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Franz Kafka - Die Verwaldung, Franz Kafka - Die Verwaldung - Teil 1

Franz Kafka - Die Verwaldung - Teil 1

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen.

»Was ist mit mir geschehen?« dachte er. Es war kein Traum. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten Wänden. Über dem Tisch, auf dem eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war – Samsa war Reisender –, hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem hübschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Es stellte eine Dame dar, die, mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasaß und einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden war, dem Beschauer entgegenhob.

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter – man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen – machte ihn ganz melancholisch. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße«, dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. Er versuchte es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann.

›Ach Gott‹, dachte er, ›was für einen anstrengenden Beruf habe ich gewählt! Tagaus, tagein auf der Reise. Die geschäftlichen Aufregungen sind viel größer als im eigentlichen Geschäft zu Hause, und außerdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschlüsse, das unregelmäßige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. Der Teufel soll das alles holen!‹ Er fühlte ein leichtes Jucken oben auf dem Bauch; schob sich auf dem Rücken langsam näher zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu können; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen weißen Pünktchen besetzt war, die er nicht zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zurück, denn bei der Berührung umwehten ihn Kälteschauer.

Er glitt wieder in seine frühere Lage zurück. ›Dies frühzeitige Aufstehen‹, dachte er, ›macht einen ganz blödsinnig. Der Mensch muß seinen Schlaf haben. Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zurückgehe, um die erlangten Aufträge zu überschreiben, sitzen diese Herren erst beim Frühstück Das sollte ich bei meinem Chef versuchen; ich würde auf der Stelle hinausfliegen. Wer weiß übrigens, ob das nicht sehr gut für mich wäre. Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt, ich wäre vor den Chef hingetreten und hätte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. Vom Pult hätte er fallen müssen! Es ist auch eine sonderbare Art, sich auf das Pult zu setzen und von der Höhe herab mit dem Angestellten zu reden, der überdies wegen der Schwerhörigkeit des Chefs ganz nahe herantreten muß. Nun, die Hoffnung ist noch nicht gänzlich aufgegeben; habe ich einmal das Geld beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen – es dürfte noch fünf bis sechs Jahre dauern –, mache ich die Sache unbedingt. Dann wird der große Schnitt gemacht. Vorläufig allerdings muß ich aufstehen, denn mein Zug fährt um fünf.‹

Und er sah zur Weckuhr hinüber, die auf dem Kasten tickte. ›Himmlischer Vater!‹ dachte er. Es war halb sieben Uhr, und die Zeiger gingen ruhig vorwärts, es war sogar halb vorüber, es näherte sich schon drei Viertel Sollte der Wecker nicht geläutet haben? Man sah vom Bett aus, daß er auf vier Uhr richtig eingestellt war; gewiß hatte er auch geläutet. Ja, aber war es möglich, dieses möbelerschütternde Läuten ruhig zu verschlafen? Nun, ruhig hatte er ja nicht geschlafen, aber wahrscheinlich desto fester. Was aber sollte er jetzt tun? Der nächste Zug ging um sieben Uhr; um den einzuholen, hätte er sich unsinnig beeilen müssen, und die Kollektion war noch nicht eingepackt, und er selbst fühlte sich durchaus nicht besonders frisch und beweglich. Und selbst wenn er den Zug einholte, ein Donnerwetter des Chefs war nicht zu vermeiden, denn der Geschäftsdiener hatte beim Fünfuhrzug gewartet und die Meldung von seiner Versäumnis längst erstattet. Er war eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand. Wie nun, wenn er sich krank meldete? Das wäre aber äußerst peinlich und verdächtig, denn Gregor war während seines fünfjährigen Dienstes noch nicht einmal krank gewesen. Gewiß würde der Chef mit dem Krankenkassenarzt kommen, würde den Eltern wegen des faulen Sohnes Vorwürfe machen und alle Einwände durch den Hinweis auf den Krankenkassenarzt abschneiden, für den es ja überhaupt nur ganz gesunde, aber arbeitsscheue Menschen gibt. Und hätte er übrigens in diesem Falle so ganz unrecht? Gregor fühlte sich tatsächlich, abgesehen von einer nach dem langen Schlaf wirklich überflüssigen Schläfrigkeit, ganz wohl und hatte sogar einen besonders kräftigen Hunger.

