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Emil und die Detektive von Erich Kästner, 05. Emil steigt an der falschen Station aus

05. Emil steigt an der falschen Station aus

Fünftes Kapitel - Emil steigt an der falschen Station aus

Als er aufwachte, setzte sich die Bahn eben wieder in Bewegung. Er war, während er schlief, von der Bank gefallen, lag jetzt am Boden und war sehr erschrocken. Er wußte nur noch nicht recht, weswegen. Sein Herz pochte wie ein Dampfhammer. Da hockte er nun in der Eisenbahn und hatte fast vergessen, wo er war. Dann fiel es ihm, portionsweise, wieder ein. Richtig, er fuhr nach Berlin. Und war eingeschlafen. Genau wie der Herr im steifen Hut... Emil setzte sich mit einem Ruck bolzengerade und flüsterte: "Er ist ja fort!" Die Knie zitterten ihm. Ganz langsam stand er auf und klopfte sich mechanisch den Anzug sauber. Jetzt war die nächste Frage: Ist das Geld noch da? Und vor dieser Frage hatte er eine unbeschreibliche Angst. Lange Zeit stand er an die Tür gelehnt und wagte nicht, sich zu rühren. Dort drüben hatte der Mann, der Grundeis hieß, gesessen und geschlafen und geschnarcht. Und nun war er fort. Natürlich konnte alles in Ordnung sein. Denn eigentlich war es albern, gleich ans Schlimmste zu denken. Es mußten ja nun nicht gleich alle Menschen nach Berlin-Friedrichstraße fahren, nur weil er hinfuhr. Und das Geld war gewiß noch an Ort und Stelle. Erstens steckte es in der Tasche. Zweitens steckte es im Briefumschlag. Und drittens war es mit einer Nadel am Futter befestigt. Also, er griff sich langsam in die rechte innere Tasche. Die Tasche war leer! Das Geld war fort! Emil durchwühlte die Tasche mit der linken Hand. Er befühlte und preßte das Jackett von außen mit der rechten. Es blieb dabei: die Tasche war leer, und das Geld war weg. "Au!" Emil zog die Hand aus der Tasche. Und nicht bloß die Hand, sondern die Nadel dazu, mit der er das Geld vorhin durchbohrt hatte. Nichts als die Stecknadel war übriggeblieben. Und sie saß im linken Zeigefinger, daß er blutete. Er wickelte das Taschentuch um den Finger und weinte. Natürlich nicht wegen des lächerlichen bißchen Bluts. Vor vierzehn Tagen war er gegen den Laternenpfahl gerannt, daß der bald umgeknickt wäre, und Emil hatte noch jetzt einen Buckel auf der Stirn. Aber geheult hatte er keine Sekunde. Er weinte wegen des Geldes. Und er weinte wegen seiner Mutter. Wer das nicht versteht, und wäre er noch so tapfer, dem ist nicht zu helfen. Emil wußte, wie seine Mutter monatelang geschuftet hatte, um die hundertvier-zig Mark für die Großmutter zu sparen und um ihn nach Berlin schicken zu können. Und kaum saß der Herr Sohn im Zug, so lehnte er sich auch schon in eine Ecke, schlief ein, träumte verrücktes Zeug und ließ sich von einem Schweinehund das Geld stehlen. Und da sollte er nicht weinen? Was sollte er nun anfangen? In Berlin aussteigen und zur Großmutter sagen: "Da bin ich. Aber Geld kriegst du keins, daß du es weißt. Gib mir lieber rasch das Reisegeld, damit ich wieder nach Neustadt fahren kann. Sonst muß ich laufen"? Prachtvoll war das! Die Mutter hatte umsonst gespart. Die Großmutter bekam keinen Pfennig. In Berlin konnte er nicht bleiben. Nach Hause durfte er nicht fahren. Und alles das wegen eines Kerls, der den Kindern Schokolade schenkte und tat, als ob er schliefe. Und zuguterletzt raubte er sie aus. Pfui Spinne, war das eine feine Welt! Emil schluckte die Tränen, die noch ins Freie wollten, hinunter und sah sich um. Wenn er die Notleine zog, würde der Zug sofort stehenbleiben. Und dann käme ein Schaffner. Und noch einer. Und immer noch einer. Und alle würden fragen: "Was ist los?" "Mein Geld ist gestohlen worden", spräche er. "Ein andres Mal paßt du besser auf", würden sie antworten, "steige gefälligst wieder ein! Wie heißt du? Wo wohnst du? Einmal Notleine