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2021 Hessenschau.de Nachrichten aus Hessen, hessenschau vom 24.04.2021 - Junges Schlager-Talent aus Wabern

hessenschau vom 24.04.2021 - Junges Schlager-Talent aus Wabern

Die Sendung wurde live vom hr untertitelt.

Die Sendung wurde live vom hr untertitelt.

Herzlich willkommen zur hessenschau am Samstag,

an dem wieder jede Menge los ist!

Geduld ist gefragt.

Ab heute ist auf der großen ICE- Nord-Südtrasse 'ne Riesenbaustelle.

Das bleibt einige Wochen auch so.

Die Luca-App, gedacht,

um sich für Restaurants und Veranstaltungen anzumelden,

wird im Odenwaldkreis im Bus eingesetzt.

Ab heute gilt die Bundesnotbremse.

Der Ansturm auf die Gartencenter ist ungebremst.

Unabhängig von der Inzidenz dürfen sie öffnen.

Sie sind ohnehin absolute Gewinner in dieser Krise.

Zimmerpflanzen verkaufen sich wie geschnitten Brot.

Genau jetzt wollen viele

ihre Balkone, Terrassen und Gärten aufhübschen.

In Stadtnähe haben Kleingarten- vereine Wartelisten zugemacht,

so groß ist der Andrang.

Die Gartencenter sind auf der Sonnenseite.

Es ist ein bisschen die Ruhe vor dem großen Ansturm.

Heute Morgen um kurz nach 8 im Gartencenter Löwer in Seligenstadt.

Chef Martin Löwer ist erleichtert,

dass sie trotz Bundesnotbremse öffnen dürfen.

Wir sind mitten in der Hauptsaison.

Ja, etwa die Hälfte unseres Jahresumsatzes

entfällt auf die Monate April, Mai.

Von daher ist es auch für uns immens wichtig,

dass wir jetzt unsere Ware absetzen können.

Hier profitiert man vom aktuellen Gartenboom.

2020 gab es knapp 8 % mehr Umsatz als im Vorjahr,

trotz begrenzter Kundeanzahl.

Aktuell dürfen 200 Menschen gleichzeitig rein.

Und: Die Corona-Pandemie hat das Kaufverhalten der Kunden verändert.

Interessant ist, wir haben das letztes Jahr schon gemerkt,

dass so der Trend Richtung Gemüse geht, Richtung selbst anbauen.

Obstgehölze sind plötzlich wieder ganz trendy.

Die Kräuter sowieso schon seit ein paar Jahren.

Aber beim Gemüse ist der Anstieg doch deutlich zu merken.

Zu den ersten Kunden gehören heute Petra Lüft und Klaus Oger

mit Mops-Dame Wilma.

Seit der Pandemie versuchen sie, möglichst viel selbst anzubauen.

Heute auf der Einkaufsliste: Kohl.

Ich hab das Beet schon soweit vorbereitet

und freu mich jetzt, den Kohl ins Beet zu bringen.

Das Wetter ist ideal dafür.

Wir hatten eigentlich ja Urlaub geplant.

Urlaub fällt ja aus.

Und den Garten haben wir schon sehr lange,

aus der Familie.

Und der wird aber jetzt viel mehr genutzt als zuvor.

Einige Blumenbeete in ihrem Garten in Seligenstadt

mussten für's Gemüse weichen.

Immer dabei als Qualitäts- kontrolleurin und Pflanzhilfe:

Wilma.

Seit Beginn der Pandemie sehnen sich viele Menschen

nach einem kleinen Flecken Grün.

Wir haben oft auch Leute, die fragen:

"Och, habt ihr es hier schön.

Wisst ihr net, ob noch irgendwo 'ne Fläche frei ist,

die man pachten oder kaufen kann?"

Man sieht auch, wenn man hier so durchgeht,

dass viele Gärten wieder neu genutzt wurden,

die vorher nur Brachland waren.

Eine Situation, die man beim Kleingartenverein Heddernheim

in Frankfurt nicht kennt.

Besonders in Großstädten gibt es einen regelrechten Kleingarten-Boom.

Nachfragen sind sehr groß, net nur in diesem Jahr,

sondern grad im letzten Jahr ging das los,

März, der erste Lockdown.

Im Mai haben wir dann bereits schon unsere Wartelisten zumachen müssen,

weil sehr hohe Nachfragen waren, zwischen 5 und 20 Anrufen pro Tag.

Zu den wenigen glücklichen Neu-Kleingärtnern

gehören Moritz Reiter und seine Familie.

In November bekamen sie nach rund zwei Jahren Wartezeit

die ersehnte Zusage.

Auch jetzt unabhängig von der Pandemie hätten wir uns gefreut

und hätten das auch gemacht.

Aber durch diese Situation ist es jetzt noch mal doppelt wertvoll.

Unser Sohn Alwin ist vor 4 Monaten und einem Tag geboren.

Und das passt jetzt einfach perfekt,

dass wir den Sommer dann mit ihm hier verbringen können.

Es dürfte wohl einige Großstädter geben,

die Alwin und Papa Moritz beneiden.

Geduld brauchen ab heute alle, die mit dem ICE

über Haupt-Nord-Südachse durch Hessen unterwegs sind.

Denn ab heute ist die ICE-Strecke Kassel-Göttingen

und Göttingen-Kassel voll gesperrt.

Das wird auch die nächsten Wochen so bleiben.

Im Moment nehmen nicht ganz so viele den Zug zu Corona-Zeiten,

aber es gibt die treuen Kunden: Wie gehen sie mit der Baustelle um?

Die alten Schienen und die Schwellen kommen weg.

Auch das steinerne Schienenbett wird erneuert.

Im Bahnhof Wilhelmshöhe in Kassel beginnen heute die Bauarbeiten.

Das bedeutet, die ICE-Strecke zwischen Kassel und Göttingen

ist gesperrt.

Philipp Gruhl hat seine Eltern in Kassel besucht.

Jetzt will er über Göttingen zurück nach Hamburg.

Dass er später ankommen wird, ist ihm noch nicht bewusst.

Ja, das ist ein Verlust von, weiß ich nicht, paar Minuten.

Das ist nicht so relevant meiner Meinung nach.

Bis zu 40 Minuten sind das.

Aber dann stimmt hier was nicht.

Ich bin ja hier auch beschäftigt. Jetzt guck ich mal.

Wir fahren jetzt ... Oh doch, ist 'ne Stunde.

Ja, das ist erstaunlich lang. Na gut, dann ist es so.

Der Grund: Auf der Schnell-Strecke zwischen Würzburg und Hannover

ist seit heute ein wichtiges Teilstück gesperrt.

So muss der ICE zwischen Kassel und Göttingen

auf regionale Schienen ausweichen.

Statt vorher 17 Minuten brauchen die Schnellzüge jetzt 40 Minuten länger.

Und das für die nächsten 2,5 Monate.

Gut finde ichs nicht, weil die Leute,

die jetzt pendeln müssen, haben die Arschkarte gezogen,

wenn ich das so sagen darf, ja, von daher find ich das nicht so toll.

Doch viele Fahrgäste haben zumindest noch heute am Wochenende

Verständnis für die Bauarbeiten und damit auch für die längere Fahrzeit.

Auch Philipp Gruhl nimmts gelassen.

Ich hab keinen Zeitdruck.

Ich wollte kurz vor der Bundesliga zu Hause sein.

Das werd ich schaffen. Der Rest ist mir egal.

Diese Strecke ist ja schon sehr, sehr alt.

Also ist gut, dass da jetzt mal was geschieht.

Ja, also dass die Bahn irgendwie Aufholungsbedarf hat

an dem Ausbau ihrer Schienen ist klar.

