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Emil und die Detektive von Erich Kästner, 15. Emil besucht das Polizeipräsidium

15. Emil besucht das Polizeipräsidium

Fünfzehntes Kapitel - Emil besucht das Polizeipräsidium

Der Zug marschierte zur nächsten Polizeiwache. Der Schupo meldete einem Wachtmeister, was geschehen sei. Emil ergänzte den Bericht. Dann mußte er sagen, wann und wo er geboren wurde, wie er heiße und wo er wohne. Und der Wachtmeister schrieb alles auf. Mit Tinte. »Und wie heißen Sie?« fragte er den Dieb. »Herbert Kießling«, sagte der Kerl. Da mußten die Jungen- Emil, Gustav und der Professor - laut lachen. Und der Bankbeamte, der dem Wachtmeister die hundertvierzig Mark übergeben hatte, schloß sich ihnen an. »Mensch, so eine Rübe!« rief Gustav. »Erst hieß er Grundeis. Dann hieß er Müller. Jetzt heißt er Kießling! Nun bin ich ja bloß gespannt, wie er in Wirklichkeit heißt!« »Ruhe!« knurrte der Wachtmeister. »Das kriegen wir auch noch raus. «Herr Grundeis-Müller-Kießling nannte daraufhin seine augenblickliche Adresse, das Hotel Kreid. Dann den Geburtstag und seine Heimat, Ausweispapiere habe er keine. »Und wo waren Sie bisgestern?« fragte der Wachtmeister. »In Groß-Grünau«, erklärte der Dieb. »Das ist bestimmt schon wieder gelogen«, rief der Professor. »Ruhe!« knurrte der Wachtmeister. »Das kriegen wirauch noch raus.« Der Bankbeamte erkundigte sich, ob er gehen dürfe. Dann wurden noch seine Personalien notiert. Er klopfte Emil freundlich auf die Schulter und verschwand. »Haben Sie gestern nachmittag dem Realschüler Emil Tischbein aus Neustadt im Berliner Zuge hundertvierzig Mark gestohlen, Kießling?« fragte der Wachtmeister. »Jawohl«, sagte der Dieb düster. »Ich weiß auch nicht, das kam ganz plötzlich. Der Junge lag in der Ecke und schlief. Und da fiel ihm das Kuvert heraus. Und da hob ich es auf und wollte bloß mal nachsehen, was drinwäre. Und weil ich grade kein Geld hatte...« »So ein Schwindler!« rief Emil. »Ich hatte das Geld in der Jackentasche festgesteckt. Es konnte gar nicht herausfallen!« »Und so nötig hat er's bestimmt nicht gebraucht. Sonst hätte er Emils Geld nicht noch vollzählig in der Tasche gehabt. Er hat doch unterdessen Auto und Eier im Glas und Bier bezahlen müssen«, bemerkte der Professor. »Ruhe!« knurrte der Wachtmeister. »Das kriegen wirauch noch raus.« Und er notierte alles, was erzählt wurde. »Könnten Sie mich vielleicht auf freien Fuß setzen, Herr Wachtmeister?« fragte der Dieb und schielte vor lauter Höflichkeit. »Ich hab ja den Diebstahl zugegeben. Und wo ich wohne, wissen Sie auch. Ich habe geschäftlich in Berlin zu tun und möchte ein paar Gänge erledigen.« »Daß ich nicht lache!« sagte der Wachtmeister ernst und rief das Polizeipräsidium an: es solle einen Wagen schicken; in seinem Revier sei ein Eisenbahndieb gefaßt worden. "Wann kriege ich denn mein Geld?" fragte Emilbe sorgt. "Im Polizeipräsidium", sagte der Wachtmeister. "Ihr fahrt jetzt gleich hinüber. Und dort wird sich alles finden." "Emil, Mensch", flüsterte Gustav, "nun mußt du in der Grünen Minna zum Alex!" "Quatsch!" sagte der Wachtmeister. "Hast du Geld, Tischbein?" "Jawohl!" erklärte Emil. "Die Jungen haben gestern gesammelt. Und der Portier aus dem Hotel Kreid hat mir zehn Mark geborgt." "Die reinsten Detektive! Ihr verfluchten Kerle!" knurrte der Wachtmeister. Doch das Knurren klang sehr gutmütig. "Also, Tischbein, du fährst mit der Untergrundbahn zum Alexanderplatz und meldest dich bei Kriminalwachtmeister Lurje. Das Weitere wirst du dann schon merken. Auch dein Geld kriegst du dort wieder." "Darf ich erst dem Portier die zehn Mark zurückbringen?" erkundigte sich Emil. "Natürlich." Wenige Minuten später kam das Kriminalauto. Und Herr Grundeis-Müller-Kießling mußte einsteigen. Der Wachtmeister gab einem Schupo, der im Wagen saß, den schriftlichen Bericht und die hundertvierzig Mark. Die Stecknadel auch. Und dann gondelte die Grüne Minna fort. Die Kinder, die auf der Straße standen, schrien hinter dem Dieb her. Aber der rührte sich nicht. Wahrscheinlich war er zu stolz, weil er in einem Privatauto fahren durfte. Emil gab dem Wachtmeister die Hand und bedankte sich. Dann teilte der Professor den Kindern, die vor der Wache gewartet hatten, mit, das Geld erhalte Emil am Alex, und die Jagd wäre erledigt. Da zogen die Kinder, in großen Trupps, wieder heim. Nur die engeren Bekannten brachten Emil zum Hotel und zum Bahnhof Nollendorf-platz. Und er bat sie, nachmittags den kleinen Dienstag anzurufen. Der würde dann wissen, wie alles verlaufen wäre. Und er hoffe sehr, sie noch einmal zu sehen, ehe er nach Neustadt zurückführe. Und er danke ihnen schon jetzt von ganzem Herzen für ihre Hilfe. Und das Geld bekämen sie auch