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Youtube-Lektionen - April 2020, Die Geschichte Saudi-Arabiens

Die Geschichte Saudi-Arabiens

Wenn Ihr Saudi Arabien hört, woran

denkt Ihr Königshaus?

Die größte Macht der Welt

kritisierte Menschenrechtsverstöße.

Frauen, die jetzt Autofahren und

Aufbruchstimmung.

Um dieses Land zu verstehen, muss

man seine Geschichte kennen.

Deshalb schauen wir uns an, wie das

Königreich Saudi Arabien entsteht.

Was das mit dem Pakt zwischen dem

Königshaus und dem

auf sich hat.

Und vor welchen Herausforderungen

das Land heute steht.

Das erste saudische Emirat, also

von einem Fürsten verwaltete Gebiet,

entsteht im Jahr 1744.

Das Gebiet auf der Arabischen

Halbinsel gehörte vorher zu

verschiedenen Herrschafts Verbänden.

1144 versprechen sich Muhammad

Ibn Saud, ein weltlicher Fürst,

und Scheich Muhammad Ibn Abd

al vap, ein geistlicher Führer,

gegenseitig die Treue.

Der eine liefert das religiöse

Fundament für den neuen Staat und

verspricht den nomadischen Kriegern

Glückseligkeit im Paradies,

wenn sie unter der Flagge der Saudis

kämpfen.

Das Herrscherhaus der Saudis stellte

Muhammad Ibn Saud, die Herrscher

für den saudischen Staat.

Der andere macht dafür den

Wahhabismus zur Staatsreligion.

Unter Wahhabismus verstehen wir die

strenge Auslegung von Koran

und Propheten Tradition der

Sunna.

Dazu gehöre auch deren Verteidigung

und Verbreitung.

Dafür sorgt dafür, dass die

wahhabitische Lehre in alle Welt

getragen wird.

Die Geistlichen helfen dabei, die

Untertanen zu kontrollieren und den

Staat zu organisieren.

Vor allem, was Bildung und Soziales

betrifft.

Diese arbeitsteilige Verbindung

hält bis heute.

Was man auch auf der Fahne des

Landes sieht Dort sind das

Glaubensbekenntnis und das Schwert

der Staatsgründer miteinander

abgebildet.

Das Emirat in der Mitte der Wüste

unterwirft immer mehr Stämme,

erobert ein Gebiet nach dem anderen,

sodass die Osmanen erst im Jahr 1818

militärisch zerschlagen.

Aber schon ab 1824 versuchen

die Sauds erneut, ein Emirat zu

gründen, das allerdings 1991

wegen innerer Spannungen und äußerer

Konflikte zugrunde geht.

Der Aufbau des Staates ist nicht

einfach, denn dazu ist es nötig,

die nomadischen Beduinen Stämme

sesshaft zu machen.

Um die Kriegszüge zu rechtfertigen,

werden die gegnerischen muslimischen

Stämme zu Ungläubigen erklärt,

und damit können die Saudis den

Dschihad, den Heiligen Krieg,

gegen ihre Gegner ausrufen und

sie unterwerfen.

1902 erobert Abdul Aziz

Ibn Saud die Stadt Jahr zurück

und begründet damit den dritten

Staat Saudi-Arabien, der bis heute

besteht.

Nach und nach erobert Saud fast die

ganze arabische Halbinsel.

1926 schließlich auch den

Heckers, die westliche Küstenregion.

Dort liegen die heiligen islamischen

Stätten in Mekka und Medina.

Das ist aus zwei Gründen bedeutend.

Zum einen spült die jährliche

Wallfahrt Geld in die Kassen.

Zum anderen sind die Saudis jetzt

die Hüter der religiösen Stätten

des Islams und genießen

entsprechendes Ansehen in der

islamischen Welt.

Die Briten und die Franzosen, die

als europäische Mächte den Nahen

Osten unter sich aufteilen, dulden

den neuen Staat, denn sie

interessieren sich nicht für die

Wüste.