Ich hab in Frankfurt gewohnt und Frankfurt ist der Ort,

wo es am meisten harkt in Deutschland.

Aber genau, es muss gemacht werden,

um 'nen Mobilitätswandel in Deutschland voranzubringen.

Jetzt sind die Arbeiter am Zug.

Denn auf der insgesamt 75 Km langen Strecke

sollen ab dem 16. Juli wieder planmäßig Schnellzüge fahren.

Jetzt zu den Nachrichten im Überblick.

Als erstes die aktuellen Coronazahlen.

Innerhalb der vergangenen 24 Stunden

wurden dem RKI 2252 Corona-Infizierte gemeldet.

Außerdem 18 Menschen,

die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind.

Insgesamt wurden in den vergangenen 7 Tagen 11.083 Menschen gemeldet,

die mit dem Corona-Virus infiziert sind.

Das sind 709 mehr als in den 7 Tagen davor.

Die hessenweite Inzidenz ist gestiegen und liegt jetzt bei 176,3.

In Frankfurt liegt die Inzidenz aktuell erneut über 165.

Schulen und Kitas bleiben aber nächste Woche trotzdem noch offen.

Das Kultusministerium habe eine Übergangsfrist

von einer Woche eingeräumt, so das Bildungsdezernat.

In dieser Zeit müssten offene Fragen geklärt

und eine Notbetreuung organisiert werden.

In anderen Teilen Südhessens schließen Bildungseinrichtungen,

so zum Beispiel im Kreis Groß-Gerau.

Bereits zum 4. Mal protestierten gut 200 Demonstranten auf dem Fahrrad

gegen den Ausbau der A 44.

Die Aktion nennt sich "Keine A44 - Verkehrswende JETZT!".

Die Protestler setzen sich für den Klimaschutz

und andere Mobilitätskonzepte ein.

Von Kassel ging es nach Kaufungen.

Um die Stadt soll die neue Autobahn gebaut werden.

Für diesen Neubau liegen ab der kommenden Woche

die Pläne im Rathaus der Stadt aus.

Damit haben Bürger die Möglichkeit, Einwände geltend zu machen.

In Wiesbaden wurden heute wertvolle Briefmarken versteigert,

u.a. aus der Sammlung von Erivan Haub.

Haub, vor 3 Jahren verstorben, war einer der reichsten Deutschen,

Miteigentümer der Tengelmann-Gruppe und leidenschaftlicher Philatelist,

also Briefmarkensammler.

324 Marken und Briefe aus der sog. Sammlung

"Erivan - Altdeutsche Staaten" kamen unter den Hammer.

Eine unerwartet hohe Summe erzielte eine versehentlich

nicht gezähnte Briefmarke aus dem Großherzogtum Baden von 1862.

Das sog. "Stockach Provisorium" brachte 135.000 Euro,

angesetzt waren "nur" 20.000.

Umweltfreundliche und nachhaltige Mode liegt im Trend.

Es interessiert viele von uns auch,

dass die, die Kleider herstellen, gute Arbeitsbedingungen haben.

Heute vor acht Jahren starben in Bangladesh mehr als 1000 Menschen

als ihre Kleiderfabrik einstürzte.

Seitdem gibts die Fashion-Revolution-Week,

da sind unter anderem Menschenrechtsorganisationen drin.

Jedes Jahr Ende April machen sie Veranstaltungen,

um aufmerksam zu machen auf faire, grüne Mode.

Shoppen unter freiem Himmel: herrlich!

Noch herrlicher, wenn man dafür kein Geld ausgeben muss.

Heute ist Fashion-Revolution-Week in Darmstadt angesagt:

Diese Klamotten werden nicht verkauft, sondern verschenkt.

Wie genau helfe ich jetzt damit der Umwelt?

Insofern, dass Kleidung, die hergestellt wurde,

die ja auch Umweltauswirkungen hatte, länger genutzt wird.

Dadurch muss auch weniger Kleidung neu angeschafft werden.

Viele sind es heute nicht in Darmstadt,

dafür umso mehr auf Instagram.

Weltweit fragen die User: "Who made my clothes"

Also: Wer hat meine Kleidung gemacht?

Eine wichtige Frage, schließlich kaufen wir 5 neue Kleidungsstücke

im Schnitt im Monat, das sind 60 im Jahr.

Die Kleiderschränke von den meisten sind voll, proppevoll.

Dabei ziehen wir 40 % Klamotten selten oder gar nicht an.

Wir tragen die Sachen nicht mehr so lange wie noch vor 15 Jahren.

Jährlich landen deshalb rund 1 Million Tonnen Textilien

in der Altkleidersammlung.

Es fällt natürlich auf, dass wir im jungen Alter,

Klamotten von Märkten holen, wo es etwas billiger ist.

Weil wir nicht das Geld haben,

40-Euro-Jeans oder 90-Euro-Jeans zu kaufen.

Auch wenn das nachhaltiger ist.

Uns fällt das Problem schon häufiger auf.

Aber wir merken auch, dass wir teils zum Problem dazugehören.

Seit Corona, seit ich weniger einkaufen gehe,

wenn man mal was online kauft, achte ich mehr darauf, was ich kaufe.

Das meiste klaue ich von meiner Mutter.

Wenn nicht, dann achte ich schon mehr darauf.

Wir reden im Freundeskreis auch viel drüber.

Die Aktionen der Fashion-Revolution-Week

setzen auf Aufklärung.

Wie hier: Im Darmstädter Weltladen.

Den Leuten quasi im Vorbeigehen wichtige Infos mitgeben.

Jedes Kleidungsstück hat auch auf die Umwelt Auswirkungen.

In der Baumwollproduktion

wird sehr viel Wasser verbraucht, Pestizide eingesetzt

und beim Färben werden sehr viele Chemikalien benutzt.

Insofern ist ist allein die Verringerung des Konsums

schon ein Beitrag, weniger neu zu kaufen,

bewusst zu überlegen: Was brauche ich wirklich?

Die Fashion-Revolution-Week in Darmstadt

Amelie und ihre Freundin haben heute jedenfalls

einen kleinen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit geleistet.

Manchmal reichen eben auch schon ganz einfache Dinge dafür.

Jeder von uns kann was tun.

Das Frage ist nur: "Wie groß ist die Nachfrage in der Corona-Zeit?"

Viele sind ja auf Kurzarbeit.

Da überlegen viele schon, ob sie für Boxershorts z.B. 25 Euro,

ein T-Shirt 35 Euro oder eine Jacke 140 Euro ausgeben.

Das sind in etwa die Preise

zweier kleiner Klamotten-Geschäfte in Kassel,

die sich auf umweltbewusste Modespezialisiert haben.

Eine Jacke mit recycelter Bettwäsche

oder ein Pullover aus Bio-Baumwolle.

Dass Mode auch nachhaltig sein kann, zeigen diese beiden Frauen.

Los gehts mit Kira Kimm.

Omas alter Bettwäsche haucht sie ein zweites Leben ein.

Stoff, der sonst wohl im Müll gelandet wäre.

Wir retten diese alten Schätze und machen was Neues.

So entstehen Boxershorts und Hemdärmel aus Altkleiderspenden.

2014 hat die Maßschneiderin ein eigenes Geschäft samt Mode-Label

gegründet und setzt auf fair produzierte Kleidung.

Im Hinterkopf die Arbeits- bedingungen anderswo auf der Welt.

Die Corona-Pandemie mit allem drum und dran

wird das Klamotten-Konsumverhalten verändern, sagt sie.

Einmal die, die hinterfragen so'n bisschen ihren Lebensstil.

den sie bis dato hatten.

