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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 17.03.2020 17:00 Uhr - Coronavirus verbreitet sich schneller

Sendung: tagesschau 17.03.2020 17:00 Uhr - Coronavirus verbreitet sich schneller

Themen der Sendung: Coronavirus verbreitet sich in Deutschland zunehmend schneller, Pressekonferenz des Bundeslandwirtschaftsministeriums: Hamsterkäufe sind unnötig, EU-Sondergipfel per Videokonferenz, Volkswagenkonzern kündigt vorübergehende Werksschließungen in Europa an, Frankreich verhängt Ausgangssperre, Fußball-Europameisterschaft verschoben, Das Wetter

---------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Willkommen zur tagesschau.

Auch in Deutschland breitet sich

das Coronavirus schneller aus:

Mehr als 7500 Infektionen

sind laut Johns Hopkins Universität

bestätigt.

17 Menschen sind gestorben.

Das Robert Koch-Institut stuft

das Risiko für die Bevölkerung

inzwischen als hoch ein.

RKI-Präsident Wieler betonte,

man müsse die Ausbreitung eindämmen,

damit das Gesundheitssystem

nicht überlastet werde.

Krankenhäuser stellen sich

auf eine drastische Zunahme

von Corona-Patienten ein.

Das Virus verbreitet sich.

Häufig weiß man nicht,

wo Patienten sich angesteckt haben.

Das Robert Koch-Institut

änderte die Einstufung des Risikos

für die Bevölkerung:

Es gilt als "hoch".

Sogar gut aufgestellte

Gesundheitsämter

und Universitätskliniken haben

Probleme mit steigenden Fallzahlen.

Darunter sind auch

schwere und sehr schwere Fälle

auf den Intensivstationen.

Bayern verstärkt

seine Gesundheitsbehörden

um 400 Mitarbeiter.

Krankenhäuser dürfen

vorerst nur medizinisch

notwendige Operationen durchführen,

um Kapazitäten freizuhalten.

Bayerns Ministerpräsident

nennt die Corona-Krise

einen Charaktertest.

Deswegen bitte auch:

keine Hamsterkäufe zu machen,

keine Sonderbargeldabhebungen.

Der reguläre Verlauf,

das reguläre Leben geht weiter.

Gesundheitsminister Spahn ruft

zu Solidarität und Zuversicht auf.

Es gebe Anlass zur Sorge,

aber keinen Grund zur Panik.

Es werden politische Entscheidungen

getroffen,

die für viele Bürgerinnen und Bürger

sehr ernsthafte Folgen haben.

Das reicht von der Aufgabe,

im Homeoffice zu arbeiten

und die Kinder zu betreuen

bis zu der Unsicherheit

der Zukunft des Arbeitsplatzes.

Morgen trifft der Arbeitsminister

mit Arbeitgebervertretern

und Gewerkschaften zusammen.

Es geht um Möglichkeiten

der Lohnfortzahlung für Beschäftigte,

die wegen Kinderbetreuung

länger ausfallen.

Ich erwarte von den Arbeitgebern,

dass diese Woche

Lohnfortzahlung geleistet wird.

Wir arbeiten an Lösungen für

Schließungen von Schulen und Kitas,

damit Eltern

keine Gehaltseinbußen haben.

Mehrere Tausend deutsche Urlauber

sitzen etwa in Marokko fest,

weil Reiseländer

Beschränkungen verfügt haben.

Die Bundesregierung stellt 50 Mio.

Euro für eine Rückholaktion bereit.

Dafür hat das Auswärtige Amt gestern

mit kommerziellen Fluganbietern

ein einmaliges Programm vereinbart.

Damit können wir

im Laufe der nächsten Tage

deutsche Pauschalreisende

zurückholen.

Der Außenminister warnt

vor nicht notwendigen Reisen.

Mit zunehmenden

drastischen Einschränkungen

müsse überall gerechnet werden.

Hamsterkäufe

führen derzeit in Supermärkten

vorübergehend zu leeren Regale.

Viele Verbraucher decken sich

mit Hygieneartikeln,

haltbaren Lebensmitteln wie Mehl,

Nudeln oder Konserven ein.

Das schade nur,

so Landwirtschaftsministerin

Klöckner auf einer Pressekonferenz.

