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Youtube-Lektionen - April 2020, Nachhaltiger reisen: Sind Containerschiffe eine Alternative zum Flugzeug?

Nachhaltiger reisen: Sind Containerschiffe eine Alternative zum Flugzeug?

Fliegen gehört zu den größten Klimasünden, die es so gibt!

Deshalb sollten wir eigentlich mit der Bahn in den Urlaub

fahren, anstatt z.B. mit dem Backpack nach Australien zu fliegen.

Hier hinter mir könnte eine saubere Alternative sein,

und zwar die Containerschiffe!

Mein ganzes Bett bummert! Krass!

Die fahren eh um die Welt und man kann da einfach mitfahren.

Und es ist gewaltig und es ist nichts in der N‰he!

Aber ist es wirklich eine brauchbare Alternative zum Fliegen?

Wir stehen doch, wir fahren nicht mehr!

Wie ist es überhaupt mit einem Containerschiff zu reisen?

Mal schauen, wann ich ankomme - ob ich ankomme!

Hier irgendwo beginnt meine erste Reise mit einem Containerschiff:

In drei Tagen nach Norwegen!

Ich habe schon vor Wochen gebucht, aber erst

vor ein paar Tagen erfahren, dass es heute losgeht.

Flexibel muss man also seinÖ

...und einen starken Magen haben!

Boah! Normalerweise werde ich immer seekrank,

wenn ich nur einen Tag mit dem Boot auf's Wasser fahre.

Jetzt drei Tage? Das wird auf jeden Fall eine "Kotzreise"!

Alter, das ist riesig!

152 Meter lang, 23 Meter breit: Die "Katharina Schepers",

mein zu Hause für die kommenden drei Tage.

Hi! - Hello! - Hi, Nadine!

So, now we go on board? - We go to your cabin!

Leute, es geht los!

Hey, dieses Ding ist einfach riesig!

Ich gehe am Sonntag um 14.00 Uhr an Bord.

Dass wir noch morgen Vormittag hier in Hamburg

ankern werden, ahne ich jetzt noch nicht.

Ich habe eine Star-Wars-Bettwäsche!

Does the captain like star wars? - Ja. - Ja?

Krass, du guckst einfach auf fucking Container!

Die werden gerade noch beladen.

Das werde ich noch auschecken, was da so drin ist!

Meine Kajüte ist gemütlich und größer als ich dachte!

Sogar mit eigenem Bad und Dusche.

Aber ob ich bei Wellengang hier gut schlafen kann?

Als nächstes geht's zum Kapitän.

Und der hat überraschende Neuigkeiten für mich!

Hallo! Da seid ihr ja schon. - Hallo, Nadine!

Crazy Schiff hast du hier!

Ja. - Das ist ja riesig! - Naja, das ist ja relativ, oder?

Die Frage ist: Wo wollt ihr denn aussteigen?

Wir fahren jetzt nochmal nach Fredericia von hier.

Das ist relativ neu! - Okay!

Schon die erste Änderung.

Eigentlich sollte das Schiff über die Nordsee auf

direktem Weg nach Fredrikstad in Norwegen fahren.

Das ist das Ziel meiner Reise.

Doch jetzt gibt es eine neue, längere Route durch den

Nord-Ostsee-Kanal und einen Zwischenstopp in Dänemark.

Wieso ändert sich das immer? - Ständig! - Wieso?

Immer andere Ladung und immer wieder etwas gechanged wird!

Und auch das Wetter changed ständig und verändert die Route.

Das werde ich auch noch zu spüren bekommen!

Während das Schiff weiter beladen wird,

bin ich gespannt auf mein erstes Essen an Bord.

Hoffentlich gibt's auch was für Vegetarier!

Hello! You're the chef? - Yes.

Nice to meet you! We're here the next three days.

And I hope this will be my favorite place on the whole ship!

What do you have today?

I prefer this, veggie things!

Salat ist gut!

Hi! - Dankeschön, Dir auch!

Mein Abendessen. Eigentlich gibt es Gulasch mit Reis und Salat.

Ich habe jetzt aber gesagt: Ich möchte nur den Reis.

Ich glaube, das ist auch mit Omelett drin und Gemüse.

Muss ich sagen, sieht gut aus. Ist geil, ist lecker!

Beim Essen lerne ich den Rest der Mannschaft kennen:

Er hier ist zum Beispiel für den Motor zuständig.

Zum Nachtisch gibt' s Eis!

Was mein Magen wohl dazu sagt?

Ich spüre das schon!