Damals sind die riesigen

Erdölvorkommen noch nicht entdeckt.

Am 23.

September 1932 proklamiert

Abdul Aziz Ibn Saud

das Königreich Saudi-Arabien.

Sein Titel lautet Hüter der

beiden heiligen Stätten und

König von Saudi

Arabien.

Das Wichtigste für einen König

ist, die Dynastie zu sichern,

Nachkommen zu zeugen.

Saud nimmt das ziemlich ernst.

Er heiratet aus jedem unterworfenen

Nomaden Stamm, eine Häuptlings

Tochter.

Mit seinen Frauen zeugt er mehr als

50 Kinder.

Eine große Familie ist wichtig, denn

Saudi-Arabien ist eine absolute

Monarchie.

Alles hängt vom König ab.

Wenn ein neuer Herrscher den Thron

betritt, entlässt er die Vertrauten

seines Vorgängers und befördert

seine eigenen Leute in die

Schaltzentralen der Macht.

Die stammen natürlich aus dem

Familienclan, und deshalb

muss der ausreichend groß sein.

Wir reden hier über 500 000

Prinzen mit ihren Familien.

Jeder bisherige König ist übrigens

ein Sohn des Staatsgründers,

sich also Brüder als Könige

ab. Mittlerweile folgt jetzt

der Wechsel zu Enkelgeneration.

Aber immer hat die Königsfamilie

alle wichtigen Posten in Staat und

Gesellschaft inne und übt so

die Kontrolle aus.

Es gibt drei Machtgruppen in

Saudi-Arabien, die königliche

Familie, die Religionsgelehrten

und die Wirtschaft.

Nachdem eine Zeitlang die

Religionsgelehrten mehr und mehr

Einfluss anhäuften, scheint

heute die Wirtschaft auf dem

Vormarsch zu sein.

Die Erdölindustrie krempe das Land

seit dem Jahr 1938,

besonders ab den 1970er Jahren.

Sprudelnde Reichtum nur so

aus der Erde.

Ein Viertel der damals bekannten

Erdölreserven liegt unter saudi

arabischen Sand.

Heute sind es immer noch 16

Prozent.

Die Regierung drängt nach und nach

ausländische ölförderer, Firmen, vor

allem die US amerikanische Arabian

American Oil Company, aus

dem gemeinsamen Unternehmen hinaus.

Somit verbleibt der Reichtum im

Land, und das Königshaus

ist wirklich märchenhaft

reich.

Der Wohlstand kommt auch den

Untertanen zugute.

Es strömen mit den Jahren Millionen

ausländische Arbeitskräfte ins Land,

vor allem aus Pakistan und Indien,

den Philippinen oder Indonesien,

aber auch aus arabischen Staaten.

Heute sind von den 33 Millionen

Einwohnern elf Millionen

Ausländer.

Das Land ist reich durch das öL, und

die Saudis verteilen den Reichtum.

Vor allem kauft der König mit dem

Geld auch modernste Waffensysteme.

Geld und Waffen sichern den

Einfluss der Saudis.

Außenpolitisch ist das Land ein

enger Verbündeter der USA.

Diese Partnerschaft ist nicht bei

jedem im Land gern gesehen.

Die USA gelten gerade wegen ihrer

Unterstützung für Israel vielen

Muslimen als Feind.

Das saudische Königshaus unterstützt

andere arabische Staaten im Kampf

gegen Israel und dehnt so seinen

Einfluss immer weiter aus.

Im Oktober 1971 bricht

der Jom-Kippur-Krieg aus.

Da kämpfen Syrien und ägypten gegen

Israel übrigens auch etwas zu wenig

um auf das Video zugemacht.

Saudi-Arabien macht seinen Einfluss

in der Organisation der arabischen

Erdöl exportierenden Staaten geltend

und sorgt dafür, dass

weniger öL in den Westen exportiert

wird.

So will König Feisal vor allem die

USA zu einer anderen Israel

Politik bewegen.

