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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 01.10.2021 - Gefeiert - Laschet, Söder und ein Geburtstag; Gemeinsam - Erneutes Treffen von Grüne und

heute journal vom 01.10.2021 - Gefeiert - Laschet, Söder und ein Geburtstag; Gemeinsam - Erneutes Treffen von Grüne und

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Wie beurteilen Sie den Wahlausgang? Wer soll jetzt regieren?

Das hat die Forschungsgruppe "Wahlen"

die Bundesbürger fürs Politbarometer gefragt.

Mit sehr eindeutigen Ergebnissen.

Kurz gesagt: Die Mehrheit hält eine Ampel für richtig

und die Mehrheit will Olaf Scholz als Kanzler.

Nach den Koalitionsmodellen befragt, wünschen sich 59 % die Ampel.

Eine Jamaika-Koalition wird hingegen von 62 % abgelehnt.

Und auch eine Neuauflage der Großen Koalition

fände nur eine Minderheit gut, 60 % wären dagegen.

Und gefragt, wer Bundeskanzler werden soll,

stimmen mehr als Dreiviertel für Olaf Scholz.

Für Armin Laschet sprechen sich nur 13 % aus.

Das Votum für Scholz geht dabei quer durch alle Parteianhänger.

Selbst bei der Union stimmt knapp die Hälfte für den SPD-Kandidaten.

Die interessante Frage ist, ob und wie sich solche Stimmungsbilder

auf die Stimmung in der Union auswirken.

Deren zwei Spitzenmänner trafen heute Abend in München aufeinander.

Stefan Leifert hat das beobachtet.

Er war mal Kanzlerkandidat.

Er wäre es gerne geworden.

Und er ist es immer noch, irgendwie.

Was für ein Termin am Ende dieser Woche in München:

Die CSU feiert Edmund Stoibers 80.

und hat Armin Laschet als Laudator eingeladen.

Der ist gekommen, trotz allem oder vielleicht grad deswegen.

Laschet nutzt die CSU-Bühne, um über Stoiber zu reden,

aber Markus Söder zu meinen.

Erinnerungen, die mehr Botschaft als Anekdote sind.

Mich hat beeindruckt, was du mir einmal

vom Zusammenhalt der Union vorgeschwärmt hast.

Du hast gesagt, sogar in der Spiegel-Affäre, als ganz Deutschland

sich an Franz-Joseph-Strauß abarbeitete,

ein Zerrbild von ihm malte, waren die Reihen geschlossen

und je mehr die Attacken waren, desto mehr stand die Union zusammen.

Markus Söder hat das eben aufgegriffen,

das wäre eine gute Tugend für heute auch.

Es ist ein leiserer Laschet als der der Wahlkampf-Wochen.

Die Verletzungen dieses Jahres schwingen mit.

Es ist viel von Loyalität die Rede, auch in Söders Laudatio.

Doch die Sätze dieses Abends und die Erinnerungen an den Wahlkampf,

sie wollen nicht zusammenpassen.

Man sagt sich in schweren Zeiten intern mal, wenn was nicht läuft,

aber nach außen hält man zusammen.

Denn wenn Menschen zusammenhalten,

weil sie an das Gemeinschaftliche glauben,

überzeugt es Menschen draußen mehr, als wenn sie den Eindruck haben,

Parteien sind reine Karrierevereine.

Sagt der Mann, der im Wahlkampf seine Niederlage gegen Laschet

mit öffentlicher Beschädigung des Kandidaten verarbeitet.

Über Wochen treibt Söder Laschet vor sich her.

Es ist wichtig, dass wir dokumentieren,

dass man sich nicht mit Schlafwagen ins Kanzleramt befahren,

auf langsame Geschwindigkeit.

Ich bin der Antreiber, wir brauchen mehr Tempo und Power.

Markus Söder war erkennbar der Kandidat der Herzen.

Wir brauchen dringend eine Regel,

dass das nicht offen ausgetragen wird.

In der CDU vermissen sie auch nach der Wahl wieder

die Solidarität aus München.

Die CSU hintertreibe mit ihren Hieben

die kleine Chance auf Jamaika.

Am Ende ist es der Jubilar selbst,

der beiden Parteichefs tief in die Augen blickt.

Deswegen habt ihr alle die Verantwortung,

diese Idee zusammenzuhalten, so schwer es ist.

Danke für alles, heißt die Karikatur,

die Stoiber am Ende überreicht wird.

Worte, die Armin Laschet heute

bei der CSU eher nicht über die Lippen gehen.

Dass Jamaika mit einem Kanzler Laschet nicht das ist,

was eine Mehrheit der Bundesbürger gut fände,

wissen die Sondierer von Grünen und FDP natürlich auch.

Beeinflussen muss sie das nicht.

2017 war das Stimmungsbild in der Bevölkerung ähnlich ausgeprägt,

damals noch für Jamaika, trotzdem ließ die FDP die Gespräche platzen.

Die Erinnerung an damals

steckt allerdings auch noch allen in den Knochen.

Diesmal will man vieles anders machen.

Das war auch heute sehr deutlich zu spüren

bei der zweiten Gesprächsrunde von Grünen und FDP.

Aus Berlin Frank Buchwald.

Vertraulichkeit, so lautet die Losung in diesen Tagen.

Klingt komisch, im geschwätzigen Berlin.

Noch aber halten sie sich daran.

Grüne und Liberale sagen nur, dass sie sich freuen.

Was erwarten Sie heute? - Alles gut.

Einen schönen Tag erwarte ich.

Ein toller Tag, sehr schöner Tag.

Gute Laune, Gestaltungsfreude.

Gute Verhandlungen.

Brandneues Bürogebäude, nicht im Regierungsviertel.

Neutraler Boden, direkt am Zoo.

Viel mehr gibt es erstmal nicht zu berichten.

Blöd für die Nachrichtenleute.

Kleine Gesten werden wichtig, Mimik, Körpersprache.

Wirkt jemand vielleicht nervös, angespannt?

Danach erstmal rumlungern, drei lange Stunden.

Nichts dringt nach außen: kein verstohlener Anruf, keine SMS.

Alles anders als vor vier Jahren.

Wir haben deutlich gemacht, dass sich 2017 nicht wiederholen soll,

d.h. dass kein Liveticker aus vertraulichen Gesprächen

berichtet wird und da das Vorgespräche sind,

werden wir alle weiteren Fragen, was es auf dem Brötchen,

Käse oder Wurst, gab, wie wir strategisch weiter vorgehen,

dazu weiter nichts sagen.

Keine Details also, aber ein ganz neuer Ton.

Die Gespräche werden sachorientiert und konzentriert geführt.

In einem guten und fast geschichtlichen Bewusstsein,

dass man jetzt was Gutes hinkriegen muss.

Wir werden uns dann an die Öffentlichkeit wenden,

wenn wir der Meinung sind, jetzt gibt es was zu erzählen.

Wir spüren, dass allein die Art und Weise, dass und wie wir

miteinander sprechen und wie wir um Lösungen uns

in einer sehr vertrauensvollen Atmosphäre uns bemühen,

für viele Menschen Anlass zu Hoffnungen und Motivation ist.

Wie viel davon sich

in die Koalitionsverhandlungen hinüberretten lässt, mal sehen.

Am Wochenende wollen sich beide in getrennten Gesprächen

mit Union und SPD treffen.

Für den Anfang aber war das heute gar nicht mal so schlecht.

Das ausführliche Politbarometer gibt es am Ende der Sendung

und natürlich schon jetzt online, auf ZDFheute.de.

Nicht nur auf Bundesebene werden Koalitionen ausgelotet.

Es gab ja auch noch die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus

und die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern.

Damit geht es jetzt in den Nachrichten weiter, Gundula.