wieder. "Wenn du es wagst, uns das Geld wiederzugeben,kriegst du den Buckel voll, Mensch!" rief Gustav. "Übrigens müssen wir auch noch boxen. Wegen deines drolligen Anzugs." "Ach, Mensch!" sagte Emil und faßte Gustav und den Professor an den Händen, "ich bin so guter Laune! Das Boxen lassen wir am besten sein. Ich brächte es vor lauter Rührung nicht übers Herz, dich für die Zeit zu Boden zu schicken." "Das würde dir auch nicht gelingen, wenn du schlechter Laune wärst, du Lümmel!" rief Gustav. Und dann fuhren die drei zum Alexanderplatz ins Polizeipräsidium, mußten durch viele Korridore laufen und an unzähligen Zimmern vorbei. Und schließlich fanden sie den Kriminalwachtmeister Lurje. Der frühstückte gerade. Emil meldete sich. "Aha!" sagte Herr Lurje und kaute. "Emil Stuhlbein. Jugendlicher Amateurdetektiv. Telefonisch schon gemeldet. Der Kriminalkommissar wartet. Will sich mit dir unterhalten. Komm mal mit!" "Tischbein heiß ich", korrigierte Emil. "Jacke wie Hose", sagte Herr Lurje und biß von neuem in die Stulle. "Wir warten hier auf dich", meinte der Professor. Und Gustav rief Emil nach: "Mach schnell, Mensch! Wenn ich wen kauen sehe, kriege ich immer gleich Hunger!" Herr Lurje spazierte durch mehrere Gänge, links, rechts, wieder links. Dann klopfte er an eine Tür. Eine Stimme rief: "Herein!" Lurje öffnete die Tür ein wenig und sagte kauend: "Der kleine Detektiv ist da, Herr Kommissar. Emil Fischbein, Sie wissen schon." "Tischbein heiß ich", erklärte Emil nachdrücklich. "Auch 'n ganz hübscher Name", sagte Herr Lurje und gab Emil einen Stoß, daß er in das Zimmer purzelte. Der Kriminalkommissar war ein netter Herr. Emil mußte sich in einen bequemen Sessel setzen und die Diebsgeschichte haarklein und von Anfang anerzählen. Zum Schluß sagte der Kommissar feierlich: "So, und nun bekommst du auch dein Geld wieder." "Gott sei getrommelt!" Emil atmete befreit auf undsteckte das Geld ein. Und zwar besonders vorsichtig. "Laß dir's aber nicht wieder klauen!" "Nein! Ausgeschlossen! Ich bring's gleich zur Großmutter!" "Richtig! Bald hätte ich's vergessen. Du mußt mir deine Berliner Adresse geben. Bleibst dunoch ein paar Tage hier?" "Ich möchte schon", sagte Emil. "Ich wohne Schumannstraße 15. Bei Heimbold. So heißt mein Onkel. Die Tante übrigens auch." "Wunderbar habt ihr das gemacht, ihr Jungen", meinte der Kommissar und steckte sich eine dicke Zigarre an. "Die Kerls haben glänzend funktioniert, wirklich wahr!" rief Emil begeistert. "Dieser Gustav mit seiner Hupe, und der Professor, und der kleine Dienstag, und Krummbiegel und die Gebrüder Mittenzwey, überhaupt alle. Es war direkt ein Vergnügen, mit ihnen zuarbeiten. Vor allem der Professor, das ist ein Aas!" "Na ja, du bist auch nicht grade aus Pfefferkuchen!" meinte der Herr und qualmte. "Was ich noch fragen wollte, Herr Kommissar, - was wird denn nun aus dem Grundeis oder wie mein Dieb sonst heißt?" "Den haben wir zum Erkennungsdienst gebracht. Dort wird er photographiert. Und seine Fingerabdrücke werden genommen. Und nachher vergleichen wir sein Bild und die Abdrücke mit den Photos in unsrer Kartothek." "Was ist denn das?" "Da haben wir alle schon einmal bestraften Verbrecher abgebildet. Und dann haben wir auch Abdrücke, Fußspuren und ähnliches von solchen Verbrechern, die man noch nicht erwischt hat und die man sucht. Denn es wäre ja möglich, daß der Mann, der dich bestohlen hat, auch noch andere Diebstähle und Einbrüche ausführte, ehe er dich um dein Geld brachte. Nicht wahr?" "Das stimmt. Daran habe ich noch gar nicht gedacht!" "Moment", sagte der nette Kommissar. Denn das Telefon läutete. "Jawohl... interessante Sache für Sie... kommen Sie doch mal in mein Zimmer..." sprach er in den Apparat. Dann hängte er ab und sagte: "Jetzt werden gleich ein paar Herren von der Zeitung erscheinen und dich interviewen." "Was ist denn das?" fragte Emil. "Interviewen heißt ausfragen." "Nicht möglich!" rief Emil. "Da komme ich sogar noch in die Zeitung?" "Wahrscheinlich", sagte der Kommissar. "Wenn ein Realschüler einen Dieb fängt, wird er eben berühmt." Dann klopfte es. Und vier Herren traten ins Zimmer. Der Kommissar gab ihnen die Hand und erzählte kurz Emils Erlebnisse. Die vier Herren schrieben fleißig nach. "Wunderbar!" sagte zum Schluß einer der Reporter. "Der Knabe vom Lande als Detektiv." "Vielleicht engagieren Sie ihn für den Außendienst?" riet ein anderer und lachte. "Warum bist du denn nicht sofort zu einem Schupo gegangen und hast ihm alles gesagt?" fragte ein dritter. Emil bekam es mit der Angst. Er dachte an Wachtmeister Jeschke in Neustadt und an den Traum. Jetzt ging's ihm an den Kragen. "Na?" ermunterte der Kommissar. Emil zuckte mit den Achseln und sagte: "Also schön! Weil ich