Weil die Preise für das öL ansteigen

und Benzin knapp wird, werden in

Deutschland zum Beispiel vier

autofreie Sonntage eingeführt.

Saudi-Arabien hat dem Westen seine

Macht demonstriert und seine

Führungsposition im arabischen Lager

bestärkt.

Ohne öL funktioniert die weltweite

Wirtschaft allerdings nicht.

Und wer den ölhahn kontrolliert,

der ist mächtig.

Später steht Saudi-Arabien

wieder an der Seite der USA.

Aber freilich verfolgt das

Königshaus auch seine ganz eigenen

Ziele.

In Afghanistan führen die

Mudschaheddin einen Krieg gegen

die Sowjetunion, die USA und

Saudi-Arabien unterstützen

die Aufständischen.

In Afghanistan ist auch eine Gruppe

unter dem Befehl von Osama Bin Laden

unterwegs.

Al-Qaida kennt hier sicherlich

die saudi arabische Politik und

Gesellschaft bilden einen Nährboden

für Terrorismus.

Der islamische Fundamentalismus

ist sehr stark und in seiner

wahhabitischen Spielart sogar

Staatsreligion.

Gleichzeitig unterdrückt das

Königshaus anscheinend alle,

die anders denken und mit den USA

und dem Westen paktieren, also

mit den größten Feindbildern der

Fundamentalisten.

Im ganzen Land leben viele Reiche,

die Terrorgruppen finanzieren

können. Osama Bin Laden stammt

aus Saudi Arabien.

15 der 19 Täter des Anschlags

auf das World Trade Center 2001

stammen aus Saudi-Arabien.

Das saudische Königshaus das

fundamentalistische.

In Nahost unterstützt, um Einfluss

zu nehmen, ist wegen seiner Nähe

zum Westen zugleich Feind

Nummer eins vieler Terroristen.

Der saudische Wahhabismus und

Salafismus, wieder Terrorgruppen,

sind sich sehr, sehr ähnlich.

Im Grunde genommen will

Saudi-Arabien die politischen

Machtverhältnisse im Nahen Osten

auf dem Stand der 1980er 1990er

Jahre bewahren.

Das Königreich unterstützt erst

Saddam Hussein gegen den Iran,

dann hilft es, mit Saddam aus Kuwait

zu vertreiben.

Als nach dem Sturz Saddams der Iran

an Einfluss gewinnt, unterstützt

Saudi-Arabien später sunnitische

Aufständische.

Das wichtigste außenpolitische Ziel

Saudi-Arabiens ist es, den Einfluss

des Iran im Nahen Osten

zurückzudrängen.

Die beiden Staaten führen im Jemen

sogar indirekt Krieg gegeneinander.

In Syrien und im Irak unterstützen

die Saudis die Gegner des Iran.

Saudi-Arabien ist immer Gegner

der Staaten gewesen, mit denen

der Westen ein Problem hatte.

In den 70er Jahren gegen ägypten

und den Kommunismus, in den 80ern

gegen die Sowjets in Afghanistan, in

1930ern gegen den Irak,

heute gegen den Iran.

Saudi-Arabien ist eigentlich kein

natürlicher Partner des Westens.

Gemeinsame Werte teilen

die EU oder die USA mit

Saudi-Arabien nicht.

Warum also kooperiert

der Westen mit Saudi-Arabien?

Das Land ist vor allem in einer

instabilen Region ein

Stabilitätsanker.

Würde diese Ordnungsmacht

wegbrechen, wäre Chaos

die Folge.

Aber der Stabilitätsanker ist

nicht so stabil, wie man vielleicht

meint.

Die Dynastie steht vor großen

Herausforderungen.

Jahrzehntelang funktioniert ein

unausgesprochenes Abkommen

zwischen den Herrschern und den

Beherrschten.

Die ölmilliarden werden eingesetzt,

damit die Menschen ein möglichst

sorgenfreies Leben haben.