Die Landwirtschaftsministerin

stellt klar:

Die Lebensmittelversorgung

sei gesichert.

Sie und der Handelsverband

warnen vor Hamsterkäufen.

Ruhe und Augenmaß seien gefragt.

Vorsorge zu treffen,

das ist wichtig.

Aber bitte

kaufen Sie bedarfsgerecht ein.

Es gibt keinen Grund,

Lebensmittel zu horten.

Wir haben einen Appell

an die Kunden,

den Haupteinkauf nicht

aufs Wochenende zu verlegen.

So können Regale

wieder aufgefüllt

und die Waren den Menschen

angeboten werden.

Derzeit werde noch nicht

darüber nachgedacht,

den Zugang zu Supermärkten

zu beschränken.

Kunden nur vereinzelt

ins Geschäft zu lassen.

Es gibt keine Hinweise

vom Robert Koch-Institut,

auf Vereinzelung zu dringen.

Wir haben viele Bereiche,

wo Menschen in Kontakt kommen.

Da wurde bisher

die Notwendigkeit nicht gesehen,

die Menschen stark zu vereinzeln.

Das Lebensrisiko,

etwa vom Auto überfahren zu werden,

besteht weiterhin.

Statt Supermarkt

Einkaufen an der frischen Luft,

wie auf diesem Wochenmarkt in Mainz.

Denn auch die Märkte

sind weiter geöffnet.

Für viele Landwirte

stellt sich aber die Frage:

Wer hilft demnächst auf dem Feld?

2019 gab es 300.000 Saisonarbeiter.

Das hat für uns höchste Priorität.

Die Pflanzen sind bestellt

und müssen raus.

Bei Jungpflanzen haben Sie ein

Zeitfenster von drei, vier Tagen.

Dann müssen die aufs Feld,

sonst wachsen die nicht mehr an.

Ein weiterer Härtetest

wird auch die Spargelsaison.

Eine Lösung war heute

noch nicht in Sicht.

Ein EU-Gipfel per Videokonferenz:

In Zeiten der Corona-Krise

greifen die Regierungschefs

erneut zu dieser Maßnahme.

Thema ist erneut die Corona-Pandemie

und wie die Mitgliedsländer

die Verbreitung bremsen können.

Es geht es auch darum:

EU-Kommissionspräsidentin

von der Leyen schlägt vor,

Einreisen in die EU

für 30 Tage weitgehend zu stoppen.

Markus Preiß in Brüssel.

Was verbirgt sich hinter

dem Vorschlag, wie kommt er an?

Man will für 30 Tage unnötige

Reisen in die EU stoppen.

Frankreichs Präsident Macron

hat gesagt,

er wird das sofort einführen.

Von der Leyen geht davon aus,

dass alle Regierungschefs mitziehen.

Für EU-Mitglieder und Familie

gilt der Vorschlag nicht.

Geredet wird auch über

ein EU-Konjunkturprogramm.

Wird man da heute weiterkommen?

Ich habe heute

mit Diplomaten gesprochen.

Die gehen nicht davon aus.

Es ist noch nicht klar,

was man genau braucht.

Die Krise wird uns

noch länger beschäftigen.

Man hat in den USA gesehen:

Die Zentralbank hat drastisch

die Zinsen gesenkt,

das hatte nur einen Panikeffekt.

Man wird sich eher darum kümmern,

dass Menschen

an innereuropäischen Grenzen

nicht mehr gestrandet sind.

Der VW-Konzern reagiert auf

die Corona-Krise

und schließt viele europäische Werke

für zwei bis drei Wochen.

Es gibt Produktionsunterbrechungen

bereits in Spanien, Portugal,

Italien und in der Slowakei.

Die meisten anderen europäischen

Standorte sollen bis Freitag folgen.

Das VW-Stammwerk in Wolfsburg -

noch kommen Mitarbeiter zur Arbeit.

Ab Freitag stehen die Bänder

in den meisten VW-Fabriken still.

Die Reaktionen: gemischt.

Bei VW sind wir

in einer komfortablen Lage.

Ich bin nicht selbstständig,

nicht Restaurantbetreiber.

Die werden das für uns regeln.

Ich weiß nicht,

wie lange das sein wird.

Was danach kommt.

Wir sind erst

am Anfang der Entwicklung.

