×

We use cookies to help make LingQ better. By visiting the site, you agree to our cookie policy.


image

2021 Tagesschau, tagesthemen 28.11.2021, 22:45 Uhr - Appelle der Politik und eine neue Virusvariante, Schweizer stimmen per Volksentschei

tagesthemen 28.11.2021, 22:45 Uhr - Appelle der Politik und eine neue Virusvariante, Schweizer stimmen per Volksentschei

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (28.11.2021)

Heute im Studio: Aline Abboud

Guten Abend.

Reichen die Beschränkungen,

um die vierte Pandemie-Welle zu brechen?

Ist ein erneuter kompletter Lockdown notwendig?

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

empfiehlt solch einen Lockdown.

Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz sagte heute,

es gebe nichts, was nicht in Betracht gezogen werde.

Wie die vier Wochen bis Weihnachten aussehen werden,

wagt bisher niemand vorherzusagen.

Erst recht, seitdem klar ist, dass in Deutschland

die neue Corona-Mutation Omikron nachgewiesen ist.

Über Appelle aus der Politik und Hilfsflüge der Bundeswehr:

Stefan Stuchlik.

Am Nachmittag landet der Spezial-Airbus in Hamburg.

Schwerkranke Corona-Patienten aus Bayern werden ausgeladen.

Dort droht eine Überlastung der Kliniken.

Deutschland habe nicht den Ernst der Lage begriffen, sagt Anne Spiegel.

Wenn ich die Nachrichten schaue und sehe,

dass die Kliniken in Deutschland überlastet sind.

Dass Patienten ausgeflogen werden müssen

und dann seh ich die vollen Fußballstadien:

Dann passt das nicht zusammen.

Wir sollten die Großveranstaltungen so nicht weiter durchführen.

Nicht nur die Fußballstadien,

sondern auch die Weihnachtsmärkte sind voll.

Bei Großveranstaltungen könne man über Schließungen nachdenken,

meint die FDP.

Einen Lockdown aber findet der Parteivorsitzende problematisch.

Mit Blick auf die Ausgangssperren

erhalten wir am Dienstag ein Urteil der Bundesverfassungsgerichts.

Das sollten wir sehr sorgfältig auswerten.

Auch auf das, was mit unserem Grundgesetz vereinbar ist.

Nicht nur in Hamburg stehen sich Hunderte die Beine in den Bauch,

um eine Auffrischimpfung zu bekommen.

Die Impfquote sei noch zu niedrig, sagen Experten.

Die Impfgegner würden sich am Ende fügen,

meint der bayerische Ministerpräsident.

Er fordert eine Impfpflicht.

Die einzige Chance, aus der Endlosschleife rauszukommen,

ist eine Impfpflicht.

Sie wird die Spaltung beenden.

Wenn es mal entschieden ist, wird es auch durchgesetzt.

Dann gibt es auch Bußgelder und der Großteil lässt sich impfen.

In Südafrika, wo die Omikron-Variante entdeckt wurde,

stellt man untypische Krankheitsverläufe fest:

Gegen den gefundenen Virustyp könnten möglicherweise

könnten die aktuellen Impfungen schlecht oder gar nicht wirken.

So Virologe Drosten im ZDF:

Das ist genau die Sorge, dass wir eine immune escape,

eine Immunflucht-Mutante vor uns haben.

Die anderen Mutanten hatten diese Eigenschaft noch nicht so stark.

Alle sind da nervös und gespannt, ob man so viel Schutz verliert,

dass die Impfung verändert werden muss.

Alles das werden die zwei, drei nächsten Wochen zeigen.

Zeit hat die Politik in Deutschland vermutlich nicht mehr.

Man werde zur Corona-Bekämpfung alles tun, was nötig sei,

twittert Olaf Scholz heute, was er damit genau meint, ließ er offen.

Diese lange Schlange in Zürich endete heute nicht im Impfzimmer,

sondern im Wahllokal.

Die Schweizer sollten über das Covid-19-Gesetz abstimmen:

Über das Zertifikat zum 3G-Nachweis für Gaststätten und Kinos.

Für die Gegner Freiheitsberaubung und Diskriminierung.

Für den Staat dringend notwendig,

um die rasant steigenden Neuinfektionen zu stoppen.

Und das in einem Land, in dem die Impfquote bei 65 % liegt

und das damit weit hinten in Europa rangiert.

Nach heftigen Protesten der Gesetzes-Gegner

sprachen sich heute 62 % für die Regeln aus.

Johanna Wahl.

Weit oben in den Schweizer Bergen hat die Skisaison begonnen.

Corona ist irgendwie ganz weit weg.