Ich spüre da jetzt schon im Kopf,

dass es drückt und dass es so ein bisschen unangenehm ist!

Ich glaube, es geht nach vorne und zurück ein bisschen.

Wahrscheinlich wird jetzt irgendwie noch weiter beladen.

Also, ich spüre es jetzt schon. Doch!

Es ist jetzt noch nicht so, dass ich kotzen muss,

aber ich spüre es jetzt schon. Es fängt jetzt schon an.

Durchsage vom Kapitän: Wir legen ab. Endlich!

Hi! - Schön, dass ihr wieder da seid! - Ja, ne?

Alle Passagiere dürfen auf die Brücke.

Eng wird es aber nicht.

Es gibt nur zwei Kajüten für Touris wie mich.

Die Katharina Schepers legt in Kürze ab.

Vom CTA 1, Verholt zum Alabasta.

Verrückt! Wir legen jetzt ab. Ich glaube das immer noch nicht!

Alter, guck mal bitte den Schwall da an! Oh, mein Gott!

Auf den ersten Blick ist das Schiff eine ganz schöne

Drecksschleuder. Ob das hier am Ende wirklich besser als

ein Flugzeug fürs Klima ist? Ich werde es noch rausfinden!

Aber jetzt freue ich mich erstmal, dass es los geht.

Und ganz ehrlich: Diese Atmosphäre ist einfach einmalig!

Ein ganz anderes Reisegefühl.

Das war eine sehr kurze Schifffahrt und zwar eine halbe Stunde.

Wir legen jetzt an. Dann wird genau das gleiche wie die letzten

5 Stunden gemacht: Beladen und Entladen.

Und morgen früh um 9 Uhr geht es erst wieder weiter.

Verrückt! Brauchst viel Zeit und Geduld!

Michael wird hier übrigens aussteigen.

Morgen kommt ein neuer Kapitän an Bord.

Und ich hau mich jetzt ins Bett!

Das ist mein Blick. Nix da Meerblick!

Dafür sind keine Wellen da, weil wir ja noch am Hafen liegen

und ich bin seekrankmäßig fit!

Ich schlafe jetzt einfach. Ich bin wirklich groggy.

Vielleicht liegt es daran, dass wir den ganzen Tag

an der Seeluft waren. Tschüß!

Leute, es ist Punkt 6 Uhr und ich bin wach geworden,

weil wir jetzt zum nächsten Hafen fahren.

Mein ganzes Bett bummert.

Krass!

Aber ansonsten ist das Bett bequem.

Ich hab einen halben Panorama-Blick:

Hier sind die Container. Die sind wieder fleißig am beladen.

Aber wir sind noch "on the German Land",

sogar immer noch im Hamburger Land!

Jetzt geht es auf zum Frühstück!

Ich bin mal gespannt, was das Frühstück so hergibt.

Good Morning! - Guten Morgen! Ich bin Marcin, der neue Kapitän!

Ah, geil! Dann wissen wir jetzt, wer du bist!

Gestern haben wir uns nicht getroffen, weil ich erst in der Nacht

angekommen bin. - Ok, dann gibt es jetzt Frühstück.

Ich komme später noch einmal hoch und nerve dich ein bisschen

und frage dich viele Fragen! Sehr gut, guten Appetit!

Das Frühstück ist wieder sehr üppig, das sonstige Programm:

Eher minimalistisch.

Es gibt eine kleine Sauna und eine Profi-Hantel.

W-Lan gibt's nicht und Handyempfang habe ich nur in Küstennähe.

Ich bin wahnsinnig entspannt. Ich kann nicht viel machen.

Ich habe kaum etwas zu tun, aufler euch zu erzählen, wie es hier ist!

Jetzt sind wir weg. Wir sind gelöst!

Jetzt gibt es kein Zurück mehr!

Ganz langsam gehts die Elbe Richtung Nord-Ostsee-Kanal entlang.

Auf See sind wir erst morgen, gut für mich und meinen Magen!

Man merkt, dass man sich bewegt.

Aber so von wegen so hin und her schaukeln: Zero!

Alles an Bord dauert laaaange!

Und mir gefällt das super.

Es ist wie ein kleiner Selbstfindungstrip.

Ich komme hier richtig zur Ruhe.

Ja, jetzt nach dem Essen könnte ich eigentlich schon wieder schlafen!

Back again. Weiflt du was da drin ist? - Nein.

Würdest du es gerne wissen, was da drin ist?

Nein, das interessiert mich nicht. - Nein?