ziehen kostet hundert Mark. Die Rechnung wird geschickt" In Schnellzügen konnte man wenigstens durch die Wagen laufen, von einem Ende des Zuges zum ändern, bis ins Dienstabteil, und Diebstähle melden. Aber hier! In so einem Bummelzug! Da mußte man bis zur nächsten Station warten, und inzwischen war der Mensch im steifen Hut über alle Berge. Nicht einmal die Station, wo der Kerl ausgestiegen war, wußte Emil. Wie spät mochte es sein? Wann kam Berlin? An den Fenstern des Zuges wanderten große Häuser vorbei und Villen mit bunten Gärten und dann wieder hohe schmutzigrote Schornsteine. Wahrscheinlich war das schon Berlin. An der nächsten Station mußte er den Schaffner rufen und dem alles erzählen. Und der würde es schleunigst der Polizei melden! Auch das noch. Jetzt kriegte er es auch noch mit der Polizei zu tun. Nun konnte Wachtmeister Jeschke natürlich nicht mehr schweigen, sondern mußte dienstlich melden: "Ich weiß nicht, aber der Realschüler Emil Tischbein aus Neustadt gefällt mir nicht. Erst schmiert er ehrwürdige Denkmäler voll. Und dann läßt er sich hundertvier-zig Mark stehlen. Vielleicht sind sie ihm gar nicht gestohlen worden? Wer Denkmäler beschmiert, der lügt auch. Da habe ich meine Erfahrungen. Wahrscheinlich hat er das Geld im Walde vergraben oder verschluckt und will damit nach Amerika ? Den Dieb zu verfolgen hat nicht den .mindesten Sinn. Der Realschüler Tischbein ist selber der Dieb. Bitte, Herr Polizeipräsident, verhaften Sie ihn." Schrecklich. Nicht einmal der Polizei konnte er sich anvertrauen ! Er holte den Koffer aus dem Gepäcknetz, setzte die Mütze auf, steckte die Nadel wieder in den Jackettaufschlag und machte sich fertig. Er hatte zwar keine Ahnung, was er beginnen sollte. Aber hier, in diesem Coupé, hielt er es keine fünf Minuten länger aus. Das stand fest. Inzwischen verlangsamte der Zug seine Geschwindigkeit. Emil sah draußen viele Gleise glänzen. Dann fuhr man an Bahnsteigen vorbei. Ein paar Gepäckträger liefen, weil sie was verdienen wollten, neben den Wagen her. Der Zug hielt! Emil schaute durchs Fenster und erblickte hoch über den Schienen ein Schild. Daraufstand: ZOOLOG. GARTEN. Die Türen flogen auf. Leute kletterten aus den Abteilen. Andere warteten schon und breiteten froh die Arme aus. Emil beugte sich weit aus dem Fenster und suchte den Zugführer. Da erblickte er, in einiger Entfernung und zwischen vielen Menschen, einen steifen schwarzen Hut. Wenn das der Dieb war? Vielleicht war er, nachdem er Emil bestohlen hatte, gar nicht ausgestiegen, sondern nur in einen anderen Wagen gegangen? Im nächsten Augenblick stand Emil auf dem Bahnsteig, setzte den Koffer hin, stieg noch einmal ein, weil er die Blumen, die im Gepäcknetz lagen, vergessen hatte, stieg wieder aus, packte den Koffer kräftig an, hob ihn hoch und rannte, so sehr er konnte, dem Ausgang zu. Wo war der steife Hut? Der Junge stolperte den Leuten vor den Beinen herum, stieß wen mit dem Koffer, rannte weiter. Die Menschenmenge wurde immer dichter und undurchdringlicher. Da! Dort war der steife Hut! Himmel, da drüben war noch einer! Emil konnte den Koffer kaum noch schleppen. Am liebsten hätte er ihn einfach hingestellt und stehenlassen. Doch dann wäre ihm auch der noch gestohlen worden! Endlich hatte er sich bis dicht an die steifen Hüte herangedrängt. Der konnte es sein! War er's? Nein. Dort war der nächste. Nein. Der Mann war zu klein. Emil schlängelte sich wie ein Indianer durch die Menschenmassen. Dort, dort! Das war der Kerl. Gott sei Dank! Das war der Grundeis. Eben schob er sich durch die Sperre und schien es eilig zu haben. "Warte nur, du Kanaille", knurrte Emil, "dich kriegen wir!" Dann gab er seine Fahrkarte ab, nahm den Koffer in die andre Hand, klemmte den Blumenstrauß unter den rechten Arm und lief hinter dem Mann die Treppe hinunter. Jetzt kam's drauf an.