Dafür beteiligen sie sich nicht

an der Politik.

Jetzt aber, da der ölpreis dauerhaft

vergleichsweise niedrig ist und da

die Bevölkerung wächst, funktioniert

dieses übereinkommen nicht mehr.

Die Untertanen müssen mehr

an der Politik beteiligt werden, und

sie müssen sich darauf einstellen,

mehr zu arbeiten.

Außerdem verursacht die Verbindung

des Königshauses mit den

wahhabitischen Religionsgelehrten

mittlerweile mehr Probleme,

als sie nützt.

Und zum dritten muss der

Staat Reformen durchführen, wenn er

die Jugend nicht verlieren will.

Seit dem Jahr 2017 ist es Frauen

erlaubt, Auto zu fahren.

Selbst hinter dem Steuer zu setzen.

Begründet wird diese Reform übrigens

damit, dass mehr Frauen arbeiten und

dass die mit dem Auto zur Arbeit

fahren müssen. Klingt für uns

selbstverständlich, war es bis zu

diesem Zeitpunkt nicht.

Auch die Wirtschaft wird umgebaut.

Weg von einer reinen Erdöl

Wirtschaft, hin zu regenerativen

Energiequellen. Das ist auch deshalb

schon wichtig, weil Zweidrittel der

Untertanen jünger als 30 Jahre

alt sind.

Wenn diese Leute alle irgendwann mal

keine Arbeit mehr haben, dann drohen

Unruhen.

Stück für Stück finden

gesellschaftliche oder politische

Reformen statt.

Mittlerweile existiert ein Gremium

aus Frauen und Männern, die nicht

zur Königsfamilie gehören, das

den König berät.

Aber sei man eben.

Abdel Asis ist ein absoluter

Herrscher, eher für die Regierung

und ist Oberbefehlshaber der Armee.

Zumindest offiziell.

Denn der eigentliche Machthaber ist

wohl schon sein Sohn, Kronprinz

Muhammad Bin Salman.

Opposition wird knallhart

unterdrückt.

Im Jahr 2018 wird im saudischen

Konsulat in Istanbul sogar ein

kritischer saudischer Journalist

ermordet.

Der Fall K. Schoggi hat die ganze

Welt verfolgt.

Der Kronprinz bestreitet, diesen

Mord beauftragt zu haben.

Aber Experten legen Verbindungen

nahe. Im Land gilt grundsätzlich

religiöses Recht die Scharia

inklusive der Todesstrafe.

Für geringere Vergehen kann man mit

dem Stock geprügelt werden.

Für Ausländer und Nichtmuslime

gelten strenge Gesetze.

Bisher hat die Religionspolizei alle

Verstöße gegen das islamische Recht

öffentlich geahndet.

So etwas schreckt ab und schüchtert

ein.

Aber in den vergangenen Jahren

erklärt der Kronprinz, man wolle

zu einer gemäßigten Lesart des

Islam zurückkehren.

So ist beispielsweise die Behörde

zur Förderung der Tugend und

Bekämpfung des Lasters nicht

mehr öffentlich aktiv.

Ob tatsächlich echte Reformen

durchgeführt werden oder Reförmchen

bleibt, das kann man heute noch

nicht so sicher sagen.

Das werden die nächsten Jahre

zeigen.

Es ist ein bisschen komplex, und vor

allem die verschiedenen

Verstrickungen sind sehr komplex.

Aber ich hoffe ja einen kleinen

Einblick bekommen, sodass er besser

versteht, was gemeint ist, wenn in

den Nachrichten von Saudi Arabien

berichtet wird.

Vielleicht aber auch noch Fragen und

sagt Das würde ich auch gerne

wissen, dieser Aspekt wäre noch

interessant, schreibt es gerne unten

in die Kommentare.

Wir kümmern uns dann gerne darum,

und sehr gerne haben wir weitere

spannende Videos für euch.

Einfach hier nehmen, wir gucken, da

haben wir sie verlinkt und nicht

vergessen, den Kanal zu abonnieren,

auf die Glocke zu klicken.