Im Tal aber spielt die Abstimmung über die Corona-Politik heute

die zentrale Rolle.

Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen vor dem Regierungssitz in Bern,

die Debatte emotional.

Ein klares Ja zur Covid-Gesetzgebung, Erleichterung bei den Befürwortern.

Natürlich hätte es anders kommen können.

Wir haben alles gegeben.

Aber es zeigt sich, dass hier die Vernunft regiert.

Die Kritiker waren in den letzten Wochen sehr präsent.

Die Protestbewegung in der Deutschschweiz - besonders stark.

Einige Wissenschaftler vermuten dahinter die größere Nähe

zu alternativen Heilmethoden in bestimmten Regionen.

Es könne eine Rolle spielen,

wie stark Populismus in bestimmten Regionen sei.

Oder am stärkeren gesellschaftlichen Individualismus.

Es gelte für die Schweiz:

Die Schweizer sind es nicht gewohnt, dass man ihnen etwas aufzwingt.

Der Staat ist nicht so interventionistisch.

Wenn er anfängt, sich einzumischen und Zwang auszuüben,

mögen die Schweizer das nicht.

Nach der Abstimmung wollen sich nicht alle Kritiker geschlagen geben.

Das führt zu Diskriminierung, das ist inakzeptabel.

Wir wollen die Verfassung verteidigen,

das ist erst der Anfang.

Die Diskussion hat hier polarisiert wie lange kein Thema mehr.

Nun bleibt es bei der Zertifikatspflicht.

Denkbar auch, dass die Regierung die Maßnahmen weiter ausweitet.

Das könnte sich auch in den Skigebieten bemerkbar machen.

Gehen wir zu den Tarifgesprächen im Öffentlichen Dienst nach Potsdam.

Es geht bei den Verhandlungen für die Landesbeschäftigten

auch um Pflegerinnen und Pfleger etwa in den Unikliniken.

Die Gewerkschaften fordern 5 % mehr Gehalt,

mindestens aber 150 Euro zusätzlich im Monat.

Im Gesundheitsbereich sollen es 300 Euro mehr sein.

Tina von Löhneysen, was ist der Stand der Dinge?

Die Beratungen laufen ja noch.

Beide Seiten sitzen noch beieinander.

Sie verhandeln noch.

Wir haben erfahren, dass es heute kein Ergebnis gibt.

Laut den Gewerkschaften liegt das daran,

dass die andere Seite sehr zurückhaltend gewesen sei.

Teilweise sprach man von Blockadehaltung.

Nun scheint man aufeinander zugegangen zu sein.

Wo sind die Knackpunkte? Woran hapert es da?

Es gibt wohl jetzt so etwas wie eine Basis.

Aber noch viele offene Details.

Die sind noch lange nicht geklärt.

Aber der Fokus liegt auf dem Gesundheitswesen.

Die Arbeitgeber wissen, dass da was gehen muss.

Sie müssen besser bezahlt werden.

Ob es zu den geforderten fünf Prozent und 300 Euro mindestens

pro Monat mehr kommen wird, ist offen.

Die Renten in Deutschland

werden 2022 wohl nicht so stark steigen wie erwartet.

Weitere Nachrichten mit Jens Riewa.

Arbeitsminister Heil sagte der Bild am Sonntag,

er erwarte eine Rentenerhöhung um 4,4 %.

Das wären 0,8 % weniger als erwartet.

Die künftige Ampel-Koalition

will den sogenannten Nachholfaktor wieder einführen.

Der sorgt dafür, dass durch die Rentengarantie verhinderte Kürzungen

mit Erhöhungen im Folgejahr verrechnet werden.

Die Altersbezüge der 21 Mio. Rentner sollen ab Juli steigen.

Nach dem jüngsten Flüchtlingsunglück im Ärmelkanal wollen EU-Kommission

und europäische Staaten härter gegen Schleuser vorgehen.

Ein Flugzeug der Grenzschutzagentur Frontex soll die Küste überwachen.

Großbritannien wurde aufgefordert, legale Migrationswege zu schaffen

und die illegale Beschäftigung von Flüchtlingen zu erschweren.

Zu dem Treffen hatte Frankreich eingeladen.

Am Mittwoch starben 27 Menschen bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal.

Christliche Hilfswerke

haben heute ihre Spendenaktionen zu Weihnachten begonnen.

"ÜberLeben in der Stadt" ist eine Aktion der Organisation Adveniat.

Sie lenkt den Blick auf die prekären Lebensverhältnisse

der Menschen in den Armenvierteln Lateinamerikas.

Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt

stellt 2021 die Klimagerechtigkeit in den Mittelpunkt.

Besonders für ärmere Länder.

