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Sherlock Holmes - Späte Rache, Kapitel 11

Kapitel 11

ELFTES KAPITEL. Eine Flucht auf Leben und Tod.

Am Morgen nach seiner Unterredung mit dem Propheten begab sich John Ferrier nach der Salzseestadt, suchte dort seinen Bekannten auf, welcher im Begriff stand, ins Gebirge von Nevada zu reisen, und vertraute ihm die Botschaft für Jefferson Hope an. Er hatte dem jungen Manne geschrieben, von welcher furchtbaren Gefahr sie bedroht seien und ihn aufgefordert, unverzüglich zurückzukehren. Nachdem dies geschehen war, ging er erleichterten Herzens heim.

Als er sich seinem Hause näherte, sah er mit Verwunderung, daß an jedem der Thürpfosten ein Pferd angebunden stand. Im Wohnzimmer aber traf er zwei junge Männer, die sich höchst behaglich zu fühlen schienen. Der eine, mit hageren, blassen Zügen, lag im Armstuhl ausgestreckt, die Füße auf dem niedrigen Ofen. Der andere, ein Mensch mit aufgedunsenem, gemeinem Gesicht und einem Stiernacken, stand, die Hände in den Taschen, am Fenster und pfiff eine Melodie. Beide nickten Ferrier vertraulich zu, und der junge Mensch im Armstuhl begann das Gespräch.

»Sie kennen uns vielleicht nicht,« sagte er. »Dies hier ist der Sohn des Aeltesten Drebber und ich bin Josef Stangerson, der mit im Zuge war, als der Herr in der Wüste seine Hand ausstreckte, um Sie mit der Herde der Gläubigen zu vereinen.«

»Wie er alle Völker versammeln wird zu seiner Zeit!« fiel der andere mit schnarrender Stimme ein. »Seine Mühlen mahlen langsam, aber sicher.«

John Ferrier verbeugte sich kühl; er hatte sich schon denken können, wer die Besucher waren.

»Wir kommen auf den Rat unserer Väter,« fuhr Stangerson fort, »und werben um die Hand Ihrer Tochter für denjenigen von uns beiden, welcher Ihnen und ihr am meisten zusagt. Da ich nur vier Frauen habe und Bruder Drebber hier deren sieben besitzt, so scheint mir, daß ich den nächsten Anspruch habe.«

»Bewahre, Bruder Stangerson,« rief der andere; »es handelt sich nicht darum, wie viele Frauen man hat, sondern wie viele man ernähren kann. Mein Vater hat mir jetzt die Fabriken übergeben, und ich bin reicher als du.«

»Aber ich habe bessere Aussichten,« erwiderte jener eifrig. »Wenn der Herr meinen Vater zu sich nimmt, bekomme ich die Lohgerberei und die Lederfabrik. Auch bin ich älter als du und mein Ansehen in der Kirche ist größer.«

»Das Mädchen soll zwischen uns entscheiden,« entgegnete der junge Drebber, sich wohlgefällig im Spiegel betrachtend; »wir wollen es ihr ganz überlassen.«

Während dieses Zwiegesprächs stand John Ferrier schäumend vor Wut an der Thür. Es zuckte ihm in allen Fingern, seine Reitpeitsche auf den Rücken der beiden Bewerber niedersausen zu lassen.

»Hört einmal,« sagte er endlich, auf sie zuschreitend, »wenn meine Tochter euch rufen läßt, mögt ihr kommen; bis dahin bitte ich mir aus, daß ihr mir den Anblick eurer Gesichter erspart!«

Die jungen Mormonen starrten ihn in maßlosem Erstaunen an. In ihren Augen war dieser Wettbewerb um die Hand des Mädchens die höchste Ehre, welche sie Vater und Tochter erweisen konnten.

»Es giebt zwei verschiedene Ausgänge aus diesem Zimmer,« fuhr Ferrier zornglühend fort, »einen durch die Thür, den anderen durch das Fenster. Ihr habt die Wahl.«

Seine Miene war so drohend und seine hagern Hände schienen so eisenstark, daß die beiden unwillkommenen Besucher eilig aufsprangen und den Rückzug antraten. Der alte Mann folgte ihnen bis zur Thür.

»Sobald ihr untereinander ausgemacht habt, wer es sein soll, laßt mich's wissen,« rief er ihnen höhnisch nach. »Dafür sollt Ihr büßen,« schrie Stangerson bleich vor Erregung. »Ihr habt dem Propheten getrotzt und dem hohen Rat der Vier – das sollt Ihr bereuen bis an Euer Lebensende.«

»Die Hand des Herrn werdet Ihr fühlen,« stimmte der junge Drebber ein. »Er wird wider Euch aufstehen und Euch schlagen.«

»Mit dem Schlagen kann es gleich seinen Anfang nehmen,« rief Ferrier zornbebend. Er wollte die Flinte von der Wand reißen, aber Lucy war herzugeeilt und fiel ihm in den Arm. Bevor er sich noch von ihr losmachen konnte, tönte schallender Aufschlag und die Flüchtlinge waren außer seinem Bereich.

»Die jungen heuchlerischen Schurken,« murmelte er voll Ingrimm; »weit lieber möchte ich dich im Grabe sehen, mein Herzenskind, als daß dich einer von ihnen als sein Weib heimführte.«

»Ja Vater, – lieber sterben!« erwiderte sie entschlossen. »Doch bald wird Jefferson hier sein.«

»Freilich – und je früher er kommt, desto besser ist es. Wer kann wissen, was jene gegen uns im Schilde führen.«

Es war in der That hohe Zeit, daß ein kluger Ratgeber und Helfer dem wackern alten Ferrier und seiner Tochter in ihrer Not beistand. Seit der Gründung der Niederlassung war ein solches Beispiel von Ungehorsam und Widersetzlichkeit gegen die Befehle der Aeltesten noch niemals vorgekommen. Wenn schon kleine Vergehen mit unnachsichtiger Strenge bestraft wurden, welches Schicksal erwartete dann diesen Erzrebellen? Ferrier wußte, daß weder sein Reichtum noch seine Stellung ihn schützen würde. Leute, die über ebenso große Mittel verfügten und in nicht geringerem Ansehen standen wie er, waren schon spurlos verschwunden und ihre Güter der Kirche anheimgefallen. Der tapfere Mann hätte sich jeder offenen Gefahr kühn entgegengestellt, aber das düstere unheimliche Verhängnis, das über ihm schwebte, erschütterte seine starke Seele und flößte ihm Grauen ein. Zwar verbarg er seine Furcht vor der Tochter und that, als lege er der ganzen Sache nicht viel Wert bei, allein, mit dem scharfen Auge der Liebe erkannte Lucy nur zu deutlich die Unruhe in seinem Gemüt.

Nach dem, was vorgefallen war, mußte er sich darauf gefaßt machen, von Young wegen seines Benehmens eine Rüge oder Warnung zu erhalten. Die Botschaft traf auch wirklich ein, aber sie kam auf eine ihm völlig unerwartete Weise. Als er am nächsten Morgen erwachte, fand er auf der Bettdecke gerade über seiner Brust einen kleinen viereckigen Zettel angesteckt, auf welchem mit großen deutlichen Buchstaben die Worte standen: »Neunundzwanzig Tage sind dir zur Sühne gewährt, und dann – –«

Jede Drohung wäre weniger furchtbar gewesen als der beängstigende Gedankenstrich. John Ferner zerbrach sich vergebens den Kopf, wie der Zettel in sein Zimmer gekommen sein könne, denn das Gesinde schlief in einem Nebenbau und er hatte mit eigener Hand alle Fenster und Thüren wohl verwahrt und verschlossen. Er vernichtete das Papier und sagte seiner Tochter nichts von dem Vorfall, aber ihn schauderte doch, wenn er daran dachte. Die neunundzwanzig Tage waren offenbar der Rest des Monats, den Brigham Young ihm zugesagt hatte. Was vermochten aller Mut und alle Kraft gegen einen Feind auszurichten, der so geheimnisvolle Hilfsmittel befaß? Die Hand, welche jenen Zettel befestigte, hatte ihn ebenso gut ins Herz treffen können und kein Mensch würde jemals erfahren haben, wer ihn erschlagen.

Am folgenden Morgen wurde er noch heftiger erschüttert. Sie saßen zusammen beim Frühstück, als Lucy plötzlich einen Schrei der Ueberraschung ausstieß und nach oben blickte. Mitten auf der Zimmerdecke stand in schwarzer Schrift die Zahl 28. Seine Tochter wußte nicht, was das zu bedeuten habe und er klärte sie nicht auf. Die folgende Nacht hindurch saß Ferrier mit der geladenen Flinte da und hielt Wache. Alles blieb still, er vernahm keinen Laut, aber am nächsten Morgen fand er die Zahl 27 auf seiner Hausthür angeschrieben.

So verging ein Tag nach dem andern und jeder neue Morgen brachte ihm Kunde, daß seine unsichtbaren Feinde ihre Rechnung weiter führten. An irgend einer Stelle, die ihm ins Auge fallen mußte, hatten sie die Anzahl der Tage verzeichnet, die ihm noch von der Gnadenfrist übrig blieb. Bald tauchten die verhängnisvollen Nummern an den Wänden auf, bald auf dem Fußboden, manchmal standen sie auf kleinen Anschlagzetteln, die an dem Gartenthor oder den Gitterstäben befestigt waren. Trotz aller Wachsamkeit konnte Ferrier nicht entdecken, woher diese täglichen Mahnzeichen kamen und er empfand ein fast abergläubisches Grauen, so oft er eine neue Zahl gewahrte. Er kam sich vor wie ein gehetztes Wild, eine verzehrende Unruhe ergriff ihn und wer in seinem Auge zu lesen verstand, konnte sehen, welche Qualen er litt. Nur der Gedanke, daß der junge Jäger jetzt bald aus Nevada eintreffen müsse, hielt ihn noch aufrecht.

Aus 29 war 15, aus 15 war 10 geworden, aber noch traf keine Nachricht von dem fernen Freunde ein. Immer kleiner ward die Zahl der noch übrigen Tage und Jefferson ließ sich nicht blicken. Vernahm man einen Hufschlag oder kam ein Fuhrmann des Weges gefahren, so eilte der alte Farmer an das Thor, weil er glaubte, daß die ersehnte Hilfe da sei. Erst als auf die 5 die 4 folgte und aus dieser eine 3 wurde, sank ihm der Mut, und er gab jede Hoffnung verloren.

Wenig vertraut mit Weg und Steg in den Gebirgen, welche die Ansiedlung umgaben, konnte er, auf sich allein angewiesen, die Rettung nicht ins Werk setzen; alle bekannten Pfade wurden aufs strengste bewacht, und jeder Wanderer, der sich darauf betreten ließ, mußte einen Passierschein des Hohen Rats vorweisen können. Wohin sich also Ferrier wenden mochte, nirgends bot sich ihm die Möglichkeit, dem Verhängnis zu entfliehen, das ihn bedrohte; dennoch schwankte der alte Mann keinen Augenblick in seinem Entschluß, lieber das Leben zu verlieren, als seine Tochter jener Verbindung preiszugeben.