Ich finde es schon spannend zu wissen. Das steht schließlich

vor meinem Schlafzimmer! Ich will wissen, vor was ich schlafe.

Einige Sachen müssen wir wissen, zum Beispiel gefährliche Ladung.

Viele Sachen sind gefährlich, zum Beispiel Coca Cola.

Das sind Dosen unter Druck.

Wenn etwas passiert, die Dosen sind lose oder unter Druck

kommt es raus, dann ist es eine gefährliche Ladung.

Cola haben wir nicht, dafür ordentlich Alkohol.

Und ein E-Auto.

Zeit für eine Erkundungstour an Deck.

Das ist, meine ich, unser Rettungsboot.

Krass! Guck mal bitte, wie groß die sind!

Da steht "super heavy".

Kommen wir schon zum Stehen?

Wir fahren auf jeden Fall langsamer.

Also, wir stehen doch! Wir fahren nicht mehr.

Ich glaube, dass wir zum Halt gekommen sind, weil wir

wollen ja über den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel.

Die Schleuse ist wahnsinnig klein und unser Schiff ist ja schon breit.

Deswegen muss man warten, dass man da irgendwie durchgeschleust wird.

Zurück auf der Brücke gibt es schlechte Nachrichten:

Das Wetter bremst uns aus!

Alle Boote müssen ihre Geschwindigkeit drosseln,

besonders in dem Kanal. Das heiflt, wir müssen mindestens

eine Stunde warten und dann kommen wir hoffentlich in den

Kanal rein. Es wird noch viel nebliger als hier,

weil er meinte, es staut sich da!

Zwei Stunden passiertÖ nichts!

Auch wenn hier alle chillen, bedeutet das für mich,

dass sich meine Reisezeit nach Norwegen immer mehr

nach hinten verschiebt! Mal schauen, wann ich ankomme!

Ob ich ankomme!

Okay, das Warten hat vielleicht ein Ende.

Unser Lotse kommt an, der uns von hier zum Kanal lotst.

Hi - Hallo!

Ihr Job ist einfach, Sie werden dann immer von Containerschiff

zu Containerschiff gebracht? - Von Schiff zu Schiff, egal!

Ach, krass! - Das ist egal, welche Schiffe kommen!

Ihr Gebiet ist hier um den Kanal und durch den Kanal? - Ja.

Doch auch mit Lotse gehts nicht viel schneller.

In der Dämmerung erreichen wir die Schleuse.

Krass, wie lange das alles dauert!

Besonders weit sind wir noch nicht gekommen!

81 Kilometer in fast zwei Tagen?

Mit dem Auto braucht man eine Stunde 15.

Wir sind jetzt hier am blauen Punkt.

Eigentlich wollen wir nach hier nach Fredrikstad kurz vor Oslo.

Jetzt müssen die hier mal Gas geben!

Und ich gehe wieder früh ins Bett.

Ihr hört es: Ich bin richtig fröhlich!

Als ist eingepennt bin, waren wir auf dem Weg nach Kiel

von Hamburg aus. Das war ja ein Ministück. Ich dachte schon:

Oh Gott, wie kommen wir an? Aber jetzt sind wir hier schon!

Du wachst auf und du bist mitten auf dem offenen Meer!

Das ist gewaltig und es ist nichts in der N‰he!

Alles shaket! Ihr müsst euch vorstellen:

So wie der Kaffee shaket, shaket auch abends mein Bett,

in dem ich liege!

Und trotzdem bin ich immer noch nicht seekrank.

Puh! Im Hafen der dänischen Stadt Fredericia

werden jetzt 12 Container aus und umgeladen.

Ich nutze die Zeit für eine Recherche im Maschinenraum:

Wieviel verbraucht so ein Containerschiff eigentlich?

Puh! Hier riecht es auf jeden Fall auch nach Treibstoff!

Und es ist laut!

Für einen Tag, 24 Stunden, braucht es mehr oder weniger

35 Tonnen Kraftstoff/Treibstoff: Schweröl.

Braucht das Containerschiff jetzt mehr Treibstoff,

weil ich als Passagier mit an Bord bin? - Nein.

Nein. Wieviel wiegst du? - 61 Kilo.

Wenn du eine Kiste nimmst, die hat mehr oder weniger

immer ca. 20 Tonnen, diese 60 oder 70 Kilo sind da gar nichts!

Das heiflt, die Umwelt wird nicht mehr belastet durch

mich, die hier mit an Bord ist? - Nein!