Dann verpasst ihr künftig nichts

mehr.

Bis zum nächsten.


Die Geschichte Saudi-Arabiens The history of Saudi Arabia

Wenn Ihr Saudi Arabien hört, woran

denkt Ihr Königshaus?

Die größte Macht der Welt

kritisierte Menschenrechtsverstöße.

Frauen, die jetzt Autofahren und

Aufbruchstimmung.

Um dieses Land zu verstehen, muss

man seine Geschichte kennen.

Deshalb schauen wir uns an, wie das

Königreich Saudi Arabien entsteht.

Was das mit dem Pakt zwischen dem

Königshaus und dem

auf sich hat.

Und vor welchen Herausforderungen

das Land heute steht.

Das erste saudische Emirat, also

von einem Fürsten verwaltete Gebiet,

entsteht im Jahr 1744.

Das Gebiet auf der Arabischen

Halbinsel gehörte vorher zu

verschiedenen Herrschafts Verbänden.

1144 versprechen sich Muhammad

Ibn Saud, ein weltlicher Fürst,

und Scheich Muhammad Ibn Abd

al vap, ein geistlicher Führer,

gegenseitig die Treue.

Der eine liefert das religiöse

Fundament für den neuen Staat und

verspricht den nomadischen Kriegern

Glückseligkeit im Paradies,

wenn sie unter der Flagge der Saudis

kämpfen.

Das Herrscherhaus der Saudis stellte

Muhammad Ibn Saud, die Herrscher

für den saudischen Staat.

Der andere macht dafür den

Wahhabismus zur Staatsreligion.

Unter Wahhabismus verstehen wir die

strenge Auslegung von Koran

und Propheten Tradition der

Sunna.

Dazu gehöre auch deren Verteidigung

und Verbreitung.

Dafür sorgt dafür, dass die

wahhabitische Lehre in alle Welt

getragen wird.

Die Geistlichen helfen dabei, die

Untertanen zu kontrollieren und den

Staat zu organisieren.

Vor allem, was Bildung und Soziales

betrifft.

Diese arbeitsteilige Verbindung

hält bis heute.

Was man auch auf der Fahne des

Landes sieht Dort sind das

Glaubensbekenntnis und das Schwert

der Staatsgründer miteinander

abgebildet.

Das Emirat in der Mitte der Wüste

unterwirft immer mehr Stämme,

erobert ein Gebiet nach dem anderen,

sodass die Osmanen erst im Jahr 1818

militärisch zerschlagen.

Aber schon ab 1824 versuchen

die Sauds erneut, ein Emirat zu

gründen, das allerdings 1991

wegen innerer Spannungen und äußerer

Konflikte zugrunde geht.

Der Aufbau des Staates ist nicht

einfach, denn dazu ist es nötig,

die nomadischen Beduinen Stämme

sesshaft zu machen.

Um die Kriegszüge zu rechtfertigen,

werden die gegnerischen muslimischen

Stämme zu Ungläubigen erklärt,

und damit können die Saudis den

Dschihad, den Heiligen Krieg,

gegen ihre Gegner ausrufen und

sie unterwerfen.

1902 erobert Abdul Aziz

Ibn Saud die Stadt Jahr zurück

und begründet damit den dritten

Staat Saudi-Arabien, der bis heute

besteht.

Nach und nach erobert Saud fast die

ganze arabische Halbinsel.

1926 schließlich auch den

Heckers, die westliche Küstenregion.

Dort liegen die heiligen islamischen

Stätten in Mekka und Medina.

Das ist aus zwei Gründen bedeutend.

Zum einen spült die jährliche

Wallfahrt Geld in die Kassen.

Zum anderen sind die Saudis jetzt

die Hüter der religiösen Stätten

des Islams und genießen

entsprechendes Ansehen in der

islamischen Welt.