Er war in schweren Sorgen abends allein aufgeblieben und sann vergebens nach, ob denn kein Entrinnen mehr möglich sei. Am Morgen war die Zahl 2 auf der Hauswand erschienen und mit dem nächsten Tage ging die festgesetzte Frist zu Ende. Was würde dann geschehen? – Seine Einbildungskraft war geschäftig, sich alle erdenklichen Schrecken auszumalen. Und was sollte aus seiner Tochter werden, wenn er ihr nicht mehr zur Seite stand? – Er sah sich rings von einem unsichtbaren Netz umgeben, das sich immer dichter zusammenzog. Von dem Gefühl seiner Ohnmacht überwältigt, brach er in schmerzliches Schluchzen aus und das Haupt sank ihm auf die Brust.

Aber was war das? – Durch die Stille der Nacht kam plötzlich ein leiser, schnarrender Ton deutlich zu ihm herüber. Er schien von der Hausthür zu kommen. Ferrier schlich geräuschlos durch den Gang und horchte scharf hinaus. Einige Augenblicke vergingen, dann ließ sich der seltsame, schwache Laut wieder vernehmen. Es klopfte jemand mit großer Behutsamkeit an der Thür. War es ein nächtlicher Abgesandter des heimlichen Gerichts, der gekommen war, um dessen Mordbefehl auszuführen, oder sollte ihm noch besonders angekündigt werden, daß der letzte Tag herannahe? Die furchtbare Ungewißheit schüttelte ihn wie im Fieber und nahm ihm jede Widerstandskraft. Langer vermochte er die Qual nicht mehr zu ertragen, mit der verglichen der Tod eine Erlösung schien. Rasch entschlossen zog er den Riegel zurück und öffnete die Thür.

Draußen war alles still. Die Sterne flimmerten am klaren Nachthimmel und weder in dem kleinen Vorgarten, den der Zaun umschloß, noch auf der Straße jenseits des Gitterthors, war ein menschliches Wesen zu erblicken. Ferrier sah nach rechts und nach links und atmete erleichtert auf. Als er aber zufällig gerade vor sich auf den Boden schaute, sah er mit Entsetzen zu seinen Füßen einen Mann platt auf der Erde liegen, Arme und Beine weit von sich gestreckt.

Der Anblick erschütterte ihn so sehr, daß er gegen die Wand taumelte und Mühe hatte, den wilden Schrei zu ersticken, der sich ihm auf die Lippen drängte. Sein erster Gedanke war, daß es ein Verwundeter oder Sterbender sein müsse; allein plötzlich kam Leben in die Gestalt, sie wand sich wie eine Schlange behende und geräuschlos am Boden entlang und erreichte die Hausflur. Sobald der Mann über die Schwelle gekommen war, sprang er rasch in die Höhe, schloß die Thür und vor dem überraschten Farmer stand Jefferson Hope mit ingrimmiger, entschlossener Miene.

»Großer Gott – du bist es –,« keuchte John Ferrier; »weshalb kommst du so geschlichen? Du hast mich furchtbar erschreckt.«

»Gieb mir zu essen,« rief jener mit heiserer Stimme, »seit achtundvierzig Stunden habe ich weder Trank noch Speise zu mir genommen.« Er griff gierig nach Brot und Fleisch, das noch von Ferriers Abendmahlzeit auf dem Tische stand. »Hält sich Lucy tapfer?« war seine erste Frage, sobald er seinen Heißhunger gestillt hatte.

»Ja, doch kennt sie die Größe der Gefahr nicht.«

»Das ist gut. Das Haus wird von allen Seiten bewacht; ich konnte mich nur kriechend nähern, um nicht bemerkt zu werden. Sie passen scharf auf, doch sind sie nicht schlau genug, um einen Washoe-Jäger zu fangen.«

John Ferrier war wie umgewandelt, nun er auf den Beistand eines getreuen Verbündeten zählen durfte. »Du bist ein Mann unter Tausenden,« rief er, Jeffersons Hand herzlich schüttelnd; »nicht jeder wäre gekommen, um Gefahr und Not mit uns zu teilen.«

»Wärst du allein in der Bedrängnis, Vater, wahrlich – ich hätte es mir wohl zweimal überlegt, bevor ich mich in dieses Wespennest wagte,« erwiderte der junge Hope freimütig. »Um Lucys willen bin ich hier und ehe ich zugebe, daß ihr ein Leid geschieht, müssen sie mir das Leben nehmen.«

»Was soll denn aber nun werden? Laß uns rasch handeln!«

»Morgen ist euer letzter Tag; wenn wir nicht diese Nacht entfliehen, seid ihr verloren. In der Adlerschlucht stehen zwei Pferde und ein Maultier bereit. Wieviel Geld hast du?«

»Zweitausend Dollars in Gold und fünftausend in Banknoten.«

»Das genügt; ich kann etwa die gleiche Summe hinzulegen. Wir müssen übers Gebirge nach Carson City. Lucy soll sich sogleich fertig machen. Gut, daß die Dienstboten nicht im Hause schlafen.«

Während Ferrier ging, seine Tochter zu wecken, traf Jefferson Hope die nötigen Vorkehrungen zur Flucht. Was sich von Eßwaren vorfand, packte er in ein kleines Bündel und füllte einen Steinkrug mit Wasser, da er wußte, daß sie in den Bergen nur auf wenige Quellen stoßen würden. Jetzt kehrte auch Ferrier mit Lucy zurück; beide waren zum Aufbruch bereit. Die Liebenden begrüßten einander mit wenigen herzlichen Worten, jeder Augenblick war kostbar und es gab noch viel zu überlegen.

»Wir müssen auf der Stelle fort,« sagte Jefferson mit leiser, aber fester Stimme. »Es gilt der Gefahr mutig zu trotzen. Beide Eingänge, der vordere sowohl, als der hintere, werden bewacht, aber bei gehöriger Vorsicht können wir durch das Seitenfenster entfliehen, das auf die Felder geht. Haben wir erst die Straße erreicht, so sind wir nur eine kurze halbe Stunde von der Schlucht entfernt, wo die Pferde warten. Bei Tagesanbruch müssen wir schon tief im Gebirge sein.«

»Aber, wenn wir angehalten werden?« fragte Ferrier.

Hope deutete auf die Mündung des Revolvers, den er in seinem Wamse trug. »Wenn ihrer zu viele sind, müssen zwei oder drei ins Gras beißen,« sagte er mit grimmigem Lächeln.

Alles Licht im Hause war ausgelöscht und Ferrier warf durch das dunkle Fenster noch einen Blick auf seine Wiesen und Felder hinaus, welche er für immer verlassen sollte. Schon längst war er jedoch auf dies Opfer vorbereitet und der Gedanke an seiner Tochter Glück und Ehre verscheuchte allen Kummer über den Verlust seines Eigentums. Die Gegend lag so still und friedlich da, die Bäume rauschten und das Korn wogte im Winde; es war schwer zu glauben, daß da draußen allerwärts der Mord auf sie lauere. Die bleiche, entschlossene Miene des jungen Jägers verriet aber nur allzu deutlich, daß er auf dem Wege nach dem Hause genug gesehen hatte, um darüber keinerlei Zweifel zu hegen.

Ferrier trug einen Sack mit dem Gold und den Banknoten, Jefferson die Vorräte an Eßwaren und den Wasserkrug; Lucy hatte ihre liebsten Besitztümer in ein Bündel geschnürt. Langsam und vorsichtig öffneten sie das Fenster und warteten, bis eine dunkle Wolke, die herangezogen kam, die Gegend in Finsternis hüllte, dann kletterten sie geräuschlos in den Vorgarten hinab. Mit verhaltenem Atem, halb schleichend, halb kriechend, erreichten sie glücklich den Heckenzaun, in dessen Schutze sie vorwärts eilten, bis sie an eine Lücke kamen, durch welche man in die Felder hinaus gelangte. Sie befanden sich gerade an dieser Stelle, als Jefferson sich plötzlich zu Boden warf, und Vater und Tochter mit sich zog. Das geübte Ohr des Steppenjägers hatte ein Geräusch vernommen. Kaum kauerten sie in ihrem Versteck, als wenige Schritte von ihnen der trübselige Ruf einer Bergeule ertönte, dem ein anderer Eulenruf aus einiger Entfernung antwortete. Gleich darauf sahen sie den Schatten eines Mannes an der Zaunlücke vorbeigleiten und eine zweite Gestalt tauchte aus dem Dunkel auf.

»Morgen um Mitternacht, wenn das Käuzchen dreimal ruft,« sagte der erste im Ton des Befehls.

»Wohl,« versetzte der zweite; »soll ich Bruder Trebber benachrichtigen?«

»Sage ihm die Weisung, er soll sie weiter geben. Neun und sieben .«

» Sieben und fünf !« entgegnete der andere, und die beiden entfernten sich nach verschiedenen Richtungen. Ihre letzten Worte sollten offenbar eine Art Losung sein. Kaum waren ihre Tritte verhallt, als Jefferson aufsprang und mit seinen Gefährten, so rasch sie ihre Füße trugen, quer durch die Felder lief.

»Vorwärts, vorwärts,« keuchte er von Zeit zu Zeit; »wir sind schon an den Wachtposten vorbei, nur die größte Eile kann uns retten.«

Wenn Lucys Kräfte zu versagen drohten, half er ihr und stützte sie mit starkem Arm. Auf der Landstraße angelangt, kamen sie rasch weiter, und kurz vor der Stadt bog ihr Führer in einen schmalen, steilen Pfad ab, der zu den Bergen aufstieg. Zwei dunkle, zerklüftete Felsspitzen ragten vor ihnen empor in der Finsternis; zwischen diesen öffnete sich die Adlerschlucht, wo die Pferde warteten. Von sicherm Instinkt geleitet, fand Jefferson den Weg zwischen Felsblöcken und in dem trockenen Bett eines Waldbachs, bis sie den versteckten Schlupfwinkel erreichten, wo er die treuen Tiere festgebunden hatte. Das Mädchen bestieg das Maultier und Ferrier mit dem Geldsack eines der Pferde, während Jefferson Hope das andere auf dem gefährlichen Pfade am Zügel führte.

Rechter Hand ragte eine wohl tausend Fuß hohe Felswand und zur Linken lagen Steinblöcke und Trümmer wild durcheinander geworfen. Der Fußsteg, der in regelmäßigem Zickzack mitten durch diese Wildnis führt, war an manchen Stellen so schmal, daß sie ihn hintereinander einzeln verfolgen mußten, und so rauh, daß nur die geübtesten Reiter ihn ohne Unfall passieren konnten.

Trotz aller Mühsal und Beschwerde war den Flüchtlingen dennoch fröhlich zu Mut, weil jeder Schritt, den sie vorwärts thaten, sie weiter aus dem Bereich des Tyrannen brachte, dem sie entrinnen wollten.

Bald jedoch erhielten sie den Beweis, daß sie noch immer nicht dem Bann der ›Heiligen‹ entflohen waren. Sie hatten eben die ödeste und wildeste Stelle des Gebirgspasses erreicht, als Lucy mit einem Ausruf des Schreckens nach oben deutete. Auf einem Felsvorsprung, der den Pfad beherrschte und sich klar gegen den Himmel abhob, stand ein einsamer Wachtposten. Er hatte die Reiter gleichfalls bemerkt und seine Frage: »Wer geht da?« klang herausfordernd durch die stille Schlucht.

»Reisende nach Nevada,« rief Jefferson Hope, die Hand an der Flinte, welche am Sattel hing.

»Mit wessen Erlaubnis?« schallte es von oben herunter.

»Der heiligen Vier,« gab Jefferson zur Antwort. Er wußte von seinem Aufenthalt bei den Mormonen, daß dies die höchste Obergewalt sei.