Der weltgrößte Autokonzern fährt

die Produktion europaweit auf null.

Wegen der Corona-Krise

werden Autoteile knapp,

Lieferketten funktionieren nicht,

Käufer bleiben zu Hause.

Die Pandemie bringt operative

und finanzielle Herausforderungen.

Zudem sind nachhaltige

Konjunktureinflüsse zu befürchten.

Bei der Konzernmarke Audi arbeiten

in der Produktion 30.000 Menschen.

VW will für Teile der Belegschaft

Kurzarbeitergeld beantragen.

Für uns steht die Gesundheit

der Menschen an oberster Stelle.

Aber wir wollen die finanziellen

Auswirkungen minimieren.

Wir hoffen, dass uns da

das Unternehmen entgegenkommt.

Die deutsche Auto-Industrie:

im Ausnahmezustand.

Der Produktionsstopp bei VW

trifft viele Zuliefer-Unternehmen.

Die finanziellen Folgen

kann niemand überblicken.

Klaus-Rainer Jackisch in Frankfurt.

Deutschlands Schlüsselindustrie

stellt teils den Betrieb ein.

Wie wird das

an der Börse aufgenommen?

Das sieht man hier

mit großen Sorgen.

In dieser Branche arbeiten

830.000 Menschen in Deutschland.

Wegen der Umstellung

auf die E-Mobilität

ist sie sowieso in Turbulenzen.

Opel hat ebenfalls seine Werke

geschlossen in Deutschland.

Auch die deutsche Tochter

von Ford hat das vor.

Die Konjunkturaussichten

sind schlecht.

Der DAX kann sich

dennoch stabilisieren.

Man sollte da nichts

hineininterpretieren.

Die Nervosität ist groß.

Nach Italien und Spanien schränkt

auch Frankreich die Bewegungsfreiheit

seiner Bürger drastisch ein.

Präsident Macron sagte gestern

in einer TV-Ansprache,

alle müssten möglichst

zu Hause bleiben.

Raus dürfen die Menschen

nur noch für Lebensmitteleinkäufe

oder Arztbesuche -

oder um zur Arbeit zu kommen.

Die Ausgangssperre

soll zunächst zwei Wochen dauern

und streng kontrolliert werden.

Seit 12 Uhr gilt die Ausgangssperre.

Paris im Ausnahmezustand.

Kaum Menschen, kaum Verkehr.

Gestern Abend

hatte der französische Präsident

angesichts der Corona-Krise

drastische Worte gewählt:

Jede Aktion der Regierung

und des Parlaments

dient dem Kampf gegen die Epidemie.

Nichts wird uns davon abhalten.

Noch am Wochenende waren viele

Franzosen unbekümmert unterwegs.

Jetzt darf man seine Wohnung

nur noch verlassen, um einzukaufen,

zur Apotheke oder zum Arzt zu gehen.

Oder wenn man am Arbeitsplatz

unabkömmlich ist.

Überall im Land werden das mehr

als 100.000 Polizisten überwachen.

Bei Verstößen drohen Strafen

bis 135 Euro.

Mehr noch:

Die Kommunalwahlen wurden verschoben,

geplante Gesetze auf Eis gelegt.

Der Automobilkonzern PSA legte

die Produktion still, ebenso Airbus.

Macron hat Garantien über 300 Mrd.

Euro für Unternehmen angekündigt.

Dazu gibt es 45 Mrd. Soforthilfe.

Ich rufe alle Akteure in Politik,

Wirtschaft, Gesellschaft,

alle Franzosen auf:

Wir brauchen

den Zusammenhalt der Nation,

mit dem unser Land

auch frühere Krisen gemeistert hat.

Das öffentliche Leben in Frankreich

steht still.

Wie lange, weiß niemand.

Das Corona-Virus hat nicht nur den

Ligenbetrieb im Fußball gestoppt.

Der europäische Fußballverband

verschiebt die EM um ein Jahr.

Das entschied das Exekutivkomitee

der UEFA.

Das Turnier sollte

in europäischen Ländern

zwischen dem 12. Juni und 12. Juli

ausgetragen werden.

Jetzt werden die Spiele

im Sommer 2021 stattfinden.

Sie werden leer bleiben

diesen Sommer, die EM-Stadien.