Als er dies alles in größter Eile überlegte, ohne sich entschließen zu können, das Bett zu verlassen – gerade schlug der Wecker drei Viertel sieben –, klopfte es vorsichtig an die Tür am Kopfende seines Bettes. »Gregor«, rief es – es war die Mutter –, »es ist drei Viertel sieben Wolltest du nicht wegfahren?« Die sanfte Stimme! Gregor erschrak, als er seine antwortende Stimme hörte, die wohl unverkennbar seine frühere war, in die sich aber, wie von unten her, ein nicht zu unterdrückendes, schmerzliches Piepsen mischte, das die Worte förmlich nur im ersten Augenblick in ihrer Deutlichkeit beließ, um sie im Nachklang derart zu zerstören, daß man nicht wußte, ob man recht gehört hatte. Gregor hatte ausführlich antworten und alles erklären wollen, beschränkte sich aber bei diesen Umständen darauf, zu sagen: »Ja, ja, danke Mutter, ich stehe schon auf.« Infolge der Holztür war die Veränderung in Gregors Stimme draußen wohl nicht zu merken, denn die Mutter beruhigte sich mit dieser Erklärung und schlürfte davon. Aber durch das kleine Gespräch waren die anderen Familienmitglieder [59] darauf aufmerksam geworden, daß Gregor wider Erwarten noch zu Hause war, und schon klopfte an der einen Seitentür der Vater, schwach, aber mit der Faust. »Gregor, Gregor«, rief er, »was ist denn?« Und nach einer kleinen Weile mahnte er nochmals mit tieferer Stimme: »Gregor! Gregor!« An der anderen Seitentür aber klagte leise die Schwester: »Gregor? Ist dir nicht wohl? Brauchst du etwas?« Nach beiden Seiten hin antwortete Gregor: »Bin schon fertig«, bemühte sich, durch die sorgfältigste Aussprache und durch Einschaltung von langen Pausen zwischen den einzelnen Worten seiner Stimme alles Auffallende zu nehmen. Der Vater kehrte auch zu seinem Frühstück zurück, die Schwester aber flüsterte: »Gregor, mach auf, ich beschwöre dich.« Gregor aber dachte gar nicht daran aufzumachen, sondern lobte die vom Reisen her übernommene Vorsicht, auch zu Hause alle Türen während der Nacht zu versperren.

Zunächst wollte er ruhig und ungestört aufstehen, sich anziehen und vor allem frühstücken, und dann erst das Weitere überlegen, denn, das merkte er wohl, im Bett würde er mit dem Nachdenken zu keinem vernünftigen Ende kommen. Er erinnerte sich, schon öfters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben, der sich dann beim Aufstehen als reine Einbildung herausstellte, und er war gespannt, wie sich seine heutigen Vorstellungen allmählich auflösen würden. Daß die Veränderung der Stimme nichts anderes war als der Vorbote einer tüchtigen Verkühlung, einer Berufskrankheit der Reisenden, daran zweifelte er nicht im geringsten

Die Decke abzuwerfen war ganz einfach; er brauchte sich nur ein wenig aufzublasen und sie fiel von selbst. Aber weiterhin wurde es schwierig, besonders weil er so ungemein breit war. Er hätte Arme und Hände gebraucht, um sich aufzurichten, statt dessen aber hatte er nur die vielen Beinchen, die ununterbrochen in der verschiedensten Bewegung waren und die er überdies nicht beherrschen konnte. Wollte er eines einmal einknicken, so war es das erste, daß er sich streckte; und gelang es ihm endlich, mit diesem Bein das auszuführen, was er wollte, so arbeiteten inzwischen alle anderen, wie freigelassen, in höchster, schmerzlicher Aufregung. »Nur sich nicht im Bett unnütz aufhalten«, sagte sich Gregor.

Zuerst wollte er mit dem unteren Teil seines Körpers aus dem Bett hinauskommen, aber dieser untere Teil, den er übrigens noch [60] nicht gesehen hatte und von dem er sich auch keine rechte Vorstellung machen konnte, erwies sich als zu schwer beweglich; es ging so langsam; und als er schließlich, fast wild geworden, mit gesammelter Kraft, ohne Rücksicht sich vorwärtsstieß, hatte er die Richtung falsch gewählt, schlug an den unteren Bettpfosten heftig an, und der brennende Schmerz, den er empfand, belehrte ihn, daß gerade der untere Teil seines Körpers augenblicklich vielleicht der empfindlichste war.

Er versuchte es daher, zuerst den Oberkörper aus dem Bett zu bekommen, und drehte vorsichtig den Kopf dem Bettrand zu Dies gelang auch leicht, und trotz ihrer Breite und Schwere folgte schließlich die Körpermasse langsam der Wendung des Kopfes. Aber als er den Kopf endlich außerhalb des Bettes in der freien Luft hielt, bekam er Angst, weiter auf diese Weise vorzurücken, denn wenn er sich schließlich so fallen ließ, mußte geradezu ein Wunder geschehen, wenn der Kopf nicht verletzt werden sollte. Und die Besinnung durfte er gerade jetzt um keinen Preis verlieren; lieber wollte er im Bett bleiben.

Aber als er wieder nach gleicher Mühe aufseufzend so dalag wie früher, und wieder seine Beinchen womöglich noch ärger gegeneinander kämpfen sah und keine Möglichkeit fand, in diese Willkür Ruhe und Ordnung zu bringen, sagte er sich wieder, daß er unmöglich im Bett bleiben könne und daß es das Vernünftigste sei, alles zu opfern, wenn auch nur die kleinste Hoffnung bestünde, sich dadurch vom Bett zu befreien. Gleichzeitig aber vergaß er nicht, sich zwischendurch daran zu erinnern, daß viel besser als verzweifelte Entschlüsse ruhige und ruhigste Überlegung sei. In solchen Augenblicken richtete er die Augen möglichst scharf auf das Fenster, aber leider war aus dem Anblick des Morgennebels, der sogar die andere Seite der engen Straße verhüllte, wenig Zuversicht und Munterkeit zu holen. »Schon sieben Uhr«, sagte er sich beim neuerlichen Schlagen des Weckers, »schon sieben Uhr und noch immer ein solcher Nebel.« Und ein Weilchen lang lag er ruhig mit schwachem Atem, als erwarte er vielleicht von der völligen Stille die Wiederkehr der wirklichen und selbstverständlichen Verhältnisse.