in Neustadt dem Denkmal von Großherzog Karl eine rote Nase und einen Schnurrbart angemalthabe. Bitte, verhaften Sie mich, Herr Kommissar! "Da lachten die fünf Männer, anstatt entsetzte Gesichter zu ziehen. Und der Kommissar rief: "Aber Emil, wirwerden doch nicht einen unsrer besten Detektive ins Gefängnis sperren!" "Nein? Wirklich nicht? Na, da bin ich aber froh", sagte der Junge erleichtert. Dann ging er auf einen der Reporter zu und fragte: "Kennen Sie mich denn nicht mehr?" "Nein", sagte der Herr. "Sie haben mir doch gestern auf der Linie 177 das Straßenbahnbillett bezahlt, weil ich kein Geld hatte." "Richtig!" rief der Herr. "Jetzt entsinne ich mich. Du wolltest noch meine Adresse wissen, um mir den Groschen wiederzubringen." "Wollen Sie ihn jetzt haben?" fragte Emil und suchte zehn Pfennig aus der Hosentasche heraus. "Aber Unsinn", meinte der Herr. "Du stelltest dich doch sogar vor." "Freilich", erklärte der Junge. "Das tue ich oft. Emil Tischbein ist mein Name." "Ich heiße Kästner", sagte der Journalist, und sie gaben sich die Hand. "Großartig!" rief der Kommissar, "alte Bekannte!" "Hör mal, Emil", sagte Herr Kästner, "kommst du ein bißchen zu mir auf die Redaktion? Vorher essen wir irgendwo Kuchen mit Schlagsahne." "Darf ich Sie einladen?" fragte Emil. "So. ein ehrgeiziger Bengel!" Die Herren lachten vor Vergnügen. "Nein, bezahlen mußt du mich lassen", sagte Herr Kästner. "Sehr gern", meinte Emil. "Aber der Professor und Gustav warten draußen auf mich." "Die nehmen wir selbstverständlich mit", erklärte Herr Kästner. Die andern Journalisten hatten noch allerlei zu fragen. Emil gab ihnen genaue Auskunft. Und sie machten sich wieder Notizen. "Ist der Dieb eigentlich ein Neuling?" fragte einer von ihnen. "Ich glaube es nicht", antwortete der Kommissar. "Vielleicht erleben wir sogar noch eine große Überraschung. Rufen Sie mich auf alle Fälle in einer Stunde noch einmal an, meine Herren. "Dann verabschiedete man sich. Und Emil ging mit Herrn Kästner zu Kriminalwachtmeister Lurje zurück. Der kaute noch immer und sagte: "Aha, der kleine Überbein!" "Tischbein", sagte Emil. Dann verfrachtete Herr Kästner Emil, Gustav und den Professor in einem Auto und fuhr mit ihnen erst mal in eine Konditorei. Unterwegs hupte Gustav. Und sie freuten sich, als Herr Kästner erschrak. In der Konditorei waren die Jungen sehr fidel. Sie aßen Kirschtorte mit viel Schlagsahne und erzählten, was ihnen gerade einfiel: von dem Kriegsrat am Nikolsburger Platz, von der Autojagd, von der Nacht im Hotel, von Gustav als Liftboy, von dem Skandal in der Bank. Und Herr Kästner sagte zum Schluß: "Ihr seid wirklich drei Prachtkerle. "Und da wurden sie sehr stolz auf sich selber und aßen noch ein Stück Torte. Nachher stiegen Gustav und der Professor auf einen Autobus. Emil versprach, am Nachmittag den kleinen Dienstag anzurufen, und fuhr mit Herrn Kästner in die Redaktion. Das Zeitungsgebäude war riesengroß. Fast so groß wie das Polizeipräsidium am Alex. Und auf den Korridoren war ein Gerenne und Gesause, als sei ein Hindernislauf im Gange. Sie kamen in ein Zimmer, in dem ein hübsches blondes Fräulein saß. Und Herr Kästner lief im Zimmer auf und ab und diktierte das, was Emil erzählt hatte, dem Fräulein in die Schreibmaschine. Manchmal blieb erstehen, fragte Emil: "Stimmt's?" Und wenn Emil genickt hatte, diktierte Herr Kästner weiter. Dann rief dieser noch einmal den Kriminalkommissar an. "Was sagen Sie?" rief Herr Kästner. "Na, das ist ja toll... Ich soll's ihm noch nicht erzählen? ... Sooo, auch noch? ... Das freut mich ungemein ... Haben Sie vielen Dank!... Das wird eine glänzende Sensation..." Er hängte ab, betrachtete den Jungen, als ob er ihn noch gar nicht gesehen hätte, und sagte: "Emil, komm mal rasch mit! Wir müssen dich photographieren lassen!" "Nanu", meinte Emil erstaunt. Aber er ließ sich alles gefallen, fuhr mit Herrn Kästner drei Etagen höher, in einen hellen Saal mit vielen Fenstern, er kämmte sich erst die Haare, und dann wurde er photographiert. Anschließend ging Herr Kästner mit ihm in die Setzerei - das war ein Geklapper, wie von tausend Schreibmaschinen! -, gab einem Mann die Seiten, die das hübsche blonde Fräulein getippt hatte, und sagte, er käme sofort wieder herauf, denn es wäre was sehr Wichtiges, und er müsse nur erst den Jungen zu seiner Großmutter schicken. Dann fuhren sie mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoß und traten vor den Verlag. Herr Kästner winkte ein Auto heran, setzte Emil hinein, gab dem Chauffeur Geld, obwohl der Junge es nicht erlauben wollte, und sagte: "Fahren Sie meinen kleinen Freund in die Schumannstraße, Nummer 15. "Sie schüttelten sich herzlich die Hände. Und Herr Kästner meinte: "Grüße deine Mutter, wenn du nach Hause kommst. Es muß eine sehr liebe Frau sein." "Und ob", sagte Emil. "Und noch eins", rief Herr Kästner, als das Auto schon fuhr, "lies heute nachmittag die Zeitung! Du wirst dich wundern, mein Junge!" Emil drehte sich um und winkte. Und Herr Kästner winkte auch. Dann sauste das Auto um eine Ecke.