Und viele nutzen auch diese Krise,

um vielleicht was zu verändern, was zu verbessern.

Das andere ist natürlich vielleicht die Familie,

die jetzt schon seit über 'nem Jahr mit Kurzarbeitergeld oder vielleicht

sogar ihren Job verloren hat, zurechtkommen muss.

Für die ist es natürlich schwierig,

irgendwie mehr Geld für was fair produziert auszugeben.

Wenn man es denn überhaupt im Laden ausgeben kann.

Auch bei Sonja Bührig hängt fair produzierte Bio-Baumwolle

auf der Kleiderstange,

die sich wegen der Beschränkungen im Einzelhandel

aber eher schleppend verkauft.

Die Gelüste, neue Waren zu besitzen, sind ja da.

Aber dadurch, dass die Geschäfte zu haben

wird unglaublich viel im Internet bestellt.

Das heißt, gerade auch bei den ganz, ganz großen Firmen wird bestellt.

Das heißt nicht, dass bei ihr gar nichts mehr geht.

Die 32-Jährige bietet Kundenberatung per Video-Chat an.

Kann ich mir vorstellen. - Ist aus recycelten PET-Flaschen.

Find ich ziemlich cool. - Ja, sehr gerne.

Vor 3 Jahren hat sich Sonja Bührig selbstständig gemacht.

Die Wegwerf-Mentalität, die hinter günstiger Kleidung

der großen Hersteller stecke, die wollte sie nicht länger hinnehmen.

Bei ihren Lieferanten schaut sie sich Prototypen an,

bestellt und hergestellt wird nur, was sie sicher verkaufen kann.

Jetzt nicht im Laden, sondern an der Haustür.

Einmal deine Bestellung. - Oh! Super, danke dir.

Da ist einmal der Rock, das Oberteil, wie besprochen.

Tschau!

Ich versuche einfach,

von Tag zu Tag wirtschaftlich zu sein,

hoffe darauf, dass Kunden Lust haben auf die Produkte,

die ich hier im Laden habe.

Und schaue, dass ich mich von Rechnungen zu Rechnung hangel.

Auch Kira Kimm will optimistisch bleiben.

Sie und Sonja Bührig: Beide setzen darauf,

dass der Öko-Trend genauso nachhaltig ist wie ihre Mode.

Da wollen wir mal fragen, wie der Trend vielleicht weitergeht.

Wir sprechen mit Kristin Heckmann.

Sie verantworten den Bereich Nachhaltigkeit bei "hessnatur".

Willkommen. - Danke für die Einladung.

"hessnatur" ist ein großes Unternehmen.

Sie sind Marktführer in nachhaltiger Mode.

Was ist Ihre Prognose:

Wird der Trend, das Interesse an nachhaltiger Mode anhalten?

Ja, Nachhaltigkeit ist Megatrend.

Das haben wir in den letzten Jahren gesehen.

Das Bewusstsein und Interesse der Kundinnen

hat sich positiv gewandelt.

Neueste Studien zeigen, dass die Bereitschaft, dafür mehr zu zahlen,

da ist und in die Handlung mündet.

Das ist eine super Entwicklung.

Die jungen Leute heute in Darmstadt sagen, jeder Kunde ist mächtig.

Jeder einzelne sagt gerne: "Was kann ich schon beeinflussen?"

Ist der Kunde so mächtig?

Sie hängen ja auch vom Kunden ab.

Absolut, jeder kann mit kleinen Handlungen

und kleinen Entscheidungen unheimlich viel bewegen.

Es ist aber auch ...

Also der Kunde hat viel Macht und kann viel tun.

Aber die Verantwortung liegt nicht allein beim Kunden,

sondern auch bei uns als Unternehmen.

Unternehmen müssen auch eine große Verantwortung übernehmen.

Dass man faire Preise zahlt,

Lieferbedingungen vereinbart, die fair sind.

Dass man den Partnern genug Zeit gibt,

die Ware zu produzieren.

Da sind wir bei einem sensiblen Thema angekommen.

Ist es in der jetzigen Situation möglich, Unternehmen zu zwingen,

fair zu produzieren, also dass sie ihre Lieferanten gut bezahlen?

Im Moment ist das intransparent.

Man blickt bei den Lieferketten nicht so durch.

Wir setzen sehr auf Freiwilligkeit.

Dafür stehen wir grundsätzlich.

Die letzten Jahre wurden aber zwei Dinge deutlich,

die Textilindustrie muss eine ernst gemeinte Wandlung vollziehen.

Und zum anderen ... - Welche zum Beispiel?

Was ist Ihr Kredo? Was muss der Wandel sein?

Die Textilindustrie ist eine der dreckigsten Industrien

mit 8 % vom CO2-Ausstoß weltweit.

Sie schneidet schlechter ab als die Fluggesellschaften.

Im ökologischen Bereich muss etwas passieren,

nachhaltigere Produktionen.

das fängt bei den Stoffen an, bei den Prozessen.

Von den Löhnen, die gezahlt werden, ganz zu schweigen.

Es ist zudem eine sehr große Industrie.

Alles kann umgesetzt werden, wenn wir als Unternehmen

die Voraussetzungen schaffen.

Wie können Sie die, wie müssen Sie die schaffen?

Muss da nicht mehr Druck kommen, dass es nicht freiwillig ist?

Oft muss ja auch mit Strafen gedroht werden.

Ja, die Freiwilligkeit hat ihre Grenzen aufgezeigt.

Viele freiwilligen Initiativen entstanden in den letzten Jahren.

50 % der Textilindustrie z.B. ist im Textilbündnis engagiert.

Aber 50 % eben auch nicht. Das ist zu wenig.

Wie kommt man denen bei?

Über eine Gesetzgebung.

Dafür haben wir uns eingesetzt.

Ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen in die Pflicht nimmt.

Das ist noch nicht abzusehen oder ist es schon auf einem guten Weg?

Doch, es ist auf einem guten Weg. Es ist abzusehen.

Es wurde für diese Legislaturperiode

auf den Weg gebracht.

Es wird kommen, wir werden sehen, in welcher Form.

Im Moment ist in der Diskussion:

Wahrscheinlich startet es mit Unternehmen ab 3000 Mitarbeitern

und dann ab 1000.

Also das ... - Da ist noch ein bisschen zu tun.

Wir reden vielleicht wieder drüber. Danke schön für das Gespräch!

Vielen Dank!

Ja, wir werfen einen Blick auf die "Luca-App".

Die ist gedacht,

um sich für Restaurants und Veranstaltungen anzumelden.

Die finden ja momentan nicht statt, die Restaurants sind zu.

Im Odenwaldkreis wird die App diese Woche schon eingesetzt,

und zwar in Bussen.

Einmal Handy hinhalten und scannen und schwupps ist man registriert.

So macht das seit dieser Woche auch Studentin Lisa Trumpfheller.

Die 28-Jährige hat die Luca-App extra installiert,

um sich bei ihren Bus-Fahrten zu registrieren.

Name, Anschrift, alles hat sie angegeben,

damit sie kontaktiert werden kann,

falls eine Corona-positiv getestete Person mit ihr zusammen im Bus war.

Ich denke, dass das ein zusätzlicher Schutz ist,

weil das Gesundheitsamt hinten dran steht.

Sobald irgendwo ein Fall ist, ist es sicher, dass man informiert wird.

Daher ist das noch mal einen Tick sicherer für mich.

Im kompletten Odenwaldkreis sind Busse mit diesen QR-Codes versehen.

Etwa 80 Busse auf gut 40 verschiedenen Linien.

Es ist allerdings ein freiwilliges An- und Abmelden im Bus.

