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Cop Wilhelm Tell (Graded Reader), Kapitel 2. Der Schwur am Rütli

Kapitel 2. Der Schwur am Rütli

Im Wappensaal des Edelhofes sitzt der alte Freiherr von Attinghausen auf seinen Stock gestützt. Er ist schon sehr alt. Seine Knechte sind bei ihm und wie jeden Morgen trinken sie zusammen aus einem Becher, der reihum geht. Attinghausen ist ein guter Herrscher, der sich um sein Volk kümmert. Früher ist er mit ihnen aufs Feld gefahren, heute ist er zu alt dafür. Schließlich ist er schon 85 Jahre alt.

Sein Neffe Ulrich von Rudenz kommt herein. Er ist Ritter und trägt einen blauen Umhang und eine Feder am Hut. Er hat seine feinen Sachen angezogen, weil er nach Altdorf auf die Herrenburg will.

„Aber Uli, du kannst doch nicht an den Hof vom Landvogt Gessler gehen. Weißt du denn nicht, was er dem Volk antut? Er ist ein Tyrann! Bleib hier bei deinen Leuten und bei deinem alten Onkel“, bittet ihn der Onkel. „Ich habe keine Kinder und werde bald sterben. Dann erbst du den Hof.“

„Ach Onkel, ich bin jung“, entgegnet der Ritter. „Was soll ich hier in den Bergen?

Ich will hinaus in die weite Welt. Ich möchte auf einem Ritterturnier kämpfen. Das würde mir gefallen. Hier in den Bergen verrosten doch nur die Schilder und Wappen.“ Uli schwingt sein Schwert in der Luft. „Heldentaten will ich vollbringen und den Kaiser auf seinen Kriegszügen begleiten.“ Er rückt seinen Umhang zurecht. „Das Leben am Hofe des Fürsten ist viel glanzvoller. Ich werde mich dem Fürsten anschließen.“

„Wie kannst du deine Heimat nur im Stich lassen?“ sagt Attinghausen entsetzt. Früher lebte das Volk in Freiheit und der Landherr hat auf seine Leute gut aufgepasst. Aber diese Zeiten sind für immer vorbei.“ „Die Zeiten ändern sich nun mal, Onkel. Dem Kaiser gehört sowieso alles. Kaufleute transportieren ihre Waren über den Gotthardpass auf Handelsstraßen. Die Bauern leben nicht mehr allein in den Bergen. Auch der Kaiser wird sein Volk beschützen, wenn wir ihm dienen. Wir sollten uns mit Österreich vereinigen und uns den Habsburgern anschließen. Dann hat auch die Not ein Ende. Sei doch vernünftig Onkel, Widerstand ist zwecklos.“

„Ach Junge, wie kann ich dich nur überreden zu bleiben? Höre auf deinen alten Onkel!“ Da kommt Attinghausen ein neuer Gedanke. „Es ist gar nicht der Kaiser, der dich lockt. Das Edelfräulein Berta ist es, sie hat dir den Kopf verdreht. Sie lebt auf der Herrenburg. In ihrer Nähe willst du sein. Du bist verliebt in sie. Gib es zu!“ „Genug, mir reicht es“, sagt Uli und geht.

Es ist Nacht in den Bergen. Der Mond scheint hell. Männer kommen von allen Seiten herbei und treffen sich auf einer Wiese am See, die umgeben ist von Felsen und Wald. Diese Wiese wird Rütli genannt. „Seht mal“, sagt einer der Männer und zeigt zum See. „Ein Mondregenbogen. Das Mondlicht bildet einen Regenbogen. So etwas sieht man nur sehr selten.“ Hinter dem See leuchten die hohen Berge im Mondschein.

Die drei Verschworenen Stauffacher, Melchthal und Walter Fürst haben ihr Versprechen gehalten und nach weiteren Verbündeten im ganzen Land gesucht.

Viele Menschen haben sich ihnen angeschlos-sen und versammeln sich nun auf dem Rütli.