15. Emil besucht das Polizeipräsidium 15\. Emil visits the police headquarters

Fünfzehntes Kapitel - Emil besucht das Polizeipräsidium

Der Zug marschierte zur nächsten Polizeiwache. The train marched to the nearest police station. Der Schupo meldete einem Wachtmeister, was geschehen sei. The police officer reported what had happened to a constable. Emil ergänzte den Bericht. Emil completed the report. Dann mußte er sagen, wann und wo er geboren wurde, wie er heiße und wo er wohne. Und der Wachtmeister schrieb alles auf. And the sergeant wrote everything down. Mit Tinte. With ink. »Und wie heißen Sie?« fragte er den Dieb. "And what's your name?" he asked the thief. »Herbert Kießling«, sagte der Kerl. Da mußten die Jungen- Emil, Gustav und der Professor - laut lachen. Und der Bankbeamte, der dem Wachtmeister die hundertvierzig Mark übergeben hatte, schloß sich ihnen an. And the bank clerk who had given the sergeant the one hundred and forty marks joined them. »Mensch, so eine Rübe!« rief Gustav. "What a turnip!" exclaimed Gustav. »Erst hieß er Grundeis. Dann hieß er Müller. Jetzt heißt er Kießling! Nun bin ich ja bloß gespannt, wie er in Wirklichkeit heißt!« »Ruhe!« knurrte der Wachtmeister. Now I'm just curious what his real name is! ”“ Quiet! ”Growled the sergeant. »Das kriegen wir auch noch raus. “We'll find out about that too. «Herr Grundeis-Müller-Kießling nannte daraufhin seine augenblickliche Adresse, das Hotel Kreid. «Mr. Grundis-Müller-Kießling then gave his current address, the Hotel Kreid. Dann den Geburtstag und seine Heimat, Ausweispapiere habe er keine. »Und wo waren Sie bisgestern?« fragte der Wachtmeister. »In Groß-Grünau«, erklärte der Dieb. »Das ist bestimmt schon wieder gelogen«, rief der Professor. "That must be a lie again," shouted the professor. »Ruhe!« knurrte der Wachtmeister. »Das kriegen wirauch noch raus.« Der Bankbeamte erkundigte sich, ob er gehen dürfe. "We'll find out." The bank clerk asked if he could go. Dann wurden noch seine Personalien notiert. Then his personal details were noted. Er klopfte Emil freundlich auf die Schulter und verschwand. He gave Emil a friendly pat on the shoulder and disappeared. »Haben Sie gestern nachmittag dem Realschüler Emil Tischbein aus Neustadt im Berliner Zuge hundertvierzig Mark gestohlen, Kießling?« fragte der Wachtmeister. »Jawohl«, sagte der Dieb düster. "Yes," said the thief gloomily. »Ich weiß auch nicht, das kam ganz plötzlich. “I don't know either, it came all of a sudden. Der Junge lag in der Ecke und schlief. Und da fiel ihm das Kuvert heraus. And then the envelope fell out. Und da hob ich es auf und wollte bloß mal nachsehen, was drinwäre. And so I picked it up and just wanted to see what was inside. Und weil ich grade kein Geld hatte...« »So ein Schwindler!« rief Emil. And because I had no money at the moment ... "" What a swindler! "Cried Emil. »Ich hatte das Geld in der Jackentasche festgesteckt. “I had the money pinned in my jacket pocket. Es konnte gar nicht herausfallen!« »Und so nötig hat er's bestimmt nicht gebraucht. It couldn't fall out! "" And he certainly didn't need it that much. Sonst hätte er Emils Geld nicht noch vollzählig in der Tasche gehabt. Otherwise he would not have had all of Emil's money in his pocket. Er hat doch unterdessen Auto und Eier im Glas und Bier bezahlen müssen«, bemerkte der Professor. In the meantime he had to pay for the car and eggs by the glass and beer, ”remarked the professor. »Ruhe!« knurrte der Wachtmeister. »Das kriegen wirauch noch raus.« Und er notierte alles, was erzählt wurde. »Könnten Sie mich vielleicht auf freien Fuß setzen, Herr Wachtmeister?« fragte der Dieb und schielte vor lauter Höflichkeit. "Could you set me free, Herr Sergeant?" Asked the thief, squinting out of sheer politeness. »Ich hab ja den Diebstahl zugegeben. “I admitted the theft. Und wo ich wohne, wissen Sie auch. Ich habe geschäftlich in Berlin zu tun und möchte ein paar Gänge erledigen.« »Daß ich nicht lache!« sagte der Wachtmeister ernst und rief das Polizeipräsidium an: es solle einen Wagen schicken; in seinem Revier sei ein Eisenbahndieb gefaßt worden. I have business to do in Berlin and want to do a few trips. '' Don't make me laugh! 