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2021 from Youtube, Kanzlerin Merkel zur Rücknahme der "Osterruhe"

Kanzlerin Merkel zur Rücknahme der "Osterruhe"

BK'IN DR. MERKEL: Meine Damen und Herren,

ich danke Ihnen, dass Sie heute Mittag

so kurzfristig Zeit gefunden haben, hierher zu kommen.

Ich habe mich zu diesem kurzen Pressetermin entschlossen,

weil ich heute Vormittag entschieden habe,

die notwendigen Verordnungen

für die am Montag vereinbarte zusätzliche Osterruhe,

also die Ruhetage am Gründonnerstag und Karsamstag,

nicht auf den Weg zu bringen, sondern sie zu stoppen.

Um es klipp und klar zu sagen: Die Idee eines Ostershutdowns

war mit bester Absicht entworfen worden;

denn wir müssen es unbedingt schaffen,

die dritte Welle der Pandemie zu bremsen und umzukehren.

Dennoch war die Idee der sogenannten Osterruhe ein Fehler.

Sie hatte ihre guten Gründe,

war aber in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar –

wenn sie überhaupt jemals so umsetzbar ist,

dass Aufwand und Nutzen in einem halbwegs

vernünftigen Verhältnis stehen.

Viel zu viele Fragen

– von der Lohnfortzahlung durch die ausgefallenen Arbeitsstunden

bis zu der Lage in den Geschäften und Betrieben –

können, wie die Beratungen der letzten 24 Stunden gezeigt haben,

jedenfalls in der Kürze der Zeit nicht so gelöst werden,

wie es nötig wäre.

Um auch ein Zweites klipp und klar zu sagen:

Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler;

denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung

– qua Amt ist das so –,

also auch für die am Montag getroffene Entscheidung

zur sogenannten Osterruhe.

Das habe ich den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten

vorhin auch in einer kurzen Videokonferenz erläutert

und darüber auch die Vorsitzenden der Fraktionen

im Deutschen Bundestag informiert,

und es ist mir wichtig, das auch hier zu sagen.

Ein Fehler muss als Fehler benannt werden,

und vor allem muss er korrigiert werden –

und wenn möglich, hat das noch rechtzeitig zu geschehen.

Gleichwohl weiß ich natürlich, dass dieser gesamte Vorgang

zusätzliche Verunsicherung auslöst.

Das bedauere ich zutiefst,

und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung.

Diese zusätzliche Verunsicherung bedauere ich umso mehr,

als wir uns – dabei bleibt es leider –

mitten in der durch die Mutation ausgelösten dritten Welle

der Pandemie befinden.

Ich danke einmal mehr allen,

die mit ihrem Verhalten dazu beitragen, die dritte Welle

mit der tödlicheren und ansteckenderen Mutation des Coronavirus

zu bremsen und zu stoppen.

Dazu bietet der Beschluss von Montag

auch ohne die sogenannte Osterruhe einen Rahmen:

mit der Notbremse,

mit der Möglichkeit von regional zu entscheidenden

Ausgangsbegrenzungen und Kontaktbeschränkungen,

mit dem Ausbau des Testens

und natürlich auch mit der sich immer weiter verstärkenden Impfkampagne.

Am 12. April werden wir die Beratungen fortsetzen,

und ich bin zutiefst davon überzeugt:

Wir werden das Virus gemeinsam besiegen.

Der Weg ist hart und er ist steinig, er ist von Erfolgen,

aber auch von Fehlern und Rückschlägen gekennzeichnet.

Aber das Virus wird langsam aber sicher seinen Schrecken verlieren.

Bis dahin setzen wir mit allen Maßnahmen weiter alles daran,

dass unser Gesundheitssystem der immensen Belastung standhält

und zugleich die so überaus großen Folgen für Wirtschaft,

Bildung, Kultur und für unser ganzes Zusammenleben

aufgefangen werden.