Beginn des jüdischen Lichterfests Chanukka.

Als Zeichen eines lebendigen Judentums in Deutschland

wurde vor dem Brandenburger Tor der Chanukka-Leuchter entzündet.

Der Gemeinderabbiner Teichtal sieht darin auch ein Symbol für Licht

in der Dunkelheit und für Demokratie gegen die Tyrannei.

Zum Sport und damit zur Fußball-Bundesliga.

Leverkusen hat das Verfolgerduell in Leipzig gewonnen.

Ein Sieg vor leeren Rängen, Patrick Halatsch.

Zuschauer waren heute in Leipzig nicht zugelassen

aufgrund der Corona-Beschränkungen in Sachsen.

RB ist der einzige Erstligist,

der zum ersten Mal seit Mitte Mai vor leeren Rängen spielen musste.

50.000 Fans gestern in Köln, Geisterspiel heute in Leipzig.

Da verwundert es nicht, dass der ein oder andere Klub-Verantwortliche

von einem möglichen Wettbewerbsnachteil spricht.

Die 1:3-Heimniederlage gegen Leverkusen

dürfte diese Meinung weiter manifestieren.

Breites Lachen, gute Laune, tolles Spiel: Bayer in Leipzig!

Großes Kompliment allen Spielern.

Fokussiert, griffig in den Zweikämpfen.

Leverkusen war perfekt auf Leipzigs Spielweise eingestellt.

Palacios spielt auf Wirtz.

0:1 - sein fünftes Saisontor.

Wirtz (18) bestätigt seine Rolle als Shootingstar.

Er startet im richtigen Moment, hängt Angelino ab.

Das 0:1 in Minute 21.

Nach 13 Minuten schlägt Bayer wieder zu.

Wieder überläuft einer die Defensive.

Diaby erzielt ebenfalls sein fünftes Saisontor.

Der gebürtige Pariser legt den Ball an zwei Leipzigern vorbei.

RB Leipzig will in Hälfte zwei zurückkommen.

Nach Flanke von Nkunku trifft Silva in Minute 62 zum 1:2.

Sein drittes Saisontor, alle zu Hause erzielt.

Leverkusen schlägt vor zurück.

Immer wieder mit vielen Spielern vorm Leipziger Tor.

Diaby auf Frimpong - das 1:3.

Das erste Tor des 20-jährigen Niederländers.

Nach Handspiel ein Elfmeter an den Pfosten.

So siegt Leverkusen 3:1 in Leipzig.

Sind die Bayern und Dortmund doch zu weit weg?

Oder können Sie noch was drehen?

Wollen Sie was drehen? Wir wollen immer was drehen.

Man sollte sich kein Limit setzen.

Leverkusen ist Dritter, sieben Punkte hinter Spitzenreiter Bayern.

Ein Spiel dauert 90 Minuten:

Diese alte Fußball-Weisheit ist längst überholt.

Das hat auch die Eintracht aus Frankfurt mehrfach bewiesen.

Sechsmal haben sie in Pflichtspielen schon in der Nachspielzeit getroffen.

Heute hat das Team von Oliver Glasner wieder spät zugeschlagen.

Der Last-Minute-Treffer gegen Union Berlin

bescherte der Eintracht den ersten Heimsieg dieser Saison.

Schon wieder hat Frankfurt den Jubel am Ende auf seiner Seite,

diesmal gegen Union Berlin in letzter Sekunde.

Das ist unglaublich.

Natürlich sind wir die Last-Minute-Eintracht.

Diese emotionalen Enden sind wir gewohnt.

Daher kam das nicht so überraschend.

Spaß beiseite.

Spaß macht's von Beginn an auf beiden Seiten.

Frankfurt hat erst mehr vom Spiel und trifft traumhaft schön.

Sow mit der 1:0-Führung in der 22. Minute.

Union hat eine Europapokalreise nach Israel hinter sich,

zeigt eine Reaktion:

Awoniyi verpasst die direkte Chance zum Ausgleich.

Dann übernimmt wieder die Eintracht.

Die lässt aber Riesenchancen wie durch Kamadas Lattentreffer,

durch Jakics Kopfball oder durch Borre liegen.

Das scheint sich zu rächen, als N'Dicka Berlins Awoniyi foult.

Kruse trifft per Elfmeter zum 1:1 in Minute 62.

Wenn da nicht Kostic auf links und die Last-Minute-Stärke wären.

N'Dicka köpft Frankfurt in der 95. Minute

mit der letzten Szene des Spiels zum 2:1-Sieg.

Da sieht man, wie es im Team stimmt.

Wir stecken den Sand niemals in den Kopf.

Denn das wäre keine gute Idee.