'Said the sergeant seriously and called the police headquarters: they should send a car; A train thief had been caught in his precinct. "Wann kriege ich denn mein Geld?" fragte Emilbe sorgt. asked Emilbe worried. "Im Polizeipräsidium", sagte der Wachtmeister. "Ihr fahrt jetzt gleich hinüber. "You're going over there right now. Und dort wird sich alles finden." And there you will find everything." "Emil, Mensch", flüsterte Gustav, "nun mußt du in der Grünen Minna zum Alex!" "Emil, human," whispered Gustav, "now you have to go to Alex in the Green Minna!" "Quatsch!" sagte der Wachtmeister. "Hast du Geld, Tischbein?" "Jawohl!" erklärte Emil. "Die Jungen haben gestern gesammelt. Und der Portier aus dem Hotel Kreid hat mir zehn Mark geborgt." "Die reinsten Detektive! "The purest detectives! Ihr verfluchten Kerle!" You damn guys!" knurrte der Wachtmeister. Doch das Knurren klang sehr gutmütig. But the growl sounded very good-natured. "Also, Tischbein, du fährst mit der Untergrundbahn zum Alexanderplatz und meldest dich bei Kriminalwachtmeister Lurje. "So, Tischbein, you take the subway to Alexanderplatz and report to Criminal Sergeant Lurje. Das Weitere wirst du dann schon merken. You will then notice the rest. Auch dein Geld kriegst du dort wieder." "Darf ich erst dem Portier die zehn Mark zurückbringen?" erkundigte sich Emil. "Natürlich." Wenige Minuten später kam das Kriminalauto. Und Herr Grundeis-Müller-Kießling mußte einsteigen. Der Wachtmeister gab einem Schupo, der im Wagen saß, den schriftlichen Bericht und die hundertvierzig Mark. Die Stecknadel auch. The pin too. Und dann gondelte die Grüne Minna fort. Die Kinder, die auf der Straße standen, schrien hinter dem Dieb her. The children standing in the street shouted after the thief. Aber der rührte sich nicht. But he didn't move. Wahrscheinlich war er zu stolz, weil er in einem Privatauto fahren durfte. He was probably too proud to be allowed to drive in a private car. Emil gab dem Wachtmeister die Hand und bedankte sich. Dann teilte der Professor den Kindern, die vor der Wache gewartet hatten, mit, das Geld erhalte Emil am Alex, und die Jagd wäre erledigt. Then the professor informed the children who had been waiting in front of the guard that Emil would receive the money at Alex and the hunt would be over. Da zogen die Kinder, in großen Trupps, wieder heim. Then the children went home in large groups. Nur die engeren Bekannten brachten Emil zum Hotel und zum Bahnhof Nollendorf-platz. Only close friends brought Emil to the hotel and the Nollendorfplatz train station. Und er bat sie, nachmittags den kleinen Dienstag anzurufen. And he asked her to call Little Tuesday that afternoon. Der würde dann wissen, wie alles verlaufen wäre. He would then know how everything would have gone. Und er hoffe sehr, sie noch einmal zu sehen, ehe er nach Neustadt zurückführe. And he very much hopes to see her again before he goes back to Neustadt. Und er danke ihnen schon jetzt von ganzem Herzen für ihre Hilfe. Und das Geld bekämen sie auch wieder. And they would get the money back. "Wenn du es wagst, uns das Geld wiederzugeben,kriegst du den Buckel voll, Mensch!" "If you dare to give us the money back, you'll be pissed off, man!" rief Gustav. "Übrigens müssen wir auch noch boxen. "By the way, we still have to box. Wegen deines drolligen Anzugs." Because of your funny suit. " "Ach, Mensch!" sagte Emil und faßte Gustav und den Professor an den Händen, "ich bin so guter Laune! said Emil and took Gustav and the professor by the hands, "I'm in such a good mood! Das Boxen lassen wir am besten sein. We leave boxing for the best. Ich brächte es vor lauter Rührung nicht übers Herz, dich für die Zeit zu Boden zu schicken." I'm so moved that I couldn't bring myself to send you to the ground for the time being. " "Das würde dir auch nicht gelingen, wenn du schlechter Laune wärst, du Lümmel!" "You wouldn't be able to do that either if you were in a bad mood, you lout!" rief Gustav. Und dann fuhren die drei zum Alexanderplatz ins Polizeipräsidium, mußten durch viele Korridore laufen und an unzähligen Zimmern vorbei. And then the three of them drove to the police headquarters at Alexanderplatz, had to walk through many corridors and past countless rooms. Und schließlich fanden sie den Kriminalwachtmeister Lurje. And finally they found the police sergeant Lurje. Der frühstückte gerade. He was just having breakfast. Emil meldete sich. Emil answered. "Aha!" sagte Herr Lurje und kaute. "Emil Stuhlbein. Jugendlicher Amateurdetektiv. Young amateur detective. Telefonisch schon gemeldet. Already reported by phone. Der Kriminalkommissar wartet. Will sich mit dir unterhalten. Komm mal mit!" "Tischbein heiß ich", korrigierte Emil. "Jacke wie Hose", sagte Herr Lurje und biß von neuem in die Stulle. "Jacket as well as trousers," said Mr. Lurje and bit into the cuff again. "Wir warten hier auf