» Neun und sieben !« rief die Schildwache.

» Sieben und fünf !« entgegnete Jefferson rasch, sich der Losung erinnernd, die er im Garten gehört hatte.

»Passiert – der Herr sei mit euch!« ertönte es von der Felsspitze.

Bald darauf war der Weg breiter und die Pferde konnten sich in Trab setzen. Noch einmal sahen sie zurück nach dem einsamen Wächter, der sein Gewehr im Arm, an dem Felsen lehnte. Sie wußten, daß sie den letzten Posten der Mormonen hinter sich hatten und die Freiheit vor ihnen lag.


Kapitel 11 Chapter 11 Capítulo XI Capitolo 11 Capítulo 11 Глава 11

ELFTES KAPITEL. Eine Flucht auf Leben und Tod. An escape from life and death. Uma fuga de vida ou morte. Побег на смерть.

Am Morgen nach seiner Unterredung mit dem Propheten begab sich John Ferrier nach der Salzseestadt, suchte dort seinen Bekannten auf, welcher im Begriff stand, ins Gebirge von Nevada zu reisen, und vertraute ihm die Botschaft für Jefferson Hope an. On the morning after his conversation with the Prophet, John Ferrier went to the Salt Lake City, where he sought out his acquaintance, who was about to travel to the Nevada Mountains, and entrusted him with the message for Jefferson Hope. Na manhã seguinte à entrevista com o Profeta, John Ferrier foi a Salt Lake City, visitou um conhecido ali, que estava prestes a viajar para as montanhas de Nevada, e deu-lhe a mensagem para Jefferson Hope. На следующее утро после разговора с Пророком Джон Ферьер отправился в Солт-Лейк-Сити, разыскал своего знакомого, собиравшегося отправиться в горы Невады, и доверил ему послание для Джефферсона Хоупа. Er hatte dem jungen Manne geschrieben, von welcher furchtbaren Gefahr sie bedroht seien und ihn aufgefordert, unverzüglich zurückzukehren. He had written to the young man what terrible danger they were at and asked him to return immediately. Ele havia escrito ao jovem sobre o terrível perigo em que foram ameaçados e pediu-lhe que voltasse imediatamente. Он написал молодому человеку о грозящей им опасности и попросил его немедленно вернуться. Nachdem dies geschehen war, ging er erleichterten Herzens heim. After that, he went home relieved. Depois que isso aconteceu, ele voltou para casa com o coração aliviado. После этого он отправился домой с облегченным сердцем.

Als er sich seinem Hause näherte, sah er mit Verwunderung, daß an jedem der Thürpfosten ein Pferd angebunden stand. When he approached his house he was amazed to see a horse tied to each of the door posts. Ao se aproximar de sua casa, ele ficou surpreso ao ver que um cavalo estava amarrado a cada um dos umbrais. Подойдя к дому, он с удивлением увидел, что к каждому из дверных косяков привязана лошадь. Im Wohnzimmer aber traf er zwei junge Männer, die sich höchst behaglich zu fühlen schienen. In the living room, however, he met two young men who seemed to feel extremely comfortable. Na sala de estar, no entanto, ele encontrou dois jovens que pareciam estar muito confortáveis. Однако в гостиной он встретил двух молодых людей, которые, казалось, чувствовали себя очень комфортно. Der eine, mit hageren, blassen Zügen, lag im Armstuhl ausgestreckt, die Füße auf dem niedrigen Ofen. One, with lean, pale features, was stretched out in the armchair, his feet on the low stove. Um, de feições esguias e pálidas, estava estendido na poltrona, os pés sobre o fogão baixo. Один из них, с исхудалыми, бледными чертами лица, раскинулся в кресле, положив ноги на низкую печку. Der andere, ein Mensch mit aufgedunsenem, gemeinem Gesicht und einem Stiernacken, stand, die Hände in den Taschen, am Fenster und pfiff eine Melodie. The other, a man with a bloated, mean face and a bull's neck, stood with his hands in his pockets, at the window and whistled a tune. O outro, um homem de rosto inchado e malvado e pescoço de touro, estava de pé junto à janela com as mãos nos bolsos e assobiava uma melodia. Другой, мужчина с одутловатым лицом и бычьей шеей, стоял у окна, засунув руки в карманы, и насвистывал какую-то мелодию. Beide nickten Ferrier vertraulich zu, und der junge Mensch im Armstuhl begann das Gespräch. Both nodded confidentially to Ferrier and the young man in the armchair started the conversation. Ambos acenaram com a cabeça confidencialmente para Ferrier, e o jovem na poltrona começou a conversa. Оба доверительно кивнули Ферьеру, и молодой человек в кресле начал разговор.

»Sie kennen uns vielleicht nicht,« sagte er. "You may not know us," he said. "Вы можете нас не знать, - сказал он. »Dies hier ist der Sohn des Aeltesten Drebber und ich bin Josef Stangerson, der mit im Zuge war, als der Herr in der Wüste seine Hand ausstreckte, um Sie mit der Herde der Gläubigen zu vereinen.« "This is the son of the oldest Drebber and I am Josef Stangerson who was on the train when the gentleman reached out in the desert to unite you with the flock of believers." "Este é o filho do Ancião Drebber, e eu sou Josef Stangerson, que estava lá quando o Senhor estendeu a mão no deserto para uni-lo ao rebanho de crentes." "Это сын старейшины Дреббера, а я - Йозеф Штангерсон, который был в поезде, когда Господь простер Свою руку в пустыне, чтобы объединить вас со стадом верующих".

»Wie er alle Völker versammeln wird zu seiner Zeit!« fiel der andere mit schnarrender Stimme ein. "How he will gather all nations in his time!" Said the other, with a rasping voice. “Como ele reunirá todos os povos a seu tempo!” Disse o outro com voz áspera. "Как он соберет все народы в свое время!" - хриплым голосом добавил другой. »Seine Mühlen mahlen langsam, aber sicher.« "His mills grind slowly but surely." "Seus moinhos moem lenta mas seguramente." "Его мельницы мелют медленно, но верно".

John Ferrier verbeugte sich kühl; er hatte sich schon denken können, wer die Besucher waren. John Ferrier bowed coolly; he could already guess who the visitors were. John Ferrier curvou-se friamente; ele já podia adivinhar quem eram os visitantes. Джон Ферьер холодно поклонился; он уже догадался, кто эти гости.

»Wir kommen auf den Rat unserer Väter,« fuhr Stangerson fort, »und werben um die Hand Ihrer Tochter für denjenigen von uns beiden, welcher Ihnen und ihr am meisten zusagt. "We come to the advice of our fathers," continued Stangerson, "and woo your daughter's hand to the one of us who appeals most to you and her. “Seguimos o conselho de nossos pais”, Stangerson continuou, “e cortejamos a mão de sua filha para aquele que mais se adequar a você e a ela. "Мы пришли по совету наших отцов, - продолжал Стангерсон, - и просим руки вашей дочери для того из нас, кто больше всего понравится вам и ей. Da ich nur vier Frauen habe und Bruder Drebber hier deren sieben besitzt, so scheint mir, daß ich den nächsten Anspruch habe.« Since I have only four women and Brother Drebber has seven of them here, it seems to me that I have the next claim. ” Visto que eu só tenho quatro esposas e o irmão Drebber tem sete delas aqui, parece-me que tenho a próxima reivindicação. " Поскольку у меня всего четыре жены, а у брата Дреббера - семь, мне кажется, что я имею право на следующий шанс".

»Bewahre, Bruder Stangerson,« rief der andere; »es handelt sich nicht darum, wie viele Frauen man hat, sondern wie viele man ernähren kann. "Save, Brother Stangerson," cried the other; »It's not about how many women you have, but how many you can feed. “Fique com ele, irmão Stangerson”, gritou o outro; “Não é quantas esposas você tem, é quantas você pode alimentar. "Осторожно, брат Стенджерсон, - крикнул другой, - дело не в том, сколько у тебя жен, а в том, сколько ты сможешь прокормить. Mein Vater hat mir jetzt die Fabriken übergeben, und ich bin reicher als du.« My father has now given me the factories and I am richer than you. ” Meu pai agora entregou as fábricas para mim e eu sou mais rico do que você. " Мой отец передал мне фабрики, и я стал богаче вас".

»Aber ich habe bessere Aussichten,« erwiderte jener eifrig. "But I have better prospects," said the man eagerly. "Mas eu tenho melhores perspectivas", respondeu o último ansiosamente. "Но у меня есть перспективы получше", - охотно ответил он. »Wenn der Herr meinen Vater zu sich nimmt, bekomme ich die Lohgerberei und die Lederfabrik. “If the gentleman takes my father in, I get the tannery and the leather factory. “Se o cavalheiro levar meu pai, eu vou pegar o curtume e a fábrica de couro. "Если Господь заберет моего отца, я получу кожевенный завод и фабрику по производству кожи. Auch bin ich älter als du und mein Ansehen in der Kirche ist größer.« I am also older than you and my reputation in the church is greater. « Também sou mais velho do que você e minha posição na igreja é maior. " Я также старше вас, и моя репутация в церкви выше".

»Das Mädchen soll zwischen uns entscheiden,« entgegnete der junge Drebber, sich wohlgefällig im Spiegel betrachtend; »wir wollen es ihr ganz überlassen.« "A garota deve decidir entre nós", respondeu o jovem Drebber, olhando-se agradavelmente no espelho; "Queremos deixar isso inteiramente para ela." "Пусть девушка сама решает, - ответил молодой Дреббер, самодовольно глядя на себя в зеркало, - мы хотим оставить все на ее усмотрение".

Während dieses Zwiegesprächs stand John Ferrier schäumend vor Wut an der Thür. Во время этого диалога Джон Феррье стоял в дверях, кипя от ярости. Es zuckte ihm in allen Fingern, seine Reitpeitsche auf den Rücken der beiden Bewerber niedersausen zu lassen. It twitched in his fingers to let his riding crop whiz down on the back of the two applicants. Seus dedos se contraíram ao deixar seu chicote de montaria voar nas costas dos dois candidatos. Его пальцы дрогнули, чтобы обрушить свою седловину на спины двух претенденток.

»Hört einmal,« sagte er endlich, auf sie zuschreitend, »wenn meine Tochter euch rufen läßt, mögt ihr kommen; bis dahin bitte ich mir aus, daß ihr mir den Anblick eurer Gesichter erspart!« “Listen,” he said at last, walking up to her, “if my daughter calls for you, you may come; until then, I ask that you spare me the sight of your faces! " “Escute”, disse ele por fim, aproximando-se dela, “se minha filha te chamar, pode vir; até então, peço que você me poupe de ver seus rostos! " "Послушайте, - сказал он наконец, направляясь к ним, - когда моя дочь пошлет за вами, вы можете прийти; до тех пор я прошу вас избавить меня от лицезрения ваших лиц!"

Die jungen Mormonen starrten ihn in maßlosem Erstaunen an. Os jovens mórmons o olharam com espanto. Молодые мормоны уставились на него в полном изумлении. In ihren Augen war dieser Wettbewerb um die Hand des Mädchens die höchste Ehre, welche sie Vater und Tochter erweisen konnten. In their eyes, this contest for the girl's hand was the greatest honor they could show father and daughter. Aos olhos deles, essa competição pela mão da menina era a maior honra que eles podiam dar a pai e filha. В их глазах это соревнование за руку девушки было высшей честью, которую они могли оказать отцу и дочери.