05. Emil steigt an der falschen Station aus 05 Emil gets off at the wrong station 05 Еміль виходить не на тій станції

Fünftes Kapitel - Emil steigt an der falschen Station aus

Als er aufwachte, setzte sich die Bahn eben wieder in Bewegung. Er war, während er schlief, von der Bank gefallen, lag jetzt am Boden und war sehr erschrocken. Er wußte nur noch nicht recht, weswegen. Sein Herz pochte wie ein Dampfhammer. Da hockte er nun in der Eisenbahn und hatte fast vergessen, wo er war. Dann fiel es ihm, portionsweise, wieder ein. Then he remembered it, in portions. Richtig, er fuhr nach Berlin. Und war eingeschlafen. Genau wie der Herr im steifen Hut... Emil setzte sich mit einem Ruck bolzengerade und flüsterte: "Er ist ja fort!" Die Knie zitterten ihm. Ganz langsam stand er auf und klopfte sich mechanisch den Anzug sauber. He got up very slowly and mechanically patted his suit clean. Jetzt war die nächste Frage: Ist das Geld noch da? Und vor dieser Frage hatte er eine unbeschreibliche Angst. Lange Zeit stand er an die Tür gelehnt und wagte nicht, sich zu rühren. For a long time he leaned against the door and dared not move. Dort drüben hatte der Mann, der Grundeis hieß, gesessen und geschlafen und geschnarcht. Over there the man whose name was Grundis had sat and slept and snored. Und nun war er fort. Natürlich konnte alles in Ordnung sein. Denn eigentlich war es albern, gleich ans Schlimmste zu denken. Because actually it was silly to think of the worst straight away. Es mußten ja nun nicht gleich alle Menschen nach Berlin-Friedrichstraße fahren, nur weil er hinfuhr. Not everyone had to go to Berlin-Friedrichstrasse just because he was going there. Und das Geld war gewiß noch an Ort und Stelle. And the money was certainly still there. Erstens steckte es in der Tasche. First, it was in my pocket. Zweitens steckte es im Briefumschlag. Second, it was in the envelope. По-друге, це було в конверті. Und drittens war es mit einer Nadel am Futter befestigt. And third, it was attached to the lining with a needle. І по-третє, він кріпився до підкладки шпилькою. Also, er griff sich langsam in die rechte innere Tasche. Die Tasche war leer! Das Geld war fort! Emil durchwühlte die Tasche mit der linken Hand. Er befühlte und preßte das Jackett von außen mit der rechten. Es blieb dabei: die Tasche war leer, und das Geld war weg. It remained the same: the pocket was empty and the money was gone. "Au!" Emil zog die Hand aus der Tasche. Еміль витягнув руку з кишені. Und nicht bloß die Hand, sondern die Nadel dazu, mit der er das Geld vorhin durchbohrt hatte. І не просто руку, а голку, якою він раніше проколов гроші. Nichts als die Stecknadel war übriggeblieben. Nothing was left but the pin. Не залишилося нічого, крім шпильки. Und sie saß im linken Zeigefinger, daß er blutete. And it was in the left index finger that it was bleeding. І вона була застрягла в лівому вказівному пальці так, що він кровоточив. Er wickelte das Taschentuch um den Finger und weinte. He wrapped the handkerchief around his finger and cried. Він намотав хустку на палець і заплакав. Natürlich nicht wegen des lächerlichen bißchen Bluts. Звичайно, не через смішну кількість крові. Vor vierzehn Tagen war er gegen den Laternenpfahl gerannt, daß der bald umgeknickt wäre, und Emil hatte noch jetzt einen Buckel auf der Stirn. A fortnight ago he ran into the lamppost that would soon have kinked, and Emil still had a hump on his forehead. Два тижні тому він налетів на ліхтарний стовп так, що той скоро перекинувся, а у Еміля досі горб на лобі. Aber geheult hatte er keine