„Überall auf meiner weiten Wanderung habe ich Schweizer angetroffen, die genug haben von den Gewalttaten der Vögte“, berichtet Melchthal. „Sie wollen sich nicht mehr alles gefallen lassen und sind nun hier zusammengekommen, weil sie sich wehren wollen.“

„Hört ihr? Das ist das Horn von Uri“, sagt Stauffacher. „Jetzt kommen auch die Verbündeten aus dem Kanton Uri an.“ „Dann kann unsere Versammlung ja beginnen“, beschließt Walter Fürst.

„Lasst uns zuerst einen Vorsitzenden wählen. Er soll aufpassen, dass wir nach dem Recht handeln“, rät der Pfarrer. Die anderen sind einverstanden. Sie stimmen ab und ernennen Reding, den Ältesten unter ihnen, zu ihrem Vorsitzenden. Feierlich erheben sie die Schwerter zu den Sternen. „Hat jemand Wilhelm Tell gesehen?“ fragt Baumgarten. „Nein, er ist nicht hier“, antwortet ein Mann. „Er geht nicht gerne auf Versammlungen und bleibt lieber allein für sich.“

„Wir sind nun hier auf dem Rütli zusam-mengekommen“, beginnt Walter Fürst, „um an das alte Bündnis des Schweizer Volkes zu erinnern und über die Vertreibung der Tyrannen zu beraten.“

„Aber wir wollen keine Gewalt“, bekräftigt Stauffacher. „Wir haben nichts Böses vor. Wir wollen einfach nur in Frieden leben. Wir sind die Vertreter für das ganze Schweizer Volk.“ „Außerdem“, fährt er fort, „wollen wir die Standesunterschiede zwischen uns auf heben. Ob jemand Großbauer, Pfarrer oder Diener ist, soll keine Rolle mehr spielen. Auch nicht, aus welchem Kanton er kommt, ob aus Uri, Schwyz oder Unterwalden.

Wir sind alleSchweizerBürger.“ „Denkt daran, wie unsere Vorfahren das Bergland erst in mühevoller Arbeit bewohnbar gemacht haben. Wir waren immer ein freier, unabhängiger Staat, der sich selbst verwaltet hat“, fügt Fürst Walter hinzu. „Wir wollen für unsere Rechte kämpfen und gegen die Ungerechtigkeit der Vögte – notfalls mit Waffen“, rufen die Männer.

„Wie wollen wir den Aufstand gegen die Vögte organisieren? Und wann soll er stattfinden?“, fragt Reding. „Am besten warten wir bis Weihnachten“, schlägt Stauffacher vor. „Es ist Brauch, dass das Volk dem Vogt Geschenke aufs Schloss bringt. So können wir unsere Waffen als Geschenke tarnen und ungehindert in das Schloss kommen

Erst drinnen stecken wir dann die Spitzen auf die Stäbe.“ „Seid ihr alle einverstanden, dass wir unseren Kampf bis zum Weihnachtsfest verschieben?“, fragt der Vorsitzende Reding. Die Mehrheit hebt die Hand. „So ist es beschlossen.“

„Seht nur, die Sonne geht schon auf, es wird Tag. Wir gehen jetzt besser, damit uns keiner sieht“, sagt der Pfarrer. „Aber lasst uns vorher noch schwören auf Einigkeit, Freiheit, Gottvertrauen und Furchtlosigkeit, Männer!” Die Männer erheben die drei Finger zum Schwur. Dann gehen sie still und einzeln in alle Richtungen auseinander.

Kapitel 2. Der Schwur am Rütli Κεφάλαιο 2: Ο όρκος στο Rütli Chapter 2 The Oath at the Rütli Capítulo 2: El juramento en el Rütli Chapitre 2 : Le serment du Grütli Capitolo 2: Il giuramento al Rütli 第2章 リュトリでの誓い 2장: 뤼틀리에서의 맹세 2 skyrius: Priesaika prie Rütli Hoofdstuk 2: De eed bij de Rütli Rozdział 2: Przysięga w Rütli Capítulo 2: O juramento no Rütli Глава 2: Клятва в Рютли Kapitel 2: Eden vid Rütli Bölüm 2: Rütli'deki Yemin Розділ 2: Присяга на Рютлі 第2章 吕特利河上的誓言

