gebe es nicht.

Der müsste anderweitig abgezweigt werden.

Das hat wohl für Diskussionen gesorgt,

nicht zu Freude bei den Länderchefs.

Die hatten nach Berlin schon kommuniziert,

was sie, wenn Kinder geimpft werden, noch on top brauchen würden.

Wir werden dazu sicher Informationen kriegen während der Pressekonferenz,

auf die wir ja warten.

Aber warum ist noch immer schwierig, genügend Impfstoff zu bekommen?

Es gibt einfach mehr Impfwillige als Impfdosen.

Im Mai wurde genau das geliefert, was avisiert worden war.

Das sieht im Juni anders aus.

Es gibt es Schwierigkeiten bei Biontech in den ersten zwei Wochen.

Es gibt Enttäuschung bei vielen, die dachten, es geht voran.

Im Moment liegt aber die Priorität auf den Zweitimpfungen.

Viele aus der Prioritätsgruppe 1

haben noch keinen Termin für ihre erste Impfung.

Das wird nicht besser, wenn die Priorisierung aufgehoben wird,

wenn dann zeitgleich weniger Impfstoff zur Verfügung steht.

Aber Biontech hat gesagt,

bis Ende Juni soll der fehlende Impfstoff geliefert werden.

Sodass die Impfkampagne bis Juni wieder oben auf ist.

Aber die Enttäuschungen sind da.

Es kann einfach nicht für jeden Impfstoff da sein.

Sobald die Pressekonferenz beginnt, übertragen wir sie im Ersten live.

Dazu auf tagesschau24, tagesschau.de und in den sozialen Medien.

"CovPass" soll der digitale Corona-Impfnachweis heißen.

Heute begann ein bundesweiter Feldtest

in ausgewählten Impfzentren und Arztpraxen.

Von ihm erhofft sich das Gesundheitsministerium

Erkenntnisse über die technischen Abläufe der App.

Funktionieren soll sie

möglichst schon vor Beginn der Hauptreisezeit Ende Juni.

Wichtig:

Auch der gelbe Impfpass behält seine Gültigkeit im In- und Ausland.

Und hier die Zahlen zur Infektionslage:

Das sind fast 6000 weniger als vergangenen Donnerstag.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 41.

Es ist einer der Hauptpunkte im Kampf gegen die Pandemie:

Regelmäßiges Testen.

Einmal pro Woche hat jeder Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest.

Die Testcenter dafür sind zuletzt immer mehr geworden.

Das Ganze ist ein großer Markt, bei dem offenbar einige versuchen,

mehr Geld zu verdienen als ihnen zusteht.

Das zeigen Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung.

Ein leerer Parkplatz am Kölner Stadtrand.

In diesem Bus wurden am Freitag weniger als 80 Menschen getestet.

Das belegen versteckte Aufnahmen von WDR, NDR und SZ.

Doch der Betreiber, die Bochumer Firma Medican,

meldet für diesen Tag 977 Tests ans Düsseldorfer Gesundheitsministerium.

Auch Stichproben in Essen und Münster zeigen:

Überall wurden drastisch höhere Zahlen gemeldet als getestet wurden.

54 Testzentren bewirbt Medican auf seiner Homepage,

dazu 40 mobile Testbusse.

Auf Nachfrage erklärt der Inhaber von Medican:

Die Gesundheitsämter bestreiten solche Absprachen.

Gemeldet werden dürften nur Tests, die auch ausgeführt wurden.

Alles andere sei nicht zulässig, so die Stadt Köln.

Der Bund erstattet für jeden Test rund 18 Euro, ein Milliardengeschäft.

Medican betont,

die gemeldeten Zahlen entsprächen nicht den abgerechneten Zahlen.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen, die das Geld auszahlen,

beklagen fehlende Kontrollmöglichkeiten.

Wir können nicht kontrollieren,

ob die Zahl der abgerechneten Tests stimmt.

Oder ob sie korrekt durchgeführt sind.

Als Reaktion auf die überhöhten Zahlen kündigte die Stadt Münster an,

den dortigen Medican-Testzentren die Beauftragung zu entziehen.

"Staatsterrorismus" oder "Luftpiraterie".

Die Reaktionen auf die erzwungene Landung eines Fliegers

und die Festnahme eines Regierungskritikers in Belarus:

Sie waren deutlich.

Das Vorgehen der Staatsführung von Machthaber Lukaschenko

soll laut EU weitere Konsequenzen haben.

Die EU-Außenminister beraten über verschärfte Wirtschaftssanktionen.

Es ist so etwas wie das Gold von Belarus:

Kalium, auch Potassium genannt.

Rund 2 Mrd. Euro verdient Belarus jedes Jahr mit Kaliumprodukten,

die etwa für Düngemittel gebraucht werden.

"Das Salz der Erde - unser Reichtum"

heißt es im Werbevideo des Staatskonzerns.

Doch diesen Reichtum könnte die EU nun mit Sanktionen ins Visier nehmen.

Das wurde beim Treffen der Außenminister in Lissabon deutlich.

Weißrussland produziert sehr viel Potassium,

ist weltweit einer der größten Lieferanten.

Das würde diesem Lukaschenko wohl sehr wehtun.

Der deutsche Außenminister forderte Lukaschenko zum Einlenken auf.

Ein erster Schritt wäre für Maas

die Freilassung der 400 politischen Gefangenen in Belarus.

Sonst muss man davon ausgehen,

dass das erst der Beginn einer Sanktionsspirale sein wird.