Dann lieber der Last-Minute-Tanz zum ersten Heimsieg der Saison.

Die Tabelle:

Es geht auch mal ohne Spitzenspieler Alexander Zverev.

Der genießt seinen Urlaub.

Trotzdem haben die deutschen Tennis-Herren

das Viertelfinale im Davis-Cup erreicht.

Aufs Doppel Krawietz/Pütz war wieder mal Verlass.

Wie schon gestern gegen Serbien holten sie gegen Österreich

den entscheidenden Punkt zum 2:1.

In der Runde der letzten acht trifft Deutschland auf Großbritannien.

Jetzt wird's frostig: -20 Grad im finnischen Ruka.

Davon lassen sich diese beiden nicht aufhalten:

Trotz Eiseskälte haben Karl Geiger und Markus Eisenbichler

ihre Podest-Serie fortgesetzt.

Jawoll!

Skispringen macht glücklich –

vor allem, wenn man gemeinsam jubeln kann.

In der Kältekammer von Ruka musste im Finale zuerst Karl Geiger zeigen,

dass auch bei Minus 20 Grad das Timing funktioniert.

Rang vier nach dem ersten Durchgang.

Schwierige, wechselhafte Windbedingungen

und ein erstklassiger Sprung.

Geiger segelt auf 142,5 Meter.

Endlich wieder das gute Gefühl, ein Podestplatz nah,

er setzt sich an die Spitze des Klassements.

Von der ihn Eisenbichler,

Zweiter nach dem ersten Durchgang, nicht verdrängen kann.

Die Landung zu früh, aber nur ein bisschen.

Das Top-Duo von Chef Horngacher steht gemeinsam in der Leaderbox,

als nur noch ein Springer kommt.

Der Slowene Lanisek segelt noch an beiden vorbei,

feiert seinen ersten Weltcup-Sieg.

Für die DSV-Adler sind es nun fünf Podestplätze.

Erstmals stehen sie gemeinsam da oben.

Beim Bob-Weltcup in Innsbruck war Laura Nolte

mit Anschieberin Levi nicht zu schlagen.

Sie verteidigte ihre Führung aus dem ersten Lauf souverän

und gewann das zweite Weltcup-Rennen diese Saison.

Den deutschen Doppelsieg perfekt machten Kalicki und Fiebig.

Bei den Männern gewann Friedrich die Konkurrenz im Viererbob.

Der Sachse fuhr Bestzeit

und gewann vor dem Letten Kibermanis und dem Kanadier Kribbs.

Für Friedrich nach dem gestrigen Erfolg im Zweierbob

ein perfektes Weltcup-Wochenende.

Die Formel 1 trauert um Frank Williams.

Der frühere Teamchef und Mitbesitzer des britischen Rennstalls

ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Heidfeld, Frentzen, Schumacher, Rosberg und Hülkenberg:

Deutsche Fahrer standen bei ihm hoch im Kurs.

1977 hatte Williams den Rennstall gegründet.

114 Grand-Prix-Siege und sieben WM-Titel feierte sein Team.

Der Tiefpunkt 1994:

Die Fahrer-Legende Ayrton Senna verunglückte in Imola tödlich.

Williams saß seit einem Autounfall im Rollstuhl.

Bis zu seinem Ausscheiden 2020 war er der älteste Formel-1-Teamchef.

Das Wetter schließt die Sendung.

Karsten, es ist hoffentlich nicht das Letzte?

Ich gebe mir Mühe, es auf den vorletzten Platz zu schaffen.

Wir starten in die neue Woche so, wie wir es erlebt haben.

Nasskalt, Schauer, Schnee. Dann kommt eine Warmfront.

Diese Wärmeluft bleibt bis Mittwoch.

Dann kommt kalte Luft.

Das Wechselspiel der Luftmassen sieht man hier.

Mittwoch ist es am wärmsten.

Am Freitag machen wir Wetter wie jetzt.

Heute Nacht einzelne Schneeschauer.

Wenn es auf klar: Die Straßen sind nass!

Es kann sehr glatt werden!

Schnee von Nord nach Süd.

Im Norden ist es gerade so frostfrei.

Dienstag gibt es im Osten und im Süden lange Schnee.

Am Mittwoch regnerisch, im Norden Sturmböen.

Ein Top-Ten-Wetter.

Das war's von uns.

Hier geht es weiter mit titel, thesen, temperamente.

Ab morgen begrüßt Sie hier Caren Miosga.

Kommen Sie gut in die neue Woche.