Die Briten und die Franzosen, die

als europäische Mächte den Nahen

Osten unter sich aufteilen, dulden

den neuen Staat, denn sie

interessieren sich nicht für die

Wüste.

Damals sind die riesigen

Erdölvorkommen noch nicht entdeckt.

Am 23.

September 1932 proklamiert

Abdul Aziz Ibn Saud

das Königreich Saudi-Arabien.

Sein Titel lautet Hüter der

beiden heiligen Stätten und

König von Saudi

Arabien.

Das Wichtigste für einen König

ist, die Dynastie zu sichern,

Nachkommen zu zeugen.

Saud nimmt das ziemlich ernst.

Er heiratet aus jedem unterworfenen

Nomaden Stamm, eine Häuptlings

Tochter.

Mit seinen Frauen zeugt er mehr als

50 Kinder.

Eine große Familie ist wichtig, denn

Saudi-Arabien ist eine absolute

Monarchie.

Alles hängt vom König ab.

Wenn ein neuer Herrscher den Thron

betritt, entlässt er die Vertrauten

seines Vorgängers und befördert

seine eigenen Leute in die

Schaltzentralen der Macht.

Die stammen natürlich aus dem

Familienclan, und deshalb

muss der ausreichend groß sein.

Wir reden hier über 500 000

Prinzen mit ihren Familien.

Jeder bisherige König ist übrigens

ein Sohn des Staatsgründers,

sich also Brüder als Könige

ab. Mittlerweile folgt jetzt

der Wechsel zu Enkelgeneration.

Aber immer hat die Königsfamilie

alle wichtigen Posten in Staat und

Gesellschaft inne und übt so

die Kontrolle aus.

Es gibt drei Machtgruppen in

Saudi-Arabien, die königliche

Familie, die Religionsgelehrten

und die Wirtschaft.

Nachdem eine Zeitlang die

Religionsgelehrten mehr und mehr

Einfluss anhäuften, scheint

heute die Wirtschaft auf dem

Vormarsch zu sein.

Die Erdölindustrie krempe das Land

seit dem Jahr 1938,

besonders ab den 1970er Jahren.

Sprudelnde Reichtum nur so

aus der Erde.

Ein Viertel der damals bekannten

Erdölreserven liegt unter saudi

arabischen Sand.

Heute sind es immer noch 16

Prozent.

Die Regierung drängt nach und nach

ausländische ölförderer, Firmen, vor

allem die US amerikanische Arabian

American Oil Company, aus

dem gemeinsamen Unternehmen hinaus.

Somit verbleibt der Reichtum im

Land, und das Königshaus

ist wirklich märchenhaft

reich.

Der Wohlstand kommt auch den

Untertanen zugute.

Es strömen mit den Jahren Millionen

ausländische Arbeitskräfte ins Land,

vor allem aus Pakistan und Indien,

den Philippinen oder Indonesien,

aber auch aus arabischen Staaten.

Heute sind von den 33 Millionen

Einwohnern elf Millionen

Ausländer.

Das Land ist reich durch das öL, und

die Saudis verteilen den Reichtum.

Vor allem kauft der König mit dem

Geld auch modernste Waffensysteme.

Geld und Waffen sichern den

Einfluss der Saudis.

Außenpolitisch ist das Land ein

enger Verbündeter der USA.

Diese Partnerschaft ist nicht bei

jedem im Land gern gesehen.

Die USA gelten gerade wegen ihrer

Unterstützung für Israel vielen

Muslimen als Feind.

Das saudische Königshaus unterstützt

andere arabische Staaten im Kampf

gegen Israel und dehnt so seinen

Einfluss immer weiter aus.

Im Oktober 1971 bricht

der Jom-Kippur-Krieg aus.

Da kämpfen Syrien und ägypten gegen

Israel übrigens auch etwas zu wenig

um auf das Video zugemacht.

Saudi-Arabien macht seinen Einfluss

in der Organisation der arabischen

Erdöl exportierenden Staaten geltend

und sorgt dafür, dass

weniger öL in den Westen exportiert

wird.