»Es giebt zwei verschiedene Ausgänge aus diesem Zimmer,« fuhr Ferrier zornglühend fort, »einen durch die Thür, den anderen durch das Fenster. "There are two separate exits from this room," continued Ferrier, angrily, "one through the door, the other through the window. “Há duas saídas diferentes desta sala”, continuou Ferrier, brilhando com raiva, “uma pela porta, a outra pela janela. "Из этой комнаты есть два разных выхода, - сердито продолжал Феррье, - один через дверь, другой через окно. Ihr habt die Wahl.« Выбор за вами".

Seine Miene war so drohend und seine hagern Hände schienen so eisenstark, daß die beiden unwillkommenen Besucher eilig aufsprangen und den Rückzug antraten. His face was so threatening and his haggard hands seemed so strong that the two unwelcome visitors jumped up in a hurry and started the retreat. Sua expressão era tão ameaçadora e suas mãos esqueléticas pareciam tão fortes que os dois visitantes indesejáveis apressadamente pularam e recuaram. Выражение его лица было таким грозным, а исхудалые руки казались такими крепкими, как железо, что оба непрошеных гостя вскочили на ноги и поспешно ретировались. Der alte Mann folgte ihnen bis zur Thür. O velho os seguiu até a porta. Старик последовал за ними к двери.

»Sobald ihr untereinander ausgemacht habt, wer es sein soll, laßt mich's wissen,« rief er ihnen höhnisch nach. "As soon as you've made up your mind about who it should be, let me know," he called scornfully. "Assim que vocês descobrirem quem deve ser, me avisem", ele gritou atrás deles com desdém. "Как только вы решите между собой, кто это будет, дайте мне знать", - с усмешкой обратился он к ним. »Dafür sollt Ihr büßen,« schrie Stangerson bleich vor Erregung. "You should atone for that," cried Stangerson, pale with excitement. "Você vai pagar por isso", gritou Stangerson, pálido de empolgação. "Вы заплатите за это, - крикнул Стангерсон, побледнев от волнения. »Ihr habt dem Propheten getrotzt und dem hohen Rat der Vier – das sollt Ihr bereuen bis an Euer Lebensende.« "You have defied the Prophet and the high advice of the four - you should regret this until the end of your life." "Você desafiou o profeta e o alto conselho dos quatro - deveria se arrepender disso até o fim de sua vida." "Вы бросили вызов Пророку и Высшему Совету Четырех - вы будете сожалеть об этом до конца своих дней".

»Die Hand des Herrn werdet Ihr fühlen,« stimmte der junge Drebber ein. "You will feel the hand of the Lord," agreed the young Drebber. "Você sentirá a mão do Senhor", concordou o jovem Drebber. "Вы почувствуете руку Господа, - согласился молодой Дреббер. »Er wird wider Euch aufstehen und Euch schlagen.« "He will stand up against you and hit you." "Ele vai se levantar contra você e bater em você." "Он восстанет против тебя и поразит тебя".

»Mit dem Schlagen kann es gleich seinen Anfang nehmen,« rief Ferrier zornbebend. "It can start with the beating," cried Ferrier, angrily. "Pode começar imediatamente com a surra", gritou Ferrier, tremendo de raiva. "Избиение можно начинать прямо сейчас", - сердито крикнул Феррье. Er wollte die Flinte von der Wand reißen, aber Lucy war herzugeeilt und fiel ihm in den Arm. Ele tentou arrancar a espingarda da parede, mas Lucy correu e caiu em seus braços. Он хотел вырвать ружье из стены, но Люси бросилась к нему и упала в его объятия. Bevor er sich noch von ihr losmachen konnte, tönte schallender Aufschlag und die Flüchtlinge waren außer seinem Bereich. Before he could break away from her, there was a resounding impact and the refugees were out of his range. Antes que ele pudesse se separar dela, houve um impacto retumbante e os refugiados estavam fora de seu alcance. Прежде чем он успел оторваться от нее, раздался гулкий удар, и беглецы оказались вне пределов его досягаемости.

»Die jungen heuchlerischen Schurken,« murmelte er voll Ingrimm; »weit lieber möchte ich dich im Grabe sehen, mein Herzenskind, als daß dich einer von ihnen als sein Weib heimführte.« "Os jovens vilões hipócritas", murmurou ele com raiva; "Eu preferia muito mais ver você na sepultura, minha querida filha, do que um deles trazendo você para casa como sua esposa." "Молодые лицемерные негодяи, - пробормотал он, полный гнева, - я бы предпочел видеть тебя в могиле, мое дорогое дитя, чем чтобы кто-то из них взял тебя в жены".

»Ja Vater, – lieber sterben!« erwiderte sie entschlossen. "Yes father, - rather die!" She replied firmly. “Sim, pai - prefiro morrer!” Ela respondeu resolutamente. »Doch bald wird Jefferson hier sein.« "Mas logo Jefferson estará aqui." "Но скоро Джефферсон будет здесь".

»Freilich – und je früher er kommt, desto besser ist es. Wer kann wissen, was jene gegen uns im Schilde führen.« Who can know what they're up to against us? ” Quem pode saber o que eles estão tramando contra nós. " Кто может знать, что они замышляют против нас".

Es war in der That hohe Zeit, daß ein kluger Ratgeber und Helfer dem wackern alten Ferrier und seiner Tochter in ihrer Not beistand. Indeed, it was high time that a wise adviser and helper assisted brave old Ferrier and his daughter in their need. Ya era hora de que un sabio consejero y ayudante asistiera al valiente y viejo Ferrier y a su hija en su angustia. Na verdade, já era hora de um conselheiro e ajudante astuto ajudar o velho e corajoso Ferrier e sua filha em apuros. И в самом деле, давно пора было, чтобы мудрый советчик и помощник поддержал старого храбреца Феррье и его дочь в их беде. Seit der Gründung der Niederlassung war ein solches Beispiel von Ungehorsam und Widersetzlichkeit gegen die Befehle der Aeltesten noch niemals vorgekommen. Such an example of disobedience and opposition to the orders of the elders had never occurred since the establishment of the branch. Tal exemplo de desobediência e desobediência às ordens dos anciãos nunca havia ocorrido desde a fundação do estabelecimento. С момента основания прихода еще никогда не было такого примера неповиновения и бунта против приказов старейшин. Wenn schon kleine Vergehen mit unnachsichtiger Strenge bestraft wurden, welches Schicksal erwartete dann diesen Erzrebellen? If even small offenses were punished with ruthless severity, what fate awaited these archrebels? Se mesmo as pequenas ofensas fossem punidas com severidade implacável, que destino aguardava esses arquirribéis? Если даже незначительные проступки карались с неумолимой строгостью, то какая судьба ожидала этого заклятого мятежника? Ferrier wußte, daß weder sein Reichtum noch seine Stellung ihn schützen würde. Ferrier sabia que nem sua riqueza nem sua posição o protegeria. Феррье знал, что ни его богатство, ни его положение не защитят его. Leute, die über ebenso große Mittel verfügten und in nicht geringerem Ansehen standen wie er, waren schon spurlos verschwunden und ihre Güter der Kirche anheimgefallen. People who had the same resources and were in no less prestige than he had disappeared without a trace and their goods had fallen to the Church. Pessoas que tinham tantos recursos à sua disposição e não eram menos estimadas do que ele, já haviam desaparecido sem deixar vestígios e seus bens haviam caído para a Igreja. Люди, имевшие не меньше денег и не менее престижные, чем он, уже бесследно исчезли, а их поместья перешли к церкви. Der tapfere Mann hätte sich jeder offenen Gefahr kühn entgegengestellt, aber das düstere unheimliche Verhängnis, das über ihm schwebte, erschütterte seine starke Seele und flößte ihm Grauen ein. The brave man would have boldly opposed any open danger, but the dark, sinister doom that hovered over him shook his strong soul and instilled horror into him. O homem corajoso teria corajosamente se oposto a qualquer perigo aberto, mas a condenação sinistra e misteriosa que pairava sobre ele abalou sua alma forte e o aterrorizou. Храбрец смело встретил бы любую открытую опасность, но нависшая над ним мрачная и зловещая гибель потрясла его сильную душу и вселила в него страх. Zwar verbarg er seine Furcht vor der Tochter und that, als lege er der ganzen Sache nicht viel Wert bei, allein, mit dem scharfen Auge der Liebe erkannte Lucy nur zu deutlich die Unruhe in seinem Gemüt. It is true that he hid his fear of his daughter and acted as if he did not attach much importance to the whole matter, but with the keen eye of love Lucy recognized the restlessness in his mind only too clearly. É verdade que ele escondeu o medo da filha e agiu como se não desse muita importância a todo o assunto, mas com o olhar aguçado do amor Lucy reconheceu a inquietação em sua mente com muita clareza. Хотя он скрывал свой страх перед дочерью и делал вид, что не придает этому делу особого значения, Люси, обладавшая острым взглядом любви, слишком ясно распознала беспокойство, царившее в его душе.

Nach dem, was vorgefallen war, mußte er sich darauf gefaßt machen, von Young wegen seines Benehmens eine Rüge oder Warnung zu erhalten. After what had happened, he had to be prepared to receive a reprimand or warning from Young about his behavior. Depois do ocorrido, ele precisava estar preparado para receber uma reprimenda ou advertência de Young sobre sua conduta. После случившегося он должен был быть готов к тому, что получит от Янга выговор или предупреждение за свое поведение. Die Botschaft traf auch wirklich ein, aber sie kam auf eine ihm völlig unerwartete Weise. The message really came, but it came in a way that was totally unexpected to him. A mensagem realmente chegou lá, mas veio de uma forma completamente inesperada. Послание действительно пришло, но совершенно неожиданным образом. Als er am nächsten Morgen erwachte, fand er auf der Bettdecke gerade über seiner Brust einen kleinen viereckigen Zettel angesteckt, auf welchem mit großen deutlichen Buchstaben die Worte standen: »Neunundzwanzig Tage sind dir zur Sühne gewährt, und dann – –« When he woke up the next morning, he found a small square piece of paper pinned to the bedspread just above his chest, on which the words were written in large, clear letters: "Twenty-nine days are granted to you as atonement, and then - -" Quando ele acordou na manhã seguinte, ele encontrou um pequeno pedaço de papel quadrado preso à colcha logo acima de seu peito, no qual as palavras estavam escritas em letras grandes e claras: "Vinte e nove dias são concedidos a você como expiação, e então - -" Проснувшись на следующее утро, он обнаружил маленькую квадратную записку, приколотую к пододеяльнику прямо над его грудью, на которой крупными четкими буквами было написано: "Двадцать девять дней дается тебе на искупление, а потом..."