Tschüss.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesthemen 28.11.2021, 22:45 Uhr - Appelle der Politik und eine neue Virusvariante, Schweizer stimmen per Volksentschei tagesthemen 28.11.2021, 22:45 Uhr - Appeals of politics and a new virus variant, Swiss vote by referendum

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (28.11.2021)

Heute im Studio: Aline Abboud

Guten Abend.

Reichen die Beschränkungen,

um die vierte Pandemie-Welle zu brechen?

Ist ein erneuter kompletter Lockdown notwendig?

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

empfiehlt solch einen Lockdown.

Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz sagte heute,

es gebe nichts, was nicht in Betracht gezogen werde.

Wie die vier Wochen bis Weihnachten aussehen werden,

wagt bisher niemand vorherzusagen.

Erst recht, seitdem klar ist, dass in Deutschland

die neue Corona-Mutation Omikron nachgewiesen ist.

Über Appelle aus der Politik und Hilfsflüge der Bundeswehr:

Stefan Stuchlik.

Am Nachmittag landet der Spezial-Airbus in Hamburg.

Schwerkranke Corona-Patienten aus Bayern werden ausgeladen.

Dort droht eine Überlastung der Kliniken.

Deutschland habe nicht den Ernst der Lage begriffen, sagt Anne Spiegel.

Wenn ich die Nachrichten schaue und sehe,

dass die Kliniken in Deutschland überlastet sind.

Dass Patienten ausgeflogen werden müssen

und dann seh ich die vollen Fußballstadien:

Dann passt das nicht zusammen.

Wir sollten die Großveranstaltungen so nicht weiter durchführen.

Nicht nur die Fußballstadien,

sondern auch die Weihnachtsmärkte sind voll.

Bei Großveranstaltungen könne man über Schließungen nachdenken,

meint die FDP.

Einen Lockdown aber findet der Parteivorsitzende problematisch.

Mit Blick auf die Ausgangssperren

erhalten wir am Dienstag ein Urteil der Bundesverfassungsgerichts.

Das sollten wir sehr sorgfältig auswerten.

Auch auf das, was mit unserem Grundgesetz vereinbar ist.

Nicht nur in Hamburg stehen sich Hunderte die Beine in den Bauch,

um eine Auffrischimpfung zu bekommen.

Die Impfquote sei noch zu niedrig, sagen Experten.

Die Impfgegner würden sich am Ende fügen,

meint der bayerische Ministerpräsident.

Er fordert eine Impfpflicht.

Die einzige Chance, aus der Endlosschleife rauszukommen,

ist eine Impfpflicht.

Sie wird die Spaltung beenden.

Wenn es mal entschieden ist, wird es auch durchgesetzt.

Dann gibt es auch Bußgelder und der Großteil lässt sich impfen.

In Südafrika, wo die Omikron-Variante entdeckt wurde,

stellt man untypische Krankheitsverläufe fest:

Gegen den gefundenen Virustyp könnten möglicherweise

könnten die aktuellen Impfungen schlecht oder gar nicht wirken.

So Virologe Drosten im ZDF:

Das ist genau die Sorge, dass wir eine immune escape,

eine Immunflucht-Mutante vor uns haben. have an immune escape mutant in front of us.

Die anderen Mutanten hatten diese Eigenschaft noch nicht so stark.

Alle sind da nervös und gespannt, ob man so viel Schutz verliert,

dass die Impfung verändert werden muss.

Alles das werden die zwei, drei nächsten Wochen zeigen.

Zeit hat die Politik in Deutschland vermutlich nicht mehr.

Man werde zur Corona-Bekämpfung alles tun, was nötig sei,

twittert Olaf Scholz heute, was er damit genau meint, ließ er offen.

Diese lange Schlange in Zürich endete heute nicht im Impfzimmer,

sondern im Wahllokal.

Die Schweizer sollten über das Covid-19-Gesetz abstimmen:

Über das Zertifikat zum 3G-Nachweis für Gaststätten und Kinos.

Für die Gegner Freiheitsberaubung und Diskriminierung.

Für den Staat dringend notwendig,

um die rasant steigenden Neuinfektionen zu stoppen.

Und das in einem Land, in dem die Impfquote bei 65 % liegt

und das damit weit hinten in Europa rangiert.

Nach heftigen Protesten der Gesetzes-Gegner

sprachen sich heute 62 % für die Regeln aus.

Johanna Wahl.

Weit oben in den Schweizer Bergen hat die Skisaison begonnen.

Corona ist irgendwie ganz weit weg.

Im Tal aber spielt die Abstimmung über die Corona-Politik heute

die zentrale Rolle.

Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen vor dem Regierungssitz in Bern,

die Debatte emotional.

Ein klares Ja zur Covid-Gesetzgebung, Erleichterung bei den Befürwortern.

Natürlich hätte es anders kommen können.