Litauens Außenminister warnte vor anderen Problemen.

Er fürchte eine Verfassungsänderung in Belarus

und einen Anschluss an Russland.

Lukaschenko hilft Putin, Belarus zu annektieren.

Auch wenn diese Sicht nicht alle teilen:

Selten waren die EU-Außenminister zuletzt so geschlossen wie heute.

Sie sind etwa so dick wie ein Oberarm

und sie durchströmt Energie aus Wind- und Wasserkraft:

Die Kabel der internationalen Stromtrasse Nordlink

wurden heute offiziell freigegeben.

Die Kabel verlaufen vom norwegischen Tonstad durch die Nordsee

nach Wilster in Schleswig-Holstein - über 623 Kilometer.

Nordlink hat eine Kapazität von 1400 Megawatt -

genug Strom für etwa 3,6 Millionen Haushalte.

Norwegen produziert viel Strom mithilfe von Wasserkraft,

manchmal mehr, als es braucht.

Auch in Norddeutschland wird oft mehr Windstrom produziert

als eingespeist werden kann.

Nordlink soll die Lösung bringen.

Über das längste Seekabel der Welt wird Strom aus deutscher Windenergie

und norwegischer Wasserkraft ausgetauscht - je nach Bedarf.

Kanzlerin Merkel und Norwegens Ministerpräsidentin Solberg

haben das Seekabel Nordlink heute offiziell freigegeben.

Dieses Kabel verbindet uns.

Auch bei den Herausforderungen, vor denen wir stehen,

um zur Niedrigemissions-Gesellschaft zu werden.

Wir brauchen sicheren Zugang zu Energie.

Aber wir müssen auch die Ziele der Klimakrise bewältigen.

Der nächste Schritt ist Südlink:

Die Stromtrasse in den Süden Deutschlands.

Jetzt geht es um die Stromautobahnen von Nord nach Süd.

Wir haben uns entschieden, die unterirdisch zu verlegen.

Um die Anwohner zu schonen

und die Landschaft weniger zu beeinträchtigen.

So, hofft die Regierung, schafft man mehr Akzeptanz.

Denn noch verzögern Klagen und Gerichtsverfahren den Ausbau.

Der Pharma- und Agrar-Chemiekonzern Bayer

muss einen Rückschlag einstecken in Sachen Glyphosat.

Bayer wollte Klagen wegen möglicher Krebserkrankungen

durch den Unkrautvernichter mit einem Deal vom Tisch bekommen.

Doch der zuständige Richter spielt nicht mit.

Klaus-Rainer Jackisch, wie sehr gerät Bayer dadurch unter Druck?

Das Unternehmen und die Anleger sind nicht begeistert.

Es ist ein Rückschlag.

Der Vorschlag, der auf dem Tisch lag,

bot für alle Seiten Rechts- und Planungssicherheit.

Die Anleger reagierten, aber nicht so heftig, wie erwartet.

Denn dieser jetzige Spruch bezieht sich auch auf künftige Klagen.

Deren Volumen ist noch nicht bekannt.

Man hofft, das Ausmaß wird nicht so groß.

Die anderen Klagen sind bereits abgearbeitet und nicht betroffen.

Bayer ist ein Schwergewicht, daher hat es den DAX auch gedrückt.

Er hat sich wieder erholt.

Danke, Klaus-Rainer Jackisch.

Ein Pfarrer, ein Rabbiner und ein Imam,

die sich die Hände reichen für ein bundesweit einmaliges Projekt.

Das "House of One", das "Haus des einen Gottes",

soll Christen, Juden, Muslime einander näherbringen.

In vier Jahren soll es fertig sein

und dann als Kirche, Moschee und Synagoge dienen.

Heute war in Berlin Grundsteinlegung.

Was hier in den Grundstein zementiert wird,

soll auch im House of One zusammenfinden.

Symbole der drei abrahamitischen Religionen.

Judentum, Christentum und Islam unter einem Dach.

Quasi eine Religions-WG.

Das sei besonders in Zeiten wichtig, in denen es zu Anfeindungen

zwischen Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen komme.

Deswegen ist der Dialog der Religionen von großer Bedeutung.

Es braucht mehr Austausch, Aufklärung,

Wissen voneinander und Interesse füreinander.

Hier soll es bald so aussehen ...

Eine Synagoge, Kirche und Moschee in einem.

Ob das funktioniert?

Es gibt Kritik:

Der muslimische Partner steht der Gülen-Bewegung nah.

Türkeis Präsident Erdogan macht Gülen und seine Anhänger

für den Putschversuch 2016 in der Türkei verantwortlich.

Viele Muslime distanzieren sich deshalb vom House of One.

Der Rabbiner, der Pfarrer und der Imam wiederholen:

Das Haus steht allen offen.

Wir hoffen, dass von diesem Ort aus

eine wichtige Botschaft gesendet werden kann.

Wir wollen Frieden und Sicherheit in der Welt.

Der Grundstein ist gelegt, der Bau kann beginnen.

Die Eröffnung ist spätestens 2025 geplant.

Die Wetteraussichten:

Morgen von der Nordsee bis Bayern wolkig mit Schauern,

im Südwesten meist trocken und zeitweise freundlich.

Das war unsere Tagesschau um fünf.

Jetzt folgt Brisant und spätestens um 20 Uhr gibt's die nächste tagesschau.

Einen schönen Abend noch.

Copyright Untertitel: NDR 2021