In Schwerin will SPD-Ministerpräsidentin Schwesig

nach ihrem klaren Sieg auch mit der Linken, FDP und Grünen

mögliche Koalitionen ausloten.

Heute sprach sie aber zunächst mit der CDU über eine Fortsetzung

der Großen Koalition in Mecklenburg-Vorpommern.

Auch in Berlin hat SPD-Wahlsiegerin Franziska Giffey

ein erstes über fünfstündiges Sondierungsgespräch

mit den Grünen geführt.

Danach gab es erste Beratungen mit der Linken

über eine mögliche Fortsetzung von Rot-Rot-Grün.

Nachdem die Coronazahlen zuletzt eher rückläufig waren,

lockern weitere Bundesländer die Coronaregeln.

Zugleich warnt das Robert Koch-Institut

vor einem Anstieg der Infektionen.

Grund dafür: die Zunahme von Kontakten in Innenräumen

und eine noch immer große Zahl Ungeimpfter.

Aktuell meldet das RKI 10.118 Neuinfektionen innerhalb eines Tages.

381 mehr als vergangenen Freitag.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter leicht auf 64,3.

Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat Ermittlungen

gegen mehrere Reservisten der Bundeswehr aufgenommen,

wegen des Anfangsverdachts einer fremdenfeindlichen Motivation

bei der Bildung

einer rechtsextremistischen Wehrsportgruppe.

Die neun Beschuldigten, darunter auch ehemalige Fallschirmjäger,

sollen Anschläge geplant haben.

Die Gruppe war bei Razzien in Niedersachsen, Berlin

und Nordrhein- Westfalen enttarnt worden.

Dabei waren auch Waffen und Munition gefunden worden.

Die Deutsche Bahn erhöht die Fahrpreise,

im Fernverkehr um 1,9 %, zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember.

Teurer werden auch Bahncard und Zeitkarten, plus 2,9 %.

Laut Konzern ein moderater Anstieg,

deutlich unter der Inflationsrate von aktuell knapp über 4 %.

Verbraucherschützer kritisieren,

die Preiserhöhungen bremsten die Verkehrswende aus.

In diesem Oktober ändert sich Einiges.

So endet ab dem 11.10. der Anspruch

auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche,

ausgenommen für diejenigen, die sich nicht impfen lassen können.

Und ab sofort wird der gelbe Krankenschein digital.

Praxen informieren Krankenkassen künftig direkt online.

Außerdem soll einfacher und härter bestraft werden,

wer andere wiederholt belästigt.

Stalker landen schneller vor Gericht.

Und wer aus der EU nach Großbritannien reist,

muss ab heute einen Reisepass vorlegen.

Bis auf wenige Ausnahmen reicht nun der Personalausweis nicht mehr.

Der erste Oktober ist Nationalfeiertag in China.

Vor 72 Jahren wurde die Volksrepublik gegründet,

ausgerufen von Mao Zedong,

der später sein Land ins Unglück führte,

erst mit einer sozialistischen Enteigungs- und Planwirtschaft,

in der Millionen Chinesen den Hungertod starben.

Dann folgte eine brutale Kulturrevolution,

die versuchte, Menschen gewaltsam umzuerziehen.

Auch optisch: Einheitsanzug,

Einheitsfrisur und die Mao-Bibel unterm Arm.

Von nachfolgenden chinesischen Regierungen wurden die Exzesse

der Kulturrevolution als Fehler betrachtet.

Es begann die Zeit der Öffnung zur Welt und zur Marktwirtschaft.

Nun scheint es, als wolle der aktuelle oberste Führer Xi Jinping

aber wieder zurück in alte Zeiten.

In China ist schon von einer Kulturrevolution 2.0 die Rede.

Stefanie Schöneborn berichet aus Peking.

Der Fahnenappell an diesem Nationalfeiertag symbolisiert,

was sich die kommunistische Partei und Xi Jinping

unter einem starken China vorstellt.

Unter Xis Führung erlebt das ganze Land gerade eine massive,

politische Umwälzung, die manch einer bereits

als Kulturrevolution 2.0 bezeichnet.

Wir müssen der Führung Xi Jinpings folgen,

die den Sozialismus chinesischer Prägung

in eine neue Ära führt.

Die neue Ära des Sozialismus ist zutiefst autoritär.

Der Staat greift massiv ein.

Tech-Riesen werden an die Leine gelegt.

Berühmte Schauspieler werden quasi aus der Öffentlichkeit gelöscht,

Filme zensiert, im Netz blockiert, weil sie zu unpatriotisch seien.

Vorbild für die Jugend darf nur noch sein, was ins System passt.

Keine Tätowierung, keine knallig gefärbten Haare,

kein zu feminines Männerbild.

Gleichzeitig der Versuch, nochmal viel stärker Partei,

Ideologie oder vor allem Xi Jinping's Gedankengut

im Alltagsleben zu verankern.

Also vor allem im Bildungsalltag,

von den Kindergärten bis zu den Universitäten.

Mitte September verkündet Xi Jinping in einer Schule

in der Provinz Shannxi, wie die Zukunft seines Chinas

im Jahr 2049 aussehen soll.

Diese Schüler werden ein China erleben,

das verschlossener, nationalistischer sein wird.

Wir werden Bildung rationaler gestalten.

Die fünf wichtigsten Aspekte sind:

Moral, Intellekt, Physis, Ästhetik und Arbeit.

Die Provinz Shaanxi gilt als die Wiege der chinesischen Revolution.

Hier trifft Xi zufriedene Bauern auf einem Feld.

Bilder, die an Mao Zedong erinnern sollen.

Xi Jinping leitet den Kampf der Systeme ein,

einer, der zutiefst ideologisch ist.

Seine Überzeugung der Sozialismus chinesischer Prägung

ist dem Westen überlegen, muss sich vor dessen Einfluss schützen,

in manchem sogar abschotten.

Das ist kein wirtschaftspolitischer Schluckauf,

sondern dahinter ist eine große Ambition, das heißt,

dass man eingreift in die Digitalwirtschaft,

in die Kapitalmärkte, in die Immobilienwirtschaft

und das ist eine größere Sache.

Für die deutsche Automobilindustrie

ist China der wichtigste Absatzmarkt.

Aber die Wirtschaft in China wächst weniger.

Die neue Ausrichtung Xis nimmt Wirtschaftseinbrüche in Kauf.

Doch es scheint, als kalkuliere die kommunistische Partei

all das mit ein.

Feiert sich und ihren Nationalfeiertag in pompösen Farben.

Man weiß also, mit wem man es zu tun hat,

wenn chinesische Investoren auf den Plan treten.

Ein totalitäres Regime mit Weltmachtanspruch.

Das wird noch interessant in den nächsten Jahren.

Gerade auch für die deutsche Wirtschaft.

Womit wir beim nächsten Thema wären.

Die Daimler AG,

deren größter Einzelaktionär übrigens auch ein chinesischer Unternehmer ist

wird es in der bisherigen Form künftig nicht mehr geben.

Sogar der Name Daimler AG wird verschwinden.

Der Traditionskonzern spaltet sich in zwei getrennte Unternehmen auf.

Ein historischer Schritt.

Zu den Hintergründen Eva Schiller.

Es ist eine Zeitenwende für den schwäbischen Autobauer Daimler.

Das Erbe der Gründungsväter Benz und Daimler wird aufgeteilt

in zwei Konzerne: In Mercedes-Benz für Pkw

und Daimler Trucks für Nutzfahrzeuge.

Auf einer virtuellen Hauptversammlung

billigen die Aktionäre die Spaltung fast einstimmig.

Der Mercedes Chef wirbt für sein Projekt.

Wir können uns stärker

auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse fokussieren,

wir können die Herausforderungen

der Transformation noch konzentrierter angehen.