Das stimmt! Ich habe mal nachgerechnet:

Durch mein zusätzliches Gewicht bläst das Schiff

nur ungefähr 1 Kilo mehr CO2 auf dem Weg von

Hamburg nach Fredrikstad raus.

Mit dem Flugzeug hätte ich auf der Strecke fast

200kg CO2 verursacht, also das zweihundertfache

im Vergleich zum Containerschiff!

Egal, ob ich an Bord bin oder nicht:

Vor allem alte Containerschiffe stoßen, abgesehen von CO2,

Unmengen an klimaschädlichen Abgasen wie

Stickoxide oder Rufl aus.

Und noch eins: Containerschiffe können Passagierflüge

nicht annähernd ersetzen. In die wenigen Gäste-Kajüten

passen VIEL weniger Leute rein als in eine Flugzeugkabine!

Ich bin mit meinem Containerschiff "nur drei Tage"

unterwegs, um nach Norwegen zu kommen.

Klar, man kann auch mit der Bahn nach Norwegen fahren.

Aber ich wollte euch mal das Prinzip einer Containerschiffreise

zeigen, denn theoretisch kann man mit Containerschiffen

um die ganze Welt fahren und es funktioniert immer gleich!

Ein Schnäppchen ist so eine Reise aber leider nicht:

Der Trip nach Norwegen kostet inkl. Verpflegung hin

und zurück 630 Euro. Mit dem Flugzeug hätte ich rund 460 gezahlt.

Für weite Strecken wird es noch teurer.

Hamburg - Australien mit dem Flugzeug: rund 770 Euro.

Mit dem Containerschiff: 4200 Euro.

Und: 42 Tage auf See!

Nach vier Stunden im dänischen Hafen geht es weiter

Richtung Norwegen. Die See ist ruhig, mein Magen auch.

Aber das geht bestimmt auch anders. Oder?

Gibt es mit so Containerschiffen, obwohl es große Boote sind,

auch mal unsichere Momente? Kann was passieren?

Natürlich! Wenn etwas passiert, ist schlechtes Wetter.

Große Wellen kommen an das Boot. Die können auch

etwas kaputt machen. - Hattest du so etwas schon mal?

Ja. - Auch auf dem Weg? - Auf der Nordsee.

Hui! Ich hatte anscheinend echt Glück, dass

die Route geändert wurde. Von Seekrankheit keine Spur.

Im Gegenteil, mir schmeckt es wieder mal richtig gut!

Die dritte warme Mahlzeit um 17:20 Uhr!

Dann gibt es noch ein Abschiedsfoto mit der Crew

und ich hau mich wieder ins Bett.

Wenn ich morgen aufwache bin ich in Norwegen,

nicht mehr in Dänemark.

Das Schiff fährt die ganze Nacht auf Volldampf und

mit knapp zwei Stunden Verspätung erreichen wir Norwegen.

Es ist einfach so schön hier! Guckt euch das an!

Man wacht auf und man ist mitten auf dem Meer.

Man hat Lichter um sich herum. Man hat zwar Motorgeräusche,

aber sonst ist es hier so friedlich! Man ist wirklich abgeschirmt

von allem, was draußen passiert. Man ist hier nur mit der Crew

und mit dem Boot. Und, ja! Deswegen will ich eigentlich

nicht ankommen, weil es ist schon sehr sehr schön hier!

Und dann, nach über 60(!) Stunden Fahrt: Fredrikstad.

Sieht so aus, Sie sind frei!

Ich will gar nicht frei sein!

Es ist so schön hier!

Ich bin so entspannt wie schon lange nicht mehr! Wirklich!

Jetzt seid ihr dran: Könntet ihr euch vorstellen, so eine

Containerschiffreise zu machen? Schreibt's mir in die Kommentare!

Containerschiffreisen sind auf jeden Fall teurer als fliegen.

Man muss sehr flexibel sein.

Vom Umweltaspekt kann man sagen: Klar, ist es eine

Drecksschleuder! Aber diese Dinger fahren so oder so.

Das heiflt, es macht keinen Unterschied, ob ich da mit drauf fahre

oder nicht. Unabhängig davon: Das war eines der größten

Abenteuer, die ich je gemacht habe! Ich würde es

auf jeden Fall noch einmal machen und auch gerne eine

längere Strecke! Und mehr in die Sonne!

Wenn euch diese Reportage gefallen hat,

dann lasst uns doch hier mal ein Abo da!

Wenn ihr sehen wollt, wie Ari sich als Rettungsschwimmerin

geschlagen hat, dann klickt hier!