Die Luca App ging eigentlich an den Start,

um die Zettelwirtschaft in bei Veranstaltungen zu ersetzten.

Immer, wenn sich Gäste registrieren müssen zur Kontaktnachverfolgung.

Hier in Baunatal, das bis Donnerstag noch hessische Modellkommune war,

wurde sie bis dahin in der Außengastronomie

und beim Shoppen genutzt.

Anmelden in gerade mal 3 Sekunden.

Für den Odenwaldkreis eine gute Idee, das auszubauen

und für den Nahverkehr zu nutzen.

Es macht für uns keinen Unterschied,

ob das ein Restaurant, Einzelhandel oder eben ein Bus ist.

Ich kann mich überall einloggen, wenn ich möchte, es ist freiwillig.

Ich zwinge niemanden dazu.

Wir setzen darauf, dass es Infektionsketten unterbricht,

dass wir positive Fälle schnell identifizieren

durch das Gesundheitsamt und dann dazu Beitragen können,

Corona ein Stück weit zu besiegen.

Der Clou an der Luca-App wie hier bei der

Odenwald-Verkehrs-Gesellschaft als Anbieter

werden die Daten anonymisiert gespeichert.

Das Gesundheitsamt kann sich die Daten freischalten lassen,

wenn ein Corona-positiv getesteter Fahrgast im Bus war.

Dann erhält das Gesundheitsamt die Namen und Telefonnummern

der weiteren Fahrgäste und kann die Betroffenen informieren.

Eine direkte Schnittstelle also.

Genau das ist der Unterschied zur Corona-Warn-App vom Bund.

Sie funktioniert passiv, kommuniziert per Bluetooth

mit anderen Handys und zeichnet auf,

wer wie lange beieinander gestanden hat,

um das mögliche Risiko einer Infektion anzuzeigen.

Persönliche Daten werden nicht weitergegeben,

nur verschlüsselte Zufall-Codes.

Wer positiv auf Corona getestet ist, muss das selbst in der App eintragen

und informiert nur so andere.

Das Skurrile ist, selbst wenn Sie das Ergebnis von ihrem PCR-Test

auf ihre Corona App kriegen, dann wird nicht automatisch gewarnt.

Das ist ein Schritt, den Sie machen müssen.

Sie müssen das Gesundheitsamt anrufen, erhalten eine Nummer.

Die müssen Sie vorlesen und eintippen.

Das ist nicht Wirklichkeitsnah.

Aufgrund der Datenschutzbeschränkungen

ist die aktuelle staatliche Corona-App leider nutzlos.

Die Entwickler haben jetzt nachgezogen.

Die Corona-Warn-App hat jetzt eine ähnliche Check-in-Funktion

mittels QR Code, aber wieder ohne Schnittstelle

zu den Gesundheitsämtern bemängeln die Experten.

Studentin Lisa Trumpfheller hat übrigens beide Apps.

Die Corona-Warn-App und die Luca-App.

Doppelte Sicherheit, sagt sie.

Sie hofft, dass ihrem Beispiel noch viele folgen werden.

Jeder der sich einscannt, ist ein Schritt,

in Richtung Infektionsketten zu stoppen.

Nach 20 Minuten ist ihre Fahrt vorbei.

So checkt man dann wieder aus mit der Luca App.

Wischen und fertig.

Eines haben die Apps aber gemeinsam: effektive Kontaktnachverfolgung

funktioniert nur, wenn möglichst viele mitmachen.

Die meisten Kids hängen im Moment hinterm Tablet.

Phil aus Unshausen aber nicht. Er ist voll im Stress.

Er bastelt ganz fleißig an seiner Karriere als Schlagersänger.

Er stand im Finale der Castighsow "The Voice Kids".

Er tritt bei den "Schlager-Kids" in der ARD auf.

Zeit, ihn endlich mal vorzustellen, den jungen Schlagerprofi.

* Klavierspiel *

♪ Sie pusten und pusten, fast geht nichts mehr rein.

♪ Nur ein Mohrenkopf höchstens, denn Ordnung muss sein.

♪ Bei Mathilde, Ottilie, Marie und Liliane.

♪ Aber bitte mit Sahne. ♪

Herzlich willkommen in meinem Studio.

Kommt doch mal rein, ich zeig euch alles.

Hier ist meine Studiokabine,

die ich mir alleine selber gebaut hab aus 'nem alten Kinderbett.

Hier drinne wird aufgenommen.

Und hier drüben ist die Technikabteilung,

wo dann aufgenommen und geschnitten wird.

Musik ist seine Leidenschaft.

Ganz besonders angetan

hat es dem 14-jährigen Phil aus Wabern aber der Schlager.

Noch covert er Songs,

am liebsten von seinem großen Vorbild Udo Jürgens.

Ich würde natürlich schon gerne mal anfangen,

richtige eigene Songs zu schreiben und die hier zu produzieren.

Eigene Melodien machen.

Ja, das wär so was Cooles, was ich gerne mal machen würde.

An dröhnende Töne und lauten Gesang aus dem Kinderzimmer

hat sich seine Familie längst gewöhnt.

Denn musikalisch sind sie alle.

Seit Jahren singen die Schallers im örtlichen Chor.

Aber woher solch ein Talent kommt,

können sich selbst die Eltern nicht erklären

Mehr von der Frau wahrscheinlich. - Nee, das wissen wir net.

Mehr von der Frau.

Ich hab 'ne ganz musikbegeisterte Freundin, die fragt immer:

"Woher hat er das? Von euch ja net." Also weil er so talentiert ist.

Ich weiß es auch net, wahrscheinlich ein bisschen was da,

ein bisschen was da, viel glückliche Gene abbekommen.

Und das ist dabei entstanden.

Vor knapp einem Jahr singt sich Phil dann ins Finale

der "SAT1"-Castingshow "The Voice Kids".

* ruhige Klaviermusik *

* Singt auf Englisch. *

Von da an gehts steil bergauf:

Studioaufnahmen, Interviews, Karriereplanung.

Danke schön.

Manchmal fühlt man sich beobachtet beim Einkaufen

und draußen steht einer: "Guck mal, das ist der."

Dann hört man sie flüstern:

"Ist das nicht der von "The Voice Kids?""

Manchmal denkt man: "Ist das jetzt wahr?"

Wenn Fernsehshows sind: "Passiert das gerade oder Träume ich das?"

Das denkt man schon manchmal, aber meistens realisiert mans dann."

Die erste Anfrage einer großen Plattenfirma

lässt nicht lange auf sich warten.

Vor wenigen Tagen bringt Phil mit seiner Band

"Die Schlager-Kids" sein erstes Album raus.

Super, hey, scheiß drauf.

♪ Wir sind die Schlager-Kids und musizieren ... ♪

Schwester Pauline glaubt fest an Phils Karriere.

Aber ich hab natürlich auch Pläne, wenns nichts werden würde,

dann würde ich irgendwas handwerkliches machen

oder selbstständig werden, das sind so meine Pläne.

Ob Handwerker, Musiker oder vielleicht doch Autor für Romane.

♪ Aber bitte mit Sahne. ♪

Ich glaub, um den Phil muss man sich keine Gedanken machen.

Das Sahnehäubchen bei der Eintracht wär,

wenn sie noch ein Tor schießt in Leverkusen.

Im Moment stehts 0:0, schauen wir mal.

Es bleibt wirklich sehr spannend im Kampf um die Championsleague.

Um 20.15 Uhr bie uns im hr-fernsehen können Sie verreisen.

Die Rhône zwischen Schweizer Alpen und Chamarque. Immerhin etwas, oder?

Ihnen einen schönen Abend, jetzt kommen die Wetteraussichten, tchüs!