Im Wappensaal des Edelhofes sitzt der alte Freiherr von Attinghausen auf seinen Stock gestützt. The old Baron von Attinghausen sits leaning on his cane in the heraldic hall of the Edelhof. Il vecchio barone di Attinghausen siede appoggiato al suo bastone nella sala araldica della corte nobiliare. Er ist schon sehr alt. He is already very old. È già molto vecchio. Seine Knechte sind bei ihm und wie jeden Morgen trinken sie zusammen aus einem Becher, der reihum geht. His servants are with him and, like every morning, they drink together from a cup that is passed around. I suoi servi sono con lui e, come ogni mattina, bevono insieme da una coppa che gira. Attinghausen ist ein guter Herrscher, der sich um sein Volk kümmert. Attinghausen is a good ruler who looks after his people. Früher ist er mit ihnen aufs Feld gefahren, heute ist er zu alt dafür. He used to take them to the fields, but now he's too old for that. Una volta andava al campo con loro, ma ora è troppo vecchio per farlo. Schließlich ist er schon 85 Jahre alt. After all, he is already 85 years old. Dopo tutto, ha già 85 anni.

Sein Neffe Ulrich von Rudenz kommt herein. His nephew Ulrich von Rudenz enters. Er ist Ritter und trägt einen blauen Umhang und eine Feder am Hut. He is a knight and wears a blue cloak and a feather on his hat. Er hat seine feinen Sachen angezogen, weil er nach Altdorf auf die Herrenburg will. He has put on his fine clothes because he wants to go to the Herrenburg in Altdorf. Ha indossato i suoi bei vestiti perché vuole andare ad Altdorf all'Herrenburg.

„Aber Uli, du kannst doch nicht an den Hof vom Landvogt Gessler gehen. "But Uli, you can't go to Bailiff Gessler's court. "Ma Uli, non puoi andare alla corte dell'ufficiale giudiziario Gessler. Weißt du denn nicht, was er dem Volk antut? Don't you know what he is doing to the people? Er ist ein Tyrann! He is a tyrant! Bleib hier bei deinen Leuten und bei deinem alten Onkel“, bittet ihn der Onkel. Stay here with your people and your old uncle," his uncle asks him. „Ich habe keine Kinder und werde bald sterben. "I have no children and will die soon. Dann erbst du den Hof.“ Then you'll inherit the farm." Poi erediterai la fattoria".

„Ach Onkel, ich bin jung“, entgegnet der Ritter. "Oh uncle, I'm young," replies the knight. „Was soll ich hier in den Bergen? "What am I doing here in the mountains? "Cosa ci faccio qui in montagna?

Ich will hinaus in die weite Welt. I want to go out into the wide world. Voglio andare in giro per il mondo. Ich möchte auf einem Ritterturnier kämpfen. I want to fight in a jousting tournament. Das würde mir gefallen. I would like that. Mi piacerebbe. Hier in den Bergen verrosten doch nur die Schilder und Wappen.“ Uli schwingt sein Schwert in der Luft. Only the shields and coats of arms are rusting here in the mountains." Uli swings his sword in the air. Qui in montagna, solo gli scudi e gli stemmi arrugginiscono". Uli agita la spada in aria. „Heldentaten will ich vollbringen und den Kaiser auf seinen Kriegszügen begleiten.“ Er rückt seinen Umhang zurecht. "I want to perform heroic deeds and accompany the emperor on his military campaigns." He adjusts his cloak. "Voglio compiere azioni eroiche e accompagnare l'imperatore nelle sue campagne di guerra". Si aggiusta il mantello. „Das Leben am Hofe des Fürsten ist viel glanzvoller. "Life at the prince's court is much more glamorous. Ich werde mich dem Fürsten anschließen.“ I will join the prince." Mi unirò al principe".

