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2021 from Youtube, So gefährlich sind Corona-Mutationen | Covid-19 Virusvariante B.1.1.7

So gefährlich sind Corona-Mutationen | Covid-19 Virusvariante B.1.1.7

Also solche Virusmutationen, Veränderungen des Virus

können eine Pandemie verändern.

Ob britische oder brasilianische Variante:

Weltweit verbreiten sich Mutanten des Coronavirus.

Wie entstehen solche Varianten

und was bedeuten sie für die Wirksamkeit von Impfstoffen?

Nicole Fischer erforscht SARS-Cov-2-Virusmutationen

am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Also ein Virus ist immer von einer Wirtszelle abhängig,

das heißt außerhalb des Wirtes kann sich das Virus nicht vermehren.

Das Virus dringt in eine Wirtszelle ein,

um Kopien von sich zu erstellen.

Dafür muss es sein Erbgut kopieren.

Man muss sich das vorstellen wie einen Bauplan.

Der Bauplan setzt sich zusammen aus vier Bausteinen, vier Komponenten.

Doch beim Abschreiben des Erbguts

kommt es immer wieder zu kleinen Fehlern.

Das ist auch normal. Jedes Virus macht Fehler.

Diese Fehler führen dann zu Veränderungen in dem Virus.

Das nennt man auch Mutationen.

Nicht jeder dieser Fehler führt dazu,

dass das Virus einen Vorteil hat.

Manche führen auch dazu, dass das Virus inaktiv ist,

also sich nicht weiter vermehren kann.

Nur wenn Fehler passieren, die einen Vorteil bedeuten,

schnellere Vermehrung,

besseres Eindringen in die Zelle,

bessere Übertragbarkeit, oder auch,

dass es durch unser Immunsystem nicht mehr erkannt werden kann,

dann werden solche Fehler ein Vorteil für das Virus und werden dann auffällig.

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich aus dem ursprünglichen Covid-19-Virus,

das auch als "Wildtyp" bezeichnet wird, mehrere Varianten entwickelt.

Darunter zum Beispiel auch die südafrikanische, brasilianische und die britische Variante.

Daneben entstehen auch immer weitere, neue Varianten.

Varianten haben veränderte Eigenschaften im Vergleich zum Wildtyp.

Wir haben bei der britischen Variante eine Veränderung in einem Oberflächenprotein,

das ist das sogenannte Spike-Protein.

Das ist sozusagen das Protein, das an die Wirtszelle andockt.

Und diese Veränderung führt zu einer leichteren Bindung an diese Wirtszelle.

Man kann sich das so vorstellen wie ein Schlüssel-Schloss-Prinzip.

Und das Virus hat sich so verändert,

dass dieser Schlüssel sehr leicht funktioniert.

Das heißt, das Schloss geht sehr leicht auf.

Damit gelangt das Virus also besser in die Zelle.

Das ist die britische Variante, die sehr schnell sich verbreitet,

also leichter zu übertragen ist und damit infektiöser ist.

Wir haben dann bei der südafrikanischen Variante auch diese Mutation,

aber zusätzlich haben wir noch eine andere Mutation, auch in diesem Oberflächenprotein.

Und da ist die Mutation so angeordnet, dass sie dazu führt,

dass unser Immunsystem, das nennt man in dem Fall neutralisierende Antikörper,

dieses Virus schlechter erkennen können.

Und das bietet einen Vorteil für das Virus

und macht es in dem Sinne für den Menschen natürlich gefährlicher.

Eine weitere Variante hat zum Beispiel für große Probleme

in der brasilianischen Stadt Manaus gesorgt,

wo Bevölkerung und Krankenhäuser von einem neuen plötzlichen Anstieg

der Infektionszahlen überrascht wurden: die sogenannte brasilianische Variante.

Und diese Variante ist ähnlich wie die südafrikanische Variante,

denn sie hat eine Veränderung in ihren Oberflächenproteinen, was dazu führt,

dass diese Variante schlechter von unserem Immunsystem erkannt werden kann.