Andere Kunden, anderes Geschäftsmodell,

andere Rahmenbedingungen.

Trucks und Pkw sind zwei völlig unterschiedliche Geschäfte.

Eine Teilung, so das Kalkül der Konzernspitze,

erleichtert die Führung.

Bei Autos kann Mercedes dann voll auf den Batterieantrieb setzen,

bei Nutzfahrzeugen, bei Lkw und Bussen

Bei Autos kann Mercedes dann voll auf den Batterieantrieb setzen,

bei Nutzfahrzeugen, bei Lkw und Bussen

auch auf die Brennstoffzelle und stärker auf autonomes Fahren.

Nach meiner Einschätzung ist die Nutzfahrzeugsparte

der große Gewinner bei der Aufspaltung,

denn die Nutzfahrzeuge stehen jetzt in der ersten Reihe,

nicht mehr in der zweiten Reihe und das wichtig,

dass sich das ändert, weil in der Zukunft

die Aufgaben für Lkw fast größer sind als für Pkw.

Allerdings geht es vor allem auch darum Geld an der Börse zu verdienen

Analysten halten die Teilung für überfällig,

hoffen jetzt auf stärkere Kurszuwächse.

Aber auch die Gefahr einer feindlichen Übernahme steigt.

Schon im Moment sind zwei chinesische Autobauer Großaktionäre,

halten 15 % des jetzigen Konzerns.

Das Risiko einer feindlichen Übernahme nimmt massiv zu.

Denn Daimler ist jetzt kleiner

und damit fällt es auch außenstehenden Aktionären leichter,

mit weniger Geld einen größeren Anteil

an diesem Unternehmen zu kaufen.

Jeder Altaktionär bekommt jetzt zusätzlich neue Aktien

von Daimler Trucks.

Zwei Konzerne, ein Symbol.

Der Stern bleibt bei Pkw und Lkw erhalten.

Valerie Haller an der Frankfurter Börse.

Dass die Lkw-Sparte künftig alleine rollen soll,

wie wird das an den Finanzmärkten gesehen?

Dass das eine Chance sein kann für die Truck Sparte,

die immer im Schatten von Mercedes stand.

Immer in der zweiten Reihe.

Durch die Abspaltung könnte sie mehr Profil bekommen,

eine bessere Wahrnehmung an den Kapitalmärkten.

Auch wird die strategische Ausrichtung klarer,

wenn die PKW Sparte nicht mehr mit im Boot sitzt.

Die Hoffnung ist, dass jede Einheit für sich genommen wendiger wird,

schneller, flexibler.

Andererseits muss sich die Truck AG künftig ohne die schützende Hand

von Mercedes gegenüber Konkurrenten wie Scania und Volvo behaupten.

Und die arbeiten derzeit schlanker und sind somit rentabler

als Daimler Trucks.

Da gibt es noch Nachholbedarf.

Was sagen Analysten dazu?

Wieso erhöht sich die Gefahr einer feindlichen Übernahme?

Das Risiko besteht, vor allem für die künftige Mercedes Benz AG.

Interesse könnten chinesische Investoren haben,

die schon jetzt größere Anteile an Daimler halten,

aber auch Tech-Giganten wie Google, Apple und Co,

die gerade massiv versuchen, im Automarkt Fuß zu fassen.

Hinzu kommt, dass Daimler keinen Ankerinvestor hat,

der fest beim Unternehmen im Sattel sitzt,

wie die Familie Quandt bei BMW oder das Land Niedersachsen bei VW.

Und: Mercedes Benz ist im Weltautomobilmarkt

ein vergleichsweise kleiner Player.

Deswegen arbeitet der Daimler Chef auch seit Monaten hart daran,

den Aktienkurs von Daimler zu steigern. Mit Erfolg.

Denn je höher der Börsenwert, umso schwerer ist das Unternehmen

für andere zu schlucken.

Vielen Dank, Valerie Haller.

Und jetzt nochmal Gundula mit anderen Meldungen des Tages.

Zum Tag der Deutschen Einheit hat Bundespräsident Steinmeier

14 Frauen und Männer ausgezeichnet, die sich in der Pandemie

besonders um das Kulturleben in Deutschland verdient gemacht haben.

Kultur sei Grundbedingungen für das Gelingen von Demokratie.

In Schloss Bellevue wurde mit dem Verdienstorden

auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland geehrt.

Josef Schuster setze sich in herausragender Weise

für eine politische Kultur der Toleranz ein.

Merseburg in Sachsen-Anhalt feiert 1000 Jahre Domweihe.

Die evangelische Kirche Sankt Johannes und Sankt Laurentius

gilt als eines der bedeutendsten Kathedralbauwerke Deutschlands.

Eingeläutet wurden die Feierlichkeiten mit einem Festzug,

angeführt von Darstellern des Kaiserpaares.

Im Beisein von Heinrich, dem II. und Kunigunde

fand 1021 die erste Weihe statt.

Hunderte zogen in historischen Kostümen zum Dom,

wo eine neue Glocke geweiht wurde.

Das hat es zuletzt 1538 in Merseburg gegeben.

Am ökumenischen Festgottesdienst

nahm auch Ministerpräsident Haseloff teil.

Eine Meldung vom Sport:

In der Fußballbundesliga hat der siebte Spieltag begonnen,

mit der Begegnung 1. FC Köln - Greuther Fürth. Gewonnen hat soeben Köln gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten Fürth

mit 2:1.

Nach über eineinhalb Jahren Pandemie ist in Berlin der Deutsche Filmpreis

erstmals wieder vor großem Publikum verliehen worden.

Rund 1.200 Gäste feiern.

Am Abend die Verleihung der Lolas,

wie die Filmpreise auch genannt werden.

Alle mussten sich vorab auf das Virus testen lassen.

Mit dabei: Größen der deutschen Filmszene, darunter Senta Berger,

die den Preis für ihr Lebenswerk erhielt.

Die Goldene Lola für den besten Spielfilm gewann die Tragikkomödie

"Ich bin dein Mensch" von Regisseurin Maria Schrader.

Höhepunkte der Gala, später hier im ZDF ausführlich, ab 23.00 Uhr.

Es ist immer wieder faszinierend, wie Geschichte sich wiederholt bzw.

die Menschheit mit wiederkehrenden Problemen zu kämpfen hat.

In der Corona-Pandemie erinnerte vieles an die Spanische Grippe.

Auch 1918 wurden Schulen geschlossen,

Quarantäneregeln verhängt und Masken getragen.

Maskenverweigerer gab es damals auch schon.

In Los Angeles etwa beschwerten sich Prominente,

dass sie maskiert nicht mehr auf der Straße erkannt werden.

Sogar eine politische Anti-Masken-Liga wurde gegründet.

Was es damals nicht gab: Einen Impfstoff.

Medizin-Historiker schätzen, das bis zu 50 Millionen Menschen

an der Spanischen Grippe starben.

Wie die Menschheit seit Jahrtausenden von Seuchen heimgesucht wird,

von der Pest bis Corona,

das beleuchtet derzeit eine Ausstellung in Hildesheim.

Peter Kunz hat sie sich angesehen.

Seuchen, Fluch der Menschheit.

Die Pest - krankmachende Schwaden angeblich,

gegen die sich der Pestdoktor mit Kräutern im künstlichen Schnabel

schützen wollte.

Jesus am Pestkreuz und Kreuze zur Kennzeichnung der Quarantänehäuser.

Der Triumph des Todes, ein Breughel-Bild aus Privatbesitz

in der Hildesheimer Ausstellung.

Der übermächtige schwarze Tod konnte erst bekämpft werden,

als das Pestbazillus erkannt war.

Mikroben und Medizin immer im Wettlauf.

Die ersten Impfwerkzeuge der Neuzeit.