COPYRIGHT UNTERTITEL: hr 2021


hessenschau vom 24.04.2021 - Junges Schlager-Talent aus Wabern hessenschau from 24.04.2021 - Young pop talent from Wabern

Die Sendung wurde live vom hr untertitelt.

Die Sendung wurde live vom hr untertitelt.

Herzlich willkommen zur hessenschau am Samstag,

an dem wieder jede Menge los ist!

Geduld ist gefragt.

Ab heute ist auf der großen ICE- Nord-Südtrasse 'ne Riesenbaustelle.

Das bleibt einige Wochen auch so.

Die Luca-App, gedacht,

um sich für Restaurants und Veranstaltungen anzumelden,

wird im Odenwaldkreis im Bus eingesetzt.

Ab heute gilt die Bundesnotbremse.

Der Ansturm auf die Gartencenter ist ungebremst.

Unabhängig von der Inzidenz dürfen sie öffnen.

Sie sind ohnehin absolute Gewinner in dieser Krise.

Zimmerpflanzen verkaufen sich wie geschnitten Brot.

Genau jetzt wollen viele

ihre Balkone, Terrassen und Gärten aufhübschen.

In Stadtnähe haben Kleingarten- vereine Wartelisten zugemacht,

so groß ist der Andrang.

Die Gartencenter sind auf der Sonnenseite.

Es ist ein bisschen die Ruhe vor dem großen Ansturm.

Heute Morgen um kurz nach 8 im Gartencenter Löwer in Seligenstadt.

Chef Martin Löwer ist erleichtert,

dass sie trotz Bundesnotbremse öffnen dürfen.

Wir sind mitten in der Hauptsaison.

Ja, etwa die Hälfte unseres Jahresumsatzes

entfällt auf die Monate April, Mai.

Von daher ist es auch für uns immens wichtig,

dass wir jetzt unsere Ware absetzen können.

Hier profitiert man vom aktuellen Gartenboom.

2020 gab es knapp 8 % mehr Umsatz als im Vorjahr,

trotz begrenzter Kundeanzahl.

Aktuell dürfen 200 Menschen gleichzeitig rein.

Und: Die Corona-Pandemie hat das Kaufverhalten der Kunden verändert.

Interessant ist, wir haben das letztes Jahr schon gemerkt,

dass so der Trend Richtung Gemüse geht, Richtung selbst anbauen.

Obstgehölze sind plötzlich wieder ganz trendy.

Die Kräuter sowieso schon seit ein paar Jahren.

Aber beim Gemüse ist der Anstieg doch deutlich zu merken.

Zu den ersten Kunden gehören heute Petra Lüft und Klaus Oger

mit Mops-Dame Wilma.

Seit der Pandemie versuchen sie, möglichst viel selbst anzubauen.

Heute auf der Einkaufsliste: Kohl.

Ich hab das Beet schon soweit vorbereitet

und freu mich jetzt, den Kohl ins Beet zu bringen.

Das Wetter ist ideal dafür.

Wir hatten eigentlich ja Urlaub geplant.

Urlaub fällt ja aus.

Und den Garten haben wir schon sehr lange,

aus der Familie.

Und der wird aber jetzt viel mehr genutzt als zuvor.

Einige Blumenbeete in ihrem Garten in Seligenstadt

mussten für's Gemüse weichen.

Immer dabei als Qualitäts- kontrolleurin und Pflanzhilfe:

Wilma.

Seit Beginn der Pandemie sehnen sich viele Menschen

nach einem kleinen Flecken Grün.

Wir haben oft auch Leute, die fragen:

"Och, habt ihr es hier schön.

Wisst ihr net, ob noch irgendwo 'ne Fläche frei ist,

die man pachten oder kaufen kann?"

Man sieht auch, wenn man hier so durchgeht,

dass viele Gärten wieder neu genutzt wurden,

die vorher nur Brachland waren.

Eine Situation, die man beim Kleingartenverein Heddernheim

in Frankfurt nicht kennt.

Besonders in Großstädten gibt es einen regelrechten Kleingarten-Boom.

Nachfragen sind sehr groß, net nur in diesem Jahr,

sondern grad im letzten Jahr ging das los,

März, der erste Lockdown.

Im Mai haben wir dann bereits schon unsere Wartelisten zumachen müssen,

weil sehr hohe Nachfragen waren, zwischen 5 und 20 Anrufen pro Tag.

Zu den wenigen glücklichen Neu-Kleingärtnern

gehören Moritz Reiter und seine Familie.

In November bekamen sie nach rund zwei Jahren Wartezeit

die ersehnte Zusage.

Auch jetzt unabhängig von der Pandemie hätten wir uns gefreut

und hätten das auch gemacht.

Aber durch diese Situation ist es jetzt noch mal doppelt wertvoll.

Unser Sohn Alwin ist vor 4 Monaten und einem Tag geboren.

Und das passt jetzt einfach perfekt,

dass wir den Sommer dann mit ihm hier verbringen können.

Es dürfte wohl einige Großstädter geben,

die Alwin und Papa Moritz beneiden.

Geduld brauchen ab heute alle, die mit dem ICE

über Haupt-Nord-Südachse durch Hessen unterwegs sind.

Denn ab heute ist die ICE-Strecke Kassel-Göttingen

und Göttingen-Kassel voll gesperrt.

Das wird auch die nächsten Wochen so bleiben.

Im Moment nehmen nicht ganz so viele den Zug zu Corona-Zeiten,

aber es gibt die treuen Kunden: Wie gehen sie mit der Baustelle um?

Die alten Schienen und die Schwellen kommen weg.

Auch das steinerne Schienenbett wird erneuert.

Im Bahnhof Wilhelmshöhe in Kassel beginnen heute die Bauarbeiten.

Das bedeutet, die ICE-Strecke zwischen Kassel und Göttingen

ist gesperrt.

Philipp Gruhl hat seine Eltern in Kassel besucht.

Jetzt will er über Göttingen zurück nach Hamburg.

Dass er später ankommen wird, ist ihm noch nicht bewusst.

Ja, das ist ein Verlust von, weiß ich nicht, paar Minuten.

Das ist nicht so relevant meiner Meinung nach.

Bis zu 40 Minuten sind das.

Aber dann stimmt hier was nicht.

Ich bin ja hier auch beschäftigt. Jetzt guck ich mal.

Wir fahren jetzt ... Oh doch, ist 'ne Stunde.

Ja, das ist erstaunlich lang. Na gut, dann ist es so.

Der Grund: Auf der Schnell-Strecke zwischen Würzburg und Hannover

ist seit heute ein wichtiges Teilstück gesperrt.

So muss der ICE zwischen Kassel und Göttingen

auf regionale Schienen ausweichen.

Statt vorher 17 Minuten brauchen die Schnellzüge jetzt 40 Minuten länger.

Und das für die nächsten 2,5 Monate.

Gut finde ichs nicht, weil die Leute,

die jetzt pendeln müssen, haben die Arschkarte gezogen,

wenn ich das so sagen darf, ja, von daher find ich das nicht so toll.

Doch viele Fahrgäste haben zumindest noch heute am Wochenende

Verständnis für die Bauarbeiten und damit auch für die längere Fahrzeit.

Auch Philipp Gruhl nimmts gelassen.

Ich hab keinen Zeitdruck.

Ich wollte kurz vor der Bundesliga zu Hause sein.

Das werd ich schaffen. Der Rest ist mir egal.

Diese Strecke ist ja schon sehr, sehr alt.

Also ist gut, dass da jetzt mal was geschieht.

Ja, also dass die Bahn irgendwie Aufholungsbedarf hat

an dem Ausbau ihrer Schienen ist klar.