Durch die Verlegung der EM

um ein Jahr

will die UEFA den nationalen Ligen

Zeit verschaffen.

Der Spielbetrieb wird gerade

ausgesetzt wegen des Coronavirus.

Nach einer Videokonferenz

teilte UEFA-Präsident Ceferin mit:

Die Euro soll am 11. Juni 2021 mit

dem Eröffnungsspiel in Rom starten.

Ein Jahr später.

Für den deutschen Spielort München

ist die Verlegung ernüchternd.

Ich verstehe die Enttäuschung

der vielen Tausend Fußballfans.

In München gibt es auch

viele Tausende Enttäuschte,

die gerne die Fußballnationalelf

hier gesehen hätten.

Ich kann das 100 Prozent

nachvollziehen.

Ich bin aber als Oberbürgermeister

auch in diversen Corona-Krisenstäben

und die Entscheidung

war unvermeidbar.

Die Verlegung auch alternativlos.

Denn es ist unklar, wann es wieder

Spiele mit Publikum gibt.

Die deutschen Clubs fürchten

finanzielle Turbulenzen,

falls nationale Ligen

nicht zu Ende gespielt werden.

Die UEFA hofft, ihre finanziellen

Verluste kompensieren zu können.

Zum Wetter: Morgen lässt sich

die Sonne wieder blicken.

In der Nacht im Südosten anfangs

Schauer.

Sonst ist es trocken und klar.

Im Verlauf bildet sich

im Süden und in der Mitte Nebel.

Nach Nebelauflösung

scheint die Sonne.

Später bilden sich Quellwolken.

Im Norden breiten sich

dichte Wolken aus.

Daraus regnet es an den Küsten.

Um 20 Uhr haben wir

eine neue tagesschau für Sie.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 17.03.2020 17:00 Uhr - Coronavirus verbreitet sich schneller Broadcast: tagesschau 17.03.2020 17:00 - Coronavirus spreads faster Retransmisión: tagesschau 17.03.2020 17:00 - El coronavirus se propaga con mayor rapidez Trasmissione: tagesschau 17.03.2020 17:00 - Il Coronavirus si diffonde più velocemente Transmisja: tagesschau 17.03.2020 17:00 - Koronawirus rozprzestrzenia się szybciej Transmissão: tagesschau 17.03.2020 17:00 - O coronavírus espalha-se mais rapidamente Трансляция: tagesschau 17.03.2020 17:00 - Коронавирус распространяется быстрее 广播:tagesschau 2020 年 3 月 17 日下午 5:00 - 冠状病毒传播速度更快

Themen der Sendung: Coronavirus verbreitet sich in Deutschland zunehmend schneller, Pressekonferenz des Bundeslandwirtschaftsministeriums: Hamsterkäufe sind unnötig, EU-Sondergipfel per Videokonferenz, Volkswagenkonzern kündigt vorübergehende Werksschließungen in Europa an, Frankreich verhängt Ausgangssperre, Fußball-Europameisterschaft verschoben, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Willkommen zur tagesschau.

Auch in Deutschland breitet sich

das Coronavirus schneller aus:

Mehr als 7500 Infektionen

sind laut Johns Hopkins Universität

bestätigt.

17 Menschen sind gestorben.

Das Robert Koch-Institut stuft

das Risiko für die Bevölkerung

inzwischen als hoch ein.

RKI-Präsident Wieler betonte,

man müsse die Ausbreitung eindämmen,

damit das Gesundheitssystem

nicht überlastet werde.

Krankenhäuser stellen sich

auf eine drastische Zunahme

von Corona-Patienten ein.

Das Virus verbreitet sich.

Häufig weiß man nicht,

wo Patienten sich angesteckt haben.

Das Robert Koch-Institut

änderte die Einstufung des Risikos

für die Bevölkerung:

Es gilt als "hoch".

Sogar gut aufgestellte

Gesundheitsämter

und Universitätskliniken haben

Probleme mit steigenden Fallzahlen.

Darunter sind auch

schwere und sehr schwere Fälle

auf den Intensivstationen.

Bayern verstärkt

seine Gesundheitsbehörden

um 400 Mitarbeiter.

Krankenhäuser dürfen

vorerst nur medizinisch

notwendige Operationen durchführen,

um Kapazitäten freizuhalten.