Solche, mit denen der Arzt Edward Jenner den Impflingen

harmlose Erreger von Kühen in die Haut ritzte

und die Pocken besiegte.

Das war eine Krankheit,

die immer wieder kam und Massen an Menschen infiziert hat.

Darum haben viele Leute gesagt, man heiratet nur noch Leute,

die die Pocken schon durchgemacht haben,

Arbeitgeber wollten nur noch Personen einstellen,

bei denen sie wussten, sie haben die Krankheit überstanden.

Wachsabdrücke bezeugen, wie die Pocken Besitz nahmen vom Menschen.

Seit 1980 sind sie ausgerottet.

Eine Impfkampagne mit Erfolg.

So schlecht stehen wir gar nicht da

im ewigen Kampf gegen Bakterien und Viren.

Der britische Arzt Alexander Fleming fand das Penicillin

und damit die Antibiotika.

Der Deutsche Paul Ehrlich die Kur gegen Syphilis.

Sein Labor, in Hildesheim eins zu eins nachgebaut.

Pandemie hieß immer auch Innovation.

Die Pest hat die Einführung

von Hygiene- und Quarantäneregeln erzwungen.

Die AIDS-Pandemie hat erzwungen,

dass man sich mit den Viren beschäftigt.

Man fand dann Verfahren, um gegen sie zu kämpfen.

Corona zeigt uns ganz klar,

die mRNA-Impfstoffe hätten wir jetzt noch nicht gehabt.

Wie lassen sich Original-Viren im Museum einfangen?

Nur im Hologramm.

In der Wirklichkeit eilen sie uns voraus.

Die sind viel schneller, viel flexibler als wir

und sie ändern sich und wir können uns nur wehren, mehr nicht,

wir können sie nicht besiegen.

Das ist auch das, was in der Ausstellung

ganz deutlich gezeigt wird: Das ist eine Jahrtausend alte Geschichte.

Selbst wenn wir die Viren nicht zu fassen kriegen.

Pandemien bekamen wir doch meist in den Griff.

Die hoffnungsfrohe Botschaft

der Seuchen-Weltausstellung in Hildesheim.

Und damit sind wir am Ende des heute-journals.

Wie schon angekündigt übernimmt jetzt Mathias Fornoff

mit dem ZDF-Politbarometer.

In der Woche nach der Bundestagswahl ist das Stimmungsbild

im Politbarometer sehr klar.

Die Gewinner legen noch mal zu, die Verlierer rutschen weiter ab.

Wählerinnen und Wähler

sind mit dem Ergebnis insgesamt deutlich zufriedener

als nach der letzten Bundestagswahl.

Wenn am nächsten Sonntag wieder Bundestagswahl wäre,

käme die SPD auf 28 %, CDU und CSU auf 20 %, Grüne 16 %,

FDP 13, AfD zehn und Linke auf 5 %.

Wir haben nach den möglichen Regierungsbündnissen gefragt.

Klarer Favorit ist die Ampel.

Die Mehrheit von 59 % spricht sich dafür aus.

Einen Jamaika-Koalition lehnen 62 % ab.

Auch eine Neuauflage der großen Koalition

wird mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

Grüne und FDP sind jetzt in der Rolle der Kanzlermacher.

Sie sondieren bereits.

Der Kanzler werden will muss sich mit Ihnen einigen.

Was erwarten die Deutschen von den beiden Parteien?

78 % gehen davon aus, dass die Grünen sich für eine Ampel-Koalition

entscheiden werden.

Ein Jamaika-Bündnis erwarten nur 9 %.

Eine knappe Mehrheit meint, dass die Liberalen

sich für eine Ampelkoalition entscheiden werden.

Jeder Dritte rechnet mit einer Koalition mit Union und Grünen.

Die Stimmung der Deutschen ist eindeutig.

Die SPD soll die nächste Regierung führen,

die Union soll in die Opposition gehen.

Dafür gibt es jeweils große Mehrheiten.

Sogar bei den Union-Anhängern meint fast jeder zweite,

die Union sollte zu der Opposition.

Für sprechen sich nur 13 % aus.

Sogar bei den Anhängern der CDU und CSU

stimmt knapp die Hälfte für den SPD Kandidaten.

Viel Bewegung auch bei den Politikern-Noten.

Unsere Top Ten der wichtigsten Politiker

auf der Skala von +5 bis -5.

Schlusslicht ist Armin Laschet, massiv verschlechtert.

Davor Friedrich Merz, etwas besser.

Davor Jens Spahn, Heiko Maas, beide unverändert.

Auf Platz sechs Annalena Baerbock.

Auf Platz fünf Christian Lindner, deutlich besser.

Vor ihm Markus Söder,

etwas schlechter.

Auf Platz drei Robert Habeck, deutlich verbessert.

Schon fast auf Merkel-Niveau, Olaf Scholz.

Weiter an der Spitze Angela Merkel, etwas schlechter.

Armin Laschet wird für die Wahlschlappe verantwortlich gemacht.

Auch die politischen Inhalte der Union Partei.

40 % meinen, Laschet sei verantwortlich für die Schlappe.

Die eigenen Anhänger beurteilen Laschet noch kritischer.

Knapp zwei Drittel geben ihm die Hauptschuld.

Laschet strebt trotz aller Kritik weiter die Regierungsbildung an.

Dabei finden deutliche Mehrheiten bei den Befragten

und bei den eigenen Anhängern, dass Laschet zurücktreten sollte.

Insgesamt ergibt sich damit ein klares Meinungsbild der Deutschen.

Chance noch auf den Jahrestag der deutschen Einheit.

Wie weit ist das Land zusammengewachsen?

Die Einschätzung der Deutschen hat sich im Vergleich zum Vorjahr

kaum verändert.

Im Westen überwiegen für die Mehrheit die Gemeinsamkeiten,

für 39 % die Unterschiede.

Im Osten ist es genau andersrum.

Für 42 % überwiegen die Gemeinsamkeiten.

Die Probleme der Wiedervereinigung

sehen jetzt weniger Befragte als gelöst an, als vor einem Jahr.

In West und Ost.

Das war unser Bericht über die Stimmung im Land.

Die Grafiken und alle Informationen finden Sie wie immer im ZDF-Text,

in der App und auf heute.de.

Wie die Umfragen zustande kommen,

Informationen zu Methodik finden Sie auf unserer Website.

Vielen Dank für Ihr Interesse.

Das nächste Politbarometer gibt es in zwei Wochen, am 15. Oktober.

Nach dem Wetter geht es weiter mit der "heute-show".

Auf Wiedersehen.

Schönen guten Abend und herzlich willkommen zum Wetter.

Die Wetterlage ist festgefahren.

Das Hoch über Russland verstärkt sich noch weiter bis Mittwoch.

Es blockiert den Weg der Tiefs.

Die müssen nach Norden ausweichen.

Sie bringen noch Regen und viel Wind in unsere Richtung.

In der Nacht regnet es im Westen Deutschlands,

sonst klart es auf.

Die tiefsten Temperaturen bei 6-12°.

Morgen vor allem trockenes Wetter im Osten.

Ganz im Norden gibt es Regen.

Der Regen kommt in den Abendstunden auf.

Die Temperaturen steigen auf 24° am Oberrhein und 16° Richtung Nordsee.

Am Sonntag geht es zur Sache.

In der Nacht auf Sonntag geht es schon los,

mit viel Wind und Regen, teils Sturmböen.

Im Tagesverlauf setzt sich das weiter fort.

Nach Nordwesten gibt es kräftigen Regen.