Ich hab in Frankfurt gewohnt und Frankfurt ist der Ort,

wo es am meisten harkt in Deutschland.

Aber genau, es muss gemacht werden,

um 'nen Mobilitätswandel in Deutschland voranzubringen.

Jetzt sind die Arbeiter am Zug.

Denn auf der insgesamt 75 Km langen Strecke

sollen ab dem 16. Juli wieder planmäßig Schnellzüge fahren.

Jetzt zu den Nachrichten im Überblick.

Als erstes die aktuellen Coronazahlen.

Innerhalb der vergangenen 24 Stunden

wurden dem RKI 2252 Corona-Infizierte gemeldet.

Außerdem 18 Menschen,

die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind.

Insgesamt wurden in den vergangenen 7 Tagen 11.083 Menschen gemeldet,

die mit dem Corona-Virus infiziert sind.

Das sind 709 mehr als in den 7 Tagen davor.

Die hessenweite Inzidenz ist gestiegen und liegt jetzt bei 176,3.

In Frankfurt liegt die Inzidenz aktuell erneut über 165.

Schulen und Kitas bleiben aber nächste Woche trotzdem noch offen.

Das Kultusministerium habe eine Übergangsfrist

von einer Woche eingeräumt, so das Bildungsdezernat.

In dieser Zeit müssten offene Fragen geklärt

und eine Notbetreuung organisiert werden.

In anderen Teilen Südhessens schließen Bildungseinrichtungen,

so zum Beispiel im Kreis Groß-Gerau.

Bereits zum 4. Mal protestierten gut 200 Demonstranten auf dem Fahrrad

gegen den Ausbau der A 44.

Die Aktion nennt sich "Keine A44 - Verkehrswende JETZT!".

Die Protestler setzen sich für den Klimaschutz

und andere Mobilitätskonzepte ein.

Von Kassel ging es nach Kaufungen.

Um die Stadt soll die neue Autobahn gebaut werden.

Für diesen Neubau liegen ab der kommenden Woche

die Pläne im Rathaus der Stadt aus.

Damit haben Bürger die Möglichkeit, Einwände geltend zu machen.

In Wiesbaden wurden heute wertvolle Briefmarken versteigert,

u.a. aus der Sammlung von Erivan Haub.

Haub, vor 3 Jahren verstorben, war einer der reichsten Deutschen,

Miteigentümer der Tengelmann-Gruppe und leidenschaftlicher Philatelist,

also Briefmarkensammler.

324 Marken und Briefe aus der sog. Sammlung

"Erivan - Altdeutsche Staaten" kamen unter den Hammer.

Eine unerwartet hohe Summe erzielte eine versehentlich

nicht gezähnte Briefmarke aus dem Großherzogtum Baden von 1862.

Das sog. "Stockach Provisorium" brachte 135.000 Euro,

angesetzt waren "nur" 20.000.

Umweltfreundliche und nachhaltige Mode liegt im Trend.

Es interessiert viele von uns auch,

dass die, die Kleider herstellen, gute Arbeitsbedingungen haben.

Heute vor acht Jahren starben in Bangladesh mehr als 1000 Menschen

als ihre Kleiderfabrik einstürzte.

Seitdem gibts die Fashion-Revolution-Week,

da sind unter anderem Menschenrechtsorganisationen drin.

Jedes Jahr Ende April machen sie Veranstaltungen,

um aufmerksam zu machen auf faire, grüne Mode.

Shoppen unter freiem Himmel: herrlich!

Noch herrlicher, wenn man dafür kein Geld ausgeben muss.

Heute ist Fashion-Revolution-Week in Darmstadt angesagt:

Diese Klamotten werden nicht verkauft, sondern verschenkt.

Wie genau helfe ich jetzt damit der Umwelt?

Insofern, dass Kleidung, die hergestellt wurde,

die ja auch Umweltauswirkungen hatte, länger genutzt wird.

Dadurch muss auch weniger Kleidung neu angeschafft werden.

Viele sind es heute nicht in Darmstadt,

dafür umso mehr auf Instagram.

Weltweit fragen die User: "Who made my clothes"

Also: Wer hat meine Kleidung gemacht?

Eine wichtige Frage, schließlich kaufen wir 5 neue Kleidungsstücke

im Schnitt im Monat, das sind 60 im Jahr.

Die Kleiderschränke von den meisten sind voll, proppevoll.

Dabei ziehen wir 40 % Klamotten selten oder gar nicht an.

Wir tragen die Sachen nicht mehr so lange wie noch vor 15 Jahren.

Jährlich landen deshalb rund 1 Million Tonnen Textilien

in der Altkleidersammlung.

Es fällt natürlich auf, dass wir im jungen Alter,

Klamotten von Märkten holen, wo es etwas billiger ist.

Weil wir nicht das Geld haben,

40-Euro-Jeans oder 90-Euro-Jeans zu kaufen.

Auch wenn das nachhaltiger ist.

Uns fällt das Problem schon häufiger auf.

Aber wir merken auch, dass wir teils zum Problem dazugehören.

Seit Corona, seit ich weniger einkaufen gehe,

wenn man mal was online kauft, achte ich mehr darauf, was ich kaufe.

Das meiste klaue ich von meiner Mutter.

Wenn nicht, dann achte ich schon mehr darauf.

Wir reden im Freundeskreis auch viel drüber.

Die Aktionen der Fashion-Revolution-Week

setzen auf Aufklärung.

Wie hier: Im Darmstädter Weltladen.

Den Leuten quasi im Vorbeigehen wichtige Infos mitgeben.

Jedes Kleidungsstück hat auch auf die Umwelt Auswirkungen.

In der Baumwollproduktion

wird sehr viel Wasser verbraucht, Pestizide eingesetzt

und beim Färben werden sehr viele Chemikalien benutzt.

Insofern ist ist allein die Verringerung des Konsums

schon ein Beitrag, weniger neu zu kaufen,

bewusst zu überlegen: Was brauche ich wirklich?

Die Fashion-Revolution-Week in Darmstadt

Amelie und ihre Freundin haben heute jedenfalls

einen kleinen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit geleistet.

Manchmal reichen eben auch schon ganz einfache Dinge dafür.

Jeder von uns kann was tun.

Das Frage ist nur: "Wie groß ist die Nachfrage in der Corona-Zeit?"

Viele sind ja auf Kurzarbeit.

Da überlegen viele schon, ob sie für Boxershorts z.B. 25 Euro,

ein T-Shirt 35 Euro oder eine Jacke 140 Euro ausgeben.

Das sind in etwa die Preise

zweier kleiner Klamotten-Geschäfte in Kassel,

die sich auf umweltbewusste Modespezialisiert haben.

Eine Jacke mit recycelter Bettwäsche

oder ein Pullover aus Bio-Baumwolle.

Dass Mode auch nachhaltig sein kann, zeigen diese beiden Frauen.

Los gehts mit Kira Kimm.

Omas alter Bettwäsche haucht sie ein zweites Leben ein.

Stoff, der sonst wohl im Müll gelandet wäre.

Wir retten diese alten Schätze und machen was Neues.

So entstehen Boxershorts und Hemdärmel aus Altkleiderspenden.

2014 hat die Maßschneiderin ein eigenes Geschäft samt Mode-Label

gegründet und setzt auf fair produzierte Kleidung.

Im Hinterkopf die Arbeits- bedingungen anderswo auf der Welt.

Die Corona-Pandemie mit allem drum und dran

wird das Klamotten-Konsumverhalten verändern, sagt sie.

Einmal die, die hinterfragen so'n bisschen ihren Lebensstil.

den sie bis dato hatten.