Bayerns Ministerpräsident

nennt die Corona-Krise

einen Charaktertest.

Deswegen bitte auch:

keine Hamsterkäufe zu machen,

keine Sonderbargeldabhebungen.

Der reguläre Verlauf,

das reguläre Leben geht weiter.

Gesundheitsminister Spahn ruft

zu Solidarität und Zuversicht auf.

Es gebe Anlass zur Sorge,

aber keinen Grund zur Panik.

Es werden politische Entscheidungen

getroffen,

die für viele Bürgerinnen und Bürger

sehr ernsthafte Folgen haben.

Das reicht von der Aufgabe,

im Homeoffice zu arbeiten

und die Kinder zu betreuen

bis zu der Unsicherheit

der Zukunft des Arbeitsplatzes.

Morgen trifft der Arbeitsminister

mit Arbeitgebervertretern

und Gewerkschaften zusammen.

Es geht um Möglichkeiten

der Lohnfortzahlung für Beschäftigte,

die wegen Kinderbetreuung

länger ausfallen.

Ich erwarte von den Arbeitgebern,

dass diese Woche

Lohnfortzahlung geleistet wird.

Wir arbeiten an Lösungen für

Schließungen von Schulen und Kitas,

damit Eltern

keine Gehaltseinbußen haben. no tienen caída en el salario.

Mehrere Tausend deutsche Urlauber

sitzen etwa in Marokko fest,

weil Reiseländer

Beschränkungen verfügt haben.

Die Bundesregierung stellt 50 Mio.

Euro für eine Rückholaktion bereit.

Dafür hat das Auswärtige Amt gestern

mit kommerziellen Fluganbietern

ein einmaliges Programm vereinbart.

Damit können wir

im Laufe der nächsten Tage

deutsche Pauschalreisende

zurückholen.

Der Außenminister warnt

vor nicht notwendigen Reisen.

Mit zunehmenden

drastischen Einschränkungen

müsse überall gerechnet werden.

Hamsterkäufe

führen derzeit in Supermärkten

vorübergehend zu leeren Regale.

Viele Verbraucher decken sich

mit Hygieneartikeln,

haltbaren Lebensmitteln wie Mehl,

Nudeln oder Konserven ein.

Das schade nur,

so Landwirtschaftsministerin

Klöckner auf einer Pressekonferenz.

Die Landwirtschaftsministerin

stellt klar:

Die Lebensmittelversorgung

sei gesichert.

Sie und der Handelsverband

warnen vor Hamsterkäufen.

Ruhe und Augenmaß seien gefragt.

Vorsorge zu treffen, Provide for the future,

das ist wichtig.

Aber bitte

kaufen Sie bedarfsgerecht ein.

Es gibt keinen Grund,

Lebensmittel zu horten.

Wir haben einen Appell

an die Kunden,

den Haupteinkauf nicht

aufs Wochenende zu verlegen.

So können Regale

wieder aufgefüllt

und die Waren den Menschen

angeboten werden.

Derzeit werde noch nicht

darüber nachgedacht,

den Zugang zu Supermärkten

zu beschränken.

Kunden nur vereinzelt

ins Geschäft zu lassen.

Es gibt keine Hinweise

vom Robert Koch-Institut,

auf Vereinzelung zu dringen.

Wir haben viele Bereiche,

wo Menschen in Kontakt kommen.

Da wurde bisher

die Notwendigkeit nicht gesehen,

die Menschen stark zu vereinzeln. para aislar severamente a las personas.

Das Lebensrisiko,

etwa vom Auto überfahren zu werden,

besteht weiterhin.

Statt Supermarkt

Einkaufen an der frischen Luft,

wie auf diesem Wochenmarkt in Mainz.

Denn auch die Märkte

sind weiter geöffnet.

Für viele Landwirte

stellt sich aber die Frage:

Wer hilft demnächst auf dem Feld?

2019 gab es 300.000 Saisonarbeiter.

Das hat für uns höchste Priorität.

Die Pflanzen sind bestellt

und müssen raus.

Bei Jungpflanzen haben Sie ein

Zeitfenster von drei, vier Tagen.

Dann müssen die aufs Feld,

sonst wachsen die nicht mehr an.

Ein weiterer Härtetest

wird auch die Spargelsaison.