Temperaturen 16° Richtung Eifel.


heute journal vom 01.10.2021 - Gefeiert - Laschet, Söder und ein Geburtstag; Gemeinsam - Erneutes Treffen von Grüne und heute journal vom 01.10.2021 - Celebrated - Laschet, Söder and a birthday; Together - Renewed meeting of Greens and heute journal du 01.10.2021 - Célébré - Laschet, Söder et un anniversaire ; Ensemble - Nouvelle rencontre entre les Verts et l'UMP Jornal heute de 01.10.2021 - Celebrado - Laschet, Söder e um aniversário; Juntos - Reunião renovada dos Verdes e ний журнал від 01.10.2021 - Святкували - Лашет, Зьодер і день народження; Разом - Оновлена зустріч "зелених" і "зелених".

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Wie beurteilen Sie den Wahlausgang? Wer soll jetzt regieren?

Das hat die Forschungsgruppe "Wahlen"

die Bundesbürger fürs Politbarometer gefragt.

Mit sehr eindeutigen Ergebnissen.

Kurz gesagt: Die Mehrheit hält eine Ampel für richtig

und die Mehrheit will Olaf Scholz als Kanzler.

Nach den Koalitionsmodellen befragt, wünschen sich 59 % die Ampel.

Eine Jamaika-Koalition wird hingegen von 62 % abgelehnt.

Und auch eine Neuauflage der Großen Koalition

fände nur eine Minderheit gut, 60 % wären dagegen.

Und gefragt, wer Bundeskanzler werden soll,

stimmen mehr als Dreiviertel für Olaf Scholz.

Für Armin Laschet sprechen sich nur 13 % aus.

Das Votum für Scholz geht dabei quer durch alle Parteianhänger.

Selbst bei der Union stimmt knapp die Hälfte für den SPD-Kandidaten.

Die interessante Frage ist, ob und wie sich solche Stimmungsbilder

auf die Stimmung in der Union auswirken.

Deren zwei Spitzenmänner trafen heute Abend in München aufeinander.

Stefan Leifert hat das beobachtet.

Er war mal Kanzlerkandidat.

Er wäre es gerne geworden.

Und er ist es immer noch, irgendwie.

Was für ein Termin am Ende dieser Woche in München:

Die CSU feiert Edmund Stoibers 80.

und hat Armin Laschet als Laudator eingeladen.

Der ist gekommen, trotz allem oder vielleicht grad deswegen.

Laschet nutzt die CSU-Bühne, um über Stoiber zu reden,

aber Markus Söder zu meinen.

Erinnerungen, die mehr Botschaft als Anekdote sind.

Mich hat beeindruckt, was du mir einmal

vom Zusammenhalt der Union vorgeschwärmt hast.

Du hast gesagt, sogar in der Spiegel-Affäre, als ganz Deutschland

sich an Franz-Joseph-Strauß abarbeitete,

ein Zerrbild von ihm malte, waren die Reihen geschlossen

und je mehr die Attacken waren, desto mehr stand die Union zusammen.

Markus Söder hat das eben aufgegriffen,

das wäre eine gute Tugend für heute auch.

Es ist ein leiserer Laschet als der der Wahlkampf-Wochen.

Die Verletzungen dieses Jahres schwingen mit.

Es ist viel von Loyalität die Rede, auch in Söders Laudatio.

Doch die Sätze dieses Abends und die Erinnerungen an den Wahlkampf,

sie wollen nicht zusammenpassen.

Man sagt sich in schweren Zeiten intern mal, wenn was nicht läuft,

aber nach außen hält man zusammen.

Denn wenn Menschen zusammenhalten,

weil sie an das Gemeinschaftliche glauben,

überzeugt es Menschen draußen mehr, als wenn sie den Eindruck haben,

Parteien sind reine Karrierevereine.

Sagt der Mann, der im Wahlkampf seine Niederlage gegen Laschet

mit öffentlicher Beschädigung des Kandidaten verarbeitet.

Über Wochen treibt Söder Laschet vor sich her.

Es ist wichtig, dass wir dokumentieren,

dass man sich nicht mit Schlafwagen ins Kanzleramt befahren,

auf langsame Geschwindigkeit.

Ich bin der Antreiber, wir brauchen mehr Tempo und Power.

Markus Söder war erkennbar der Kandidat der Herzen.

Wir brauchen dringend eine Regel,

dass das nicht offen ausgetragen wird.

In der CDU vermissen sie auch nach der Wahl wieder

die Solidarität aus München.

Die CSU hintertreibe mit ihren Hieben

die kleine Chance auf Jamaika.

Am Ende ist es der Jubilar selbst,

der beiden Parteichefs tief in die Augen blickt.

Deswegen habt ihr alle die Verantwortung,

diese Idee zusammenzuhalten, so schwer es ist.

Danke für alles, heißt die Karikatur,

die Stoiber am Ende überreicht wird.

Worte, die Armin Laschet heute

bei der CSU eher nicht über die Lippen gehen.

Dass Jamaika mit einem Kanzler Laschet nicht das ist,

was eine Mehrheit der Bundesbürger gut fände,

wissen die Sondierer von Grünen und FDP natürlich auch.

Beeinflussen muss sie das nicht.

2017 war das Stimmungsbild in der Bevölkerung ähnlich ausgeprägt,

damals noch für Jamaika, trotzdem ließ die FDP die Gespräche platzen.

Die Erinnerung an damals

steckt allerdings auch noch allen in den Knochen.

Diesmal will man vieles anders machen.

Das war auch heute sehr deutlich zu spüren

bei der zweiten Gesprächsrunde von Grünen und FDP.

Aus Berlin Frank Buchwald.

Vertraulichkeit, so lautet die Losung in diesen Tagen.

Klingt komisch, im geschwätzigen Berlin.

Noch aber halten sie sich daran.

Grüne und Liberale sagen nur, dass sie sich freuen.

Was erwarten Sie heute? - Alles gut.

Einen schönen Tag erwarte ich.

Ein toller Tag, sehr schöner Tag.

Gute Laune, Gestaltungsfreude.

Gute Verhandlungen.

Brandneues Bürogebäude, nicht im Regierungsviertel.

Neutraler Boden, direkt am Zoo.

Viel mehr gibt es erstmal nicht zu berichten.

Blöd für die Nachrichtenleute.

Kleine Gesten werden wichtig, Mimik, Körpersprache.

Wirkt jemand vielleicht nervös, angespannt?

Danach erstmal rumlungern, drei lange Stunden.

Nichts dringt nach außen: kein verstohlener Anruf, keine SMS.

Alles anders als vor vier Jahren.

Wir haben deutlich gemacht, dass sich 2017 nicht wiederholen soll,

d.h. dass kein Liveticker aus vertraulichen Gesprächen

berichtet wird und da das Vorgespräche sind,

werden wir alle weiteren Fragen, was es auf dem Brötchen,

Käse oder Wurst, gab, wie wir strategisch weiter vorgehen,

dazu weiter nichts sagen.

Keine Details also, aber ein ganz neuer Ton.

Die Gespräche werden sachorientiert und konzentriert geführt.

In einem guten und fast geschichtlichen Bewusstsein,

dass man jetzt was Gutes hinkriegen muss.

Wir werden uns dann an die Öffentlichkeit wenden,

wenn wir der Meinung sind, jetzt gibt es was zu erzählen.

Wir spüren, dass allein die Art und Weise, dass und wie wir

miteinander sprechen und wie wir um Lösungen uns

in einer sehr vertrauensvollen Atmosphäre uns bemühen,

für viele Menschen Anlass zu Hoffnungen und Motivation ist.

Wie viel davon sich

in die Koalitionsverhandlungen hinüberretten lässt, mal sehen.

Am Wochenende wollen sich beide in getrennten Gesprächen

mit Union und SPD treffen.

Für den Anfang aber war das heute gar nicht mal so schlecht.

Das ausführliche Politbarometer gibt es am Ende der Sendung

und natürlich schon jetzt online, auf ZDFheute.de.