Dann aber sagte er sich: »Ehe es ein Viertel acht schlägt, muß ich unbedingt das Bett vollständig verlassen haben. Im übrigen wird auch bis dahin jemand aus dem Geschäft kommen, um nach mir [61] zu fragen, denn das Geschäft wird vor sieben Uhr geöffnet« Und er machte sich nun daran, den Körper in seiner ganzen Länge vollständig gleichmäßig aus dem Bett hinauszuschaukeln. Wenn er sich auf diese Weise aus dem Bett fallen ließ, blieb der Kopf, den er beim Fall scharf heben wollte, voraussichtlich unverletzt. Der Rücken schien hart zu sein; dem würde wohl bei dem Fall auf den Teppich nichts geschehen. Das größte Bedenken machte ihm die Rücksicht auf den lauten Krach, den es geben müßte und der wahrscheinlich hinter allen Türen wenn nicht Schrecken, so doch Besorgnisse erregen würde. Das mußte aber gewagt werden.

Als Gregor schon zur Hälfte aus dem Bette ragte – die neue Methode war mehr ein Spiel als eine Anstrengung, er brauchte immer nur ruckweise zu schaukeln –, fiel ihm ein, wie einfach alles wäre, wenn man ihm zu Hilfe käme. Zwei starke Leute – er dachte an seinen Vater und das Dienstmädchen – hätten vollständig genügt; sie hätten ihre Arme nur unter seinen gewölbten Rücken schieben, ihn so aus dem Bett schälen, sich mit der Last niederbeugen und dann bloß vorsichtig dulden müssen, daß er den Überschwung auf dem Fußboden vollzog, wo dann die Beinchen hoffentlich einen Sinn bekommen würden. Nun, ganz abgesehen davon, daß die Türen versperrt waren, hätte er wirklich um Hilfe rufen sollen? Trotz aller Not konnte er bei diesem Gedanken ein Lächeln nicht unterdrücken.

Schon war er so weit, daß er bei stärkerem Schaukeln kaum das Gleichgewicht noch erhielt, und sehr bald mußte er sich nun endgültig entscheiden, denn es war in fünf Minuten ein Viertel acht, als es an der Wohnungstür läutete. »Das ist jemand aus dem Geschäft«, sagte er sich und erstarrte fast, während seine Beinchen nur desto eiliger tanzten

Franz Kafka - Die Verwaldung - Teil 1 Franz|Kafka||The forest| |||La forestación| Franz Kafka - The Forest - Part 1 Franz Kafka - La Forestación - Parte 1 フランツ・カフカ - 森の生活 - 第1部 프란츠 카프카 - 숲 - 1부 Franz Kafka - A Floresta - Parte 1 Франц Кафка - Лесоповал - Часть 1 Franz Kafka - Ağaçlandırma - Bölüm 1

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. |Gregor|Samsa||||restless||awoke|found||||||||huge|insect|transformed ||||||oroliga||vaknade|||||||||enormt|kryp| |||||||||||||||||monstruoso|Insecto monstruoso| When Gregor Samsa woke up one morning from troubled dreams, he found himself transformed in his bed into a monstrous vermin. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. ||||tank-like|hard|back|||||||||||arched|||arched|reinforcements|divided|belly|||height|||bedspread||entire|downward slide|ready|||remain| ||||pansarliknande|hårda|rygg|||||||||höja||välvda|||||||||||||||||||| ||||acorazado|duro|espalda rígida|||||||||levantaba||abultado|marrón||arqueadas|refuerzos arqueados|dividido por arcos||||altura de|||manta de cama||completo|deslizarse completamente|a punto de|||mantenerse| He lay on his panzerartig hard back and saw, if he raised his head a little, his arched, brown, divided by arc-shaped stiffened stomach on the height of the blanket, ready for total descent, could barely maintain. Se recostó sobre su espalda dura como una armadura y, cuando levantó un poco la cabeza, vio su vientre marrón y arqueado, dividido por refuerzos arqueados, a cuyo nivel la colcha, lista para deslizarse completamente hacia abajo, apenas podía conservarse. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen. ||||||other|||||fluttered||helplessly||| ||||||restante|circunferencia|lamentablemente delgadas|delgadas||parpadeaban||sin ayuda||| His many legs, miserably thin compared to his usual size, flickered helplessly before his eyes. Sus muchas piernas, lastimosamente delgadas en comparación con su tamaño normal, parpadearon impotentes frente a sus ojos.