Eine Lösung war heute

noch nicht in Sicht.

Ein EU-Gipfel per Videokonferenz:

In Zeiten der Corona-Krise

greifen die Regierungschefs

erneut zu dieser Maßnahme.

Thema ist erneut die Corona-Pandemie

und wie die Mitgliedsländer

die Verbreitung bremsen können.

Es geht es auch darum:

EU-Kommissionspräsidentin

von der Leyen schlägt vor,

Einreisen in die EU

für 30 Tage weitgehend zu stoppen.

Markus Preiß in Brüssel.

Was verbirgt sich hinter

dem Vorschlag, wie kommt er an?

Man will für 30 Tage unnötige

Reisen in die EU stoppen.

Frankreichs Präsident Macron

hat gesagt,

er wird das sofort einführen.

Von der Leyen geht davon aus,

dass alle Regierungschefs mitziehen.

Für EU-Mitglieder und Familie

gilt der Vorschlag nicht.

Geredet wird auch über

ein EU-Konjunkturprogramm.

Wird man da heute weiterkommen?

Ich habe heute

mit Diplomaten gesprochen.

Die gehen nicht davon aus.

Es ist noch nicht klar,

was man genau braucht.

Die Krise wird uns

noch länger beschäftigen.

Man hat in den USA gesehen:

Die Zentralbank hat drastisch

die Zinsen gesenkt,

das hatte nur einen Panikeffekt.

Man wird sich eher darum kümmern,

dass Menschen

an innereuropäischen Grenzen

nicht mehr gestrandet sind.

Der VW-Konzern reagiert auf

die Corona-Krise

und schließt viele europäische Werke

für zwei bis drei Wochen.

Es gibt Produktionsunterbrechungen

bereits in Spanien, Portugal,

Italien und in der Slowakei.

Die meisten anderen europäischen

Standorte sollen bis Freitag folgen.

Das VW-Stammwerk in Wolfsburg -

noch kommen Mitarbeiter zur Arbeit.

Ab Freitag stehen die Bänder

in den meisten VW-Fabriken still.

Die Reaktionen: gemischt.

Bei VW sind wir

in einer komfortablen Lage.

Ich bin nicht selbstständig,

nicht Restaurantbetreiber.

Die werden das für uns regeln.

Ich weiß nicht,

wie lange das sein wird.

Was danach kommt.

Wir sind erst

am Anfang der Entwicklung.

Der weltgrößte Autokonzern fährt

die Produktion europaweit auf null.

Wegen der Corona-Krise

werden Autoteile knapp,

Lieferketten funktionieren nicht,

Käufer bleiben zu Hause.

Die Pandemie bringt operative

und finanzielle Herausforderungen.

Zudem sind nachhaltige

Konjunktureinflüsse zu befürchten.

Bei der Konzernmarke Audi arbeiten

in der Produktion 30.000 Menschen.

VW will für Teile der Belegschaft

Kurzarbeitergeld beantragen.

Für uns steht die Gesundheit

der Menschen an oberster Stelle.

Aber wir wollen die finanziellen

Auswirkungen minimieren.

Wir hoffen, dass uns da

das Unternehmen entgegenkommt.

Die deutsche Auto-Industrie:

im Ausnahmezustand.

Der Produktionsstopp bei VW

trifft viele Zuliefer-Unternehmen.

Die finanziellen Folgen

kann niemand überblicken.

Klaus-Rainer Jackisch in Frankfurt.

Deutschlands Schlüsselindustrie

stellt teils den Betrieb ein.

Wie wird das

an der Börse aufgenommen?

Das sieht man hier

mit großen Sorgen.

In dieser Branche arbeiten

830.000 Menschen in Deutschland.

Wegen der Umstellung

auf die E-Mobilität

ist sie sowieso in Turbulenzen.

Opel hat ebenfalls seine Werke

geschlossen in Deutschland.

Auch die deutsche Tochter

von Ford hat das vor.

Die Konjunkturaussichten

sind schlecht.

Der DAX kann sich

dennoch stabilisieren.

Man sollte da nichts

hineininterpretieren.

Die Nervosität ist groß.

Nach Italien und Spanien schränkt

auch Frankreich die Bewegungsfreiheit

seiner Bürger drastisch ein.