Nicht nur auf Bundesebene werden Koalitionen ausgelotet.

Es gab ja auch noch die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus

und die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern.

Damit geht es jetzt in den Nachrichten weiter, Gundula.

In Schwerin will SPD-Ministerpräsidentin Schwesig

nach ihrem klaren Sieg auch mit der Linken, FDP und Grünen

mögliche Koalitionen ausloten.

Heute sprach sie aber zunächst mit der CDU über eine Fortsetzung

der Großen Koalition in Mecklenburg-Vorpommern.

Auch in Berlin hat SPD-Wahlsiegerin Franziska Giffey

ein erstes über fünfstündiges Sondierungsgespräch

mit den Grünen geführt.

Danach gab es erste Beratungen mit der Linken

über eine mögliche Fortsetzung von Rot-Rot-Grün.

Nachdem die Coronazahlen zuletzt eher rückläufig waren,

lockern weitere Bundesländer die Coronaregeln.

Zugleich warnt das Robert Koch-Institut

vor einem Anstieg der Infektionen.

Grund dafür: die Zunahme von Kontakten in Innenräumen

und eine noch immer große Zahl Ungeimpfter.

Aktuell meldet das RKI 10.118 Neuinfektionen innerhalb eines Tages.

381 mehr als vergangenen Freitag.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter leicht auf 64,3.

Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat Ermittlungen

gegen mehrere Reservisten der Bundeswehr aufgenommen,

wegen des Anfangsverdachts einer fremdenfeindlichen Motivation

bei der Bildung

einer rechtsextremistischen Wehrsportgruppe.

Die neun Beschuldigten, darunter auch ehemalige Fallschirmjäger,

sollen Anschläge geplant haben.

Die Gruppe war bei Razzien in Niedersachsen, Berlin

und Nordrhein- Westfalen enttarnt worden.

Dabei waren auch Waffen und Munition gefunden worden.

Die Deutsche Bahn erhöht die Fahrpreise,

im Fernverkehr um 1,9 %, zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember.

Teurer werden auch Bahncard und Zeitkarten, plus 2,9 %.

Laut Konzern ein moderater Anstieg,

deutlich unter der Inflationsrate von aktuell knapp über 4 %.

Verbraucherschützer kritisieren,

die Preiserhöhungen bremsten die Verkehrswende aus.

In diesem Oktober ändert sich Einiges.

So endet ab dem 11.10. der Anspruch

auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche,

ausgenommen für diejenigen, die sich nicht impfen lassen können.

Und ab sofort wird der gelbe Krankenschein digital.

Praxen informieren Krankenkassen künftig direkt online.

Außerdem soll einfacher und härter bestraft werden,

wer andere wiederholt belästigt.

Stalker landen schneller vor Gericht.

Und wer aus der EU nach Großbritannien reist,

muss ab heute einen Reisepass vorlegen.

Bis auf wenige Ausnahmen reicht nun der Personalausweis nicht mehr.

Der erste Oktober ist Nationalfeiertag in China.

Vor 72 Jahren wurde die Volksrepublik gegründet,

ausgerufen von Mao Zedong,

der später sein Land ins Unglück führte,

erst mit einer sozialistischen Enteigungs- und Planwirtschaft,

in der Millionen Chinesen den Hungertod starben.

Dann folgte eine brutale Kulturrevolution,

die versuchte, Menschen gewaltsam umzuerziehen.

Auch optisch: Einheitsanzug, Also optically: uniform suit,

Einheitsfrisur und die Mao-Bibel unterm Arm.

Von nachfolgenden chinesischen Regierungen wurden die Exzesse

der Kulturrevolution als Fehler betrachtet.

Es begann die Zeit der Öffnung zur Welt und zur Marktwirtschaft.

Nun scheint es, als wolle der aktuelle oberste Führer Xi Jinping

aber wieder zurück in alte Zeiten.

In China ist schon von einer Kulturrevolution 2.0 die Rede.

Stefanie Schöneborn berichet aus Peking.

Der Fahnenappell an diesem Nationalfeiertag symbolisiert,

was sich die kommunistische Partei und Xi Jinping

unter einem starken China vorstellt.

Unter Xis Führung erlebt das ganze Land gerade eine massive,

politische Umwälzung, die manch einer bereits

als Kulturrevolution 2.0 bezeichnet.

Wir müssen der Führung Xi Jinpings folgen,

die den Sozialismus chinesischer Prägung

in eine neue Ära führt.

Die neue Ära des Sozialismus ist zutiefst autoritär.

Der Staat greift massiv ein.

Tech-Riesen werden an die Leine gelegt.

Berühmte Schauspieler werden quasi aus der Öffentlichkeit gelöscht,

Filme zensiert, im Netz blockiert, weil sie zu unpatriotisch seien.

Vorbild für die Jugend darf nur noch sein, was ins System passt.

Keine Tätowierung, keine knallig gefärbten Haare,

kein zu feminines Männerbild.

Gleichzeitig der Versuch, nochmal viel stärker Partei,

Ideologie oder vor allem Xi Jinping's Gedankengut

im Alltagsleben zu verankern.

Also vor allem im Bildungsalltag,

von den Kindergärten bis zu den Universitäten.

Mitte September verkündet Xi Jinping in einer Schule

in der Provinz Shannxi, wie die Zukunft seines Chinas

im Jahr 2049 aussehen soll.

Diese Schüler werden ein China erleben,

das verschlossener, nationalistischer sein wird.

Wir werden Bildung rationaler gestalten.

Die fünf wichtigsten Aspekte sind:

Moral, Intellekt, Physis, Ästhetik und Arbeit.

Die Provinz Shaanxi gilt als die Wiege der chinesischen Revolution.

Hier trifft Xi zufriedene Bauern auf einem Feld.

Bilder, die an Mao Zedong erinnern sollen.

Xi Jinping leitet den Kampf der Systeme ein,

einer, der zutiefst ideologisch ist.

Seine Überzeugung der Sozialismus chinesischer Prägung

ist dem Westen überlegen, muss sich vor dessen Einfluss schützen,

in manchem sogar abschotten.

Das ist kein wirtschaftspolitischer Schluckauf,

sondern dahinter ist eine große Ambition, das heißt,

dass man eingreift in die Digitalwirtschaft,

in die Kapitalmärkte, in die Immobilienwirtschaft

und das ist eine größere Sache.

Für die deutsche Automobilindustrie

ist China der wichtigste Absatzmarkt.

Aber die Wirtschaft in China wächst weniger.

Die neue Ausrichtung Xis nimmt Wirtschaftseinbrüche in Kauf.

Doch es scheint, als kalkuliere die kommunistische Partei

all das mit ein.

Feiert sich und ihren Nationalfeiertag in pompösen Farben.

Man weiß also, mit wem man es zu tun hat,

wenn chinesische Investoren auf den Plan treten.

Ein totalitäres Regime mit Weltmachtanspruch.

Das wird noch interessant in den nächsten Jahren.

Gerade auch für die deutsche Wirtschaft.

Womit wir beim nächsten Thema wären.

Die Daimler AG,

deren größter Einzelaktionär übrigens auch ein chinesischer Unternehmer ist

wird es in der bisherigen Form künftig nicht mehr geben.

Sogar der Name Daimler AG wird verschwinden.

Der Traditionskonzern spaltet sich in zwei getrennte Unternehmen auf.

Ein historischer Schritt.

Zu den Hintergründen Eva Schiller.

Es ist eine Zeitenwende für den schwäbischen Autobauer Daimler.

Das Erbe der Gründungsväter Benz und Daimler wird aufgeteilt

in zwei Konzerne: In Mercedes-Benz für Pkw

und Daimler Trucks für Nutzfahrzeuge.

Auf einer virtuellen Hauptversammlung

billigen die Aktionäre die Spaltung fast einstimmig.