Sekunde. But he hadn't cried for a second. Але він не плакав ні секунди. Er weinte wegen des Geldes. Він плакав через гроші. Und er weinte wegen seiner Mutter. Wer das nicht versteht, und wäre er noch so tapfer, dem ist nicht zu helfen. Anyone who does not understand this, no matter how brave they are, cannot be helped. Тому, хто цього не розуміє, хоч би який хоробрий він не зміг допомогти. Emil wußte, wie seine Mutter monatelang geschuftet hatte, um die hundertvier-zig Mark für die Großmutter zu sparen und um ihn nach Berlin schicken zu können. Emil knew how his mother had toiled for months in order to save the hundred and forty marks for his grandmother and to be able to send him to Berlin. Еміль знав, як його мати працювала місяцями, щоб зібрати сто сорок марок для бабусі й відправити його до Берліна. Und kaum saß der Herr Sohn im Zug, so lehnte er sich auch schon in eine Ecke, schlief ein, träumte verrücktes Zeug und ließ sich von einem Schweinehund das Geld stehlen. And no sooner was the son sitting on the train than he leaned in a corner, fell asleep, dreamed crazy stuff and let a bastard steal his money. А як тільки син сів у поїзд, він закинувся в куток, заснув, сниться божевільне і дозволив сволочі вкрасти його гроші. Und da sollte er nicht weinen? І хіба він не повинен плакати? Was sollte er nun anfangen? What should he do now? Що йому тепер робити? In Berlin aussteigen und zur Großmutter sagen: "Da bin ich. Зійди в Берліні і скажи бабусі: «Я тут. Aber Geld kriegst du keins, daß du es weißt. But you don't get any money that you know. Але ви не отримаєте грошей, які знаєте. Gib mir lieber rasch das Reisegeld, damit ich wieder nach Neustadt fahren kann. Better give me the travel money quickly so I can go back to Neustadt. Краще швидко дайте мені гроші на проїзд, щоб я міг повернутися до Нойштадта. Sonst muß ich laufen"? Інакше мені доведеться тікати»? Prachtvoll war das! That was splendid! Це було шикарно! Die Mutter hatte umsonst gespart. Мати даремно економила. Die Großmutter bekam keinen Pfennig. In Berlin konnte er nicht bleiben. Nach Hause durfte er nicht fahren. Йому не дозволили їхати додому. Und alles das wegen eines Kerls, der den Kindern Schokolade schenkte und tat, als ob er schliefe. І все через хлопця, який давав дітям шоколадні цукерки і вдавав, що спить. Und zuguterletzt raubte er sie aus. І останнє, але не менш важливе, він пограбував її. Pfui Spinne, war das eine feine Welt! Фай павук, це був чудовий світ! Emil schluckte die Tränen, die noch ins Freie wollten, hinunter und sah sich um. Emil swallowed the tears that still wanted to go outside and looked around. Еміль ковтнув сльози, які хотіли втекти, і озирнувся. Wenn er die Notleine zog, würde der Zug sofort stehenbleiben. Якби він потягнув за аварійну мотузку, потяг негайно зупинився б. Und dann käme ein Schaffner. А потім приходив кондуктор. Und noch einer. Und immer noch einer. Und alle würden fragen: "Was ist los?" І всі запитали: "Що трапилося?" "Mein Geld ist gestohlen worden", spräche er. «Мої гроші вкрали», — сказав він. "Ein andres Mal paßt du besser auf", würden sie antworten, "steige gefälligst wieder ein! "Another time you better take care," they would answer, "please get back in! «Краще стережіться іншим разом, — відповідали б, — заходьте, ласкаво! Wie heißt du? Wo wohnst du? Einmal Notleine ziehen kostet hundert Mark. Протягнути аварійну лінію коштує сто марок. Die Rechnung wird geschickt" In Schnellzügen konnte man wenigstens durch die Wagen laufen, von einem Ende des Zuges zum ändern, bis ins Dienstabteil, und Diebstähle melden. The