Jede Drohung wäre weniger furchtbar gewesen als der beängstigende Gedankenstrich. Any threat would have been less terrible than the scary indent. Qualquer ameaça teria sido menos terrível do que o recuo assustador. Любая угроза была бы не так страшна, как пугающая тишина. John Ferner zerbrach sich vergebens den Kopf, wie der Zettel in sein Zimmer gekommen sein könne, denn das Gesinde schlief in einem Nebenbau und er hatte mit eigener Hand alle Fenster und Thüren wohl verwahrt und verschlossen. John Furthermore, he puzzled in vain how the note could have got into his room, for the servants slept in an annex and he had kept and locked all the windows and doors with his own hand. John Além disso, ele ficou intrigado em vão como o bilhete poderia ter entrado em seu quarto, pois os criados dormiam em um anexo e ele mantinha e trancava todas as janelas e portas com suas próprias mãos. Джон Фернер долго ломал голову, как записка могла попасть в его комнату, ведь слуги спали в соседнем здании, а все окна и двери он держал закрытыми и запирал собственной рукой. Er vernichtete das Papier und sagte seiner Tochter nichts von dem Vorfall, aber ihn schauderte doch, wenn er daran dachte. Ele destruiu o papel e não disse nada à filha sobre o incidente, mas estremeceu ao pensar no assunto. Он уничтожил бумагу и не стал рассказывать дочери о случившемся, но при воспоминании о нем вздрагивал. Die neunundzwanzig Tage waren offenbar der Rest des Monats, den Brigham Young ihm zugesagt hatte. The twenty-nine days were apparently the remainder of the month Brigham Young had promised him. Os 29 dias eram aparentemente o restante do mês que Brigham Young havia prometido a ele. Эти двадцать девять дней, очевидно, были остатком месяца, обещанного ему Бригамом Янгом. Was vermochten aller Mut und alle Kraft gegen einen Feind auszurichten, der so geheimnisvolle Hilfsmittel befaß? What could all courage and all strength do against an enemy who dealt with such mysterious resources? O que toda coragem e toda força poderiam fazer contra um inimigo que empregou tais ajudas misteriosas? Что могли сделать все мужество и сила против врага, владеющего столь загадочными инструментами? Die Hand, welche jenen Zettel befestigte, hatte ihn ebenso gut ins Herz treffen können und kein Mensch würde jemals erfahren haben, wer ihn erschlagen. The hand that fastened that note could just as easily have struck him in the heart and no one would ever have known who killed him. A mão que prendeu aquele bilhete poderia facilmente tê-lo atingido no coração e ninguém jamais saberia quem o matou. Рука, прикрепившая записку, могла с таким же успехом ударить его в сердце, и никто бы так и не узнал, кто его убил.

Am folgenden Morgen wurde er noch heftiger erschüttert. The following morning, he was shaken even more violently. Na manhã seguinte, ele foi sacudido ainda mais violentamente. Sie saßen zusammen beim Frühstück, als Lucy plötzlich einen Schrei der Ueberraschung ausstieß und nach oben blickte. Eles estavam sentados juntos no café da manhã quando Lucy de repente deu um grito de surpresa e olhou para cima. Они сидели вместе за завтраком, когда Люси вдруг издала возглас удивления и подняла глаза. Mitten auf der Zimmerdecke stand in schwarzer Schrift die Zahl 28. В центре потолка черными буквами было написано число 28. Seine Tochter wußte nicht, was das zu bedeuten habe und er klärte sie nicht auf. Sua filha não sabia o que isso significava e ele não explicava. Его дочь не знала, что это значит, и он не стал ей объяснять. Die folgende Nacht hindurch saß Ferrier mit der geladenen Flinte da und hielt Wache. Na noite seguinte, Ferrier ficou sentado com o rifle carregado e vigiou. На следующую ночь Ферьер сидел с заряженным ружьем и наблюдал за происходящим. Alles blieb still, er vernahm keinen Laut, aber am nächsten Morgen fand er die Zahl 27 auf seiner Hausthür angeschrieben. Tudo ficou em silêncio, ele não ouviu nenhum som, mas na manhã seguinte encontrou o número 27 escrito na porta de sua casa. Все было тихо, он не слышал ни звука, но на следующее утро обнаружил на двери своего дома надпись под номером 27.

So verging ein Tag nach dem andern und jeder neue Morgen brachte ihm Kunde, daß seine unsichtbaren Feinde ihre Rechnung weiter führten. So one day after another passed, and every new morning brought news to him that his invisible enemies kept their accounts. Assim passava dia após dia, e cada nova manhã trazia notícias de que seus inimigos invisíveis continuavam suas contas. Так проходил день за днем, и каждое новое утро приносило ему известие о том, что его невидимые враги продолжают расправу. An irgend einer Stelle, die ihm ins Auge fallen mußte, hatten sie die Anzahl der Tage verzeichnet, die ihm noch von der Gnadenfrist übrig blieb. At some point that must have caught his eye, they had recorded the number of days he had left of the grace period. En algún lugar que debió de llamarle la atención, habían anotado el número de días que le quedaban de indulto. Em algum momento que deve ter chamado sua atenção, eles registraram o número de dias que faltavam para o período de carência. В каком-то месте, которое, должно быть, попалось ему на глаза, они отметили количество дней, оставшихся до конца отсрочки. Bald tauchten die verhängnisvollen Nummern an den Wänden auf, bald auf dem Fußboden, manchmal standen sie auf kleinen Anschlagzetteln, die an dem Gartenthor oder den Gitterstäben befestigt waren. Sometimes the fateful numbers appeared on the walls, sometimes on the floor, sometimes they were on small notice sheets that were attached to the garden gate or the bars. Às vezes, os números fatídicos apareciam nas paredes, às vezes no chão, às vezes em pequenas folhas de aviso fixadas no portão do jardim ou nas grades. Вскоре роковые цифры появились на стенах, вскоре на полу, иногда они были написаны на небольших объявлениях, прикрепленных к садовой калитке или решетке. Trotz aller Wachsamkeit konnte Ferrier nicht entdecken, woher diese täglichen Mahnzeichen kamen und er empfand ein fast abergläubisches Grauen, so oft er eine neue Zahl gewahrte. Despite his vigilance, Ferrier could not see where these daily reminders came from and he felt an almost superstitious horror as often as he saw a new number. Apesar de toda a sua vigilância, Ferrier não conseguia descobrir de onde vinham esses sinais de alerta diários e sentia um horror quase supersticioso sempre que via um novo número. Несмотря на всю свою бдительность, Феррье не мог понять, откуда берутся эти ежедневные предупреждающие знаки, и испытывал почти суеверный страх каждый раз, когда видел новый номер. Er kam sich vor wie ein gehetztes Wild, eine verzehrende Unruhe ergriff ihn und wer in seinem Auge zu lesen verstand, konnte sehen, welche Qualen er litt. He felt like a rushed game, a consuming restlessness gripped him and who knew how to read in his eye could see what agony he was suffering. Ele se sentia como um jogo caçado, uma inquietação consumidora se apoderou dele e quem sabia ler seu olho podia ver a agonia que ele estava sofrendo. Он чувствовал себя как загнанный олень, его охватило всепоглощающее беспокойство, и любой, кто умел читать его глаза, мог увидеть, как он мучается. Nur der Gedanke, daß der junge Jäger jetzt bald aus Nevada eintreffen müsse, hielt ihn noch aufrecht. Apenas o pensamento de que o jovem caçador em breve chegaria de Nevada o fazia continuar. Только мысль о том, что молодой охотник скоро должен прибыть из Невады, не давала ему покоя.

Aus 29 war 15, aus 15 war 10 geworden, aber noch traf keine Nachricht von dem fernen Freunde ein. 29 had become 15, 15 had become 10, but still no news of the distant friend had arrived. 29 tornaram-se 15, 15 tornaram-se 10, mas ainda não havia chegado nenhuma mensagem do amigo distante. 29 превратились в 15, 15 - в 10, но от далекого друга по-прежнему не было никаких вестей. Immer kleiner ward die Zahl der noch übrigen Tage und Jefferson ließ sich nicht blicken. The number of days left grew smaller and smaller, and Jefferson did not show up. O número de dias restantes foi ficando cada vez menor e Jefferson não apareceu. Оставшихся дней становилось все меньше и меньше, а Джефферсон все не появлялся. Vernahm man einen Hufschlag oder kam ein Fuhrmann des Weges gefahren, so eilte der alte Farmer an das Thor, weil er glaubte, daß die ersehnte Hilfe da sei. If you heard a hoofbeat or a carter drove on the way, the old farmer rushed to the gate, believing that the help he had longed for was there. Se você ouvir o barulho de um casco ou um carroceiro passando pelo caminho, o velho fazendeiro corre para o portão, acreditando que a ajuda que ele tanto desejava estava lá. Когда раздавался стук копыт или по дороге проезжал возчик, старый фермер спешил к воротам, полагая, что пришла долгожданная помощь. Erst als auf die 5 die 4 folgte und aus dieser eine 3 wurde, sank ihm der Mut, und er gab jede Hoffnung verloren. Somente quando o 5 foi seguido pelo 4 e este se tornou um 3, ele desanimou e perdeu toda a esperança. И только когда за пятеркой последовала четверка и превратилась в тройку, его мужество угасло, и он потерял всякую надежду.

Wenig vertraut mit Weg und Steg in den Gebirgen, welche die Ansiedlung umgaben, konnte er, auf sich allein angewiesen, die Rettung nicht ins Werk setzen; alle bekannten Pfade wurden aufs strengste bewacht, und jeder Wanderer, der sich darauf betreten ließ, mußte einen Passierschein des Hohen Rats vorweisen können. Little familiar with the path and footbridge in the mountains that surrounded the settlement, he could not, on his own, implement the rescue; all known paths were strictly guarded, and every hiker who could be walked on them had to be able to show a pass from the High Council. Pouco familiarizado com o caminho e a passarela nas montanhas ao redor do assentamento, ele não poderia, contando consigo mesmo, colocar o resgate em ação; todos os caminhos conhecidos eram rigorosamente guardados, e cada caminhante que se deixasse entrar tinha que ser capaz de mostrar um passe do Conselho Superior. Не зная тропинок и мостов в горах, окружавших поселение, он не мог отправиться на помощь самостоятельно: все известные пути строго охранялись, и каждый путник, ступивший на них, должен был предъявить пропуск от Высшего совета. Wohin sich also Ferrier wenden mochte, nirgends bot sich ihm die Möglichkeit, dem Verhängnis zu entfliehen, das ihn bedrohte; dennoch schwankte der alte Mann keinen Augenblick in seinem Entschluß, lieber das Leben zu verlieren, als seine Tochter jener Verbindung preiszugeben. So wherever Ferrier was headed, he had nowhere to escape the doom that threatened him; yet the old man never wavered in his decision to lose his life rather than to give up his daughter to that marriage. Portanto, para onde quer que Ferrier se voltasse, em nenhum lugar havia uma oportunidade para ele escapar da condenação que o ameaçava; no entanto, o velho nunca vacilou em sua decisão de perder a vida em vez de abandonar sua filha a essa conexão. Куда бы ни обращался Феррьер, нигде у него не было возможности избежать грозившей ему гибели; однако старик ни на миг не поколебался в своем решении: он скорее лишится жизни, чем оставит свою дочь в этом союзе.