Wir haben alles gegeben.

Aber es zeigt sich, dass hier die Vernunft regiert.

Die Kritiker waren in den letzten Wochen sehr präsent.

Die Protestbewegung in der Deutschschweiz - besonders stark.

Einige Wissenschaftler vermuten dahinter die größere Nähe

zu alternativen Heilmethoden in bestimmten Regionen.

Es könne eine Rolle spielen,

wie stark Populismus in bestimmten Regionen sei.

Oder am stärkeren gesellschaftlichen Individualismus.

Es gelte für die Schweiz:

Die Schweizer sind es nicht gewohnt, dass man ihnen etwas aufzwingt.

Der Staat ist nicht so interventionistisch.

Wenn er anfängt, sich einzumischen und Zwang auszuüben,

mögen die Schweizer das nicht.

Nach der Abstimmung wollen sich nicht alle Kritiker geschlagen geben.

Das führt zu Diskriminierung, das ist inakzeptabel.

Wir wollen die Verfassung verteidigen,

das ist erst der Anfang.

Die Diskussion hat hier polarisiert wie lange kein Thema mehr.

Nun bleibt es bei der Zertifikatspflicht.

Denkbar auch, dass die Regierung die Maßnahmen weiter ausweitet.

Das könnte sich auch in den Skigebieten bemerkbar machen.

Gehen wir zu den Tarifgesprächen im Öffentlichen Dienst nach Potsdam.

Es geht bei den Verhandlungen für die Landesbeschäftigten

auch um Pflegerinnen und Pfleger etwa in den Unikliniken.

Die Gewerkschaften fordern 5 % mehr Gehalt,

mindestens aber 150 Euro zusätzlich im Monat.

Im Gesundheitsbereich sollen es 300 Euro mehr sein.

Tina von Löhneysen, was ist der Stand der Dinge?

Die Beratungen laufen ja noch. The consultations are still ongoing.

Beide Seiten sitzen noch beieinander.

Sie verhandeln noch.

Wir haben erfahren, dass es heute kein Ergebnis gibt.

Laut den Gewerkschaften liegt das daran,

dass die andere Seite sehr zurückhaltend gewesen sei.

Teilweise sprach man von Blockadehaltung.

Nun scheint man aufeinander zugegangen zu sein.

Wo sind die Knackpunkte? Woran hapert es da?

Es gibt wohl jetzt so etwas wie eine Basis.

Aber noch viele offene Details.

Die sind noch lange nicht geklärt.

Aber der Fokus liegt auf dem Gesundheitswesen.

Die Arbeitgeber wissen, dass da was gehen muss.

Sie müssen besser bezahlt werden.

Ob es zu den geforderten fünf Prozent und 300 Euro mindestens

pro Monat mehr kommen wird, ist offen.

Die Renten in Deutschland

werden 2022 wohl nicht so stark steigen wie erwartet.

Weitere Nachrichten mit Jens Riewa.

Arbeitsminister Heil sagte der Bild am Sonntag,

er erwarte eine Rentenerhöhung um 4,4 %.

Das wären 0,8 % weniger als erwartet.

Die künftige Ampel-Koalition

will den sogenannten Nachholfaktor wieder einführen. wants to reintroduce the so-called catch-up factor.

Der sorgt dafür, dass durch die Rentengarantie verhinderte Kürzungen

mit Erhöhungen im Folgejahr verrechnet werden.

Die Altersbezüge der 21 Mio. Rentner sollen ab Juli steigen.

Nach dem jüngsten Flüchtlingsunglück im Ärmelkanal wollen EU-Kommission

und europäische Staaten härter gegen Schleuser vorgehen.

Ein Flugzeug der Grenzschutzagentur Frontex soll die Küste überwachen.

Großbritannien wurde aufgefordert, legale Migrationswege zu schaffen

und die illegale Beschäftigung von Flüchtlingen zu erschweren.

Zu dem Treffen hatte Frankreich eingeladen.

Am Mittwoch starben 27 Menschen bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal.

Christliche Hilfswerke

haben heute ihre Spendenaktionen zu Weihnachten begonnen.

"ÜberLeben in der Stadt" ist eine Aktion der Organisation Adveniat.

Sie lenkt den Blick auf die prekären Lebensverhältnisse

der Menschen in den Armenvierteln Lateinamerikas.

Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt

stellt 2021 die Klimagerechtigkeit in den Mittelpunkt.

Besonders für ärmere Länder.

Beginn des jüdischen Lichterfests Chanukka.

Als Zeichen eines lebendigen Judentums in Deutschland

wurde vor dem Brandenburger Tor der Chanukka-Leuchter entzündet.

