Ohne Kohle geht's noch nicht
Ohne Kohle geht's noch nicht Erneuerbare Energien decken etwa 30 Prozent des Strombedarfs in Deutschland. Der meiste Strom wird aus Kohle erzeugt, die Deutschland oft aus dem Ausland importieren muss – in großen Mengen und zu hohen Preisen.
Deutschland will die Energiewende. Das bedeutet: weniger Kohle, keine Atomkraftwerke und mehr erneuerbare Energien. Doch Deutschland kann auf Kohle noch nicht verzichten. Denn die erneuerbaren Energien decken bisher nur 31 Prozent des Strombedarfs. 40 Prozent des Stroms wird in Deutschland aus Kohle erzeugt.
In Deutschland selbst wird aber kaum noch Steinkohle
gefördert. Deshalb muss sie aus dem Ausland importiert werden – und zwar in großen Mengen von etwa 55 Millionen Tonnen im Jahr. Ohne die Importkohle könnte man nicht mehr so viel Energie erzeugen wie nötig. „Die brauchen wir zu zwei Dritteln für die Kraftwerke und zu einem Drittel für die Stahlindustrie“, erklärt Franz-Josef Wodopia, Geschäftsführer des Vereins der Kohlenimporteure.
In den letzten Jahren war China einer der Hauptlieferanten von Kohle für den deutschen Markt. Doch das hat sich inzwischen geändert, da China selbst jedes Jahr 200 Millionen Tonnen Kohle importieren muss. Jetzt liefern vor allem Russland, Kolumbien und die USA Steinkohle nach Deutschland. Die hohe Nachfrage sorgt allerdings auch für höhere Preise. Mitte 2016 kostete laut Wodopia eine Tonne Importkohle rund 50 Euro, Ende 2016 stieg der Preis auf 100 Euro.
Wodopia glaubt, dass auch in den nächsten Jahrzehnten Kohle importiert werden muss, vor allem weil 2022 die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Trotz Energiewende und großer Pläne für den Klimaschutz: An der Kohle führt in Deutschland wohl noch kein Weg vorbei.
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