Er war in schweren Sorgen abends allein aufgeblieben und sann vergebens nach, ob denn kein Entrinnen mehr möglich sei. He had stayed up alone in the evenings with heavy worries and pondered in vain whether there was no escape. Ele ficou acordado sozinho à noite em graves preocupações e ponderou em vão se não seria mais possível escapar. Он не спал вечерами в одиночестве от тяжелых забот и тщетно размышлял о том, что выхода нет. Am Morgen war die Zahl 2 auf der Hauswand erschienen und mit dem nächsten Tage ging die festgesetzte Frist zu Ende. Pela manhã o número 2 apareceu na parede da casa e no dia seguinte o prazo estipulado expirou. Утром на стене дома появилась цифра 2, а на следующий день установленный срок подошел к концу. Was würde dann geschehen? Then what would happen? – Seine Einbildungskraft war geschäftig, sich alle erdenklichen Schrecken auszumalen. - Sua imaginação estava ocupada imaginando todos os tipos de horrores. - В его воображении возникали все мыслимые ужасы. Und was sollte aus seiner Tochter werden, wenn er ihr nicht mehr zur Seite stand? E o que seria de sua filha quando ele não estivesse mais ao seu lado? И что станет с его дочерью, если он больше не будет рядом с ней? – Er sah sich rings von einem unsichtbaren Netz umgeben, das sich immer dichter zusammenzog. - Ele se viu envolvido por uma teia invisível que se aproximava cada vez mais. - Он увидел себя окруженным невидимой сетью, которая становилась все плотнее и плотнее. Von dem Gefühl seiner Ohnmacht überwältigt, brach er in schmerzliches Schluchzen aus und das Haupt sank ihm auf die Brust. Oprimido pela sensação de impotência, ele começou a soluçar e sua cabeça afundou no peito. Охваченный чувством беспомощности, он разразился мучительными рыданиями, и его голова опустилась на грудь.

Aber was war das? Но что это было? – Durch die Stille der Nacht kam plötzlich ein leiser, schnarrender Ton deutlich zu ihm herüber. - Através do silêncio da noite, de repente, um som baixo e áspero chegou claramente a ele. - Сквозь ночную тишину до него вдруг донеслось тихое жужжание. Er schien von der Hausthür zu kommen. Он показался из парадной двери. Ferrier schlich geräuschlos durch den Gang und horchte scharf hinaus. Ferrier crept noiselessly down the hall and listened carefully. Ferrier rastejou silenciosamente pelo corredor e ouviu com atenção. Ферьер бесшумно прокрался по коридору и резко прислушался. Einige Augenblicke vergingen, dann ließ sich der seltsame, schwache Laut wieder vernehmen. A few moments passed, then the strange, faint sound was heard again. Alguns momentos se passaram, então o som estranho e fraco foi ouvido novamente. Прошло несколько мгновений, прежде чем снова послышался странный слабый звук. Es klopfte jemand mit großer Behutsamkeit an der Thür. War es ein nächtlicher Abgesandter des heimlichen Gerichts, der gekommen war, um dessen Mordbefehl auszuführen, oder sollte ihm noch besonders angekündigt werden, daß der letzte Tag herannahe? Was it a night envoy from the secret court who had come to carry out his murder order, or should he be given special notice that the last day was approaching? Seria um enviado noturno do tribunal secreto que viera cumprir sua ordem de assassinato ou deveria receber uma notificação especial de que o último dia se aproximava? Был ли это ночной эмиссар тайного суда, пришедший исполнить его приказ об убийстве, или же ему специально объявили, что приближается последний день? Die furchtbare Ungewißheit schüttelte ihn wie im Fieber und nahm ihm jede Widerstandskraft. La terrible incertidumbre le sacudió como una fiebre y le quitó todo poder de resistencia. A terrível incerteza o sacudiu como se estivesse com febre e tirou toda a resistência. Страшная неизвестность сотрясала его, как в лихорадке, и лишала сил сопротивляться. Langer vermochte er die Qual nicht mehr zu ertragen, mit der verglichen der Tod eine Erlösung schien. For a long time he was unable to endure the agony with which death seemed a release compared to it. Por muito mais tempo ele não pôde suportar a agonia com a qual a morte parecia uma liberação comparada a ela. Он больше не мог выносить агонию, от которой смерть казалась избавлением. Rasch entschlossen zog er den Riegel zurück und öffnete die Thür. Quickly resolved, he pulled back the bolt and opened the door. Resolvido rapidamente, ele puxou o ferrolho e abriu a porta.

Draußen war alles still. Tudo estava quieto lá fora. Die Sterne flimmerten am klaren Nachthimmel und weder in dem kleinen Vorgarten, den der Zaun umschloß, noch auf der Straße jenseits des Gitterthors, war ein menschliches Wesen zu erblicken. As estrelas cintilavam no céu noturno límpido e nem no pequeno jardim da frente cercado pela cerca nem na rua além do portão havia um ser humano à vista. В ясном ночном небе мерцали звезды, и ни в маленьком палисаднике, обнесенном забором, ни на улице за воротами не было видно ни одного человека. Ferrier sah nach rechts und nach links und atmete erleichtert auf. Ferrier olhou para a direita e para a esquerda e deu um suspiro de alívio. Феррье посмотрел направо и налево и вздохнул с облегчением. Als er aber zufällig gerade vor sich auf den Boden schaute, sah er mit Entsetzen zu seinen Füßen einen Mann platt auf der Erde liegen, Arme und Beine weit von sich gestreckt. But when he happened to be looking at the ground in front of him, he saw with horror a man lying flat on the ground at his feet, arms and legs stretched far from him. Mas quando por acaso ele estava olhando diretamente para o chão, ele viu com horror um homem deitado no chão a seus pés, braços e pernas estendidos longe dele. Но когда он случайно взглянул на землю перед собой, то с ужасом увидел человека, лежащего на земле у его ног, раскинув руки и ноги далеко от него.

Der Anblick erschütterte ihn so sehr, daß er gegen die Wand taumelte und Mühe hatte, den wilden Schrei zu ersticken, der sich ihm auf die Lippen drängte. The sight shook him so much that he stumbled against the wall, struggling to stifle the wild scream that came to his lips. A visão o sacudiu tanto que ele tropeçou contra a parede, lutando para abafar o grito selvagem que subiu aos seus lábios. Это зрелище так потрясло его, что он привалился к стене и с трудом подавил рвущийся на волю крик. Sein erster Gedanke war, daß es ein Verwundeter oder Sterbender sein müsse; allein plötzlich kam Leben in die Gestalt, sie wand sich wie eine Schlange behende und geräuschlos am Boden entlang und erreichte die Hausflur. His first thought was that he must be wounded or dying; but suddenly life came into form, it twisted agilely and silently along the floor and reached the hall. Seu primeiro pensamento foi que devia estar ferido ou morrendo; mas de repente a vida entrou na figura, ela serpenteou como uma cobra ágil e silenciosa ao longo do chão e alcançou o corredor. Первой его мыслью было, что это, должно быть, раненый или умирающий человек; но внезапно в фигуре появилась жизнь, она проворно и бесшумно, как змея, свернула на пол и достигла коридора. Sobald der Mann über die Schwelle gekommen war, sprang er rasch in die Höhe, schloß die Thür und vor dem überraschten Farmer stand Jefferson Hope mit ingrimmiger, entschlossener Miene. As soon as the man got over the threshold, he quickly jumped up, closed the door, and Jefferson Hope stood in front of the surprised farmer with a grim, determined expression. Assim que o homem cruzou a soleira, ele pulou rapidamente, fechou a porta e na frente do fazendeiro surpreso estava Jefferson Hope com uma expressão raivosa e determinada. Как только мужчина переступил порог, он быстро вскочил, закрыл дверь и перед удивленным фермером предстал Джефферсон Хоуп с мрачным, решительным выражением лица.

»Großer Gott – du bist es –,« keuchte John Ferrier; »weshalb kommst du so geschlichen? "Great God - it's you -" gasped John Ferrier; »Why do you come so sneaking? "Meu Deus - é você -" ofegou John Ferrier; “Por que você veio se esgueirando? "Боже правый, это вы, - задыхался Джон Феррье, - зачем вы пришли тайком? Du hast mich furchtbar erschreckt.« You terrified me terribly. « Вы меня ужасно напугали".

»Gieb mir zu essen,« rief jener mit heiserer Stimme, »seit achtundvierzig Stunden habe ich weder Trank noch Speise zu mir genommen.« Er griff gierig nach Brot und Fleisch, das noch von Ferriers Abendmahlzeit auf dem Tische stand. "Give me food," cried the man in a hoarse voice, "I haven't had any drink or food for forty-eight hours." He greedily reached for bread and meat that was still on the table from Ferrier's evening meal. “Dê-me algo para comer”, gritou aquele com uma voz rouca, “por 48 horas eu não tenho bebido nem comida.” Ele avidamente estendeu a mão para o pão e a carne que ainda estavam na mesa do jantar de Ferrier. "Дайте мне что-нибудь поесть, - хриплым голосом позвал он, - я не ел и не пил уже сорок восемь часов". Он с жадностью потянулся к хлебу и мясу, которые все еще оставались на столе после вечерней трапезы Феррье. »Hält sich Lucy tapfer?« war seine erste Frage, sobald er seinen Heißhunger gestillt hatte. "Is Lucy staying brave?" Was his first question as soon as he had satisfied his cravings. “Lucy está resistindo bravamente?” Foi sua primeira pergunta assim que ele satisfez seus desejos. "Люси держится на ногах?" - был его первый вопрос, как только он удовлетворил свой неистовый аппетит.

»Ja, doch kennt sie die Größe der Gefahr nicht.« "Sim, mas ela não sabe o tamanho do perigo." "Да, но она не знает, насколько велика опасность".

»Das ist gut. Das Haus wird von allen Seiten bewacht; ich konnte mich nur kriechend nähern, um nicht bemerkt zu werden. A casa é protegida por todos os lados; Eu só podia rastejar mais perto para não ser notado. Дом охраняется со всех сторон, и я мог подойти к нему только ползком, чтобы не быть замеченным. Sie passen scharf auf, doch sind sie nicht schlau genug, um einen Washoe-Jäger zu fangen.« They're paying close attention, but they're not smart enough to catch a Washoe hunter. ” Eles estão interessados, mas não são inteligentes o suficiente para pegar um caçador Washoe. Они внимательно следят за происходящим, но не настолько умны, чтобы поймать бойца Уошо".

John Ferrier war wie umgewandelt, nun er auf den Beistand eines getreuen Verbündeten zählen durfte. John Ferrier was transformed now that he could count on the support of a loyal ally. John Ferrier estava transformado agora que podia contar com a ajuda de um aliado leal. Джон Ферьер преобразился, ведь теперь он мог рассчитывать на поддержку верного союзника. »Du bist ein Mann unter Tausenden,« rief er, Jeffersons Hand herzlich schüttelnd; »nicht jeder wäre gekommen, um Gefahr und Not mit uns zu teilen.« "You are a man among thousands," he cried, shaking Jefferson's hand warmly; "Not everyone would have come to share danger and hardship with us." "Você é um homem entre mil", gritou ele, apertando calorosamente a mão de Jefferson; "Nem todo mundo teria vindo para compartilhar o perigo e a miséria conosco." "Вы один человек среди тысяч, - воскликнул он, тепло пожимая руку Джефферсона, - не каждый пришел бы разделить с нами опасности и невзгоды".

»Wärst du allein in der Bedrängnis, Vater, wahrlich – ich hätte es mir wohl zweimal überlegt, bevor ich mich in dieses Wespennest wagte,« erwiderte der junge Hope freimütig. "If you were alone in the distress, father, truly - I would have thought twice before venturing into this wasp's nest," replied young Hope frankly. "Se você estivesse sozinho na angústia, pai, sinceramente - eu teria pensado duas vezes antes de me aventurar no ninho desta vespa", respondeu a jovem Hope com franqueza. "Если бы ты был один в таком затруднительном положении, отец, честное слово, я бы дважды подумал, прежде чем лезть в это осиное гнездо", - честно ответил молодой Хоуп. »Um Lucys willen bin ich hier und ehe ich zugebe, daß ihr ein Leid geschieht, müssen sie mir das Leben nehmen.« "For Lucy's sake, I'm here and before I admit that she's going to suffer, they must take my life." "Estou aqui pelo bem de Lucy, e antes de admitir que algo está acontecendo com ela, eles têm que tirar minha vida." "Ради Люси я здесь, и прежде чем я признаю, что ей будет причинен вред, они должны лишить меня жизни".