Der Gemeinderabbiner Teichtal sieht darin auch ein Symbol für Licht

in der Dunkelheit und für Demokratie gegen die Tyrannei.

Zum Sport und damit zur Fußball-Bundesliga.

Leverkusen hat das Verfolgerduell in Leipzig gewonnen. Leverkusen won the chase duel in Leipzig.

Ein Sieg vor leeren Rängen, Patrick Halatsch.

Zuschauer waren heute in Leipzig nicht zugelassen

aufgrund der Corona-Beschränkungen in Sachsen.

RB ist der einzige Erstligist,

der zum ersten Mal seit Mitte Mai vor leeren Rängen spielen musste.

50.000 Fans gestern in Köln, Geisterspiel heute in Leipzig.

Da verwundert es nicht, dass der ein oder andere Klub-Verantwortliche

von einem möglichen Wettbewerbsnachteil spricht.

Die 1:3-Heimniederlage gegen Leverkusen

dürfte diese Meinung weiter manifestieren.

Breites Lachen, gute Laune, tolles Spiel: Bayer in Leipzig!

Großes Kompliment allen Spielern.

Fokussiert, griffig in den Zweikämpfen.

Leverkusen war perfekt auf Leipzigs Spielweise eingestellt.

Palacios spielt auf Wirtz. Palacios plays on Wirtz.

0:1 - sein fünftes Saisontor.

Wirtz (18) bestätigt seine Rolle als Shootingstar.

Er startet im richtigen Moment, hängt Angelino ab.

Das 0:1 in Minute 21.

Nach 13 Minuten schlägt Bayer wieder zu.

Wieder überläuft einer die Defensive.

Diaby erzielt ebenfalls sein fünftes Saisontor.

Der gebürtige Pariser legt den Ball an zwei Leipzigern vorbei.

RB Leipzig will in Hälfte zwei zurückkommen.

Nach Flanke von Nkunku trifft Silva in Minute 62 zum 1:2.

Sein drittes Saisontor, alle zu Hause erzielt.

Leverkusen schlägt vor zurück.

Immer wieder mit vielen Spielern vorm Leipziger Tor.

Diaby auf Frimpong - das 1:3.

Das erste Tor des 20-jährigen Niederländers.

Nach Handspiel ein Elfmeter an den Pfosten.

So siegt Leverkusen 3:1 in Leipzig.

Sind die Bayern und Dortmund doch zu weit weg?

Oder können Sie noch was drehen?

Wollen Sie was drehen? Wir wollen immer was drehen.

Man sollte sich kein Limit setzen.

Leverkusen ist Dritter, sieben Punkte hinter Spitzenreiter Bayern.

Ein Spiel dauert 90 Minuten:

Diese alte Fußball-Weisheit ist längst überholt.

Das hat auch die Eintracht aus Frankfurt mehrfach bewiesen.

Sechsmal haben sie in Pflichtspielen schon in der Nachspielzeit getroffen.

Heute hat das Team von Oliver Glasner wieder spät zugeschlagen.

Der Last-Minute-Treffer gegen Union Berlin The last minute goal against Union Berlin

bescherte der Eintracht den ersten Heimsieg dieser Saison.

Schon wieder hat Frankfurt den Jubel am Ende auf seiner Seite,

diesmal gegen Union Berlin in letzter Sekunde.

Das ist unglaublich.

Natürlich sind wir die Last-Minute-Eintracht.

Diese emotionalen Enden sind wir gewohnt.

Daher kam das nicht so überraschend.

Spaß beiseite.

Spaß macht's von Beginn an auf beiden Seiten.

Frankfurt hat erst mehr vom Spiel und trifft traumhaft schön.

Sow mit der 1:0-Führung in der 22. Minute. Sow with a 1-0 lead in the 22nd minute.

Union hat eine Europapokalreise nach Israel hinter sich,

zeigt eine Reaktion:

Awoniyi verpasst die direkte Chance zum Ausgleich.

Dann übernimmt wieder die Eintracht.

Die lässt aber Riesenchancen wie durch Kamadas Lattentreffer, But it leaves huge chances like Kamada's crossbar hit,

durch Jakics Kopfball oder durch Borre liegen. by Jakic's header or by Borre.

Das scheint sich zu rächen, als N'Dicka Berlins Awoniyi foult.

Kruse trifft per Elfmeter zum 1:1 in Minute 62.

Wenn da nicht Kostic auf links und die Last-Minute-Stärke wären.

N'Dicka köpft Frankfurt in der 95. Minute

mit der letzten Szene des Spiels zum 2:1-Sieg.

Da sieht man, wie es im Team stimmt.

Wir stecken den Sand niemals in den Kopf.