dich", meinte der Professor. "We're waiting here for you," said the professor. Und Gustav rief Emil nach: "Mach schnell, Mensch! Wenn ich wen kauen sehe, kriege ich immer gleich Hunger!" When I see someone chewing, I always get hungry! " Herr Lurje spazierte durch mehrere Gänge, links, rechts, wieder links. Dann klopfte er an eine Tür. Eine Stimme rief: "Herein!" Lurje öffnete die Tür ein wenig und sagte kauend: "Der kleine Detektiv ist da, Herr Kommissar. Emil Fischbein, Sie wissen schon." "Tischbein heiß ich", erklärte Emil nachdrücklich. "Auch 'n ganz hübscher Name", sagte Herr Lurje und gab Emil einen Stoß, daß er in das Zimmer purzelte. "A very nice name, too," said Mr. Lurje and gave Emil a push that made him tumble into the room. Der Kriminalkommissar war ein netter Herr. Emil mußte sich in einen bequemen Sessel setzen und die Diebsgeschichte haarklein und von Anfang anerzählen. Emil had to sit down in a comfortable armchair and tell the thief story down to the last detail and from the beginning. Zum Schluß sagte der Kommissar feierlich: "So, und nun bekommst du auch dein Geld wieder." At the end the inspector said solemnly: "So, and now you'll get your money back." "Gott sei getrommelt!" "God be on the drum!" Emil atmete befreit auf undsteckte das Geld ein. Emil took a deep breath and pocketed the money. Und zwar besonders vorsichtig. And especially carefully. "Laß dir's aber nicht wieder klauen!" "But don't let it steal you again!" "Nein! Ausgeschlossen! Excluded! Ich bring's gleich zur Großmutter!" "Richtig! Bald hätte ich's vergessen. Du mußt mir deine Berliner Adresse geben. Bleibst dunoch ein paar Tage hier?" "Ich möchte schon", sagte Emil. "I want to," said Emil. "Ich wohne Schumannstraße 15. Bei Heimbold. So heißt mein Onkel. Die Tante übrigens auch." "Wunderbar habt ihr das gemacht, ihr Jungen", meinte der Kommissar und steckte sich eine dicke Zigarre an. "You did that wonderfully, you boys," said the inspector and lit a big cigar. "Die Kerls haben glänzend funktioniert, wirklich wahr!" "The guys worked brilliantly, really true!" rief Emil begeistert. "Dieser Gustav mit seiner Hupe, und der Professor, und der kleine Dienstag, und Krummbiegel und die Gebrüder Mittenzwey, überhaupt alle. "This Gustav with his horn, and the professor, and little Tuesday, and Krummbiegel and the Mittenzwey brothers, all of them. Es war direkt ein Vergnügen, mit ihnen zuarbeiten. They have been an absolute pleasure to work with. Vor allem der Professor, das ist ein Aas!" Especially the professor, that's a carrion! " "Na ja, du bist auch nicht grade aus Pfefferkuchen!" "Well, you're not made of gingerbread either!" meinte der Herr und qualmte. "Was ich noch fragen wollte, Herr Kommissar, - was wird denn nun aus dem Grundeis oder wie mein Dieb sonst heißt?" "One more thing I wanted to ask, Commissioner, - what will become of the Grundeis or whatever my thief's name is?" "Den haben wir zum Erkennungsdienst gebracht. "We took him to the identification service. Dort wird er photographiert. Und seine Fingerabdrücke werden genommen. Und nachher vergleichen wir sein Bild und die Abdrücke mit den Photos in unsrer Kartothek." "Was ist denn das?" "Da haben wir alle schon einmal bestraften Verbrecher abgebildet. "We have depicted all criminals who have already been punished. Und dann haben wir auch Abdrücke, Fußspuren und ähnliches von solchen Verbrechern, die man noch nicht erwischt hat und die man sucht. And then we also have prints, footprints and the like from such criminals that you haven't caught yet and that you are looking for. Denn es wäre ja möglich, daß der Mann, der dich bestohlen hat, auch noch andere Diebstähle und Einbrüche ausführte, ehe er dich um dein Geld brachte. Because it is possible that the man who stole from you carried out other thefts and break-ins before he deprived you of your money. Nicht wahr?" "Das stimmt. Daran habe ich noch gar nicht gedacht!" I haven't thought of that yet! " "Moment", sagte der nette Kommissar. Denn das Telefon läutete. "Jawohl... interessante Sache für Sie... kommen Sie doch mal in mein Zimmer..." sprach er in den Apparat. Dann hängte er ab und sagte: "Jetzt werden gleich ein paar Herren von der Zeitung erscheinen und dich interviewen." "Was ist denn das?" fragte Emil. "Interviewen heißt ausfragen." "Interviewing means asking questions." "Nicht möglich!" rief Emil. "Da komme ich sogar noch in die Zeitung?" "I even get into the paper?" "Wahrscheinlich", sagte der Kommissar. "Wenn ein Realschüler einen Dieb fängt, wird er eben berühmt." "If a high school student catches a thief, he becomes famous." Dann klopfte es. Und vier Herren traten ins Zimmer. Der Kommissar gab ihnen die Hand und erzählte