Der Mercedes Chef wirbt für sein Projekt.

Wir können uns stärker

auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse fokussieren,

wir können die Herausforderungen

der Transformation noch konzentrierter angehen.

Andere Kunden, anderes Geschäftsmodell,

andere Rahmenbedingungen.

Trucks und Pkw sind zwei völlig unterschiedliche Geschäfte.

Eine Teilung, so das Kalkül der Konzernspitze,

erleichtert die Führung.

Bei Autos kann Mercedes dann voll auf den Batterieantrieb setzen,

bei Nutzfahrzeugen, bei Lkw und Bussen

Bei Autos kann Mercedes dann voll auf den Batterieantrieb setzen,

bei Nutzfahrzeugen, bei Lkw und Bussen

auch auf die Brennstoffzelle und stärker auf autonomes Fahren.

Nach meiner Einschätzung ist die Nutzfahrzeugsparte

der große Gewinner bei der Aufspaltung,

denn die Nutzfahrzeuge stehen jetzt in der ersten Reihe,

nicht mehr in der zweiten Reihe und das wichtig,

dass sich das ändert, weil in der Zukunft

die Aufgaben für Lkw fast größer sind als für Pkw.

Allerdings geht es vor allem auch darum Geld an der Börse zu verdienen

Analysten halten die Teilung für überfällig,

hoffen jetzt auf stärkere Kurszuwächse.

Aber auch die Gefahr einer feindlichen Übernahme steigt.

Schon im Moment sind zwei chinesische Autobauer Großaktionäre,

halten 15 % des jetzigen Konzerns.

Das Risiko einer feindlichen Übernahme nimmt massiv zu.

Denn Daimler ist jetzt kleiner

und damit fällt es auch außenstehenden Aktionären leichter,

mit weniger Geld einen größeren Anteil

an diesem Unternehmen zu kaufen.

Jeder Altaktionär bekommt jetzt zusätzlich neue Aktien

von Daimler Trucks.

Zwei Konzerne, ein Symbol.

Der Stern bleibt bei Pkw und Lkw erhalten.

Valerie Haller an der Frankfurter Börse.

Dass die Lkw-Sparte künftig alleine rollen soll,

wie wird das an den Finanzmärkten gesehen?

Dass das eine Chance sein kann für die Truck Sparte,

die immer im Schatten von Mercedes stand.

Immer in der zweiten Reihe.

Durch die Abspaltung könnte sie mehr Profil bekommen,

eine bessere Wahrnehmung an den Kapitalmärkten.

Auch wird die strategische Ausrichtung klarer,

wenn die PKW Sparte nicht mehr mit im Boot sitzt.

Die Hoffnung ist, dass jede Einheit für sich genommen wendiger wird,

schneller, flexibler.

Andererseits muss sich die Truck AG künftig ohne die schützende Hand

von Mercedes gegenüber Konkurrenten wie Scania und Volvo behaupten.

Und die arbeiten derzeit schlanker und sind somit rentabler

als Daimler Trucks.

Da gibt es noch Nachholbedarf.

Was sagen Analysten dazu?

Wieso erhöht sich die Gefahr einer feindlichen Übernahme?

Das Risiko besteht, vor allem für die künftige Mercedes Benz AG.

Interesse könnten chinesische Investoren haben,

die schon jetzt größere Anteile an Daimler halten,

aber auch Tech-Giganten wie Google, Apple und Co,

die gerade massiv versuchen, im Automarkt Fuß zu fassen.

Hinzu kommt, dass Daimler keinen Ankerinvestor hat,

der fest beim Unternehmen im Sattel sitzt,

wie die Familie Quandt bei BMW oder das Land Niedersachsen bei VW.

Und: Mercedes Benz ist im Weltautomobilmarkt

ein vergleichsweise kleiner Player.

Deswegen arbeitet der Daimler Chef auch seit Monaten hart daran,

den Aktienkurs von Daimler zu steigern. Mit Erfolg.

Denn je höher der Börsenwert, umso schwerer ist das Unternehmen

für andere zu schlucken.

Vielen Dank, Valerie Haller.

Und jetzt nochmal Gundula mit anderen Meldungen des Tages.

Zum Tag der Deutschen Einheit hat Bundespräsident Steinmeier

14 Frauen und Männer ausgezeichnet, die sich in der Pandemie

besonders um das Kulturleben in Deutschland verdient gemacht haben.

Kultur sei Grundbedingungen für das Gelingen von Demokratie.

In Schloss Bellevue wurde mit dem Verdienstorden

auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland geehrt.

Josef Schuster setze sich in herausragender Weise

für eine politische Kultur der Toleranz ein.

Merseburg in Sachsen-Anhalt feiert 1000 Jahre Domweihe.

Die evangelische Kirche Sankt Johannes und Sankt Laurentius

gilt als eines der bedeutendsten Kathedralbauwerke Deutschlands.

Eingeläutet wurden die Feierlichkeiten mit einem Festzug,

angeführt von Darstellern des Kaiserpaares.

Im Beisein von Heinrich, dem II. und Kunigunde

fand 1021 die erste Weihe statt.

Hunderte zogen in historischen Kostümen zum Dom,

wo eine neue Glocke geweiht wurde.

Das hat es zuletzt 1538 in Merseburg gegeben.

Am ökumenischen Festgottesdienst

nahm auch Ministerpräsident Haseloff teil.

Eine Meldung vom Sport:

In der Fußballbundesliga hat der siebte Spieltag begonnen,

mit der Begegnung 1\\. FC Köln - Greuther Fürth. Gewonnen hat soeben Köln gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten Fürth

mit 2:1.

Nach über eineinhalb Jahren Pandemie ist in Berlin der Deutsche Filmpreis

erstmals wieder vor großem Publikum verliehen worden.

Rund 1.200 Gäste feiern.

Am Abend die Verleihung der Lolas,

wie die Filmpreise auch genannt werden.

Alle mussten sich vorab auf das Virus testen lassen.

Mit dabei: Größen der deutschen Filmszene, darunter Senta Berger,

die den Preis für ihr Lebenswerk erhielt.

Die Goldene Lola für den besten Spielfilm gewann die Tragikkomödie

"Ich bin dein Mensch" von Regisseurin Maria Schrader.

Höhepunkte der Gala, später hier im ZDF ausführlich, ab 23.00 Uhr.

Es ist immer wieder faszinierend, wie Geschichte sich wiederholt bzw.

die Menschheit mit wiederkehrenden Problemen zu kämpfen hat.

In der Corona-Pandemie erinnerte vieles an die Spanische Grippe.

Auch 1918 wurden Schulen geschlossen,

Quarantäneregeln verhängt und Masken getragen.

Maskenverweigerer gab es damals auch schon.

In Los Angeles etwa beschwerten sich Prominente,

dass sie maskiert nicht mehr auf der Straße erkannt werden.

Sogar eine politische Anti-Masken-Liga wurde gegründet.

Was es damals nicht gab: Einen Impfstoff.

Medizin-Historiker schätzen, das bis zu 50 Millionen Menschen

an der Spanischen Grippe starben.

Wie die Menschheit seit Jahrtausenden von Seuchen heimgesucht wird,

von der Pest bis Corona,

das beleuchtet derzeit eine Ausstellung in Hildesheim.

Peter Kunz hat sie sich angesehen.

Seuchen, Fluch der Menschheit.

Die Pest - krankmachende Schwaden angeblich,

gegen die sich der Pestdoktor mit Kräutern im künstlichen Schnabel

schützen wollte.

Jesus am Pestkreuz und Kreuze zur Kennzeichnung der Quarantänehäuser.

Der Triumph des Todes, ein Breughel-Bild aus Privatbesitz

in der Hildesheimer Ausstellung.