„Wie kannst du deine Heimat nur im Stich lassen?“ sagt Attinghausen entsetzt. "How can you abandon your homeland?" says Attinghausen in horror. "Come si può abbandonare la propria patria?", dice con orrore Attinghausen. Früher lebte das Volk in Freiheit und der Landherr hat auf seine Leute gut aufgepasst. In the past, the people lived in freedom and the landlord looked after his people well. In passato, la gente viveva in libertà e il padrone di casa si prendeva cura del suo popolo. Aber diese Zeiten sind für immer vorbei.“ „Die Zeiten ändern sich nun mal, Onkel. But those days are gone forever." "Times are changing, Uncle. Ma quei tempi sono passati per sempre". "I tempi stanno cambiando, zio. Dem Kaiser gehört sowieso alles. Everything belongs to the emperor anyway. L'imperatore possiede comunque tutto. Kaufleute transportieren ihre Waren über den Gotthardpass auf Handelsstraßen. Merchants transported their goods over the Gotthard Pass on trade routes. I mercanti trasportano le loro merci attraverso il Passo del Gottardo sulle rotte commerciali. Die Bauern leben nicht mehr allein in den Bergen. Farmers no longer live alone in the mountains. I contadini non vivono più da soli in montagna. Auch der Kaiser wird sein Volk beschützen, wenn wir ihm dienen. The emperor will also protect his people if we serve him. Anche l'imperatore proteggerà il suo popolo se lo serviremo. Wir sollten uns mit Österreich vereinigen und uns den Habsburgern anschließen. We should unite with Austria and join the Habsburgs. Dovremmo unirci all'Austria e unirci agli Asburgo. Dann hat auch die Not ein Ende. Then the hardship comes to an end. Allora anche le difficoltà finiranno. Sei doch vernünftig Onkel, Widerstand ist zwecklos.“ Be reasonable uncle, resistance is futile." Sii ragionevole zio, la resistenza è inutile".

„Ach Junge, wie kann ich dich nur überreden zu bleiben? "Oh boy, how can I persuade you to stay? Höre auf deinen alten Onkel!“ Da kommt Attinghausen ein neuer Gedanke. Listen to your old uncle!" Attinghausen has a new thought. „Es ist gar nicht der Kaiser, der dich lockt. "It's not the emperor who is tempting you. Das Edelfräulein Berta ist es, sie hat dir den Kopf verdreht. It's the noblewoman Berta, she's turned your head. Sie lebt auf der Herrenburg. She lives in the Herrenburg. Vive a Herrenburg. In ihrer Nähe willst du sein. You want to be near them. Du bist verliebt in sie. You are in love with her. Gib es zu!“ „Genug, mir reicht es“, sagt Uli und geht. Admit it!" "Enough, I've had enough," says Uli and leaves. Ammettilo!" "Basta, ne ho abbastanza", dice Uli e se ne va.

Es ist Nacht in den Bergen. It's night in the mountains. Der Mond scheint hell. The moon shines brightly. La luna splende luminosa. Männer kommen von allen Seiten herbei und treffen sich auf einer Wiese am See, die umgeben ist von Felsen und Wald. Men come from all sides and meet on a meadow by the lake, surrounded by rocks and forest. Gli uomini arrivano da ogni parte e si incontrano su un prato in riva al lago, circondato da rocce e foreste. Diese Wiese wird Rütli genannt. This meadow is called Rütli. Questo prato si chiama Rütli. „Seht mal“, sagt einer der Männer und zeigt zum See. "Look," says one of the men and points to the lake. "Guarda", dice uno degli uomini e indica il lago. „Ein Mondregenbogen. "A moon rainbow. "Un arcobaleno di luna. Das Mondlicht bildet einen Regenbogen. La luce della luna forma un arcobaleno. So etwas sieht man nur sehr selten.“ Hinter dem See leuchten die hohen Berge im Mondschein. You only see something like this very rarely." Behind the lake, the high mountains glow in the moonlight. È molto raro vedere qualcosa di simile". Dietro il lago, le alte montagne brillano al chiaro di luna.

