×

We use cookies to help make LingQ better. By visiting the site, you agree to our cookie policy.


image

2021 from Youtube, Vor 80 Jahren: Überfall auf die Sowjetunion

Vor 80 Jahren: Überfall auf die Sowjetunion

In wenigen Tagen, am 22. Juni,

jährt sich zum 80. Mal der Überfall Nazi-Deutschlands

auf die damalige Sowjetunion.

Nachdem der deutsche Überfall auf Polen 1939

den Zweiten Weltkrieg entfesselt hatte,

eröffnete Deutschland zwei Jahre später

ein weiteres, fürchterliches Kapitel.

Für uns Deutsche ist dieser Tag Anlass für Scham.

Scham über einen schonungslosen Angriffsfeldzug

und über das Entsetzliche,

was Deutsche den Menschen in den überfallenen Gebieten angetan haben.

Das schreckliche Ergebnis von Krieg, Vernichtung

und Vertreibung kennen wir alle:

Über 20 Millionen Männer, Frauen und Kinder – die Zahlen variieren -

vor allem in Russland, der Ukraine und Belarus,

aber auch im Baltikum

und anderen damaligen Sowjetrepubliken verloren ihr Leben.

In Demut verneigen wir uns vor den wenigen

heute noch lebenden Überlebenden dieses Angriffskrieges.

Und wir sind zutiefst dankbar,

dass so viele dieser Menschen uns die Hand zur Versöhnung gereicht haben.

Dass sie dazu bereit waren,

grenzt an ein Wunder nach allem, was Deutsche ihnen angetan haben.

Dankbar sind wir auch dafür,

dass die Politik von Michail Gorbatschow

mit Glasnost und Perestroika uns Deutschen

1990 die friedliche Wiedervereinigung ermöglicht hat.

Ich bin froh über die zivilgesellschaftlichen Verbindungen,

die sich seitdem zwischen unseren Ländern entwickelt haben.

Umso mehr schmerzt uns,

wie in jüngster Zeit

zivilgesellschaftliches Engagement in Russland,

aber auch in Belarus, eingeschränkt, ja unmöglich gemacht wird.

Wenn friedliche Demonstranten

und missliebige Oppositionelle weggesperrt werden,

belastet das unsere Beziehungen schwer.

Deutschland, wie die gesamte Europäische Union,

kann auch nicht akzeptieren,

dass Russland durch die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim

und durch die massive Unterstützung der Separatisten

in der Ostukraine Völkerrecht gebrochen hat

– und damit die europäische Nachkriegsordnung in Frage stellt.

Und dennoch: Wir brauchen auch weiterhin den Dialog mit Russland.

Unsere Länder sind historisch,

gesellschaftlich und wirtschaftlich eng miteinander verbunden.

Wir wissen, dass wir auf internationale Zusammenarbeit angewiesen sind.

Das hat uns die Pandemie wieder gezeigt

und das gilt erst recht für den Kampf gegen die Erderwärmung,

der uns alle betrifft.

Russland spielt dabei eine wichtige Rolle.

Die Bundesrepublik Deutschland bekennt sich

zu ihrer bleibenden Verantwortung für die Verbrechen der Nazi-Herrschaft.

Dazu gehört es, immer wieder an das, was war, zu erinnern.

Es darf kein Vergessen geben,

das schulden wir den Millionen Opfern und ihren Nachfahren.

Aus dieser Verantwortung erwächst unsere Pflicht,

für den Frieden und für eine internationale Ordnung,

die auf Regeln basiert, zu arbeiten.


Vor 80 Jahren: Überfall auf die Sowjetunion 80 years ago: Invasion of the Soviet Union 80 jaar geleden: Invasie van de Sovjet-Unie Há 80 anos: Invasão da União Soviética 80 лет назад: Вторжение в Советский Союз 80年前:进攻苏联

In wenigen Tagen, am 22. Juni,

jährt sich zum 80. Mal der Überfall Nazi-Deutschlands

auf die damalige Sowjetunion.

Nachdem der deutsche Überfall auf Polen 1939

den Zweiten Weltkrieg entfesselt hatte,

eröffnete Deutschland zwei Jahre später

ein weiteres, fürchterliches Kapitel.

Für uns Deutsche ist dieser Tag Anlass für Scham.

Scham über einen schonungslosen Angriffsfeldzug

und über das Entsetzliche,

was Deutsche den Menschen in den überfallenen Gebieten angetan haben.

Das schreckliche Ergebnis von Krieg, Vernichtung

und Vertreibung kennen wir alle:

Über 20 Millionen Männer, Frauen und Kinder – die Zahlen variieren -

vor allem in Russland, der Ukraine und Belarus,

aber auch im Baltikum

und anderen damaligen Sowjetrepubliken verloren ihr Leben.

In Demut verneigen wir uns vor den wenigen

heute noch lebenden Überlebenden dieses Angriffskrieges.

Und wir sind zutiefst dankbar,

dass so viele dieser Menschen uns die Hand zur Versöhnung gereicht haben.

Dass sie dazu bereit waren,

grenzt an ein Wunder nach allem, was Deutsche ihnen angetan haben.

Dankbar sind wir auch dafür,

dass die Politik von Michail Gorbatschow

mit Glasnost und Perestroika uns Deutschen

1990 die friedliche Wiedervereinigung ermöglicht hat.

Ich bin froh über die zivilgesellschaftlichen Verbindungen,

die sich seitdem zwischen unseren Ländern entwickelt haben.

Umso mehr schmerzt uns,

wie in jüngster Zeit

zivilgesellschaftliches Engagement in Russland,

aber auch in Belarus, eingeschränkt, ja unmöglich gemacht wird.

Wenn friedliche Demonstranten

und missliebige Oppositionelle weggesperrt werden,

belastet das unsere Beziehungen schwer.

Deutschland, wie die gesamte Europäische Union,

kann auch nicht akzeptieren,

dass Russland durch die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim

und durch die massive Unterstützung der Separatisten

in der Ostukraine Völkerrecht gebrochen hat

– und damit die europäische Nachkriegsordnung in Frage stellt.

Und dennoch: Wir brauchen auch weiterhin den Dialog mit Russland.

Unsere Länder sind historisch,

gesellschaftlich und wirtschaftlich eng miteinander verbunden.

Wir wissen, dass wir auf internationale Zusammenarbeit angewiesen sind.

Das hat uns die Pandemie wieder gezeigt

und das gilt erst recht für den Kampf gegen die Erderwärmung,

der uns alle betrifft.

Russland spielt dabei eine wichtige Rolle.

Die Bundesrepublik Deutschland bekennt sich

zu ihrer bleibenden Verantwortung für die Verbrechen der Nazi-Herrschaft.

Dazu gehört es, immer wieder an das, was war, zu erinnern.

Es darf kein Vergessen geben,

das schulden wir den Millionen Opfern und ihren Nachfahren.

Aus dieser Verantwortung erwächst unsere Pflicht,

für den Frieden und für eine internationale Ordnung,

die auf Regeln basiert, zu arbeiten.