So will König Feisal vor allem die

USA zu einer anderen Israel

Politik bewegen.

Weil die Preise für das öL ansteigen

und Benzin knapp wird, werden in

Deutschland zum Beispiel vier

autofreie Sonntage eingeführt.

Saudi-Arabien hat dem Westen seine

Macht demonstriert und seine

Führungsposition im arabischen Lager

bestärkt.

Ohne öL funktioniert die weltweite

Wirtschaft allerdings nicht.

Und wer den ölhahn kontrolliert,

der ist mächtig.

Später steht Saudi-Arabien

wieder an der Seite der USA.

Aber freilich verfolgt das

Königshaus auch seine ganz eigenen

Ziele.

In Afghanistan führen die

Mudschaheddin einen Krieg gegen

die Sowjetunion, die USA und

Saudi-Arabien unterstützen

die Aufständischen.

In Afghanistan ist auch eine Gruppe

unter dem Befehl von Osama Bin Laden

unterwegs.

Al-Qaida kennt hier sicherlich

die saudi arabische Politik und

Gesellschaft bilden einen Nährboden

für Terrorismus.

Der islamische Fundamentalismus

ist sehr stark und in seiner

wahhabitischen Spielart sogar

Staatsreligion.

Gleichzeitig unterdrückt das

Königshaus anscheinend alle,

die anders denken und mit den USA

und dem Westen paktieren, also

mit den größten Feindbildern der

Fundamentalisten.

Im ganzen Land leben viele Reiche,

die Terrorgruppen finanzieren

können. Osama Bin Laden stammt

aus Saudi Arabien.

15 der 19 Täter des Anschlags

auf das World Trade Center 2001

stammen aus Saudi-Arabien.

Das saudische Königshaus das

fundamentalistische.

In Nahost unterstützt, um Einfluss

zu nehmen, ist wegen seiner Nähe

zum Westen zugleich Feind

Nummer eins vieler Terroristen.

Der saudische Wahhabismus und

Salafismus, wieder Terrorgruppen,

sind sich sehr, sehr ähnlich.

Im Grunde genommen will

Saudi-Arabien die politischen

Machtverhältnisse im Nahen Osten

auf dem Stand der 1980er 1990er

Jahre bewahren.

Das Königreich unterstützt erst

Saddam Hussein gegen den Iran,

dann hilft es, mit Saddam aus Kuwait

zu vertreiben.

Als nach dem Sturz Saddams der Iran

an Einfluss gewinnt, unterstützt

Saudi-Arabien später sunnitische

Aufständische.

Das wichtigste außenpolitische Ziel

Saudi-Arabiens ist es, den Einfluss

des Iran im Nahen Osten

zurückzudrängen.

Die beiden Staaten führen im Jemen

sogar indirekt Krieg gegeneinander.

In Syrien und im Irak unterstützen

die Saudis die Gegner des Iran.

Saudi-Arabien ist immer Gegner

der Staaten gewesen, mit denen

der Westen ein Problem hatte.

In den 70er Jahren gegen ägypten

und den Kommunismus, in den 80ern

gegen die Sowjets in Afghanistan, in

1930ern gegen den Irak,

heute gegen den Iran.

Saudi-Arabien ist eigentlich kein

natürlicher Partner des Westens.

Gemeinsame Werte teilen

die EU oder die USA mit

Saudi-Arabien nicht.

Warum also kooperiert

der Westen mit Saudi-Arabien?

Das Land ist vor allem in einer

instabilen Region ein

Stabilitätsanker.

Würde diese Ordnungsmacht

wegbrechen, wäre Chaos

die Folge.

Aber der Stabilitätsanker ist

nicht so stabil, wie man vielleicht

meint.

Die Dynastie steht vor großen

Herausforderungen.

Jahrzehntelang funktioniert ein

unausgesprochenes Abkommen

zwischen den Herrschern und den

Beherrschten.