Durch die neu auftretende brasilianische Variante ist eine neue Veränderung da,

die dazu führt, dass der Immunschutz

der Personen, die zuvor mit der Wildtyp-Variante infiziert waren,

nicht ausreicht, um diese neu auftretende Variante zu inaktivieren.

Also das heißt, Menschen können sich erneut infizieren, wenn diese Variante auftritt,

weil sie so stark verändert ist, dass das Immunsystem sie nicht erkennen kann.

Also die Gefahr mit diesen Varianten,

dass sich dadurch ein neues Infektionsgeschehen ergibt.

Und das ist natürlich etwas, das wir hier auch in Deutschland befürchten.

Dass es auch hier zu einer Verdrängung anderer Varianten kommt

und wieder zu einem Anstieg von Infektionszahlen.

Was bedeuten die Virusmutationen für die Wirksamkeit von Impfstoffen?

Wir müssen keine Angst haben, dass die Impfstoffe, die in Deutschland zugelassen sind,

nicht wirksam sind gegen die britische Variante.

Aber sie zeigen eine geringere Wirksamkeit gegen

die südafrikanische oder auch die brasilianische Variante.

Daher wird es sinnvoll sein, diese Impfstoffe einmal anzupassen.

Die Frage ist: Müssen wir auch weiterhin diese Impfstoffe anpassen?

Das muss man einfach abwarten. Da muss man sehen, wie sich das Virus weiter verändert.

Aber man kann sagen Coronaviren sind nicht wie Influenzaviren.

Sie mutieren weniger stark wie Influenzaviren.

Wir müssen unsere Impfstrategie weiterentwickeln.

Wir müssen schneller die Bevölkerung impfen

und gleichzeitig müssen wir auch die Fallzahlen gering halten.

Je geringer wir die Fallzahlen haben,

umso weniger häufig haben wir natürlich die Mutationen, dass sie vorkommen.


So gefährlich sind Corona-Mutationen | Covid-19 Virusvariante B.1.1.7 Corona mutations are so dangerous | Covid-19 virus variant B.1.1.7 Le mutazioni di Corona | Covid-19 variante del virus B.1.1.7 sono così pericolose Mutações do coronavírus | A variante B.1.1.7 do vírus Covid-19 é perigosa Corona mutasyonları | Covid-19 virüs varyantı B.1.1.7 bu kadar tehlikelidir

Also solche Virusmutationen, Veränderungen des Virus

können eine Pandemie verändern.

Ob britische oder brasilianische Variante:

Weltweit verbreiten sich Mutanten des Coronavirus.

Wie entstehen solche Varianten

und was bedeuten sie für die Wirksamkeit von Impfstoffen?

Nicole Fischer erforscht SARS-Cov-2-Virusmutationen

am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Also ein Virus ist immer von einer Wirtszelle abhängig,

das heißt außerhalb des Wirtes kann sich das Virus nicht vermehren.

Das Virus dringt in eine Wirtszelle ein,

um Kopien von sich zu erstellen.

Dafür muss es sein Erbgut kopieren.

Man muss sich das vorstellen wie einen Bauplan.

Der Bauplan setzt sich zusammen aus vier Bausteinen, vier Komponenten.

Doch beim Abschreiben des Erbguts

kommt es immer wieder zu kleinen Fehlern.

Das ist auch normal. Jedes Virus macht Fehler.

Diese Fehler führen dann zu Veränderungen in dem Virus.

Das nennt man auch Mutationen.

Nicht jeder dieser Fehler führt dazu,

dass das Virus einen Vorteil hat.

Manche führen auch dazu, dass das Virus inaktiv ist,

also sich nicht weiter vermehren kann.

Nur wenn Fehler passieren, die einen Vorteil bedeuten,

schnellere Vermehrung,

besseres Eindringen in die Zelle,

bessere Übertragbarkeit, oder auch,

dass es durch unser Immunsystem nicht mehr erkannt werden kann,

dann werden solche Fehler ein Vorteil für das Virus und werden dann auffällig.