»Was ist mit mir geschehen?« dachte er. "What happened to me?" He thought. Es war kein Traum. It was not a dream. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten Wänden. ||||||||people's room|lay|||||well-known|walls His room, a real, but a little too small, human room, lay quietly between the four well-known walls. Su habitación, una habitación humana real, solo un poco demasiado pequeña, se encontraba tranquilamente entre las cuatro paredes conocidas. Über dem Tisch, auf dem eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war – Samsa war Reisender –, hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem hübschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. ||||||unpacked|sample collection||fabric goods|spread||||traveler|hung|||||||||||cut out||||pretty|gold|frame|housed|had Above the table, on which was spread a pattern collection of cloths - Samsa was a traveler - hung the picture he had recently cut out of an illustrated magazine and housed in a pretty gilded frame. Sobre la mesa, en la que se extendía una muestra de artículos de tela desempaquetados, Samsa era una viajera, colgaba el cuadro que había recortado recientemente de una revista ilustrada y colocado en un bonito marco dorado. Es stellte eine Dame dar, die, mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasaß und einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden war, dem Beschauer entgegenhob. |||lady|||||fur hat|||fur boa|provided|upright|sat|||heavy|fur muff||||whole|forearm|gone|||viewer|held out It represented a lady who, armed with a fur hat and a fur boa, sat upright and lifted a heavy fur muff, in which her entire forearm had disappeared, toward the spectator. Representaba a una señora que, vestida con un sombrero de piel y una boa de piel, se sentó erguida y levantó un manguito de piel pesado, en el que había desaparecido todo su antebrazo, hacia el espectador.

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter – man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen – machte ihn ganz melancholisch. Greg's||turned|||||||||||raindrops|||window sill|hit||||melancholic Gregor's gaze then turned to the window, and the cloudy weather-raindrops hitting the window-made him quite melancholy. La mirada de Gregor luego se volvió hacia la ventana, y el clima nublado, se podía escuchar las gotas de lluvia golpeando la placa de la ventana, lo puso muy melancólico. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße«, dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. ||||||||continue sleeping|||foolishness|forget||||||entirely|impractical|||||||right|||||||||current|state|||||||which|||||||||threw|||rocked||||back position| "How about I go back to sleep and forget all the foolishness," he thought, but that was completely impracticable, for he was used to sleeping on the right side, but could not get himself into that state in his present condition With whatever strength he threw himself to the right side, he kept rocking backwards in the supine position. "¿Qué tal si durmiera un poco más y me olvidé de todas las tonterías", pensó, pero eso era totalmente impracticable porque estaba acostumbrado a dormir del lado derecho pero no podía ponerse en esta posición en su condición actual Cualquiera que sea la fuerza que usó para tirarse sobre su lado derecho, siguió balanceándose sobre su espalda. Er versuchte es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann. |tried|||hundred times|closed|||||twitching|||||||let|||||||||||felt|light|dull|pain||feel|began He tried a hundred times, closing his eyes to avoid seeing his wriggling legs, and did not let go until he began to feel a light, dull pain in his side, which he had never felt before. Lo intentó un centenar de veces, cerró los ojos para no tener que ver las piernas que se retorcían y solo se detuvo cuando comenzó a sentir un dolor leve y sordo en el costado que nunca antes había sentido.

›Ach Gott‹, dachte er, ›was für einen anstrengenden Beruf habe ich gewählt! |||||||exhausting||||chosen "Oh God," he thought, "what a strenuous job I chose! Tagaus, tagein auf der Reise. Day out|day in|||journey Day in, day out on the journey. Día tras día en el viaje. Die geschäftlichen Aufregungen sind viel größer als im eigentlichen Geschäft zu Hause, und außerdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschlüsse, das unregelmäßige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. ||||||||||||||||||plague||||||||train connections|||||||changing||enduring|||becoming|| The business excitement is much greater than the home-based business, and there is the plague of travel, the worries about the train connections, the irregular, bad food, an ever-changing, never-ending, never-warming human traffic. El entusiasmo por los negocios es mucho mayor que en el negocio real en casa, y además de eso, tengo la plaga de los viajes, las preocupaciones por las conexiones de tren, la comida irregular, mala, siempre cambiante, nunca duradera, nunca calienta el tráfico humano. Der Teufel soll das alles holen!‹ Er fühlte ein leichtes Jucken oben auf dem Bauch; schob sich auf dem Rücken langsam näher zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu können; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen weißen Pünktchen besetzt war, die er nicht zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zurück, denn bei der Berührung umwehten ihn Kälteschauer. ||||||||||itch|||||||||||||bedpost||||||||||itching|||||||||||||||||||||||touch||||||||||surrounded him||cold shivers The devil should fetch all this! "He felt a slight itch on top of his stomach; He slowly moved closer to the bedpost on his back in order to lift his head better; found the itchy spot, which was studded with little white dots that he could not judge; He tried to feel the spot with one leg, but immediately withdrew, for the cold touched him at the touch.