invoice is sent "On express trains you could at least walk through the wagons, from one end of the train to the other, to the service compartment, and report thefts. Рахунок пришлють». В експресах можна було хоч пройтися по вагонах, з одного кінця в інший, аж до службового купе і заявити про крадіжки. Aber hier! In so einem Bummelzug! У такому повільному поїзді! Da mußte man bis zur nächsten Station warten, und inzwischen war der Mensch im steifen Hut über alle Berge. Треба було чекати до наступної станції, а тим часом чоловік у казанку був за горами. Nicht einmal die Station, wo der Kerl ausgestiegen war, wußte Emil. Emil didn't even know the station where the guy got off. Еміль навіть не знав станції, де хлопець зійшов. Wie spät mochte es sein? Wann kam Berlin? An den Fenstern des Zuges wanderten große Häuser vorbei und Villen mit bunten Gärten und dann wieder hohe schmutzigrote Schornsteine. Large houses and villas with brightly colored gardens wandered past the windows of the train, and then again high, dirty-red chimneys. Wahrscheinlich war das schon Berlin. An der nächsten Station mußte er den Schaffner rufen und dem alles erzählen. На наступній станції йому довелося подзвонити кондуктору і все розповісти. Und der würde es schleunigst der Polizei melden! І він якнайшвидше заявив би про це в поліцію! Auch das noch. Jetzt kriegte er es auch noch mit der Polizei zu tun. Now he also got to deal with the police. Nun konnte Wachtmeister Jeschke natürlich nicht mehr schweigen, sondern mußte dienstlich melden: "Ich weiß nicht, aber der Realschüler Emil Tischbein aus Neustadt gefällt mir nicht. Now, of course, Sergeant Jeschke could no longer remain silent, but had to report officially: "I don't know, but I don't like the secondary school student Emil Tischbein from Neustadt. Тепер, звісно, сержант Єшке не міг більше мовчати, а мусив офіційно доповісти: «Я не знаю, але мені не подобається Еміль Тішбейн, старшокласник із Нойштадта. Erst schmiert er ehrwürdige Denkmäler voll. Спочатку він паплюжить поважні пам'ятники. Und dann läßt er sich hundertvier-zig Mark stehlen. Vielleicht sind sie ihm gar nicht gestohlen worden? Wer Denkmäler beschmiert, der lügt auch. Da habe ich meine Erfahrungen. Wahrscheinlich hat er das Geld im Walde vergraben oder verschluckt und will damit nach Amerika ? Певно гроші закопав у лісі чи проковтнув і хоче з ними в Америку? Den Dieb zu verfolgen hat nicht den .mindesten Sinn. There is no point in pursuing the thief. Йти за злодієм не має жодного сенсу. Der Realschüler Tischbein ist selber der Dieb. Bitte, Herr Polizeipräsident, verhaften Sie ihn." Schrecklich. Nicht einmal der Polizei konnte er sich anvertrauen ! Er holte den Koffer aus dem Gepäcknetz, setzte die Mütze auf, steckte die Nadel wieder in den Jackettaufschlag und machte sich fertig. He took the suitcase out of the luggage rack, put on his cap, put the needle back into the cuff, and got ready. Він дістав свою валізу з багажної полиці, надів кепку, засунув шпильку назад у лацкан піджака й зібрався. Er hatte zwar keine Ahnung, was er beginnen sollte. He had no idea what to start with. Щоправда, він не мав уявлення, з чого почати. Aber hier, in diesem Coupé, hielt er es keine fünf Minuten länger aus. Але тут, у цьому купе, він не міг протриматися й п’яти хвилин довше. Das stand fest. That was certain. Inzwischen verlangsamte der Zug seine Geschwindigkeit. Emil sah draußen viele Gleise glänzen. Dann fuhr man an Bahnsteigen vorbei. Then you drove past platforms. Потім ви проїхали повз платформи. Ein paar Gepäckträger liefen, weil sie