Sendung vom 25.12.2021, 20:00 Uhr
Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau. Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (25.12.2021) Heute im Studio: Constantin Schreiber Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur tagesschau. Papst Franziskus rief Gläubige und Politik zur Dialog-Bereitschaft auf. Es gebe die Tendenz, sich zu verschließen und alles alleine machen zu wollen, auch auf internationaler Ebene. Die Pandemie stelle die Fähigkeit zu sozialen Beziehungen auf die Probe, so das Oberhaupt der katholischen Kirche in seiner Weihnachtsbotschaft. Papst Franziskus thematisierte in seiner Weihnachtsansprache aktuelle Konflikte, u.a. die Kriege in Syrien, dem Irak oder der Ukraine. Er fordert mehr Dialog und kritisiert angesichts von Krisen eine wachsende Gleichgültigkeit. Wir haben uns daran gewöhnt, dass unermessliche Tragödien schweigend übergangen werden. Wir riskieren, den Schrei des Schmerzes und der Verzweiflung vieler unserer Brüder und Schwestern nicht zu hören. Gestern in der Christmette hatte Franziskus zu Demut und Bescheidenheit aufgerufen. Die Menschen müssten lernen, Gott in der Kleinheit zu erkennen. Corona-bedingt war die Zahl der Gläubigen im Petersdom auf 2000 begrenzt. Die Pandemie war auch bei der Weihnachtsansprache heute Thema. Der Papst mahnt eine gerechte Impfstoff-Verteilung an und erinnert an Opfer häuslicher Gewalt. Sohn Gottes, tröste die Opfer der Gewalt gegen Frauen, die in der Pandemie um sich greift. Dann der Segen: Urbi et Orbi. Et benedictio Dei omnipotentis, Patris, et Filii, et spiritus sancti. Amen. Das zweite Weihnachten im Zeichen der Pandemie. Von der Krippe soll ein Signal der Hoffnung ausgehen. Zu Weihnachten haben die Kirchen in Deutschland zu Zusammenhalt und Zuversicht aufgerufen. Sie appellierten an die Gläubigen, sich in der Pandemie weiter solidarisch zu zeigen. Notleidende Menschen dürften nicht aus dem Blick geraten. Die Weihnachts-Gottesdienste fanden mit Einschränkungen statt. Es waren wenige Besucher zugelassen, vielerorts galt die 3G-Regel. Nächstenliebe, Zusammenhalt: Gerade in Corona-Zeiten christliche Kernbotschaft, wie hier bei der katholischen Messe im Würzburger Kiliansdom. In der Predigt fordert Bischof Jung, den Pflegenotstand zu bekämpfen. Jetzt, während der vierten Corona-Welle, tun dies viele Pflegekräfte noch mit Herzblut und großer Ausdauer. Dennoch sollten wir die Klagen so vieler Pflegekräfte nicht überhören, die sagen, dass sie nicht mehr können. Weil trotz vieler Problemanzeigen im Laufe des Jahres sich nichts getan hat, um bei uns die Pflegesituation zu verbessern. Annette Kurschus, Vorsitzende der Evangelischen Kirche, betont, wie wichtig Solidarität in diesen Zeiten sei - aber: Corona und unsere Erschöpfung ist nicht das einzige Thema, das uns an diesem Weihnachtsfest beschäftigt. Es gibt auf der Erde viele Stellen, wo Menschen in Kriegsgefahr sind, wo Menschen sich ihres Lebens nicht sicher sind. V.a. die Krise zwischen Russland und der Ukraine. Sie ruft dort zu Friedensanstrengungen auf. Angesichts der Omikron-Variante fordert der Städte- und Gemeindebund, die Pandemiebekämpfung langfristiger zu planen. Es würde zu sehr auf Sicht gefahren, sagte Hauptgeschäftsführer Landsberg der Funke Mediengruppe. Der Bundestag solle die epidemische Lage von nationaler Tragweite wieder feststellen. Die Politik müsse sich die Option eines Lockdowns offenhalten und Impfungen mit einem angepassten Impfstoff vorbereiten. Die russische Armee hat ihre Wintermanöver beendet und mehr als 10.000 Soldaten in die Kasernen zurückbeordert. Die Gefechtsübungen fanden auch nahe der Grenze zur Ukraine und auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim statt. Nach westlichen Schätzungen stehen 60.000 bis 90.000 russische Soldaten im Grenzgebiet. Laut Medien soll der außenpolitische Berater von Bundeskanzler Scholz Anfang Januar mit Moskau über den Konflikt beraten. Am 12. Januar könnte der NATO-Russland-Rat tagen. Das Weltraumteleskop James Webb ist mit einer Ariane-5-Rakete erfolgreich Richtung All gestartet. Das Teleskop ist ein Gemeinschaftsprojekt von NASA und ESA sowie der kanadischen Weltraumagentur CSA. Es soll in etwa einem Monat seinen Platz im All erreichen und die Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren erforschen. Das Webb-Teleskop gilt als Nachfolger von Hubble. Nun die Wettervorhersage für morgen, Sonntag, den 26. Dezember. Im Norden in der Nacht meist sternenklar. Von Rheinland-Pfalz bis Franken Schnee. Zwischen Oberrhein und Südostbayern Regen. Am Tag im Norden und Osten sonnig. Im Süden und Westen Wolken mit Regen, am Nachmittag auch in der Mitte, wo er gefrieren kann - Glättegefahr. Die tagesschau meldet sich wieder um 23.10 Uhr. Wir wünschen Ihnen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest. Copyright Untertitel: NDR 2021