Er glitt wieder in seine frühere Lage zurück. He slipped back to his former position. ›Dies frühzeitige Aufstehen‹, dachte er, ›macht einen ganz blödsinnig. |early||||||| 'Getting up early,' he thought, 'makes you stupid. Der Mensch muß seinen Schlaf haben. Man must have his sleep. Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. ||||harem women Other travelers live like harem women. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zurückgehe, um die erlangten Aufträge zu überschreiben, sitzen diese Herren erst beim Frühstück Das sollte ich bei meinem Chef versuchen; ich würde auf der Stelle hinausfliegen. ||||||||||go back|||||||||||||||||||||||||fly out If, for example, I go back to the inn during the morning to override the orders received, these gentlemen sit at breakfast only. I should try that with my boss; I would fly out on the spot. Wer weiß übrigens, ob das nicht sehr gut für mich wäre. Who knows, by the way, if that would not be very good for me. Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt, ich wäre vor den Chef hingetreten und hätte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. |||||||held back||||||||||||||||||||| If I did not hold back because of my parents, I would have quit long ago, I would have stepped in front of the boss and would have told him my opinion from the bottom of my heart. Vom Pult hätte er fallen müssen! He should have dropped from the desk! Es ist auch eine sonderbare Art, sich auf das Pult zu setzen und von der Höhe herab mit dem Angestellten zu reden, der überdies wegen der Schwerhörigkeit des Chefs ganz nahe herantreten muß. ||||||||||||||||||||||||||hearing loss|||||approach| It is also a strange way to sit down on the desk and talk down the stairs to the clerk, who, moreover, has to come very close because of the boss's deafness. Nun, die Hoffnung ist noch nicht gänzlich aufgegeben; habe ich einmal das Geld beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen – es dürfte noch fünf bis sechs Jahre dauern –, mache ich die Sache unbedingt. |||||||||||||||||||||||should||||||||||| Well, hope is not completely abandoned yet; Once I have the money together to pay off the parents' debt to him - it may take another five or six years - I'll do it. Dann wird der große Schnitt gemacht. Then the big cut is made. Vorläufig allerdings muß ich aufstehen, denn mein Zug fährt um fünf.‹ For the present, though, I have to get up because my train leaves at five. <

Und er sah zur Weckuhr hinüber, die auf dem Kasten tickte. ||||alarm clock||||||ticked And he looked over at the alarm clock ticking on the box. ›Himmlischer Vater!‹ dachte er. "Heavenly Father!" He thought. Es war halb sieben Uhr, und die Zeiger gingen ruhig vorwärts, es war sogar halb vorüber, es näherte sich schon drei Viertel Sollte der Wecker nicht geläutet haben? |||||||hands||||||||||approached|||||||||| It was 6:30, and the hands moved quietly, it was even half past, it was already approaching three quarters. Should not the alarm clock have rung? Man sah vom Bett aus, daß er auf vier Uhr richtig eingestellt  war; gewiß hatte er auch geläutet. From the bed you could see that he was properly set at four o'clock; he had certainly rung, too. Ja, aber war es möglich, dieses möbelerschütternde Läuten ruhig zu verschlafen? ||||||furniture-shaking|||| Yes, but was it possible to quietly sleep through this furniture-shuddering ringing? Nun, ruhig hatte er ja nicht geschlafen, aber wahrscheinlich desto fester. Well, he had not slept quietly, but probably the firmer. Was aber sollte er jetzt tun? But what should he do now? Der nächste Zug ging um sieben Uhr; um den einzuholen, hätte er sich unsinnig beeilen müssen, und die Kollektion war noch nicht eingepackt, und er selbst fühlte sich durchaus nicht besonders frisch und beweglich. |||||||||catch|||||||||collection||||||||||||||| The next train left at seven o'clock; To catch up with him, he would have had to hurry senselessly, and the collection was not packed yet, and he himself did not feel particularly fresh and mobile. Und selbst wenn er den Zug einholte, ein Donnerwetter des Chefs war nicht zu vermeiden, denn der Geschäftsdiener hatte beim Fünfuhrzug gewartet und die Meldung von seiner Versäumnis längst erstattet. ||||||caught||thunderstorm|||||||||business servant|||five o'clock train|||||||absence|| And even if he caught up with the train, the chief's thunder was unavoidable, for the valet had been waiting for the five-o'clock train and had long ago reported the news of his failure. Er war eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand. |||creature||||backbone|| He was a creature of the boss, without backbone and mind. Wie nun, wenn er sich krank meldete? What if he got sick? Das wäre aber äußerst peinlich und verdächtig, denn Gregor war während seines fünfjährigen Dienstes noch nicht einmal krank gewesen. ||||||||||||five-year|||||| That would be extremely embarrassing and suspicious, because Gregor had not even been ill during his five-year ministry. Gewiß würde der Chef mit dem Krankenkassenarzt kommen, würde den Eltern wegen des faulen Sohnes Vorwürfe machen und alle Einwände durch den Hinweis auf den Krankenkassenarzt abschneiden, für den es ja überhaupt nur ganz gesunde, aber arbeitsscheue Menschen gibt. ||||||health insurance doctor||||||||||||||||||||||||||||||work-shy|| Certainly the boss would come with the health insurance doctor, would make the parents because of the lazy son reproaches and cut off all objections by pointing to the health insurance doctor, for there are only very healthy, but shy people. Und hätte er übrigens in diesem Falle so ganz unrecht? And by the way, would he be completely wrong in this case? Gregor fühlte sich tatsächlich, abgesehen von einer nach dem langen Schlaf wirklich überflüssigen Schläfrigkeit, ganz wohl und hatte sogar einen besonders kräftigen Hunger. |||||||||||||sleepiness||||||||| In fact, apart from a drowsiness that was really superfluous after a long sleep, Gregor felt very well and even had a particularly strong hunger.