Und viele nutzen auch diese Krise,

um vielleicht was zu verändern, was zu verbessern.

Das andere ist natürlich vielleicht die Familie,

die jetzt schon seit über 'nem Jahr mit Kurzarbeitergeld oder vielleicht

sogar ihren Job verloren hat, zurechtkommen muss.

Für die ist es natürlich schwierig,

irgendwie mehr Geld für was fair produziert auszugeben.

Wenn man es denn überhaupt im Laden ausgeben kann.

Auch bei Sonja Bührig hängt fair produzierte Bio-Baumwolle

auf der Kleiderstange,

die sich wegen der Beschränkungen im Einzelhandel

aber eher schleppend verkauft.

Die Gelüste, neue Waren zu besitzen, sind ja da.

Aber dadurch, dass die Geschäfte zu haben

wird unglaublich viel im Internet bestellt.

Das heißt, gerade auch bei den ganz, ganz großen Firmen wird bestellt.

Das heißt nicht, dass bei ihr gar nichts mehr geht.

Die 32-Jährige bietet Kundenberatung per Video-Chat an.

Kann ich mir vorstellen. - Ist aus recycelten PET-Flaschen.

Find ich ziemlich cool. - Ja, sehr gerne.

Vor 3 Jahren hat sich Sonja Bührig selbstständig gemacht.

Die Wegwerf-Mentalität, die hinter günstiger Kleidung

der großen Hersteller stecke, die wollte sie nicht länger hinnehmen.

Bei ihren Lieferanten schaut sie sich Prototypen an,

bestellt und hergestellt wird nur, was sie sicher verkaufen kann.

Jetzt nicht im Laden, sondern an der Haustür.

Einmal deine Bestellung. - Oh! Super, danke dir.

Da ist einmal der Rock, das Oberteil, wie besprochen.

Tschau!

Ich versuche einfach,

von Tag zu Tag wirtschaftlich zu sein,

hoffe darauf, dass Kunden Lust haben auf die Produkte,

die ich hier im Laden habe.

Und schaue, dass ich mich von Rechnungen zu Rechnung hangel.

Auch Kira Kimm will optimistisch bleiben.

Sie und Sonja Bührig: Beide setzen darauf,

dass der Öko-Trend genauso nachhaltig ist wie ihre Mode.

Da wollen wir mal fragen, wie der Trend vielleicht weitergeht.

Wir sprechen mit Kristin Heckmann.

Sie verantworten den Bereich Nachhaltigkeit bei "hessnatur".

Willkommen. - Danke für die Einladung.

"hessnatur" ist ein großes Unternehmen.

Sie sind Marktführer in nachhaltiger Mode.

Was ist Ihre Prognose:

Wird der Trend, das Interesse an nachhaltiger Mode anhalten?

Ja, Nachhaltigkeit ist Megatrend.

Das haben wir in den letzten Jahren gesehen.

Das Bewusstsein und Interesse der Kundinnen

hat sich positiv gewandelt.

Neueste Studien zeigen, dass die Bereitschaft, dafür mehr zu zahlen,

da ist und in die Handlung mündet.

Das ist eine super Entwicklung.

Die jungen Leute heute in Darmstadt sagen, jeder Kunde ist mächtig.

Jeder einzelne sagt gerne: "Was kann ich schon beeinflussen?"

Ist der Kunde so mächtig?

Sie hängen ja auch vom Kunden ab.

Absolut, jeder kann mit kleinen Handlungen

und kleinen Entscheidungen unheimlich viel bewegen.

Es ist aber auch ...

Also der Kunde hat viel Macht und kann viel tun.

Aber die Verantwortung liegt nicht allein beim Kunden,

sondern auch bei uns als Unternehmen.

Unternehmen müssen auch eine große Verantwortung übernehmen.

Dass man faire Preise zahlt,

Lieferbedingungen vereinbart, die fair sind.

Dass man den Partnern genug Zeit gibt,

die Ware zu produzieren.

Da sind wir bei einem sensiblen Thema angekommen.

Ist es in der jetzigen Situation möglich, Unternehmen zu zwingen,

fair zu produzieren, also dass sie ihre Lieferanten gut bezahlen?

Im Moment ist das intransparent.

Man blickt bei den Lieferketten nicht so durch.

Wir setzen sehr auf Freiwilligkeit.

Dafür stehen wir grundsätzlich.

Die letzten Jahre wurden aber zwei Dinge deutlich,

die Textilindustrie muss eine ernst gemeinte Wandlung vollziehen.

Und zum anderen ... - Welche zum Beispiel?

Was ist Ihr Kredo? Was muss der Wandel sein?

Die Textilindustrie ist eine der dreckigsten Industrien

mit 8 % vom CO2-Ausstoß weltweit.

Sie schneidet schlechter ab als die Fluggesellschaften.

Im ökologischen Bereich muss etwas passieren,

nachhaltigere Produktionen.

das fängt bei den Stoffen an, bei den Prozessen.

Von den Löhnen, die gezahlt werden, ganz zu schweigen.

Es ist zudem eine sehr große Industrie.

Alles kann umgesetzt werden, wenn wir als Unternehmen

die Voraussetzungen schaffen.

Wie können Sie die, wie müssen Sie die schaffen?

Muss da nicht mehr Druck kommen, dass es nicht freiwillig ist?

Oft muss ja auch mit Strafen gedroht werden.

Ja, die Freiwilligkeit hat ihre Grenzen aufgezeigt.

Viele freiwilligen Initiativen entstanden in den letzten Jahren.

50 % der Textilindustrie z.B. ist im Textilbündnis engagiert.

Aber 50 % eben auch nicht. Das ist zu wenig.

Wie kommt man denen bei?

Über eine Gesetzgebung.

Dafür haben wir uns eingesetzt.

Ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen in die Pflicht nimmt.

Das ist noch nicht abzusehen oder ist es schon auf einem guten Weg?

Doch, es ist auf einem guten Weg. Es ist abzusehen.

Es wurde für diese Legislaturperiode

auf den Weg gebracht.

Es wird kommen, wir werden sehen, in welcher Form.

Im Moment ist in der Diskussion:

Wahrscheinlich startet es mit Unternehmen ab 3000 Mitarbeitern

und dann ab 1000.

Also das ... - Da ist noch ein bisschen zu tun.

Wir reden vielleicht wieder drüber. Danke schön für das Gespräch!

Vielen Dank!

Ja, wir werfen einen Blick auf die "Luca-App".

Die ist gedacht,

um sich für Restaurants und Veranstaltungen anzumelden.

Die finden ja momentan nicht statt, die Restaurants sind zu.

Im Odenwaldkreis wird die App diese Woche schon eingesetzt,

und zwar in Bussen.

Einmal Handy hinhalten und scannen und schwupps ist man registriert.

So macht das seit dieser Woche auch Studentin Lisa Trumpfheller.

Die 28-Jährige hat die Luca-App extra installiert,

um sich bei ihren Bus-Fahrten zu registrieren.

Name, Anschrift, alles hat sie angegeben,

damit sie kontaktiert werden kann,

falls eine Corona-positiv getestete Person mit ihr zusammen im Bus war.

Ich denke, dass das ein zusätzlicher Schutz ist,

weil das Gesundheitsamt hinten dran steht.

Sobald irgendwo ein Fall ist, ist es sicher, dass man informiert wird.

Daher ist das noch mal einen Tick sicherer für mich.

Im kompletten Odenwaldkreis sind Busse mit diesen QR-Codes versehen.

Etwa 80 Busse auf gut 40 verschiedenen Linien.

Es ist allerdings ein freiwilliges An- und Abmelden im Bus.