kurz Emils Erlebnisse. The inspector shook hands with them and briefly told Emil's experiences. Die vier Herren schrieben fleißig nach. The four gentlemen wrote diligently. "Wunderbar!" sagte zum Schluß einer der Reporter. said one of the reporters at the end. "Der Knabe vom Lande als Detektiv." "The country boy as a detective." "Vielleicht engagieren Sie ihn für den Außendienst?" "Maybe you will hire him for the field service?" riet ein anderer und lachte. advised another and laughed. "Warum bist du denn nicht sofort zu einem Schupo gegangen und hast ihm alles gesagt?" "Why didn't you go straight to a policeman and tell him everything?" fragte ein dritter. Emil bekam es mit der Angst. Emil got scared. Er dachte an Wachtmeister Jeschke in Neustadt und an den Traum. He thought of Sergeant Jeschke in Neustadt and the dream. Jetzt ging's ihm an den Kragen. Now it was up to him. "Na?" ermunterte der Kommissar. Emil zuckte mit den Achseln und sagte: "Also schön! Emil shrugged his shoulders and said: "All right! Weil ich in Neustadt dem Denkmal von Großherzog Karl eine rote Nase und einen Schnurrbart angemalthabe. Because I painted a red nose and a mustache on the monument of Grand Duke Karl in Neustadt. Bitte, verhaften Sie mich, Herr Kommissar! Please arrest me, Commissioner! "Da lachten die fünf Männer, anstatt entsetzte Gesichter zu ziehen. "Then the five men laughed instead of making horrified faces. Und der Kommissar rief: "Aber Emil, wirwerden doch nicht einen unsrer besten Detektive ins Gefängnis sperren!" And the inspector shouted: "But Emil, we're not going to lock one of our best detectives in prison!" "Nein? Wirklich nicht? Na, da bin ich aber froh", sagte der Junge erleichtert. Well, I'm glad, "said the boy, relieved. Dann ging er auf einen der Reporter zu und fragte: "Kennen Sie mich denn nicht mehr?" Then he went up to one of the reporters and asked: "You don't know me anymore?" "Nein", sagte der Herr. "Sie haben mir doch gestern auf der Linie 177 das Straßenbahnbillett bezahlt, weil ich kein Geld hatte." "You paid me for my tram ticket yesterday on line 177 because I had no money." "Richtig!" rief der Herr. "Jetzt entsinne ich mich. Du wolltest noch meine Adresse wissen, um mir den Groschen wiederzubringen." You still wanted to know my address so that you could bring me back the penny. " "Wollen Sie ihn jetzt haben?" "Do you want him now?" fragte Emil und suchte zehn Pfennig aus der Hosentasche heraus. asked Emil and looked for ten pfennigs out of his trouser pocket. "Aber Unsinn", meinte der Herr. "But nonsense," said the gentleman. "Du stelltest dich doch sogar vor." "You even introduced yourself." "Freilich", erklärte der Junge. "Of course," said the boy. "Das tue ich oft. "I do that a lot. Emil Tischbein ist mein Name." "Ich heiße Kästner", sagte der Journalist, und sie gaben sich die Hand. "My name is Kästner," said the journalist, and they shook hands. "Großartig!" rief der Kommissar, "alte Bekannte!" "Hör mal, Emil", sagte Herr Kästner, "kommst du ein bißchen zu mir auf die Redaktion? "Listen, Emil," said Herr Kästner, "will you come to the editorial office for a while? Vorher essen wir irgendwo Kuchen mit Schlagsahne." Before that, we'll eat cakes with whipped cream somewhere. " "Darf ich Sie einladen?" "May I invite you?" fragte Emil. "So. ein ehrgeiziger Bengel!" an ambitious kid! " Die Herren lachten vor Vergnügen. The gentlemen laughed with pleasure. "Nein, bezahlen mußt du mich lassen", sagte Herr Kästner. "No, you have to let me pay," said Herr Kästner. "Sehr gern", meinte Emil. "Aber der Professor und Gustav warten draußen auf mich." "But the professor and Gustav are waiting for me outside." "Die nehmen wir selbstverständlich mit", erklärte Herr Kästner. "Of course we take them with us," explained Mr. Kästner. Die andern Journalisten hatten noch allerlei zu fragen. The other journalists had all sorts of questions to ask. Emil gab ihnen genaue Auskunft. Emil gave them precise information. Und sie machten sich wieder Notizen. "Ist der Dieb eigentlich ein Neuling?" "Is the thief a newbie?" fragte einer von ihnen. "Ich glaube es nicht", antwortete der Kommissar. "Vielleicht erleben wir sogar noch eine große Überraschung. "We might even get a big surprise. Rufen Sie mich auf alle Fälle in einer Stunde noch einmal an, meine Herren. In any case, call me again in an hour, gentlemen. "Dann verabschiedete man sich. "Then they said goodbye. Und Emil ging mit Herrn Kästner zu Kriminalwachtmeister Lurje zurück. And Emil went back to Detective Lurje with Mr. Kästner. Der kaute noch immer und sagte: "Aha, der kleine Überbein!" He was still chewing and said: "Aha, the little over-leg!" "Tischbein", sagte Emil. Dann