Als er dies alles in größter Eile überlegte, ohne sich entschließen zu können, das Bett zu verlassen – gerade schlug der Wecker drei Viertel sieben –, klopfte es vorsichtig an die Tür am Kopfende seines Bettes. As he thought about it all in a hurry, without being able to decide to leave the bed - the alarm-clock was just about three-quarters seven-and knocked it gently on the door at the head of his bed. »Gregor«, rief es – es war die Mutter –, »es ist drei Viertel sieben Wolltest du nicht wegfahren?« Die sanfte Stimme! |||||||||||||||leave||| "Gregor," it called-it was the mother-"it's three-quarters seven. Did not you want to go away?" The soft voice! Gregor erschrak, als er seine antwortende Stimme hörte, die wohl unverkennbar seine frühere war, in die sich aber, wie von unten her, ein nicht zu unterdrückendes, schmerzliches Piepsen mischte, das die Worte förmlich nur im ersten Augenblick in ihrer Deutlichkeit beließ, um sie im Nachklang derart zu zerstören, daß man nicht wußte, ob man recht gehört hatte. |||||answering|||||unmistakably|||||||||||||||uncontrollable|painful||mixed|||||||||||||||||||||||||||| Gregor was startled when he heard his answering voice, which was unmistakably his earlier one, but in which, as from below, a not to suppress, painful beeping mingled, which left the words in their clearness only for a moment to destroy them in the end, so that one did not know whether one had heard right. Gregor hatte ausführlich antworten und alles erklären wollen, beschränkte sich aber bei diesen Umständen darauf, zu sagen: »Ja, ja, danke Mutter, ich stehe schon auf.« Infolge der Holztür war die Veränderung in Gregors Stimme draußen wohl nicht zu merken, denn die Mutter beruhigte sich mit dieser Erklärung und schlürfte davon. Gregor had wanted to answer at length and explain everything, but in those circumstances he confined himself to saying, "Yes, yes, thank you, Mother, I'm getting up." The change in Gregor's voice outside was probably not noticeable as a result of the wooden door the mother calmed herself with this explanation and sipped it. Aber durch das kleine Gespräch waren die anderen Familienmitglieder [59] darauf aufmerksam geworden, daß Gregor wider Erwarten noch zu Hause war, und schon klopfte an der einen Seitentür der Vater, schwach, aber mit der Faust. ||||||||||||||||||||||||||side door||||||| But through the little conversation, the other family members [59] had become aware that Gregor was still at home, contrary to expectations, and already at one of the side doors the father knocked faintly, but with his fist. »Gregor, Gregor«, rief er, »was ist denn?« Und nach einer kleinen Weile mahnte er nochmals mit tieferer Stimme: »Gregor! ||||||||||||||||deeper|| "Gregory, Gregory," he cried, "what is it?" And after a little while he said again in a deeper voice, "Gregor! Gregor!« An der anderen Seitentür aber klagte leise die Schwester: »Gregor? Gregor! "At the other side door, however, the nurse softly complained," Gregor? Ist dir nicht wohl? Are you not well? Brauchst du etwas?« Nach beiden Seiten hin antwortete Gregor: »Bin schon fertig«, bemühte sich, durch die sorgfältigste Aussprache und durch Einschaltung von langen Pausen zwischen den einzelnen Worten seiner Stimme alles Auffallende zu nehmen. ||something|||||||||||||||pronunciation|||insertion|||||||||||noticeable|| Do you need something?' Gregor answered to both sides: 'I'm already finished.' He made an effort, through the most careful pronunciation and by inserting long pauses between the individual words, to take away everything that stood out in his voice. Der Vater kehrte auch zu seinem Frühstück zurück, die Schwester aber flüsterte: »Gregor, mach auf, ich beschwöre dich.« Gregor aber dachte gar nicht daran aufzumachen, sondern lobte die vom Reisen her übernommene Vorsicht, auch zu Hause alle Türen während der Nacht zu versperren. ||||||||||||||||||||||||||praised|||||taken||||||||||| The father also returned to his breakfast, but the sister whispered: "Gregor, open the door, I beg you." Gregor didn't even think about opening the door, but praised the caution he had learned from travelling, even at home all the doors during the night to block.

Zunächst wollte er ruhig und ungestört aufstehen, sich anziehen und vor allem frühstücken, und dann erst das Weitere überlegen, denn, das merkte er wohl, im Bett würde er mit dem Nachdenken zu keinem vernünftigen Ende kommen. First he wanted to get up calmly and undisturbed, get dressed and, above all, have breakfast, and only then think about what to do next, because, he realized, he wouldn't be able to come to a sensible conclusion in bed with his thoughts. Er erinnerte sich, schon öfters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben, der sich dann beim Aufstehen als reine Einbildung herausstellte, und er war gespannt, wie sich seine heutigen Vorstellungen allmählich auflösen würden. ||||||||||clumsy||||||||||||||||||||||||||gradually|| He remembered that he had often felt a slight pain in bed, perhaps caused by lying awkwardly, which then turned out to be pure imagination when he got up, and he was curious to see how his present ideas would gradually dissolve. Daß die Veränderung der Stimme nichts anderes war als der Vorbote einer tüchtigen Verkühlung, einer Berufskrankheit der Reisenden, daran zweifelte er nicht im geringsten ||||||||||harbinger||serious|cold||occupational disease||||||||least He did not doubt in the least that the change in voice was nothing other than the harbinger of a serious cold, an occupational disease of travellers

