Gefährliches Reiseziel Nordkorea
Eine Reise nach Nordkorea endete für den amerikanischen Studenten Otto Warmbier mit dem Tod. Reiseunternehmen nennen das Land dennoch ein sicheres Reiseziel. Doch auch sie reagieren auf den Fall Warmbier.
„Wir nehmen zurzeit keine Kunden mit amerikanischer Staatsbürgerschaft mit.“ Das antwortet das Reiseunternehmen „Eastern Vision“ jedes Mal, wenn sich ein Amerikaner für eine Reise nach Nordkorea interessiert. Grund dafür: der Fall Otto Warmbier. Der amerikanische Student wurde 2016 in Nordkorea zu 15 Jahren Haft mit Zwangsarbeit
verurteilt, weil er ein Propagandaplakat aus einem Hotel mitnehmen wollte. Schon kurz nach dem Prozess soll er ins Koma gefallen sein. Im Juni 2017 wurde er zurück in die USA gebracht, wo er kurz darauf starb. Die Ärzte diagnostizierten schwere Hirnschäden.
Die Zielgruppe von „Eastern Vision“ sind junge Leute. Über 1000 Touristen hat der Anbieter seit seiner Gründung im Jahr 2014 nach Nordkorea gebracht – und auch sicher wieder heraus. Die Sicherheit der Kunden hat oberste Priorität, so das Unternehmen. Vor der Reise werden die Teilnehmer über die politische Situation im Land und über wichtige Regeln informiert.
Das amerikanische Außenministerium
rät auf seiner Homepage regelmäßig dringend von Reisen nach Nordkorea ab. „Mindestens 16 US-amerikanische Staatsbürger wurden in den vergangenen zehn Jahren in Nordkorea inhaftiert“, heißt es dort in einer Reisewarnung. Das zeigt, wie groß die Risiken einer Nordkorea-Reise für Amerikaner zurzeit sind.
Reiseunternehmen stellen Nordkorea allerdings gerne als sicheres Reiseland dar. „Einer der sichersten Orte der Welt“ – so steht es auch heute noch auf der Internetseite von „Young Pioneer Tours“, dem Unternehmen, mit dem Warmbier in Nordkorea war. Welche Auswirkungen seine am Ende tödliche Reise auf den Nordkorea-Tourismus haben wird, wird sich noch zeigen.
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