Weiße Zwerge | Einfach Erklärt (2019)
Was sind eigentlich Weiße Zwerge?
Das erklären wir heute kurz und einfach.
Nur die wenigsten Sterne verfügen über genug Masse, um ihre Lebenszeit in einer Supernova
zu beenden.
Sie werden dann zu Neutronensternen oder Schwarzen Löchern.
Über 99% aller Sterne hingegen – auch unsere Sonne – werden dereinst als Weißer Zwerg
enden.
Die Sonne etwa wird – sobald keine Wasserstofffusion mehr stattfinden kann – Helium zur weiteren
Fusion nutzen, so Sauerstoff und Kohlenstoff erzeugen und sich zu einem gewaltigen Roten
Riesen aufblähen.
Die Temperaturen im Sonneninneren werden aber nie hoch genug sein, um auch den Sauerstoff
und Kohlenstoff verwerten zu können.
Sobald das Helium also verbraucht ist, endet die Fusion in der Sonne und mit ihr erlischt
auch jene Kraft, die bisher ein Gegengewicht zur Gravitation des Sternenmaterials war.
Der Sauerstoff und Kohlenstoffkern kollabiert, bis nur noch eine etwa erdgroße, extrem heiße
Sphäre zurückbleibt.
Der neu entstandene weiße Zwerg ist sehr massereich – er verfügt immer noch über
große Anteile der Masse des ursprünglichen Sterns – komprimiert auf die Größe eines
kleinen Planeten.
Daher können wir sogar Gravitationslinseneffekte – eine Verzerrung von Raum und Zeit um den
Stern – durch weiße Zwerge beobachten.
Obwohl ein weißer Zwerg keinerlei Fusion mehr betreibt, ist er anfänglich sehr heiß
– die Oberflächentemperatur kann über 150.000K betragen.
Der Auskühlprozess findet nur sehr langsam statt, da die Hitze nur per thermischer Strahlung
angegeben kann und der lediglich planetengroße ehemalige Stern dafür nur eine winzige Fläche
bietet.
Vergleichbar ist das vielleicht mit einer überhitzten CPU, die mit dem billigsten Kühlkörper
arbeiten muss – und zwar im Inneren einer Thermoskanne.
Daher können weiße Zwerge noch sehr, sehr lange Hitze abgeben – wesentlich länger
als die 13,8 Milliarden Jahre, die das Universum existiert.
Ihr Licht wird zunächst rötlicher – schließlich wird das Material des Sterns kristallisieren
und vollständig erlöschen.
Dann entsteht ein hypothetischer schwarzer Zwerg – diese konnten wir bisher natürlich
nicht beobachten – es gibt schlichtweg noch keine.
Der uns nächstgelegene weiße Zwerg ist übrigens Sirius B, der Begleitstern von Sirius A.
Obwohl Sirius A – fast zweimal so groß wie die Sonne - das Bild mit seiner gewaltigen
Leuchtkraft dominiert, verfügt der winzige Sirius B über 50% der Masse seines Begleiters
und ist doch kleiner als unsere Erde.
Wir hoffen, es hat euch gefallen – wir danken euch auf jeden Fall fürs Zuschauen, ganz
besonders unseren vielen Patrons und unseren galaktischen Overlords Rico, Tobias und Dimitar.
Bis Sonntag – und diesem Sinne – 42!