verfrachtete Herr Kästner Emil, Gustav und den Professor in einem Auto und fuhr mit ihnen erst mal in eine Konditorei. Then Mr. Kästner put Emil, Gustav and the professor in a car and drove them to a pastry shop. Unterwegs hupte Gustav. Und sie freuten sich, als Herr Kästner erschrak. And they were happy when Mr. Kästner was startled. In der Konditorei waren die Jungen sehr fidel. In the pastry shop, the boys were very jolly. Sie aßen Kirschtorte mit viel Schlagsahne und erzählten, was ihnen gerade einfiel: von dem Kriegsrat am Nikolsburger Platz, von der Autojagd, von der Nacht im Hotel, von Gustav als Liftboy, von dem Skandal in der Bank. They ate cherry cake with lots of whipped cream and told them what came to mind: about the council of war on Nikolsburger Platz, about the car hunt, about the night in the hotel, about Gustav as a lift boy, about the scandal in the bank. Und Herr Kästner sagte zum Schluß: "Ihr seid wirklich drei Prachtkerle. "Und da wurden sie sehr stolz auf sich selber und aßen noch ein Stück Torte. "And then they became very proud of themselves and ate another piece of cake. Nachher stiegen Gustav und der Professor auf einen Autobus. Afterwards Gustav and the professor got on a bus. Emil versprach, am Nachmittag den kleinen Dienstag anzurufen, und fuhr mit Herrn Kästner in die Redaktion. Emil promised to call Little Tuesday that afternoon and drove to the editorial office with Mr. Kästner. Das Zeitungsgebäude war riesengroß. Fast so groß wie das Polizeipräsidium am Alex. Und auf den Korridoren war ein Gerenne und Gesause, als sei ein Hindernislauf im Gange. Sie kamen in ein Zimmer, in dem ein hübsches blondes Fräulein saß. They came into a room in which a pretty blond lady was sitting. Und Herr Kästner lief im Zimmer auf und ab und diktierte das, was Emil erzählt hatte, dem Fräulein in die Schreibmaschine. And Herr Kästner paced up and down the room and dictated what Emil had told the young lady into the typewriter. Manchmal blieb erstehen, fragte Emil: "Stimmt's?" Sometimes it stayed up, Emil asked: "Right?" Und wenn Emil genickt hatte, diktierte Herr Kästner weiter. And when Emil nodded, Herr Kästner continued dictating. Dann rief dieser noch einmal den Kriminalkommissar an. Then he called the detective again. "Was sagen Sie?" rief Herr Kästner. "Na, das ist ja toll... Ich soll's ihm noch nicht erzählen? ... Sooo, auch noch? ... Das freut mich ungemein ... Haben Sie vielen Dank!... Das wird eine glänzende Sensation..." Er hängte ab, betrachtete den Jungen, als ob er ihn noch gar nicht gesehen hätte, und sagte: "Emil, komm mal rasch mit! It'll be a brilliant sensation ... "He hung up, looked at the boy as if he hadn't seen him yet, and said:" Emil, come with me quickly! Wir müssen dich photographieren lassen!" "Nanu", meinte Emil erstaunt. "Well," said Emil, astonished. Aber er ließ sich alles gefallen, fuhr mit Herrn Kästner drei Etagen höher, in einen hellen Saal mit vielen Fenstern, er kämmte sich erst die Haare, und dann wurde er photographiert. But he put up with everything, drove up three floors with Herr Kästner, into a bright room with many windows, first combed his hair, and then he was photographed. Anschließend ging Herr Kästner mit ihm in die Setzerei - das war ein Geklapper, wie von tausend Schreibmaschinen! Then Mr. Kästner went with him to the typesetting - it was a rattle, like a thousand typewriters! -, gab einem Mann die Seiten, die das hübsche blonde Fräulein getippt hatte, und sagte, er käme sofort wieder herauf, denn es wäre was sehr Wichtiges, und er müsse nur erst den Jungen zu seiner Großmutter schicken. -, gave a man the pages that the pretty blond lady had typed and said he would come up immediately because it was something very important and he only had to send the boy to his grandmother first. Dann fuhren sie mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoß und traten vor den Verlag. Then they took the elevator to the ground floor and stepped in front of the publishing house. Herr Kästner winkte ein Auto heran, setzte Emil hinein, gab dem Chauffeur Geld, obwohl der Junge es nicht erlauben wollte, und sagte: "Fahren Sie meinen kleinen Freund in die Schumannstraße, Nummer 15. "Sie schüttelten sich herzlich die Hände. "They shook hands warmly. Und Herr Kästner meinte: "Grüße deine Mutter, wenn du nach Hause kommst. Es muß eine sehr liebe Frau sein." It must be a very nice woman. " "Und ob", sagte Emil. "I do," said Emil. "Und noch eins", rief Herr Kästner, als das Auto schon fuhr, "lies heute nachmittag die Zeitung! Du wirst dich wundern, mein Junge!" You will be amazed, my boy! " Emil drehte sich um und winkte. Und Herr Kästner winkte auch. Dann sauste das Auto um eine Ecke.