»Was soll denn aber nun werden? “But what should happen now? “Mas o que deve acontecer agora? "Но что будет дальше? Laß uns rasch handeln!« Let's act quickly! " Vamos agir rápido! " Давайте действовать быстро!"

»Morgen ist euer letzter Tag; wenn wir nicht diese Nacht entfliehen, seid ihr verloren. “Tomorrow is your last day; if we don't escape this night, you're lost. “Amanhã é o seu último dia; se não escaparmos esta noite, você está perdido. Завтра - твой последний день; если мы не сбежим этой ночью, ты погибнешь". In der Adlerschlucht stehen zwei Pferde und ein Maultier bereit. Dois cavalos e uma mula estão esperando no desfiladeiro da águia. Две лошади и мул ждут вас в Орлином ущелье. Wieviel Geld hast du?« Сколько у вас денег?"

»Zweitausend Dollars in Gold und fünftausend in Banknoten.«

»Das genügt; ich kann etwa die gleiche Summe hinzulegen. "That is enough; I can put down about the same amount. "É suficiente; Posso colocar aproximadamente a mesma quantidade. "Достаточно; я могу добавить еще столько же. Wir müssen übers Gebirge nach Carson City. Temos que cruzar as montanhas para Carson City. Нам нужно пересечь горы, чтобы добраться до Карсон-Сити. Lucy soll sich sogleich fertig machen. Lucy deve se preparar imediatamente. Люси должна сразу же собраться. Gut, daß die Dienstboten nicht im Hause schlafen.« É bom que os criados não durmam na casa. " Хорошо, что слуги не спят в доме".

Während Ferrier ging, seine Tochter zu wecken, traf Jefferson Hope die nötigen Vorkehrungen zur Flucht. Enquanto Ferrier foi acordar a filha, Jefferson Hope tomou as providências necessárias para que ela escapasse. Пока Ферьер ходил будить дочь, Джефферсон Хоуп принял необходимые меры для побега. Was sich von Eßwaren vorfand, packte er in ein kleines Bündel und füllte einen Steinkrug mit Wasser, da er wußte, daß sie in den Bergen nur auf wenige Quellen stoßen würden. Whatever food he found he put in a small bundle and filled a stone jug with water, knowing that there were only a few springs to be found in the mountains. Qualquer alimento que encontrou, ele colocou em um pequeno pacote e encheu um jarro de pedra com água, sabendo que havia apenas algumas fontes nas montanhas. Он собрал в небольшой узелок всю еду, которую смог найти, и наполнил водой каменный кувшин, так как знал, что в горах им встретится всего несколько источников. Jetzt kehrte auch Ferrier mit Lucy zurück; beide waren zum Aufbruch bereit. Ferrier estava voltando com Lucy; ambos estavam prontos para partir. Вернулся Ферьер с Люси, и оба были готовы к отъезду. Die Liebenden begrüßten einander mit wenigen herzlichen Worten, jeder Augenblick war kostbar und es gab noch viel zu überlegen. The lovers greeted each other with a few warm words, every moment was precious and there was still a lot to think about. Os amantes se cumprimentaram com algumas palavras cordiais, cada momento era precioso e ainda havia muito em que pensar. Влюбленные поприветствовали друг друга несколькими теплыми словами, каждое мгновение было драгоценным, и им еще предстояло многое обдумать.

»Wir müssen auf der Stelle fort,« sagte Jefferson mit leiser, aber fester Stimme. "Мы должны немедленно уехать, - сказал Джефферсон тихим, но твердым голосом. »Es gilt der Gefahr mutig zu trotzen. “You have to brave the danger. “É importante enfrentar o perigo. "Мы должны мужественно противостоять опасности. Beide Eingänge, der vordere sowohl, als der hintere, werden bewacht, aber bei gehöriger Vorsicht können wir durch das Seitenfenster entfliehen, das auf die Felder geht. Both entrances, both the front and the rear, are guarded, but with due care we can escape through the side window that opens onto the fields. Ambas as entradas, tanto a dianteira como a traseira, são vigiadas, mas com o devido cuidado podemos escapar pela janela lateral que dá para o campo. Оба входа, передний и задний, охраняются, но при должной осторожности мы можем выбраться через боковое окно, выходящее на поля. Haben wir erst die Straße erreicht, so sind wir nur eine kurze halbe Stunde von der Schlucht entfernt, wo die Pferde warten. Assim que chegarmos à estrada, estaremos a apenas meia hora de distância da garganta, onde os cavalos estão esperando. Когда мы доберемся до дороги, то окажемся всего в получасе езды от ущелья, где нас ждут лошади. Bei Tagesanbruch müssen wir schon tief im Gebirge sein.«

»Aber, wenn wir angehalten werden?« fragte Ferrier. “Mas e se formos parados?” Perguntou Ferrier.

Hope deutete auf die Mündung des Revolvers, den er in seinem Wamse trug. Hope apontou para a boca do revólver que ele usava no gibão. Хоуп указал на дуло револьвера, который он носил в жилете. »Wenn ihrer zu viele sind, müssen zwei oder drei ins Gras beißen,« sagte er mit grimmigem Lächeln. "If there are too many, two or three must bite the grass," he said with a grim smile. "Se houver muitos, dois ou três devem morder a grama", disse ele com um sorriso severo. "Если их будет слишком много, двум или трем из них придется погибнуть", - сказал он с мрачной улыбкой.

Alles Licht im Hause war ausgelöscht und Ferrier warf durch das dunkle Fenster noch einen Blick auf seine Wiesen und Felder hinaus, welche er für immer verlassen sollte. All the light in the house was extinguished and Ferrier looked out through the dark window at his meadows and fields, which he was to leave forever. Toda a luz da casa foi apagada e Ferrier lançou mais uma olhada pela janela escura em seus prados e campos, que ele deixaria para sempre. Schon längst war er jedoch auf dies Opfer vorbereitet und der Gedanke an seiner Tochter Glück und Ehre verscheuchte allen Kummer über den Verlust seines Eigentums. However, he had long been prepared for this sacrifice and the thought of his daughter's happiness and honor drove away all grief over the loss of his property. No entanto, há muito ele estava preparado para esse sacrifício e a ideia da felicidade e honra de sua filha afastou toda a tristeza pela perda de sua propriedade. Однако он уже давно был готов к этой жертве, и мысль о счастье и чести дочери прогоняла все печали о потере имущества. Die Gegend lag so still und friedlich da, die Bäume rauschten und das Korn wogte im Winde; es war schwer zu glauben, daß da draußen allerwärts der Mord auf sie lauere. A área estava tão quieta e pacífica, as árvores farfalharam e os grãos balançaram ao vento; era difícil acreditar que o assassinato estava à espreita por toda parte. В деревне было так тихо и спокойно, деревья шелестели, кукуруза колыхалась на ветру; трудно было поверить, что вокруг них таится убийство. Die bleiche, entschlossene Miene des jungen Jägers verriet aber nur allzu deutlich, daß er auf dem Wege nach dem Hause genug gesehen hatte, um darüber keinerlei Zweifel zu hegen. The pale, determined expression on the young hunter's face betrayed all too clearly that on the way home he had seen enough not to doubt it. A expressão pálida e determinada do jovem caçador deixava transparecer que ele já vira o suficiente no caminho para a casa para não ter dúvidas. Но по бледному, решительному лицу молодого охотника было ясно видно, что по дороге домой он видел достаточно, чтобы не сомневаться в этом.

Ferrier trug einen Sack mit dem Gold und den Banknoten, Jefferson die Vorräte an Eßwaren und den Wasserkrug; Lucy hatte ihre liebsten Besitztümer in ein Bündel geschnürt. Ferrier carried a sack of gold and banknotes, Jefferson the supplies of food and the water jar; Lucy had tied her favorite possessions in a bundle. Ferrier carregava um saco de ouro e notas, Jefferson os suprimentos de comida e a jarra de água; Lucy havia amarrado seus pertences favoritos em um pacote. Ферьер нес мешок с золотом и банкнотами, Джефферсон - запасы еды и кувшин с водой; Люси связала в узелок свои любимые вещи. Langsam und vorsichtig öffneten sie das Fenster und warteten, bis eine dunkle Wolke, die herangezogen kam, die Gegend in Finsternis hüllte, dann kletterten sie geräuschlos in den Vorgarten hinab. Mit verhaltenem Atem, halb schleichend, halb kriechend, erreichten sie glücklich den Heckenzaun, in dessen Schutze sie vorwärts eilten, bis sie an eine Lücke kamen, durch welche man in die Felder hinaus gelangte. With bated breath, half creeping, half creeping, they happily reached the hedge fence, under whose protection they hurried forward until they came to a gap through which one could get out into the fields. Com a respiração suspensa, meio rastejando, meio rastejando, eles alcançaram alegremente a cerca viva, sob cuja proteção se apressaram até chegar a uma fenda por onde se podia sair para o campo. Осторожно дыша, наполовину ползком, наполовину ползком, они счастливо добрались до живой изгороди, под защитой которой поспешили вперед, пока не добрались до щели, через которую можно было выбраться в поле. Sie befanden sich gerade an dieser Stelle, als Jefferson sich plötzlich zu Boden warf, und Vater und Tochter mit sich zog. They were at this point when Jefferson suddenly threw himself on the ground and dragged the father and daughter with him. Eles estavam lá quando Jefferson de repente se jogou no chão, puxando pai e filha com ele. Они как раз подошли к этому моменту, когда Джефферсон внезапно бросился на землю, увлекая за собой отца и дочь. Das geübte Ohr des Steppenjägers hatte ein Geräusch vernommen. O ouvido treinado do caçador da estepe ouviu um barulho. Натренированное ухо степного охотника услышало шум. Kaum kauerten sie in ihrem Versteck, als wenige Schritte von ihnen der trübselige Ruf einer Bergeule ertönte, dem ein anderer Eulenruf aus einiger Entfernung antwortete. As soon as they huddled in their hiding place, a few steps away they heard the dismal call of a mountain owl, to which another owl call answered from a distance. Assim que se agacharam em seu esconderijo, a poucos passos de distância soou o pio melancólico de uma coruja da montanha, que foi respondido por outro pio de coruja à distância. Едва они присели в укрытии, как в нескольких шагах от них раздался заунывный крик горной совы, на который с некоторого расстояния ответила другая сова. Gleich darauf sahen sie den Schatten eines Mannes an der Zaunlücke vorbeigleiten und eine zweite Gestalt tauchte aus dem Dunkel auf. A moment later they saw the shadow of a man sliding past the gap in the fence and a second figure emerged from the dark. Imediatamente depois, eles viram a sombra de um homem deslizar pela abertura na cerca e uma segunda figura emergiu da escuridão. Сразу же после этого они увидели, как тень человека скользнула мимо щели в заборе, а из темноты появилась вторая фигура.

»Morgen um Mitternacht, wenn das Käuzchen dreimal ruft,« sagte der erste im Ton des Befehls. "Tomorrow at midnight, when the little owl calls three times," said the first in the tone of the order. “Amanhã à meia-noite, quando a coruja chamar três vezes”, disse o primeiro em tom de comando. "Завтра в полночь, когда сова позовет три раза", - приказным тоном сказал первый.