was verdienen wollten, neben den Wagen her. A couple of porters ran alongside the car because they wanted to earn something. Пара вантажників бігала поруч з вагонами, бо хотіли щось заробити. Der Zug hielt! Emil schaute durchs Fenster und erblickte hoch über den Schienen ein Schild. Daraufstand: ZOOLOG. GARTEN. Die Türen flogen auf. Leute kletterten aus den Abteilen. Andere warteten schon und breiteten froh die Arme aus. Others were already waiting and spread their arms happily. Emil beugte sich weit aus dem Fenster und suchte den Zugführer. Еміль далеко висунувся з вікна й шукав машиніста. Da erblickte er, in einiger Entfernung und zwischen vielen Menschen, einen steifen schwarzen Hut. Then he saw a stiff black hat some distance away and between many people. Потім на деякій відстані й серед багатьох людей він побачив жорсткий чорний капелюх. Wenn das der Dieb war? What if that was the thief? Vielleicht war er, nachdem er Emil bestohlen hatte, gar nicht ausgestiegen, sondern nur in einen anderen Wagen gegangen? Im nächsten Augenblick stand Emil auf dem Bahnsteig, setzte den Koffer hin, stieg noch einmal ein, weil er die Blumen, die im Gepäcknetz lagen, vergessen hatte, stieg wieder aus, packte den Koffer kräftig an, hob ihn hoch und rannte, so sehr er konnte, dem Ausgang zu. In the next moment Emil stood on the platform, put down the suitcase, got back on because he had forgotten the flowers that were in the luggage net, got out again, grabbed the suitcase firmly, picked it up and ran, so hard he could go to the exit. Наступної миті Еміль стояв на платформі, ставив валізу, знову сів, бо забув про квіти, які лежали на багажній полиці, знову виліз, міцно схопив валізу, підняв її й побіг так сильно, що міг , до виходу. Wo war der steife Hut? Де був казанок? Der Junge stolperte den Leuten vor den Beinen herum, stieß wen mit dem Koffer, rannte weiter. The boy stumbled in front of people, pushed someone with the suitcase, ran on. Die Menschenmenge wurde immer dichter und undurchdringlicher. The crowd grew thicker and more impenetrable. Da! Dort war der steife Hut! Himmel, da drüben war noch einer! Emil konnte den Koffer kaum noch schleppen. Am liebsten hätte er ihn einfach hingestellt und stehenlassen. He would have loved to just put it down and leave it there. Doch dann wäre ihm auch der noch gestohlen worden! But then that would have been stolen from him too! Але тоді б і це в нього вкрали! Endlich hatte er sich bis dicht an die steifen Hüte herangedrängt. At last he had pushed himself right up to the stiff hats. Нарешті він підійшов до жорстких капелюхів. Der konnte es sein! War er's? Was it him? Nein. Dort war der nächste. Nein. Der Mann war zu klein. Emil schlängelte sich wie ein Indianer durch die Menschenmassen. Dort, dort! Das war der Kerl. Gott sei Dank! Das war der Grundeis. Eben schob er sich durch die Sperre und schien es eilig zu haben. He was just pushing his way through the barrier and seemed to be in a hurry. Він просто протиснувся крізь шлагбаум і, здавалося, поспішав. "Warte nur, du Kanaille", knurrte Emil, "dich kriegen wir!" "Just wait, you rascal," growled Emil, "we'll get you!" — Почекай, сволоче, — гаркнув Еміль, — ми тебе дістанемо! Dann gab er seine Fahrkarte ab, nahm den Koffer in die andre Hand, klemmte den Blumenstrauß unter den rechten Arm und lief hinter dem Mann die Treppe hinunter. Then he handed in his ticket, took the suitcase in his other hand, tucked the bouquet under his right arm, and ran down the stairs behind the man. Jetzt kam's drauf an. Now it came down to it. Тепер дійшло до цього.