Kanzlerin Merkel zur Rücknahme der "Osterruhe" Chancellor Merkel on the withdrawal of the "Easter rest" La Canciller Merkel sobre la retirada de la "Tregua de Pascua

BK'IN DR. MERKEL: Meine Damen und Herren,

ich danke Ihnen, dass Sie heute Mittag

so kurzfristig Zeit gefunden haben, hierher zu kommen.

Ich habe mich zu diesem kurzen Pressetermin entschlossen,

weil ich heute Vormittag entschieden habe,

die notwendigen Verordnungen

für die am Montag vereinbarte zusätzliche Osterruhe,

also die Ruhetage am Gründonnerstag und Karsamstag,

nicht auf den Weg zu bringen, sondern sie zu stoppen.

Um es klipp und klar zu sagen: Die Idee eines Ostershutdowns

war mit bester Absicht entworfen worden;

denn wir müssen es unbedingt schaffen,

die dritte Welle der Pandemie zu bremsen und umzukehren.

Dennoch war die Idee der sogenannten Osterruhe ein Fehler.

Sie hatte ihre guten Gründe,

war aber in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar –

wenn sie überhaupt jemals so umsetzbar ist,

dass Aufwand und Nutzen in einem halbwegs

vernünftigen Verhältnis stehen.

Viel zu viele Fragen

– von der Lohnfortzahlung durch die ausgefallenen Arbeitsstunden

bis zu der Lage in den Geschäften und Betrieben –

können, wie die Beratungen der letzten 24 Stunden gezeigt haben,

jedenfalls in der Kürze der Zeit nicht so gelöst werden,

wie es nötig wäre.

Um auch ein Zweites klipp und klar zu sagen:

Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler;

denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung

– qua Amt ist das so –,

also auch für die am Montag getroffene Entscheidung

zur sogenannten Osterruhe.

Das habe ich den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten

vorhin auch in einer kurzen Videokonferenz erläutert

und darüber auch die Vorsitzenden der Fraktionen

im Deutschen Bundestag informiert,

und es ist mir wichtig, das auch hier zu sagen.

Ein Fehler muss als Fehler benannt werden,

und vor allem muss er korrigiert werden –

und wenn möglich, hat das noch rechtzeitig zu geschehen.

Gleichwohl weiß ich natürlich, dass dieser gesamte Vorgang

zusätzliche Verunsicherung auslöst.

Das bedauere ich zutiefst,

und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung.

Diese zusätzliche Verunsicherung bedauere ich umso mehr,

als wir uns – dabei bleibt es leider –

mitten in der durch die Mutation ausgelösten dritten Welle

der Pandemie befinden.

Ich danke einmal mehr allen,

die mit ihrem Verhalten dazu beitragen, die dritte Welle

mit der tödlicheren und ansteckenderen Mutation des Coronavirus

zu bremsen und zu stoppen.

Dazu bietet der Beschluss von Montag

auch ohne die sogenannte Osterruhe einen Rahmen:

mit der Notbremse,

mit der Möglichkeit von regional zu entscheidenden

Ausgangsbegrenzungen und Kontaktbeschränkungen,

mit dem Ausbau des Testens

und natürlich auch mit der sich immer weiter verstärkenden Impfkampagne.

Am 12. April werden wir die Beratungen fortsetzen,

und ich bin zutiefst davon überzeugt:

Wir werden das Virus gemeinsam besiegen.

Der Weg ist hart und er ist steinig, er ist von Erfolgen,

aber auch von Fehlern und Rückschlägen gekennzeichnet.

Aber das Virus wird langsam aber sicher seinen Schrecken verlieren.

Bis dahin setzen wir mit allen Maßnahmen weiter alles daran,

dass unser Gesundheitssystem der immensen Belastung standhält

und zugleich die so überaus großen Folgen für Wirtschaft,

Bildung, Kultur und für unser ganzes Zusammenleben

aufgefangen werden.