Nachhaltiger reisen: Sind Containerschiffe eine Alternative zum Flugzeug? Viajes más sostenibles: ¿Son los portacontenedores una alternativa al avión? Voyager de manière plus durable : Les porte-conteneurs sont-ils une alternative à l'avion ? Viagens mais sustentáveis: Os navios porta-contentores são uma alternativa ao transporte aéreo?

Fliegen gehört zu den größten Klimasünden, die es so gibt!

Deshalb sollten wir eigentlich mit der Bahn in den Urlaub

fahren, anstatt z.B. mit dem Backpack nach Australien zu fliegen.

Hier hinter mir könnte eine saubere Alternative sein,

und zwar die Containerschiffe!

Mein ganzes Bett bummert! Krass!

Die fahren eh um die Welt und man kann da einfach mitfahren.

Und es ist gewaltig und es ist nichts in der N‰he!

Aber ist es wirklich eine brauchbare Alternative zum Fliegen?

Wir stehen doch, wir fahren nicht mehr!

Wie ist es überhaupt mit einem Containerschiff zu reisen?

Mal schauen, wann ich ankomme - ob ich ankomme!

Hier irgendwo beginnt meine erste Reise mit einem Containerschiff:

In drei Tagen nach Norwegen!

Ich habe schon vor Wochen gebucht, aber erst

vor ein paar Tagen erfahren, dass es heute losgeht.

Flexibel muss man also seinÖ

...und einen starken Magen haben!

Boah! Normalerweise werde ich immer seekrank,

wenn ich nur einen Tag mit dem Boot auf's Wasser fahre.

Jetzt drei Tage? Das wird auf jeden Fall eine "Kotzreise"!

Alter, das ist riesig!

152 Meter lang, 23 Meter breit: Die "Katharina Schepers",

mein zu Hause für die kommenden drei Tage.

Hi! - Hello! - Hi, Nadine!

So, now we go on board? - We go to your cabin!

Leute, es geht los!

Hey, dieses Ding ist einfach riesig!

Ich gehe am Sonntag um 14.00 Uhr an Bord.

Dass wir noch morgen Vormittag hier in Hamburg

ankern werden, ahne ich jetzt noch nicht.

Ich habe eine Star-Wars-Bettwäsche!

Does the captain like star wars? - Ja. - Ja?

Krass, du guckst einfach auf fucking Container!

Die werden gerade noch beladen.

Das werde ich noch auschecken, was da so drin ist!

Meine Kajüte ist gemütlich und größer als ich dachte!

Sogar mit eigenem Bad und Dusche.

Aber ob ich bei Wellengang hier gut schlafen kann?

Als nächstes geht's zum Kapitän.

Und der hat überraschende Neuigkeiten für mich!

Hallo! Da seid ihr ja schon. - Hallo, Nadine!

Crazy Schiff hast du hier!

Ja. - Das ist ja riesig! - Naja, das ist ja relativ, oder?

Die Frage ist: Wo wollt ihr denn aussteigen?

Wir fahren jetzt nochmal nach Fredericia von hier.

Das ist relativ neu! - Okay!

Schon die erste Änderung.

Eigentlich sollte das Schiff über die Nordsee auf

direktem Weg nach Fredrikstad in Norwegen fahren.

Das ist das Ziel meiner Reise.

Doch jetzt gibt es eine neue, längere Route durch den

Nord-Ostsee-Kanal und einen Zwischenstopp in Dänemark.

Wieso ändert sich das immer? - Ständig! - Wieso?

Immer andere Ladung und immer wieder etwas gechanged wird!

Und auch das Wetter changed ständig und verändert die Route.

Das werde ich auch noch zu spüren bekommen!

Während das Schiff weiter beladen wird,

bin ich gespannt auf mein erstes Essen an Bord.

Hoffentlich gibt's auch was für Vegetarier!

Hello! You're the chef? - Yes.

Nice to meet you! We're here the next three days.

And I hope this will be my favorite place on the whole ship!

What do you have today?

I prefer this, veggie things!

Salat ist gut!

Hi! - Dankeschön, Dir auch!

Mein Abendessen. Eigentlich gibt es Gulasch mit Reis und Salat.

Ich habe jetzt aber gesagt: Ich möchte nur den Reis.

Ich glaube, das ist auch mit Omelett drin und Gemüse.

Muss ich sagen, sieht gut aus. Ist geil, ist lecker!

Beim Essen lerne ich den Rest der Mannschaft kennen:

Er hier ist zum Beispiel für den Motor zuständig.

Zum Nachtisch gibt' s Eis!