Denn das wäre keine gute Idee.

Dann lieber der Last-Minute-Tanz zum ersten Heimsieg der Saison.

Die Tabelle:

Es geht auch mal ohne Spitzenspieler Alexander Zverev.

Der genießt seinen Urlaub.

Trotzdem haben die deutschen Tennis-Herren

das Viertelfinale im Davis-Cup erreicht.

Aufs Doppel Krawietz/Pütz war wieder mal Verlass.

Wie schon gestern gegen Serbien holten sie gegen Österreich

den entscheidenden Punkt zum 2:1.

In der Runde der letzten acht trifft Deutschland auf Großbritannien.

Jetzt wird's frostig: -20 Grad im finnischen Ruka.

Davon lassen sich diese beiden nicht aufhalten:

Trotz Eiseskälte haben Karl Geiger und Markus Eisenbichler

ihre Podest-Serie fortgesetzt.

Jawoll!

Skispringen macht glücklich –

vor allem, wenn man gemeinsam jubeln kann.

In der Kältekammer von Ruka musste im Finale zuerst Karl Geiger zeigen,

dass auch bei Minus 20 Grad das Timing funktioniert.

Rang vier nach dem ersten Durchgang.

Schwierige, wechselhafte Windbedingungen

und ein erstklassiger Sprung.

Geiger segelt auf 142,5 Meter.

Endlich wieder das gute Gefühl, ein Podestplatz nah,

er setzt sich an die Spitze des Klassements.

Von der ihn Eisenbichler,

Zweiter nach dem ersten Durchgang, nicht verdrängen kann.

Die Landung zu früh, aber nur ein bisschen.

Das Top-Duo von Chef Horngacher steht gemeinsam in der Leaderbox,

als nur noch ein Springer kommt.

Der Slowene Lanisek segelt noch an beiden vorbei,

feiert seinen ersten Weltcup-Sieg.

Für die DSV-Adler sind es nun fünf Podestplätze.

Erstmals stehen sie gemeinsam da oben.

Beim Bob-Weltcup in Innsbruck war Laura Nolte

mit Anschieberin Levi nicht zu schlagen.

Sie verteidigte ihre Führung aus dem ersten Lauf souverän

und gewann das zweite Weltcup-Rennen diese Saison.

Den deutschen Doppelsieg perfekt machten Kalicki und Fiebig.

Bei den Männern gewann Friedrich die Konkurrenz im Viererbob.

Der Sachse fuhr Bestzeit

und gewann vor dem Letten Kibermanis und dem Kanadier Kribbs.

Für Friedrich nach dem gestrigen Erfolg im Zweierbob

ein perfektes Weltcup-Wochenende.

Die Formel 1 trauert um Frank Williams.

Der frühere Teamchef und Mitbesitzer des britischen Rennstalls

ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Heidfeld, Frentzen, Schumacher, Rosberg und Hülkenberg: Heidfeld, Frentzen, Schumacher, Rosberg and Hulkenberg:

Deutsche Fahrer standen bei ihm hoch im Kurs.

1977 hatte Williams den Rennstall gegründet.

114 Grand-Prix-Siege und sieben WM-Titel feierte sein Team.

Der Tiefpunkt 1994:

Die Fahrer-Legende Ayrton Senna verunglückte in Imola tödlich.

Williams saß seit einem Autounfall im Rollstuhl.

Bis zu seinem Ausscheiden 2020 war er der älteste Formel-1-Teamchef.

Das Wetter schließt die Sendung.

Karsten, es ist hoffentlich nicht das Letzte?

Ich gebe mir Mühe, es auf den vorletzten Platz zu schaffen.

Wir starten in die neue Woche so, wie wir es erlebt haben.

Nasskalt, Schauer, Schnee. Dann kommt eine Warmfront.

Diese Wärmeluft bleibt bis Mittwoch.

Dann kommt kalte Luft.

Das Wechselspiel der Luftmassen sieht man hier.

Mittwoch ist es am wärmsten.

Am Freitag machen wir Wetter wie jetzt.

Heute Nacht einzelne Schneeschauer.

Wenn es auf klar: Die Straßen sind nass!

Es kann sehr glatt werden!

Schnee von Nord nach Süd.

Im Norden ist es gerade so frostfrei.

Dienstag gibt es im Osten und im Süden lange Schnee.

Am Mittwoch regnerisch, im Norden Sturmböen.

Ein Top-Ten-Wetter.

Das war's von uns.

Hier geht es weiter mit titel, thesen, temperamente.

Ab morgen begrüßt Sie hier Caren Miosga.

Kommen Sie gut in die neue Woche.

Tschüss.

Copyright Untertitel: NDR 2021