»Wohl,« versetzte der zweite; »soll ich Bruder Trebber benachrichtigen?« "Well," replied the second; "Should I notify Brother Trebber?" "Bem", respondeu o segundo; "Devo notificar o irmão Trebber?" "Ну что ж, - сказал второй, - мне сообщить брату Требберу?"

»Sage ihm die Weisung, er soll sie weiter geben. 'Tell him the instruction to pass it on. “Diga a ele as instruções para repassá-los. "Передайте ему инструкции, и он должен их передать. Neun und sieben .« Nine and seven. ” Девять и семь."

»  Sieben und fünf !« entgegnete der andere, und die beiden entfernten sich nach verschiedenen Richtungen. "Seven and five!" Said the other, and the two moved away in different directions. “Sete e cinco!” Respondeu o outro, e os dois se afastaram em direções diferentes. "Семь и пять!" - ответил другой, и они разошлись в разные стороны. Ihre letzten Worte sollten offenbar eine Art Losung sein. Your last words should obviously be some kind of slogan. Suas últimas palavras aparentemente pretendiam ser algum tipo de senha. Ее последние слова, очевидно, должны были стать своего рода лозунгом. Kaum waren ihre Tritte verhallt, als Jefferson aufsprang und mit seinen Gefährten, so rasch sie ihre Füße trugen, quer durch die Felder lief. No sooner had their kicks faded than Jefferson jumped up and ran across the fields with his companions as quickly as they carried their feet. Assim que seus chutes diminuíram, Jefferson deu um pulo e correu pelos campos com seus companheiros tão rapidamente quanto eles carregavam seus pés. Едва их шаги стихли, как Джефферсон вскочил и вместе со своими спутниками побежал через поле так быстро, как только могли их нести ноги.

»Vorwärts, vorwärts,« keuchte er von Zeit zu Zeit; »wir sind schon an den Wachtposten vorbei, nur die größte Eile kann uns retten.« "Forward, forward," he gasped from time to time; "We are past the sentries, only the greatest hurry can save us." "Para a frente, para a frente", ele engasgava de vez em quando; "Já passamos os guardas, só a maior pressa pode nos salvar." "Вперед, вперед, - пыхтел он время от времени, - мы уже миновали дозорных, только величайшая спешка может нас спасти".

Wenn Lucys Kräfte zu versagen drohten, half er ihr und stützte sie mit starkem Arm. Quando as forças de Lucy ameaçaram falhar, ele a ajudou e a apoiou com um braço forte. Когда силы Люси стали подводить, он помог ей и поддержал сильной рукой. Auf der Landstraße angelangt, kamen sie rasch weiter, und kurz vor der Stadt bog ihr Führer in einen schmalen, steilen Pfad ab, der zu den Bergen aufstieg. When they reached the country road, they moved on quickly, and just before the town their guide turned into a narrow, steep path that climbed to the mountains. Quando chegaram à estrada rural, fizeram um rápido progresso e, pouco antes da cidade, seu guia entrou em um caminho estreito e íngreme que subia até as montanhas. Выехав на проселочную дорогу, они поехали быстро, и перед самым городом их проводник свернул на узкую крутую тропинку, которая поднималась в горы. Zwei dunkle, zerklüftete Felsspitzen ragten vor ihnen empor in der Finsternis; zwischen diesen öffnete sich die Adlerschlucht, wo die Pferde warteten. Dois penhascos escuros e irregulares surgiram diante deles na escuridão; entre eles abriu-se o desfiladeiro da águia, onde os cavalos esperavam. В темноте перед ними возвышались два темных, зазубренных скалистых пика; между ними открывалось Орлиное ущелье, где ждали лошади. Von sicherm Instinkt geleitet, fand Jefferson den Weg zwischen Felsblöcken und in dem trockenen Bett eines Waldbachs, bis sie den versteckten Schlupfwinkel erreichten, wo er die treuen Tiere festgebunden hatte. Guiado por un instinto seguro, Jefferson encontró el camino entre las rocas y en el lecho seco de un arroyo del bosque hasta que llegaron al escondite donde había atado a los fieles animales. Guiado por um instinto seguro, Jefferson encontrou seu caminho entre pedras e no leito seco de um riacho da floresta até chegar ao esconderijo onde amarrou os animais leais. Руководствуясь инстинктом, Джефферсон нашел тропинку между валунами и в сухом русле лесного ручья, пока они не добрались до потайного логова, где он привязал верных животных. Das Mädchen bestieg das Maultier und Ferrier mit dem Geldsack eines der Pferde, während Jefferson Hope das andere auf dem gefährlichen Pfade am Zügel führte. The girl mounted the mule and Ferrier with the money sack of one of the horses while Jefferson Hope led the other on the dangerous path by the reins. A jovem montou na mula e no Ferrier com o saco de dinheiro de um dos cavalos enquanto Jefferson Hope conduzia o outro pelo perigoso caminho pelas rédeas. Девушка села на мула, Ферьер с мешком денег запряг одну из лошадей, а Джефферсон Хоуп повел другую за поводья по опасному пути.

Rechter Hand ragte eine wohl tausend Fuß hohe Felswand und zur Linken lagen Steinblöcke und Trümmer wild durcheinander geworfen. On the right hand stood a rock wall, probably a thousand feet high, and on the left were stone blocks and debris thrown wildly into confusion. À direita, havia uma face de rocha de trezentos metros de altura e, à esquerda, blocos de pedra e entulho desordenados. Справа возвышалась скала высотой в тысячу футов, а слева в беспорядке валялись каменные глыбы и обломки. Der Fußsteg, der in regelmäßigem Zickzack mitten durch diese Wildnis führt, war an manchen Stellen so schmal, daß sie ihn hintereinander einzeln verfolgen mußten, und so rauh, daß nur die geübtesten Reiter ihn ohne Unfall passieren konnten. The footbridge, which regularly zigzags through the middle of this wilderness, was so narrow in some places that they had to follow it one after the other, and so rough that only the most experienced riders could pass it without accident. A passarela, que ziguezagueava no meio deste deserto, era tão estreita em alguns pontos que era preciso segui-la uma após a outra, e tão acidentada que apenas os cavaleiros mais experientes poderiam passar por ela sem acidentes. Тропинка, зигзагами проходящая через всю эту глушь, была местами настолько узкой, что им приходилось идти по ней друг за другом, и настолько неровной, что только самые опытные наездники могли проехать по ней без происшествий.

Trotz aller Mühsal und Beschwerde war den Flüchtlingen dennoch fröhlich zu Mut, weil jeder Schritt, den sie vorwärts thaten, sie weiter aus dem Bereich des Tyrannen brachte, dem sie entrinnen wollten. Despite all the hardships and complaints, the refugees were nevertheless cheerful, because every step they took forward brought them further out of the realm of the tyrant from which they wanted to escape. Apesar de todas as dificuldades e reclamações, os refugiados estavam animados, porque cada passo que davam os levava mais longe do reino do tirano do qual eles queriam escapar. Несмотря на все тяготы и неудобства, беглецы все же были бодры, ведь каждый шаг вперед все больше отдалял их от тирана, от которого они хотели убежать.

Bald jedoch erhielten sie den Beweis, daß sie noch immer nicht dem Bann der ›Heiligen‹ entflohen waren. Soon, however, they received proof that they still had not escaped the saints' spell. Logo, porém, eles receberam evidências de que ainda não haviam escapado do feitiço dos "santos". Вскоре, однако, они получили доказательство того, что еще не избавились от чар "святых". Sie hatten eben die ödeste und wildeste Stelle des Gebirgspasses erreicht, als Lucy mit einem Ausruf des Schreckens nach oben deutete. They had just reached the most desolate and wildest part of the mountain pass when Lucy pointed up with a cry of terror. Eles tinham acabado de chegar à parte mais desolada e selvagem da passagem na montanha quando Lucy apontou para cima com uma exclamação de horror. Они как раз достигли самой бесплодной и дикой части горного перевала, когда Люси с восклицанием ужаса указала наверх. Auf einem Felsvorsprung, der den Pfad beherrschte und sich klar gegen den Himmel abhob, stand ein einsamer Wachtposten. Uma sentinela solitária estava em uma saliência que dominava o caminho e estava clara contra o céu. Одинокий часовой стоял на скальном выступе, который возвышался над дорогой и четко выделялся на фоне неба. Er hatte die Reiter gleichfalls bemerkt und seine Frage: »Wer geht da?« klang herausfordernd durch die stille Schlucht. Ele também notou os cavaleiros e sua pergunta: “Quem está indo lá?” Parecia um desafio através do desfiladeiro silencioso. Он тоже заметил всадников, и его вопрос: "Кто едет?" - с вызовом прозвучал в тихом ущелье.

»Reisende nach Nevada,« rief Jefferson Hope, die Hand an der Flinte, welche am Sattel hing. "Viajantes para Nevada", gritou Jefferson Hope, com a mão no rifle pendurado na sela. "Путешественники в Неваду, - окликнул Джефферсон Хоуп, держа руку на дробовике, висевшем на седле.

»Mit wessen Erlaubnis?« schallte es von oben herunter. "Whose permission?" Came the sound from above. “Com permissão de quem?” Veio o eco de cima.

»Der heiligen Vier,« gab Jefferson zur Antwort. "The holy four," answered Jefferson. Er wußte von seinem Aufenthalt bei den Mormonen, daß dies die höchste Obergewalt sei. He knew from his stay with the Mormons that this was supreme. Ele sabia, por sua estadia com os mórmons, que essa era a autoridade suprema. Из своего пребывания у мормонов он знал, что это высший авторитет.

»  Neun und sieben !« rief die Schildwache. "Nove e sete!", Gritou a sentinela.

»  Sieben und fünf !« entgegnete Jefferson rasch, sich der Losung erinnernd, die er im Garten gehört hatte. "Seven and five!" Jefferson said quickly, remembering the slogan he had heard in the garden. “Sete e cinco!” Disse Jefferson rapidamente, lembrando-se do slogan que ouvira no jardim.

»Passiert – der Herr sei mit euch!« ertönte es von der Felsspitze. "Happened - the Lord be with you!" Came the crag. “Aconteceu - o Senhor esteja com você!” Gritou do topo da rocha. "С вершины скалы донеслось "Прошел - да пребудет с тобой Господь!

Bald darauf war der Weg breiter und die Pferde konnten sich in Trab setzen. Soon the path was wider and the horses were able to trot off. Logo o caminho ficou mais largo e os cavalos puderam trotar. Вскоре тропинка стала шире, и лошади смогли пуститься рысью. Noch einmal sahen sie zurück nach dem einsamen Wächter, der sein Gewehr im Arm, an dem Felsen lehnte. Once again they looked back at the lonely guardian, who was leaning his rifle in his arm against the rock. Mais uma vez, eles olharam para o guarda solitário que estava apoiando o rifle no braço contra a rocha. Они снова оглянулись на одинокого охранника, прислонившегося к скале с винтовкой в руках. Sie wußten, daß sie den letzten Posten der Mormonen hinter sich hatten und die Freiheit vor ihnen lag. They knew they had the last Mormon post behind them and freedom lay ahead. Eles sabiam que estavam por trás do último posto mórmon e que a liberdade estava diante deles. Они знали, что последний мормонский пост позади и впереди их ждет свобода.