Die ölmilliarden werden eingesetzt,

damit die Menschen ein möglichst

sorgenfreies Leben haben.

Dafür beteiligen sie sich nicht

an der Politik.

Jetzt aber, da der ölpreis dauerhaft

vergleichsweise niedrig ist und da

die Bevölkerung wächst, funktioniert

dieses übereinkommen nicht mehr.

Die Untertanen müssen mehr

an der Politik beteiligt werden, und

sie müssen sich darauf einstellen,

mehr zu arbeiten.

Außerdem verursacht die Verbindung

des Königshauses mit den

wahhabitischen Religionsgelehrten

mittlerweile mehr Probleme,

als sie nützt.

Und zum dritten muss der

Staat Reformen durchführen, wenn er

die Jugend nicht verlieren will.

Seit dem Jahr 2017 ist es Frauen

erlaubt, Auto zu fahren.

Selbst hinter dem Steuer zu setzen.

Begründet wird diese Reform übrigens

damit, dass mehr Frauen arbeiten und

dass die mit dem Auto zur Arbeit

fahren müssen. Klingt für uns

selbstverständlich, war es bis zu

diesem Zeitpunkt nicht.

Auch die Wirtschaft wird umgebaut.

Weg von einer reinen Erdöl

Wirtschaft, hin zu regenerativen

Energiequellen. Das ist auch deshalb

schon wichtig, weil Zweidrittel der

Untertanen jünger als 30 Jahre

alt sind.

Wenn diese Leute alle irgendwann mal

keine Arbeit mehr haben, dann drohen

Unruhen.

Stück für Stück finden

gesellschaftliche oder politische

Reformen statt.

Mittlerweile existiert ein Gremium

aus Frauen und Männern, die nicht

zur Königsfamilie gehören, das

den König berät.

Aber sei man eben.

Abdel Asis ist ein absoluter

Herrscher, eher für die Regierung

und ist Oberbefehlshaber der Armee.

Zumindest offiziell.

Denn der eigentliche Machthaber ist

wohl schon sein Sohn, Kronprinz

Muhammad Bin Salman.

Opposition wird knallhart

unterdrückt.

Im Jahr 2018 wird im saudischen

Konsulat in Istanbul sogar ein

kritischer saudischer Journalist

ermordet.

Der Fall K. Schoggi hat die ganze

Welt verfolgt.

Der Kronprinz bestreitet, diesen

Mord beauftragt zu haben.

Aber Experten legen Verbindungen

nahe. Im Land gilt grundsätzlich

religiöses Recht die Scharia

inklusive der Todesstrafe.

Für geringere Vergehen kann man mit

dem Stock geprügelt werden.

Für Ausländer und Nichtmuslime

gelten strenge Gesetze.

Bisher hat die Religionspolizei alle

Verstöße gegen das islamische Recht

öffentlich geahndet.

So etwas schreckt ab und schüchtert

ein.

Aber in den vergangenen Jahren

erklärt der Kronprinz, man wolle

zu einer gemäßigten Lesart des

Islam zurückkehren.

So ist beispielsweise die Behörde

zur Förderung der Tugend und

Bekämpfung des Lasters nicht

mehr öffentlich aktiv.

Ob tatsächlich echte Reformen

durchgeführt werden oder Reförmchen

bleibt, das kann man heute noch

nicht so sicher sagen.

Das werden die nächsten Jahre

zeigen.

Es ist ein bisschen komplex, und vor

allem die verschiedenen

Verstrickungen sind sehr komplex.

Aber ich hoffe ja einen kleinen

Einblick bekommen, sodass er besser

versteht, was gemeint ist, wenn in

den Nachrichten von Saudi Arabien

berichtet wird.

Vielleicht aber auch noch Fragen und

sagt Das würde ich auch gerne

wissen, dieser Aspekt wäre noch

interessant, schreibt es gerne unten

in die Kommentare.

Wir kümmern uns dann gerne darum,

und sehr gerne haben wir weitere

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Bis zum nächsten.