Was sind Meteore? - Kosmos in Kürze
Was hat eine Kerze eigentlich mit dem Kosmos zu tun? Auf die Gefahr hin, einige Religionen
mit Füßen zu treten, wäre meine Antwort zunächst einmal: nichts. Aber in der deutschen
Sprache gab es ein Wort für den verglühenden Kerzendocht – man nannte ihn Schnuppe.
So bezeichnete man dann auch analog auch die scheinbar verglühenden, ausgebrannten Sterne, die vom
Himmel fielen: Sternschnuppen. Astronomen allerdings ist die Frage nach der korrekten
Benennung keineswegs Schnuppe – sie nennen Sternschnuppen daher anders: nicht Meteoroiden,
auch nicht Meteorit, sondern Meteore. Willkommen bei Raumzeit!
Meteore sind atmosphärische Lichterscheinungen. Sie treten auf, wenn ein so genannter Meteoroid,
ein Asteroid oder ein Komet in die Erdatmosphäre eindringt. Dies geschieht in ca. 100 km Höhe
mit mit sehr großer Geschwindigkeit – bis zu 70 km pro Sekunde. Das Leuchten des Meteors
entsteht nicht nur aufgrund der Reibung des Meteoroiden mit der Luft. Tatsächlich werden
vor allem Luftmoleküle vor den Meteoroiden mit so großem Druck verdichtet, dass die
Luft sich aufheizt, ionisiert und Energie in Form von Licht und Hitze abgibt. Die Luft
kann auf diese Weise viele Tausend Grad heiß werden. Die Luft heizt nun ihrerseits den
Meteoroiden so stark auf, dass er in einem Ablation genannten Prozess Materie verliert.
Diese Materie erzeugt zusammen mit der umgebenden Luft Licht, welches wir als Schweif des Meteors
sehen können. Je nachdem, welches Material Licht abgibt, nehmen wir andere Farben des
Lichtspektrums wahr. So erzeugt z.B. Eisen ein gelbes Leuchten, Magnesium ein blau-grünliches und Kalzium ein Violettes.
Die meisten Meteore werden von winzigen – nur Millimeter oder
weniger großen – Körpern hervorgerufen und erreichen nicht den Erdboden bevor sie
verglühen. Aber es gibt auch erheblich größere Meteore,
die von Asteroiden oder Kometen erzeugt werden. Werfen wir einen Blick in die südrussische
Stadt Tscheljabinsk am östlichen Rand des Uralgebirges und etwas nördlich der Grenze
zu Kasachstan. Als die Tscheljabinsker am frühen Morgen des 15. Februar 2013 zur Arbeit
fuhren, wurden sie Zeugen eines gewaltigen Feuerballs, der durch den Himmel raste und
wenig später in einem gleißenden Lichtblitz detonierte. Minuten später erreichte eine
Druckwelle, begleitet von einem ohrenbetäubenden Knall die Stadt. Die Druckwelle zerstörte tausende
von Fenstern und lies die Alarmanlagen von Autos aufheulen. Mehr als 1000 Menschen wurden
durch herumfliegende Glassplitter verletzt oder erlitten Verbrennungen. Kurzzeitig leuchtete
der Meteor mehr als 30 mal heller als die Sonne.
Was war passiert? Ein Asteroid von knapp 20 Meter Größe und einem geschätzten Gewicht
von 11000 Tonnen war mit einer Geschwindigkeit von etwa 19 Kilometer pro Sekunde in die Atmosphäre
eingetreten. Auf einer Höhe von 25 – 30 km zerbrach der Asteroid explosionsartig und
setzte dabei soviel Energie frei wie 500.000 Tonnen TNT – das entspricht der Zerstörungskraft
von mehr als 30 Hiroshima-Atombomben. Wie durch ein Wunder wurde niemand getötet – es
blieb bei Verletzungen und Sachschäden. Der Tscheljabinsk-Meteor gilt dennoch als größter
Meteor seit des Tunguska-Ereignisses Anfang des 20. Jahrhunderts. In diesem Ereignis wurden über 2000 km²
Wald vernichtet. Der astronomisch präzise Fachbegriff für einen solchen Feuerball ist … Feuerball. Derartige Superboliden sind allerdings selten.
Die überwältigende Mehrheit der sichtbaren Meteore wird von winzigen Meteoroiden erzeugt.
Diese aber treten häufig auf; so häufig, dass wir an einem beliebigen Ort auf der Erde
fast immer einige Meteore pro Stunde wahrnehmen können. Doch es gibt auch Zeiten, an denen
es zu regelrechten Meteorregen kommt. Dies passiert immer dann, wenn die Erde auf ihrer
Umlaufbahn einen Meteoroidenstrom passiert. Diese Ströme entstehen, wenn Kometen nah
an der Sonne vorbei fliegen und ihr Eis teilweise schmilzt. Mit dem Schmelzvorgang wird immer
auch Geröll freigesetzt. Kreuzt die Umlaufbahn der Erde einen solchen Strom, erleben wir
eine deutlich erhöhte Zahl von Meteoren am Nachthimmel. Diese scheinen dabei immer den
gleichen Ursprungsort am Sternenhimmel zu haben – diesen visuellen Ursprung nennen
Astronomen Radianten. Benannt werden die Radianten nach der Sternenkonstellation, in der sie
sich befinden. Dementsprechend gibt es die Perseiden für das Sternbild Perseus, die
Leoniden für die Konstellation Löwe und die Geminiden für die Zwillinge. Im Sommer
2018 lassen sich die beliebten Perseiden beobachten. Besonders in der Nacht vom 12. auf den 13.
August lassen sich nahe dem Sternbild Perseus bis zu 75 Meteore pro Stunde ausmachen.
Und natürlich gilt, obwohl ein Meteor nur ein Leuchten in der Atmosphäre ist, wünschen
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