Die drei Verschworenen Stauffacher, Melchthal und Walter Fürst haben ihr Versprechen gehalten und nach weiteren Verbündeten im ganzen Land gesucht. The three conspirators Stauffacher, Melchthal and Walter Fürst kept their promise and looked for further allies throughout the country. I tre cospiratori Stauffacher, Melchthal e Walter Fürst mantennero la promessa e cercarono altri alleati in tutto il Paese.

Viele Menschen haben sich ihnen angeschlos-sen und versammeln sich nun auf dem Rütli. Many people have joined them and are now gathering on the Rütli. Molte persone si sono unite a loro e si stanno radunando sul Rütli.

„Überall auf meiner weiten Wanderung habe ich Schweizer angetroffen, die genug haben von den Gewalttaten der Vögte“, berichtet Melchthal. "Everywhere I went on my long hike, I met Swiss people who had had enough of the bailiffs' violence," reports Melchthal. "Ovunque, durante la mia lunga escursione, ho incontrato svizzeri che ne avevano abbastanza degli atti di violenza dei Reeves", racconta Melchthal. „Sie wollen sich nicht mehr alles gefallen lassen und sind nun hier zusammengekommen, weil sie sich wehren wollen.“ "They no longer want to put up with everything and have now come together here because they want to fight back." "Non vogliono più sopportare tutto e si sono riuniti qui perché vogliono reagire".

„Hört ihr? "Do you hear me? "Mi senti? Das ist das Horn von Uri“, sagt Stauffacher. This is the horn of Uri," says Stauffacher. „Jetzt kommen auch die Verbündeten aus dem Kanton Uri an.“ „Dann kann unsere Versammlung ja beginnen“, beschließt Walter Fürst. "Now the allies from the canton of Uri are also arriving." "Then our meeting can begin," concludes Walter Fürst.

„Lasst uns zuerst einen Vorsitzenden wählen. "Let's elect a chairman first. Er soll aufpassen, dass wir nach dem Recht handeln“, rät der Pfarrer. He should make sure that we act in accordance with the law," advises the priest. Dovrebbe fare attenzione che noi agiamo secondo la legge", consiglia il pastore. Die anderen sind einverstanden. The others agree. Sie stimmen ab und ernennen Reding, den Ältesten unter ihnen, zu ihrem Vorsitzenden. They vote and appoint Reding, the oldest among them, as their chairman. Feierlich erheben sie die Schwerter zu den Sternen. They solemnly raise their swords to the stars. „Hat jemand Wilhelm Tell gesehen?“ fragt Baumgarten. "Has anyone seen William Tell?" asks Baumgarten. „Nein, er ist nicht hier“, antwortet ein Mann. "No, he's not here," replies a man. „Er geht nicht gerne auf Versammlungen und bleibt lieber allein für sich.“ "He doesn't like going to meetings and prefers to keep to himself."

„Wir sind nun hier auf dem Rütli zusam-mengekommen“, beginnt Walter Fürst, „um an das alte Bündnis des Schweizer Volkes zu erinnern und über die Vertreibung der Tyrannen zu beraten.“ "We are now gathered here on the Rütli," begins Walter Fürst, "to remember the old alliance of the Swiss people and to discuss the expulsion of the tyrants." "Siamo ora riuniti qui sul Rütli", esordisce Walter Fürst, "per ricordare l'antica alleanza del popolo svizzero e per discutere della cacciata dei tiranni".

„Aber wir wollen keine Gewalt“, bekräftigt Stauffacher. "But we don't want any violence," Stauffacher emphasizes. "Ma non vogliamo la violenza", afferma Stauffacher. „Wir haben nichts Böses vor. "We're not up to anything bad. "Non abbiamo intenzioni malvagie. Wir wollen einfach nur in Frieden leben. We just want to live in peace. Wir sind die Vertreter für das ganze Schweizer Volk.“ „Außerdem“, fährt er fort, „wollen wir die Standesunterschiede zwischen uns auf heben. We are the representatives of the entire Swiss people." "Furthermore," he continues, "we want to do away with the differences in status between us. Siamo i rappresentanti di tutto il popolo svizzero". "Inoltre", continua, "vogliamo abolire le differenze di status tra di noi. Ob jemand Großbauer, Pfarrer oder Diener ist, soll keine Rolle mehr spielen. Whether someone is a farmer, priest or servant should no longer play a role. Il fatto che una persona sia un grande agricoltore, un sacerdote o un servo non dovrebbe più avere importanza. Auch nicht, aus welchem Kanton er kommt, ob aus Uri, Schwyz oder Unterwalden. Nor which canton he comes from, whether Uri, Schwyz or Unterwalden.