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich aus dem ursprünglichen Covid-19-Virus,

das auch als "Wildtyp" bezeichnet wird, mehrere Varianten entwickelt.

Darunter zum Beispiel auch die südafrikanische, brasilianische und die britische Variante.

Daneben entstehen auch immer weitere, neue Varianten.

Varianten haben veränderte Eigenschaften im Vergleich zum Wildtyp.

Wir haben bei der britischen Variante eine Veränderung in einem Oberflächenprotein,

das ist das sogenannte Spike-Protein.

Das ist sozusagen das Protein, das an die Wirtszelle andockt.

Und diese Veränderung führt zu einer leichteren Bindung an diese Wirtszelle.

Man kann sich das so vorstellen wie ein Schlüssel-Schloss-Prinzip.

Und das Virus hat sich so verändert,

dass dieser Schlüssel sehr leicht funktioniert.

Das heißt, das Schloss geht sehr leicht auf.

Damit gelangt das Virus also besser in die Zelle.

Das ist die britische Variante, die sehr schnell sich verbreitet,

also leichter zu übertragen ist und damit infektiöser ist.

Wir haben dann bei der südafrikanischen Variante auch diese Mutation,

aber zusätzlich haben wir noch eine andere Mutation, auch in diesem Oberflächenprotein.

Und da ist die Mutation so angeordnet, dass sie dazu führt,

dass unser Immunsystem, das nennt man in dem Fall neutralisierende Antikörper,

dieses Virus schlechter erkennen können.

Und das bietet einen Vorteil für das Virus

und macht es in dem Sinne für den Menschen natürlich gefährlicher.

Eine weitere Variante hat zum Beispiel für große Probleme

in der brasilianischen Stadt Manaus gesorgt,

wo Bevölkerung und Krankenhäuser von einem neuen plötzlichen Anstieg

der Infektionszahlen überrascht wurden: die sogenannte brasilianische Variante.

Und diese Variante ist ähnlich wie die südafrikanische Variante,

denn sie hat eine Veränderung in ihren Oberflächenproteinen, was dazu führt,

dass diese Variante schlechter von unserem Immunsystem erkannt werden kann.

Durch die neu auftretende brasilianische Variante ist eine neue Veränderung da,

die dazu führt, dass der Immunschutz

der Personen, die zuvor mit der Wildtyp-Variante infiziert waren,

nicht ausreicht, um diese neu auftretende Variante zu inaktivieren.

Also das heißt, Menschen können sich erneut infizieren, wenn diese Variante auftritt,

weil sie so stark verändert ist, dass das Immunsystem sie nicht erkennen kann.

Also die Gefahr mit diesen Varianten,

dass sich dadurch ein neues Infektionsgeschehen ergibt.

Und das ist natürlich etwas, das wir hier auch in Deutschland befürchten.

Dass es auch hier zu einer Verdrängung anderer Varianten kommt

und wieder zu einem Anstieg von Infektionszahlen.

Was bedeuten die Virusmutationen für die Wirksamkeit von Impfstoffen?

Wir müssen keine Angst haben, dass die Impfstoffe, die in Deutschland zugelassen sind,

nicht wirksam sind gegen die britische Variante.

Aber sie zeigen eine geringere Wirksamkeit gegen

die südafrikanische oder auch die brasilianische Variante.

Daher wird es sinnvoll sein, diese Impfstoffe einmal anzupassen.

Die Frage ist: Müssen wir auch weiterhin diese Impfstoffe anpassen?

Das muss man einfach abwarten. Da muss man sehen, wie sich das Virus weiter verändert.

Aber man kann sagen Coronaviren sind nicht wie Influenzaviren.

Sie mutieren weniger stark wie Influenzaviren.

Wir müssen unsere Impfstrategie weiterentwickeln.

Wir müssen schneller die Bevölkerung impfen

und gleichzeitig müssen wir auch die Fallzahlen gering halten.

Je geringer wir die Fallzahlen haben,

umso weniger häufig haben wir natürlich die Mutationen, dass sie vorkommen.