Präsident Macron sagte gestern

in einer TV-Ansprache,

alle müssten möglichst

zu Hause bleiben.

Raus dürfen die Menschen

nur noch für Lebensmitteleinkäufe

oder Arztbesuche -

oder um zur Arbeit zu kommen.

Die Ausgangssperre

soll zunächst zwei Wochen dauern

und streng kontrolliert werden.

Seit 12 Uhr gilt die Ausgangssperre.

Paris im Ausnahmezustand.

Kaum Menschen, kaum Verkehr.

Gestern Abend

hatte der französische Präsident

angesichts der Corona-Krise dada la crisis de la corona

drastische Worte gewählt:

Jede Aktion der Regierung

und des Parlaments

dient dem Kampf gegen die Epidemie.

Nichts wird uns davon abhalten.

Noch am Wochenende waren viele

Franzosen unbekümmert unterwegs.

Jetzt darf man seine Wohnung

nur noch verlassen, um einzukaufen,

zur Apotheke oder zum Arzt zu gehen.

Oder wenn man am Arbeitsplatz O cuando estas en el trabajo

unabkömmlich ist. Es indispensable.

Überall im Land werden das mehr

als 100.000 Polizisten überwachen.

Bei Verstößen drohen Strafen

bis 135 Euro.

Mehr noch:

Die Kommunalwahlen wurden verschoben,

geplante Gesetze auf Eis gelegt.

Der Automobilkonzern PSA legte

die Produktion still, ebenso Airbus.

Macron hat Garantien über 300 Mrd.

Euro für Unternehmen angekündigt.

Dazu gibt es 45 Mrd. Soforthilfe.

Ich rufe alle Akteure in Politik,

Wirtschaft, Gesellschaft,

alle Franzosen auf:

Wir brauchen

den Zusammenhalt der Nation,

mit dem unser Land

auch frühere Krisen gemeistert hat.

Das öffentliche Leben in Frankreich

steht still.

Wie lange, weiß niemand.

Das Corona-Virus hat nicht nur den

Ligenbetrieb im Fußball gestoppt.

Der europäische Fußballverband

verschiebt die EM um ein Jahr.

Das entschied das Exekutivkomitee

der UEFA.

Das Turnier sollte

in europäischen Ländern

zwischen dem 12. Juni und 12. Juli

ausgetragen werden.

Jetzt werden die Spiele

im Sommer 2021 stattfinden.

Sie werden leer bleiben

diesen Sommer, die EM-Stadien.

Durch die Verlegung der EM

um ein Jahr

will die UEFA den nationalen Ligen

Zeit verschaffen.

Der Spielbetrieb wird gerade

ausgesetzt wegen des Coronavirus.

Nach einer Videokonferenz

teilte UEFA-Präsident Ceferin mit:

Die Euro soll am 11. Juni 2021 mit

dem Eröffnungsspiel in Rom starten.

Ein Jahr später.

Für den deutschen Spielort München

ist die Verlegung ernüchternd.

Ich verstehe die Enttäuschung

der vielen Tausend Fußballfans.

In München gibt es auch

viele Tausende Enttäuschte,

die gerne die Fußballnationalelf

hier gesehen hätten.

Ich kann das 100 Prozent

nachvollziehen.

Ich bin aber als Oberbürgermeister

auch in diversen Corona-Krisenstäben

und die Entscheidung

war unvermeidbar.

Die Verlegung auch alternativlos.

Denn es ist unklar, wann es wieder

Spiele mit Publikum gibt.

Die deutschen Clubs fürchten

finanzielle Turbulenzen,

falls nationale Ligen

nicht zu Ende gespielt werden.

Die UEFA hofft, ihre finanziellen

Verluste kompensieren zu können.

Zum Wetter: Morgen lässt sich

die Sonne wieder blicken.

In der Nacht im Südosten anfangs

Schauer.

Sonst ist es trocken und klar.

Im Verlauf bildet sich

im Süden und in der Mitte Nebel.

Nach Nebelauflösung

scheint die Sonne.

Später bilden sich Quellwolken.

Im Norden breiten sich

dichte Wolken aus.

Daraus regnet es an den Küsten.

Um 20 Uhr haben wir

eine neue tagesschau für Sie.

Copyright Untertitel: NDR 2020