Was mein Magen wohl dazu sagt?

Ich spüre das schon!

Ich spüre da jetzt schon im Kopf,

dass es drückt und dass es so ein bisschen unangenehm ist!

Ich glaube, es geht nach vorne und zurück ein bisschen.

Wahrscheinlich wird jetzt irgendwie noch weiter beladen.

Also, ich spüre es jetzt schon. Doch!

Es ist jetzt noch nicht so, dass ich kotzen muss,

aber ich spüre es jetzt schon. Es fängt jetzt schon an.

Durchsage vom Kapitän: Wir legen ab. Endlich!

Hi! - Schön, dass ihr wieder da seid! - Ja, ne?

Alle Passagiere dürfen auf die Brücke.

Eng wird es aber nicht.

Es gibt nur zwei Kajüten für Touris wie mich.

Die Katharina Schepers legt in Kürze ab.

Vom CTA 1, Verholt zum Alabasta.

Verrückt! Wir legen jetzt ab. Ich glaube das immer noch nicht!

Alter, guck mal bitte den Schwall da an! Oh, mein Gott!

Auf den ersten Blick ist das Schiff eine ganz schöne

Drecksschleuder. Ob das hier am Ende wirklich besser als

ein Flugzeug fürs Klima ist? Ich werde es noch rausfinden!

Aber jetzt freue ich mich erstmal, dass es los geht.

Und ganz ehrlich: Diese Atmosphäre ist einfach einmalig!

Ein ganz anderes Reisegefühl.

Das war eine sehr kurze Schifffahrt und zwar eine halbe Stunde.

Wir legen jetzt an. Dann wird genau das gleiche wie die letzten

5 Stunden gemacht: Beladen und Entladen.

Und morgen früh um 9 Uhr geht es erst wieder weiter.

Verrückt! Brauchst viel Zeit und Geduld!

Michael wird hier übrigens aussteigen.

Morgen kommt ein neuer Kapitän an Bord.

Und ich hau mich jetzt ins Bett!

Das ist mein Blick. Nix da Meerblick!

Dafür sind keine Wellen da, weil wir ja noch am Hafen liegen

und ich bin seekrankmäßig fit!

Ich schlafe jetzt einfach. Ich bin wirklich groggy.

Vielleicht liegt es daran, dass wir den ganzen Tag

an der Seeluft waren. Tschüß!

Leute, es ist Punkt 6 Uhr und ich bin wach geworden,

weil wir jetzt zum nächsten Hafen fahren.

Mein ganzes Bett bummert.

Krass!

Aber ansonsten ist das Bett bequem.

Ich hab einen halben Panorama-Blick:

Hier sind die Container. Die sind wieder fleißig am beladen.

Aber wir sind noch "on the German Land",

sogar immer noch im Hamburger Land!

Jetzt geht es auf zum Frühstück!

Ich bin mal gespannt, was das Frühstück so hergibt.

Good Morning! - Guten Morgen! Ich bin Marcin, der neue Kapitän!

Ah, geil! Dann wissen wir jetzt, wer du bist!

Gestern haben wir uns nicht getroffen, weil ich erst in der Nacht

angekommen bin. - Ok, dann gibt es jetzt Frühstück.

Ich komme später noch einmal hoch und nerve dich ein bisschen

und frage dich viele Fragen! Sehr gut, guten Appetit!

Das Frühstück ist wieder sehr üppig, das sonstige Programm:

Eher minimalistisch.

Es gibt eine kleine Sauna und eine Profi-Hantel.

W-Lan gibt's nicht und Handyempfang habe ich nur in Küstennähe.

Ich bin wahnsinnig entspannt. Ich kann nicht viel machen.

Ich habe kaum etwas zu tun, aufler euch zu erzählen, wie es hier ist!

Jetzt sind wir weg. Wir sind gelöst!

Jetzt gibt es kein Zurück mehr!

Ganz langsam gehts die Elbe Richtung Nord-Ostsee-Kanal entlang.

Auf See sind wir erst morgen, gut für mich und meinen Magen!

Man merkt, dass man sich bewegt.

Aber so von wegen so hin und her schaukeln: Zero!

Alles an Bord dauert laaaange!

Und mir gefällt das super.

Es ist wie ein kleiner Selbstfindungstrip.

Ich komme hier richtig zur Ruhe.

Ja, jetzt nach dem Essen könnte ich eigentlich schon wieder schlafen!

Back again. Weiflt du was da drin ist? - Nein.

Würdest du es gerne wissen, was da drin ist?

Nein, das interessiert mich nicht. - Nein?