Die Luca App ging eigentlich an den Start,

um die Zettelwirtschaft in bei Veranstaltungen zu ersetzten.

Immer, wenn sich Gäste registrieren müssen zur Kontaktnachverfolgung.

Hier in Baunatal, das bis Donnerstag noch hessische Modellkommune war,

wurde sie bis dahin in der Außengastronomie

und beim Shoppen genutzt.

Anmelden in gerade mal 3 Sekunden.

Für den Odenwaldkreis eine gute Idee, das auszubauen

und für den Nahverkehr zu nutzen.

Es macht für uns keinen Unterschied,

ob das ein Restaurant, Einzelhandel oder eben ein Bus ist.

Ich kann mich überall einloggen, wenn ich möchte, es ist freiwillig.

Ich zwinge niemanden dazu.

Wir setzen darauf, dass es Infektionsketten unterbricht,

dass wir positive Fälle schnell identifizieren

durch das Gesundheitsamt und dann dazu Beitragen können,

Corona ein Stück weit zu besiegen.

Der Clou an der Luca-App wie hier bei der

Odenwald-Verkehrs-Gesellschaft als Anbieter

werden die Daten anonymisiert gespeichert.

Das Gesundheitsamt kann sich die Daten freischalten lassen,

wenn ein Corona-positiv getesteter Fahrgast im Bus war.

Dann erhält das Gesundheitsamt die Namen und Telefonnummern

der weiteren Fahrgäste und kann die Betroffenen informieren.

Eine direkte Schnittstelle also.

Genau das ist der Unterschied zur Corona-Warn-App vom Bund.

Sie funktioniert passiv, kommuniziert per Bluetooth

mit anderen Handys und zeichnet auf,

wer wie lange beieinander gestanden hat,

um das mögliche Risiko einer Infektion anzuzeigen.

Persönliche Daten werden nicht weitergegeben,

nur verschlüsselte Zufall-Codes.

Wer positiv auf Corona getestet ist, muss das selbst in der App eintragen

und informiert nur so andere.

Das Skurrile ist, selbst wenn Sie das Ergebnis von ihrem PCR-Test

auf ihre Corona App kriegen, dann wird nicht automatisch gewarnt.

Das ist ein Schritt, den Sie machen müssen.

Sie müssen das Gesundheitsamt anrufen, erhalten eine Nummer.

Die müssen Sie vorlesen und eintippen.

Das ist nicht Wirklichkeitsnah.

Aufgrund der Datenschutzbeschränkungen

ist die aktuelle staatliche Corona-App leider nutzlos.

Die Entwickler haben jetzt nachgezogen.

Die Corona-Warn-App hat jetzt eine ähnliche Check-in-Funktion

mittels QR Code, aber wieder ohne Schnittstelle

zu den Gesundheitsämtern bemängeln die Experten.

Studentin Lisa Trumpfheller hat übrigens beide Apps.

Die Corona-Warn-App und die Luca-App.

Doppelte Sicherheit, sagt sie.

Sie hofft, dass ihrem Beispiel noch viele folgen werden.

Jeder der sich einscannt, ist ein Schritt,

in Richtung Infektionsketten zu stoppen.

Nach 20 Minuten ist ihre Fahrt vorbei.

So checkt man dann wieder aus mit der Luca App.

Wischen und fertig.

Eines haben die Apps aber gemeinsam: effektive Kontaktnachverfolgung

funktioniert nur, wenn möglichst viele mitmachen.

Die meisten Kids hängen im Moment hinterm Tablet.

Phil aus Unshausen aber nicht. Er ist voll im Stress.

Er bastelt ganz fleißig an seiner Karriere als Schlagersänger.

Er stand im Finale der Castighsow "The Voice Kids".

Er tritt bei den "Schlager-Kids" in der ARD auf.

Zeit, ihn endlich mal vorzustellen, den jungen Schlagerprofi.

* Klavierspiel *

♪ Sie pusten und pusten, fast geht nichts mehr rein.

♪ Nur ein Mohrenkopf höchstens, denn Ordnung muss sein.

♪ Bei Mathilde, Ottilie, Marie und Liliane.

♪ Aber bitte mit Sahne. ♪

Herzlich willkommen in meinem Studio.

Kommt doch mal rein, ich zeig euch alles.

Hier ist meine Studiokabine,

die ich mir alleine selber gebaut hab aus 'nem alten Kinderbett.

Hier drinne wird aufgenommen.

Und hier drüben ist die Technikabteilung,

wo dann aufgenommen und geschnitten wird.

Musik ist seine Leidenschaft.

Ganz besonders angetan

hat es dem 14-jährigen Phil aus Wabern aber der Schlager.

Noch covert er Songs,

am liebsten von seinem großen Vorbild Udo Jürgens.

Ich würde natürlich schon gerne mal anfangen,

richtige eigene Songs zu schreiben und die hier zu produzieren.

Eigene Melodien machen.

Ja, das wär so was Cooles, was ich gerne mal machen würde.

An dröhnende Töne und lauten Gesang aus dem Kinderzimmer

hat sich seine Familie längst gewöhnt.

Denn musikalisch sind sie alle.

Seit Jahren singen die Schallers im örtlichen Chor.

Aber woher solch ein Talent kommt,

können sich selbst die Eltern nicht erklären

Mehr von der Frau wahrscheinlich. - Nee, das wissen wir net.

Mehr von der Frau.

Ich hab 'ne ganz musikbegeisterte Freundin, die fragt immer:

"Woher hat er das? Von euch ja net." Also weil er so talentiert ist.

Ich weiß es auch net, wahrscheinlich ein bisschen was da,

ein bisschen was da, viel glückliche Gene abbekommen.

Und das ist dabei entstanden.

Vor knapp einem Jahr singt sich Phil dann ins Finale

der "SAT1"-Castingshow "The Voice Kids".

* ruhige Klaviermusik *

* Singt auf Englisch. *

Von da an gehts steil bergauf:

Studioaufnahmen, Interviews, Karriereplanung.

Danke schön.

Manchmal fühlt man sich beobachtet beim Einkaufen

und draußen steht einer: "Guck mal, das ist der."

Dann hört man sie flüstern:

"Ist das nicht der von "The Voice Kids?""

Manchmal denkt man: "Ist das jetzt wahr?"

Wenn Fernsehshows sind: "Passiert das gerade oder Träume ich das?"

Das denkt man schon manchmal, aber meistens realisiert mans dann."

Die erste Anfrage einer großen Plattenfirma

lässt nicht lange auf sich warten.

Vor wenigen Tagen bringt Phil mit seiner Band

"Die Schlager-Kids" sein erstes Album raus.

Super, hey, scheiß drauf.

♪ Wir sind die Schlager-Kids und musizieren ... ♪

Schwester Pauline glaubt fest an Phils Karriere.

Aber ich hab natürlich auch Pläne, wenns nichts werden würde,

dann würde ich irgendwas handwerkliches machen

oder selbstständig werden, das sind so meine Pläne.

Ob Handwerker, Musiker oder vielleicht doch Autor für Romane.

♪ Aber bitte mit Sahne. ♪

Ich glaub, um den Phil muss man sich keine Gedanken machen.

Das Sahnehäubchen bei der Eintracht wär,

wenn sie noch ein Tor schießt in Leverkusen.

Im Moment stehts 0:0, schauen wir mal.

Es bleibt wirklich sehr spannend im Kampf um die Championsleague.

Um 20.15 Uhr bie uns im hr-fernsehen können Sie verreisen.

Die Rhône zwischen Schweizer Alpen und Chamarque. Immerhin etwas, oder?

Ihnen einen schönen Abend, jetzt kommen die Wetteraussichten, tchüs!

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