Die Decke abzuwerfen war ganz einfach; er brauchte sich nur ein wenig aufzublasen und sie fiel von selbst. ||to throw off||||||||||to inflate||||| Throwing off the blanket was easy; he only had to inflate it a little and it fell of its own accord. Aber weiterhin wurde es schwierig, besonders weil er so ungemein breit war. |||||||||immensly|| But it continued to be difficult, especially because it was so immensely wide. Er hätte Arme und Hände gebraucht, um sich aufzurichten, statt dessen aber hatte er nur die vielen Beinchen, die ununterbrochen in der verschiedensten Bewegung waren und die er überdies nicht beherrschen konnte. ||||||||to rise|||||||||little legs|||||||||||besides||| He would have needed arms and hands to get up, but instead he only had the many little legs, which were constantly in the most varied of movements and which, moreover, he could not control. Wollte er eines einmal einknicken, so war es das erste, daß er sich streckte; und gelang es ihm endlich, mit diesem Bein das auszuführen, was er wollte, so arbeiteten inzwischen alle anderen, wie freigelassen, in höchster, schmerzlicher Aufregung. ||||fold|||||||||||||||||||execute|||||worked||||||||| If he ever wanted to buckle one, the first thing he did was stretch; and when he finally succeeded in doing what he wanted with this leg, all the others worked meanwhile, as if released, in the greatest, painful excitement. »Nur sich nicht im Bett unnütz aufhalten«, sagte sich Gregor. "Just don't stay in bed uselessly," Gregor said to himself.

Zuerst wollte er mit dem unteren Teil seines Körpers aus dem Bett hinauskommen, aber dieser untere Teil, den er übrigens noch [60] nicht gesehen hatte und von dem er sich auch keine rechte Vorstellung machen konnte, erwies sich als zu schwer beweglich; es ging so langsam; und als er schließlich, fast wild geworden, mit gesammelter Kraft, ohne Rücksicht sich vorwärtsstieß, hatte er die Richtung falsch gewählt, schlug an den unteren Bettpfosten heftig an, und der brennende Schmerz, den er empfand, belehrte ihn, daß gerade der untere Teil seines Körpers augenblicklich vielleicht der empfindlichste war. ||||||||||||come out||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||forward pushed|||||||||||||||||||||||||||||||||most sensitive| At first he wanted to get out of bed with the lower part of his body, but this lower part, which he had not yet seen and could not really imagine, proved too difficult to move; it was so slow; and when at last, almost frantic, he pushed himself forward with collected strength, without hesitation, he had chosen the wrong direction, and struck violently against the lower bed-post, and the burning pain he felt taught him that just the lower part of his body was perhaps the most sensitive at the moment.

Er versuchte es daher, zuerst den Oberkörper aus dem Bett zu bekommen, und drehte vorsichtig den Kopf dem Bettrand zu Dies gelang auch leicht, und trotz ihrer Breite und Schwere folgte schließlich die Körpermasse langsam der Wendung des Kopfes. ||||||upper body|||||get||turned|||||bed edge|||||||||||||||body mass||||| He therefore tried to get his upper body out of the bed first, and carefully turned his head towards the edge of the bed. This was easily accomplished, and despite its width and heaviness, the bulk of the body slowly followed the turn of the head. Aber als er den Kopf endlich außerhalb des Bettes in der freien Luft hielt, bekam er Angst, weiter auf diese Weise vorzurücken, denn wenn er sich schließlich so fallen ließ, mußte geradezu ein Wunder geschehen, wenn der Kopf nicht verletzt werden sollte. |||||||||||||||||||||to advance|||||||||||||||||||| But when at last he got his head out in the open air outside of the bed, he became afraid to advance in this way, for if he finally let himself fall like that it would have to be a miracle if the head wasn't to be injured. Und die Besinnung durfte er gerade jetzt um keinen Preis verlieren; lieber wollte er im Bett bleiben. And he mustn't lose his senses just now; he preferred to stay in bed.