Ich finde es schon spannend zu wissen. Das steht schließlich

vor meinem Schlafzimmer! Ich will wissen, vor was ich schlafe.

Einige Sachen müssen wir wissen, zum Beispiel gefährliche Ladung.

Viele Sachen sind gefährlich, zum Beispiel Coca Cola.

Das sind Dosen unter Druck.

Wenn etwas passiert, die Dosen sind lose oder unter Druck

kommt es raus, dann ist es eine gefährliche Ladung.

Cola haben wir nicht, dafür ordentlich Alkohol.

Und ein E-Auto.

Zeit für eine Erkundungstour an Deck.

Das ist, meine ich, unser Rettungsboot.

Krass! Guck mal bitte, wie groß die sind!

Da steht "super heavy".

Kommen wir schon zum Stehen?

Wir fahren auf jeden Fall langsamer.

Also, wir stehen doch! Wir fahren nicht mehr.

Ich glaube, dass wir zum Halt gekommen sind, weil wir

wollen ja über den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel.

Die Schleuse ist wahnsinnig klein und unser Schiff ist ja schon breit.

Deswegen muss man warten, dass man da irgendwie durchgeschleust wird.

Zurück auf der Brücke gibt es schlechte Nachrichten:

Das Wetter bremst uns aus!

Alle Boote müssen ihre Geschwindigkeit drosseln,

besonders in dem Kanal. Das heiflt, wir müssen mindestens

eine Stunde warten und dann kommen wir hoffentlich in den

Kanal rein. Es wird noch viel nebliger als hier,

weil er meinte, es staut sich da!

Zwei Stunden passiertÖ nichts!

Auch wenn hier alle chillen, bedeutet das für mich,

dass sich meine Reisezeit nach Norwegen immer mehr

nach hinten verschiebt! Mal schauen, wann ich ankomme!

Ob ich ankomme!

Okay, das Warten hat vielleicht ein Ende.

Unser Lotse kommt an, der uns von hier zum Kanal lotst.

Hi - Hallo!

Ihr Job ist einfach, Sie werden dann immer von Containerschiff

zu Containerschiff gebracht? - Von Schiff zu Schiff, egal!

Ach, krass! - Das ist egal, welche Schiffe kommen!

Ihr Gebiet ist hier um den Kanal und durch den Kanal? - Ja.

Doch auch mit Lotse gehts nicht viel schneller.

In der Dämmerung erreichen wir die Schleuse.

Krass, wie lange das alles dauert!

Besonders weit sind wir noch nicht gekommen!

81 Kilometer in fast zwei Tagen?

Mit dem Auto braucht man eine Stunde 15.

Wir sind jetzt hier am blauen Punkt.

Eigentlich wollen wir nach hier nach Fredrikstad kurz vor Oslo.

Jetzt müssen die hier mal Gas geben!

Und ich gehe wieder früh ins Bett.

Ihr hört es: Ich bin richtig fröhlich!

Als ist eingepennt bin, waren wir auf dem Weg nach Kiel

von Hamburg aus. Das war ja ein Ministück. Ich dachte schon:

Oh Gott, wie kommen wir an? Aber jetzt sind wir hier schon!

Du wachst auf und du bist mitten auf dem offenen Meer!

Das ist gewaltig und es ist nichts in der N‰he!

Alles shaket! Ihr müsst euch vorstellen:

So wie der Kaffee shaket, shaket auch abends mein Bett,

in dem ich liege!

Und trotzdem bin ich immer noch nicht seekrank.

Puh! Im Hafen der dänischen Stadt Fredericia

werden jetzt 12 Container aus und umgeladen.

Ich nutze die Zeit für eine Recherche im Maschinenraum:

Wieviel verbraucht so ein Containerschiff eigentlich?

Puh! Hier riecht es auf jeden Fall auch nach Treibstoff!

Und es ist laut!

Für einen Tag, 24 Stunden, braucht es mehr oder weniger

35 Tonnen Kraftstoff/Treibstoff: Schweröl.

Braucht das Containerschiff jetzt mehr Treibstoff,

weil ich als Passagier mit an Bord bin? - Nein.

Nein. Wieviel wiegst du? - 61 Kilo.

Wenn du eine Kiste nimmst, die hat mehr oder weniger

immer ca. 20 Tonnen, diese 60 oder 70 Kilo sind da gar nichts!

Das heiflt, die Umwelt wird nicht mehr belastet durch

mich, die hier mit an Bord ist? - Nein!