Wir sind alleSchweizerBürger.“ „Denkt daran, wie unsere Vorfahren das Bergland erst in mühevoller Arbeit bewohnbar gemacht haben. We are all Swiss citizens." "Remember how our ancestors laboriously made the mountains habitable. Wir waren immer ein freier, unabhängiger Staat, der sich selbst verwaltet hat“, fügt Fürst Walter hinzu. We have always been a free, independent state that has administered itself," adds Prince Walter. Siamo sempre stati uno Stato libero e indipendente che si è autogovernato", aggiunge il Principe Walter. „Wir wollen für unsere Rechte kämpfen und gegen die Ungerechtigkeit der Vögte – notfalls mit Waffen“, rufen die Männer. "We want to fight for our rights and against the injustice of the bailiffs - with weapons if necessary," the men shout. "Vogliamo lottare per i nostri diritti e contro l'ingiustizia degli ufficiali giudiziari, anche con le armi se necessario", gridano gli uomini.

„Wie wollen wir den Aufstand gegen die Vögte organisieren? "How do we want to organize the uprising against the bailiffs? Und wann soll er stattfinden?“, fragt Reding. And when should it take place?" asks Reding. E quando dovrebbe avvenire?", chiede Reding. „Am besten warten wir bis Weihnachten“, schlägt Stauffacher vor. "It's best to wait until Christmas," suggests Stauffacher. "È meglio aspettare fino a Natale", suggerisce Stauffacher. „Es ist Brauch, dass das Volk dem Vogt Geschenke aufs Schloss bringt. "It is customary for the people to bring gifts to the castle for the bailiff. "È consuetudine che il popolo porti dei doni al balivo del castello. So können wir unsere Waffen als Geschenke tarnen und ungehindert in das Schloss kommen This allows us to disguise our weapons as gifts and enter the castle unhindered In questo modo possiamo camuffare le nostre armi da regali ed entrare nel castello senza ostacoli.

Erst drinnen stecken wir dann die Spitzen auf die Stäbe.“ „Seid ihr alle einverstanden, dass wir unseren Kampf bis zum Weihnachtsfest verschieben?“, fragt der Vorsitzende Reding. We'll only put the spikes on the sticks once we're inside." "Do you all agree that we should postpone our fight until Christmas?" asks Chairman Reding. Solo all'interno metteremo le punte sui bastoni". "Siete tutti d'accordo nel rimandare il nostro incontro a Natale?", chiede il presidente Reding. Die Mehrheit hebt die Hand. „So ist es beschlossen.“ "That's how it's decided." "È così che si decide".

„Seht nur, die Sonne geht schon auf, es wird Tag. "Look, the sun is already rising, it's daylight. "Guarda, il sole sta già sorgendo, si sta facendo giorno. Wir gehen jetzt besser, damit uns keiner sieht“, sagt der Pfarrer. We'd better go now so that nobody sees us," says the priest. È meglio che ce ne andiamo subito, in modo che nessuno ci veda", dice il sacerdote. „Aber lasst uns vorher noch schwören auf Einigkeit, Freiheit, Gottvertrauen und Furchtlosigkeit, Männer!” Die Männer erheben die drei Finger zum Schwur. "But first let us swear to unity, freedom, trust in God and fearlessness, men!" The men raise their three fingers to swear. "Ma prima, giuriamo sull'unità, sulla libertà, sulla fiducia in Dio e sull'impavidità, uomini!". Gli uomini alzano le tre dita per giurare. Dann gehen sie still und einzeln in alle Richtungen auseinander. Then they disperse silently and individually in all directions. Poi se ne vanno in silenzio e uno alla volta in tutte le direzioni.