Aber als er wieder nach gleicher Mühe aufseufzend so dalag wie früher, und wieder seine Beinchen womöglich noch ärger gegeneinander kämpfen sah und keine Möglichkeit fand, in diese Willkür Ruhe und Ordnung zu bringen, sagte er sich wieder, daß er unmöglich im Bett bleiben könne und daß es das Vernünftigste sei, alles zu opfern, wenn auch nur die kleinste Hoffnung bestünde, sich dadurch vom Bett zu befreien. |||||||sighing|||||||||||||||||||||will|||||||||||||||||||||||||sacrifice|||||||would exist|||||| But when, after the same effort, he lay there with a sigh, like before, and again saw his little legs fighting each other even worse, and found no way of bringing peace and order to this randomness, he told himself again that it was impossible for him to stay in bed and that it was the most sensible thing to sacrifice everything if there was even the slightest hope of getting out of bed by doing so. Gleichzeitig aber vergaß er nicht, sich zwischendurch daran zu erinnern, daß viel besser als verzweifelte Entschlüsse ruhige und ruhigste Überlegung sei. ||||||in between||||||||desperate|||||| At the same time, however, he did not forget to remind himself from time to time that calm and calm reflection is much better than desperate decisions. In solchen Augenblicken richtete er die Augen möglichst scharf auf das Fenster, aber leider war aus dem Anblick des Morgennebels, der sogar die andere Seite der engen Straße verhüllte, wenig Zuversicht und Munterkeit zu holen. ||moments|||||||||||||||||morning fog|||||||||covered||||cheerfulness|| At such moments he kept his eyes as sharp as possible on the window, but unfortunately there was little confidence and cheer to be drawn from the sight of the morning fog, which shrouded even the other side of the narrow street. »Schon sieben Uhr«, sagte er sich beim neuerlichen Schlagen des Weckers, »schon sieben Uhr und noch immer ein solcher Nebel.« Und ein Weilchen lang lag er ruhig mit schwachem Atem, als erwarte er vielleicht von der völligen Stille die Wiederkehr der wirklichen und selbstverständlichen Verhältnisse. |||||||new|||alarm||||||||||||||||||weak|||||||||||||||self-evident|conditions "It's seven o'clock already," he said to himself as the alarm clock rang again, "it's seven o'clock and it's still foggy." And for a while he lay there, breathing weakly, as if he might be expecting the real silence to return and natural circumstances.

Dann aber sagte er sich: »Ehe es ein Viertel acht schlägt, muß ich unbedingt das Bett vollständig verlassen haben. But then he said to himself: "Before the clock strikes a quarter past seven, I absolutely have to get out of bed completely. Im übrigen wird auch bis dahin jemand aus dem Geschäft kommen, um nach mir [61] zu fragen, denn das Geschäft wird vor sieben Uhr geöffnet« Und er machte sich nun daran, den Körper in seiner ganzen Länge vollständig gleichmäßig aus dem Bett hinauszuschaukeln. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||swing out By the way, by then someone will come from the shop to ask for me [61], because the shop opens before seven o'clock.' Wenn er sich auf diese Weise aus dem Bett fallen ließ, blieb der Kopf, den er beim Fall scharf heben wollte, voraussichtlich unverletzt. |||||||||||||||||||lift||presumably|unhurt If he tumbled out of bed in this manner, his head, which he intended to raise sharply as he fell, was likely to remain unharmed. Der Rücken schien hart zu sein; dem würde wohl bei dem Fall auf den Teppich nichts geschehen. The back seemed hard; nothing would happen to him if he fell on the carpet. Das größte Bedenken machte ihm die Rücksicht auf den lauten Krach, den es geben müßte und der wahrscheinlich hinter allen Türen wenn nicht Schrecken, so doch Besorgnisse erregen würde. ||||||||||||||||||||||||||concerns|| The greatest concern he had was that there would be a loud noise behind every door, which would probably, if not be frightening, then at least cause concern. Das mußte aber gewagt werden. But that had to be risked.

Als Gregor schon zur Hälfte aus dem Bette ragte – die neue Methode war mehr ein Spiel als eine Anstrengung, er brauchte immer nur ruckweise zu schaukeln –, fiel ihm ein, wie einfach alles wäre, wenn man ihm zu Hilfe käme. ||||||||stuck|||||||||||||||jerky||swing||||||||||||| When Gregor was halfway out of bed - the new method was more of a game than an effort, he only had to rock in jerks - it occurred to him how easy everything would be if someone helped him. Zwei starke Leute – er dachte an seinen Vater und das Dienstmädchen – hätten vollständig genügt; sie hätten ihre Arme nur unter seinen gewölbten Rücken schieben, ihn so aus dem Bett schälen, sich mit der Last niederbeugen und dann bloß vorsichtig dulden müssen, daß er den Überschwung auf dem Fußboden vollzog, wo dann die Beinchen hoffentlich einen Sinn bekommen würden. ||||||||||||||||||||||||||||||||||bend down|||||tolerate|||||overshoot|||floor|performed||||||||| Two strong men—he thought of his father and the maid—would have been quite enough; all they had to do was slip their arms under his arched back, pull him out of bed like that, bend down with the burden, and then just carefully let him do the overswing on the floor, where hopefully the little legs would then make sense. Nun, ganz abgesehen davon, daß die Türen versperrt waren, hätte er wirklich um Hilfe rufen sollen? ||aside||||||||||||| Well, apart from the fact that the doors were locked, should he really have called for help? Trotz aller Not konnte er bei diesem Gedanken ein Lächeln nicht unterdrücken. Despite all his hardship, he couldn't suppress a smile at this thought.

Schon war er so weit, daß er bei stärkerem Schaukeln kaum das Gleichgewicht noch erhielt, und sehr bald mußte er sich nun endgültig entscheiden, denn es war in fünf Minuten ein Viertel acht, als es an der Wohnungstür läutete. ||||||||stronger|swinging|||balance|still|received|||||||||||||||||||||||| He was already so far that he could hardly keep his balance even if he swayed harder, and very soon he had to make a final decision, because it was five minutes to quarter past eight when the doorbell rang. »Das ist jemand aus dem Geschäft«, sagte er sich und erstarrte fast, während seine Beinchen nur desto eiliger tanzten ||||||||||froze||||little legs|||| "That's someone from the store," he said to himself, almost freezing, his little legs dancing even faster