Das stimmt! Ich habe mal nachgerechnet:

Durch mein zusätzliches Gewicht bläst das Schiff

nur ungefähr 1 Kilo mehr CO2 auf dem Weg von

Hamburg nach Fredrikstad raus.

Mit dem Flugzeug hätte ich auf der Strecke fast

200kg CO2 verursacht, also das zweihundertfache

im Vergleich zum Containerschiff!

Egal, ob ich an Bord bin oder nicht:

Vor allem alte Containerschiffe stoßen, abgesehen von CO2,

Unmengen an klimaschädlichen Abgasen wie

Stickoxide oder Rufl aus.

Und noch eins: Containerschiffe können Passagierflüge

nicht annähernd ersetzen. In die wenigen Gäste-Kajüten

passen VIEL weniger Leute rein als in eine Flugzeugkabine!

Ich bin mit meinem Containerschiff "nur drei Tage"

unterwegs, um nach Norwegen zu kommen.

Klar, man kann auch mit der Bahn nach Norwegen fahren.

Aber ich wollte euch mal das Prinzip einer Containerschiffreise

zeigen, denn theoretisch kann man mit Containerschiffen

um die ganze Welt fahren und es funktioniert immer gleich!

Ein Schnäppchen ist so eine Reise aber leider nicht:

Der Trip nach Norwegen kostet inkl. Verpflegung hin

und zurück 630 Euro. Mit dem Flugzeug hätte ich rund 460 gezahlt.

Für weite Strecken wird es noch teurer.

Hamburg - Australien mit dem Flugzeug: rund 770 Euro.

Mit dem Containerschiff: 4200 Euro.

Und: 42 Tage auf See!

Nach vier Stunden im dänischen Hafen geht es weiter

Richtung Norwegen. Die See ist ruhig, mein Magen auch.

Aber das geht bestimmt auch anders. Oder?

Gibt es mit so Containerschiffen, obwohl es große Boote sind,

auch mal unsichere Momente? Kann was passieren?

Natürlich! Wenn etwas passiert, ist schlechtes Wetter.

Große Wellen kommen an das Boot. Die können auch

etwas kaputt machen. - Hattest du so etwas schon mal?

Ja. - Auch auf dem Weg? - Auf der Nordsee.

Hui! Ich hatte anscheinend echt Glück, dass

die Route geändert wurde. Von Seekrankheit keine Spur.

Im Gegenteil, mir schmeckt es wieder mal richtig gut!

Die dritte warme Mahlzeit um 17:20 Uhr!

Dann gibt es noch ein Abschiedsfoto mit der Crew

und ich hau mich wieder ins Bett.

Wenn ich morgen aufwache bin ich in Norwegen,

nicht mehr in Dänemark.

Das Schiff fährt die ganze Nacht auf Volldampf und

mit knapp zwei Stunden Verspätung erreichen wir Norwegen.

Es ist einfach so schön hier! Guckt euch das an!

Man wacht auf und man ist mitten auf dem Meer.

Man hat Lichter um sich herum. Man hat zwar Motorgeräusche,

aber sonst ist es hier so friedlich! Man ist wirklich abgeschirmt

von allem, was draußen passiert. Man ist hier nur mit der Crew

und mit dem Boot. Und, ja! Deswegen will ich eigentlich

nicht ankommen, weil es ist schon sehr sehr schön hier!

Und dann, nach über 60(!) Stunden Fahrt: Fredrikstad.

Sieht so aus, Sie sind frei!

Ich will gar nicht frei sein!

Es ist so schön hier!

Ich bin so entspannt wie schon lange nicht mehr! Wirklich!

Jetzt seid ihr dran: Könntet ihr euch vorstellen, so eine

Containerschiffreise zu machen? Schreibt's mir in die Kommentare!

Containerschiffreisen sind auf jeden Fall teurer als fliegen.

Man muss sehr flexibel sein.

Vom Umweltaspekt kann man sagen: Klar, ist es eine

Drecksschleuder! Aber diese Dinger fahren so oder so.

Das heiflt, es macht keinen Unterschied, ob ich da mit drauf fahre

oder nicht. Unabhängig davon: Das war eines der größten

Abenteuer, die ich je gemacht habe! Ich würde es

auf jeden Fall noch einmal machen und auch gerne eine

längere Strecke! Und mehr in die Sonne!

Wenn euch diese Reportage gefallen hat,

dann lasst uns doch hier mal ein Abo da!

Wenn ihr sehen wollt, wie Ari sich als Rettungsschwimmerin

geschlagen hat, dann klickt hier!