Coronainfektion - so verläuft die Erkrankung
Was passiert eigentlich genau, wenn es zu einer Corona-Infektion kommt?
Wer ist gefährdet und was macht besonders ältere Menschen so sterbenskrank?
Viren brauchen Zellen um zu überleben.
Darum sind sie ständig auf der Suche nach einem neuen Wirt.
So auch das Coronavirus SARS-COV-2.
Niesen und husten helfen ihm dabei, mit den Sekrettröpfchen über die Luft
zum nächststehenden Wirt zu kommen.
Der atmet sie ein und das Virus besiedelt seine Atemwege.
Während Grippeviren meist sofort ein Krankheitsgefühl auslösen, bleibt das
Corona Virus zunächst unbemerkt.
Denn die Wächterzellen des Immunsystems erkennen es nicht.
Signalisieren aber Fremdkörperinvasion an die so genannten Killerzellen und der Abwehrkampf
beginnt sofort.
Jüngere, gesunde Menschen haben meist ein starkes Immunsystem.
Sie spüren nichts oder nur sehr wenig vom Gemetzel in ihrem Inneren.
Keine Symptome, aber doch Virusträger, der jeden um sich herum anstecken kann.
Wer chronisch krank ist oder 50plus, dessen Immunsystem ist oft nicht mehr ganz so aktiv.
Es produziert nicht genügend Abwehrkörper.
Darum zählen sie zur Risikogruppe.
Ihre Chancen auf Heilung sind individuell verschieden.
Zur Hochrisikogruppe zählen über 60-Jährige.
Altersbedingt sind viele von ihnen chronisch krank. Ihr Immunsystem ist schwach,
Atemwege und Herz sind oft vorgeschädigt oder sie leiden an Krebs.
Mit ihnen hat das Virus leichtes Spiel.
Und was passiert, bevor der Erreger die Atemwege erreicht?
Zunächst einmal wird ein Teil der Viren bereits durch UV Strahlen zerstört.
Ein Teil landet auf irgendwelchen Flächen und bleibt bei genug Feuchtigkeit noch einige
Stunden aktiv.
Das Corona Virus hat ein besonderes Merkmal.
Auf seiner Oberfläche hat es Zacken, die an eine Krone erinnern, darum der Name Corona.
Sie sind eine Art Geheimwaffe, denn auf den Zacken sitzt ein Eiweißmolekül, dass wie
ein Schlüssel in das Schloss der Zellen passt und die sitzen ausgerechnet in Nase, Mund
und Lunge und sogar im Herz-Kreislauf-System.
Das Virus dockt mit einer der Zacken, in einen der Rezeptoren der Zelle an.
Die stülpt sich über das Virus, nimmt es bereitwillig auf.
Außerhalb der befallenen Zellen kämpfen die Killerzellen immer weiter, um das Eindringen
weiter zu verhindern.
Sie brechen dem Virus die Zacken ab und Fresszellen kommen, um sie zu entsorgen.
Im Inneren der Zelle beginnt das ganze Drama.
Das Virus baut seine eigene RNA in die Zelle ein.
Jetzt ist sie auf Virusvermehrung umprogrammiert.
In kürzester Zeit sind es so viele Viren, bis die Zelle platzt.
Millionen Nachkommen schwärmen aus, werden aber massiv von Killerzellen attackiert.
Die Fresszellen entsorgen Massen an Zellmüll, bis sie platzen.
Schleim bildet sich. Die ersten Symptome treten auf.
Der Hals ist entzündet, was zur Halsschmerzen führt.
Mit Hilfe von husten und niesen wird der Schleim mitsamt der Viren aus dem Körper geschleudert.
Jetzt hat sich aus der SARS-COV-2 Infektion die Atemwegserkrankung COVID-19 entwickelt.
Und jetzt wird's ernst.
Das Virus versucht sich zu retten, rutscht immer tiefer die Bronchien hinab.
Dort warten schon Abwehrzellen, denn inzwischen hat das Immunsystem das Virus erkannt.
Es bekämpft die Viren mit voller Power.
Der Körper reagiert mit Fieber.
Noch fühlt es sich wie eine normale Grippe an.
Ist das Immunsystem erschöpft, greifen die Viren die Lunge an.
Die aber wehrt sich, produziert 30 bis 40 verschiedene Enzyme, um das Virus zu bekämpfen.
Doch dass hat eine Lungenentzündung zur Folge. Das Gewebe schwillt an, wird wund, jeder Atemzug
schmerzt.
Mit der Entzündung steigt das Fieber, die Lungenbläschen schwellen an, verstopfen,
verlieren an Elastizität. Der Sauerstoff wird knapp.
jetzt kann auch der Schleim nicht mehr abgehustet werden.
Massive Atemnot entsteht.
Der Patient wird künstlich beatmet.
Wenn jetzt das Immunsystem nicht Oberhand gewinnt, passiert das, wovor gewarnt wird.
Für alte und chronisch kranke Menschen wird es lebensgefährlich.
Solange es noch keine Medikamente gegen das Corona Virus gibt, schreitet der
Prozess weiter fort.
Die Entzündung geht auf den gesamten Organismus über.
Herzrhythmusstörungen, Nierenversagen Blutdruckabfall.
Das sind die Folgen.
Die Lunge nimmt keinen Sauerstoff mehr auf, die Organe versagen, der Mensch stirbt.
Einzig beruhigend ist, dieses Schicksal trifft nur Wenige,
im Vergleich zur hohen Anzahl der Infizierten.