Der übermächtige schwarze Tod konnte erst bekämpft werden,

als das Pestbazillus erkannt war.

Mikroben und Medizin immer im Wettlauf.

Die ersten Impfwerkzeuge der Neuzeit.

Solche, mit denen der Arzt Edward Jenner den Impflingen

harmlose Erreger von Kühen in die Haut ritzte

und die Pocken besiegte.

Das war eine Krankheit,

die immer wieder kam und Massen an Menschen infiziert hat.

Darum haben viele Leute gesagt, man heiratet nur noch Leute,

die die Pocken schon durchgemacht haben,

Arbeitgeber wollten nur noch Personen einstellen,

bei denen sie wussten, sie haben die Krankheit überstanden.

Wachsabdrücke bezeugen, wie die Pocken Besitz nahmen vom Menschen.

Seit 1980 sind sie ausgerottet.

Eine Impfkampagne mit Erfolg.

So schlecht stehen wir gar nicht da

im ewigen Kampf gegen Bakterien und Viren.

Der britische Arzt Alexander Fleming fand das Penicillin

und damit die Antibiotika.

Der Deutsche Paul Ehrlich die Kur gegen Syphilis.

Sein Labor, in Hildesheim eins zu eins nachgebaut.

Pandemie hieß immer auch Innovation.

Die Pest hat die Einführung

von Hygiene- und Quarantäneregeln erzwungen.

Die AIDS-Pandemie hat erzwungen,

dass man sich mit den Viren beschäftigt.

Man fand dann Verfahren, um gegen sie zu kämpfen.

Corona zeigt uns ganz klar,

die mRNA-Impfstoffe hätten wir jetzt noch nicht gehabt.

Wie lassen sich Original-Viren im Museum einfangen?

Nur im Hologramm.

In der Wirklichkeit eilen sie uns voraus.

Die sind viel schneller, viel flexibler als wir

und sie ändern sich und wir können uns nur wehren, mehr nicht,

wir können sie nicht besiegen.

Das ist auch das, was in der Ausstellung

ganz deutlich gezeigt wird: Das ist eine Jahrtausend alte Geschichte.

Selbst wenn wir die Viren nicht zu fassen kriegen.

Pandemien bekamen wir doch meist in den Griff.

Die hoffnungsfrohe Botschaft

der Seuchen-Weltausstellung in Hildesheim.

Und damit sind wir am Ende des heute-journals.

Wie schon angekündigt übernimmt jetzt Mathias Fornoff

mit dem ZDF-Politbarometer.

In der Woche nach der Bundestagswahl ist das Stimmungsbild

im Politbarometer sehr klar.

Die Gewinner legen noch mal zu, die Verlierer rutschen weiter ab.

Wählerinnen und Wähler

sind mit dem Ergebnis insgesamt deutlich zufriedener

als nach der letzten Bundestagswahl.

Wenn am nächsten Sonntag wieder Bundestagswahl wäre,

käme die SPD auf 28 %, CDU und CSU auf 20 %, Grüne 16 %,

FDP 13, AfD zehn und Linke auf 5 %.

Wir haben nach den möglichen Regierungsbündnissen gefragt.

Klarer Favorit ist die Ampel.

Die Mehrheit von 59 % spricht sich dafür aus.

Einen Jamaika-Koalition lehnen 62 % ab.

Auch eine Neuauflage der großen Koalition

wird mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

Grüne und FDP sind jetzt in der Rolle der Kanzlermacher.

Sie sondieren bereits.

Der Kanzler werden will muss sich mit Ihnen einigen.

Was erwarten die Deutschen von den beiden Parteien?

78 % gehen davon aus, dass die Grünen sich für eine Ampel-Koalition

entscheiden werden.

Ein Jamaika-Bündnis erwarten nur 9 %.

Eine knappe Mehrheit meint, dass die Liberalen

sich für eine Ampelkoalition entscheiden werden.

Jeder Dritte rechnet mit einer Koalition mit Union und Grünen.

Die Stimmung der Deutschen ist eindeutig.

Die SPD soll die nächste Regierung führen,

die Union soll in die Opposition gehen.

Dafür gibt es jeweils große Mehrheiten.

Sogar bei den Union-Anhängern meint fast jeder zweite,

die Union sollte zu der Opposition.

Für sprechen sich nur 13 % aus.

Sogar bei den Anhängern der CDU und CSU

stimmt knapp die Hälfte für den SPD Kandidaten.

Viel Bewegung auch bei den Politikern-Noten.

Unsere Top Ten der wichtigsten Politiker

auf der Skala von +5 bis -5.

Schlusslicht ist Armin Laschet, massiv verschlechtert.

Davor Friedrich Merz, etwas besser.

Davor Jens Spahn, Heiko Maas, beide unverändert.

Auf Platz sechs Annalena Baerbock.

Auf Platz fünf Christian Lindner, deutlich besser.

Vor ihm Markus Söder,

etwas schlechter.

Auf Platz drei Robert Habeck, deutlich verbessert.

Schon fast auf Merkel-Niveau, Olaf Scholz.

Weiter an der Spitze Angela Merkel, etwas schlechter.

Armin Laschet wird für die Wahlschlappe verantwortlich gemacht.

Auch die politischen Inhalte der Union Partei.

40 % meinen, Laschet sei verantwortlich für die Schlappe.

Die eigenen Anhänger beurteilen Laschet noch kritischer.

Knapp zwei Drittel geben ihm die Hauptschuld.

Laschet strebt trotz aller Kritik weiter die Regierungsbildung an.

Dabei finden deutliche Mehrheiten bei den Befragten

und bei den eigenen Anhängern, dass Laschet zurücktreten sollte.

Insgesamt ergibt sich damit ein klares Meinungsbild der Deutschen.

Chance noch auf den Jahrestag der deutschen Einheit.

Wie weit ist das Land zusammengewachsen?

Die Einschätzung der Deutschen hat sich im Vergleich zum Vorjahr

kaum verändert.

Im Westen überwiegen für die Mehrheit die Gemeinsamkeiten,

für 39 % die Unterschiede.

Im Osten ist es genau andersrum.

Für 42 % überwiegen die Gemeinsamkeiten.

Die Probleme der Wiedervereinigung

sehen jetzt weniger Befragte als gelöst an, als vor einem Jahr.

In West und Ost.

Das war unser Bericht über die Stimmung im Land.

Die Grafiken und alle Informationen finden Sie wie immer im ZDF-Text,

in der App und auf heute.de.

Wie die Umfragen zustande kommen,

Informationen zu Methodik finden Sie auf unserer Website.

Vielen Dank für Ihr Interesse.

Das nächste Politbarometer gibt es in zwei Wochen, am 15. Oktober.

Nach dem Wetter geht es weiter mit der "heute-show".

Auf Wiedersehen.

Schönen guten Abend und herzlich willkommen zum Wetter.

Die Wetterlage ist festgefahren.

Das Hoch über Russland verstärkt sich noch weiter bis Mittwoch.

Es blockiert den Weg der Tiefs.

Die müssen nach Norden ausweichen.

Sie bringen noch Regen und viel Wind in unsere Richtung.

In der Nacht regnet es im Westen Deutschlands,

sonst klart es auf.

Die tiefsten Temperaturen bei 6-12°.

Morgen vor allem trockenes Wetter im Osten.

Ganz im Norden gibt es Regen.

Der Regen kommt in den Abendstunden auf.

Die Temperaturen steigen auf 24° am Oberrhein und 16° Richtung Nordsee.

Am Sonntag geht es zur Sache.

In der Nacht auf Sonntag geht es schon los,

mit viel Wind und Regen, teils Sturmböen.

Im Tagesverlauf setzt sich das weiter fort.

Nach Nordwesten gibt es kräftigen Regen.

Temperaturen 16° Richtung Eifel.